Zitat von hubersn im Beitrag #25 Es war dann vermutlich eine Transaktion zwischen privaten PayPal-Accounts. Diese sind aber bei kommerziellen Transaktionen nicht zulässig.
Die passende Überschrift wäre aber statt "Transparent und fair" "Gierig und teuer". Macht sich aber vermutlich nicht allzu doll. Wenn eine normale Bank bei jeder Überweisung mal eben 2% als Gebühren kassieren würde, würde diese es sicher nicht lange machen. Von Ebay-Zwang, Überweisungsdauer und "Halterecht" am Geld noch gar nicht angefangen.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #4Sollte dennoch eines Tages aus Spass Ernst werden, hätten Sie, lieber Zettel, einen Abonnenten schon mal sicher.
Genau das wollte ich auch schreiben - Sie sind mir zuvorgekommen. Also, lieber Zettel, machen Sie ruhig.
Einen Trost habe ich. So wie ich Zettel einschätze, wird es für Sozialhilfeempfänger (bewusst benutze ich das Originalwort und nicht die vielen Verschleierungen) ein Freiabo geben.
Zitat von Llarian im Beitrag #26Die passende Überschrift wäre aber statt "Transparent und fair" "Gierig und teuer". Macht sich aber vermutlich nicht allzu doll. Wenn eine normale Bank bei jeder Überweisung mal eben 2% als Gebühren kassieren würde, würde diese es sicher nicht lange machen.
Och, im internationalen Zahlungsverkehr sind die PayPal-Gebühren echt preiswert, meines Wissens ist es nach wie vor die einzige Möglichkeit, für Kleinstunternehmer eine Kreditkartenzahlung zu akzeptieren.
Vor PayPal war das Schicken von Bargeld per Einschreiben die einzige kostengünstige Möglichkeit, z.B. Zahlungen aus England entgegen zu nehmen. Da hat die "normale Bank" nämlich für die Einlösung eines ausländischen Schecks oder Empfang einer Auslandsüberweisung Gebühren verlangt, gegen die sich die 2% sehr bescheiden ausnehmen. Die lokale Sparkasse wollte z.B. 30 DM pro UKP-Scheck. Zusätzlich zum bescheidenen Wechselkurs natürlich.
Das sieht noch nicht einmal so schlecht aus. Für mich erschließt sich aber nicht der gewaltige Preisunterschied zwischen Digital Basis und Digital Komplett. Hier sollten die WELT-Kaufleute noch einmal nachdenken. Ich kann mit einem Tablett-PC auch die Welt lesen und brauche dafür keine App. Interessant im Zusammenhang mit dem LSR ist die kostenlose Weiterleitung bei Verlinkung zum Beispiel durch, ich kann es kaum fassen, google.
Zitat von meediaRomanus Otte, der General Manager Digital der Welt-Gruppe, stellte das Bezahlmodell vor. Die Homepage der Welt ist immer kostenlos. Zudem ist das System durchlässig, was Klicks "von außen" angeht. Das heißt: Kommen Nutzer über Google, Facebook, Twitter oder von anderen Angeboten auf die Seite, ist der verlinkte Artikel immer lesbar.
Ich wäre bereit meinetwegen 5,00 € im Monat für die Welt zu zahlen, wenn das LSR endgültig beerdigt werden würde.
Wenn sich Bezahlmodelle in der Form von Insellösungen durchsetzen sollten, weiß ich allerdings bereits jetzt auf welche Gazetten ich verzichten werde. Dann lebe ich ich zwar in einer selbstgeschaffenen Blase, muss mich aber weniger aufregen.
Eine große Gefahr bei der Bezahleritis liegt in der hervorgehobenen Stellung des ÖR, der durch die Haushaltsabgabe bereits alimentiert wird. Diese Stellung wird bei der weiteren Verbreitung von Zahlmodellen noch mehr ausgebaut werden. Und der ÖR ist die letzte Stelle bei der ich mich zu informieren pflege.
Zitat von Llarian im Beitrag #24Ich glaube aber auch gar nicht, dass man das unbedingt braucht. Was spricht dagegen einem Verlag auch mal 10 Euro zu überweisen und dafür ein Guthaben für Artikel im Wert von 10 Euro zu erwerben ?
Im Prinzip ja. Wenn ich vom fehlenden Micro-Payment rede, dann meine ich nicht ein allgemeines System - das hätte immer die von Dir beschriebenen Nachteile.
Sondern eines speziell für die Medien, das auch die entsprechenden Strukturen unterstützt. D.h. man kann nicht nur einzelne Artikel kaufen, sondern auch Abos.
Und selbstverständlich würde man dann viele kleine Transaktionen für die reale Bezahlung zusammenfassen. Wobei sich m. E. kein System durchsetzen würde, bei dem man wie von Dir beschrieben erst ein Guthaben einzahlen und dann aufbrauchen muß. Gerade beim Erstkontakt will ich ja nur ein ganz kleines Häppchen probieren. Viel sinnvoller ist die nachschüssige Abrechnung wie bei Apples iStore. Man legt einen Account an, tätigt diverse Einkäufe - und bekommt dann hinterher den Gesamtbetrag vom echten Konto abgebucht.
Was m. E. auch nicht funktionieren wird, ist das "EINEM Verlag" Geld überweisen. OK, es gibt einige große Verlage, die können so vorgehen und werden Kunden finden.
Aber eigentlich will ich doch nicht ein Konto bei Springer, und eins bei der FAZ, und eins bei Gruner&Jahr und dann noch eins beim Lokalzeitungsverlag haben. Es wird eine übergreifende Dienstleistung der Branche gebraucht.
Zitat Leider habe ich den Eindruck, dass die unfähigen Musikmanager, die vor 15 Jahren in ihrem hoffnungslosen Geeier gegen Napster und Co. die Musikindustrie zu Schanden geritten haben, heute bei den Verlagen arbeiten und dort die Dinosaurier geben.
Das ist wohl so. Wobei es bei den Online-Medien strukturell günstiger aussieht: Da gibt es weniger die Angst, daß die Kunden das Geschäft mit Schwarzkopien versauen. Denn Musiktitel werden halt nur einmal verkauft, Verlagsangebote sind kontinuierliche Dienstleistungen, die auch kontinuierlich Erträge bringen können.
Und natürlich haben die Verleger sehen können, wie andere Branchen es vermasselt haben. Zusammen mit den spektakulären Pleiten von FR und FTD könnte das dazu führen, daß sie doch etwas nachdenken ...
Zitat von hubersn im Beitrag #28Vor PayPal war das Schicken von Bargeld per Einschreiben die einzige kostengünstige Möglichkeit, z.B. Zahlungen aus England entgegen zu nehmen
Mindestens bis in die 90er gab es noch eine andere Bezahlform: per Briefmarken.
"Sie erhalten den Artikel nach Übersendung von 10 DM in Briefmarken" war eine übliche Formulierung. Klingt heutzutage geradezu mittelalterlich skuril. (Und ich habe auch nie so ganz verstanden, was der Empfänger mit den Briefmarken gemacht hat. Bei der Post zurück gegen Bargeld tauschen konnte man die m.W. jedenfalls nicht).
Calimero
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Beiträge:
11.12.2012 17:30
#33 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post
Zitat von C. im Beitrag #30Das sieht noch nicht einmal so schlecht aus. Für mich erschließt sich aber nicht der gewaltige Preisunterschied zwischen Digital Basis und Digital Komplett. Hier sollten die WELT-Kaufleute noch einmal nachdenken.
Bei Meedia hat man schonmal drüber nachgedacht und findet Springers Kalkulation logisch. Ich ... irgendwie ... auch.
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Aber bei Meedia wird nicht auf die Frage Basis vs. Komplett eingegangen.
Ich vermute mal, daß die App deutlich besser zu bedienen ist und schneller lädt. Und vielleicht fällt auch die Online-Werbung weg - das würde den Preisunterschied mehr als erklären.
Zitat von C. im Beitrag #30Das sieht noch nicht einmal so schlecht aus. Für mich erschließt sich aber nicht der gewaltige Preisunterschied zwischen Digital Basis und Digital Komplett. Hier sollten die WELT-Kaufleute noch einmal nachdenken.
Bei Meedia hat man schonmal drüber nachgedacht und findet Springers Kalkulation logisch. Ich ... irgendwie ... auch.
Ich finde das Angebot auch interessant, die WELT sticht nicht nur dadurch heraus, dass sie als erstes mit euro-kritischen Beiträgen brilliert hat und gerade die Sonntagsausgabe kann ich mir sehr gut analog vorstellen. Lässt einen sogar ertragen, dass dort mitunter linksradikale Demagogen (z. B. Uwe Schmitt) hetzen dürfen, auch wenn ich nach wie vor nicht nachvollziehen kann warum.
Calimero
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11.12.2012 18:03
#36 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post
Zitat von R.A. im Beitrag #34Aber bei Meedia wird nicht auf die Frage Basis vs. Komplett eingegangen.
Nuja, bei Komplettabo ist ja die Sonntagszeitung mit drin. Damit auch das Feeling wirklicher Komplettkunde zu sein. Und die WamS kostet halt auch im Abo was:
Zitat von WamSFestbezug WELT am SONNTAG lesen
Qualitätsjournalismus auf höchstem Niveau Bezugspreis vierteljährlich EUR 42,90 (13 Ausgaben) frei Haus pünktlich zum Frühstück
Zitat von R.A. im Beitrag #34Ich vermute mal, daß die App deutlich besser zu bedienen ist und schneller lädt. Und vielleicht fällt auch die Online-Werbung weg - das würde den Preisunterschied mehr als erklären.
Ist mit "die App" die Mittelversion fürs Tablet gemeint? Dazu schreibt Meedia doch dies:
Zitat von MeediaDas mittelpreisige Abo-Modell von 12,99 Euro, das die Nutzung der Tablet-App mit einschließt, werden wohl nur die wenigsten Nutzer wählen, wenn sie sich zu einem Abo entschließen. Es ist vermutlich in erster Linie dazu da, eine dritte Option zu schaffen, die zwischen den beiden eigentlich attraktiven Angeboten angesiedelt ist. Sie ermöglicht dem Nutzer eine Wahl, die vor allem das Angebot für 14,99 Euro deutlich besser dastehen lässt.
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Zitat von Calimero im Beitrag #36Nuja, bei Komplettabo ist ja die Sonntagszeitung mit drin.
OK, ich meinte die mittlere Variante mit ihren 6 Euro Aufpreis gegenüber Basis. Noch zwei Euro mehr für 4 gedruckte Wochenendausgaben im Monat ist ein Schnäppchen.
Ich überlege sehr, ob ich mir dieses Abo nicht zulege. Ich muß nur noch rausfinden, wie genau das funktioniert. Einerseits will ich morgens die neue Ausgabe komplett aufs iPad laden können, damit ich auch ohne Internetanbindung lesen kann. Und andererseits will ich immer wieder auch auf dem PC lesen können, das muß also von der Berechtigung her parallel zum iPad möglich sein.
Zitat von MeediaDas mittelpreisige Abo-Modell von 12,99 Euro, das die Nutzung der Tablet-App mit einschließt, werden wohl nur die wenigsten Nutzer wählen, wenn sie sich zu einem Abo entschließen. Es ist vermutlich in erster Linie dazu da, eine dritte Option zu schaffen, die zwischen den beiden eigentlich attraktiven Angeboten angesiedelt ist. Sie ermöglicht dem Nutzer eine Wahl, die vor allem das Angebot für 14,99 Euro deutlich besser dastehen lässt.
Dieser Vermutung kann ich mich nicht anschließen - es ist schon ein Unterschied, ob man viel Text auf dem iPad liest oder nur auf dem Smartphone.
Zitat von Calimero im Beitrag #36[Sie ermöglicht dem Nutzer eine Wahl, die vor allem das Angebot für 14,99 Euro deutlich besser dastehen lässt.
[/quote]
Irgendwie ist das schon nett von den Springers, dass sie die Drucker und den WamSboten nicht um ihre Arbeit bringen wollen, aber ich brauch keinen Packen Papier, der mir den Briefkasten verstopft, auch wenn es nach Schnäppchen riecht. Da bleib ich bei der Basis, wenn überhaupt, noch bin ich im LSR-Streik.
Zitat von C. im Beitrag #38 Da bleib ich bei der Basis, wenn überhaupt, noch bin ich im LSR-Streik.
Ich habe immer für ein Online-Bezahlmodell argumentiert, weil ich der Ansicht bin, dass gerade wegen der Zwangsgebühren für den ÖR deutlich sein sollte, was wieviel kostet. Die "Welt" gehört zu meinen bevorzugten Tageszeitungen und sie hat einige hervorragende Autoren. Deshalb würde ich die Smartphone App mit Internetzugang abonnieren, aber ich mache das ebenfalls vom Verhältnis der "Welt" zum LSR abhängig.
Zitat von R.A. im Beitrag #31Was m. E. auch nicht funktionieren wird, ist das "EINEM Verlag" Geld überweisen. OK, es gibt einige große Verlage, die können so vorgehen und werden Kunden finden.
Aber eigentlich will ich doch nicht ein Konto bei Springer, und eins bei der FAZ, und eins bei Gruner&Jahr und dann noch eins beim Lokalzeitungsverlag haben. Es wird eine übergreifende Dienstleistung der Branche gebraucht. (…)
Apple könnte einen besseren Kiosk (eventuell mit Flatrate für bis zu n Artikel) aufbauen? Die Erlöse könnten sie gemäß den Abrufen an die Verlage auszahlen.
Das einzige Problem, das ich dabei sehe, ist der Datenschutz. Hier geht es nicht mehr nur um Musik und Filme, hier geht es um die meinungsbildende Presse. Ich finde es ja interessant, wie hier über WELT und F.A.Z. und andere Zeitungen diskutiert wird. Aber möchte ich wirklich, dass ein Betreiber weiß, was ich alles lese? Man kann auf dem iPad oder Kindle oder einem Android-Gerät bis ins Detail nachverfolgen, wie lange jemand an einem Artikel in der digitalen Zeitung liest, wie oft er ihn aufruft etc. Das gilt übrigens auch für Bücher. Und es wird (zumindest in den USA) schon gemacht.
Zitat von hubersn im Beitrag #25 Es war dann vermutlich eine Transaktion zwischen privaten PayPal-Accounts. Diese sind aber bei kommerziellen Transaktionen nicht zulässig.
Die passende Überschrift wäre aber statt "Transparent und fair" "Gierig und teuer". Macht sich aber vermutlich nicht allzu doll. Wenn eine normale Bank bei jeder Überweisung mal eben 2% als Gebühren kassieren würde, würde diese es sicher nicht lange machen. Von Ebay-Zwang, Überweisungsdauer und "Halterecht" am Geld noch gar nicht angefangen.
In seltenen Fällen würde ich ja die zwei Prozent akzeptieren, wenn ich meine Daten nicht an den Zahlungsempfänger preisgeben will. Muss man bei eBay angemeldet sein, um mit PayPal bezahlen zu können? Was ist mit dem "Halterecht" gemeint?
PS: Ich sehe gerade: Die zwei Prozent zahlt der Zahlungsempfänger. Der hat das aber in seinen Preisen ohnehin schon berücksichtigt (bei Kreditkartenzahlung muss er ja auch Kosten einplanen).
Zitat von R.A. im Beitrag #31 Gerade beim Erstkontakt will ich ja nur ein ganz kleines Häppchen probieren.
Probe"abos" kanns ja nach wie vor geben. Ich halte es nur für einen Irrweg, dass die Verlage meinen, Kunden würden für einzelne Artikel einzelne Transaktionen vornehmen.
Zitat Viel sinnvoller ist die nachschüssige Abrechnung wie bei Apples iStore. Man legt einen Account an, tätigt diverse Einkäufe - und bekommt dann hinterher den Gesamtbetrag vom echten Konto abgebucht.
Vom Prinzip her, ja. Allerdings nicht im konkreten Beispiel. Die endlose Gier von Apple (ich sag nur 30% !) ist nicht gerade ein Zuträger des ganzen Modells. Aber vielleicht wird es bald andere geben.
Zitat Es wird eine übergreifende Dienstleistung der Branche gebraucht.
So sehe ich das auch. Ich sehe nur nicht wie das in der deutschen Presselandschaft funktionieren soll und wer das sein sollte. Wir werden sehen.
Zitat Und natürlich haben die Verleger sehen können, wie andere Branchen es vermasselt haben. Zusammen mit den spektakulären Pleiten von FR und FTD könnte das dazu führen, daß sie doch etwas nachdenken ...
Ich habe den ehrlichen Eindruck solche Leute sind vollkommen lernresistent. Die Filmindustrie hat aus dem Absturz der Musikindustrie auch nichts gelernt. Und geht den selben Weg. Und wie man am Leistunsgschutzmumpitz sieht, ist auch die deutsche Verlegerbranche relativ merkbefreit. Da muss der Hammer noch ein bischen kreisen, bevor sich wirklich was tut.
Zitat von stefanolix im Beitrag #41 In seltenen Fällen würde ich ja die zwei Prozent akzeptieren, wenn ich meine Daten nicht an den Zahlungsempfänger preisgeben will.
Ich finde es ziemlich viel. Wenn ich für jede Überweisung von 100 Euro, die ich von meinem Bankkonto veranlasse (und das ist ja recht gängig, kostet ja einiges soviel), dann würde ich die zwei Euro schon ganz schön dreist finden.
Zitat Muss man bei eBay angemeldet sein, um mit PayPal bezahlen zu können?
Nein, es gilt eher das umgekehrte. Wenn Sie bei ebay was verkaufen wollen, dann werden Sie zu PayPal gezwungen. Und als Käufer zumindest schwer behindert, wenn sie es nicht nutzen.
Zitat Was ist mit dem "Halterecht" gemeint?
Wenn Sie Geld überwiesen bekommen, behält PayPal das Geld erst einmal ein paar Wochen ein. Es ist auf ihrem Konto, aber Sie kommen nicht ran. Sie können es nicht auszahlen lassen, sie können es nicht überweisen. Damit soll vorgeblich Sicherheit erreicht werden (Stichwort Käuferschutz). Während all dieser Wochen wird nichts verzinst. Obwohl, das stimmt nicht, es wird verzinst. Aber die Zinsen bekommt PayPal.
Zitat PS: Ich sehe gerade: Die zwei Prozent zahlt der Zahlungsempfänger. Der hat das aber in seinen Preisen ohnehin schon berücksichtigt (bei Kreditkartenzahlung muss er ja auch Kosten einplanen).
So und nicht anders. Es gibt diverse Shops, wo ich einkaufe, wo von vorneherein dransteht, wer PayPal benutzt muss 3% aufschlagen (ist bei ebay natürlich verboten, entsprechend eingepreist).
Zitat von hubersn im Beitrag #28 Och, im internationalen Zahlungsverkehr sind die PayPal-Gebühren echt preiswert, meines Wissens ist es nach wie vor die einzige Möglichkeit, für Kleinstunternehmer eine Kreditkartenzahlung zu akzeptieren.
Es ist nicht zu verneinen, dass es Vorteile hat. Es ist trotzdem unverschämt teuer. Wenn ich in Hong-Kong einkaufe (was ich öfter tue), dann ist PayPal fast die einzig praktikable Methode.
Zitat Vor PayPal war das Schicken von Bargeld per Einschreiben die einzige kostengünstige Möglichkeit, z.B. Zahlungen aus England entgegen zu nehmen. Da hat die "normale Bank" nämlich für die Einlösung eines ausländischen Schecks oder Empfang einer Auslandsüberweisung Gebühren verlangt, gegen die sich die 2% sehr bescheiden ausnehmen. Die lokale Sparkasse wollte z.B. 30 DM pro UKP-Scheck. Zusätzlich zum bescheidenen Wechselkurs natürlich.
Klar, nur macht die eine Schweinerei die andere nicht besser. Gerichte haben innerhalb von Europa diverse Male dazwischengehauen, damit solche Abzockereien beendet wurden. Nicht zuletzt deswegen haben wir heute ein halbwegs funktionierendes Überweisungssystem in Deutschland und Europa. PayPal entzieht sich dem allerdings bewusst durch ziemlich findige Konstruktionen. Ich für meinen Teil benutze international bevorzugt Kreditkarten, die zwar ebenso Geld kosten, aber nicht derart hinlangen. Wenn die Sicherheit bei Kreditkarten besser wäre, würde ich PayPal in die Tonne kloppen.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #39Deshalb würde ich die Smartphone App mit Internetzugang abonnieren, aber ich mache das ebenfalls vom Verhältnis der "Welt" zum LSR abhängig.
Das Verhältnis des Springer-Verlags zum LSR ist klar: Er war einer der eifrigsten (und wohl entscheidendsten) Lobbyisten für diesen Unsinn.
Den Ärger darüber würde ich aber nicht durch einen Welt-Boykott ausdrücken. Schließlich gibt es noch viele andere wichtige politische Themen, und da ist die Welt eine sehr wichtige Stimme.
Vor allem aber: Gerade wenn das Bezahlmodell erfolgreich wäre, würden die Verlage vom LSR (oder künftigen Ideen ähnlicher Bauart) absehen.
Zitat von stefanolix im Beitrag #40Das einzige Problem, das ich dabei sehe, ist der Datenschutz. Hier geht es nicht mehr nur um Musik und Filme, hier geht es um die meinungsbildende Presse.
Sehr wichtiger Punkt! Man bräuchte also einen Anbieter, der halbwegs vertrauenswürdig wäre. Das kann m. e. keiner der bestehenden Akteure sein, weil die eigentlich bisher alle mit den Kundendaten rumgepfuscht haben (alleine schon, weil einige von ihnen auf die Werbeeinnahmen angewiesen sind).
Da bei einem Medienbezahlservice richtig Geld mit der eigentlichen Dienstleistung verdient werden kann, ist ein seriöser Umgang mit den Kundendaten auch vom Geschäftsmodell her möglich.
Zitat von Llarian im Beitrag #42Ich halte es nur für einen Irrweg, dass die Verlage meinen, Kunden würden für einzelne Artikel einzelne Transaktionen vornehmen.
Das wird man sehen. Ich kann mir sehr wohl vorstellen, daß auch der Verkauf von Einzelartikeln interessant werden könnte. Wenn diese gut genug sind ...
Im wesentlichen werden aber Abo-Modelle Kern des Geschäfts sein. Aber eben nicht mehr nur - wie jetzt auch bei der Welt - klassische Abos für den Umfang, der der klassischen Print-Ausgabe entspricht. Es wäre mehr als naheliegend, auch Teil-Abos für einzelne Ressorts zu verkaufen. Gerade bei den Lokalzeitungen ist es so, daß viel mehr Leute bereit wären, den Lokalteil zu abonnieren, als sich Politik/Wirtschaft/Feuilleton auf drittklassigem Niveau anzutun.
Es wären auch ganz andere Angebote möglich. Ich würde z. B. nie einen Sportteil abonnieren. Aber wenn eine gute Sportredaktion ein Paket "Alle Berichte zur Fußball-WM xx" anbietet - das würde ich kaufen. Gerade bei Sport ist viel Differenzierung möglich. Ich bin überzeugt, daß viele Fans der großen Mannschaften Pakete mit allen Artikeln zu ihrem Verein aus verschiedenen Sportredaktionen kaufen würden.
Zitat Die endlose Gier von Apple (ich sag nur 30% !) ist nicht gerade ein Zuträger des ganzen Modells.
Die 30% scheinen mir für die vom iStore erbrachte Dienstleistung nicht gierig. Bei den App-Entwicklern scheint das als durchaus fair und günstig gegenüber anderen Vertriebswegen zu gelten. Das m. W. bisher einzige Modell im Medienbereich ist Piano, die nehmen auch 30%. Ich gehe davon aus, daß die Content-Anbieter gerne mit 70% zufrieden wären, wenn sie den ganzen Organisations- und Abrechnungsaufwand abgenommen bekommen und einfach nur ihre Überweisung kassieren können.
Zitat Ich sehe nur nicht wie das in der deutschen Presselandschaft funktionieren soll und wer das sein sollte.
Es kann wohl niemand aus der Branche sein - dazu ist dort das gegenseitige Mißtrauen zu groß.
Zitat Ich habe den ehrlichen Eindruck solche Leute sind vollkommen lernresistent. Die Filmindustrie hat aus dem Absturz der Musikindustrie auch nichts gelernt.
Sie meint gelernt zu haben, daß man Schwarzkopien noch konsequenter bekämpfen muß. Was ja bei Filmen auch einfacher ist als bei einzelnen Musiktiteln. Während es umgekehrt bei Filmen viel schwieriger ist, mit legalen Verkaufsmodellen auf seine Kosten zu kommen - die einzelne Datei muß relativ teuer sein, und wird meist nur einmal konsumiert.
Wie doof die Verleger sich weiterhin anstellen werden - keine Ahnung. Aber von den Rahmenbedingungen hätten sie viel bessere Chancen als Film- und Musikindustrie, mit legalen Online-Bezahlangeboten ihr Geschäft zu machen.
Zitat von R.A. im Beitrag #47 Die 30% scheinen mir für die vom iStore erbrachte Dienstleistung nicht gierig.
Fürs Kassieren und eine Webseite ? Normale Zahlungsdienstleister liegen im unteren einstelligen Prozentbereich. Ob das als so fair angesehen wird, sei mal dahingestellt, es hat ja keiner die Wahl, ob er es nicht zahlen will, ist eben ein typischer Monopolist. Und wie jeder gut arbeitende Monopolist verdient sich der so faire Dienstleister eine absurd goldene Nase und ist primär mit einem beschäftigt: Dem Aufrechterhalten des Monopols um jeden Preis. Es wäre ja nicht das grosse Problem ein eigenes App-Store zu bauen, ist softwaretechnisch recht simpel. Wenn da nicht eine kleine, gierige Firma wäre, die alles technisch maximal verrammelt, damit das bloss nicht passieren kann.
Zitat Sie meint gelernt zu haben, daß man Schwarzkopien noch konsequenter bekämpfen muß. Was ja bei Filmen auch einfacher ist als bei einzelnen Musiktiteln.
Ist es das ? :)
Zitat Wie doof die Verleger sich weiterhin anstellen werden - keine Ahnung. Aber von den Rahmenbedingungen hätten sie viel bessere Chancen als Film- und Musikindustrie, mit legalen Online-Bezahlangeboten ihr Geschäft zu machen.
Ich glaube auch, dass sie es leichter haben. Weil das einzelne Abo im Zweifelsfall günstiger ist und Inhalt deutlich günstiger generiert werden kann. Umgekehrt sehen sich die Verleger aber einem anderen Feind gegenüber: Nachrichten, insbesondere Kommentare, werden im Netz für lau generiert, in teilweise deutlich besserer Qualität. Das ist bei der Filmindustrie seltenst der Fall (die Ausnahmen kann ich an einer Hand abzählen), und bei Musik auch recht selten.
Calimero
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Beiträge:
13.12.2012 05:34
#49 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post
Zitat von R.A. im Beitrag #47 Die 30% scheinen mir für die vom iStore erbrachte Dienstleistung nicht gierig.
Fürs Kassieren und eine Webseite ? Normale Zahlungsdienstleister liegen im unteren einstelligen Prozentbereich. Ob das als so fair angesehen wird, sei mal dahingestellt, es hat ja keiner die Wahl, ob er es nicht zahlen will, ist eben ein typischer Monopolist.
Ja schon, aber die Konsumenten wissen doch auf was sie sich einlassen. Es wird doch keiner dazu gezwungen sich in der Apple-Welt "ausnehmen" zu lassen. Konkurrenz gibt's doch schließlich genug, oder gibt es irgendeinen Grund, aufgrund dessen man am iStore nicht vorbeikommt?
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Zitat von R.A. im Beitrag #45 Den Ärger darüber würde ich aber nicht durch einen Welt-Boykott ausdrücken. Schließlich gibt es noch viele andere wichtige politische Themen, und da ist die Welt eine sehr wichtige Stimme.
Vor allem aber: Gerade wenn das Bezahlmodell erfolgreich wäre, würden die Verlage vom LSR (oder künftigen Ideen ähnlicher Bauart) absehen.
Die "Welt" sollte nach meinem Geschmack klar Schiff machen und sich entscheiden. Gerade daß sie das LSR betrieben haben hat mich enttäuscht, als (ehem./pot.) Kunde. Wenn sie jetzt zu marktwirtschaftlichen Ansätzen zurückkehren, brauchen sie das LSR ja nicht mehr und können ihre geänderte Sicht auch kundtun. Sonst fahren sie ganz einfach zweigleisig und halten sich noch die staatliche Subventionierung als Hintertürchen offen. Das können sie auch gerne tun, so wie ich auch die für mich interessantesten Artikel auf den Blogs meiner bevorzugten Autoren lesen kann.
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