Na, das Niveau der Jäger und Sammler ist nur in Richtung Abhängigkeit von den Launen der Natur gemeint. Auf jeden Fall ist die Energiewende ein gewagtes Experiment für die 80 Mill. Menschen unserer Volkswirtschaft. Andererseits bereiten sich unsere lieben Nachbarn darauf vor, die Lücke zu schließen und planen eifrig neue AKW´s. Um deren Sicherheit müssen wir uns dann nicht mehr kümmern.
Für ca. 20.000 € kann man sich den Problemen mit einer privaten Stromerzeugung entziehen....wenn´s ganz schlimm kommt. Wenn gut läuft, wird am deutschen (Energie)Wesen die Welt genesen und Deutschland wird noch reicher und wichtiger in der Welt. Ist doch auch was...
Zitat Noch ist es recht warm, die Nachfrage also nicht ungewöhnlich. Aber - berichtet Daniel Wetzel - auf der Angebotsseite war es in den vergangenen Tagen schon mau. Am Montag letzter Woche beispielsweise gab es selbst zur Mittagszeit nur noch ein Fünftel des Solarstroms, den die vorhandenen Photovoltaik-Anlagen nominell produzieren; schon ab 16 Uhr ging das gegen Null. Und auch der Strom aus Windenergie lieferte nur die Hälfte des für diesen Tag erwarteten Aufkommens; 1600 Megawatt statt 3000 am Nachmittag.
War da jetzt nur 1600 MW Leistung verfügbar oder sind da nur 1600 MWh Energie geliefert worden?
Zitat von dari im Beitrag #20 Ist es nicht vielleicht auch ein bisschen so, dass die Grünen - bei allem Ideologischen Hokuspokus - ursprünglich eigentlich ganz berechtigte Probleme addressiert haben (insbes. im Bereich Umwelt). Und gerade hier wurde - auf auf Druck der Grünen hin - in der Tat viel erreicht! Der Rhein ist wieder sauber und auch im Ruhrgebiet kann man wieder seine Wäsche im Freien trocknen. Ich kann also eine gewisse Daseinsberechtigung der Grünen Bewegung erkenen.
Das habe ich auch mal geglaubt. Bis ich mir die Mühe gemacht habe mal die Jahreszahlen zu vergleichen:
Ich muss da nicht vergleichen, ich habe das persönlich erlebt, was mich etwas immuner gegen diese Art Gehirnwäsche macht. Mein Vater hat in den 70er Jahren im Südwesten jede Menge Kläranlagen gebaut, da gab es noch keine Grünen, haben aber die konservativen Regierungen Schutz vor konkreten und nicht vo propagierten Umweltgefahren betrieben. Umweltschutz war schon immer ein konservatives Anliegen.
Der Bodensee war vermutzt und veralgt (war schön gruselig, wenn man als Kind herumgeschwommen ist). Die Antworten waren Kläranlagen bei allen Zuflüssen, und eine gesetzliche Begrenzung des Phosphatzgehalts bei Waschmitteln.
Leider ist das heute den Lehrern und Journalisten unbekannt, nur so kann ich mir vorstellen, dass dies heute den Grünen angedichtet wird.
Zitat von dari im Beitrag #20 Ist es nicht vielleicht auch ein bisschen so, dass die Grünen - bei allem Ideologischen Hokuspokus - ursprünglich eigentlich ganz berechtigte Probleme addressiert haben (insbes. im Bereich Umwelt). Und gerade hier wurde - auf auf Druck der Grünen hin - in der Tat viel erreicht! Der Rhein ist wieder sauber und auch im Ruhrgebiet kann man wieder seine Wäsche im Freien trocknen. Ich kann also eine gewisse Daseinsberechtigung der Grünen Bewegung erkenen.
Das habe ich auch mal geglaubt. Bis ich mir die Mühe gemacht habe mal die Jahreszahlen zu vergleichen:
Die Grünen wurden um 1980 gegründet, der erste grüne Umweltminister trat seine Arbeit 1985 an. Zu diesem Zeitpunkt waren die wesentlichen Umweltgesetze, bzw. Verfahren schon lange etabliert. Kronzeuge ist beispielsweise die berühmte Rauchgasentschwefelung, was ja der Grund ist, warum die heutige Generation den Begriff "saurer Regen" kaum mehr kennt. Diese Entschwefelung war bereits ab 1974 (da waren die Grünen noch im Kindergarten) für neue Kraftwerke und ab 1983 (vor den Grünen) für alle Anlagen bindend. 1971 (als Josef Fischer noch bei Opel revolutionierte und dabei rausflog) wurde bereits eine Begrenzung für Blei in Ottokraftstoffen Gesetz, diese Norm wurde 1978 auf europäischer Ebene erweitert und 1988 wurde Blei im Benzin verboten (weit bevor auch nur ein Grüner in die Nähe solcher Gesetzgebungsverfahren gekommen wäre). 1984 wurden Katalysatoren für Fahrzeuge ins Gesetz geschrieben und eine fester Termin für den Einsatz in Neufahrzeugen festgelegt. Als Folge davon wurde 1984 auch unverbleites Benzin eingeführt, was man als Maßnahme gegen das (aus heutiger Sicht eher fragwürdige) "Waldsterben" etablieren wollte.
Man könnte diese Liste noch um vieles fortsetzen, zusammenfassend kann man sagen, dass die Grünen nie an etwas beteiligt waren, dass sich auf Rhein oder Ruhrgebiet besonders ausgewirkt hätte. Im Gegenteil, das sind nahezu ausschließlich Leistungen der Regierungen, die die Grünen immer bekämpft haben. Als den Grünen tatsächlich politische Macht zufiel (im Wesentlichen seit 1998) waren die Umweltprobleme der BRD seit langem eher ein Schatten der Vergangenheit. Und deshalb musste man zu neuen Ufern aufbrechen und schuf das EEG, die Ökosteuer, den Atomausstieg und ähnlichen Blödsinn.
Die Grünen reklamieren für sich gerne den Umweltschutz. Tatsächlich ist der Umweltschutz aber ein Thema das weit älter ist als die Grünen und auch weit vor ihnen bereits voran getrieben wurde. Sie haben da auch keinen "Druck" ausgeübt (welcher Druck sollte das sein, bis die Presse die Grünen als Liebling entdeckte, dauerte es bis Ende der achtziger Jahre). Sie haben geredet und jede Maßnahme, die eine Regierung umgesetzt hat, als unzureichend deklamiert. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Menge an Forderungen, die die Grünen sonst so in ihrer Anfangszeit aufgestellt haben, vom "berühmten" Computerbeschluss (flapsig gesagt soviel wie "Peronal Computer vereinsamen den Menschen und sind daher abzulehnen") bis zur berüchtigten Forderung nach der "Entkriminalisierung der Pädosexualität". Dieser Mumpitz wurde glücklicherweise nie irgendwo Gesetz. Was damit zu tun hat das die Grünen schlicht nix zu vermelden hatten. Zum Glück.
Lieber llarian,
völlig d'accord was die Grünen als Partei angeht. Vielleicht hätte ich etwas genauer von der Grünen Bewegung sprechen sollen, und die hatte in den 1970ern ja nun wirklich eine Daseinsberechtigung.
völlig d'accord was die Grünen als Partei angeht. Vielleicht hätte ich etwas genauer von der Grünen Bewegung sprechen sollen, und die hatte in den 1970ern ja nun wirklich eine Daseinsberechtigung.
Es gab keine Grünenbewegung zu diesen Themen. Es war ganz einfach Teil konservativer Politik, unseren Lebensraum in guter Qualität zu erhalten.
Edit: Allerdings hat der dortige Schreiber offenbar garnix kapiert.
Leider wahr. Da steht z.B.
Zitat Denn es gibt offenbar keine Probleme, eine ausreichende Menge zu produzieren. Deutschland hat im bisherigen Jahresverlauf so viel Strom in seine Nachbarländer exportiert wie nie zuvor
entsprechend der offenbar weitverbreiteten Vorstellung, man könne Strom auf Halde produzieren wie Autos oder Ikeamöbel. Daß zuviel Strom eben genauso ein Problem ist wie zuwenig, daß ein Stromausfall durch Überlastung eines Umspannwerks ausgelöst werden kann, das geht offenbar nicht in die Köpfe.
Vielleicht kann man dem Politiker und Journaillisten die Sache, daß das Netz nur dadurch stabil gehalten werden kann, daß immer genausoviel elektrische Leistung erzeugt wie benötigt wird, durch ein Gleichnis aus seinem eigenen Berufsleben verdeutlichen: Wenn ihm in der Ausschußsitzung / Redaktionskonferenz im entscheidenden Moment die Worte fehlen, dann kann er das nicht dadurch ausgleichen, daß er abends seiner Frau die Ohren vollquasselt.
Zitat von Fluminist im Beitrag #33Vielleicht kann man dem Politiker und Journaillisten die Sache, daß das Netz nur dadurch stabil gehalten werden kann, daß immer genausoviel elektrische Leistung erzeugt wie benötigt wird, durch ein Gleichnis aus seinem eigenen Berufsleben verdeutlichen: Wenn ihm in der Ausschußsitzung / Redaktionskonferenz im entscheidenden Moment die Worte fehlen, dann kann er das nicht dadurch ausgleichen, daß er abends seiner Frau die Ohren vollquasselt.
Sehr guter Vergleich.
A common mistake that people make when trying to design something completely foolproof is to underestimate the ingenuity of complete fools. Douglas Adams
Zitat von dari im Beitrag #31 Vielleicht hätte ich etwas genauer von der Grünen Bewegung sprechen sollen, und die hatte in den 1970ern ja nun wirklich eine Daseinsberechtigung.
Wenn ich an die grüne Bewegung denke, lieber dari, dann fällt mir als erstes Rachel Carson und das DDT-Verbot ein (was geradezu obszön furchtbare Folgen hatte, die bis heute totgeschwiegen werden). Und dann neige ich dazu mit dieser Daseinsberechtigung etwas zurückhaltender zu sein. Nach meinem Dafürhalten ist Umweltschutz, da stimme ich dem Vorredner Martin absolut zu, ein durchaus auch konservatives Anliegen. Es ist überhaupt ein Anliegen von jedem, der gerne Luft atmet, von der er nicht husten muss und der gerne seine Wäsche raushängt ohne das diese grau wird (ein durchaus ganz reales Problem im Ruhrgebiet der fünfziger Jahre). Dazu braucht es aber keine Bewegung. Es passiert nebenbei ja auch dort, wo es keine grüne Bewegung gibt. Weil es einfach im Interesse der Menschen ist in einer nicht verdreckten Welt zu leben.
Die Umweltbewegung neigt, zumindest in meinen Augen, dazu, die Umwelt als etwas Abstraktes und Wichtiges zu sehen, in völliger Ignoranz von Zusammenhängen und anderen Prioritäten. Es geht nicht darum wenig Gift zu emitieren (wie es das Ziel der meisten Menschen ist), es geht darum gar kein Gift zu emitieren, egal ob es dann keine Produktion mehr gibt. Das dabei der Mensch verhungert stört die Umweltbewegten in erster Annahme nicht besonders. Da kommen dann auch schonmal zynisch-dumme Kommentare wie "Die Natur ist viel älter als der Mensch und die Natur wird es noch lange nach dem Menschen geben.". Das hat schon einen ziemlich religiösen Zug. Nach meinem Dafürhalten sind es aber weniger diejenigen, die die Natur anbeten, die viel erreicht haben, sondern die, die praktische Lösungen umgesetzt haben. Das war aber nicht die Umweltbewegung. Denen verdanken wir eher Dosenpfand und EEG.
Zitat von dari im Beitrag #31 Vielleicht hätte ich etwas genauer von der Grünen Bewegung sprechen sollen, und die hatte in den 1970ern ja nun wirklich eine Daseinsberechtigung.
Wenn ich an die grüne Bewegung denke, lieber dari, dann fällt mir als erstes Rachel Carson und das DDT-Verbot ein (was geradezu obszön furchtbare Folgen hatte, die bis heute totgeschwiegen werden). Und dann neige ich dazu mit dieser Daseinsberechtigung etwas zurückhaltender zu sein. Nach meinem Dafürhalten ist Umweltschutz, da stimme ich dem Vorredner Martin absolut zu, ein durchaus auch konservatives Anliegen. Es ist überhaupt ein Anliegen von jedem, der gerne Luft atmet, von der er nicht husten muss und der gerne seine Wäsche raushängt ohne das diese grau wird (ein durchaus ganz reales Problem im Ruhrgebiet der fünfziger Jahre). Dazu braucht es aber keine Bewegung. Es passiert nebenbei ja auch dort, wo es keine grüne Bewegung gibt. Weil es einfach im Interesse der Menschen ist in einer nicht verdreckten Welt zu leben. (…)
Warum erleben wir dann immer wieder Fälle des moral hazard? – Menschen verschmutzen die Umwelt um ihres kurzfristigen Vorteils willen, weil sie wissen, dass es schon irgend jemand wieder saubermachen wird. Sehr gut zu beobachten im Sommer in den offiziellen oder inoffiziellen Grillzonen der Großstädte. Was da für ekliger Müll hinterlassen wird! Wäre eine saubere Umwelt im Interesse aller Menschen, würden doch die Verursacher ihren Müll genauso sorgsam abtransportieren, wie sie vorher ihre Grill-Utensilien antransportiert haben. Ich habe auf diese Frage übrigens selbst keine Antwort. Aber soweit kann es mit dem Interesse der Menschen an einer nicht-verdreckten Welt nicht her sein.
Zitat Warum erleben wir dann immer wieder Fälle des moral hazard? – Menschen verschmutzen die Umwelt um ihres kurzfristigen Vorteils willen, weil sie wissen, dass es schon irgend jemand wieder saubermachen wird. Sehr gut zu beobachten im Sommer in den offiziellen oder inoffiziellen Grillzonen der Großstädte. Was da für ekliger Müll hinterlassen wird! Wäre eine saubere Umwelt im Interesse aller Menschen, würden doch die Verursacher ihren Müll genauso sorgsam abtransportieren, wie sie vorher ihre Grill-Utensilien antransportiert haben. Ich habe auf diese Frage übrigens selbst keine Antwort. Aber soweit kann es mit dem Interesse der Menschen an einer nicht-verdreckten Welt nicht her
Zitat von stefanolixWarum erleben wir dann immer wieder Fälle des moral hazard? – Menschen verschmutzen die Umwelt um ihres kurzfristigen Vorteils willen, weil sie wissen, dass es schon irgend jemand wieder saubermachen wird.
Vielleicht liegt es ja genau daran. Irgend jemand kümmert sich schon drum und nicht nur um den Dreck, den wir liegen lassen. Das zieht sich m.E. durch alle Lebensbereiche.
Zitat von dari im Beitrag #20 […] Die einzige Frage, die ich mir nicht beantworten kann, ist die: Wieso ist eine solch überlebte Ideologie wie die der Grünen immer noch gesellschaftlich so anschlussfähig, dass es für über 10% Wählerstimmen reicht? Das scheint dann wirklich auf ein tiefgreifendes Problem in der Gesellschaft hinzudeuten.
Gruß
dari
Ich sehe es bei der SPD ähnlich, nur mit einigen Jahrzehnten Zeitverschiebung. Die Anliegen der Sozialdemokratie waren zum Teil auch berechtigt. Nun ist es geschafft: auch Arbeiterkinder können studieren, kriegen Stipendien; es gibt Krankengeld, Unfallversicherung und bezahlten Urlaub, und nun? Die SPD hat Antworten auf Fragen, die nicht mehr gestellt werden.
Zitat von dari im Beitrag #31 Vielleicht hätte ich etwas genauer von der Grünen Bewegung sprechen sollen, und die hatte in den 1970ern ja nun wirklich eine Daseinsberechtigung.
Wenn ich an die grüne Bewegung denke, lieber dari, dann fällt mir als erstes Rachel Carson und das DDT-Verbot ein (was geradezu obszön furchtbare Folgen hatte, die bis heute totgeschwiegen werden). Und dann neige ich dazu mit dieser Daseinsberechtigung etwas zurückhaltender zu sein. Nach meinem Dafürhalten ist Umweltschutz, da stimme ich dem Vorredner Martin absolut zu, ein durchaus auch konservatives Anliegen. Es ist überhaupt ein Anliegen von jedem, der gerne Luft atmet, von der er nicht husten muss und der gerne seine Wäsche raushängt ohne das diese grau wird (ein durchaus ganz reales Problem im Ruhrgebiet der fünfziger Jahre). Dazu braucht es aber keine Bewegung. Es passiert nebenbei ja auch dort, wo es keine grüne Bewegung gibt. Weil es einfach im Interesse der Menschen ist in einer nicht verdreckten Welt zu leben. (…)
Warum erleben wir dann immer wieder Fälle des moral hazard? – Menschen verschmutzen die Umwelt um ihres kurzfristigen Vorteils willen, weil sie wissen, dass es schon irgend jemand wieder saubermachen wird. Sehr gut zu beobachten im Sommer in den offiziellen oder inoffiziellen Grillzonen der Großstädte. Was da für ekliger Müll hinterlassen wird! Wäre eine saubere Umwelt im Interesse aller Menschen, würden doch die Verursacher ihren Müll genauso sorgsam abtransportieren, wie sie vorher ihre Grill-Utensilien antransportiert haben. Ich habe auf diese Frage übrigens selbst keine Antwort. Aber soweit kann es mit dem Interesse der Menschen an einer nicht-verdreckten Welt nicht her sein.
Das ist m.E. vor allem ein Problem des Ausmaßes. So soll es ja auch Menschen geben, die steuerpflichtige Einnahmen in ihrer Steuererklärung nicht berücksichtigen, aber dann den ersten Stein werfen, wenn ein Sportler, Künstler, Politiker oder Manager in den Verdacht gerät, gegenüber dem Fiskus erkleckliche Einkommensbeträge verschwiegen zu haben. Ähnlich mögen die angesprochenen Griller denken: Wenn eine Fabrik ihre Problemabfälle ungefiltert in den Fluss kippt, ist das böse; wenn jemand seinen Sondermüll im Wald entsorgt, auch; aber wenn man selbst in schon leicht müdem, übersättigtem und ggf. sogar angetrunkenem Zustand ein paar Würstel-Verpackungen, Bierflaschen und Senftuben liegen lässt ... nun ja, dann geht davon die Welt nicht unter und ein städtischer Mitarbeiter wird es schon beseitigen. Man stellt den kategorischen Imperativ in diesem Ausnahmefall halt mal beiseite, weil man das eigene Handeln als nicht so schlimm empfindet. Und isoliert betrachtet ist es das ja auch nicht, sondern es wird erst ein Missstand, wenn mehrere andere auch so denken.
Zitat von Noricus im Beitrag #7Wahrscheinlich kann man das gar nicht so genau bestimmen, aber meine Frage an die technisch-naturwissenschaftlich Bewanderten wäre: Ist davon auszugehen, dass dieser Münchner Stromausfall schon der erste Gruß von der Energiewende war? Oder handelt es sich um einen Zufall, dass sich dieser Blackout gerade jetzt ereignet hat?
Zitat von Stephan SchwarzDer Geschäftsführer der Münchner Stadtwerke für Versorgung und Technik, Stephan Schwarz: "Es wird vermutlich eine Stromspitze gewesen sein, die durchgelaufen ist." Laut SWM kam es in der Folge der technischen Störung unter anderem zu einer Explosion im Umspannwerk Bogenhausen. Schwarz betonte, der Vorfall "hatte mit der Energiewende und der ganzen Diskussion um sichere Netze nichts zu tun". Was heute passiert sei, "hätte auch vor 20 Jahren passieren können". Defekte Stromleitung löste Blackout aus.
Danke, lieber Leibniz. Dies hatte ich in einer anderen Online-Publikation auch gelesen. Meine Frage wäre: Kann man das glauben oder ist dies pflichtgemäßes Leugnen?
Zitat von dari im Beitrag #20Die einzige Frage, die ich mir nicht beantworten kann, ist die: Wieso ist eine solch überlebte Ideologie wie die der Grünen immer noch gesellschaftlich so anschlussfähig, dass es für über 10% Wählerstimmen reicht? Das scheint dann wirklich auf ein tiefgreifendes Problem in der Gesellschaft hinzudeuten.
M.E. rührt der Erfolg der Grünen daher, dass sie einer privilegierten Bürgerschicht, die sich dieser ihrer Privilegien ein bisschen schämt, einen moralischen Ablasshandel anbietet. Die Sünde, weiß, reich und gebildet zu sein, wird mit dem Kreuz an der richtigen Stelle gesühnt. Darum ist Claudia Roth in der Rolle der Vorsitzenden der Glaubenskongregation (noch) unersetzlich: Denn niemand repräsentiert das unbedingt Gute so trefflich wie sie.
Zitat von Llarian im Beitrag #35 Weil es einfach im Interesse der Menschen ist in einer nicht verdreckten Welt zu leben. (…)
Warum erleben wir dann immer wieder Fälle des moral hazard? – Menschen verschmutzen die Umwelt um ihres kurzfristigen Vorteils willen, weil sie wissen, dass es schon irgend jemand wieder saubermachen wird.
Weil nicht alle Menschen nach der goldenen Regel leben und den Park nicht als "ihre Umwelt" begreifen. Das ist aber nicht wirklich der Punkt: Entscheidend ist, ob man für die Etablierung von Umweltstandards eine Umweltbewegung braucht. Nicht ob man Gesetze braucht. Auch die konservative Seite (wie auch die liberale) war sich durchaus immer darüber bewusst, dass man Gesetze braucht, das Ablehnen der Ökos ist ja nicht zwangsnotwendig ein libertärer Standpunkt. Das gilt ebenso für den besagten Park wie auch für die Rauchgasentschwefelung. Dafür brauche ich nur keine Umweltbewegung.
Zitat Aber soweit kann es mit dem Interesse der Menschen an einer nicht-verdreckten Welt nicht her sein.
Ich denke schon. Kein Volk macht den Unsinn mit der Mülltrennung so freiwillig mit wie die Deutschen. Oder duldet so einen Blödsinn wie den Dosenpfand. Und kaum ein Volk achtet so penibel darauf, dass der Nachbar nur ja nicht sein Auto auf dem eigenen Grundstück wäscht. In der Mehrheit legen die Deutschen sehr wohl wert auf eine nicht verdreckte Welt, so sehr, dass es schon weh tut. Das heisst nicht, dass nicht Einzelne trotzdem Bierdosen in den Graben werfen und ihre Kippen auf die Strasse werfen.
Übrigens am Rande bemerkt: Es würde mir vielleicht als Rassismus ausgelegt, aber meine Beobachtung ist die, dass die extreme Verunreinigung von Grillplätzen stark mit dem kulturellen Hintergrund korreliert. Ich sage nicht, dass es so ist, ich sage nur, das ist mein Eindruck.
Zitat von Christoph im Beitrag #16Natürlich kann ich mich täuschen, aber mein Eindruck ist, dass es zu allen Zeiten Sehnsüchte nach einem einfachen, überschaubaren Leben gegeben hat, zum Teil bis zur Verherrlichung der Armut. Bei verschiedenen Philosophen und in verschiedenen Religionen taucht die Idee auf, dass der Mensch dann zu Erkenntnis und innerer Einkehr gelangt, wenn er arm bleibt und aufhört nach weltlichen Reichtümern zu streben. Man denke an Diogenes, die mittelalterlichen Bettelorden, …
Wohl wahr. Es ging mir auch mehr darum, dass der Ökologismus kein zeitloses Phänomen ist. Das mönchische Armutsideal z. B. war so weit ich weiß hauptsächlich eine Reaktion auf den übermäßigen Reichtum der Kirche und kein „zurück zur Natur” und wurde auch nicht als allgemeinverbindlich propagiert, sondern wurde freiwillig von einigen (nicht allen) Mönchen praktiziert, genauso wie niemand das Zölibat als Standardlebensform verbreiten wollte.
Eine – wie ich denke notwendige – Bedingung für nennenswerte Verbreitung von Grüner Ideologie ist sichtbare Umweltzerstörung oder wenigstens -veränderung, da die Bioschamanen sonst niemand ernst nimmt. Auch wenn Umweltschäden keine sonderlich neue Erfindung sind, sind sie doch erst seit dem letzten Jhd. so offensichtlich.
Zitat von Christoph im Beitrag #16Populär waren solche Gedanken allerdings selten. Sie gewinnen aber an Popularität, je mehr die Armut von einer realen Bedrohung zu einer abstrakten Idee wird. Hier scheint mir eine der Wurzeln der grünen Bewegung zu liegen.
Der Zusammenhang zw. Grüner Bewegung und Armut erschließt sich mir nicht. Der Ökowahn führt zwar zu Rückschritt und Armut ist sich dessen aber oft nicht bewusst und wenn doch, ist die Armut (zumindest allgemeine Armut – dem Klassenfeind mag man vieles wünschen…) mMn nicht Ziel, sondern eher unbeabsichtigter Nebeneffekt.
Edit: Allerdings hat der dortige Schreiber offenbar garnix kapiert.
Leider wahr. Da steht z.B.
Zitat Denn es gibt offenbar keine Probleme, eine ausreichende Menge zu produzieren. Deutschland hat im bisherigen Jahresverlauf so viel Strom in seine Nachbarländer exportiert wie nie zuvor
entsprechend der offenbar weitverbreiteten Vorstellung, man könne Strom auf Halde produzieren wie Autos oder Ikeamöbel.
Etwas vollständiger:
Zitat von SponDie Stabilität der Stromnetze und die Weiterleitung und Speicherung von Strom ist für die deutsche Energieversorgung die größte Herausforderung. Denn es gibt offenbar keine Probleme, eine ausreichende Menge zu produzieren.
Ich sag es ja nur ungern, aber dem Spiegel-Autor scheint schon klar zu sein, das die Elektrizität dann erzeugt werden muss, wenn sie nachgefragt wird, darum das mit den Speichern. Und theoretisch wäre das ja auch eine elegante Lösung. Wenn die faulen Ingenieure nur endlich ihr Soll erfüllen und billige leistungsfähige Speicher entwickeln würden. Das der Artikel damit trotzdem Käse ist, bleibt unbestritten …
Zitat von Llarian im Beitrag #43Übrigens am Rande bemerkt: Es würde mir vielleicht als Rassismus ausgelegt, aber meine Beobachtung ist die, dass die extreme Verunreinigung von Grillplätzen stark mit dem kulturellen Hintergrund korreliert. Ich sage nicht, dass es so ist, ich sage nur, das ist mein Eindruck.
Es wäre auch rassistisch. In Wirklichkeit ist es mehr ein Generationenkonflikt. Beim Vermüllen der Städte genauso wie bei Gewaltkriminalität. Die Täter sind in der Regel Jugendliche.
Zitat von Papppfaffe im Beitrag #3Ich beglückwünsche Sie zum Neologismus "Fleischwende".
Ob der Übergang von der Jäger-und-Sammler- zur Korn-und-Vieh-Gesellschaft eine wirklich gute Idee war: dazu gibt es im übrigen auch divergierende Ansichten:
Oder meinen Sie Leistung (V x A)? Oder Elektrische Arbeit / Energie also W x h? Oder V x A x h?? (..)
Es werden keine Megawattstunden Strom geliefert, es werden MegaWatt Stunden elektrische Energie erzeugt. (Das dabei Strom fließen muß, ist natürlich bei elektrischer Energie schon notwendig.)
Lieber SF-Leser,
Elektrotechnikern mag es seltsam vorkommen, wenn "Strom" nicht als Ladungsfluß dQ/dt in Ampere gemessen wird; tatsächlich wird "Strom" im Alltags- und Wirtschaftsleben (wie auch im Artikel) jedoch durchweg synonym mit "elektrischer Arbeit/Energie" gebraucht, wie ja nicht zuletzt die Begriffe "Stromrechnung" und "Stromspeicher" beweisen..
Es ist also völlig korrekt, eine Strommenge von 5 Megawattstunden geliefert zu bekommen und am Jahresende zu bezahlen.
Etwas problematischer sehe ich da schon den zunehmenden Gebrauch von nichtmetrischen Flächen- und Leistungseinheiten in den Medien, die Anschaulichkeit vorgaukeln sollen, aber erst nach komplizierter Umrechnung und unrealistischen Zusatzannahmen korrekt zu interpretieren sind. Beispiel: Der Solarpark S kann auf einer Fläche von F Fußballfeldern H Haushalte versorgen (Damit ist gemeint: Es wurde eine Fläche von 0,7 x F Hektar mit PV-Modulen zugebaut, und einem daraus gespeisten verlustlosen Stromspeicher könnte man theoretisch eine konstante Leistung von 400 x H Watt entnehmen).
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #15Trotz allem: warum die Menschen seßhaft wurden & den Ackerbau erfanden (oder umgekehrt), ist eine spannende & ziemlich umstrittene Frage. Es gibt eine ganze Reihe von Erklärungsansätzen (von denen sich so manche, wie bei solchen Fragen üblich, gegenseitig ausschließen). Vorher war das Leben zwar auch, wie Hobbes das so schön griffig formuliert, "nasty, brutish, ignorant, and short" - aber bei der forensischen Auswertungen früher Ackerbaukulturen ist immer wieder festgestellt worden, daß die neolithische Revolution zunächst keine Verbesserung darstellte: In Jäger- & Sammlerkulturen beträgt das durchschnittliche Lebenserwartung gut um die 28 Jahre (das ist der hohen Kindersterblichkeit geschuldet); in beginnenden Landwirtschaftskulturen sinkt das auf 22 bis sogar 20 Jahre; dazu kommt weitverbreitete Mangelernährung (es sind ja nur 1-2 Sorten Gräser => Getreide, bzw. Kartoffeln/Mais, Maniok oder Süßkartoffeln, die dann den Grundstock der Ernährung darstellen: die sich auch erst noch in sehr mickrigen, also ertragsarmen Varianten domestiziert).
Solche Wechsel gab es immer wieder in der Menschheitsgeschichte. Die Jäger und Sammler vor 15000 Jahren waren groß, kräftig und gesund. Die Bauern vor 8000 waren klein, schwach und krank.
Mit dem Übergang zur sesshaften Lebensweise hatten die Menschen erstmals längeren intensiven Kontakt zu Tieren; und sich dabei alle möglichen Krankheiten eingefangen. Dazu die kohlehydratreiche Nahrung, auf die die Urmenschen (die bis dahin nur Fleisch und Obst/Gemüse kannten) nicht eingestellt waren. Fachleute schätzen, dass 90% der Menschen das nicht überlebt haben. Diese Mechanismen haben auch die Ureinwohner von Amerika zum großen Teil ausgerottet. Die Leute dort hatten keine Abwehrkräfte gegen die eingeschleppten Krankheiten und sind gestorben wie die Fliegen. Genauso hatten/haben die Probleme mit unserer Nahrung. Deutlich ist das heute zu sehen bei den Navajos, die zum Teil auf US-Territorium wohnen, zum Teil in Mexiko. Die US-Navajos haben enorme Raten von Zuckerkranken. Die Mexiko-Navajos haben nicht so viel Zivilisation; Zuckerkrankheit gibt es dort nicht.
Ich glaube übrigens nicht, dass die Urmenschen bis 28 zählen konnten. Erst recht glaube ich nicht, dass die sich mit Statistik beschäftigt haben. Die Lebenserwartung ist eine Kategorie, die den Leuten damals schlicht unbekannt war und die deshalb bei der Warum-Frage überhaupt keine Rolle spielt. Der Tod war sowieso allgegenwärtig. Nicht im Suppentopf der Feinde zu enden oder als Schrumpfkopf dem Häuptling als Geschenk dargeboten zu werden, das war schon ein Selektionsvorteil. Alles andere war nachrangig.
Zitat von Pumphut im Beitrag #46 In Wirklichkeit ist es mehr ein Generationenkonflikt.
Wie kommt es dann, dass die problematischen Gruppen in der Mehrheit der Fälle aus einer grossen Altersgruppe stammen ?
Zitat Beim Vermüllen der Städte genauso wie bei Gewaltkriminalität. Die Täter sind in der Regel Jugendliche.
Oh ja. Vor allem mit bestimmten Vornamen, die prädestinieren geradezu "jugendlich" zu sein. Finden Sie es nicht selbst erstaunlich, dass man sich in Buxtehude weniger Sorgen vor Jugendlichen macht, in Neukölln dagegen besser einen grossen Bogen um eine Gruppe solcher macht ? Ist vermutlich auch Rassismus.
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