Zitat Zitat von 123 im Beitrag #29 Zitat:Dann ist es aber auch vorbei mit Ökowahn, Frauenquoten, Genderblödsinn und Technologiefeindlichkeit.
Zitat Bitte?
Kommt dann schariagerechte Spitzentechnologie endlich an die deutschen Subventionstöpfe, oder folgt man dann nur dem iranischen Vorbild "friedlicher Nutzung der Kernenergie"?
Genau. Beispiele Großflughäfen in Dubai und bald dem größten der Welt in der Türkei. Dort will man auch KKW´s bauen. Neue Brücken über den Bosporus, Autobahnen, usw. Alles ohne jeglichen Bürgerprotest. Es muß ja nicht unbedingt im eigenen Land konstruiert und entwickelt werden. Zumal grade in der Türkei eine technisch und wirtschaftlich gut ausgebildete Bevölkerung heranwächst. Und das trotz massiver Reislamisierung.
Für die Nutzung von Technologie war die islamische Welt immer aufgeschlossen, nur selbst entwickelt hat man fast nichts.
Da sprechen Sie einen interessanten und wichtigen Punkt an. Die islamische Welt hatte keinerlei Probleme gehabt, die technischen und einige nicht mit dem Islam in Konflikt stehenden kulturellen Errungenschaften der eroberten Hochkulturen zu übernehmen, insbesondere des oströmischen Reiches, während das weströmische Reich in den Irrungen und Wirrungen der Völkerwanderung verfiel. Das gab der islamischen Welt natürlich einen enormen Vorsprung. Aber als sich Westeuropa dann langsam wieder stabilisert hatte und neue Strukturen etablierte, da begann die Entwicklung wieder anzulaufen, während die islamische Welt interessanter Weise in Stillstand verfiel oder gar technisch und kulturell abbaute. Westeuropa war damit zwar nicht direkt wieder auf dem gleichen Stand und auf Augenhöhe, aber beider Kulturräume näherten sich von verschiedenen Richtungen diesem Punkt an - und danach ging sie mit selber Tendenz weiter, für das christliche Europa aufwärts und für die islamische Welt abwärts.
Das mag jetzt nach dem Ausstellen eines sehr schlechten Zeugnisses für die islamische Welt aussehen und im Vergleich zum etwas chaotischen, aber innovativen Westen ist es das auch. Trotzdem: Auch nur die erfolgreiche Übernahme technischer Errungenschaften und der Erhalt von bereits angesammelten Wissen ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit für jede Kultur auf diesem Planeten.
Um auch zu gesellschaftlichen und weitreichenden kulturellen Reformen bereit zu sein, muss eine Kultur dagegen regelmäßig die Stammeskultur überwunden haben, weshalb ostasiatische Staaten wire Südkorea und Japan damit weniger Probleme haben ihr eigenes Selbstbewusstsein und die von ihnen selber geschätzten Elemente ihrer eigenen Kulturen erfolgreich mit als nützlich erkannten Errungenschaften anderer Kulturen zu ergänzen - und dabei auch und Knacks im Selbstbewusstsein gewohnte Elemente der eigenen Kultur zu verändern und anzupassen, wenn sie dem Erfolg in der Moderne im Wege stehen. Erfolg meint hier Erhöhung des Lebensstandards auf das Niveau, das heute möglich ist.
Das wechselt. Mal so, mal so. Eigentlich waren wir mal sieben, jetzt sind es zehn, aber unterschiedlich aktiv. Aber zwei Texte am Tag, das finde ich nun nicht so übertrieben.
Wir sprechen verschiedene Sprachen. Meinen aber etwas völlig anderes.
Zitat von PPQ im Beitrag #52 Aber zwei Texte am Tag, das finde ich nun nicht so übertrieben.
Ich freue mich über jede intelligente und liberale Stimme im Internet. Je mehr, desto besser. Leider habe ich keinen Kredit mehr bei der Momo-Bank: - Ich habe eine verantwortliche Arbeit bei Siemens - Ich bin mit einer intelligenten und anspruchsvollen Frau verheiratet - Ich begleite meine drei Kinder ins Leben - Ich treffe mich Freunden, spiele regelmäßig Doko - Ich begleite eine Parteigründung - Ich treibe etwas Sport - Und wenn dann noch Zeit bleibt, blogge ich
Ich bin froh, wenn ich drei Texte im Monat schaffe. Herzliche Grüße Frank
Zitat von Nola im Beitrag #41Wenn wir also zunächst fassungslos ob der Grausamkeiten sind und uns fragen, haben denn die Täter überhaupt keine Empathie und wo ist alles menschliche Mitfühlen geblieben, dann wäre die Einnahme solcher Medikamente eine Erklärung. Aber es wäre keine Erklärung für die Kriterien unter denen die Opfer ausgesucht werden. Das bedingt eine andere zuvor bestehende Grundhaltung.
Zitat Tilidin ist längst auch für Neuköllns Bürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) ein Thema. Der Integrationspolitiker beschäftigt sich mit dem Medikament wegen dessen Ruf als „Migrantendroge“. Da jungen Moslems aus religiösen Gründen Alkohol verboten ist, greifen sie auf Medikamente zurück. Das verbiete der Koran nicht, sagt Bürgermeister Buschkowsky.
Tilidin ist ein hervorragendes Schmerzmittel und wahrscheinlich eine der wichtigsten Innovationen in der Schmerztherapie seit dem Morphin. Tilidin macht zusammen mit dem Antagonisten Naloxon per se nicht abhängig und der sogenannte Kick - der bei Tabletten sowieso ausbleibt - ist auch bei den Tropfen deutlich reduziert im Vergleich zu anderen Morphinen.
Für sehr viele Schmerzpatienten brachte Tilidin eine ernorme Erleichterung in ihrem Krankheitsempfinden - vor allem, weil eben das Abhängigkeitspotential so deutlich gering ist. Ich muss mich leider nicht nur beruflich mit diesem Arzneimittel beschäftigen - aber sowohl persönlich als auch beruflich bin ich verdammt froh über es.
Natürlich ist die Aufnahme der Tropfen in die Anlage III des BtMG (verschreibungs- und verkehrsfähige Betäubungsmittel) aufgrund des Mißbrauchs vollkommen gerechtfertigt. Hoffentlich jedoch wird die mediale Stigmatisierung dieses Arzneimittels als Droge jedoch nicht weiter fortgesetzt.
Lieber Adder, danke für Ihre weiterführenden Auskünfte.
Wer mit Medikamenten nicht so vertraut ist und unvoreingenommen nachschaut und dann o.g. Aufklärung liest, kriegt zunächst mal einen Schreck, erst recht bei dieser Beschreibung. Schließen Sie denn solche Wirkungen bei den Tropfen aus? "Migrantendroge" scheint da ja auch keine Einmalbezeichnung zu sein. Damit kennen sich aber wohl nicht nur medizinische Experten aus, wie man liest. Sicher ist vor Mißbrauch kein Medikament geschützt und der Hersteller und Verschreibende kann nichts dafür. Es wurde ja auch deutlich gemacht, das die Zusammensetzung der Tablettenform in der Wirkung eine andere Zusammensetzung hat, als die Tropfen und deshalb diese Tropfen nun seit Januar wegen Mißbrauchs einer strengeren Verschreibungsauswahl unterliegen.
♥lich Nola
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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
Zitat von Nola im Beitrag #56Lieber Adder, danke für Ihre weiterführenden Auskünfte.
Wer mit Medikamenten nicht so vertraut ist und unvoreingenommen nachschaut und dann o.g. Aufklärung liest, kriegt zunächst mal einen Schreck, erst recht bei dieser Beschreibung. Schließen Sie denn solche Wirkungen bei den Tropfen aus? "Migrantendroge" scheint da ja auch keine Einmalbezeichnung zu sein. Damit kennen sich aber wohl nicht nur medizinische Experten aus, wie man liest. Sicher ist vor Mißbrauch kein Medikament geschützt und der Hersteller und Verschreibende kann nichts dafür. Es wurde ja auch deutlich gemacht, das die Zusammensetzung der Tablettenform in der Wirkung eine andere Zusammensetzung hat, als die Tropfen und deshalb diese Tropfen nun seit Januar wegen Mißbrauchs einer strengeren Verschreibungsauswahl unterliegen.
Liebe Nola, meiner Ansicht nach sind bestimmte Aussagen aus dem von Ihnen Zitierten nicht haltbar, bzw. stark übertrieben. Die Tropfen verursachen ein schnelles und starkes Anfluten der Wirkung - das ist der sogenannte "Kick" - und sie wirken damit sicherlich euphorisierend, aber dieses hier:
Zitat „Es macht munter, stark und aggressiv. Und es versetzt in Euphorie“, bestätigt Benno Rießelmann
halte ich dann doch für nicht korrekt. Tilidin macht nicht munter. Gerade in höheren Dosierungen ist eine der häufigsten Nebenwirkungen Müdigkeit - die erst langsam durch längeren Gebrauch verschwindet (wenn nicht die Krankheit selbst dann für Müdigkeit und Abgeschlagenheit sorgt).
Hier ist ein Link zur Gebrauchsinformation des Pfizer Originalpräparates.
Ob es aggressiv macht? Ich denke nicht - denn Tilidin greift am zentralen Nervensystem an und blockt ja gerade die Schmerz- und Stressrezeptoren. Daher wäre es zumindest in einigermaßen normalen Dosierungen nicht zu erwarten. Natürlich kann eine latente Gewaltneigung - ähnlich wie bei Alkoholkonsum - verstärkt werden, Tilidin könnte also "enthemmen" - doch dieser Satz ist tendenziös und versucht, von den eigentlichen Gründen (nämlich der latenten Gewaltneigung) abzulenken.
Gerade in der Kombination mit Naloxon halte ich die halluzinogene Wirkung auch für vernachlässigbar - allerdings trinken die Jugendlichen wahrscheinlich dann doch wesentlich größere Mengen als ein Schmerzpatient einnehmen würde - daher kann das dann durchaus schon passieren.
Zitat Außerdem muss er als Gutachter vor Gericht argumentieren, ob ein Täter zum Zeitpunkt der Tat Herr seiner Selbst war oder sich durch die Einnahme bewusstseinsverändernder Mittel nicht mehr steuern konnte. Seine Beobachtung aus Gerichtssälen in den vergangenen Jahren: „Tilidin spielt oft eine Rolle.“
Tilidin ist - selbst in Tropfenform - nicht bewusstseinsverändernd im dem Sinne, wie die Bevölkerung dieses verstehen würde - es ist kein LSD, kein Marihuana. Es dämpft die Angstwahrnehmung (minimal), es blockiert Schmerz- und Streßrezeptoren, macht schwindelig - und in sehr starker Überdosierung könnten leichte Halluzinationen auftreten.
Problematischer am Missbrauch ist aber etwas anderes: gerade in Verbindung mit Alkohol oder anderen Opiaten führt Tilidin zu einer starken Atemdepression bei sehr hoher Dosierung. Wenn so ein Jugendlicher eine halbe Flasche trinkt, reicht der in der Lösung enthaltene Alkohol zusammen mit der extrem hohen Dosis aus, um diese auszulösen. Eine Atemdepression kann aber zum Tod führen, und das ist meiner Einschätzung nach auch eines der ausschlaggebenden Argumente im Sachverständigenausschuss gewesen, die Tropfen unter besondere Verschreibungspflicht zu stellen. Dass einige Süchtige Rezepte gefälscht haben, um an "ihre" Tropfen zu kommen, ist ein anderes. Das wird nämlich durch die Unterstellung nahezu unmöglich gemacht. Ein normales Rezept zu fälschen ist relativ einfach. Bei einem Betäubungsmittelrezept wird es schon schwerer.
"Migrantendroge" dürfte es aber durchaus treffen. Die Tropfen enthalten recht häufig "geringe" Mengen Ethanol (bis 15%), was natürlich in therapeutischen Dosen kein Thema ist, aber bei einer mehreren Centilitern schon ganz anders aussieht - insbesondere, da ja nicht nur der Alkohol die Wirkung des Tilidins verstärkt, sondern auch der Arzneistoff die Wirkung des Alkohols. Daher halte ich bei entsprechendem Missbrauch (insbesondere in Kombination mit anderen Drogen) eine enthemmende Wirkung für realistisch. Jedoch: das Arzneimittel ist nicht die Ursache für die Gewalt - es enthemmt nur den latent Gewaltbereiten.
Zitat von Nola im Beitrag #41Wenn wir also zunächst fassungslos ob der Grausamkeiten sind und uns fragen, haben denn die Täter überhaupt keine Empathie und wo ist alles menschliche Mitfühlen geblieben, dann wäre die Einnahme solcher Medikamente eine Erklärung. Aber es wäre keine Erklärung für die Kriterien unter denen die Opfer ausgesucht werden. Das bedingt eine andere zuvor bestehende Grundhaltung.
Zitat:Tilidin ist längst auch für Neuköllns Bürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) ein Thema. Der Integrationspolitiker beschäftigt sich mit dem Medikament wegen dessen Ruf als „Migrantendroge“. Da jungen Moslems aus religiösen Gründen Alkohol verboten ist, greifen sie auf Medikamente zurück. Das verbiete der Koran nicht, sagt Bürgermeister Buschkowsky.
Wie schön, dass man uns wieder derartig widerliche religiös motivierte Heuchelei importiert hat. Danke.
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