Zitat von Calimero im Beitrag #46Aber die automatischen Schutzmechanismen lahmlegen? No way!
Danke, lieber Calimero, für diesen wie immer kundigen und schön formulierten Beitrag!
Aber fragen Sie irgendwen, ob gebüldet oder nicht, und er wird wahrscheinlich sagen: Da brauchen nru ein paar Terroristen reinzugehen und eine Bombe zu werfen, und schon haben wir den GAU.
Die Phantasien von Leuten, die keine Ahnung haben, bestimmen die politischen Entscheidungen; statt der Einsichten der Fachleute.
Zitat von xanopos im Beitrag #41 3. Terroristen stürmen ein Kraftwerksgelände ...
Und was machen die dann dort, wenn sie auf dem Gelände sind?
Es reicht, wenn sie auf das Gelände gelangen und drohen das Kraftwerk hochgehen zu lassen, und rund 80% der Bundesbürger sind für den sofortigen Ausstieg.
"Die deutschen Windparkbetreiber konnten vergangenes Jahr einen Rekordwert an Strom nicht einspeisen – wegen fehlender Netze. Die Kosten dafür muss erneut der Verbraucher tragen. Wegen fehlender Netze ist die Zwangsabschaltung von Windparks in Deutschland um fast 300 Prozent gestiegen."
"Um die Blackout-Gefahr im Winter einzudämmen, will die Regierung Industriebetriebe für den Verzicht auf Stromlieferungen entschädigen. Das Bundeskabinett will am Mittwoch die Verordnung zu den sogenannten abschaltbaren Lasten auf den Weg bringen."
Das Hamlet'sche "Wahnsinn mit Methode" spare ich mir. (Polonius spricht sein "Though this be madness, yet there is method in't" (Akt 2, Szene 2) ja, weil ihm schwant daß der Prinz von Dänemark seine Vollmeise nur simuliert. Im gegebenen Fall scheint sie genuin.)
Wäre es nicht einfacher - und billiger - die ganze Chose zu lassen & jeden Pflaumbauer & Birnenpflücker, der feierlich gelobt, nie ein Windrad in seinen Garten zu pflanzen, pauschal mit ein paar €100 pro Erklärung monatlich auf Lebenszeit zu bedenken?
Wurden nun die 470 GWh Stunden elektrische Energie erzeugt oder nicht?
Sie sind gar nicht erzeugt worden, hätten aber erzeugt werden können, daher ist die Meldung "Netzüberlastung- 407 Gigawattstunden Strom lösen sich in Luft auf" elektrotechnisch ein ziemlicher Schwachsinn.
"Netzüberlastung- 407 Gigawattstunden Strom lösen sich in Luft auf"
Folgenden Kommentar hatte ich dazu gerade auf Science-Sceptical.de gepostet:
Zitat Bitte mal nachdenken:
1) 400 GWh Verschwendung sind weniger als 1% einer Produktiion von mehr als 40 TWh. Oder im Schnitt weniger als vier Produktionstage im Jahr. Und um Verschwendung in dieser kaum sichtbaren Größenordnung zu vermeiden, sollen nun zig Milliarden Euro in den Ausbau der Netzinfrastruktur investiert werden? Welche Amortisationszeit hat diese Investition denn?
2) Die Schwächen im Netz wurden bisher durch Redispatch und Abwürgen (Neusprech: Einspeisemanagement/Erzeugermanagement) umgangen. Das bedeutete für die Teile Deutschlands, die sich hinter Netzengpässen verbargen, daß sie bevorzugt durch steuerbare Erzeuger dezentral und verbrauchernah versorgt werden konnten. Eine Beseitigung der Engpässe wird neben den damit verbundenen hohen Kosten unweigerlich dazu führen, daß a) diese Erzeugung künftig verstärkt verdrängt werden wird; diese Kraftwerke werden dann zunehmend unrentabler zu betreiben, b) dieser verdrängende Windstrom künftig quer (besser: längs) durch Deutschland transportiert werden kann … mit Transmissionsverlusten, die insgesamt deutlich über 1% liegen dürften.
Kurzum, wir investieren dann enorm (I) dafür, die ohnehin schon schwächelnde und zunehmend unsichere Versorgung in Bayern und Baden-Württemberg weiter auszudünnen (II) und die Windstrom-Transmissionsverluste im deutschen Netz insgesamt hochzutreiben (III). Zugegeben, der Punkt III ist spekulativ, fällt unter ‘mögliche, unbeabsichtigte Konsequenzen’. Worüber eigentlich der Netzentwicklungsplan explizit Auskunft geben sollte (kann jemand eine NEP-Fundstelle dazu anbieten?). Aber die Punkte I, II sind zwangsläufig.
Zitat Wirklich wegen 'fehlender Netze'? Oder hat sich vielleicht einfach kein Abnehmer gefunden?
'Fehlende Übertragungsleistungskapazität' wird wohl gemeint sein.
Natürlich haben Sie grundsätzlich recht. Würde sich immer ein der gegenwärtigen Produktion entsprechend großer Abnehmer am Einspeisepunkt finden, dann entfiele die Notwendigkeit einer Transmission überhaupt. Aber natürlich hätte es auch irgendwo Abnehmer für diese Produktion gegeben, und sei's zum Nulltarif.
Also fand sich da im Rahmen der disponierbaren Übertragungskapazitäten einfach kein hinreichend nahegelegener Abnehmer. Was auf zweierlei Weise interpretiert werden kann: a) es fand sich halt keiner b) es fanden sich schon welche, aber die Kapazitäten dahin waren zu begrenzt
Wirklich wegen 'fehlender Netze'? Oder hat sich vielleicht einfach kein Abnehmer gefunden?
Die fehlenden Netze sind sehr praktisch weil dieser Mangel angesichts des Bedarfs durch die Energiewende ebenso dauerhaft sein wird wie eine angebotsorientierte Energiepolitk. Die Krokodilstränen, welche über den Strom, den die Konsumenten zwar bezahlen aber nicht nutzen können, vergossen werden, ist wohlfeil. Wenn es damals hinterm Mond Gerüchte über Moped-Ersatzteile oder angesagtes Schuhwerk gab - ja, man war immer zu spät: Ausverkauft, fragen se mal im nächsten Quartal wieder nach, nee is aus ... Die Nummer kenn ich. Mir schmecken keine Bananen mehr, der Appetit hat sich bis heute nicht mehr wieder eingestellt.
Planwirtschaft weckt keine Anreize, sie zerstört sie. Nicht nur bei Kunden sondern vor allem bei Anbietern. Der Vorrang der sogenannten EE vor den konventionellen Kraftwerken ist das eigentliche Problem. Letztere können nicht mit Anbietern konkurrieren welche Strom "verkaufen" ob sie ihn nun erzeugen oder nicht.
Zitat von http://www.bmwi.de/DE/Service/ausschreib...iew=renderPrintNeben den verschiedenen Modellen umlagefinanzierter Kapazitätsmechanismen sind stärker marktorientierte Modelle der Leistungsvergütung denkbar, die in der wissenschaftlichen Diskussion bisher allerdings kaum eine Rolle spielen. Grundsätzlich tragen marktorientierte Modelle gegenüber umlagefinanzierten Modellen die Vermutung einer deutlich höheren Effizienz in sich. Sind sie vernünftig ausgestaltet, können sie gegebenenfalls die Basis für eine langfristig marktorientierte Umsetzung der Energiewende bilden.
Man könnte meinen dies ist eine Nummer aus dem Hause (Christa) Luft, aber es ist ein Hilferuf, Pardon, eine Ausschreibung aufgrund folgender Analyse einer in diesem Forum seit einer gefühlten Ewigkeit bekannten Sachlage.
Zitat von http://www.bmwi.de/DE/Service/ausschreib...iew=renderPrintDer schnelle Ausbau der erneuerbaren Energien setzt den Strommarkt zunehmend unter Druck. Es wird vielfach befürchtet, dass Investitionsanreize für die dringend benötigten konventionellen Kraftwerke weiter sinken. Die unter derzeitigen Rahmenbedingungen mit zunehmendem Ausbau erneuerbarer Energien verbundenen Verdrängungswirkungen für konventionelle Kraftwerke müssen rechtzeitig adressiert werden, um die - aus Gründen der Netzstabilität notwendige - positive Leistungsbilanz langfristig gewährleisten zu können.
Zitat von http://www.bmwi.de/DE/Service/ausschreib...iew=renderPrintDer schnelle Ausbau der erneuerbaren Energien setzt den Strommarkt zunehmend unter Druck. Es wird vielfach befürchtet, dass Investitionsanreize für die dringend benötigten konventionellen Kraftwerke weiter sinken. Die unter derzeitigen Rahmenbedingungen mit zunehmendem Ausbau erneuerbarer Energien verbundenen Verdrängungswirkungen für konventionelle Kraftwerke müssen rechtzeitig adressiert werden, um die - aus Gründen der Netzstabilität notwendige - positive Leistungsbilanz langfristig gewährleisten zu können.
Solche Argumentationen kann ich regelmäßig nicht folgen. Vielleicht weil ich kein Volkswirt bin. Vielleicht weil die Leute, die da argumentieren, sich so lange im Kreis drehen, bis einem schwindlig ist.
Ich schreibe mal mein Denken.
Investitionsanreize für die dringend benötigten konventionellen Kraftwerke weiter sinken: --> Ah- konventionelle Kraftwerke werden unrentabel, also bekommen wir genug Energie aus den EE
Verdrängungswirkungen für konventionelle Kraftwerke müssen rechtzeitig adressiert --> Ah, ich sehe. Es geht nicht darum, Marktwirtschaft zu etablieren, sondern sich eine Stück des Kuchens des Energiesozialismus zu sichern
aus Gründen der Netzstabilität notwendige - positive Leistungsbilanz --> Äääääh? Also sind konventionelle Kraftwerke doch rentabel, weil notwendig. Aber eben klang das doch ganz anders
Mein Fazit: Wieder nur so ein Lobbyist. Braucht man nicht hinhören
Zitat von ThomasM im Beitrag #59(...) Ich schreibe mal mein Denken.
Investitionsanreize für die dringend benötigten konventionellen Kraftwerke weiter sinken: --> Ah- konventionelle Kraftwerke werden unrentabel, also bekommen wir genug Energie aus den EE
Fehlschluß! Durch die vorrangige EE-Einspeisung werden die konventionellen Kraftwerke zum Ausgleichssklaven für die EE-Schwankungen degradiert. Sie können schlechter vorausplanen und der Wirkungsgrad wird durch Herab- und Hinauffahren und Betrieb fern des Optimalitätspunkts deutlich schlechter. Dadurch werden sie weniger wirtschaftlich (d.h. letztlich unwirtschaftlich), unabhängig von der Frage, ob die Stromversorgung aus EE allein sichergestellt werden könnte (wir also "genug Energie aus den EE bekommen").
Zitat von ThomasM im Beitrag #59Verdrängungswirkungen für konventionelle Kraftwerke müssen rechtzeitig adressiert --> Ah, ich sehe. Es geht nicht darum, Marktwirtschaft zu etablieren, sondern sich eine Stück des Kuchens des Energiesozialismus zu sichern
Die Verdrängungswirkung könnte z.B. dadurch "adressiert" werden, daß man die verzerrenden Extrawürste für EE (Einspeisevergütung, Vergütung für nicht eingespeisten Strom u. dgl.) abschafft. Das wäre dann doch ein Stück weniger Energiesozialismus.
Zitat von ThomasM im Beitrag #59aus Gründen der Netzstabilität notwendige - positive Leistungsbilanz --> Äääääh? Also sind konventionelle Kraftwerke doch rentabel, weil notwendig. Aber eben klang das doch ganz anders
Mein Fazit: Wieder nur so ein Lobbyist. Braucht man nicht hinhören
Wieder ein Fehlschluß. Die Tragik der Entwicklung bei der Energiewende ist es ja gerade, daß aus "notwendig" nicht "rentabel" folgt, also die Kraftwerke verdrängt werden, ohne die wir keine gesicherte Stromversorgung haben können.
Zitat von xanopos im Beitrag #41 3. Terroristen stürmen ein Kraftwerksgelände ...
Und was machen die dann dort, wenn sie auf dem Gelände sind?
Es reicht, wenn sie auf das Gelände gelangen und drohen das Kraftwerk hochgehen zu lassen, und rund 80% der Bundesbürger sind für den sofortigen Ausstieg.
Ich dachte, 80% der Bundesbürger sind bereits jetzt für den sofortigen Ausstieg? Da können sich die Terroristen die Mühe also sparen --- oder sie haben (in Form jahrzehntelanger Panikmache und Propaganda: Terrorismus auf kleiner Flamme) bereits ganze Arbeit geleistet.
Zitat von ThomasM im Beitrag #59 Mein Fazit: Wieder nur so ein Lobbyist. Braucht man nicht hinhören.
Ich muß gestehen, Ihre Beiträge sind des öfteren ganz schön ärgerlich. Sie haben die Problematik nicht verstanden, poltern aber durch den Laden. Muß nicht sein.
Zitat von Fluminist im Beitrag #60Fehlschluß! Durch die vorrangige EE-Einspeisung werden die konventionellen Kraftwerke zum Ausgleichssklaven für die EE-Schwankungen degradiert. Sie können schlechter vorausplanen und der Wirkungsgrad wird durch Herab- und Hinauffahren und Betrieb fern des Optimalitätspunkts deutlich schlechter. Dadurch werden sie weniger wirtschaftlich (d.h. letztlich unwirtschaftlich), unabhängig von der Frage, ob die Stromversorgung aus EE allein sichergestellt werden könnte (wir also "genug Energie aus den EE bekommen").
Richtig. Die allermeisten EE-Enthusiasten haben die Vorstellung, dass ein schrittweiser Übergang von konventioneller auf "alternative" Stromerzeugung erfolgen kann, indem WKA und PV sukzessive einfach ihren Anteil an der Stromerzeugung erhöhen. Noch ein bissl mehr von allem, noch ein wenig Forschung an Speichertechnologien und ein bissl mehr dezentrale Versorgung, dazu Leitungen in sonnige oder bergige Länder in europäischer Nachbarschaft - fertig ist der Lack. Dann wirds auch irgendwann billiger, weil Wind und Sonne ja angeblich nix kosten.
Dass die schöne neue (und teure) Energiewelt quasi die ganze Zeit huckepack von den Konventionellen getragen wird, gerät in der Öffentlichkeit völlig aus dem Blickfeld (soviel zur Lobbyarbeit der Stromversorger). Dass wir eine stabile, wetterunabhängige Versorgung maximal des ganzen Landes brauchen steht außer Frage, nur wie soll die aussehen? Wer soll wo welche Investitionen tätigen? Noch tut es ja der bestehende Kraftwerkspark, aber der wird auch älter. Der wird auch unrentabler, weil auf solche Verhältnisse ja vor 20 - 30 Jahren noch keiner eingestellt war.
Also wie ersetzt man wegfallende Kapazitäten? Wer geht das Risiko von Fehlinvestitionen ein, in einem Markt der keiner mehr ist? Wer will sich von politischen Entscheidungen im Legislaturperiodenwechsel abhängig machen?
Es gibt eigentlich nur einen möglichen Player in einem so verzerrten Markt, der die konventionelle Grundversorgung guten Gewissens sicherstellen könnte. Der Marktverzerrer selbst. Der hätte nämlich - Beifall von links - auch keine Gewinnabsichten. Mit allen bekannten Nebenwirkungen eines Deutschen Bundesstromkombinats natürlich.
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