Zitat von Doeding im Beitrag #50Die Livermore-Bulb brennt seit 112 Jahren. Die sie filmende Webcam hält durchschnittlich drei Jahre. Obsoleszenz? http://www.centennialbulb.org/cam.htm Herzlichen Gruß, Andreas Döding
Die Lampe, die Sie anführen, werter Andreas, ist aber auch ein Musterbeispiel von Ineffizienz. Wie übrigens auch die heutigen Glühlampen mit hohen und sehr hohen Lebensdauern. Das liegt an einem recht einfachen Zusammenhang: je heißer der Glühfaden, desto höher ist die Lichtausbeute (Lumen pro Watt). Gleichzeitig steigt aber auch die Sublimation des Wolframglühfadens stark an. Der Entwickler muß also einen Kompromiß aus Lebensdauer und Effizienz finden. 1000 Stunden sind eben ein bewährter Wert, der daher beibehalten wurde.
Wenn man ein bisschen überschlagmäßig rechnet, stellt man auch schnell fest, daß eine stark erhöhte Lebensdauer nicht lohnt: die Strommehrkosten durch den erhöhten Verbrauch einer 14.000-Stunden-Birne (wie im Wikipedia-Artikel erwähnt) übertreffen mit deutlich über 100 Euro locker die Anschaffungskosten für 14 herkömmliche Birnen. Die Entwickler entscheiden also im Sinne ihres Kunden und nicht im Auftrag eines bösartigen Kartells.
Zitat von Calimero im Beitrag #1Die geplante Obsoleszenz, die gewollte Verkürzung der Lebensdauer von industriell hergestellten Produkten, ist ohne Zweifel ein Ärgernis. Ich wundere mich allerdings, dass die Kunden dem so hilflos gegenüberstehen sollen. Auch dass gerade die Grünen mit dem Austausch alter Geräte plötzlich ein Problem haben, ist bemerkenswert. Aber, wollen wir diesen erzwungenen Austausch gegen Neues nicht auch alle ein bisschen? So insgeheim?
Ich bin Techniker im Qualitätswesen und habe für SHARP im LCD-Bereich (hauptsächlich Fernseher, aber auch für Mobiltelefone und andere Produkte) und Kassen, für Casio Fotoskameras und Kassen, für Xoro Receiver und Fernseher und bei NXP ICs für die Automobilindustrie qualifiziert, habe beruflich u. a. auch gute Einblicke bei Siemens-VDO, BMW, LG, Orion, B&O, Sony, Panasonic, Loewe, Nokia, Pfannenberg gewinnen dürfen.
Es wurde immer versucht im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten grösstmögliche Produktqualität zu realisieren - die gewünschte "Obsoleszenz" ist meiner Erfahrung nach daher ein völlig haltloses Ammenmärchen (urban legend), wobei Ausnahmen (konkret das Geschäftsmodell Drucker) die Regel bestätigen dürften.
Was ich allerdings erlebt habe, sind Kunden, die bei einem 20-Euro-Receiver die volle Funktionalität eines High-End-Gerätes inklusive eines Wünsch-Dir-Was-Medienplayers erwarten oder vom Aufnahme-Gimmick einer Low-Budget-Kamera die Leistung einer professionellen Filmkamera voraussetzen. Zudem gibt es auch Käufer, die nicht verstehen können, dass technische Geräte mitunter nicht mehr voll funktionsfähig sind, nachdem man mehrmals mit einer Dampfwalze über sie rübergefahren ist ^^
Für die meisten Produkte, mit denen ich zu tun hatte, sind die Produktzyklen jedenfalls deutlich kürzer als die Lebenserwartung der Geräte, d. h. dass die Geräte zum Zeitpunkt des Ausfalls oft bereits ohnehin mehr oder weniger hoffnungslos veraltet sind.
ich dachte da an die Telomere. Geplant von Mutter Natur, mit einem guten Hintergedanken. Der menschliche Körper ist für eine begrenzte Lebenszeit gedacht, dass Tumorzellen diese Grenze in vitro bis nach dem Tod überschreiten können, also das Tumorzelllinien putativ unendlich teilbar sind (siehe HELA Zelllinie) ist nur durch die menschgemachte künstliche Kultivierung im Labor möglich. Mit dem krebsbefallenen Menschen sterben auch die Krebszellen, es sei denn, man isoliert sie und zieht sie in der Zellkultur weiter.
Das es Versuche gibt, die moderne Langlebigkeit mit einem evolutionären Vorteil zu erklären sagt mMn nichts anderes aus, als das der Mensch versucht der Natur mehr zu unterstellen, als diese gewillt ist zu liefern. Vor der industriellen Revolution wurden die Menschen im Schnitt nicht annähernd so alt, dass viele ihre Enkel noch hätten aufziehen können. Auch dies nur ein Werk des Menschen (und dafür sei ihm gedankt). Die Natur hat nur vorgesehen, dass Menschen alt genug werden, sich fortzupflanzen, danach beginnt der Verfall. Und die Natur hat durch einen Zufall (?) vorgesehen, dass der Mensch als einziges Lebewesen in der Lage ist, mittels Technik die Lebenszeit zu verlängern.
Aber ich gebe Ihnen insoweit recht, dass das Wort "geplant" bei Mutter Natur keinen Platz hat. Trial and Error, aber mit zum Teil sehr schönen Effekten.
Und gleich auch widersprechen will ich Ihnen: die Natur/Evolution/Schöpfung hat ein bedeutendes Ziel: L E B E N. Dafür wird alles getan. Und um philosophisch zu werden: dort wo Leben ist, also belebte Natur, muss auch das Gegenteil vorherrschen, der Tod. Das eine setzt das andere voraus und umgekehrt.
Yossarian
Zitat Zitat von Yossarian im Beitrag #25Eigentlich eine Frechheit, dass Gott in uns Menschen auch schon Obsolezenz eingebaut hat
Vorsicht! "Geplant" ist bei der Evolution nämlich gar nichts: sie hat kein Ziel, kein telos, sie wirkt blind & durch schieren Zufall. Insofern ist in "das Leben" auch keine Obsoleszenz, vulgo Tod, eingebaut (Einzeller sind ja unsterblich; auch Krebszellen, bei denen die Ausdifferenzierung in die einzelnen Zellformen abgeschaltet ist & die den, tja, "Wirtsorganismus" dadurch schädigen, daß sie unendlich wuchernde Geschwulste, eben Tumore, bilden). Bei komplexen Mehrzellern ist die Lebensdauer begrenzt, weil das fortwährnede Verhindern des Auseinanderfallens der Subsysteme durch Abstimmen & Erneuern eigene Programme braucht; die eben auch kosten (zudem akkumuliert sich da alles Schädigende; & je länger ein Organismus lebt, desto mehr Prüfungen wird er ausgesetzt; mit der steigenden Chance, für eine nicht ausgerüstet zu sein). Wenn "evolutionärer Druck" besteht, diese auszubilden, werden sie auch ausgebildet; andernfalls nicht. (Man kann das gut am homo sapiens sehen, bei denen die Langlebigkeit, so vermuten einige Anthropologen, darauf zurückgeht, daß das den Großeltern ermöglicht hat, den Eltern, d.h. den Müttern, die beständige Brutpflege abzunehmen & so mehr Zeit fürs Sammeln & anderes zu erübrigen, was nicht direkt Mutter-&-Kind, aber dem Stamm zugute kommt; als Erklärung, warum der Mensch doppelt so lang lebt wie der Schimpanse); so ein evolutionärer Vorteil muß gar nicht groß sein; um sich im Lauf von ein paar Dutzend Generationen bären*mäßig gegenüber nicht-ganz-so effektiven Alternativen durchzusetzen. (* Metapher; also kein Speziesismus) Wenn es diese "eingebaute Verbesserung" nicht gäbe (die, wie gesagt, auf den blinden Gegebenheiten von Variation, Selektion & genetischer Bewahrung beruht) & es beim Immergleichen bliebe, dann wären wir noch nicht 1x von den Bäumen gestiegen, sondern noch nicht mal hinauf gekrochen; nicht mal aus dem Meer; es ist einer dieser Preise, die man fürs Menschsein zahlen muss.
EDIT: Proust'schen geklammerten Schachtelsatz nach "zudem" nachgeschoben.
Zitat Und dass bei Druckern der Ausfallzeitpunkt programmiert ist, sollte sich auch herumgesprochen haben.
Drucker haben ein Selbstreinigungsprogramm, irgendwo sammeln sich die Tintenreste, irgendwann ist dieser Tintenbehälter voll, was durch einen einfachen Zähler überwacht wird, dieser Behälter lässt sich leeren und der phöse Zähler reseten.
Die Lebensdauer von Elektrolytkondensatoren ist durch die Austrocknung des Elektrolyten begrenzt (s. http://de.wikipedia.org/wiki/Aluminium-Elektrolytkondensator unter "Lebensdauer"). Nachdem das irgendwann mal 'bekannt' geworden war haben sich darum herum Verschwörungstheorien entwickelt, die 'Plague' der taiwanesichen Elkos hat sicher noch ihren zusätzlichen Beitrag geleistet, obwohl das seinerzeit von den großen Herstellern ziemlich schnell adressiert worden war. Wenn man allerdings die realen Zahlen zur Lebensdauer (wg. Austrocknung) anschaut, dann wird man kaum auf den Gedanken kommen, dass Elkos die Lebensdauer von Druckern begrenzen könnten.
Zitat Das Thema "Abhilfen" beginnt mit Ideen wie "Wachstums- und Renditezwang abstellen" und einer 50-prozentigen Zwangsbeteiligung der öffentlichen Hand an großen Unternehmen.
Ich werde mir das Interview geben, erwarte mir aber nicht viel davon.
Oh mein Gott, der Autor glaubt tatsächlich, dass es möglich ist die Lebensdauer exakt zu berechnen. Die Entwickler würden da über sehr effiziente Tools verfügen, so nach exakt 2.5 Jahren geht die Bohrmaschine kaputt. Dieses Tool möcht ich haben.
Oder er hat natürlich auch die berühmten 1000h Lebensdauer für Glühbirne. Auf den Zusammenhang zwischen Glühwendeltemperatur, Lichtausbeute und Lebensdauer hab ich ja schon einmal hingewiesen.
Oder er glaubt Chip-Hersteller wurden den technischen Fortschritt nur scheibchenweise weitergeben, so wie wenn 2000 schon Prozessoren von 2005 möglich gewesen wären, nur die Hersteller hätten da etwas zurückgehalten.
Unternehmen würden prinzipiell den Kunden über den Tisch ziehen.
Und die 113-jährige Glühbirne, halt mit 4W statt 60W Nennleistung, äh der glaubt wirklich General Electrics würde da eine 113 Jahre alte Wunder-Technologie zurückhalten, jede 1000h 60W Glühbirne hält betrieben mit nur 4W ein Vielfaches der 1000h, nur mit einem viel schlechteren Wirkungsgrad. Nett als Experiment, nicht geeignet für eine nachhaltige elektrische Beleuchtung.
Zitat von xanopos im Beitrag #59Oh mein Gott, der Autor glaubt tatsächlich, dass es möglich ist die Lebensdauer exakt zu berechnen. Die Entwickler würden da über sehr effiziente Tools verfügen, so nach exakt 2.5 Jahren geht die Bohrmaschine kaputt. Dieses Tool möcht ich haben.
Eine Bohrmaschine, die nach 2,5 Jahren Betriebsdauer kaputtgeht, hält doch praktisch ewig. Für den Normalheimwerker reicht eine Gesamtbetriebsdauer von 1 Stunde aus. Wenn jedes Bohrloch etwa 5 Sekunden Maschinenlaufzeit benötigt, macht das immerhin 720 Löcher. Kostet die Maschine 60 €, dann bedeutet das 8 ct. Kosten/Loch. Effizient oder ineffizient? Das kann sich jeder selber überlegen, der mal einen Handbohrer ausprobiert hat, von denen ich einige von meinen Großeltern geerbte habe.
Zitat von xanopos im Beitrag #59Oh mein Gott, der Autor glaubt tatsächlich, dass es möglich ist die Lebensdauer exakt zu berechnen. Die Entwickler würden da über sehr effiziente Tools verfügen, so nach exakt 2.5 Jahren geht die Bohrmaschine kaputt. Dieses Tool möcht ich haben.
Eine Bohrmaschine, die nach 2,5 Jahren Betriebsdauer kaputtgeht, hält doch praktisch ewig. Für den Normalheimwerker reicht eine Gesamtbetriebsdauer von 1 Stunde aus. Wenn jedes Bohrloch etwa 5 Sekunden Maschinenlaufzeit benötigt, macht das immerhin 720 Löcher. Kostet die Maschine 60 €, dann bedeutet das 8 ct. Kosten/Loch. Effizient oder ineffizient? Das kann sich jeder selber überlegen, der mal einen Handbohrer ausprobiert hat, von denen ich einige von meinen Großeltern geerbte habe.
Darf ich fragen, wann Sie das letzte Mal ein Loch gebohrt haben? Entweder Sie sind der Heimwerkerkönig oder bohren nur in Balsaholz. Scherz beiseite, die 2.5 Jahre sind natürlich Lebensdauer, und nicht Betriebsdauer, sollte bei einem Haushaltswerkzeug auch klar sein.
Zitat von xanopos im Beitrag #61Darf ich fragen, wann Sie das letzte Mal ein Loch gebohrt haben? Entweder Sie sind der Heimwerkerkönig oder bohren nur in Balsaholz.
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5 sec sollten satt ausreichen für das 6-er Standardbohrloch in einer handelsüblichen mitteleuropäischen Wand. Und viel ausgefallenere Sachen dürften doch die Wenigsten mit Heimwerkerwerkzeug veranstalten.
Hat irgendein Anrufer eigentlich mal nachgefragt, unter welchen (Standard-)Bedingungen die 2,5 Jahre Lebensdauer gelten? Okay, rhetorische Frage ...
Beste Grüße, Calimero
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
Zitat von xanopos im Beitrag #59Unternehmen würden prinzipiell den Kunden über den Tisch ziehen.
Dass sie es zumindest wenn möglich machen, halte ich für einen sinnvollen Ausgangspunkt der Betrachtung. Allein:
Zitat Oh mein Gott, der Autor glaubt tatsächlich, dass es möglich ist die Lebensdauer exakt zu berechnen. Die Entwickler würden da über sehr effiziente Tools verfügen, so nach exakt 2.5 Jahren geht die Bohrmaschine kaputt. Dieses Tool möcht ich haben.
Mal davon ausgehend, dass bei jedem größeren Softwareprojekt meist noch nach Jahren alte Bugs gefunden werden und davon, dass bei Software wenigstens theoretisch Fehlerfreiheit möglich wäre, wäre es reichlich merkwürdig, wenn das plötzlich bei Maschinen besser aussehen sollte. Selbst angenommen, die Berechnung gelänge perfekt - fragt sich, wie es dann mit den in Masse gefertigten Produkten zum Verkauf aussieht. Kleine Qualitätsschwankungen gibt es immer, wenn man nicht gerade massenweiße Ausschuß produzieren will. Und selbst dann.
Zitat Oder er glaubt Chip-Hersteller wurden den technischen Fortschritt nur scheibchenweise weitergeben, so wie wenn 2000 schon Prozessoren von 2005 möglich gewesen wären, nur die Hersteller hätten da etwas zurückgehalten.
Angenommen, die Hersteller hätten die Technologie tatsächlich schon viel früher gehabt, dann würde das tatsächlich Sinn machen. Wenn der Hersteller entweder ein Monopol hat - also nicht davon ausgehen muss, dass ihm ein anderer zuvorkommt, wenn er seine Technologie zurückhält. Oder wenn ein Kartell besteht und sich alle ganz dolle vertrauen. Und natürlich in beiden Fällen auch nur dann, wenn es keine Industriespionage gäbe, die ein Zurückhalten über lange Zeiträume sehr riskant macht.
Nachtrag: Dass am Material oft gespart wird, wissentlich, dass die Haltbarkeit darunter leidet, steht auf einem anderen Blatt. Bloß hat das wohl mehr mit der Frage zu tun, ob die Kunden für die verbesserte Haltbarkeit auch den erhöhten Preis zu zahlen bereit wären. Und natürlich hat man um so mehr (Geld kostende) Garantiefälle, je näher die durchschnittliche Haltbarkeit an der Garantiefrist liegt.
Zitat von xanopos im Beitrag #61Darf ich fragen, wann Sie das letzte Mal ein Loch gebohrt haben? Entweder Sie sind der Heimwerkerkönig oder bohren nur in Balsaholz.
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5 sec sollten satt ausreichen für das 6-er Standardbohrloch in einer handelsüblichen mitteleuropäischen Wand. Und viel ausgefallenere Sachen dürften doch die Wenigsten mit Heimwerkerwerkzeug veranstalten.
Das letzte Mal durfte ich ein Loch ein eine Betonwand bohren, definitiv nicht europäischer Standard, mit dem 08/15 Akkubohrer gar nicht zu machen, da musste schon eine Schlagbohrmaschine her.
Zitat von Solus im Beitrag #63Mal davon ausgehend, dass bei jedem größeren Softwareprojekt meist noch nach Jahren alte Bugs gefunden werden und davon, dass bei Software wenigstens theoretisch Fehlerfreiheit möglich wäre, wäre es reichlich merkwürdig, wenn das plötzlich bei Maschinen besser aussehen sollte.
Ich arbeite in der Fahrzeugelektronikentwicklung, da gibt es neben den Softwarebugs auch noch Elektronik-Hardwarebugs. Beim Waschmaschinenhersteller und anderen Haushaltsgerätschaften kommen noch mögliche Mechanikbugs hinzu, Beispiel Gardena Rasenmäher, eine Plastikscheibe zur Griffhalterung bricht schon nach wenigen Monaten, das ist dem Hersteller bekannt, dennoch gibt es die gleiche Griffhalterung noch heute bei Neumodellen.
Zitat Selbst angenommen, die Berechnung gelänge perfekt - fragt sich, wie es dann mit den in Masse gefertigten Produkten zum Verkauf aussieht. Kleine Qualitätsschwankungen gibt es immer, wenn man nicht gerade massenweiße Ausschuß produzieren will.
Ich verstehe nicht wie man die Lebensdauer eines Produktes berechnen will, das viele Super-DAUS in die Hände bekommen. Das geht nicht.
Zitat Bloß hat das wohl mehr mit der Frage zu tun, ob die Kunden für die verbesserte Haltbarkeit auch den erhöhten Preis zu zahlen bereit wären.
Die Kunden sind dazu nicht bereit, sonst gäbe es das Billigsegment gar nicht. Ich wär auch nicht bereit für einen Drucker für daheim 500e zu zahlen. Da reicht das Gerät um 70€ auch. Angesichts des geringen Preises wundert mich nicht die angeblich geringe Lebensdauer, sondern im Gegenteil die lange.
Zitat Angenommen, die Hersteller hätten die Technologie tatsächlich schon viel früher gehabt, dann würde das tatsächlich Sinn machen.
Im Gegenteil bringen Chiphersteller, neue ICs zu früh mit Kinderkrankheiten heraus.
Zitat von xanopos im Beitrag #65Ich verstehe nicht wie man die Lebensdauer eines Produktes berechnen will, das viele Super-DAUS in die Hände bekommen. Das geht nicht.
Ja, es kann gar nicht gehen. Auch in Ihrem Beispiel mit den Glühfadenlampen gibt es Schwankungen, wie lange ein Glühfaden hält. Aber statistisch bekommt man die Sache schon in den Griff. Solche Produktlebensdauern werden gerne exponential- oder weibullverteilt modelliert. Die Verteilungsparameter kann man experimentell schätzen. Je nach Bauteil altert es nach Verschleiß oder durch bloßen Zeitablauf (Ausgasen) oder beides. Anschließend optimiert man: Kosten für besseres, haltbareres Material gegen die Kosten für Retouren und Garantiefälle. Das ist eine Marketingfrage. Von einem Marketingprof habe ich tatsächlich mal den Spruch gehört, Sollbruchstellen seien eine Marketingmaßnahme, den Ersatzbedarf zu erhöhen. Das lernen also die Betriebswirte tatsächlich! Aber natürlich ist es riskantes Marketing, die Kunden durch Sollbruchstellen zu beleidigen.
Zitat von xanopos im Beitrag #65Ich verstehe nicht wie man die Lebensdauer eines Produktes berechnen will, das viele Super-DAUS in die Hände bekommen. Das geht nicht.
Ja, es kann gar nicht gehen. Auch in Ihrem Beispiel mit den Glühfadenlampen gibt es Schwankungen, wie lange ein Glühfaden hält. Aber statistisch bekommt man die Sache schon in den Griff. Solche Produktlebensdauern werden gerne exponential- oder weibullverteilt modelliert. Die Verteilungsparameter kann man experimentell schätzen. Je nach Bauteil altert es nach Verschleiß oder durch bloßen Zeitablauf (Ausgasen) oder beides. Anschließend optimiert man: Kosten für besseres, haltbareres Material gegen die Kosten für Retouren und Garantiefälle. Das ist eine Marketingfrage. Von einem Marketingprof habe ich tatsächlich mal den Spruch gehört, Sollbruchstellen seien eine Marketingmaßnahme, den Ersatzbedarf zu erhöhen. Das lernen also die Betriebswirte tatsächlich! Aber natürlich ist es riskantes Marketing, die Kunden durch Sollbruchstellen zu beleidigen.
Eine Glühlampe wird eingeschraubt, und erfährt dann eine Belastung in innerhalb genau bekannter Grenzen. Beim Elektrogerät für den Heimwerker weiß der Hersteller nicht was der Kunde damit tut. Natürlich kann er Annahmen treffen, kennt die Fehlerfälle vorheriger Produkte, etc. Das tut ein seriöser Hersteller wie Bosch ziemlich sicher auch. Das ist alles ungleich unsicherer als die Lebensdauerberechnung einer Glühlampe. Die anscheinend ziemlich kompliziert und unbekannt sein muss, sonst wurde sich ein Herr Proffesor Christian Kreiß und selbsternannter Experte für geplante Obsolenz nicht über die 113 Jahre Lebensdauer der ältesten Glühbirne der Welt wundern, oder er verkauft seine Leser für blöd.
Zitat von xanopos im Beitrag #67Beim Elektrogerät für den Heimwerker weiß der Hersteller nicht was der Kunde damit tut.
Kann ihm auch egal sein. So eine Garantie ist schließlich an bestimmungsgemäßen Gebrauch gebunden.
Zitat von xanopos im Beitrag #67Das ist alles ungleich unsicherer als die Lebensdauerberechnung einer Glühlampe.
Lohnt sich trotzdem, weil Werkzeug kein Pfennigartikel wie eine Glühlampe ist.
Zitat von xanopos im Beitrag #67Die anscheinend ziemlich kompliziert und unbekannt sein muss, sonst wurde sich ein Herr Proffesor Christian Kreiß und selbsternannter Experte für geplante Obsolenz nicht über die 113 Jahre Lebensdauer der ältesten Glühbirne der Welt wundern, oder er verkauft seine Leser für blöd.
Nun ja, die Erinnerung an diese Leuchtmittel ist ja dank staatlicher Regulierung im Schwinden begriffen. Und mein Eindruck ist, daß die Quecksilberdampflampen (das klingt nicht so umweltfreundlich wie "Energiesparlampe") kürzer halten als die Glühfadenlampen. Das Glühbirnenverbot war definitiv eine politisch gestützte Marketingmaßname von Osram, Philips und anderen.
Zitat von Emulgator im Beitrag #68Nun ja, die Erinnerung an diese Leuchtmittel ist ja dank staatlicher Regulierung im Schwinden begriffen. Und mein Eindruck ist, daß die Quecksilberdampflampen (das klingt nicht so umweltfreundlich wie "Energiesparlampe") kürzer halten als die Glühfadenlampen. Das Glühbirnenverbot war definitiv eine politisch gestützte Marketingmaßname von Osram, Philips und anderen.
Die klassische Energiesparlampe, in Form der Leuchtstoffröhre hält definitiv länger als eine Glühbirne. Zur Lebensdauer der Energiesparlampe, also der Leuchtstoffröhre z.B. in E27-Fassung, kann ich sagen, die ewig langsamen halten viel länger als man es sich wünschen würde, ich habe schon noch funktionierende Energiesparlampen durch LEDs ersetzt, einfach weil mir diese Warterei am Ar... gegangen ist.
Zitat Kann ihm auch egal sein. So eine Garantie ist schließlich an bestimmungsgemäßen Gebrauch gebunden.
Wie beweist der Hersteller nicht bestimmungsmäßigen Gebrauch? Mann kann es so machen wie die amerikanische Messerfirma ESEE, die tatsächlich eine no-questions-ask Garantie haben, aber das kann sich nur ein Hersteller von Hochpreisprodukten erlauben.
Zitat von Emulgator im Beitrag #68Lohnt sich trotzdem, weil Werkzeug kein Pfennigartikel wie eine Glühlampe ist.
Lieber Emulgator,
nach über 35 Jahren Erfahrung im HiTech-Bereich, und in für hohe Produkt-Zuverlässigkeit bekannten Betrieben fehlt mir der Beleg für eine solche Aussage. Vielleicht haben Sie aussagekräftige Beispiele dafür wo sich das gelohnt hat (nicht für Einzelkomponenten oder Materialien).
Zitat Das Glühbirnenverbot war definitiv eine politisch gestützte Marketingmaßname von Osram, Philips und anderen.
Reicht eine statistische Auswertung der Nachrichtenlage tatsächlich für ein 'definitiv'?
Zitat von Solus im Beitrag #63Mal davon ausgehend, dass bei jedem größeren Softwareprojekt meist noch nach Jahren alte Bugs gefunden werden und davon, dass bei Software wenigstens theoretisch Fehlerfreiheit möglich wäre, wäre es reichlich merkwürdig, wenn das plötzlich bei Maschinen besser aussehen sollte.
Die Theorie geht davon aus, dass die Fehlerwahrscheinlichkeit bei Software immer 1 ist. Im Übrigen wird Software üblicherweise fehlerhaft zum Verkauf freigegeben. Die bekannten Fehler werden in einem Bugreport festgehalten und nach Relevanz bewertet. In der Regel werden kritische Fehler vor Verkauf aber beseitigt. Alles andere wäre eine sukzessive Approximation bis zum St. Nimmerleinstag.
Zitat von energist im Beitrag #51Die Lampe, die Sie anführen, werter Andreas, ist aber auch ein Musterbeispiel von Ineffizienz. Wie übrigens auch die heutigen Glühlampen mit hohen und sehr hohen Lebensdauern. Das liegt an einem recht einfachen Zusammenhang: je heißer der Glühfaden, desto höher ist die Lichtausbeute (Lumen pro Watt). Gleichzeitig steigt aber auch die Sublimation des Wolframglühfadens stark an. Der Entwickler muß also einen Kompromiß aus Lebensdauer und Effizienz finden. 1000 Stunden sind eben ein bewährter Wert, der daher beibehalten wurde.
Jede herkömmliche 1000h Glühbirne kann man ebenfalls 100 Jahre lang betreiben, wenn man sie mit einem Bruchteil der Nennspannung betreibt. Ein einfacher, billiger Trick, bis auf die Stromrechnung, eine 100W Glühbirne, die mit 10W betrieben wird, frisst über 100 Jahre 8760kWh, bei 25 cent die kWh, kostet der Spaß nur 2190€.
Zitat Wenn man ein bisschen überschlagmäßig rechnet, stellt man auch schnell fest, daß eine stark erhöhte Lebensdauer nicht lohnt: die Strommehrkosten durch den erhöhten Verbrauch einer 14.000-Stunden-Birne (wie im Wikipedia-Artikel erwähnt) übertreffen mit deutlich über 100 Euro locker die Anschaffungskosten für 14 herkömmliche Birnen. Die Entwickler entscheiden also im Sinne ihres Kunden und nicht im Auftrag eines bösartigen Kartells.
Da die selbsternannten Experten für geplante Obsoleszenz gerne mit dem Glühbirnenbeispiel kommen, verstehen sie einfachste physikalische Zusammenhänge nicht oder belügen ihre Leser bewusst. Noch ein Grund für eine einheitliche 1000h Lebensdauer: Damit ist die 100W Birne von Hersteller A etwa gleich hell, wie die von Hersteller B. Mit den LEDs ist das leider nicht mehr so einfach, aber zumindest stehen jetzt die Lumen auf der Verpackung.
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