Zitat Sehr niedrige oder gar negative Strompreise lassen erkennen, dass die Stromverbraucher einen erheblich höheren Aufwand dadurch haben, ihre Stromnachfrage dem Angebot anzupassen, als den Strom dann nachzufragen, wenn sie ihn tatsächlich benötigen und dafür notfalls einen höheren Preis zu zahlen.
Sehr richtig, guter Hermes. Allerdings sind wir noch weit davon entfernt, wirklich negative Preise zu haben, selbst in Situationen, wo die Preise am Spotmarkt negativ sind.
Händler decken sich ja langfristig mit verschiedensten Produkten ein. Und wenn es dann zur Erfüllung kommt und es stellt sich (zB wenn durch EE-Spitzen bereits hohe Lastabdeckung vorliegt) heraus, daß zuviel Produktion kontraktiert wurde, dann muß es natürlich zu Preiskorrekturen kommen, denn die überreichlich gekauften und abgerufenen Mengen konnten letztendlich ja zu den vorher angenommenen und verhandelten Marktpreisen nicht abgesetzt werden. Also muß der kWh-Preis, den die Händler für ihre gesamte kontraktierte und produzierte Strommenge erzielen im nachhinein reduziert werden. Und das geschieht dann eben, indem entsprechend Marktregeln für die Überschüsse ein negativer Spotpreis ausgehandelt wird.
Dh durch negative Spotpreise sinkt der kWh-Preis des Kontingents infolge Überangebot bzw. Nachfragemangel, der kWh-Preis wird aber deshalb noch lange nicht negativ.
Zitat von Calimero im Beitrag #8Komisch, dass sich am Kommunikationsmarkt inzwischen die Flatrates durchgesetzt haben. Es gab ja mal Modelle, in denen das Telefonieren zu bestimmten Zeiten billiger war als an anderen. Fand man irgendwie nicht soo toll.
Sehr guter Vergleich, nur ziehen Sie aus meiner Sicht die falschen Schlussfolgerungen. Der Punkt ist, dass es -von wenigen Ausnahmen abgesehen- gar nicht möglich ist, einen Tarif zu buchen, der zu sinnvollen Zeiten günstiger ist und ich als Verbraucher zu anderen Zeiten Aufschläge hinehmen muss. Lediglich der Grundversorger kann derzeit flexible Tarife anbieten.
Ich z.B. achte v.a. jetzt im Winter darauf, Verbräuche auf nach 20:00 Uhr zu verschieben und habe damit null Problem. Die Waschmaschine läuft um die 2h, da ist es für mich egal, ob ich sie um 18:00 oder um 20:00 Uhr anwerfe*. Gleiches für die Geschirrspülmaschine oder Laptop laden. Nur: Einen Tarif wie ihn z.B. die Stadtwerke Norderstedt mit dem Gezeitenstrom anbieten, kann ich gar nicht buchen. Ich kann mich nur zwischen Standard und HT/NT entscheiden.
Klar, die Ergebnisse aus Pilotprojekten sind nicht berauschend. Andererseits: Wenn nur 5% der Verbräuche systematisch um 1-2h aus der kritischen Zeit (Winter, ca. 18:00 - 19:00 Uhr) verschoben/vermieden werden, reduziert das die vorzuhaltende Max-Leistung bereits um 3-4GW.
Zitat von bskf im Beitrag #52Der Punkt ist, dass es -von wenigen Ausnahmen abgesehen- gar nicht möglich ist, einen Tarif zu buchen, der zu sinnvollen Zeiten günstiger ist und ich als Verbraucher zu anderen Zeiten Aufschläge hinehmen muss.
Es ist m. W. deswegen nicht möglich, weil die Versorger dafür erheblich investieren müßten (um den Kunden den jeweils aktuellen Preis mitzuteilen) - während umgekehrt die Einsparungen bei der Strombeschaffung minimal wären. Und weil es kaum Kunden gäbe, die für wenige Cent Ersparnis die teure Zusatztechnik bei sich installieren würden.
Zitat Die Waschmaschine läuft um die 2h, da ist es für mich egal, ob ich sie um 18:00 oder um 20:00 Uhr anwerfe*. Gleiches für die Geschirrspülmaschine oder Laptop laden.
Wieviel Prozent ihres Haushaltsverbrauchs können Sie damit beeinflussen? Ansonsten: Die Tag-/Nachtverschiebung ist gar nicht das zentrale Problem, die Photovoltaik spielt ja auch bei der Erzeugung eine Nebenrolle. Die teuren Reservekapazitäten bei den Kraftwerken braucht man in erster Linie für Schwachwindwetterlagen. Die locker mal einige Tage dauern können - entsprechend lange dürfen Sie dann die Waschmaschine oder den Laptop nicht benutzen.
Zitat Einen Tarif wie ihn z.B. die Stadtwerke Norderstedt mit dem Gezeitenstrom anbieten, kann ich gar nicht buchen.
Wie auch - die Gezeiten sind sehr berechenbar, die EE-Einspeisungen überhaupt nicht.
Zitat von bskf im Beitrag #52Der Punkt ist, dass es -von wenigen Ausnahmen abgesehen- gar nicht möglich ist, einen Tarif zu buchen, der zu sinnvollen Zeiten günstiger ist und ich als Verbraucher zu anderen Zeiten Aufschläge hinehmen muss.
Es ist m. W. deswegen nicht möglich, weil die Versorger dafür erheblich investieren müßten (um den Kunden den jeweils aktuellen Preis mitzuteilen) - während umgekehrt die Einsparungen bei der Strombeschaffung minimal wären.
Richtig ist, dass mein Grundversorger (Vattenfall) keinen entsprechenden Tarif anbietet. Ja, vermutlich rechnet es sich nicht, sonst würde er es tun. Wenn es dazu einen passenden Tarif gäbe, wäre ich aufgrund des Zusatznutzen der besseren Information bereit, die Kosten für den Smart Meter zu tragen, auch wenn die tatsächliche Ersparnis nur gering wäre. Hier sehen wir im Übrigen einen der großen Fehler des Strommarktes. Auf die Netzauslastung muss ein Stromhändler Null Rücksicht nehmen. Die Konstruktion ist so, als ob Deutschland eine große, dicke Kupferscheibe wäre. Würden die Netzkosten verursachungsgerecht umgelegt, müssten die Netzgebühren für eine im Winter 11-13 bzw. 17-20 genutzte kWh wesentlich mehr kosten als für eine im Sommer. Die Netzbetreiber müssen zur Bereitstellung der erforderlichen Kapazität erhebliche Aufwände betreiben, während sie im Sommer -vergleichsweise- Däumchen drehen können.
Zitat von bskf im Beitrag #52Die Waschmaschine läuft um die 2h, da ist es für mich egal, ob ich sie um 18:00 oder um 20:00 Uhr anwerfe*. Gleiches für die Geschirrspülmaschine oder Laptop laden.
Wieviel Prozent ihres Haushaltsverbrauchs können Sie damit beeinflussen?
Geschätzt: 30-40% Reduzierung bezogen auf die Zeit werktags 17-20 (Warmwasser: Gas, Herd: Gas, Beleuchtung mit Energiesparlampen/LED, Verbrauch p.a. zwischen 1.800 und 2.100 kWh)
Zitat Ansonsten: Die Tag-/Nachtverschiebung ist gar nicht das zentrale Problem, die Photovoltaik spielt ja auch bei der Erzeugung eine Nebenrolle. Die teuren Reservekapazitäten bei den Kraftwerken braucht man in erster Linie für Schwachwindwetterlagen. Die locker mal einige Tage dauern können - entsprechend lange dürfen Sie dann die Waschmaschine oder den Laptop nicht benutzen.
Jein, der Verschiebungsansatz zielt auf die Reduzierung der zu sichernden Mindestleistung bzw. eine Reduzierung der Spitze der erforderlichen Residualleistung ab. Erstere wird durch die Jahresspitze des Verbrauchs bestimmt und fiel in den letzten Jahren meist auf einen Januar- o. Februartag zwischen 11-13 und die max. erforderliche Residuallast auf einen Wintertag 18-19 Uhr.
Zitat
Zitat Einen Tarif wie ihn z.B. die Stadtwerke Norderstedt mit dem Gezeitenstrom anbieten, kann ich gar nicht buchen.
Wie auch - die Gezeiten sind sehr berechenbar, die EE-Einspeisungen überhaupt nicht.
Zitat von bskf im Beitrag #52Ich z.B. achte v.a. jetzt im Winter darauf, Verbräuche auf nach 20:00 Uhr zu verschieben und habe damit null Problem. Die Waschmaschine läuft um die 2h, da ist es für mich egal, ob ich sie um 18:00 oder um 20:00 Uhr anwerfe*. Gleiches für die Geschirrspülmaschine oder Laptop laden.
Die Deutschen sind zur großen Mülltrennnation geworden, sie lassen sich sicher auch zu einer Nutzedenbestenzeitslot-Nation erziehen. Einfacher wäre es aber, wenn die Nation zu den Sitten der 50er-Jahre zurückkäme: Wäschewechsel nur einmal die Woche, eine volle Badewanne pro Woche für die Familie. Dann lohnt sich vielleicht auch eine gemeinsame Waschküche pro Wohnblock (natürlich mit kontrollierten Waschzeiten).
Wenn die Industrie sich dann noch in der Energieversorgung unabhängig gemacht hat http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=16...640952/19st32w/ , dann kann man sich auch gleich die neue Trassenplanung für das Stromnetz sparen. Das Restproblem ist dann nur wer die nicht verbrauchte Energie aus Windrädern bezahlen soll. Vielleicht geht das dann wie bei dem nicht mehr ausreichend gespülten Abwasserkanalnetz: Auf Gemeinkosten wird das Stromnetz regelmäßig mit Windstrom durchgespült.
Ich harre neugierig der Dinge die da noch kommen .
Zitat von Martin im Beitrag #56 Das Restproblem ist dann nur wer die nicht verbrauchte Energie aus Windrädern bezahlen soll. Vielleicht geht das dann wie bei dem nicht mehr ausreichend gespülten Abwasserkanalnetz: Auf Gemeinkosten wird das Stromnetz regelmäßig mit Windstrom durchgespült.
Ich harre neugierig der Dinge die da noch kommen .
Gruß, Martin
Jaja, ein gelungener Scherz. Doch das Lachen bleibt einem im Halse stecken. Die Wind- und Solarstrom-Investoren werden wohl ganz in Bälde auch unter irgendeinen Rettungsschirm kriechen - der fällt bei dem momentanen Milliardensegen locker noch mit ab.
Zitat von bskf im Beitrag #54Würden die Netzkosten verursachungsgerecht umgelegt, müssten die Netzgebühren für eine im Winter 11-13 bzw. 17-20 genutzte kWh wesentlich mehr kosten als für eine im Sommer. Die Netzbetreiber müssen zur Bereitstellung der erforderlichen Kapazität erhebliche Aufwände betreiben, während sie im Sommer -vergleichsweise- Däumchen drehen können.
ich glaube hier liegt eine verwechslung von ursache und wirkung vor... würden die netzkosten verursachungsgerecht umgelegt werden, dann müssten diese kosten von den erzeugern der volatilen energien getragen werden und nicht vom verbraucher.
Zitat von michael m. im Beitrag #58würden die netzkosten verursachungsgerecht umgelegt werden, dann müssten diese kosten von den erzeugern der volatilen energien getragen werden und nicht vom verbraucher.
Ohne regenerative Energien keine Netzkosten? Das ist ja mal eine interessante These....
Aber halt, Sie haben ja Recht. Die erste Hochspannungs-Drehstromübertragung (also -wenn man so will- der Startpunkt des Stromnetzes in D) übertrag ja auch Strom aus einer regenerativen Energie.
Zitat von michael m. im Beitrag #58würden die netzkosten verursachungsgerecht umgelegt werden, dann müssten diese kosten von den erzeugern der volatilen energien getragen werden und nicht vom verbraucher.
Ohne regenerative Energien keine Netzkosten? Das ist ja mal eine interessante These....
Ich habe das jetzt so verstanden, das die zusätzlichen Mehrkosten, die durch den Netzausbau jetzt entstehen, den EE zugeschrieben werden sollen. Was spricht dagegen?
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not." -Thomas Jefferson Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/
Zitat von bskf im Beitrag #59Aber halt, Sie haben ja Recht. Die erste Hochspannungs-Drehstromübertragung (also -wenn man so will- der Startpunkt des Stromnetzes in D) übertrag ja auch Strom aus einer regenerativen Energie.
Das "gildet" nicht - es handelte sich um eine Referenzstrecke, die die Durchführbarkeit eines solchen Vorhabens ad oculos führen & prospective Actionaire zum Zeichnen von Antheilen animieren sollte; am Ende wird keiner wirklich gewußt haben, ob das unter "R&D" oder unter Werbungskosten zu verbuchen sei. Das war wie bei der Bahnstrecke Nürnberg-Fürth, deren verkehrstechnischer Vorteil ja ebenso dürftig war wie die Beleuchtung eines künstlichen Wasserfalls aus Hydroelectricität 2 Generationen danach.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #61Das "gildet" nicht - es handelte sich um eine Referenzstrecke, die die Durchführbarkeit eines solchen Vorhabens ad oculos führen & prospective Actionaire zum Zeichnen von Antheilen animieren sollte; am Ende wird keiner wirklich gewußt haben, ob das unter "R&D" oder unter Werbungskosten zu verbuchen sei. Das war wie bei der Bahnstrecke Nürnberg-Fürth, deren verkehrstechnischer Vorteil ja ebenso dürftig war wie die Beleuchtung eines künstlichen Wasserfalls aus Hydroelectricität 2 Generationen danach.
Der künstliche Wasserfall wurde nicht nur elektrisch beleuchtet, werter Ulrich Elkmann, sondern auch mit der rauf-und-runter-transformierten Energie überhaupt betrieben. Und das, obwohl bei dem damaligen Maßstab der Wirkungsgrad weder das eine noch das andere hätte erlauben dürfen. Das hat dann immerhin dazu geführt, daß sich Dolivo-Dobrowolksis Idee des verketteten Dreiphasennetzes (für alle Nicht-E-Techniker: Drehstrom) durchsetzte (nicht daß die Welt es ihm gedankt hätte; das höchste der Gefühle ist, daß hier in Darmstadt eine Straße nach ihm heißt und unser Fachbereich diesen Januar einen „Festakt“ abhielt, der an Feierlichkeit ungefähr auf einer Ebene mit dem Ausrufen der letzten Runde in einer beliebigen Kneipe stand).
Ganz unabhängig davon ist es schon beachtlich, wie viel technischer Fortschritt sichtbar ist, wenn man sich diese Anlage gegenüber Übertragungsstrecken fünf oder zehn Jahre früher ansieht. Die damaligen Ingenieure waren wirklich beeindruckend gut, selbst wenn man heutige Maßstäbe anlegt. Auch beachtlich: vom Baubeginn bis zur ersten Leistungsübertragung dauerte es kein halbes Jahr. Das sollte mal einer Wowi stecken ;)
Aber unabhängig davon: Sie haben selbstredend Recht. Daß für diese Demonstration Wasserräder (oder schon -turbinen?) verwendet wurden und nicht ein Dampfkolben, das ist natürlich dem damaligen Verständnis von Alltagstauglichkeit geschuldet. Dampfmaschinen waren toll und in jedem Munde – aber der Feld-Wald-und-Wiesen-Industrielle hat seine Fabrik mit Wasserkraft versorgt – einfach, weil das billiger war. Der Gedankensprung, daß dank Stromnetz in Zukunft unabhängig von Wasserläufen produziert werden kann, wäre für's erste zu viel Innovation gewesen. Daher diese schrittweise Annäherung: zuerst den Transport der Wasserkraft und später dann die Ersetzung/Ergänzung durch gewaltigere Kraftwerke.
Natürlich "gildet" das nicht. Sollte es ja auch gar nicht ;-) Und dass es Strom aus Wasserkraft war, war eher Zufall bzw. den Gepflogenheiten der Zeit geschuldet - energist hat das ja bereits erläutert.
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #60 Ich habe das jetzt so verstanden, das die zusätzlichen Mehrkosten, die durch den Netzausbau jetzt entstehen, den EE zugeschrieben werden sollen. Was spricht dagegen?
Zitat von michael m. im Beitrag #58würden die netzkosten verursachungsgerecht umgelegt werden, dann müssten diese kosten von den erzeugern der volatilen energien getragen werden und nicht vom verbraucher.
Ohne regenerative Energien keine Netzkosten? Das ist ja mal eine interessante These....
ich zahle gern die netzkosten des klassischen energieversorgungssystems. die kosten dafür können sie (mit etwas recherche) ihrer stromrechnung aus der zeit vor dem EEG entnehmen. aber wer meint volatil strom erzeugen zu müssen, vor allem mit blick auf die politisch korrekt gewünschte energiewende, der soll bitteschön auch für den netzausbau und weitere daraus resultierende belastungen gerade stehen.
ansonsten zu info, lieber bskf... EEG-strom (exklusive netzkosten) kostet in EUR/kWh mittlerweile mehr als konventionel erzeugter strom. nur falls ihnen dies entgangen ist ;)
Zitat von michael m. im Beitrag #64ansonsten zu info, lieber bskf... EEG-strom (exklusive netzkosten) kostet in EUR/kWh mittlerweile mehr als konventionel erzeugter strom. nur falls ihnen dies entgangen ist ;)
Nicht nur mittlerweile, sondern schon von Anfang an. Oder habe ich jetzt etwas falsch verstanden?
Im Übrigen, weil es gerade Thema in einem anderen Thread war, halte ich es durchaus für sinnvoll, dass WKAs abgeschaltet werden, wenn der Strom gerade nicht gebraucht wird. Es ist auf jeden Fall sinnvoller, mehr Anlagen zu bauen, die eben dann und wann stillstehen müssen, als endlos neue Leitungen zu bauen, um auch noch die letzte Windspitze mitzunehmen.
Klingt erst einmal bescheuert, aber der Mann ist Physiker und seine Erklärung im Text ist nicht unplausibel. Ich habe aber zu wenig Ahnung von Kernphysik, um das beurteilen zu können.
Klingt erst einmal bescheuert, aber der Mann ist Physiker und seine Erklärung im Text ist nicht unplausibel. Ich habe aber zu wenig Ahnung von Kernphysik, um das beurteilen zu können.
Klingt für mich auch bescheuert. (Aber ich bin auch kein Physiker).
Mein erster Einwand wäre folgender: Ja, es gibt wohl "dunkle Energie" im Universum. Um diese Energie nutzbar zu machen, braucht es aber doch auch ein Potenzial-Unterschied bei der Energie. (Ein Dampfkessel enthält viel Energie. Mechanisch nutzbar machen kann man die Energie aber nur dann, wenn man ein möglichst hohes Temperaturgefälle hat. Daher baut man thermische Kraftwerke immer an ein kühles Gewässer).
Dass die "dunkle Energie" nun aber auf der Erde auf kleinstem Raum messbare Potenzial-Unterschiede haben soll, halte ich nach allem was ich über das Thema weiß für unplausibel.
Ist also (vermutlich) ein Schwindel. Man beachte auch, dass in den Versuchsaufbau erst einmal Energie zugeführt wurde (durch statische Aufladung). Ob dann wirklich per Saldo Energie erzeugt wurde?? (Die gemessenen Leistungen bewegten sich schließlich im Mikro(!)-Watt-Bereich. Da gibt es also durchaus Raum für Messfehler...). Man beachte auch den selbstlosen abschließenden Ruf nach großzügiger Finanzierung weiterer Forschung.
Zitat von Florian im Beitrag #67Dass die "dunkle Energie" nun aber auf der Erde auf kleinstem Raum messbare Potenzial-Unterschiede haben soll, halte ich nach allem was ich über das Thema weiß für unplausibel.
Guter Punkt, aber natürlich noch keine komplette Widerlegung.
Zitat Ist also (vermutlich) ein Schwindel.
Das ist natürlich gut möglich. Auf die "Beweisvideos" gebe ich auch nichts, es ging mir nur um die grundsätzliche Machbarkeit.
Klingt erst einmal bescheuert, aber der Mann ist Physiker und seine Erklärung im Text ist nicht unplausibel. Ich habe aber zu wenig Ahnung von Kernphysik, um das beurteilen zu können.
Visionen der klassischen Perpetua mobilia, sowohl 1. wie 2. Ordnung - sind in den letzten ~25 Jahren durch Hoffnungen auf "Nullpunktenergie" oder "Vakuumenergie" ersetzt worden. So auch hier. Mit der praktischen Umsetzung sieht es dann aber nicht besser aus. Als Beleg für "Auswirkungen im makroskosmischen Bereich" (i.S.v. "größer als Quanteneffekte") wird i.d.R. der Casimir-Effekt angeführt. Die daraus zu ermittelnde Energiedichte ist dann allerdings so, daß es, selbst wenn irgendeine Umsetzung möglich wäre (der Blick auf die Verhältnisse weiter draußen in galaktischen Tiefen legt das eher weniger nahe), es aussichtsreicher wäre, mit Hamsterrädern ein Walzwerk zu betreiben. Zudem scheint der Verfasser "dunkle Energie" & "Vakuumenergie" gleichzusetzen (A sorgt dafür, daß sich die Expansion des Universums beschleunigt; B ist der gegebene Energiegehalt des Raums-an-sich). Der Hinweis auf Tesla & "bislang wurde das übersehen, weil die Zeitgenossen ein Paradigmen-brett vor der Stirn tragen" sind auch geeignet, die Warnlampen aufleuchten zu lassen.
Das ist natürlich gut möglich. Auf die "Beweisvideos" gebe ich auch nichts, es ging mir nur um die grundsätzliche Machbarkeit.
Wenn es eine Wechselwirkung der "dunklen Energie" mit der normalen Materie geben würde wäre sie nicht "dunkel". Ohne die Wechselwirkung oder auch ein Potentialunterschied wird es sehr schwer werden damit nutzbare Energie zu entnehmen. Falls Neutrinos doch Masse haben würde es ja sonst evtl. auch reichen die Neutrinos, die durch die Erde geschossen werden zu nutzen ...
Zitat von strubbi77 im Beitrag #70Wenn es eine Wechselwirkung der "dunklen Energie" mit der normalen Materie geben würde wäre sie nicht "dunkel".
Das "dunkel" bezieht sich ja auf die unklare, obskure Natur dieser Meßergebnisse; bei der "dunklen Materie" ja darauf, daß sie (wenn es sie denn gibt), nur über die Schwerkraft mit "normaler", baryonischer Materie in Wechselwirkung tritt. (Alternativ würde wohl eine Modifikation am Newtonschen Gravitationsgesetz - daß die nicht allein im Quadrat der zunehmenden Entfernung abnimmt; sondern auch noch in der 5. Potenz, die Hypothese der Dunklen Materie hinfällig machen: aber bevor sich das Gros der Physiker dazu verstehen würde, brauchte man erst einmal einen ganzen Schrank voll heftigst auf Haltbarkeit traktierter Nachweise.)
Klingt erst einmal bescheuert, aber der Mann ist Physiker und seine Erklärung im Text ist nicht unplausibel. Ich habe aber zu wenig Ahnung von Kernphysik, um das beurteilen zu können.
Klingt erst einmal bescheuert, aber der Mann ist Physiker und seine Erklärung im Text ist nicht unplausibel. Ich habe aber zu wenig Ahnung von Kernphysik, um das beurteilen zu können.
Von vorne bis hinten Quark mit Soße - und ich BIN Physiker.
1. Grundprinzip Es gibt keine einfache Möglichkeit, die verschiedenen Energieformen, die im Universum postuliert werden, zu verwenden (dunkle Materie, dunkle Energie, Vakuumfluktuationen), sonst hätte man die Sache schon längst gemessen. Der Punkt, warum diese Energieformen "dunkel" heissen ist ja, dass sie einer direkten Messung (sprich einer elektromagnetischen, schwachen oder starken Wechselwirkung) nicht zugänglich sind und über die Natur der Vakuumfluktuation ist man sich schon so im Klaren, dass man weiss, wie schwierig die Verwendung dieser Form ist.
2. Form Der Artikel ist Geschwafel. Von vorne bis hinten. Physikalische Artikel sehen so anders aus, dass auch Laien den Unterschied sehen.
3. Inhalt So etwas mit geschichtlichen Rückblicken und "unerklärlichen" Phänomenen zu motivieren ist lachhaft. Auch das einzige Bild - ein Versuchsaufbau - ist lachhaft. Man setze zwei Rotoren einer elektromagnetischen Aufladung aus und hoffe auf ein Wunder. Spinnerei.
Aber ich bin sicher, wenn jemand ein paar Euro übrig hat, wird der Mann die Finanzierung seiner "Forschung" sicher gerne annehmen
Zitat von ThomasM im Beitrag #73Der Artikel ist Geschwafel. Von vorne bis hinten. Physikalische Artikel sehen so anders aus, dass auch Laien den Unterschied sehen.
Das wäre jetzt nicht der Punkt. Der Artikel ist explizit gedacht dafür, von Laien verstanden zu werden. Für die Fachleute hat er noch andere Darstellungen auf seiner Seite.
Ansonsten aber vielen Dank für die Antwort (auch an die Kollegen), es ist also wirklich Unsinn.
Ich hatte zwar mal Physik-Leistungskurs und Physik-Vordiplom - aber das ist einige Jahrzehnte her und die ganze dunkle Materie/Energie war mir völlig neu.
Zitat von ThomasM im Beitrag #73Aber ich bin sicher, wenn jemand ein paar Euro übrig hat, wird der Mann die Finanzierung seiner "Forschung" sicher gerne annehmen
Die braucht er auch: http://www.politaia.org/wissenschaft-for...ter-einstellen/ _________ Prof. Turtur muss Forschungsarbeit an Raumenergiekonverter einstellen By admin– 15. January 2012 Veröffentlicht in: Energierevolution, Freie Energie, Neue Perspektiven, Staatssimulation BRD, Technologie, Wichtiges
Herr Prof. Turtur hat auf seiner Webseite folgendes bekannt gegeben: “Auch wenn die praktische Nutzung der neuen sauberen Energie bereits erfolgreich nachgewiesen ist – ich habe meine Forschungsarbeiten einstellen müssen. Das ist schade, denn die saubere Energie wäre für die Menschen eigentlich wichtig. _________
Das ist zwar nun nicht der Heimbereich des Hrn. Professor, aber das Umfeld zeigt doch, in welchem Themenspektrum sich so etwas bewegt: "Alchemie", "Chemtrails", "Finanzterror", "Haarp", "Impfen", "Klimaterror", "Neue Weltordnung" - "Wollen Sie unsere Seite unterstüzen?". Sapienti sat.
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