Zitat von theophil im Beitrag #23 Im Gegensatz zu einigen Behauptungen hier, halte ich das Verbessern der Modelle aufgrund neuer Daten nicht für unwissenschaftlich, sondern genau für das Gegenteil. Solange jedenfalls wie die neuen Annahmen vorhandene Messungen besser erklären und unabhängig bleiben von den (gewünschten) Prognosen.
Werter Theophil,
mir kommt das "Verbessern" dieser Modelle immer so vor, wie der krampfhafte Versuch ein innigst gewünschtes Weltbild, nämlich damals das geozentrisch Ptolemäische Weltbild, durch immer kompliziertere Theoriegebäude, Epizykeltheorien- mit bis zu 34 Unter-Epizyklen, weiter beibehalten zu können.
Wie bekannt setzte sich das heliozentrische Weltbild dann doch durch.
Zitat Die Verschiebung wird so berechnet, dass sie am besten auf die *beobachtete* Temperatur der letzten 30 Jahre passt. Das scheint mir ein plausibler Ansatz.
Da ist ein Denkfehler. Die fünf ursprünglichen Temperaturreihen waren die beobachteten Temperaturen.
Zitat Das einzige Rechenspielchen scheint mir die Berechnung des Lags zu sein, also der zeitlichen Verschiebung zwischen dem Ereignis (z.B. Vulkanausbruch) und dem Effekt auf die globale Temperatur.
Fast. Neben einer für jeden Datensatz (und jeden der drei gewählten exogenen Faktoeren) unterschiedlichen zeitlichen Verschiebung wurden noch unterschiedliche Wichtungen (Fig. 7) gewählt mit dem Ziel eine Kombination zu finden, die am besten zum Modell einer linearen Erwärmung passt.
Zitat Therefore for each of the three factors we tested all lag values from 0 to 24 months, then selected the lag values which gave the best fit to the data.
Irgendwie scheinen die Autoren es aber nicht geschafft zu haben, mit ihrem Paper die Klimadiskussion zu beeinflussen, obwohl offensichtlich alles unternommen wurde, um die Arbeit noch vor der Klimakonferenz von Durban zu publizieren. Im neuen IPCC-Report taucht sie auch nicht auf.
Zitat von Rudolf Kipp im Beitrag #28Irgendwie scheinen die Autoren es aber nicht geschafft zu haben, mit ihrem Paper die Klimadiskussion zu beeinflussen, obwohl offensichtlich alles unternommen wurde, um die Arbeit noch vor der Klimakonferenz von Durban zu publizieren. Im neuen IPCC-Report taucht sie auch nicht auf.
Ja, eigentlich hätte das ja der wissenschaftliche Durchbruch von Rahmstorf sein müssen: Er zeigt, daß die globale Temperatur fast linear steigt, allen Messungen entgegen! Schon fast nobelpreisverdächtig.
Ich habe es immer wieder erlebt, wie diese Art von rechthaberischer deutscher Wissenschaft international abgelehnt, ja verachtet wird.
Zitat von Zettel im Beitrag #24 Es macht aber, lieber theophil, den begrenzten Erkenntniswert dieses wissenschaftlichen Ansatzes aus.
Ich habe gelegentlich über die "Simulanten" geschrieben, mit denen ich mein wissenschaftliches Leben lang diskutiert habe. Simulationen sind nie falsch, sie sind nie widerlegbar. Wenn was nicht paßt, dann macht man es passend.
Die Wissenschaft kommt dadurch wenig voran. Sie kommt voran durch die Arbeit derer, die falsifizierbare Hypothesen formulieren; die sich ständig dem Risiko aussetzen, Unrecht zu haben.
Ich sehe schon, wir kommen hier zum Kern der Geschichte: Diese Diskussion hat für Sie eine lange Geschichte
Ich würde es so formulieren: Empirische Daten bringen nur dann eine Erkenntnis, wenn man sie zu einem konsistenten Modell zusammenfassen kann. Das bedeutet doch eigentlich aus diesen Fakten zu lernen, sonst bleiben es nur nebeneinanderstehende Fakten. Dieses Modell muss die existierende Empirie widerspiegeln und wenn es das gut kann, hat es vielleicht auch einen Wert als Instrument der Prognose, weil man an den Parametern herumspielen kann. Deshalb können wir Atombombenexplosionen oder neue Flugzeugmodelle am Rechner simulieren.
Das Klima ist sicherlich um einiges komplizierter als Luftströmungen um einen festen Körper und es enthält viele unbekannte Parameter. Aber das macht die Arbeit an besseren Modellen doch nicht sinnlos sondern begründet gerade den Sinn dieser Arbeit. Es ist eben noch schwierig, aber es bleibt unerlässlich um das Klima zu verstehen. Ob am Ende herauskommt, dass das CO2 das Klimaverändert oder der Rückgang der Blauwalpopulation ist unerheblich.
Jedes dieser Modelle stellt falsifizierbare Hypothesen auf und muss sich an diesen Hypothesen d.h. Prognosen messen lassen. Wenn sie sich im Nachhinein als falsch herausstellen, hat man etwas gelernt und das Modell ist als unzulänglich erkannt. Man lernt natürlich mehr, wenn man nicht die gleiche Funktion nur auf die neuen Daten matcht sondern etwas fundamentaler schaut, was das Modell nicht beinhaltet.
Zitat Wenn die Temperatur weitere 10 Jahre stabil bleibt, dann wäre es ein Indiz, dass es nicht wärmer wird.
In welchem Bauernkalender ist denn das jetzt wieder nachzulesen?
Dazu braucht man keinen Bauernkalender sondern die Temperaturmessungen der letzten 150 Jahre. Alle Zeitperioden über 22 Jahre zeigen eine Erwärmung. Darunter ist alles dabei, je kürzer desto verrauschter.
Daran zweifelt ja kaum jemand. Seit der letzten Eiszeit hat sich die Erde erwärmt. Wir sprechen allerdings von weniger als einem Grad in den letzten hundert Jahren, das können Sie auf dem Thermometer vor dem Küchenfenster wohl kaum nachvollziehen.
Nachtrag (mit Bezug auf das verlinkte Bild): ... und selbst die Wäscheleine zeigt keinen Anstieg
Zitat Die Verschiebung wird so berechnet, dass sie am besten auf die *beobachtete* Temperatur der letzten 30 Jahre passt. Das scheint mir ein plausibler Ansatz.
Da ist ein Denkfehler. Die fünf ursprünglichen Temperaturreihen waren die beobachteten Temperaturen.
Ich glaube nicht. Es gibt fünf Temperaturreihen. Die sind gemessen und stellen unser empirisches Wissen dar. Und es gibt Messdaten stellvertretend für drei bekannte Einflussfaktoren der globalen Temperaturen: Nino, Vulkane, Sonne.
Diese Faktoren-Messreihen werden individuell gegenüber der Temperaturreihe verschoben und ein Koeffizient für die Effektstärke wird per Regression geschätzt. Beides keine an den Haaren herbeigezogenen Ideen, würde ich sagen. Dabei werden die 5 Temperaturmessreihen und die 3 Messreihen zu den Faktoren so aufeinander gelegt, dass die gemessenen Klimafaktoren möglichst gut auf die gemessenen Temperaturdaten passen.
Wenn er das tut, kommt eben heraus, dass die konstanten Temperaturen des letzten Jahrzehnts durch die Faktoren zum Teil erklärt werden, also als Residuum ein unbekannter Faktor zu einer Temperaturerhöhung beigetragen hat. Das ist kein Optimierungskriterium in der Regression wie es mir scheint (und das wäre natürlich auch wissenschaftlicher Quatsch)
Zitat Das einzige Rechenspielchen scheint mir die Berechnung des Lags zu sein, also der zeitlichen Verschiebung zwischen dem Ereignis (z.B. Vulkanausbruch) und dem Effekt auf die globale Temperatur.
Fast. Neben einer für jeden Datensatz (und jeden der drei gewählten exogenen Faktoeren) unterschiedlichen zeitlichen Verschiebung wurden noch unterschiedliche Wichtungen (Fig. 7) gewählt mit dem Ziel eine Kombination zu finden, die am besten zum Modell einer linearen Erwärmung passt.
Ich denke nicht. Sondern mit dem Ziel eine Kombination zu finden, die am besten zu den gemessenen Temperaturdaten der vergangenen 30 Jahre passt. Die Koeffizienten stehen in Abb 3. Abb 7 zeigt den Effekt der einzelnen Klimafaktoren auf die Temperaturdaten, das sind also mMn nur die Messdaten der Klimafaktoren verschoben um den Lag und multipliziert mit dem Stärkekoeffizienten.
Ich möchte gern die Ausführungen aus Vahrenholts und Lünings Blog "Die kalte Sonne" zu den Temperaturmessdaten und wie und zu welchem Zweck sie *angepasst* werden, in die Diskussion einbringen. http://www.kaltesonne.de/?p=4743
Zitat Ich denke nicht. Sondern mit dem Ziel eine Kombination zu finden, die am besten zu den gemessenen Temperaturdaten der vergangenen 30 Jahre passt.
Die gemessenen Temperaturdaten der letzten 30 jahre sind das, was auf den Thermometern abzulesen war. Und die zeigen, sowohl vom Satteliten gemessen als auch am Boden aufgenommen, in den letzten 15 jahren keine Erwärmung. Exogene Faktoren, wie etwa ENSO, Vulkanismus und schwankende Sonnenaktivität sind darin bereits enthalten.
Rahmstorf und Foster haben in ihrer Publikation den Versuch unternommen, diese Faktoren herauszurechnen um auf das zu kommen, was sie für die "richtige" Temperatur halten. Die Aussage lautet: Hätte es diese exogenen Faktoren nicht gegeben, wäre die Temperatur in dem Zeitraum von 1979 bis 2010 linear angestiegen.
Zitat von Zettel im Beitrag #24 Es macht aber, lieber theophil, den begrenzten Erkenntniswert dieses wissenschaftlichen Ansatzes aus.
Ich habe gelegentlich über die "Simulanten" geschrieben, mit denen ich mein wissenschaftliches Leben lang diskutiert habe. Simulationen sind nie falsch, sie sind nie widerlegbar. Wenn was nicht paßt, dann macht man es passend.
Die Wissenschaft kommt dadurch wenig voran. Sie kommt voran durch die Arbeit derer, die falsifizierbare Hypothesen formulieren; die sich ständig dem Risiko aussetzen, Unrecht zu haben.
Ich sehe schon, wir kommen hier zum Kern der Geschichte: Diese Diskussion hat für Sie eine lange Geschichte
Absolut. Ich habe mich mit den Simulanten herumgestritten, auch nach den Kongressen beim Bier oder Wein.
Meine Frage war immer: Wie kann ich Ihr Modell widerlegen? Und ihre Antwort war immer: Das können Sie nicht widerlegen.
Beim Heiligen Popper, dann war die Diskussion zu Ende und jemand bestellte noch eine Runde.
Zitat von Rudolf Kipp im Beitrag #35@ theophil #33 Die gemessenen Temperaturdaten der letzten 30 jahre sind das, was auf den Thermometern abzulesen war. Und die zeigen, sowohl vom Satteliten gemessen als auch am Boden aufgenommen, in den letzten 15 jahren keine Erwärmung. Exogene Faktoren, wie etwa ENSO, Vulkanismus und schwankende Sonnenaktivität sind darin bereits enthalten.
Rahmstorf und Foster haben in ihrer Publikation den Versuch unternommen, diese Faktoren herauszurechnen um auf das zu kommen, was sie für die "richtige" Temperatur halten. Die Aussage lautet: Hätte es diese exogenen Faktoren nicht gegeben, wäre die Temperatur in dem Zeitraum von 1979 bis 2010 linear angestiegen.
Die gemessene Temperatur beeinhaltet natürlich die Effekte von Vulkanismus etc. Sie ist eine Kurve die durch die Überlagerung mehrerer langfristiger und kurzfristiger Faktoren entsteht. Wenn man bekannte kurzfristige Faktoren herausrechnet, bekommt man nicht eine "richtigere" Temperatur als die gemessene reale sondern eben eine von kurzfristigen Faktoren bereinigte. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist deshalb auch kaum nobelpreisverdächtig sondern sollte man wohl als Student hinkriegen und auch für den IPCC Report ist es kaum relevant, da man sich ja aus gutem Grund auf langjährige Messreihen verlässt um den Einfluss kurzer Zyklen zu minimieren.
Das alles bedeutet aber eben, dass das Rahmstorff Papier kein offensichtlicher Quatsch ist, aber auch keine weltbewegende Erleuchtung. Es relativiert nur die Bedeutung des Fakts, dass die Temperatur in den letzten 10 Jahren konstant blieb, denn es erklärt ihn mit der Sonnenintensität. Es relativiert also die Bedeutung eines Fakts, der schon selbst irrelevant war, weil der betrachtete Zeitraum so kurz ist.
Zitat von theophil im Beitrag #37Die gemessene Temperatur beeinhaltet natürlich die Effekte von Vulkanismus etc. Sie ist eine Kurve die durch die Überlagerung mehrerer langfristiger und kurzfristiger Faktoren entsteht.
So ist es, lieber theophil.
Als die Temperaturen stiegen, wurden aber alle diese Faktoren so gut wie ignoriert. Jetzt, wo sie nicht mehr steigen, entdeckt man sie.
Und die Methode Rahmstorf besteht darin, ihren Einfluß so zu fitten, daß sich das gewünschte Ergebnis einstellt. Vorbild Epizykel.
Zitat von theophil im Beitrag #14 Wenn wir den menschengemachten Klimawandel als gutbegründete Theorie akzeptieren (und das tue ich noch), dann folgt daraus eben auch dass *alles* getan werden muss, um diesen Wandel zu verhindern.
Für sogenannte Klimaskeptiker, lieber theophil, beginnt an dieser Stelle das, was sie als menschliche Hybris bezeichnen. Sie sprechen den Menschen ab, überhaupt etwas dagegen tun zu können. Und zwar aus dem gleichen Grund warum sie stark bezweifeln, dass ein Klimawandel, das Klima wandelt sich immer schon und wird es auch in Zukunft tun, überhaupt vom Menschen verursacht wurde. Diese Annahme steht auf sehr wackligen Füßen und wird eigentlich nur ständig heruntergebetet, damit der Glaube gestärkt wird, der Mensch könne das Klima verändern. Ist nämlich dies erst einmal manifestiert, kann es dann nur noch darum gehen, wie und wodurch das Klima verändert werden soll. Es werden also Handlungsoptionen diskutiert, die wohlmöglich gar nicht existieren.
Zitat von theophil im Beitrag #14 Ein pragmatischer Kosten-Nutzen-Vergleich der insbesondere natürlich die Unsicherheit berücksichtigt, ist gewissermaßen normativ verboten.
Da stimme ich Ihnen voll und ganz zu, nur werden die Kosten für eine Anpassung an Klimaveränderungen in solche Überlegungen kaum einbezogen. Die könnten sich durchaus als kostengünstiger erweisen.
Zitat von theophil im Beitrag #14 Aber hier muss ich doch anmerken, dass die Verbindung von sachlichen Argumenten und persönlichen Wertvorstellungen nicht nur bei den Linken sehr wirkmächtig werden können.
Auch hier möchte ich Ihnen zustimmen.
Zitat von theophil im Beitrag #14Man denke nur an die "spätrömische Dekadenz" unseres Sozialstaats oder die Diskussionen um die Austeritätspolitik in Europa. Kaum ein Kommentator war da in der Lage zwischen dem Für und Wider politischer Maßnahmen und den eigenen Vorstellungen von Gerechtigkeit zu unterscheiden.
Wie denn auch. Bei einem Begriff wie dem der Gerechtigkeit ist das ja kaum möglich. Die "spätrömische Dekadenz" war auch weniger ein Argument als mehr eine Polemik - die allerdings bei der Betrachtung des sozialen Hofstaats, in meinen Augen ein echter Blattschuss war und die leider ungenutzten Qualitäten des Autors offenlegte.
Zitat von theophil im Beitrag #14Bei der Verbindung von Kommunismus und Grüner Politik interpretieren Sie in die politischen Jugendsünden der Grünen meiner Meinung nach zu viel herein. Auch wenn es sicherlich, wie ihr Zitat zeigt, Planer der kommunistischen Ökodiktatur gegeben hat.
Wenn das, was die Grünen heute fordern, nicht so frappierende Ähnlichkeit hätte mit dem was sie damals im Kommunistischen Bund Westdeutschlands vertraten, würde kaum jemand diese Verbindung herstellen. http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunistis..._Aufl.C3.B6sung
Zitat von theophil im Beitrag #37Die gemessene Temperatur beeinhaltet natürlich die Effekte von Vulkanismus etc. Sie ist eine Kurve die durch die Überlagerung mehrerer langfristiger und kurzfristiger Faktoren entsteht.
So ist es, lieber theophil.
Als die Temperaturen stiegen, wurden aber alle diese Faktoren so gut wie ignoriert. Jetzt, wo sie nicht mehr steigen, entdeckt man sie.
Und die Methode Rahmstorf besteht darin, ihren Einfluß so zu fitten, daß sich das gewünschte Ergebnis einstellt. Vorbild Epizykel.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie offensichtlich lückenlos der Vulkanismus des Mittelatlantischen Rückens in 1500-3000 Metern Tiefe erforscht ist.
Zitat von ZettelUnd die Methode Rahmstorf besteht darin, ihren Einfluß so zu fitten, daß sich das gewünschte Ergebnis einstellt.
Ob der Herr Rahmstorf wohl so nett ist ein Schriftstück aufzusetzen, das aufzeigt, daß ich auf dem besten Weg bin, richtig reich zu werden? Das wird momentan zwar durch Ausgaben, die ungefähr den Einnahmen entsprechen verdeckt, auch sind die Zinsen auf Guthaben nicht wirklich hilfreich. Aber ansonsten bin ich auf einem guten Weg. Und mit Rahmstorfs Gutachten gehe ich dann zur Bank und Frage nach einem Kredit. Über meine Kreditwürditkeit dürfte ja unter den Klima"wissenschaftlern" Konsens bestehen.
Sobald die Energiewende greift und zu sinkenden Enegiepreisen führt, und wenn die Lebensmittelpreise durch das Verbieten von Spekulationen kräftig sinken, verringern sich die Überlagerungen so sehr, daß ich vermulich bald gar nicht mehr weiß, wohin mit all dem Geld und zahle den Kredit problemlos zurück.
Woran erkennt man ein linksgrünes Märchen? Es beginnt mit: Es wird einmal sein. __________________________________________ __________________________________________
Zitat von theophil im Beitrag #37 Die gemessene Temperatur beeinhaltet natürlich die Effekte von Vulkanismus etc. Sie ist eine Kurve die durch die Überlagerung mehrerer langfristiger und kurzfristiger Faktoren entsteht. Wenn man bekannte kurzfristige Faktoren herausrechnet, bekommt man nicht eine "richtigere" Temperatur als die gemessene reale sondern eben eine von kurzfristigen Faktoren bereinigte.
Das ist aber nicht die angewandte Methode, denn zunächst weiss ja kein Mensch wie diese "kurzfristigen" Effekte zu berechnen sind. Die Methode ist, dass man zwei Dinge zugrunde legt: Die gemessene Temperturkurve und eine Menge von Faktoren. Nennen wir die der Einfachheit halber kurzfristig. Diese werden widerum mit einer Variable zur Gewichtung versehen und zu der gemessenen Temperatur addiert, bzw. subtrahiert. Anschließend passt man die Gewichtsvariablen so lange an, bis die resultierende Temperatur einem linearen Anstieg entspricht. Simples Fitting.
Der Witz daran ist, dass natürlich eine jede "geforderte" Temperaturkurve so erreicht werden kann, auch eine Abkühlung, eine Sinusfunktion, eine Parabel, eine Hyperbel. Was immer man auch will. Das Ergebnis steckt bereits in der Methode. Anders gesagt: Der Anstieg wird bewiesen durch die Annahme eines Anstieges.
Das als Wissenschaft zu verkaufen ist schon extrem dreist und belegt allenfalls, dass sich die Klimafuzzis für wirklich gar nichts mehr zu schade sind, so lange sie noch ein paar Jahre Honig aus ihrem Kartell schlagen können.
Zitat Das alles bedeutet aber eben, dass das Rahmstorff Papier kein offensichtlicher Quatsch ist, aber auch keine weltbewegende Erleuchtung.
Jein. Man kann sagen, es ist nicht totaler Quatsch, denn eine Aussage folgt: Es wäre möglich (!), auch wenn es sich nicht erwärmt hat, dass die Geschichte vom linearen Anstieg trotzdem richtig ist. Das stimmt trivialerweise. Aber seien wir ehrlich, das ist kaum eine Aussage mit der Rahmstorff auftreten wird und auch nicht die, die wir in der Presse wiederfinden werden. Dort wird das nicht "möglich" sein, sondern das wird so sein. Wer ein bischen weiterdenkt, der kann aus dem Papier auch ablesen, dass es nicht ein bischen weniger wahrscheinlich ist, dass es sich die letzten 15 Jahre deutlich abgekühlt hat (man müsste nur anders fitten). Die Aussage ist somit ziemlich nahe an der Nullnummer, es könnte sich unheimlich abgekühlt haben, unheimlich erwärmt haben, unheimlich wenig passiert sein, man weeset net.
Zitat Es relativiert also die Bedeutung eines Fakts, der schon selbst irrelevant war, weil der betrachtete Zeitraum so kurz ist.
Es sind zwei Frage dabei von Interesse: Erstens, wann ist denn der Zeitraum lang genug ? Denn ich bin sehr, sehr sicher, dass wenn man die nächsten 10 Jahre immernoch keine Erwärmung misst, der Zeitraum von 25 Jahren zu kurz sein wird. Zweitens, wenn dem alles so ist, und 15 Jahre so kurz sind, warum ist dann seit 20 Jahren die Presse voll von Geschichten (die diese von Rahmstorff und seinem Club haben), dass wir geradezu biblische Katastrophen ins Haus stehen haben, die allesamt bis heute nicht eingetroffen sind ? Ich kann mich nicht erinnern, dass da vor die Presse getreten wurde und gesagt wurde: Kann auch alles nicht sein. Könnte zu ganz anderen Effekten kommen.
Zitat Dazu braucht man keinen Bauernkalender sondern die Temperaturmessungen der letzten 150 Jahre. Alle Zeitperioden über 22 Jahre zeigen eine Erwärmung. Darunter ist alles dabei, je kürzer desto verrauschter
Guter theophil, der Zeitraum der letzten 150 Jahre läßt sich in ungefähr sieben nicht-überlappende Zeiträume von 22 Jahren aufteilen. Innerhalb von sechs dieser sieben Abschnitte konnte das Ereignis 'Erwärmung' bereits beobachtet werden. Wenn dieses Ereignis im vollendeten siebenten Intervall dann einmal ausbleiben sollte, ist dies Ihrer Auslegung zufolge ein Indiz dafür, daß das Ereignis 'Erwärmung' auch in allen künftigen, noch zu beobachtenden Intervallen eher nicht zu beobachten sein wird ("dass es nicht wärmer wird").
Können Sie diese Schlußfolgerung endlich wissenschaftlich untermauern oder muß es bei meiner Einschätzung als 'Bauernregel' bleiben?
In welchem Verhältnis stehen die Modellberechnungen des IPCC zu den tatsächlich gemessenen Werten? Bob Tisdale, der seit Jahren die Entwicklung der Ozean-Temperaturen (ozeane bedecken 70% der Erdoberfläche!) beobachtet und nachvollzieht, hat für die vergangenen Jahrzehnte die IPCC-Modellberechnungen den Beobachtungen gegenüber gestellt. Waren der Hurrikan Sandy oder die Hitzewelle 2010 in Russland ein Machwerk der Menschen? Ist die seit 3 Jahren andauernde Trockenheitsphase in Teilen der USA eine historische Ausnahmeerscheinung? Haben die Modellberechnungen Das Video in http://bobtisdale.wordpress.com/2013/01/...in-perspective/ gibt dazu Auskunft. Leicht verständlich und nachvollziehbar. 40 Minuten, die jeden Skeptiker überzeugen sollten. Es lohnt sich, das Video anzusehen.
Zitat von Llarian im Beitrag #43Der Witz daran ist, dass natürlich eine jede "geforderte" Temperaturkurve so erreicht werden kann, auch eine Abkühlung, eine Sinusfunktion, eine Parabel, eine Hyperbel. Was immer man auch will. Das Ergebnis steckt bereits in der Methode. Anders gesagt: Der Anstieg wird bewiesen durch die Annahme eines Anstieges.
Sehr treffend zusammengefaßt.
Warum eígentlich kommt die Wissenschaft trotzdem voran?
Ich glaube, weil die meisten Wissenschaftler ehrliche Leute sind. Sie gehen mit in einer Bewegung, solange sie das intellektuell verantworten können; sie sind ja keine Heiligen und wollen Forschungsmittel haben und Karriere machen. Aber nicht unbegrenzt.
In einer normalen, dh nicht politisierten Wissenschaft wäre jetzt der Punkt erreicht, wo man sagt: Oha, die Daten sind ja ganz anders als erwartet. Das ist ja spannend. Dann denken wir doch mal darüber nach, ob unser conventional wisdom wirklich stimmt. Vielleicht kommen wir ja mit anderen Erklärungen viel weiter.
Aber die Klimatologie ist eben keine normale Wissenschaft.
Zitat von theophil im Beitrag #14 Wenn wir den menschengemachten Klimawandel als gutbegründete Theorie akzeptieren (und das tue ich noch), dann folgt daraus eben auch dass *alles* getan werden muss, um diesen Wandel zu verhindern.
Wie kommen Sie denn darauf?
Die menschengemachten Klimaerwärmung ist zu unterscheiden von
- den Folgeabschätzungen - Abwägungsfragen und vor allem - Werteentscheidungen
Klimahysterie und ACC bitte auseinanderhalten - auch wenn Klimyhysteriker (mit medialer Rückendeckung) daran kein Interesse haben.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not." -Thomas Jefferson Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/
Zitat Dazu braucht man keinen Bauernkalender sondern die Temperaturmessungen der letzten 150 Jahre. Alle Zeitperioden über 22 Jahre zeigen eine Erwärmung. Darunter ist alles dabei, je kürzer desto verrauschter
Guter theophil, der Zeitraum der letzten 150 Jahre läßt sich in ungefähr sieben nicht-überlappende Zeiträume von 22 Jahren aufteilen. Innerhalb von sechs dieser sieben Abschnitte konnte das Ereignis 'Erwärmung' bereits beobachtet werden. Wenn dieses Ereignis im vollendeten siebenten Intervall dann einmal ausbleiben sollte, ist dies Ihrer Auslegung zufolge ein Indiz dafür, daß das Ereignis 'Erwärmung' auch in allen künftigen, noch zu beobachtenden Intervallen eher nicht zu beobachten sein wird ("dass es nicht wärmer wird").
Können Sie diese Schlußfolgerung endlich wissenschaftlich untermauern oder muß es bei meiner Einschätzung als 'Bauernregel' bleiben?
Man betrachtet nicht die aufeinanderfolgenden nichtüberlappenden 22 Jahresintervalle. Deren Anfang und Ende ist ja arbiträr. Man betrachtet alle 22 Jahresintervalle. Davon gibt es in 150 Jahren 128 vollständige. Soweit herrscht hier wohl methodische Einigkeit.
Wenn es dann in den letzten 22 Jahren (bzw in den nächsten 22 Jahren) zum ersten Mal seit 150 Jahren zwei aufeinanderfolgende Dekaden ohne Erwärmung gäbe, hieße das auch wieder nicht, dass es in Zukunft keine Erwärmung geben könnte. Aber es wäre eine bisher nicht beobachtete Entwicklung, die tatsächlich zu einer genauen Re-evaluation der aktuellen Modelle führen müsste.
Zitat von theophil im Beitrag #14 Wenn wir den menschengemachten Klimawandel als gutbegründete Theorie akzeptieren (und das tue ich noch), dann folgt daraus eben auch dass *alles* getan werden muss, um diesen Wandel zu verhindern.
Wie kommen Sie denn darauf?
Lieber Techniknoergler,
das ist ein Missverständnis. Ich wiederhole an dieser Stelle die Position der wie Sie es nennen Klimahysteriker. Ich unterscheide mich von denen wie Sie weniger in der Akzeptanz des ACC sondern in der Einschätzung was aus dieser wissenschaftlichen Theorie folgt. Ich habe in dem Beitrag Zettel zugestimmt und versucht zu zagen, dass es unter den Deutschen einen Hang zum Absoluten gibt und weniger zur Abwägung von Kosten und Nutzen. Die Absolute Sichtweise ist dem Klimawandel mit *allen* Mitteln entgegenzuwirken. Das ist explizit nicht meine Sicht, war vielleicht missverständlich ausgedrückt.
Zitat von Llarian im Beitrag #43 Das ist aber nicht die angewandte Methode, denn zunächst weiss ja kein Mensch wie diese "kurzfristigen" Effekte zu berechnen sind. Die Methode ist, dass man zwei Dinge zugrunde legt: Die gemessene Temperturkurve und eine Menge von Faktoren. Nennen wir die der Einfachheit halber kurzfristig. Diese werden widerum mit einer Variable zur Gewichtung versehen und zu der gemessenen Temperatur addiert, bzw. subtrahiert. Anschließend passt man die Gewichtsvariablen so lange an, bis die resultierende Temperatur einem linearen Anstieg entspricht. Simples Fitting.
Also ich wiederhole mich irgendwie. Die kurzfristigen Effekte sind gemessen, bitte schauen Sie in das Papier. Die Intensität der Sonnenstrahlung oder vulkanischen Staubs in der Atmosphäre zu messen ist ja kein Hexenwerk. Und die Parameter werden auf die gemessenen Temperaturdaten gefittet, nicht auf das gewünschte Ergebnis. Jedenfalls behaupte ich das nach Lektüre des Papiers bis mir jemand die gegenteilige Stelle zeigt.
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