Ich bin immer wieder überrascht über die sehr geringe Anzahl linksextremer Gewalttaten. Allein am 1.Mai werden normalerweise in Berlin und Hamburg mehr Polizisten verletzt als im Verfassungsschutzbericht insgesamt Gewalttaten angegeben werden. Oder zählt das nur als eine Gewalttat?
"Lustigerweise" war der Genosse Honecker ja in erster Ehe mit seiner ehemaligen nazistischen Gefängnisaufseherin verheiratet. Auch er mußte sich dafür später vor seinen Genossen rechtfertigen. Also alles wie heute, könnte man sagen.
Ich kann mich allerdings nicht erinnern, daß Honecker "rechten Gedankenguts" verdächtig war oder gar eine Distanzierungswelle der SED-Linken stattgefunden hätte.
Zitat von uniquololMein Land muss nicht unbedingt von Drygalla repräsentiert zu werden, wir haben sicherlich viele bessere Kandidaten...
Jetzt auch sportlich oder nur politisch?
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
@rayson: “...Jetzt auch sportlich oder nur politisch?...”
Politisch natürlich. - Ist bei Olympia auch schwierig zu trennen: bei deutschen Sportlern, die im Ausland für das deutsche Team bei einem internationalen Wettbewerb - unter deutscher Flagge - antreten. Sind es nur Sportler oder nur Repräsentanten ihres Landes? Könnte es auch Sportler geben, die so gut sind, dass die politische Einstellung keine Rolle mehr spielt?
Man kann sich natürlich immer auf die folgende Position zurückziehen:
“Person X hat persönlich rein gar nichts mit Rechtsextremismus zu tun, selbst dann nicht, wenn Person X am Morgen regelmäßig neben einem (mutmaßlichen) Neo-Nazi aufwacht, mit welchem sie liiert ist”.
Zitat von uniquololKann man machen, muss man aber nicht...
Zu den Dingen, die man machen kann, aber nicht muss, gehörte für mich an den Anfang der Liste, Liebesbeziehungen zu untersuchen. Gesellschaften, die sowas als Tugend ansehen, sind praktisch immer zu den unappetitlichen zu zählen.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
@rayson: “...Zu den Dingen, die man machen kann, aber nicht muss, gehörte für mich an den Anfang der Liste, Liebesbeziehungen zu untersuchen. Gesellschaften, die sowas als Tugend ansehen, sind praktisch immer zu den unappetitlichen zu zählen...”
Einverstanden - wenn es nur um die Liebesbeziehungen der sog. Normal-Bürger geht. Es geht hier aber um Repräsentanten, die D. im Ausland vertreten, diese müssen eben auch Mindestanforderungen entsprechen...
Ist es Ihnen wirklich vollkommen “wurscht”, welcher Sportler dieses Land bei Olympia vertritt, wenn nur die Leistung stimmt? Oder gibt es auch für Sie rote Linien? Welche wären dies?
Zitat von uniquolol im Beitrag #83Es geht hier aber um Repräsentanten, die D. im Ausland vertreten, diese müssen eben auch Mindestanforderungen entsprechen…
Ich glaube den Leuten im Ausland vor allem ist es "wurscht". Die wundern sich nicht womit wir uns so beschäftigen, sondern sehen ihre Vorurteile bestätigt.
Zitat von uniquolol im Beitrag #83 Einverstanden - wenn es nur um die Liebesbeziehungen der sog. Normal-Bürger geht.
Es gibt wie immer in deutschland zwei unversöhnliche Meinungsfronten. Diejenigen, die Frau Drygallas Laken lupfen, wollen es nicht nur dabei belassen, sondern stellen auch regeln für den Normalbürger auf, die natürlich kontroliert werden müssen.
Zitat Es geht hier aber um Repräsentanten, die D. im Ausland vertreten, diese müssen eben auch Mindestanforderungen entsprechen...
Welche Mindestanforderungen wären das und wer legt sie fest? Gehört dazu auch ein Kontaktverbot mit politisch unzuverlässigen Menschen? We bestimmt, wer politisch zuverlässig ist? Die lokale Antifa?
Zitat Ist es Ihnen wirklich vollkommen “wurscht”, welcher Sportler dieses Land bei Olympia vertritt, wenn nur die Leistung stimmt? Oder gibt es auch für Sie rote Linien? Welche wären dies?
Zitat von uniquolol im Beitrag #81@rayson: "...Jetzt auch sportlich oder nur politisch?..."
Politisch natürlich. - Ist bei Olympia auch schwierig zu trennen: bei deutschen Sportlern, die im Ausland für das deutsche Team bei einem internationalen Wettbewerb - unter deutscher Flagge - antreten. Sind es nur Sportler oder nur Repräsentanten ihres Landes? Könnte es auch Sportler geben, die so gut sind, dass die politische Einstellung keine Rolle mehr spielt?
Man kann sich natürlich immer auf die folgende Position zurückziehen:
"Person X hat persönlich rein gar nichts mit Rechtsextremismus zu tun, selbst dann nicht, wenn Person X am Morgen regelmäßig neben einem (mutmaßlichen) Neo-Nazi aufwacht, mit welchem sie liiert ist".
Kann man machen, muss man aber nicht...
... und solange man sich auf dem Boden des Grundgesetzes bewegt, spielt es auch gar keine Rolle, ob man es macht oder nicht, denn auch die Gedanken der Nadja Drygalla stehen unter dem Schutz des Art. 3(3) GG:
Zitat von Grundgesetz Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Solange sie sich keiner Straftaten schuldig macht, darf sie denken, was sie will, und wer sie auf der Grundlage von Mutmaßungen über den Inhalt ihrer Gedanken benachteiligt (z.B. durch die Entscheidung, ihre künftige Beteiligung an Nationalmannschaften ungeachtet ihrer Leistung nicht vorzusehen), sollte in sich gehen und einmal sein eigenes Verhältnis zur Verfassung überdenken.
Gedankenverbrechen gibt es in der durch das GG definierten Bundesrepublik nicht. Daß es durch de facto außerhalb der Rechtsordnung stehende Medienschauprozesse dennoch zur Definition und Bestrafung (durch Prangerstellen und Ausgrenzen) von mutmaßlichen (Beweisführung überflüssig) Gedankenverbrechern kommt, sollte für jeden individualistisch-liberal Denkenden ein Warnsignal sein.
Zitat von uniquolol im Beitrag #74 ... die Diagnose des Tagesspiegel: “...Die Ruderin ist entweder unglaublich naiv oder dumm oder selbst vom braunen Ungeist infiziert..." kann wohl nicht so richtig widerlegt werden.
Der Tagesspiegel bringt hier keine "Diagnose", sondern eine völlig spekulative Behauptung. Die in keiner Weise belegt ist - natürlich kann man das dann auch nicht widerlegen.
Die naheliegendste Vermutung wäre ja, daß sich die Ruderin - wie eine große Zahl ihrer Mitbürger - schlicht nicht für Politik interessiert. Das hätte dann mit "dumm" oder "naiv" überhaupt nichts zu tun.
Zitat von uniquololEs geht hier aber um Repräsentanten, die D. im Ausland vertreten, diese müssen eben auch Mindestanforderungen entsprechen...
Ist es Ihnen wirklich vollkommen “wurscht”, welcher Sportler dieses Land bei Olympia vertritt, wenn nur die Leistung stimmt? Oder gibt es auch für Sie rote Linien? Welche wären dies?
Mir fielen kaum welche ein. Natürlich: Die Person muss sich anständig benehmen, aber sonst? Es ist ja auch nicht so, dass da eine Person das ganze Land repräsentiert: Es ist die gesamte Mannschaft, die das tut, und da halte ich es für wenig sinnvoll, so vorzugehen wie bei der Kandidatenkür eines POTUS.
Und mir fiele im Traum nicht ein, die wirren Gedanken ihres Geliebten einer liebenden Sportlerin anzulasten. Derartige Praktiken wären in der Tat wenig schmeichelhaft - für das Land. Einem Staat, der fähig ist, solche Reinheitsgebote an das Leben von Menschen anzulegen, kann man nicht trauen.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Haben wir wirklich keine anderen Probleme? Ich nenne das gern politische Prokrastination: Es gäbe so viele wichtige Dinge anzupacken und die Leute arbeiten sich stattdessen an der hinterletzten Nebensächlichkeit ab.
Hätte man mich nicht mit der Nase darauf gestoßen, hätte ich bei diesen (wirklich funktionalen) Tablettständern nie im Leben an eine Swastika gedacht. Es ist in der Tat ein Quader mit vier versetzt angebrachten Winkeln. Aber klar: Wenn man es als Zeichen des Bösen interpretieren will, muss man ein Tintenfass darauf schleudern.
Wie weit sind wir jetzt bis zu dem Punkt, an dem der Architekt vor der Parteiversammlung Selbstkritik üben muss und nachher für zwei Jahre mit dem Spaten ins Oderbruch geschickt wird? Oder in der moderneren Version: Vielleicht hat der Architekt eine Tochter, die man aus einer Nationalmannschaft werfen kann? Niemand wird ihr glauben, dass sie von dem verwerflichen Tun ihres Vaters nichts gewusst hat.
Die Umbaumaßnahmen werden jetzt sicher nach dem Prinzip »Koste es, was es wolle« eingeleitet. Wer bezahlt das eigentlich? Und was hilft es, wenn sie überall einen der Winkel abmontieren? Ist die Tablettausgabe dann nicht für immer mit dem Makel eines ehemaligen Nazi-Symbols gebrandmarkt? Kann man dort als aufrechter Aktivist überhaupt noch diskriminierungsfrei essen gehen?
Was politische Symbolhandlungen angeht, erinnere ich mich an die massenhafte Umbenennung von Straßennamen in Ostdeutschland. Eine prima Reaktivierung dieses Gedankenguts durch "Löschung", zwangsweise Adreßänderungen etc. Wobei es auch clevere Billiglösungen gab [kleines Rätsel]: aus der Friedrich-Ebert-Straße wurde die Friedrich-Ebert-Straße oder aus einer Straße der Einheit eine Straße der Einheit.
Ein Grundproblem hierbei ist, daß zur Kommunikation immer zwei Seiten gehören; die aktive Rolle der Empfängerseite wird aber im Rahmen der Political Correctness meist weit unterschätzt bzw. heruntergespielt. Als wohlerzogener Deutscher zuckt man im ersten Moment zusammen, wenn man bei einem Besuch in Japan z.B. auf einem Stadtplan von Kyoto die vielen Hakenkreuze sieht, eines für jeden der zahlreichen buddhistischen Tempel. Es wäre aber offensichtlich absurd, den Japanern irgendwelche böse Absichten zu unterstellen, das Problem (und folglich seine Lösung) ist allein im Kopfe des Betrachters.
Ebenso verhält es sich, wenn jemand vor einem Kleiderständer steht und ein Nazi-Hakenkreuz sieht. Der terminus technicus hierfür ist, glaube ich, Paranoia. Und wenn man schon wieder dabei ist, in der Gesinnung anderer Leute herumzuschnüffeln, dann stellt sich doch die Frage, wer denn nun eigentlich der Gedankenverbrecher ist: jemand, der "Arbeit macht frei" sagt, ohne sich etwas Böses dabei zu denken, oder derjenige, der es hört und sofort ohne Rücksicht auf den Zusammenhang nur an die zynische Nazi-Mißdeutung des Spruchs denkt und so dieses abscheuliche Mem weiterpropagiert, anstatt es aussterben zu lassen? Das ist keine rhetorische Frage.
Sollte nicht jeder für seine eigene Interpretation dessen, was er sieht und hört, selbst verantwortlich sein, insbesondere wenn es sich im Kommunikationskontext ersichtlich um eine Fehlinterpretation handelt?
Nachtrag: Honi soit qui mal y pense. (Oder ist das nicht proletarisch genug?)
Zitat von Hausmann im Beitrag #91Wobei es auch clevere Billiglösungen gab [kleines Rätsel]: aus der Friedrich-Ebert-Straße wurde die Friedrich-Ebert-Straße oder aus einer Straße der Einheit eine Straße der Einheit.
Friedrich Ebert ist einfach - Vater statt Sohn, oder?
Aber worauf bezog sich in der DDR "Straße der Einheit"? Ich tippe mal auf die Einheit der Arbeiterklasse durch die Vereinigung von KPD und SPD zur SED. Oder war es die internationalistische Einheit im unverbrüchlichen Bündnis mit dem Vaterland aller Werktätigen? Die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik wird's ja nicht gewesen sein.
Ansonsten, lieber Hausmann: Straßennamen sind immer ein Politikum. Leider werden sie zur Glorifizierung von Menschen, Schlachten usw. eingesetzt. Wenn sich die Zeiten ändern und man diese Glorifizierung nicht mehr will, dann steht man vor einem Dilemma.
Manchmal wäre eine Umbenennung absurd. In Frankfurt/Main hat beispielsweise in der Nachkriegszeit eine SPD-Stadtregierung die berühmte Kaiserstraße in Friedrich-Ebert-Straße umbenannt. Der Protest war damals so groß, daß sie das wieder zurücknehmen mußte.
Andererseits hat man die zahllosen Adolf-Hitler-Straßen und Horst-Wessel-Straßen natürlich umbenannt.
Wo war nach 1989 die Grenze dessen, was man weiter tolerieren konnte? Die Stalinalleen und -Straßen hatten ja die Kommunisten selbst schon umbenannt; aber war es richtig, beispielsweise Straßen, die nach der fanatischen Antidemokratin Rosa Luxemburg benannt sind, so zu belassen? Nach Feinden des demokratischen Rechtsstaats wie Ernst Thälmann, oder einem Verräter am demokratischen Rechtsstaat wie Otto Grotewohl?
Meines Erachtens sollten Straßen grundsätzlich unpolitisch benannt werden; schon deshalb, weil man niemandem zumuten sollte, als seine Adresse den Namen von jemandem anzugeben, den er vielleicht verabscheut.
Aber es wird leider nicht so gehandhabt. Wer herrscht, der gibt seiner Herrschaft gern durch Straßennamen Ausdruck. Es ist ein Triumph, ein geistiger Gewaltakt. Siehe die Rudi-Dutschke-Straße in Berlin, ein Sieg der Kommunisten.
Zitat von Zettel im Beitrag #93Aber worauf bezog sich in der DDR "Straße der Einheit"? Ich tippe mal auf die Einheit der Arbeiterklasse durch die Vereinigung von KPD und SPD zur SED.
Was Straßennamen angeht bin ich persönlich vollkommen offen, ob es Nummern sind, Namen, was Landschaftliches, Geschichtliches. Mir gefiel nur die machtpolitisch Hektik damals nicht. Wenn meinetwegen die Anwohner den Namen eines früheren (von den Nazis umgebrachten) kommunistische Mitbürgers beibehalten wollen, warum nicht.
Die Situation hatte für mich (vordergründig) nichts politisches, diese Namen waren nach Jahrzehnten zu bloßen Koordinaten in der Stadt geworden - ein Bezugssystem, wie meinetwegen beim Rummelplatzbesucher, der auf der Erde steht und sich dann plötzlich auf einer rotierenden Fläche wiederfindet - in einem anderen Bezugssystem. [Das kann man schlecht beschreiben.]
Ich würde mir insgesamt mehr Beständigkeit wünschen und demokratische Spielregeln mit mehr Raum für die Anwohner.
Zitat ... Rudi-Dutschke-Straße in Berlin, ein Sieg der Kommunisten.
Es gab wohl auch gegenteilige Fälle, wo sich Angehörige eines verstorbenen Dissidenten erfolglos gegen eine entsprechende Namensgebung aussprachen. Das Leben ist bunt ...
Wenn Politiker einfach mal nichts gemacht hätten (eine schwere Kunst) in dieser drittrangigen Frage und die, ich spinne mal, "Straße der sozialistischen Morgenröte" so geblieben wäre - was hätte sich daraus alles entwickeln können!
Zitat von Hausmann im Beitrag #91Wobei es auch clevere Billiglösungen gab [kleines Rätsel]: aus der Friedrich-Ebert-Straße wurde die Friedrich-Ebert-Straße oder aus einer Straße der Einheit eine Straße der Einheit.
Friedrich Ebert ist einfach - Vater statt Sohn, oder?
Aber worauf bezog sich in der DDR "Straße der Einheit"? Ich tippe mal auf die Einheit der Arbeiterklasse durch die Vereinigung von KPD und SPD zur SED. Oder war es die internationalistische Einheit im unverbrüchlichen Bündnis mit dem Vaterland aller Werktätigen? Die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik wird's ja nicht gewesen sein.
Ansonsten, lieber Hausmann: Straßennamen sind immer ein Politikum. Leider werden sie zur Glorifizierung von Menschen, Schlachten usw. eingesetzt. Wenn sich die Zeiten ändern und man diese Glorifizierung nicht mehr will, dann steht man vor einem Dilemma.
Manchmal wäre eine Umbenennung absurd. In Frankfurt/Main hat beispielsweise in der Nachkriegszeit eine SPD-Stadtregierung die berühmte Kaiserstraße in Friedrich-Ebert-Straße umbenannt. Der Protest war damals so groß, daß sie das wieder zurücknehmen mußte.
Andererseits hat man die zahllosen Adolf-Hitler-Straßen und Horst-Wessel-Straßen natürlich umbenannt.
Wo war nach 1989 die Grenze dessen, was man weiter tolerieren konnte? Die Stalinalleen und -Straßen hatten ja die Kommunisten selbst schon umbenannt; aber war es richtig, beispielsweise Straßen, die nach der fanatischen Antidemokratin Rosa Luxemburg benannt sind, so zu belassen? Nach Feinden des demokratischen Rechtsstaats wie Ernst Thälmann, oder einem Verräter am demokratischen Rechtsstaat wie Otto Grotewohl?
Meines Erachtens sollten Straßen grundsätzlich unpolitisch benannt werden; schon deshalb, weil man niemandem zumuten sollte, als seine Adresse den Namen von jemandem anzugeben, den er vielleicht verabscheut.
Aber es wird leider nicht so gehandhabt. Wer herrscht, der gibt seiner Herrschaft gern durch Straßennamen Ausdruck. Es ist ein Triumph, ein geistiger Gewaltakt. Siehe die Rudi-Dutschke-Straße in Berlin, ein Sieg der Kommunisten.
Vermutlich wird es erklärbar, wenn es sich um Opfer handelte: Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurden 1919 erschlagen, Ernst Thälmann im KZ umgebracht, Rudi Dutschke starb an den Folgen eines Anschlags.
Zitat von Hausmann im Beitrag #96Durchaus meine Meinung, werter Emulgator!
Wenn Politiker einfach mal nichts gemacht hätten (eine schwere Kunst) in dieser drittrangigen Frage und die, ich spinne mal, "Straße der sozialistischen Morgenröte" so geblieben wäre - was hätte sich daraus alles entwickeln können!
Gewiss hätte sich keine sozialistische Morgenröte entwickelt ;-) Bitterfeld und Espenhain waren nur zwei Beispiele für Orte, an denen man beim Gedanken an sozialistische Morgenröte nur den Kopf schütteln konnte.
OT: Die Poeten Stalins haben wohl die sozialistische Morgenröte besungen. Aber die wahre Poesie der Morgenröte bleibt für mich immer mit der Odyssee verbunden, die ich mit zehn oder zwölf Jahren zum ersten Mal in die Finger bekam.
Zitat von ZettelMeines Erachtens sollten Straßen grundsätzlich unpolitisch benannt werden; schon deshalb, weil man niemandem zumuten sollte, als seine Adresse den Namen von jemandem anzugeben, den er vielleicht verabscheut.
Aber es wird leider nicht so gehandhabt. Wer herrscht, der gibt seiner Herrschaft gern durch Straßennamen Ausdruck. Es ist ein Triumph, ein geistiger Gewaltakt. Siehe die Rudi-Dutschke-Straße in Berlin, ein Sieg der Kommunisten.
Vermutlich wird es erklärbar, wenn es sich um Opfer handelte: Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurden 1919 erschlagen, Ernst Thälmann im KZ umgebracht, Rudi Dutschke starb an den Folgen eines Anschlags.
Vielleicht wird es so erklärt, lieber Stefanolix. Aber dann ist diese Erklärung doch absurd.
Auch Ernst Röhm war ein Opfer, Horst Wessel war es bekanntlich; und eines der ersten Opfer Nikita Chruschtschows war Lawrenti Berija, den er vermutlich sofort, nachdem er an die Macht gekommen war, ermorden ließ.
Verbrecher, Terroristen und Feinde der Demokratie werden nicht dadurch geadelt, daß jemand sie ermordet.
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