Zitat von Florian im Beitrag #50Richtig ist aber auf jeden Fall, dass man in den USA im Geschäftsleben sehr genau darauf achtet, möglichst keine unbeobachtbaren 1-zu-1-Situationen zu haben. Schauen Sie sich zum Beispiel einmal ganz bewusst, die Büro-Gestaltung in amerikanischen Filmen oder TV-Sendungen an (und vergleichen Sie das mit typischen deutschen Büros). Typischerweise ist die Tür im Büro des Vorgesetzten immer offen. Wenn einmal die Anweisung kommt "close the door", ist das eine dramaturgisch eingesetzte Spezial-Situation.
Ich habe - wie schon erwähnt - immer darauf geachtet, nie mit einer Studentin in meinem Dienstzimmer zu sein, ohne daß die Tür zu meiner Sekretärin offenstand und diese jedes Wort hören konnte.
Alles andere wäre leichtfertig gewesen. Ein Mann, der nicht darauf achtet, nie mit einer Frau allein zu sein, ist ein Vabanquespieler.
Zitat von Florian im Beitrag #50Außerdem ist die Wand im Büro des Vorgesetzten, die Richtung Gang oder sonstiger Büros geht, fast immer verglast.
Das scheint aber schon längere Tradition zu haben und stammt aus Zeiten, in denen offener und unverschämter Sexismus noch, na vielleicht nicht OK war, doch immerhin ein Kavaliersdelikt & zur Unterhaltung dienen konnte, s. den Film "The Apartment" (den Klassiker mit Jack Lemmon und Shirley MacLaine).
Zitat von Zettel im Beitrag #51Alles andere wäre leichtfertig gewesen. Ein Mann, der nicht darauf achtet, nie mit einer Frau allein zu sein, ist ein Vabanquespieler.
Als Vorgesetzter, bzw. wie Sie als leitender Wissenschaftler mit Sekretärin und Einzelbüro, ist das alles möglich. So sehr ich auch keinerlei Angst bei meiner Kollegin, die mit mir das Büro teilt, habe, so froh bin ich allerdings nach diesem ganzen Medienhype auch auf der anderen Seite über die schönen großen Glasfenster, die wir zum Flur hin haben...
Zitat von ZettelEin Mann, der nicht darauf achtet, nie mit einer Frau allein zu sein, ist ein Vabanquespieler.
So gesehen habe ich in meinem Leben schon öfters mächtig Schwein gehabt. Mir würde aber auch nur eine einzige Frau einfallen, die mich deswegen möglicherweise hätte reinreiten können, aber selbst die hat es nicht getan. Vielleicht auch, weil ich meine Devise "don't f*** the payroll" immer offensiv vertreten habe...
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von Florian im Beitrag #50Schauen Sie sich zum Beispiel einmal ganz bewusst, die Büro-Gestaltung in amerikanischen Filmen oder TV-Sendungen an (und vergleichen Sie das mit typischen deutschen Büros). Typischerweise ist die Tür im Büro des Vorgesetzten immer offen. Wenn einmal die Anweisung kommt "close the door", ist das eine dramaturgisch eingesetzte Spezial-Situation.
Unsereins als TV-Agnostiker kennt da leider nur Mad Men - & dort scheinen die Neanderthaler noch ziemliche Baumbewohner gewesen zu sein. Das Reinziehen von Ally McBeal oder Sex and the City habe ich als vorsintflutliches Bleichgesicht immer als reine Frauensportart ästimiert.
Zitat von Zettel im Beitrag #51Ich habe - wie schon erwähnt - immer darauf geachtet, nie mit einer Studentin in meinem Dienstzimmer zu sein, ohne daß die Tür zu meiner Sekretärin offenstand und diese jedes Wort hören konnte.
Während meiner ZEit an der Uni haben Gespräche von Professoren und anderen Lehrenden mit Studenten beiderlei Geschlechts immer unter vier Augen stattgefunden. Es ist doch schon organisatorisch gar nicht anders machbar - der Assistent oder Rat ohne Sekretärin zum Beispiel. Und die drei anderen auf dem Flur sollen doch nicht unbedingt mithören, wenn der Professor im Einzelgespräch erläutert, dass die HAusarbeit leider mangelhaft ist und es keinen Schein gibt? Der Student, die Studentin, die dem Prof. von erheblichen psychischen Problemen berichtet, wegen derer er oder sie ...
Gleiches an der Schule: Wie oft bitten Schülerinnen oder Schüler um ein Gespräch unter vier Augen oder werden zu einem Gespräch einbestellt; in aller Regel geht es um persönliche und sehr persönliche Dinge, seien es Leistungen oder Nicht-Leistungen, seien es Erkrankungen, familiäre Verhältnisse etc. Und nicht immer kann man ein solches Gespräch zu dritt führen.
Zitat von Gansguoter im Beitrag #56Gleiches an der Schule: Wie oft bitten Schülerinnen oder Schüler um ein Gespräch unter vier Augen oder werden zu einem Gespräch einbestellt; in aller Regel geht es um persönliche und sehr persönliche Dinge, seien es Leistungen oder Nicht-Leistungen, seien es Erkrankungen, familiäre Verhältnisse etc. Und nicht immer kann man ein solches Gespräch zu dritt führen.
Ich habe an meiner letzten Uni zwei Fälle erlebt, bei denen Dozenten wegen angeblicher Übergriffe beschuldigt wurden. Der eine hat sich das Leben genommen. Der andere hat es durchgestanden und wurde am Ende rehabilitiert, nachdem man versucht hatte, ihm seine Professur zu entziehen.
Das ist kein Spaß, lieber Gansguoter. Meine Sekretärin war zur Verschwiegenheit verpflichtet, und ich habe ihr zu Recht vollständig vertraut. Ich habe es auch nie erlebt, daß eine Studentin es verlangte, die Tür zu schließen. Ich hätte ihr dann gesagt, daß ein Gespräch leider nicht möglich ist.
Zitat von Zettel im Beitrag #57Das ist kein Spaß, lieber Gansguoter. Meine Sekretärin war zur Verschwiegenheit verpflichtet, und ich habe ihr zu Recht vollständig vertraut. Ich habe es auch nie erlebt, daß eine Studentin es verlangte, die Tür zu schließen. Ich hätte ihr dann gesagt, daß ein Gespräch leider nicht möglich ist.
Spaß ist das in der Tat keiner. Gansguoter hat aber trotzdem nicht unrecht, denn aus praktischen Gegebenheiten können wir es uns leider nicht immer leisten, so vorsichtig zu sein, wie Sie es waren. Ich habe keine eigene Sekretärin, lasse zwar immer die Tür zum Gang offen, aber das hilft auch wenig, wenn der Gang absolut leer und zeugenfrei ist. Wenn ich Studenten, die ein Gespräch suchen, abwiese, dann wäre ich schnell meinen Job los, da ich meiner im Arbeitsvertrag definierten Verpflichtung zur persönlichen Studentenbetreuung ("pastoral care") nicht nachkäme.
Also heißt es leider vabanque spielen; es ist ein Berufsrisiko, das dazugehört. Wir sind eben die Kohlenkumpel des akademischen Betriebs.
Zitat Das ist kein Spaß, lieber Gansguoter. Meine Sekretärin war zur Verschwiegenheit verpflichtet, und ich habe ihr zu Recht vollständig vertraut. Ich habe es auch nie erlebt, daß eine Studentin es verlangte, die Tür zu schließen. Ich hätte ihr dann gesagt, daß ein Gespräch leider nicht möglich ist.
Dann hatten Sie auch die entsprechenden baulichen Gegebenheiten. In dem Seminar, in dem ich studiert und gearbeitet habe, waren Sekretariate und Prof.-/Mitarbeiterzimmer jeweils vom Flur aus erreichbar, nicht verbunden. Die wartenden Studenten saßen auf Stühlen rechts und links und gegenüber der Tür zum Professorenzimmer. Da hätte bei offener Tür die gesamte Studentenschaft, die draußen wartet, mithören können.
Zitat von Gansguoter im Beitrag #59Dann hatten Sie auch die entsprechenden baulichen Gegebenheiten. In dem Seminar, in dem ich studiert und gearbeitet habe, waren Sekretariate und Prof.-/Mitarbeiterzimmer jeweils vom Flur aus erreichbar, nicht verbunden. Die wartenden Studenten saßen auf Stühlen rechts und links und gegenüber der Tür zum Professorenzimmer. Da hätte bei offener Tür die gesamte Studentenschaft, die draußen wartet, mithören können.
Ja, ich hatte das klassische "Vorzimmer". Durch das man mußte, um zu mir zu kommen. Es gab eine Tür direkt zum Gang, aber die hatte ich mit Bücherregalen zugestellt.
Irgendwann hat das der Brandschutz beanstandet; das sei eine "Falle" oder so ähnlich.
Ich habe es aber unverbrannt in den Ruhestand geschafft.
Zitat von Thomas Pauli im Beitrag #13ja, dieser Artikel von Birgit Kelle ist mir heute Morgen ein innerer Vorbeimarsch gewesen!Ich hatte schon nicht mehr gedacht, daß es irgendjemand gelingen könnte, den gordischen Knoten zu zerhauen, aber ihr gelang's!
Dazu gibt es jetzt noch eine interessante Nachbetrachtung ihrerseits.
Zitat von Birgit KelleSeit „mach die Bluse …“ online ist, strömten Hunderte, Tausende von Reaktionen durch das Netz. Die Seite explodierte hier beim European und brach bei freiewelt.net, die den Text nachdruckten, sogar zusammen. Ich bekam Post von Männern und Frauen. Letzteres freut mich besonders. Ja doch, ich bin wenig zimperlich ins Gericht gegangen mit meinem eigenen Geschlecht. Der Schuss hätte auch nach hinten losgehen können.
------------------------------------------------------- Nachdem sie den Mann verteufelt, geschwächt und entnervt hat, wird die westliche Frau wohl noch hinreichend Gelegenheit für die Feststellung bekommen, dass sie auch keinen Verteidiger mehr besitzt. - Michael Klonovsky
Zitat von Thomas Pauli im Beitrag #13ja, dieser Artikel von Birgit Kelle ist mir heute Morgen ein innerer Vorbeimarsch gewesen!Ich hatte schon nicht mehr gedacht, daß es irgendjemand gelingen könnte, den gordischen Knoten zu zerhauen, aber ihr gelang's!
Dazu gibt es jetzt noch eine interessante Nachbetrachtung ihrerseits.
Zitat von Birgit KelleSeit „mach die Bluse …“ online ist, strömten Hunderte, Tausende von Reaktionen durch das Netz. Die Seite explodierte hier beim European und brach bei freiewelt.net, die den Text nachdruckten, sogar zusammen. Ich bekam Post von Männern und Frauen. Letzteres freut mich besonders. Ja doch, ich bin wenig zimperlich ins Gericht gegangen mit meinem eigenen Geschlecht. Der Schuss hätte auch nach hinten losgehen können.
Ich vermute, daß jeder, der lange Hochschullehrer war, so etwas erlebt hat. Kandidatinnen, die mit tiefem Dekolleté und so parfümiert zur Prüfung erschienen, daß ich danach erst einmal gelüftet habe. Kandidatinnen im SuperMiniLook.
Das waren die Dummen; denn für sie eingenommen wurde ich dadurch nicht.
Die Klugen waren diejenigen, die ihre weibliche Schwäche ausspielten. Gegen eine Kandidatin, die schon nach ein paar Sätzen in Tränen ausbricht, ist man als Mann - war ich jedenfalls - weit machtloser als gegenüber einer, die mit ihren weiblichen Reizen zu punkten versuchte.
Ich habe die Betreffende dann zu trösten und aufzubauen versucht; das war schon a bisserl Ad-hoc-Therapie. Und vermutlich hat manche bestanden, die ohne ihren Tränenfluß durchgefallen wäre.
Zitat von Zettel im Beitrag #62Gegen eine Kandidatin, die schon nach ein paar Sätzen in Tränen ausbricht, ist man als Mann - war ich jedenfalls - weit machtloser als gegenüber einer, die mit ihren weiblichen Reizen zu punkten versuchte.
Ich habe die Betreffende dann zu trösten und aufzubauen versucht; das war schon a bisserl Ad-hoc-Therapie. Und vermutlich hat manche bestanden, die ohne ihren Tränenfluß durchgefallen wäre.
Bemerkenswert ehrlich, lieber Zettel. Meine Liebste hat diesen Kommentar übrigens mit einem geradezu diabolischen Lachen quittiert.
------------------------------------------------------- Nachdem sie den Mann verteufelt, geschwächt und entnervt hat, wird die westliche Frau wohl noch hinreichend Gelegenheit für die Feststellung bekommen, dass sie auch keinen Verteidiger mehr besitzt. - Michael Klonovsky
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