Zitat von Tobbe im Beitrag #19 Das ist zwar alles richtig, aber wenn es zu dieser von Ihnen beschriebenen Inflation des Erdgases kommt, sitzt Russland auf dem billigen Erdgas und kein Mensch interessiert sich noch dafür...
Wenn Russland es bis dahin nicht sehr erfolgreich verkauft hat, lieber Tobbe. Entscheidend ist aber weniger was in Russland ist, entscheidend ist doch eher, dass man in Deutschland auf einer sinnvollen Ressource sitzt und diese nicht nutzt.
Zitat Währenddessen ist Deutschland dann schon auf erneuerbare Energien umgestiegen und profitiert von der "frühen" Investition in Photovoltaik etc.
Wenn die Geschichte eins lehrt ist es, dass frühe Investitionen bevor eine Technik ausgereift ist (sofern sie das überhaupt je tut) nicht profitabel sondern ausgesprochen defizitär sind. Sie selber haben einen (von vielen) Gründen genannt. Solarzellen werden besser, so wie die meisten Techniken. Nur profitiert niemand davon die schlechten Module (nämlich die Alten) zu aberhunderttausenden gekauft zu haben. Und das ganze kostet Geld., irres Geld. Und zwar Geld das an anderen Orten dringend gebraucht wird. Deutschland ist was Bodenschätze betrifft ein sehr, sehr armes Land und die Bevölkerung befindet sich in einer radikalen Schrumpfung mit gleichzeitiger Verschlechterung der Qualifikation. Der einzige Grund warum es Deutschland so gut geht ist seine funktionierende Wirtschaft, eine Wirtschaft die besser funktioniert als wo anders. Und genau das ändern wir gerade.
Zitat Außerdem wird doch durch die von Ihnen beschriebene Verbesserung der Technologien viel effizienter, günstiger und umweltfreundlicher Strom produziert, sodass andere die nicht/später umgestiegen sind doch wiederrum hinterherhängen und vielleicht sogar von unseren Energien abhängig sind.
Das Gegenteil ist richtig. Wenn eine Technologie sich verbessert fährt der am besten, der die neueste kaufen kann. Der von Ihnen beschriebene und gewünschte Mechanismus funktioniert dann und nur dann, wenn der erste Investor bereits Gewinne machen konnte, die der zweite Investor noch nicht machte. Genau das passiert aber nicht. Stattdessen macht der erste massive Verluste und der zweite erfreut sich am veröffentlichen Wissen. Selbst wenn wir annehmen, dass die "alternativen" Energien irgendwann richtig konkurrenzfähig werden, wird vermutlich das Geld fehlen, diese zu bezahlen. Ich sachs mal etwas platt daher: Der Grund, warum wir es uns heute leisten können den Irrsinn zu treiben (was andere nicht können) ist die vielgescholtene deutsche Industrie. Und die treiben wir gerade ins Ausland (sehr erfolgreich nebenbei). Wenn wir in 20 Jahren die tolle Technik haben ist dummerweise keine Industrie mehr da, die die dann ausgereifte Technik bezahlen kann. Was auch sein praktisches hat, denn dann braucht man auch die Energie nicht mehr. Nur der Lebensstandard, der wird dann auch ein anderer sein.
Zitat Ich weiß es nicht, aber nehmen wir mal an, dass die Erdgasvorkommen dann ausgeschöpft sind. Was bleiben dann für (langzeit) Alternativen? Dass Kernkraft keine Zukunft hat, weiß man (normalerweise ) spätestens seit Fukushima...
Ob "man" das weiss, weiss ich nicht. Ich weiss es nämlich nicht. Ich weiss eher das Gegenteil. Ich kenne keine großtechnische Form der Erzeugung elektrischer Energie, die sicherer ist als ein AKW. Das werden Sie in deutschen Medien allerdings eher nicht lesen. Dort werden Sie auch nicht lesen, dass der bisher schwerste industrielle Unfall eben nicht in Tschernobyl stattfand sondern in Bhopal (ich wette spontan wissen die meisten Deutschen nicht einmal wo das ist, geschweige denn was da passiert ist (kleine Wette am Rande: Ich würde wetten Sie auch nicht, lieber Tobbe, machen Sie sich ruhig die Mühe zu googeln)). Sie werden auch nicht lesen, dass es in Three-Mile-Island (dem einzigen Gau, der nicht auf technischen Irrsinn zurückzuführen ist) nicht einen Toten gab. Und das dort jahrelang weiter Strom produziert wurde. "Man" weiss in Deutschland sehr vieles. Aber davon ist bei weitem nicht alles richtig. Es ist vieles falsch. Das blöde ist nur, die, die es besser wissen, die wenigen Ingenieure, Techniker und Naturwissenschaftler, sind derart marginalisiert, dass sie nix zu vermelden haben. In Deutschland kann ein abgebrochenen Soziologiestudent Minister für Reaktorsicherheit werden. Da hat man irgendwann keine Fragen mehr.
Zitat Am besten wäre meiner Meinung nach eine Mischung beider ( erneuerbare Energien und fossile Brennträger) mit Orientierung an erneuerbaren Energien. Das ist meine Meinung.
Gegen ihre Meinung habe ich nichts. Nur das mich ihre Meinung Geld kostet, das stört mich. Wenn Sie "erneuerbare" Energien für toll halten, möchte ich Sie weder daran hindern darin zu investieren (beispielsweise in einen Windpark oder eine Solaranlage) noch daran den Strom von einer solchen Investition zu nutzen. Was mich stört ist, dass ich für anderer Leute Meinung zahlen soll.
Meine Meinung ist deswegen ein bissel anders: Meiner Meinung wäre am besten, dass sich jeder selbst entscheidet wo und welchen Strom er kauft. Und wo er nicht kauft.
Zitat von Tobbe im Beitrag #25 Ich verstehe zwar, dass Fukushima nicht mehr auf dem heutigen Stand der Dinge war, aber Naturkatastrophen passieren nun mal...
Ist zwar ein anderes Thema, aber das Tohoku-Beben von 2011 war nicht nur eins der schwersten Beben seit Beginn der Aufzeichnungen, es hatte auch eine Stärke von 9.0 (Momenten-Magnitude). Das schwerste Beben, dass je in Deutschland (naja, in Basel, aber rechnen wir es mal dazu) beobachtet wurde, war vor knapp 700 Jahren und wird mit 6.2-6.9 bewertet (gab ja noch keine Schreiber). Das ist was die Energie angeht ein Faktor von wenigstens 1000 (!). Das sich ein auch nur ansatzweise derart verheerendes Beben einstellen könnte ist in der Grössenordnung lächerlich bis absurd zu suchen. Das wird auch eigentlich von keinem Geologen bezweifelt. Den Witz über den Tsunami in Bayern spar ich mir an der Stelle.
Simpel gesagt: Nein. Passieren nicht. Jedenfalls nicht seit Menschen in Deutschland leben und das Aufschreiben was um sie herum so passiert. Deutschland ist ein ziemlich sicheres Gebiet, was so ziemlich alle Naturkatastrophen angeht. Es gibt hier keine besonders schlimmen Erdbeben, Sturmfluten allenfalls an der Küste, Tsunamis gibts nur auf Sylt (und auch nur auffem RTL), Hurricans oder Taifune sind unbekannt, der letzte Vulkan ist vor 11.000 Jahren ausgebrochen und die eine oder andere Windhose macht den Kohl nicht fett. In Deutschland grassiert es schon als Naturkatastrophe wenn es ein paar Wochen regnet und Rhein oder Oder ihre Täler volllaufen lassen.
Zitat Trotzdem bin ich kein Freund der Atomkraft und werde es auch wahrscheinlich nie werden ( Nicht eingeschlossen ist dabei Fusionsenergie, in der ich persönlich großes Potenzial sehe)
Ich verderbe Ihnen die Laune nur ungern, aber bisher ensteht dabei jede Menge radioaktiver Abfall. :)
xanopos
(
gelöscht
)
Beiträge:
21.11.2012 13:17
#28 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (36): Vervespert
Zitat von Llarian im Beitrag #27Tsunamis gibts nur auf Sylt (und auch nur auffem RTL)
Und bei Schätzing, zumindest der Tsunami-Part seines Buches Der Schwarm, ist sorgfältig recherchiert, und hat einen realen historischen Hintergrund: http://en.wikipedia.org/wiki/Storegga
Zitat von Tobbe im Beitrag #25 Ich verstehe zwar, dass Fukushima nicht mehr auf dem heutigen Stand der Dinge war, aber Naturkatastrophen passieren nun mal... Trotzdem bin ich kein Freund der Atomkraft und werde es auch wahrscheinlich nie werden ( Nicht eingeschlossen ist dabei Fusionsenergie, in der ich persönlich großes Potenzial sehe) An den Statistiken wäre ich interessiert undnwürde mich freuen, wenn sie diese schicken könnten...
Ich habe, lieber Tobbe, den Artikel jetzt herausgesucht:
Dort finden Sie auch einen weiterführenden Link. Nur um die Größenordnung anzugeben: Die durchschnittliche Zahl der Todesopfer pro erzeugte Terawattstunde (TWh) Strom ist bei Kohle 161, bei Solarenergie 0,44 und bei Nuklearenergie 0,04. Bei der Solarenergie gibt es also zehnmal so viele Todesopfer wie bei der Nuklearenergie. Keine andere Form der Stromerzeugung in der Liste ist sicherer als diese.
Zitat PAZ "Die im März 2011 eingeläutete „Energiewende“ sollte in Deutschland ein Horror-Szenario wie in Fukushima ausschließen. Tatsächlich hat sich aber seit dem überstürzten Atomausstieg die Wahrscheinlichkeit einer Katastrophe sogar erhöht... "
"Das Fazit des Berichts: „… ein Kollaps der gesamten Gesellschaft wäre kaum zu verhindern.“ Sofort ausfallen würden Tankstellen, Fahrstühle, Wasserwerke, Ampeln, Geldautomaten, Supermarktkassen und die meisten Telefonnetze. Nach drei Tagen würde die ärztliche Versorgung zusammenbrechen und würden Versorgungsengpässe bei der Lebensmittelversorgung entstehen. In den Krankenhäusern wären dann die Dieselreserven für die Notstromaggregate aufgebraucht, bei den Lastwagen wären die Tanks leergefahren*"
(* Nicht übertreiben: Benzin & Diesel kann auch per Handleier gefördert werden. AN den neuralgischen Punkten würde das durch mobile Stromaggregate sichergestellt. Für irgendwas muß das THW ja gut sein.)
Soweit, so bekannt. Der Clou: "Erst nach zehn Jahren ist die Nachzerfallswärme der Brennstäbe soweit gesunken, dass sie überhaupt transportfähig sind. Um die Kühlwasserpumpen für die Brennstäbe und die Leittechnik der Kraftwerke am Laufen zu halten, ist nach einem Zusammenbruch des Stromnetzes der Rück-griff auf Notstromaggregate nötig. Im Fall der AKWs sind diese so leistungsfähig, dass sie problemlos in der Lage sind, den Strombedarf von Kleinstädten abzudecken. Der Dieselverbrauch ist entsprechend. Sobald die in den Kraftwerken vorhandenen Dieselvorräte für die Notstromaggregate aufgebraucht wären, müsste Nachschub herangeschafft werden – unter den Bedingungen eines „Kollaps der gesamten Gesellschaft."
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #30(...) Soweit, so bekannt. Der Clou: "Drei Monate vor der Fukushima-Katastrophe im Dezember 2010 fertiggestellt, wird in der Bundestagsstudie das „heißeste Eisen“ im Zusammenhang mit einem lang andauernden Stromausfall allerdings nicht einmal erwähnt: die Kühlung der deutschen Atomkraftwerke. Mit einem Netzzusammenbruch würden auch die Kernkraftwerke wie alle übrigen Kraftwerke vom Netz gehen, sie müssten runtergefahren werden. Damit ist es allerdings nicht getan. Selbst nach dem Abschalten müssen die Brennstäbe soweit heruntergekühlt werden, dass eine Kernschmelze verhindert wird – und zwar jahrelang. Erst nach zehn Jahren ist die Nachzerfallswärme der Brennstäbe soweit gesunken, dass sie überhaupt transportfähig sind. Um die Kühlwasserpumpen für die Brennstäbe und die Leittechnik der Kraftwerke am Laufen zu halten, ist nach einem Zusammenbruch des Stromnetzes der Rück-griff auf Notstromaggregate nötig. Im Fall der AKWs sind diese so leistungsfähig, dass sie problemlos in der Lage sind, den Strombedarf von Kleinstädten abzudecken. Der Dieselverbrauch ist entsprechend. Sobald die in den Kraftwerken vorhandenen Dieselvorräte für die Notstromaggregate aufgebraucht wären, müsste Nachschub herangeschafft werden – unter den Bedingungen eines „Kollaps der gesamten Gesellschaft."
Das ist ein ganz wichtiger Gesichtspunkt! Auch in Fukushima war es ja nicht so, daß die Kernreaktoren als solche (aufgrund inhärenter Instabilität oder Bedienfehler) hochgegangen wären, sondern die Tsunamischäden haben nach erfolgter Schnellabschaltung die Kühlsysteme lahmgelegt. Ein langfristiger Stromausfall (etwa durch die "Energiewende"folgen verursacht) könnte also im Hinblick auf die deutschen Kernkraftwerke eine Tsunami-analoge Wirkung haben --- wenngleich Gottlob der eigentliche verheerende Tsunami ja nicht stattfände.
Sollte dieser Unglücksfall eintreten, ist allerdings zu erwarten, daß die grün eingefahrene Mentalität der Verantwortlichen und wohl auch der meisten Bürger nicht etwa EE und Energiewende die Schuld geben wird, sondern den teuflischen Kernkraftwerken, die eben überhaupt nicht hätten da sein dürfen.
Was kaum jemand weiß, aber von Experten bestätigt wird: in Deutschland wird bei der Erschließung von Gas- und Öl-Lagerstätten schon seit Jahrzehnten Fracking betrieben, offenbar ohne dass schädliche Auswirkungen bekannt geworden sind. Das "Giftige" beim Fracking sind die Zusätze zur Fracking-Flüssigkeit, die Schimmelbildung oder bakterielle Zersetzung der organischen Bestandteile "tief unten" verhindern sollen. Ob überhaupt eine theoretische Gefahr für das Trinkwasser besteht, hängt nicht zuletzt von der Tiefe der Bohrung und den darüber liegenden Schichten ab.
Aber man sollte sich keinen Illusionen hingeben: selbst wenn ein Nobelpreisträger die Ungefährlichkeit des Verfahrens beglaubigen würde, hätte es in Deutschland keine Chance auf Zulassung in einem wirtschaftlich interessanten Umfang. Der schlimmste Alptraum aller EEG-Profiteure wäre doch eine Energiequelle, die nicht auf Kernkraft beruht, geringere CO2-Emissionen als Kohle verursacht und auch noch BILLIGER in Bezug auf die Kosten des erzeugten Stromes wäre als Sonne, Wind oder Biomasse. Die geballte EEG-Lobby vom Einfamilienhausbesitzer mit PV-Modulen auf dem Dach über die größeren Anlagenbetreiber, die Hersteller (auch Importeure) solcher Anlagen, die staatlich finanzierten Institute und natürlich die Politik und die durch überwiegend rotgrüne Journalisten geprägte veröffentlichte Meinung würde vor keiner Verleumdung, Desinformation oder Drohung zurückschrecken, um ihre Pfründe zu bewahren. Die "Energiewende" wird nur gestoppt, wenn großflächige und länger anhaltende Blackouts einen offenkundigen Notstand verursachen (man lese hierzu die Bundestagsdrucksache 17/5672 vom April 2011) und/oder die ersten namhaften Produktionsunternehmen den Standort Deutschland wegen zu teurer und unzuverlässiger Stromversorgung verlassen. Leider.
Zitat von Fluminist im Beitrag #31Auch in Fukushima war es ja nicht so, daß die Kernreaktoren als solche (aufgrund inhärenter Instabilität oder Bedienfehler) hochgegangen wären, sondern die Tsunamischäden haben nach erfolgter Schnellabschaltung die Kühlsysteme lahmgelegt. Ein langfristiger Stromausfall (etwa durch die "Energiewende"folgen verursacht) könnte also im Hinblick auf die deutschen Kernkraftwerke eine Tsunami-analoge Wirkung haben --- wenngleich Gottlob der eigentliche verheerende Tsunami ja nicht stattfände.
Im Falle eines langfristigen Stromausfalles ohne Tsunami ist die Notstromversorgung intakt.
Zitat von ioeides im Beitrag #32 Die "Energiewende" wird nur gestoppt, wenn großflächige und länger anhaltende Blackouts einen offenkundigen Notstand verursachen (man lese hierzu die Bundestagsdrucksache 17/5672 vom April 2011) und/oder die ersten namhaften Produktionsunternehmen den Standort Deutschland wegen zu teurer und unzuverlässiger Stromversorgung verlassen. Leider.
Auf welche Passage dieser Bundesdrucksache beziehen Sie sich? Könnten Sie diese einmal zitieren?
Das Fazit dieses Berichtes des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages lautet (Seiten 116 und 117) "Die Folgeanalysen haben gezeigt, dass bereits nach wenigen Tagen im betroffenen Gebiet die flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit (lebens)notwendigen Gütern und Dienstleistungen nicht mehr sicherzustellen ist. Die öffentliche Sicherheit ist gefährdet, der grundgesetzlich verankerten Schutzpflicht für Leib und Leben seiner Bürger kann der Staat nicht mehr gerecht werden..... Die Wahrscheinlichkeit eines langandauernden und das Gebiet mehrerer Bundesländer betreffenden Stromausfalls mag gering sein. Träte dieser Fall aber ein, kämen die dadurch ausgelösten Folgen einer nationalen Katastrophe gleich. Diese wäre selbst durch eine Mobilisierung aller internen und externen Kräfte und Ressourcen nicht "beherrschbar", allenfalls zu mildern..... Der Stromausfall als ein Pradebeispiel für "kaskadierende Schadenswirkungen" sollte auf der Agenda der Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft weiterhin hohe Priorität haben, auch um die Sensibilität für diese Thematik in Wirtschaft und Bevölkerung zu erhöhen".
Wohlgemerkt: Diese Ausarbeitung wurde veröffentlicht, BEVOR Herr Töpfer mit seiner unsäglichen Ethikkommission seinen Schlussbericht ablieferte und eine 90 % - Mehrheit des Bundestages die "Energiewende" auf den Weg brachte. Hätte irgendeiner der Beteiligten den Bericht wirklich gelesen, dann hätte er Alarm schlagen müssen. Aber der ESM-Vertrag wurde ja auch durchgewinkt, ohne ihn gelesen zu haben...
Zitat von califax im Beitrag #16 Jede Ausbaggerung erhöht das Risiko, da sie dazu führt, daß in kürzerer Zeit größere Wassermassen durchfließen, bis sie sich an Hindernissen stauen.
Nun habe ich aber einen Knoten in der Leitung. Welche Hindernisse sollen das denn sein? (Spontan aus dem Boden schießende Staudämme vermutlich nicht )
Brücken: Stadtbrücken. Autobahnbrücken. Eisenbahnbrücken. Eisenbahnbrücken mit Zügen drauf und Straßenbrücken mit Staus drauf, weil Politiker felsenfest durchsetzen wollten, daß eine Flutwelle auf deutschen Flüssen gefälligst keine Katastrophengefahr darzustellen hat. Sandbänke. Furten. Inseln. Steilufer. Ja, das ist heute in den allwissenden Großstädten nicht mehr so bekannt, aber Flüsse sind keine Kanäle und keine Leitungen. Die machen Kurven. Und haben Inseln. Und alles so ein komisches Zeug. So Steine und Natur und Verkehrswege und traditionelle Flußbetten und Geologie und alles so ein Kram. Total unverwaltungsmäßiges Bauernzeug einfach, das überhaupt nichts mit Computern und Hochglanzzeitungen und erst recht nichts mit Aquarellzeichnungen auf Plänen zu tun hat und da auch gar nicht reinpassen will. Da reden bloß so blöde Einheimische drüber. Und zeigen auf alte Flutmale und reden über völlig zurecht aufgegebene Ausbaggerprojekte vor Jahrhunderten. Was für Idioten! jeder Depp mit 'nem Verwaltungsposten und 'nem Internetanschluß weiß doch viel besser, wie das so ist, mit dem Dingens, wo die da leben, die Deppen! Das, äh, wie heißt das Dingens, Biotop oder so? Ach, "Heimat", sagen die! Müssen voll verblödete Nazis sein oder so. Was wissen die denn schon, wie sich ihre Landschaft so benimmt, wenn man da so ein bißchen rumarbeitet. Sind die ja nie auf die Idee gekommen, Hochwasser zu registrieren, seit die Franziska geflogen ist.
Nachdem das Wasser an den Brücken kurzzeitig abgebogen ist und ganze Städte, Dörfer, Wälder, riesige Agrarflächen und Industriegebiete vernichtet hat, sind die Brücken eingestürzt. Mit den Autos drauf. Und hätten die Polizisten, Feuerwehrleute und THWler weiterhin auf ihre "vernünftigen" Anweisungen aus der Politik gehört, wären die Züge nicht weggewesen und die Autos auf den Brücken noch voll besetzt gewesen. Man hätte die in einigen Orten bis auf 5 Meter Höhe überschwemmten Kindergärten nicht evakuiert gehabt und auch nicht die vollbesetzten und durch Stau blockierten Parkhäuser und -garagen in den Städten. Als Grimma schon 2m unter Wasser stand und die Welle nach dem Gymnasium und der größten Grundschule auch auf den Kindergarten vorrückte, haben die Herren Flußausbauexperten in der Politik weiterhin verkündet, man solle nicht darauf reagieren, es gäbe ja überhaupt keine Flutwelle. Da kamen schon halbe Häuser die Mulde runter und sind gegen die Brückenpfeiler gekracht. Die haben Autos mit Lautsprechern durch die Straßen geschickt. Die Autos haben verkündet, es wäre alles ok und niemand solle flüchten, während sie selbst beim rumplärren dieser Botschaft abgesoffen sind. Lustige Szene, wenn man sich das mal so vergegenwärtigt. Wird bestimmt mal jemand einen Kunstfilm draus machen. Oh, die Feuerwehr konnte da nichts mehr für den Kindergarten und die etwa 10.000 im Wasser eingeschlossenen Menschen tun. Sie war nämlich befehlsgetreu selbst abgesoffen und hat aus dem Turm auf das weisungsgemäß inexistente Wasser geglotzt. Und diese Politiker und Verwaltungsroboter waren genau diejenigen Dreckschweine, die den noch weiteren Ausbau der Flüsse fordern, weil es auf diesen Flüssen angeblich keine Flutkatastrophen gäbe. Und noch nie gegeben habe. Grimma hat wie alle keinesfalls von Flutwellen bedrohten Städte eine Hochwassermarke, die einige Jahrhunderte zurückreicht. Das war immer ein Witz. Eine Wasserstandsmarke so hoch wie die Hügel am Rand des Flußtals. Die Marke wurde erhöht. Neuer Jahrtausendrekord. Was ein paar harmlose, uralte und hochwassergeprüfte Brücken so aufstauen können, wenn flußaufwärts alles ungebremst durchschießt...
Und damit treten diese Dreckschweine öffentlich auf, kaum, daß die letzten Leichen der letzten Katatstrophe aus dem Ufer gebuddelt worden sind. Oh, das Ausbuddeln dieser Leichen findet natürlich unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt. Interessiert ja auch keine Sau.
Ach, die 10.000 Leute? Das war Grimma. Nur Grimma. Das Grimmaer Muldental allein hat weit mehr Menschen, die damals abgesoffen sind. Ich rede von mehreren Hundertausend allein rund um diesen Bereich Sachsens. Die offiziellen Zahlen sind Bullshit. Da gab es klare Anforderungen von oben, wie die Schadensstatistik in Bezug auf alleingelassene und abgesoffene Menschen auszusehen habe. Aber egal. Ich red ja nur von Grimma, denkste Dir. Und von Zwickau. Und Dresden. Und einigen Hundert Ortschaften, Städten und Dörfern. Ich weiß selber ja nicht mal mehr, welche Feuerwehr wo abgesoffen ist. Das ganze verdammte Land war weg. Und diese Idioten reden schon wieder davon, daß sowas wissenschaftlich absolut unmöglich wäre. Und da findet man immer noch Leichen, während die schwafeln.
-- Der Weg zur Hölle beginnt mit dem Monopol auf Moral.
Zitat von Fluminist im Beitrag #31Auch in Fukushima war es ja nicht so, daß die Kernreaktoren als solche (aufgrund inhärenter Instabilität oder Bedienfehler) hochgegangen wären, sondern die Tsunamischäden haben nach erfolgter Schnellabschaltung die Kühlsysteme lahmgelegt. Ein langfristiger Stromausfall (etwa durch die "Energiewende"folgen verursacht) könnte also im Hinblick auf die deutschen Kernkraftwerke eine Tsunami-analoge Wirkung haben --- wenngleich Gottlob der eigentliche verheerende Tsunami ja nicht stattfände.
Im Falle eines langfristigen Stromausfalles ohne Tsunami ist die Notstromversorgung intakt.
Danke! Das heißt: Ein zu Fukushima analoger Störfall kann in einem deutschen Kernkraftwerk nie eintreten. Das plötzliche Umdenken Frau Merkels und der hastige deutsche Kernkraft-Ausstieg nach dem japanischen Störfall waren also unlogisch, irrational und unbegründet.
@zettel Voilà: www.tab-beim-bundestag.de/de/publikation...chte/index.html AB 141: Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften - am Beispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung pdf herunterladbar 2,74 MB
Zitat von Fluminist im Beitrag #39Danke! Das heißt: Ein zu Fukushima analoger Störfall kann in einem deutschen Kernkraftwerk nie eintreten. Das plötzliche Umdenken Frau Merkels und der hastige deutsche Kernkraft-Ausstieg nach dem japanischen Störfall waren also unlogisch, irrational und unbegründet.
Ein Schweres Seebeben + Tsunami ist extrem unwahrscheinlich. Dennoch sind Szenarien denkbar, die zu ähnlichen oder schlimmeren Folgen führen können. 1. Ein Reaktor wird direkt von einem Asteroiden getroffen. Extremst unwahrscheinlich, wenns passiert eher unlustig für die Anrainer und halb Mitteleuropa. 2. Ein Reaktor wird von einer schweren bunkerbrechenden Bombe getroffen. Das können Terroristen nicht. Das können nur wenige Staaten. 3. Terroristen stürmen ein Kraftwerksgelände ...
Zitat von ioeides im Beitrag #40@zettel Voilà: www.tab-beim-bundestag.de/de/publikation...chte/index.html AB 141: Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften - am Beispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung pdf herunterladbar 2,74 MB
Viel spannender finde ich ja, daß inzwischen jeder, der abends seinen Wäschetrockner anwirft, für etwa 25ct Kosten eine reelle Chance erhält, damit in ganz Europa die Lichter ausgehen zu lassen.
Zitat von xanopos im Beitrag #41 3. Terroristen stürmen ein Kraftwerksgelände ...
Und was machen die dann dort, wenn sie auf dem Gelände sind?
Eine Denksportaufgabe für einen findigen Thrillerautoren... z.B.: mit der Herbeiführung eines Tschernobyl-Szenarios drohen ("Geschaßter Atomtechniker*, dem das Frevelhafte seines Berufs durch die Liebe zu einer selbstlosen Ökoaktivistin aufging, verliert Beruf, wird in den pösen Privatmedien lächerlich gemacht, Liebchen erhält PU in den Cocktail gemischt, will Fanal setzen, um die Welt wachzuklingeln. 36 Stunden hat das SEK Zeit, bis das Abwaschbecken überläuft...Wird Pussy Roth die Konfrontation entschärfen?" - kann fröhlich bei Silkwood oder der 3. Episode von Cloud Atlas abgepaust werden.) (* daher das technische Knowhow, wie die automatischen Sicherungen lahmzulegen sind, da Atomkraftsimulatoren für den iPad selbst bei Hoppenstedts unterm Weihnachtsbaum selten sind).
Szenario 1) dürfte zu vernachlässigen sein - die Wahrscheinlichkeit, daß ein Bolide punktgenau einen Meiler punktiert, dürfte sich in Jahrmilliarden bemessen; nach den bisherigen Erfahrungen dürfte der einen Einschlag von Kaliber des Tunguskaereignisses von 1908 in mehr als 10-20 km/Werst Entfernung wohl wegstecken; sollte ein Brocken niedergehen wie der, dem wir das Nördlinger Ries verdanken, dürfte das Problem mit der Strahlung wohl das kleinste Übel sein (zur Entwarnung: alles, was größer als 50-100 m ist, ist bei den heutigen automatischen Himmelsdurchmusterungen schon Jahre, mindestens Monate auf dem Radar; Ablenken à la Deep Impact ist nicht drin, aber es gäbe eine ganze Menge Vorwarnzeit. Unter "Vermischtes" tauchen solche "Prognosen" gelegentlich auf; nur um bei der nächsten, genaueren Bahnberechnung ad acta gelegt zu werden). Punktgenau werfen nur die "Bugs" in Heinleins Starship Troopers mit Brocken aus der Weltalltiefe - und die himmlischen Mächte in Harry Mulischs De ontdekking van de hemel; ansonsten ist das eine knifflige Angelegenheit.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #45 Eine Denksportaufgabe für einen findigen Thrillerautoren... z.B.: mit der Herbeiführung eines Tschernobyl-Szenarios drohen ("Geschaßter Atomtechniker*, dem das Frevelhafte seines Berufs durch die Liebe zu einer selbstlosen Ökoaktivistin aufging, ...
Ein Plot, wie geschaffen für einen Tatort, FilmFilm oder eine RTL-Weltpremiere. Leider nicht für die Realität, die profane.
Nee, ernsthaft: So ein Kraftwerk außer Betrieb zu nehmen geht ganz einfach, sofern man weiß wo. Wäre ja schlimm, wenn das kompliziert wäre. Schaden anrichten kann man auch an vielen Ecken. Vor allem mit viel Sprengstoff und Anlagenkenntnissen. Für so richtig fiesen Schaden an ganz sensiblen Stellen bräuchte es nicht mal unbedingt explosives Material. Da kann man so einen Betrieb auch mal für längere Zeit außer Gefecht setzten. Ob man da im Kernkraftwerk allerdings so einfach rankommt, wage ich zu bezweifeln.
Aber die automatischen Schutzmechanismen lahmlegen? No way! Die wirklich wichtigen Sachen sind weder in der Leittechnik simulierbar, noch vor Ort irgendwie zu brücken. Die sind (im Jargon) hartverdrahtet oder/und an Hilfsenergien gekoppelt (Steueröldrücke z.B.). Da müsste man schon die ganze Bude erstmal geordnet abfahren und danach mehrtägige böswillige Bastelarbeiten durchführen. Danach dann wieder geordnet anfahren, um es nun - jetzt ohne Schutz und Schutzprüfungen - ordentlich krachen zu lassen. Dazu müsste allerdings die komplette Bedienungsmannschaft scharf auf die 72 Jungfrauen sein.
Denn auch eine radikalisierte Horde von sogenannten "Atomkraftexperten" würde wohl kein Kraftwerk angefahren bekommen.
---------------------------------------------------- Calimeros Rumpelkammer - Ein Raum für freie Rede und Gedanken, mittendrin im Irrenhaus.
Zitat von Calimero im Beitrag #46Aber die automatischen Schutzmechanismen lahmlegen? No way!
Danke, lieber Calimero, für diesen wie immer kundigen und schön formulierten Beitrag!
Aber fragen Sie irgendwen, ob gebüldet oder nicht, und er wird wahrscheinlich sagen: Da brauchen nru ein paar Terroristen reinzugehen und eine Bombe zu werfen, und schon haben wir den GAU.
Die Phantasien von Leuten, die keine Ahnung haben, bestimmen die politischen Entscheidungen; statt der Einsichten der Fachleute.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #45sollte ein Brocken niedergehen wie der, dem wir das Nördlinger Ries verdanken, dürfte das Problem mit der Strahlung wohl das kleinste Übel sein
So argumentieren rationale Menschen. Habe ich auch immer getan.
In Japan war aber der Tsunami auch das weitaus größere Problem. Trotzdem war und ist Fukushima und die Strahlung in aller Munde.
Zitat Guardian, "Virgins? What Virgins?" _________ Luxenberg tries to show that many obscurities of the Koran disappear if we read certain words as being Syriac and not Arabic. We cannot go into the technical details of his methodology but it allows Luxenberg, to the probable horror of all Muslim males dreaming of sexual bliss in the Muslim hereafter, to conjure away the wide-eyed houris promised to the faithful in suras XLIV.54; LII.20, LV.72, and LVI.22. Luxenberg 's new analysis, leaning on the Hymns of Ephrem the Syrian, yields "white raisins" of "crystal clarity" rather than doe-eyed, and ever willing virgins - the houris. Luxenberg claims that the context makes it clear that it is food and drink that is being offerred, and not unsullied maidens or houris.
In Syriac, the word hur is a feminine plural adjective meaning white, with the word "raisin" understood implicitly. Similarly, the immortal, pearl-like ephebes or youths of suras such as LXXVI.19 are really a misreading of a Syriac expression meaning chilled raisins (or drinks) that the just will have the pleasure of tasting in contrast to the boiling drinks promised the unfaithful and damned. _________
Zitat von xanopos im Beitrag #41 3. Terroristen stürmen ein Kraftwerksgelände ...
Und was machen die dann dort, wenn sie auf dem Gelände sind?
Wenn ich mich an meine Schulzeit und einem Besuch eines AKWs erinnere, dann könnten sie Kanninchen jagen gehen. Da sind jedenfalls jede Menge auf dem Gelände unterwegs gewesen.
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