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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 61 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.560

21.06.2013 22:53
#51 RE: Meckerecke: Herr Lehmann Antworten

Zitat von adder im Beitrag #50
Und mir als verkapptem Bastet-Anhänger (warum ist die auch im falschen Pantheon? )...


Dann dürfte Ihnen diese tumblr-Sequenz gustieren: "A Dream of a Thousand Cats" (aus Neil Gaimans Sandman; ursprünglich mal no. 18 der Einzelhefte, August 1990, Zeichnungen v. Kelley Jones.)

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

22.06.2013 00:11
#52 RE: Meckerecke: Herr Lehmann Antworten

Zitat von Kritiker im Beitrag #42

Die Marktgesetze führen zu einer Überfischung, bis zum Zusammenbruch des Marktes. Wenn wir Glück haben, geht dieser Zusammenbruch langsam und es sind nicht zu viele Fischarten ausgerottet. Geht er schnell, dann wird die Fischindustrie weltweit sehr plötzlich, sehr leiden und wenn die dann Fischleeren Meere von Algen übernommen werden, ist auch die Sache mit der Erhohlung fraglich. Wollen wir das?

Das ist nur ein Beispielszenario, es läßt sich aber analog auf viele Ressourcen ausdehnen, von Energie über Wasser bis hin zu Nahrungsmitteln. Die eigentliche Lösung wäre eine Reduktion der Anzahl der Menschen, aber wie wir das hinbekommen sollen, weiss ich nicht



Hier fehlt halt ein entscheidendes Element für einen funktionierenden Markt: Eigentum.

Gemeinfreiheit funktioniert bei physischen Objekten meistens nicht.

Ist der Fischbestand Gemeineigentum, dann darf der Staat natürlich Quoten und Beschränkungen festsetzen und sollte es auch tun, um den Vermögenswert langfristig zu erhalten.

Die meisten Privateigentümer würden ähnlich verfahren. Um dramatische Konsequenzen durch den ein oder anderen Deppen zu verhindern, dürfte natürlich nicht das gesamte Fischfanggebiet in den Händen eines Einzelnen liegen, dem monopolistisch alles gehört.

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

22.06.2013 02:02
#53 RE: Meckerecke: Herr Lehmann Antworten

Zitat von Techniknörgler
Um dramatische Konsequenzen durch den ein oder anderen Deppen zu verhindern, dürfte natürlich nicht das gesamte Fischfanggebiet in den Händen eines Einzelnen liegen, dem monopolistisch alles gehört.

Wäre das so schlimm? Vor allem im Vergleich zur Abwesenheit von Eigentumsrechten? Stichwort: Hoppe.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

22.06.2013 10:11
#54 RE: Meckerecke: Herr Lehmann Antworten

Zitat von Kritiker im Beitrag #42

Dieser einfache Mechanismus greift leider in dem genannten Problem der Fischbestände nicht.

Auch die ärmsten Staaten rüsten mit moderner Fischereitechnik nach. Wo mit traditionellen Methoden eben nur bestimmte Fischmengen gefangen werden können, kann die Menge der gefangenen Fische pro Fangfahrt nun massiv erhöht werden. Das schafft erst einmal ein Überangebot und die Preise sinken und die Menschen verwenden mehr Fisch (eventuell als billiges Viehfutter).

Jetzt fangen die Fischgründe an, sich zu erschöpfen. Die Schwärme werden kleiner, die Fische wachsen nicht mehr aus, haben kaum noch Chancen, große Mengen an Laich zu erzeugen. Die Umsätze der Fischer gehen zurück und das, wo sie doch gerade so viel investiert haben. Was macht er? Etwa weniger fischen?

Nein, er verlässt seine Fischgründe und bricht in bisher fremde Fischgründe ein.

Seine Fischgründe erholen sich und die Marktgesetze greifen.

Zitat von Kritiker im Beitrag #42
Dort fischt er ohne Rücksicht, was den dort traditionelle ansässigen Fischern nicht gefällt, was in der Vergangenheit auch schon zu Drohungen mit Kriegsschiffen geführt hat. Die Fangmengen werden nicht verringert, sondern globalisiert, die Überkapazität an Fangmöglichkeit wird nicht von alleine abgebaut (es sei denn durch Quaten oder Verordnung). Durch nochmalige Verbesserung der Technik (Verarbeitung an Bord) bleibt der Preis der Fische niedrig (ausser für spezielle Soreten, wie Wal). Die Bestände erhohlen sich nicht, es werden eher - bislang unwirtschaftliche - Arten mit in den Strudel gezogen.

Dass die Fangmengen globalisiert werden, muss nicht heißen, dass sie nicht verringert werden können. Die Fangflotten müssen fangen. Wenn sie kaum noch Erträge erzielen, arbeiten sie unwirtschaftlich und ohne Gewinne gibt es keinen Grund sie weiter zu betreiben.
Diese Anpassungseffekte gibt es aber auf beiden Seiten. Auch die Bestände passen sich an:

Zitat von http://phys.org/news/2013-04-depleted-fish-stocks-brink.html
"Nature is not as fragile as we might suppose," Jensen said. "Just because a fish stock has been overexploited for a long time doesn't mean we should give up on it."


Diese Horrorszenarien von der Ausrottung der Fische ähneln sehr dem Oil Peak. In beiden Fällen ist völlig unbekannt wie hoch die Bestände überhaupt sind. Und in beiden Fällen "erholen" sich die Bestände, wenn sie längere Zeit sich selbst überlassen werden.
Die Anpassung bei den Fischbeständen könnte ihre Ursache darin haben, dass stark befischte Arten früher und häufiger Nachkommen zeugen.
http://phys.org/news/2013-04-depleted-fish-stocks-brink.html

Zitat von Kritiker im Beitrag #42
Das ist nur ein Beispielszenario, es läßt sich aber analog auf viele Ressourcen ausdehnen, von Energie über Wasser bis hin zu Nahrungsmitteln. Die eigentliche Lösung wäre eine Reduktion der Anzahl der Menschen, aber wie wir das hinbekommen sollen, weiss ich nicht

Der Mensch ist Teil der Natur, es gibt keinen logischen Grund ihn getrennt von dieser zu betrachten.
Von einem Beispiel auf andere mit anderen Gegebenheiten und nur teilweisen Ähnlichkeiten zu schließen, birgt die Gefahr falscher Schlussfolgerungen. Diese Konsequenz ist nur allzu oft zu beobachten.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

22.06.2013 11:01
#55 RE: Meckerecke: Herr Lehmann Antworten

Zitat von Erling Plaethe
Der Mensch ist Teil der Natur, es gibt keinen logischen Grund ihn getrennt von dieser zu betrachten.



Absolut! Der Mensch-Natur-Dualismus ist genauso unsinnig wir der Leib-Seele-Disput; beides übrigens typisch deutsch, wie mir scheint. Es gibt keinen qualitativen Unterschied, ob ein Affe einen Stein als Werkzeug nutzt, um eine Nuß zu öffnen oder ob Menschen Atomkraftwerke bauen. Es gibt auch keinen qualitativen Unterschied bezüglich des Ressourcenverbrauches oder wie viele "Spuren" eine Art auf dem Planeten hinterläßt. Der Unterschied ist rein quantitativ und reduziert sich auf ein paar Millimeter Großhirnrinde mehr beim Sapiens und was dadurch ermöglicht wird. Ein Anpassungsvorteil. Natur eben.

Herzliche Grüße,
Andreas Döding

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

22.06.2013 11:17
#56 RE: Meckerecke: Herr Lehmann Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #55

Zitat von Erling Plaethe
Der Mensch ist Teil der Natur, es gibt keinen logischen Grund ihn getrennt von dieser zu betrachten.


Absolut! Der Mensch-Natur-Dualismus ist genauso unsinnig wir der Leib-Seele-Disput; beides übrigens typisch deutsch, wie mir scheint. Es gibt keinen qualitativen Unterschied, ob ein Affe einen Stein als Werkzeug nutzt, um eine Nuß zu öffnen oder ob Menschen Atomkraftwerke bauen. Es gibt auch keinen qualitativen Unterschied bezüglich des Ressourcenverbrauches oder wie viele "Spuren" eine Art auf dem Planeten hinterläßt. Der Unterschied ist rein quantitativ und reduziert sich auf ein paar Millimeter Großhirnrinde mehr beim Sapiens und was dadurch ermöglicht wird. Ein Anpassungsvorteil. Natur eben.

Herzliche Grüße,
Andreas Döding


Eine Unterscheidung zwischen Menschen und den Rest der Natur macht schon Sinn, wir essen Tiere, aber nicht unseren Nachbarn. Eine Küchenschabe wird zertreten, der Einbrecher von der Polizei eingesammelt, usw.
Manche Ameisen züchten Pilze, andere halten Haustiere, manche töten ab und zu sogar einen Menschen, aber es gibt einen qualitativen Unterschied zwischen Verhalten, das sich innerhalb von 100 Millionen Jahren evolutionär gebildet hat, und einem Atomkraftwerk, welches das Produkt von einigen hundert Jahren Naturwissenschaft ist.

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

22.06.2013 11:20
#57 RE: Meckerecke: Herr Lehmann Antworten

Zitat
aber es gibt einen qualitativen Unterschied zwischen Verhalten, das sich innerhalb von 100 Millionen Jahren evolutionär gebildet hat, und einem Atomkraftwerk, welches das Produkt von einigen hundert Jahren Naturwissenschaft ist.



Der worin besteht?

Herzliche Grüße,
Andreas Döding

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

22.06.2013 11:26
#58 RE: Meckerecke: Herr Lehmann Antworten

Zufallsprodukt vs. Naturwissenschaft

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

22.06.2013 11:35
#59 RE: Meckerecke: Herr Lehmann Antworten

Ja, aber die gemeinsame Klammer ist dennoch die Evolution, in diesem Fall die phylogenetische Entwicklung des Großhirns. Im übrigen kann man auch Naturwissenschaft durchaus als Zufallsprodukt und gleichsam evolutionären (Teil)prozeß sehen.

Herzliche Grüße,
Andreas Döding

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

22.06.2013 12:48
#60 Faszinierend ist es übrigens immer wieder zu erfahren, was die EU so alle subventioniert Antworten

Zu Kritikers Beitrag:

Faszinierend ist es übrigens immer wieder zu erfahren, was die EU so alle subventioniert:
http://phys.org/news/2012-10-eu-controve...ies.html#inlRlv

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

22.06.2013 16:35
#61 RE: Meckerecke: Herr Lehmann Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #56

Eine Unterscheidung zwischen Menschen und den Rest der Natur macht schon Sinn, wir essen Tiere, aber nicht unseren Nachbarn.

Ich habe mal einen Batak kennengelernt dessen Opa noch Nachbarn gegessen hat, wenn sie schwere Straftaten begangen hatten.
Für einen Außerirdischen wäre diese Unterscheidung zwischen Mensch und Natur sicher nicht nachvollziehbar. Dass wir uns von anderen Lebewesen auf unserem Planeten in entscheidenen Punkten unterscheiden steht ja außer Frage, nur geht diese nicht so weit, dass sie uns außerhalb der Naturgesetze stellt. Wir sind ihnen unterworfen. Sollte sich das je ändern, bin ich bereit mich zu korrigieren.
Nachtrag:
Der Mensch-Natur-Dualismus ist auch Quell menschlicher Hybris das Klima beeinflussen und letztlich steuern zu können. Der Ökologismus zeigt hier seinen Charakter als Ersatzreligion.
Zu diesem Thema erschien heute in der "Welt" folgendes Interview mit dem Historiker Andreas Möller:
http://m.welt.de/article.do?id=politik/d...tik-deutschland
Noch ein Nachtrag:
Ich habe zu spät mitbekommen, dass der geschätzte Kollege Andreas Döding schon einen Artikel aus diesem Thema gemacht hat.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Manfred Sachs Offline




Beiträge: 109

23.06.2013 11:23
#62 RE: Meckerecke: Herr Lehmann Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #56
Eine Unterscheidung zwischen Menschen und den Rest der Natur macht schon Sinn, wir essen Tiere, aber nicht unseren Nachbarn.

Dies ist aber kein Alleinstellungsmerkmal für uns Menschen. In sozialen Verbänden lebende Carnivoren töten oder fressen ihre Artgenossen i. d. R. nicht.

MfG
M. S.

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