Raucher gegen Nichtraucher - das ist die falsche Front. Wir Liberalen, ob rauchende oder rauchabstinente, sollten stattdessen gemeinsam gegen die immer weiter gehenden Einschränkungen unserer Freiheit Front machen, die von den Befürwortern des Obrigkeitsstaats betrieben werden.
Falls es jemanden interessiert: Ich bin seit mehr als dreißig Jahren Nichtraucher.
Zitat von Zettel im Beitrag #1 Falls es jemanden interessiert: Ich bin seit mehr als dreißig Jahren Nichtraucher.
Was soll das?
In jeder Diskussion zum Rechtsextremismus wird vorab versichert, wie sehr man die Nazis verabscheut ... analog in anderen Themen. Ich glaube mich zu erinnern, daß es für diese Vorab-Distanzierungen sogar einen Fachausdruck gibt.(?) mfG
Wenn es wirklich um die Gesundheit geht, warum sind dann auch E-Zigaretten verboten? Das habe ich zumindest wo gelesen. Ich frage mich immer öfter, was denn eigentlich das Ziel der selbsternannten Weltverbesserer ist.
>Man steht morgens auf, duscht für 3 Minuten in lauwarmen Wasser (spart Heizkosten!), trinkt einen entkoffeinierten Fair-Trade Kaffee, in den man Milch von Kühen kippt, die mindestens 10 Stunden am Tag frei auf der Weide herumgelaufen sind. Dann steigt man in seinen Hyundai i30 um mit 130km/h Höchstgeschwindigkeit in einer halben Stunde seinen 20km-Arbeitsweg zurückzulegen. Nachdem man auf der Arbeit wieder einmal draußen im Regen stehen musste, um seine elektronische Zigarette zu rauchen, schwört man sich doch das Rauchen auch noch abzugewöhnen. Die 50 cent pro Zigarettenkapsel könnten sowieso besser investiert werden. Zum Mittagessen gibt es grünen Salat aus der Region und ein Schnitzel vom Bioschwein mit Kartoffeln, als Nachtisch einen bio-kupfer-gedüngten Apfel. Während der Heimfahrt verzieht sich der blaue Himmel, es wird windig. Jetzt aber schnell nach Hause, denn der Strom wird gleich günstig, man kann für nur 25 cent/kWH die Waschmaschine anstellen. Nach kurzem überlegen schaltet man ausnahmsweise auch mal den Trockner ein, was soll denn der Geiz. Es ist schon fast abends, was nun? Der alte Paintballmarkierer liegt seit Jahren ungenutzt im Schrank, erst hat die Spielhalle im Nachbardorf zugemacht und nach Holland zu fahren, um gelegentlich noch eine Runde mit den Freunden zu spielen, ist einfach zu teuer geworden. Macht nichts, es läuft ja noch Fußball. Wegen der Frauenquote zwar nicht mehr so spannend wie früher, aber das behält man besser für sich. Statt des alkoholfreien Biers, mittlerweile durch die neue Gesetzgebung (alkoholfreies Bier hat immerhin bis zu einem Prozent Alkohol!) preislich nur noch etwas für festliche Anlässe, schlürft man genüsslich seinen Chai-Tee und geht früh schlafen. Am nächsten Morgen wird es von neuem losgehen, die Jahre bis zur Rente werden schon gezählt. Ein Urlaub wird später wohl noch seltener im Budget liegen als nun, fliegen ist sowieso inakzeptabel, aus Umweltgründen. "Was mache ich denn in meiner Rentenzeit?", fragt man sich, da man so dank gestiegener Lebenserwartung nicht selten noch 30 Jahre verbringen kann. Nach wenigen Minuten in Gedanken wälzt man sich unter seiner dicken Naturdaunendecke, die smarte Heizung stellt sich um 22 Uhr ab, und träumt von fernen Ländern, feinen Speisen und Abenteuern.
Zitat von Elektron im Beitrag #4Wenn es wirklich um die Gesundheit geht, warum sind dann auch E-Zigaretten verboten? Das habe ich zumindest wo gelesen. Ich frage mich immer öfter, was denn eigentlich das Ziel der selbsternannten Weltverbesserer ist.
Die Welt zu verbessern. Die beste aller Welten ist für diese Menschen eine, in der alle gesund und glücklich leben, ohne Selbstverantwortung, kontrolliert von ihnen, den Weltverbesserern. Walden Two also.
Was die E-Zigarette angeht:
Zitat Dabei sei es von der Definition her egal, ob die E-Zigarette Rauch oder Dampf ausstoße, so das NRW-Ministerium für Gesundheit.
Zitat von Zettel im Beitrag #3Das soll, lieber Hausmann, verdeutlichen, daß die Frontlinie nicht zwischen Rauchern und Nichtrauchern verläuft.
Die Front verläuft zwischen denen, die das 'leben und leben lassen' verinnerlicht haben, und denen die sich heute noch nicht vorstellen können, dass sie morgen auch mal einer Minderheit angehören könnten. Ach ja, und denen natürlich, deren Spleen/Hobby/Leidenschaft man schon als gesellschaftlich unerwünscht klassifiziert hat. ICH darf dies und das ja auch nicht, warum soll der oder die dann das andere dürfen?
Nach der planmäßigen Umsetzung von Öko- und Gesundheitserziehungsmaßnahmen wird man dann wohl die geistige Gesundheit der Untertanen aufs Korn nehmen. Die Leute konsumieren einfach zu viel doppelplusunguten Schmutz und Schund und Lügenpropaganda. Dadurch werden die Menschen aggressiv und abgestumpft. Und die Kinder? Woher kommen denn wohl all die ADHS-Gestörten?
Es gibt noch viel zu tun für die Gängelungs- und Verbotshydra. Warten sie's mal ab.
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Pumphut
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30.11.2012 22:36
#7 RE: Überlegungen zur Freiheit (14): Verschärftes Rauchverbot in NRW
Zitat von Zettel im Beitrag #1 Falls es jemanden interessiert: Ich bin seit mehr als dreißig Jahren Nichtraucher.
Was soll das?
In jeder Diskussion zum Rechtsextremismus wird vorab versichert, wie sehr man die Nazis verabscheut ... analog in anderen Themen. Ich glaube mich zu erinnern, daß es für diese Vorab-Distanzierungen sogar einen Fachausdruck gibt.(?) mfG
Ich glaube, der Gastgeber hat es nicht so gemeint, wie Sie es interpretieren. Aber ich kann die Übersensibilität nachvollziehen. Dieses Vorabentschuldigen ist typisch für repressive, totalitäre Systeme. Und wir erleben in immer kürzeren Abständen, dass das wiederkommt. Natürlich wurde damals Kritik nicht unterdrückt, im Gegenteil. Aber sachlich muss sie sein, das ist ja klar. Und auf gar keinen Fall den Kriegstreibern, Ausbeutern und Revanchisten in die Hände spielen. Also erst mal den Sozialismus loben. Mit all seinen Errungenschaften. Dann ein bisschen was wir noch besser machen wollen. Und dann wieder den Sozialismus loben.
Das erste richtige deja vú nach der Wiedervereinigung hatte ich in der Zeit, als die aufrechte Verfassungsfeindin von der Leyen ihre verfassungsfeindlichen Zensurgesetze durchprügeln wollte. Die Online-Leserkommentare waren mehrheitlich dagegen, aber haben sich nahezu durch die Bank weg dem Diktat unterworfen, „Ich bin gegen Kipo …“. Zu dieser Zeit haben Freiheitsaktivisten eine Online-Bundestagspetition initiiert. Ich bin ja bald nicht wieder geworden. Auch die begann mit den Kotau „wir sind gegen KiPo …“. NEIN, ich sage nicht dass ich gegen Kinderpornografie bin. Ich sage auch nicht dass ich gegen Diebstahl und Mord bin. Kinderpornografie ist ein Straftatbestand nach deutschem Recht. Das muss reichen. Ich sehe überhaupt nicht ein, warum ich mich erst von den in StGB und Nebenstrafrecht aufgeführten Straftaten distanzieren soll, bevor ich was sagen darf.
Und das nimmt immer mehr zu. In der FAZ lesen wir heute, dass der freilaufende Nazi-Jäger wieder mal zur Jagd geblasen hat. Es ist nicht zu fassen und man muss erst mal auf die Überschrift sehen um sich zu vergewissern, dass das kein Reprint aus überwunden geglaubter Zeit ist. Aber dieser Verfassungsfeind sagt ganz öffentlich, dass die Menschenrechtskonvention nicht für seine politischen Konkurrenten gilt. Schön zu lesen, dass die Leserkommentare durch die Bank weg gegen die verfassungsfeindlichen Bestrebungen angehen. Aber es ist zum heulen, auch hier „Ich habe nichts für die NPD übrig, …“
Lieber Zettel, darf ich mal allgemein etwas anmerken?
Ich denke die Formulierung "Deutschland in Wuergegriff" bildet die Realitaet nicht ab... diese Formulierung suggeriert die Existenz einer Elite, die der Mehrheit Verhaltensvorschriften aufzwingt, die diese nicht moechte.
Die Realitaet bestaetigt das aber nicht, im Gegenteil, es ist eher ein spieltechnisches Problem: Jeder will alles von jedem. Die Tatsache, dass es in Deutschland so gut wie keine liberalen Buerger gibt, ist vermutlich die Folge: Es geht darum im Verteilungskampf das groesste Stueck vom Kuchen abzubekommen... und ich beziehe mich hier nicht auf oekonomische, sondern auf gesellschaftliche Probleme. Die Raucher-Sache ist ein Beispiel: Das Thema ist vom Privaten ins Politische gewandert, und jetzt ein Demokratieproblem, bei dem fast die Haelfte der Bevoelkerung von der anderen Haelfte rumkommandiert wird... super! Ein Kandidat fuer den Friedens-Nobelpreis!!
Ich wuerde daher vorschlagen, dass sie in Zukunft folgendes verwenden:
- Die Deutschen im Irrenhaus ihrer Verhandlungsunfaehigkeit, oder - Die Deutschen im Irrenhaus der Demokratie
Zitat Es geht ja nicht um den Nichtraucherschutz. Es geht um die Dominanz der Weltverbesserer.
So richtig polizeistaatlich streng wird es nur gegen die Normalbürger. Denn gleichzeitig dulden die Weltverbesserer immer stärker rechtsfreie Zonen, in welchen sogar Kindern und Jugendlichen der Konsum von Drogen ermöglicht wird.
Grade von den Linken gibt es reichlich Stimmen, die für Legalisierungen von Drogen plädieren. Wäre mal interessant, wieviele Grüne illegale Drogen konsumieren oder dies taten.
Grundsätzlich: Jede Epoche und Kultur hat so ihre spezifischen Begründungen für die Machtausübung der jeweils Herrschenden, und diese sind stets identisch mit dem allgemein anerkannten Wertesystem. Früher waren diese religiös, dann nationalistisch dominiert, heute nennen sie sich öko, sozial, solidarisch, gesundheitlich, weltoffen ect. Einst galten Päpste, Könige und Kaiser als zeitgeistige Moralinstanzen, heute geben uns hauptsächlich die Grünen und insbesondere deren Frontfrauen Halt und Orientierung.
Trotzdem leben wir in der BRD immer noch in einem vergleichsweise liberalen Land. Richtige Verhaltensgefängnisse in Bezug auf fast alles was Spaß macht sind die skandinavischen Länder. In diese Tendenz geht auch Australien: Schlaglicht - bei Einreise sind nur noch 50 Zigaretten erlaubt, und die Packung mit 20 Stück kostet ca. 15 Euro.
Horrorbilder "schmücken" die Packungen längst in Schwellenländern wie Thailand, die Verkaufsregale werden verschlossen gehalten, damit man beim Einkauf nicht zufällig "dran erinnert" wird. Selbst in China, wo man lange diesbezüglich lax war, werden Nichtraucherzonen durchgesetzt. (Die Zigaretten sind aber immer noch Hammer)
Und auch die Franzosen haben brav gekuscht als man ihnen in ihren Stehbars das Paffen verbot. Keinerlei Protest, nur absolutes gehorsames Befolgen der neuen Vorschriften, kein rebellisches Ignorieren wie sonst bei so vielem. Nirgendwo in Europa ! Eine Prohibition wäre heute im Westen, aber wahrscheinlich nahezu weltweit, problemlos durchsetzbar.
Individuelle Freiheit, Eigenverantwortung, Selbstbestimmung, ..... diese Werte werden weltweit zurück gedrängt. Obwohl wirtschaftliche Freiheiten und Möglichkeiten global derzeit noch zunehmen, dank China, Indien, Lateinamerika.
Doch der Ungeist von 68, mit seinen Ablegern Öko und Gesundheitsangst als neuen Machtinstrumenten nach dem Scheitern des Sozialismus, hat quasi die geistige Atmosphäre auf diesem Planeten regelrecht verschmutzt und verdunkelt.
Den Ökolinken ist es gelungen einige ihrer Anschauungen über den Westen hinaus zum kulturübergreifenden ethischen Konsens und moralischen Standard für die gesamte Menschheit zu machen. Beispiel hierfür ist die Akzeptanz der kruden Treibhaustheorie (AGW), die weltweit von keinem Politiker, und keinem größeren Medium in Frage gestellt wird.
Es ist das erste Beispiel für eine totale, globale Gleichschaltung von Medien und Politik. Themenbezogen ist eine Art Weltdiktatur entstanden, die nur noch die Hypothese des AGW akzeptiert !!!
Die dahinter stehende Logik beim lokalen Rauchverbot und angestrebter globaler CO2-Planwirtschaft ist die selbe: Hat man ein Ideal definiert und ist dieses in der Bevölkerung durch Indoktrination akzeptiert, kann man nicht nur - man muss sogar versuchen diesem Ideal nahe zu kommen, um seinen Machtanspruch zu sichern.
Analog zum Ausmaß der konstruierten Polarität von Gut und Böse, ergibt sich der Grad der Notwendigkeit, eine Maßnahme auch durch Zwang durchzusetzen.
Wenn es um Gesundheit, Menschenleben oder gar den Planeten geht, - man ahnt es schon - kann man ganz schön viel Zwang rechtfertigen. Bei diesem wahnhaften Denkansatz wären im fortgeschrittenen Stadium der Weltrettung auch "Maßnahmen" zu rechtfertigen, die heute als undenkbar gelten. Da braucht es als Stimmungs- und Verhaltenskatalysator nur mal so richtig natürliches Extremwetter geben, wie zum Ausgang der mittalalterlichen Warmzeit mit gigantischen Sturmfluten, und die "Weltrettung" nimmt ihren Lauf. Wehe dem, der dann noch aufmuckt.
Dann erleben wir in der BRD die Neuauflage der Fukujima-Hysterie, nur hunderfach potenziert. Da wär´s besser, die Leute würden erstmal zur Beruhigung eine rauchen. Stressbedingt käme das sogar der Gesundheit zugute, wenn´s bis dahin nicht sowieso verboten ist.
xanopos
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01.12.2012 09:39
#10 RE: Überlegungen zur Freiheit (14): Verschärftes Rauchverbot in NRW
Zitat von 123 im Beitrag #9Zitat:Grade von den Linken gibt es reichlich Stimmen, die für Legalisierungen von Drogen plädieren. Wäre mal interessant, wieviele Grüne illegale Drogen konsumieren oder dies taten.
Das gerade die Raucher und Kifferpartei sich für ein verschärftes Rauchverbot einsetzt hat schon was. Das ist fast so als ob die Grünen plötzlich für Kernkraftwerke sind.
Zitat von ZettelJetzt ist das rotgrün regierte Land Nordrhein-Westfalen am Ausbauen. Wie überall in Deutschland existiert dort ein Rauchverbot in Restaurants. Kleine Kneipen, in denen es keine Restauration gibt, waren aber bisher ausgenommen. Es gab auch die Möglichkeit, in größeren Betrieben getrennte Raucherbereiche einzurichten. […] Durch Nichtraucherschutz läßt sich das nicht begründen. In einem Raucherclub gibt es definitionsgemäß keine Nichtraucher.
sieht das vielleicht in der Theorie aus, in der Praxis gibt es praktisch keine normalen Kneipen mehr, sondern nur noch Raucherclubs, wo dann naturgemäß mangels Alternativen auch Nichtraucher hingehen. So wie die Gesetzeslage bisher warund wie sie umgangen wurde, gab es – bei aller berechtigten Kritik – trotzdem kaum Nichtraucherschutz. Ich halte eine echte Wahlfreiheit als Kneipenbesucher für erstrebenswert, Raucherkneipen und Nichtraucherkneipen, damit nicht eine Seite der anderen ihre Lebensgewohnheiten aufdrücken kann. Oder die andere Seite der einen – bislang haben die Raucher die Nichtraucher jahrhundertelang ungefragt vollgequalmt, jetzt gibt es je nach Land mal zu wenig Rauch-freiheit und mal zu wenig Rauchfrei-heit.
Störoperator: Und seit wann haben die Nichtraucher Anspruch darauf, eine Kneipe besuchen zu können, die nach ihren Vorstellungen beschaffen ist? Die Sache ist doch eher die, dass die Kneipenbesitzer ihren Kunden aufdrücken können, was sie wollen. Und warum sollten sie das nicht ebenso können, wie ein Restaurantbetreiber etwa die Freiheit hat, keine Menüs ohne Fleisch (oder auch: ohne Schwein) anzubieten? Wenn die Nichtraucher die Kneipen weiterhin besuchen, kann es ihnen so ernst darum nicht sein, den Qualm zu vermeiden.
Nachtrag: Das als Grund für ein Verbot heranzuziehen macht in etwa so viel Sinn, wie das Ausschenken von teuren Spirituosen zu verbieten, weil sich ärmere Mitbürger die nicht leisten können.
Nichtraucher haben Anspruch darauf, im öffentlichen Raum, wozu auch Kneipen gehören, nicht von anderen belästigt zu werden. Das muss natürlich nicht jede Kneipe sein, aber es sollte welche geben. Wenn alle Raucher von sich aus so rücksichtsvoll wären, und vor die Tür gingen, wäre das ja alles kein Problem. Deine Gegenbeispiele sind leider am Thema vorbei. Wenn ein Wirt etwas nicht anbietet, wird jemand anders die Nachfrage nach Essen, dass vegetarisch oder halal ist befriedigen. Genauso könnte ein Wirt auch ohne jedes Gesetz das Rauchen verbieten und die Leute könnten woanders rauchen. Andersherum wird der Nichtraucher aber gezwungen passivzurauchen und sich der Geruchsbelästigung auszusetzen, weil er keine Alternativen hat. Etwas anderes wäre esevtl., wenn wir nicht über banale Kneipen, sondern etwas spezielleres reden würden, das nicht zur normalen Alltagskultur gehört.
Zitat von Zettel im Beitrag #1Raucher gegen Nichtraucher - das ist die falsche Front. Wir Liberalen, ob rauchende oder rauchabstinente, sollten stattdessen gemeinsam gegen die immer weiter gehenden Einschränkungen unserer Freiheit Front machen, die von den Befürwortern des Obrigkeitsstaats betrieben werden.
Falls es jemanden interessiert: Ich bin seit mehr als dreißig Jahren Nichtraucher.
Ein Artikel in gewohnter Prägnanz und er korreliert mit dem über Verbote. Sie haben, wie auch in Ihrem Interview mit Cora Stephan den Geist unserer Zeit in der Berliner Republik ganz klar herausgearbeitet. Nur die Frage warum "wir" Bürger uns das gefallen lassen, setzt ja voraus, dass es "uns" nicht gefällt. Das wiederum scheint mir aber nur möglich wenn "wir" die Trennlinie dort verorten, wo Sie, lieber Zettel, sie ziehen, egal ob Raucher oder Nichtraucher. Und weil dies nicht der Fall ist, lassen "wir" es uns als Bürger gefallen. Es gibt kaum etwas, was an Eckkneipen und Raucherclubs gefällt.
Störoperator: Da liegt wohl ein fundamentaler Unterschied in der Sichtweise vor. Eine Kneipe ist für mich in allererster Linie Eigentum des Besitzers und der Kunde hat Anspruch auf garnichts. Und wenn alle Kneipenbesitzer sich dagegen entscheiden, etwas bestimmtes anzubieten, dann hat der Kunde immernoch Anspruch auf garnichts. Sondern dann gilt: Pech gehabt. Entweder zuhause bleiben, darauf hoffen, dass jemand anderes eine Nichtraucherkneipe aufmacht, selbst eine solche aufmachen oder eben trotzdem in die Kneipe gehen, wenn einem die Gesundheit nicht wichtiger ist. Niemand ist gezwungen in eine Kneipe zu gehen, wer sich also dafür entscheidet, muss mit den Regeln, die der Besitzer aufstellt, leben. Alles andere heißt den Grundgedanken der Freiheit mit Füßen zu treten.
Sie würden es also auch vollkommen korrekt finden, wenn ein Wirt beschließen sollte, keine Schwarzen, Juden, „Zigeuner“, Schwule, Behinderte, … in seiner Kneipe duldete? Ist ja schließlich sein Eigentum.
xanopos
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01.12.2012 11:46
#17 RE: Überlegungen zur Freiheit (14): Verschärftes Rauchverbot in NRW
Zitat von Störoperator im Beitrag #13Nichtraucher haben Anspruch darauf, im öffentlichen Raum, wozu auch Kneipen gehören, nicht von anderen belästigt zu werden.
Der Witz ist, gerade im öffentlichen Raum gibt es kein Rauchverbot (z.B. in der Fussgängerzone) oder es wird nicht ernst genommen (z.B. am Bahnsteig). Raucherkneipen kann ich als Nichtraucher immer meiden. Das "Nichtraucherschutzgesetz" dient zu was auch immer, aber bestimmt nicht dem Nichtraucherschutz.
Zitat von Störoperator im Beitrag #16Sie würden es also auch vollkommen korrekt finden, wenn ein Wirt beschließen sollte, keine Schwarzen, Juden, „Zigeuner“, Schwule, Behinderte, … in seiner Kneipe duldete? Ist ja schließlich sein Eigentum.
Exakt. Und umgekehrt auch, wenn er keine Deutschen, Weißen, Dicken, Dünnen, Frauen, Männer, Alte, Junge oder was auch immer dulden würde. Umgekehrt kann natürlich jeder, dem eine derartige Regelung nicht passt, die Kneipe dann ebenfalls meiden, was jedenfalls heutzutage in Deutschland den Kundenkreis einer solchen Kneipe ziemlich einschränken dürfte. Andererseits wird das, was sie da anführen, in anderen Ländern durchaus legal gemacht. Demokratischen Ländern, wohlgemerkt.
Zitat von Solus im Beitrag #18Exakt. Und umgekehrt auch, wenn er keine Deutschen, Weißen, Dicken, Dünnen, Frauen, Männer, Alte, Junge oder was auch immer dulden würde. Umgekehrt kann natürlich jeder, dem eine derartige Regelung nicht passt, die Kneipe dann ebenfalls meiden, was jedenfalls heutzutage in Deutschland den Kundenkreis einer solchen Kneipe ziemlich einschränken dürfte.
Dann haben wir eine komplett verschiedene Auffassung von Freiheit. Falls sie einmal in die Situation kommen sollten, systematisch diskriminiert zu werden, werder Sie, da bin ich mir sicher, Ihre Meinung dazu ändern.
Zitat von xanopos im Beitrag #17Der Witz ist, gerade im öffentlichen Raum gibt es kein Rauchverbot (z.B. in der Fussgängerzone) oder es wird nicht ernst genommen (z.B. am Bahnsteig).
Im Freien eher selten. Dort belästigt der Rauch aber auch deutlich weniger. Ansonsten gibt es im offentlichen Bereich weitgehende Rauchverbote. Jetzt mit Einschränkungen auch in Kneipen.
Zitat von xanopos im Beitrag #17Raucherkneipen kann ich als Nichtraucher immer meiden. Das "Nichtraucherschutzgesetz" dient zu was auch immer, aber bestimmt nicht dem Nichtraucherschutz.
Kann ich, aber dann muss ich gleich alle Kneipen meiden. Wie schon geschrieben, solange es rauchfreie Kneipen gibt, habe ich kein Problem damit, wenn meinetwegen sogar die Mehrheit Raucherkneipen sind.
Zitat von Solus im Beitrag #18Exakt. Und umgekehrt auch, wenn er keine Deutschen, Weißen, Dicken, Dünnen, Frauen, Männer, Alte, Junge oder was auch immer dulden würde. Umgekehrt kann natürlich jeder, dem eine derartige Regelung nicht passt, die Kneipe dann ebenfalls meiden, was jedenfalls heutzutage in Deutschland den Kundenkreis einer solchen Kneipe ziemlich einschränken dürfte.
Dann haben wir eine komplett verschiedene Auffassung von Freiheit. Falls sie einmal in die Situation kommen sollten, systematisch diskriminiert zu werden, werder Sie, da bin ich mir sicher, Ihre Meinung dazu ändern.
Da dürfen Sie sich gerne sicher sein, liegen allerdings leider falsch.
Zitat von Störoperator im Beitrag #19Dann haben wir eine komplett verschiedene Auffassung von Freiheit. Falls sie einmal in die Situation kommen sollten, systematisch diskriminiert zu werden, werder Sie, da bin ich mir sicher, Ihre Meinung dazu ändern.
Da dürfen Sie sich gerne sicher sein, liegen allerdings leider falsch.
Wenn Sie schwarz wären und 1960 in den USA gelebt hätten, hätten Sie gesagt, keine einzige Kneipe gewährt Ihnen Zutritt – egal, wenn man unterwegs ist, kann man ja ein Butterbrot mitnehmen; Schwimmbäder sind ausnahmslos nur für Weiße – egal, ich hab ein Waschbecken zuhauuse; im Bus müssen Sie stehen, weil nur noch Plätze frei sind die für Weiße reserviert sind – egal, immerhin nimt der Bus Sie mit, …
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #8es ist eher ein spieltechnisches Problem: Jeder will alles von jedem. Die Tatsache, dass es in Deutschland so gut wie keine liberalen Buerger gibt, ist vermutlich die Folge: Es geht darum im Verteilungskampf das groesste Stueck vom Kuchen abzubekommen... und ich beziehe mich hier nicht auf oekonomische, sondern auf gesellschaftliche Probleme. [...] Ich wuerde daher vorschlagen, dass sie in Zukunft folgendes verwenden:
- Die Deutschen im Irrenhaus ihrer Verhandlungsunfaehigkeit, oder - Die Deutschen im Irrenhaus der Demokratie
Alternative Vorschlaege willkommen ...
Diese Beschreibung finde ich sehr trettend. Das Spiel geht ungefähr so: Man entdeckt ein Merkmal, das das Volk zweiteilt: Kinder haben/nicht haben, Rauchen, Unternehmer sein, Kraftfahrer sein, Jude sein, usw. Dann muß man Politiker finden, die aufgrund vager demoskopischer Vermutungen ehr die eine Seite oder die andere Seite wahltaktisch interessanter findet, selber einer der Seiten angehört oder einer Seite mehr sympathie unterstellt. Dafür kann man Interessengruppen gründen oder mobilisieren, muß aber nicht. Im folgenden politischen Diskurs werden dann irgendwelche neuen Rechte erfunden: Recht auf Rausch, Recht auf privat betriebene Kneipen mit bestimmten Merkmalen, Recht auf areligiöse Erziehung durch seine Eltern, usw. Es wird anschließend eine Regelung zugunsten des Teils der Menschen erlassen werden, für den die Sache am bedeutendsten ist. Der Rest des Volkes muß hinnehmen, tut es aber auch, weil er nicht so viel Mittel in ein Aufbegehren stecken will, wie der andere Teil. Das kann man positiv für die Freiheit sein, wenn eine Minderheit existenziell bedroht wird, meistens ist es aber negativ, weil eine gierige Minderheit hohe Tribute von der Mehrheit fordern kann, die sich nur auf die einzelen Mehrheitsangehörigen stark verteilen.
Zitat von Störoperator im Beitrag #19Dann haben wir eine komplett verschiedene Auffassung von Freiheit. Falls sie einmal in die Situation kommen sollten, systematisch diskriminiert zu werden, werder Sie, da bin ich mir sicher, Ihre Meinung dazu ändern.
Da dürfen Sie sich gerne sicher sein, liegen allerdings leider falsch.
Wenn Sie schwarz wären und 1960 in den USA gelebt hätten, hätten Sie gesagt, keine einzige Kneipe gewährt Ihnen Zutritt – egal, wenn man unterwegs ist, kann man ja ein Butterbrot mitnehmen; Schwimmbäder sind ausnahmslos nur für Weiße – egal, ich hab ein Waschbecken zuhauuse; im Bus müssen Sie stehen, weil nur noch Plätze frei sind die für Weiße reserviert sind – egal, immerhin nimt der Bus Sie mit, …
Tja. Solange der Staat niemanden aufgrund seiner Hautfarbe, Geschlecht usw. bevorzugt oder benachteiligt, ist das dann eben so. Was allerdings meiner - zugegebenermaßen vagen - Erinnerung nach in dem angeführten Fall nicht zutraf. Müsste ich mich erst einlesen, um darüber urteilen zu können. Ich meine mich da jedenfalls an diverse Formen von Benachteiligungen von staatlicher Seite erinnern zu können, angefangen beim Umgang von Polizisten mit Schwarzen/Weißen.
Zitat von Solus im Beitrag #23Tja. Solange der Staat niemanden aufgrund seiner Hautfarbe, Geschlecht usw. bevorzugt oder benachteiligt, ist das dann eben so. Was allerdings meiner - zugegebenermaßen vagen - Erinnerung nach in dem angeführten Fall nicht zutraf. Müsste ich mich erst einlesen, um darüber urteilen zu können. Ich meine mich da jedenfalls an diverse Formen von Benachteiligungen von staatlicher Seite erinnern zu können, angefangen beim Umgang von Polizisten mit Schwarzen/Weißen.
Sicher, das waren staatliche und nichtstaatliche Diskriminierungen. Aber Sie waren so sehr auf das Eigentümerrecht aus – „der Staat“ (meistens eher die Gemeinde) als Eigentümer kann doch gemäß allen demokratischen Regeln beschließen, dass das örtliche Schwimmbad ein Schwimmbad ausschließlich für Weiße ist oder dass die vordere Hälfte des Busses Schwarzen verboten ist. (Abgesehen davon würden die privaten Diskrimnierungen auch ausreichen.)
Calimero
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Beiträge:
01.12.2012 12:57
#25 RE: Überlegungen zur Freiheit (14): Verschärftes Rauchverbot in NRW
Zitat von Störoperator im Beitrag #24Aber Sie waren so sehr auf das Eigentümerrecht aus – „der Staat“ (meistens eher die Geimende) als Eigentümer kann doch gemäß allen demokratischen Regeln beschließen, dass das örtliche Schwimmbad ein Schwimmbad ausschließlich für Weiße ist oder dass die vordere Hälfte des Busses Schwarzen verboten ist.
Unter anderem deshalb ist "der Staat" als Wirtschaftssubjekt ja auch abzulehnen.
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