Zitat von Llarian im Beitrag #33Und insofern halte ich die Aussage "zu schnelles Fahren" sei keine Straftat für ziemlich mutig. Das wird in aller Wahrscheinlichkeit öfter falsch als richtig sein, da die Bedingungen, die im Gesetz aufgezählt sind, öfter erfüllt sein dürften als nicht erfüllt.
Das sehe ich ein, sehen Sie meine obige Aussage als die eines Nicht-Juristen, und Nicht-Schnellfahrers, da fehlen mir auch die praktischen Erfahrungen zu den Konsequenzen des Schnellfahrens.
Endlich sagt es mal einer. Mich erfüllt es mit Zorn, dass das Delikt Steuerhinterziehungen diese Wellen schlägt und man den Eindruck bekommt, Hoeneß wäre schlimmer als ein Terrorist, ein Vergewaltiger, ein Mörder oder ein U-Bahn-Schläger. Einige empören sich sogar darüber, dass Hoeneß auf Kaution draußen ist. Gerade Linke empören sich, aber trachtet Hoeneß nach dem Leben eines anderen? Ist er gefährlich für die Allgemeinheit? Glaubt man, so ein bekanntes Gesicht wie Hoeneß könnte unerkannt fliehen? Steuerhinterziehung ist anders als ein Verbrechen wie Körperverletzung oder gar Mord, rückgängig zu machen. Hoeneß tilgt seine Schulden plus Strafgebühren und damit sollte die Sache aus der Welt sein. Hoeneß unbedingt hinter Gittern sehen zu wollen, ist einfach krank.
Und vielleicht fragt mal jemand in dieser Republik, warum überhaupt Steuern hinterzogen werden, wenn doch alles so gut um den Staat bestellt ist, wie die Politiker uns immer erzählen. Ich persönlich trauere jedem Euro hinterher, den ich an diese Stümper abdrücken muss.
Zitat von Tiefseetaucher im Beitrag #31 Man muss nach dem von Ihnen zitierten Paragraphen im Straßenverkehr grob verkehrswidrig und rücksichtslos an unübersichtlichen Stellen, an Straßenkreuzungen, Straßeneinmündungen oder Bahnübergängen zu schnell fahren. Damit wird es z.B. auf deutschen Autobahnen schon sehr schwer, nur durch zu schnelles Fahren eine Straftat zu begehen.
Nun ist Deutschland trotz allem weniger von Autobahnen dominiert als von Stadtverkehr und Landstrassen. Und selbst Autobahnen haben Einmündungen und was unübersichtliche Stellen angeht, so wird man auch da eine ganze Menge finden. Insofern ist die "freie" Autobahn selbst wohl eher der Spezialfall. Und insofern halte ich die Aussage "zu schnelles Fahren" sei keine Straftat für ziemlich mutig. Das wird in aller Wahrscheinlichkeit öfter falsch als richtig sein, da die Bedingungen, die im Gesetz aufgezählt sind, öfter erfüllt sein dürften als nicht erfüllt. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen wie jemand beispielsweise mit 120 Stundenkilometern durch eine Stadt fährt, die Bedingungen nicht erfüllen wird.
Aber eben nicht automatisch nur deshalb, weil man zu schnell fährt, selbst mit 120 Stundenkilometern in der Stadt (wahrscheinlich meinen Sie die geschlossene Ortschaft). Erst wenn die zusätzlichen Bedingungen erfüllt sind, wird es eine Straftat. Zu schnelles Fahren allein ist eben nicht hinreichend.
A common mistake that people make when trying to design something completely foolproof is to underestimate the ingenuity of complete fools. Douglas Adams
Zitat von Tiefseetaucher im Beitrag #31 Man muss nach dem von Ihnen zitierten Paragraphen im Straßenverkehr grob verkehrswidrig und rücksichtslos an unübersichtlichen Stellen, an Straßenkreuzungen, Straßeneinmündungen oder Bahnübergängen zu schnell fahren. Damit wird es z.B. auf deutschen Autobahnen schon sehr schwer, nur durch zu schnelles Fahren eine Straftat zu begehen.
Nun ist Deutschland trotz allem weniger von Autobahnen dominiert als von Stadtverkehr und Landstrassen. Und selbst Autobahnen haben Einmündungen und was unübersichtliche Stellen angeht, so wird man auch da eine ganze Menge finden. Insofern ist die "freie" Autobahn selbst wohl eher der Spezialfall. Und insofern halte ich die Aussage "zu schnelles Fahren" sei keine Straftat für ziemlich mutig. Das wird in aller Wahrscheinlichkeit öfter falsch als richtig sein, da die Bedingungen, die im Gesetz aufgezählt sind, öfter erfüllt sein dürften als nicht erfüllt. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen wie jemand beispielsweise mit 120 Stundenkilometern durch eine Stadt fährt, die Bedingungen nicht erfüllen wird.
Ihr Beispiel mal ausgenommen, ist es schon recht schwierig, tatsächlich die Vorgaben jenes Paragraphen alleine durch eine im Vergleich zum jeweils herrschenden Tempolimit erhöhte Geschwindigkeit zu erfüllen. Wer mit 50 durch eine 30er Zone fährt, oder mit 70 durch die Stadt, gefährdet nämlich nicht per se "dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert" und handelt auch per se nicht "grob verkehrswidrig und rücksichtslos". Es kommt wie immer auch im Falle des Schnellfahrers auch auf andere Faktoren an - vor allem auch auf die Verkehrsdichte und das gesamte Verkehrsumfeld. Insbesondere aber durch den Gefährdungsvorbehalt wird ein einfaches "Zu-Schnell-Fahren", also ein einfacher Verstoß gegen die geltende Geschwindigkeitsbegrenzung nicht als Straftat, sondern immer noch als bloße Ordnungswidrigkeit geahndet. Bei einem Unfall oder einem Beinahe-Unfall sieht das ganze dann schon möglicherweise anders aus.
Unsere Qualitätsmedien neigen schon immer zur Vorverurteilung, es sei denn, jemand ist tatsächlich ein Straftäter.
Aber unabhängig davon sollten wir zunächst einmal abwarten, wie denn die Vorwürfe konkret lauten: wenn die Justiz einen Haftbefehl für notwendig hält, war vielleicht doch mehr im Spiel als die Nichtversteuerung einiger Zinserträge... oder, wie der Kaiser sagen würde: schaunmama, dann wer mer schon seh´n
"Und vielleicht fragt mal jemand in dieser Republik, warum überhaupt Steuern hinterzogen werden, wenn doch alles so gut um den Staat bestellt ist, wie die Politiker uns immer erzählen. Ich persönlich trauere jedem Euro hinterher, den ich an diese Stümper abdrücken muss."
Damit sind Sie nicht allein. Mir geht es genauso, wenn ich die Steueroase kennen würde wo mich dieser Raubritterstaat nicht bekäme wäre ich sehr interssiert dorthin zu verschwinden. (Ja ich weiß es gibt Länder ohne so etwas wie Einkommenssteuer)....
Zitat von FrancisoDAnconia im Beitrag #57"Und vielleicht fragt mal jemand in dieser Republik, warum überhaupt Steuern hinterzogen werden, wenn doch alles so gut um den Staat bestellt ist, wie die Politiker uns immer erzählen. Ich persönlich trauere jedem Euro hinterher, den ich an diese Stümper abdrücken muss."
Damit sind Sie nicht allein. Mir geht es genauso, wenn ich die Steueroase kennen würde wo mich dieser Raubritterstaat nicht bekäme wäre ich sehr interssiert dorthin zu verschwinden. (Ja ich weiß es gibt Länder ohne so etwas wie Einkommenssteuer)....
Zitat von schattenparker im Beitrag #56Unsere Qualitätsmedien neigen schon immer zur Vorverurteilung, es sei denn, jemand ist tatsächlich ein Straftäter.
Aber unabhängig davon sollten wir zunächst einmal abwarten, wie denn die Vorwürfe konkret lauten: wenn die Justiz einen Haftbefehl für notwendig hält, war vielleicht doch mehr im Spiel als die Nichtversteuerung einiger Zinserträge... oder, wie der Kaiser sagen würde: schaunmama, dann wer mer schon seh´n
Das mit dem Haftbefehl und der Kaution kam mir sehr merkwürdig vor. Deshalb habe ich mich auf die Suche begeben.
Bei Google habe ich "Hoeneß Haftbefehl" eingegeben. Viele Quellen. Nach meiner Rechrche ist dies die Ursprungsmeldung auf die sich die von mir überprüften berufen:
Zitat SZ:
Zitat 23. April 2013 17:36 Verdacht auf Steuerhinterziehung Richter erließ Haftbefehl gegen Hoeneß
Zitat Nach SZ-Informationen war Hoeneß am 20. März von Strafverfolgern der Staatsanwaltschaft München II vorläufig festgenommen worden.
Aha, auf sich selbst. Na wunderbar.
Gibt es noch eine zweite Quelle? Ich konnte keine finden. Vielleicht liegt das an meinem Unvermögen?
Gehört habe ich, dass einer Meldung die nur aus einer Quelle kommt nicht zu trauen ist.
Bei dpa habe ich jedenfalls vergeblich gesucht.
Vielleicht ist ein anderer Zimmermann besser als ich und findet die zweite Quelle.
Für mich wäre es ein Rätsel, daß man auf diese Haftbefehlmeldung so angesprungen ist. Hat nicht sogar der Bundestag dies zum Anlass genommen, sich mit dem Thema zu beschäftigen?
Ich hoffe nur ich irre mich und jemand kann mir diesen Irrtum nachweisen.
Warum erinnert mich das Ganze an die Kausa Wulff? War es da nicht genau so?
Zitat von stefanolix im Beitrag #38Ja, ich kenne das Verfahren mit den Vorauszahlungen aus eigener Erfahrung. Man kann aber zumindest gegensteuern, indem man der (professionell arbeitenden) Steuerberatung immer sehr aktuelle Zahlen über Einnahmen und Ausgaben liefert. Die Steuerberatung kann dann die Erklärungen so einreichen, dass sich der Schaden durch Vorauszahlungen in Grenzen hält.
Nun ja, man kann den Steuerberater natürlich vorschicken, dann ist der heiße Atem der Finanzbehörde nicht ganz so gegenwärtig. Ich habe das selbst mit dem FA verhandelt, aber dann auf meine Beratungstätigkeit wieder verzichtet, weil mir die Einnahmen die Beeinträchtigung des Lebenskomforts nicht wert waren.
Zitat Sie hatten vermutet: Wenn jeder Bürger am Ende des Steuerjahres seine Einkommenssteuererklärung abgeben müsste, wäre das Bewusstsein ein anderes.
Es ist mit Sicherheit ein großer Unterschied, wenn ein Bürger sein Bruttoverdienst mal schon in der Tasche hatte, und er dann am Ende des Jahres die Steuern per Überweisung abführen müsste. Ähnlich einer Situation, wenn der Käufer eines 30.000€ - Autos dann mal ca. 6000€ Mehrwertsteuer zusätzlich an das FA überweisen müsste.
Wir hätten in D eine andere Diskussionskultur zum Thema Steuern, wenn nicht nur Selbständige diese Erfahrung machen müssten. Die Zahlen auf dem Papier zu haben ist emotinal anders.
Zitat von Martin im Beitrag #60[quote="stefanolix"|p95679] Es ist mit Sicherheit ein großer Unterschied, wenn ein Bürger sein Bruttoverdienst mal schon in der Tasche hatte, und er dann am Ende des Jahres die Steuern per Überweisung abführen müsste. Ähnlich einer Situation, wenn der Käufer eines 30.000€ - Autos dann mal ca. 6000€ Mehrwertsteuer zusätzlich an das FA überweisen müsste.
Wir hätten in D eine andere Diskussionskultur zum Thema Steuern, wenn nicht nur Selbständige diese Erfahrung machen müssten. Die Zahlen auf dem Papier zu haben ist emotinal anders.
Gruß, Martin
Weil es so ist, wird es auch nicht thematisiert. Könnte ja den schönen kollektiven Rausch stören. Das kann man doch nicht wirklich wollen
Aus der Erinnerung diesen Spruch, den ich glaube vor rund 25 Jahren an einer Bürotür gelesen zu haben:
Steuerhinterziehung ist der strafbare Versuch des Bürgers, die staatlich versprochene Steuergerechtigkeit auf privatem Weg herzustellen. (unbekannter Autor)
Zitat von MartinWir hätten in D eine andere Diskussionskultur zum Thema Steuern, wenn nicht nur Selbständige diese Erfahrung machen müssten. Die Zahlen auf dem Papier zu haben ist emotinal anders.
Das gilt m.E. ebenso für unsere Krankenkassenbeiträge.
Zitat von Martin im Beitrag #60 Wir hätten in D eine andere Diskussionskultur zum Thema Steuern, wenn nicht nur Selbständige diese Erfahrung machen müssten. Die Zahlen auf dem Papier zu haben ist emotinal anders.
Wie sähe denn die Diskussionskultur dann aus? Würden alle Menschen dann über die Steuern meckern? Das tun sie doch sowieso. Es ist das alte Lied. Die anderen sollen zahlen, ich selber aber nicht. Dieses Lied nennt sich dann Steuergerechtigkeit.
Ich nenne es Steuergerechtigkeit, wenn Gewinne besteuert werden.
Als abhängiger Arbeitnehmer muss ich auf mein Einkommen Steuern zahlen. So weit so klar. Ein Selbstständiger muss auf seine Gewinne Steuern zahlen. Ist doch logisch. Auf Gewinne von Kapitalanlagen soll man keine Steuern zahlen müssen? Ist das Steuergerechtigkeit? Es gibt Leute - auch hier im Forum - die nennen das Zahlen von Steuern auf Gewinne Enteignung. Ein falsches Wort, das lediglich eine Demagogie Debatte initiiert. Die Steuer läuft auf die Gewinne, nicht auf die Anlage selber.
Über die Höhe mag man streiten, über die Progression mag man streiten. Aber eine solche Detaildiskussion habe ich hier nicht gesehen. Hier wird nur mit der Totalen argumentiert. Und da ist mein Standpunkt klar. Jeder soll Steuern zahlen müssen (ausser denen, die so wenig bekommen, dass das unsozial wäre). Auch die Reichen, auch die Erfolgreichen. Wer das nicht tut, ist ein Dieb. Und soll auch wie ein Dieb behandelt werden.
Ich habe mal in Frankreich Geld verdient und musste die Steuern nachträglich zahlen. Ich war froh darum, denn ich hatte eigentlich zu wenig Geld, um meine junge Familie in einer Stadt wie Paris wohnen zu lassen. Das System erlaubte es mir, Schulden zu machen und die Rückzahlung zu verschieben. Aber das ging nur gut, weil ich Frankreich dann auch wieder verlassen habe.
Zitat von Kritiker im Beitrag #64 Auf Gewinne von Kapitalanlagen soll man keine Steuern zahlen müssen? Ist das Steuergerechtigkeit? Es gibt Leute - auch hier im Forum - die nennen das Zahlen von Steuern auf Gewinne Enteignung. Ein falsches Wort, das lediglich eine Demagogie Debatte initiiert. Die Steuer läuft auf die Gewinne, nicht auf die Anlage selber.
Lieber Kritiker,
falls dies ein Kommentar zur anders verlaufenden Diskussion sein sollte: Nein, es ging nicht um Gewinnbesteuerung, das wäre ein anderes Thema.
Zitat Über die Höhe mag man streiten, über die Progression mag man streiten. Aber eine solche Detaildiskussion habe ich hier nicht gesehen. Hier wird nur mit der Totalen argumentiert. Und da ist mein Standpunkt klar. Jeder soll Steuern zahlen müssen (ausser denen, die so wenig bekommen, dass das unsozial wäre). Auch die Reichen, auch die Erfolgreichen. Wer das nicht tut, ist ein Dieb. Und soll auch wie ein Dieb behandelt werden.
Niemand hat gefordert, dass keine Steuern gezahlt werden sollen.
Zitat Ich habe mal in Frankreich Geld verdient und musste die Steuern nachträglich zahlen. Ich war froh darum, denn ich hatte eigentlich zu wenig Geld, um meine junge Familie in einer Stadt wie Paris wohnen zu lassen. Das System erlaubte es mir, Schulden zu machen und die Rückzahlung zu verschieben. Aber das ging nur gut, weil ich Frankreich dann auch wieder verlassen habe.
Der Kritiker
Ich verstehe nicht, was Sie damit ausdrücken wollen. Haben Sie Frankreich verlassen, Ohne Ihre Schulden zu bezahlen?
Da Sie aber fragen, wie anders die Diskussion verlaufen würde, verweise ich auf die Schweiz: Dort werden relativ wenige Steuern an den Zentralstaat abgegeben, die Steuern landen in den Kantonen und Gemeinden, und die Steuer zahlenden Bürger bestimmen bei den Ausgaben mit. Es gibt keine Wahlkämpfe mit teuren Versprechen der Politiker, weil die Ausgaben vom Volk mitbestimmt werden.
Zitat von Kritiker im Beitrag #64Und da ist mein Standpunkt klar. Jeder soll Steuern zahlen müssen (ausser denen, die so wenig bekommen, dass das unsozial wäre). Auch die Reichen, auch die Erfolgreichen. Wer das nicht tut, ist ein Dieb. Und soll auch wie ein Dieb behandelt werden.
Nuja, Sie können davon ausgehen, dass hier jeder Steuern zahlen muss. Wir zahlen ja mittlerweile schon Mehrwertsteuer auf bereits besteuerten Sprit und Strom etc. Es gibt so viele Steuern, dass da niemand drum herum kommt. Nichtmal der Bettler auf der Straße ist von Steuern befreit.
Aber wenn Sie so eine Tirade loslassen, dieses "Jeder soll Steuern zahlen müssen!", denken Sie da eigentlich auch mal drüber nach was mit diesem ganzen Geld passiert? Ich meine, dass es jedem klar ist, dass er seinen Teil dazu beitragen muss um das Gemeinwesen funktionsfähig zu halten. Die Frage ist aber die, ob das gezahlte Geld auch Nutzen stiftet, oder ob es einfach in eine Bürokratie hineingesaugt wird, die ihre Gießkanne dann mal hier- und mal dorthin hält. Je höher die Steuerlast eines Bürgers ist, desto sichtbarer wird das Missverhältnis von persönlichem Aufwand und gestiftetem Nutzen. Mit der auf vielen Wegen ans Finanzamt überwiesenen Kohle könnte man so viel machen. Sichtbare Dinge, nützliche Dinge. Stattdessen finanziert man z.B. Fahrradbeauftragte, Glühlampensheriffs, fremder Länder Möchtegern-Flughäfen oder EU-Kommissare nebst Martin Schulz' Kammerdiener.
Ich denke, dass weniger Leute ein Problem mit ihrer Besteuerung hätten, wenn das Steuerrecht klarer und transparenter wäre und mehr sichtbarer Nutzen dran hinge. So hat man den Eindruck einer nimmersatten, vielköpfigen Hydra ausgeliefert zu sein, die lediglich immer mehr haben will. Es macht keine Freude zuzusehen, wie das eigene sauer erarbeitete Geld erst abgesaugt wird, um dann in einer Polit-Bürokratie zu versickern, die die dann noch vorhandenen Reste anschließend irgendwo diesseits und jenseits der Landesgrenzen verstreuselt.
Und uns zusätzlich noch immer weitere Schulden aufbürdet!
Beste Grüße, Calimero
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
Zitat von Martin im Beitrag #60 Wir hätten in D eine andere Diskussionskultur zum Thema Steuern, wenn nicht nur Selbständige diese Erfahrung machen müssten. Die Zahlen auf dem Papier zu haben ist emotinal anders.
Wie sähe denn die Diskussionskultur dann aus? Würden alle Menschen dann über die Steuern meckern? Das tun sie doch sowieso. Es ist das alte Lied. Die anderen sollen zahlen, ich selber aber nicht. Dieses Lied nennt sich dann Steuergerechtigkeit.
Ich nenne es Steuergerechtigkeit, wenn Gewinne besteuert werden.
Als abhängiger Arbeitnehmer muss ich auf mein Einkommen Steuern zahlen. So weit so klar. Ein Selbstständiger muss auf seine Gewinne Steuern zahlen. Ist doch logisch. Auf Gewinne von Kapitalanlagen soll man keine Steuern zahlen müssen? Ist das Steuergerechtigkeit? Es gibt Leute - auch hier im Forum - die nennen das Zahlen von Steuern auf Gewinne Enteignung. Ein falsches Wort, das lediglich eine Demagogie Debatte initiiert. Die Steuer läuft auf die Gewinne, nicht auf die Anlage selber. (…)
Selbstverständlich sollen Gewinne nicht unversteuert bleiben. Aber man darf nicht vergessen: Gewinne dienen auch der Erhaltung der Substanz. Das gilt für private Unternehmen genauso wie für Unternehmen im Eigentum einer Kommune. Wenn von diesem notwendigen Gewinn zu viel Steuern abgeführt werden, dann kann das Unternehmen nicht aufrechterhalten und erst recht nicht modernisiert werden.
Zitat von stefanolix im Beitrag #67Selbstverständlich sollen Gewinne nicht unversteuert bleiben. Aber man darf nicht vergessen: Gewinne dienen auch der Erhaltung der Substanz. Das gilt für private Unternehmen genauso wie für Unternehmen im Eigentum einer Kommune. Wenn von diesem notwendigen Gewinn zu viel Steuern abgeführt werden, dann kann das Unternehmen nicht aufrechterhalten und erst recht nicht modernisiert werden.
Falls irgendwann einmal das Problem der kalten Progression der Steuern für Arbeitnehmer (und auch Selbstständige) gelöst werden sollte, kann man ja auch im gleichen Atemzug darüber nachdenken, die Inflation bei Gewinnen aus Anlagevermögen/Dividenden oder was auch immer mit einfließen zu lassen.
Natürlich haben Sie recht, lieber stefanolix, aber beides ist doch von Politik (und linker Mediengewalt) so gewollt.
Die Zeit war natürlich mit dabei, Uli Hoeneß wegen seiner Steuer-Geschichte moralisch zu verdammen. Das Steuer-Vergehen ihres eigenen Chefredakteurs ist ihr bislang allerdings noch nicht einmal eine Kurzmeldung wert.
Warum? Könnte es vielleicht daran liegen, dass es auch bei Steuerdelikten darauf ankommt, WER sie begeht? Solange man die richtige politische Gesinnung hat, ist das ganze doch halb so wild. Meint übrigens auch Theo Sommer. Zitat T.S.: „Ich bin kein Uli Hoeneß.“ Was er mit dieser Abgrenzung ausdrücken will? Nun, die im Raum stehende Straftat ist die gleiche, auch der im Raum stehende Betrag eine ähnliche. Aber es gibt neben den rein strafrechtlichen Aspekten natürlich noch die dahinter stehende Geisteshaltung. Und da ist der "linksliberale" Herr Sommer nach seinem Selbstbild natürlich etwas viel feineres als der Herr Hoeneß.
Und auch die moralische Lufthoheit will sich der Herr Sommer natürlich nicht nehmen lassen: Zitat T.S.: „Ich habe aus der Sache meine Lehre gezogen und kann nur wünschen, dass auch andere sie beherzigen.“
Ist das nicht herzig? Da steht ein Chefredakteur wegen einer Straftat vor Gericht, die seine eigene Zeitung (zumindest bei Leuten aus dem anderen politischen Lager) als zutiefst unmoralisch einordnet) und nutzt die Bühne des Strafgerichts noch dazu, anderen mit dem moralischen Zeigefinger zu kommen: er wünscht sich, dass sich andere an ihm ein Beispiel nehmen.
Zitat von FlorianKönnte es vielleicht daran liegen, dass es auch bei Steuerdelikten darauf ankommt, WER sie begeht? Solange man die richtige politische Gesinnung hat, ist das ganze doch halb so wild. Meint übrigens auch Theo Sommer. Zitat T.S.: „Ich bin kein Uli Hoeneß.“
Sommer( „Ich habe nie spekuliert, ich hatte nie Auslandskonten und habe nie Geld verschoben.“). Spekulieren ist wohl noch boeser als Steuern zu hinterziehen :-)
Wobei die Summe bei Herrn Sommer womoeglich groesser ist als bei Hoeness. Denn letzterer soll ja bei seinen Spekulationen kaum Gewinne gemacht haben und anscheinend ist die Steuerschuld (3.2 Mio, davon 2.3 verjaehrt) nur deswegen so hoch, weil bei einer Steuernachzahlung Gewinne nicht mit Verlusten verrechnet werden duerfen. Das erhoeht bei Spekulationsgeschaeften die zu zahlende Summe natuerlich betraechtlich. (Koennte im Zweifel dazu fuehren, dass jemand Pleite geht, obwohl er nur mit einem Bruchteil des Vermoegens spekuliert hat)
Zitat _____________ Er soll angeblich rund eine halbe Mio Euro, die er u.a. aus großzügig honorierten Vorträgen über Gott, die Welt und die Steuermoral generiert hat, unversteuert gelassen haben. Und so las Theo, der Zorn des Finanzministers, steuervermeidenden Kapitalisten auf der „E.ON Sales & Trading Management Conference“ (Titel des Vortrags: „Die Verantwortung von Großkonzernen in der globalisierten Welt“) einmal die Leviten:
„...zu dem Gejammer über unsere angeblich hohen Steuern muss man anmerken, dass dank der Schlupflöcher, die unsere Steuergesetzgebung den Schlauen eröffnet, viele Firmen bei weitem nicht den Steuersatz zahlen, den sie beklagen. ... Mit solcher Vaterlandslosigkeit sollte es bald ein Ende haben. Beim Steuerzahlen sollten unsere Wirtschaftskapitäne mindestens soviel Patriotismus aufbringen, wie sie an den Tag legen, wenn es darum geht, auf der Kanzlermaschine nach China oder Indien einen Platz zu ergattern.“ _____________
"Hoist with his own petard" heißt das im Englischen.
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