Zitat von Michael Klein im Beitrag #22Vielen Dank für diesen Beitrag. Es hat mir Spass gemacht, die Ausführungen vor allem zu Köhnen zu lesen, mit dem ich mich als einer der angesprochenen im Machwerk der HB-Stiftung, auch bereits auseinandergesetzt habe:
Ansonsten will ich an dieser Stelle nur dreierlei anmerken:
(1) Es ist nicht einmalig in der Geschichte, dass Listen erstellt werden, auf denen Kritiker und alle, die man nicht mag, unter einem Label zusammengeworfen werden, ob es passt oder nicht. In einer Zeit, in der es rein auf den affektiven Gehalt von Meldungen und nicht oder kaum auf den kognitiven Gehalt ankommt, ist dies ein wirksames Mittel der Propaganda und der Dämonisierung Andersdenkender.
(2) Es ist schon erstaunlich, dass eine Genderistenbewegung, die von anderen erwartet, tolerant und offen den Gender-Inhalten gegenüber zu stehen, Kritik nicht anders als mit Stigmatisierung und völliger Intoleranz zu begegnen weiß, was den Verdacht nahe legt, dass Genderisten einen erhebliche Affinität zu Rassissmus aufweisen, wie Dr. habil. Heike Diefenbach hier ausführt:
(3) Wir [ScienceFiles] sind u.a. von der HB-Stiftung zu Wissenschaftswächtern ernannt worden. Und wir nehmen dieses Amt sehr ernst. Wer etwas in die Finger bekommt, das vorgibt, Wissenschaft zu sein und sich bei näherem Hinsehen als Ideologie entpuppt, möge uns bitte davon unterrichten, entweder per email: sciencefiles@textconsulting.net oder über Twitter #Wissenschaftswächter
Herzlichen Dank für den Kommentar (ich bin der Autor des Artikels).
Zu (1) Ich tröste mich damit, dass die Studie recht wenig Beachtung erhalten hat und dass es für die Autoren reichlich Gegenwind gibt.
Ich muss Ihrem Punkt (2) widersprechen oder zumindest einen anderen Schwerpunkt setzen. Die Böll-Stiftung und alle mit ihr assoziierten »Gender-Forscher*Innen« achten vermutlich sehr darauf, dass ihnen kein Rassismus unterläuft, auch nicht im Unterbewusstsein. Das sage ich ohne Ironie. Es wäre nicht fair, ihnen dieses Schild anzukleben, solange man sie nur aus ihren Publikationen kennt.
Was wir hier wirklich erleben, ist eine stark ausgeprägte Form des Protektionismus und der Diskriminierung Andersdenkender. Es geht m. E. zu jeweils 50 Prozent um die Verteidigung der Pfründe und um die überzeugte Verbreitung von Ideologie – und genau deshalb werden alle kritischen Wissenschaftler und Publizisten außerhalb der Gruppe so sehr diskreditiert.
Ich widerspreche deshalb, weil ich von Zettel eines gelernt habe: Er war gegenüber den Personen, die er kritisiert hat, in der Sache unnachgiebig, aber immer betont fair und höflich. Rassismus (auch unterbewussten Rassismus) zu unterstellen ist ein sehr harter Vorwurf.
Wenn mir zu Punkt 3 etwas auffällt, werde ich mich melden. Vermutlich haben Sie ja schon ein großes Kuriositätenkabinett, in dem die schlimmsten Beispiele schlechter Wissenschaft in Formalin liegen ;-)
Vielen Dank auch Ihnen für den konstruktiven Kommentar zum Kommentar.
(1) Ich sehe das in einem anderen Zusammenhang. Das 70Seiten Pamphlet steht ja nicht alleine, sondern passt sich gut in die Versuche der HB-Stiftung ein, Andersdenkende und die von der HB-Stiftung erfundene Männerbewegung (ich wollte wirklich, es würde in Deutschland Männer geben, die sich organisiert bewegen, aber ich finde keine...) in die rechte Ecke zu schieben. Die Magisterarbeit von Hinrich Rosenbrock, die - ich behaupte einmal - explizit zu diesem Zweck bei Ilse Lenz geschrieben wurde (ich denke, das lässt sich auch leicht belegen), wurde von der HB-Stiftung massiv promoted und ist, nicht zuletzt auch der Tatsache, dass wir Sie auf ScienceFiles wissenschaftlich zertrümmert haben, eher nicht rezipiert worden, wenn man einmal von den "usual suspects" WDR, Spon und DRadio absieht. Das Pamphlet versucht, auch diesen Rohrkrepierer neu zu zünden.
(2) Was den Rassismus angeht, so kann ich nur teilweise zustimmen. Wenn man Rassismus nach gängigen Kriterien definiert, z.B. wie Gordon Allport das tut als: “… an antipathy based upon a faulty and inflexible generalization. It may be felt or expressed. It may be directed towards a group as a whole or towards an individual because he is a member of that group” (Allport, 1954, S.9), dann erfüllen die Schergen der HB-Stiftung diese Definition "to the letter".
Aber Sie haben sicher Recht, das Grundmotiv ist Angst um das eigene Auskommen, denn wenn plötzlich wissenschaftilche Maßstäbe an Genderisten angelegt würden, dann wäre eine große Zahl von Ihnen schnell überfordert und noch schneller arbeitslos.
Wir haben modernisiert und die Kuriositäten digitalisiert, wobei sich gezeigt hat, dass die vielen Spezies sich regelmäßig durch dasselbe "closed mind" auszeichnen, das schon Milton Rokeach fasziniert hat...::)) Sie können ja mal vorbeischauen und sich durch die Kuriositäten lesen.
Zitat von RichardT im Beitrag #23Ich möchte dem Titel widersprechen.
Bei Eigentor denkt man an Nachteiliges. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß sich irgendwelche negativen Konsequenzen ergeben werden. Wie auch. Die Medien sind nicht nur rot grün sondern auch stramm feministisch. Es reicht sich mal anzuschauen wie viel Meiningsmacherinnen beim Verein pro Quote unterwegs sind. Und beim Feminismus ist es wie bei manch anderen Themen die von den "Guten" besetzt sind: Es wird nicht argumentiert sondern der Gegner nieder gemacht. Wer möchte denn als Frauenfeind, Pascha oder rückwärtsgewandt bezeichnet werden.
Es gäbe viel zu sagen zu den Auswüchsen des Feminismus. Aber leider haben sich auch viele Männer einwickeln lassen von den Sprüchen. leider auch der von mir sehr geschätzte Stefanolix. Der Feminismus in Deutschland hat schon vor über 30 Jahren nicht mit Gleichberechtigung am Hut gehabt. Das war immer nur ein vorgeschobenes Ziel. In Wahrheit ging es immer um Frauenrechte. Und zwar möglichst viele. Es wurde nie irgendein Vorrecht hergegeben. Aber es wurden viele Rechte eingefordert. (…)
Ich habe ja in meinem Artikel bewusst geschrieben, welche Leistungen ich respektiere. Ich will nicht in einer Gesellschaft leben, in der Männer wählen dürfen und Frauen davon ausgeschlossen sind. In der Schweiz ist es noch nicht so lange her, dass Frauen in einzelnen Gegenden nicht mit wählen durften. Es darf keine staatliche oder politische Diskriminierung zu Lasten der Frauen geben. Sie sollen überall die selben Rechte und Pflichten haben.
Als Vater von zwei Söhnen mit großem Altersabstand sehe ich auch eine gewisse Benachteiligung von Jungen im Schulsystem. Aber ich sehe auch, dass man am Widerstand wachsen kann.
Ich möchte ausdrücklich offen lassen, ob es sich um eine Benachteiligung durch Lehrerinnen mit einer bestimmten politischen Ausrichtung handelt. Das ist nämlich nicht sicher. Es kann sich auch um eine Benachteiligung aufgrund struktureller Fehler im Schulsystem bzw. um eine Benachteiligung aufgrund didaktischer Fehler handeln. Zu diesem Thema gibt es sehr interessante Ausführungen bei sciencefiles.org (ich kann sie jetzt aus Zeitgründen nicht im Detail heraussuchen).
Zitat von Michael Klein im Beitrag #27Vielen Dank auch Ihnen für den konstruktiven Kommentar zum Kommentar.
(1) Ich sehe das in einem anderen Zusammenhang. Das 70Seiten Pamphlet steht ja nicht alleine, sondern passt sich gut in die Versuche der HB-Stiftung ein, Andersdenkende und die von der HB-Stiftung erfundene Männerbewegung (ich wollte wirklich, es würde in Deutschland Männer geben, die sich organisiert bewegen, aber ich finde keine...) in die rechte Ecke zu schieben. Die Magisterarbeit von Hinrich Rosenbrock, die - ich behaupte einmal - explizit zu diesem Zweck bei Ilse Lenz geschrieben wurde (ich denke, das lässt sich auch leicht belegen), wurde von der HB-Stiftung massiv promoted und ist, nicht zuletzt auch der Tatsache, dass wir Sie auf ScienceFiles wissenschaftlich zertrümmert haben, eher nicht rezipiert worden, wenn man einmal von den "usual suspects" WDR, Spon und DRadio absieht. Das Pamphlet versucht, auch diesen Rohrkrepierer neu zu zünden.
(2) Was den Rassismus angeht, so kann ich nur teilweise zustimmen. Wenn man Rassismus nach gängigen Kriterien definiert, z.B. wie Gordon Allport das tut als: “… an antipathy based upon a faulty and inflexible generalization. It may be felt or expressed. It may be directed towards a group as a whole or towards an individual because he is a member of that group” (Allport, 1954, S.9), dann erfüllen die Schergen der HB-Stiftung diese Definition "to the letter". (…)
Ich möchte an dieser Stelle nicht den Fehler machen, unsere Kontrahenten mit einem Totschlagargument zu belegen – der Rassismusvorwurf ist eine sehr, sehr gefährliche Waffe.
Mir gefällt der Ersatzbegriff »gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit« zwar auch nicht, aber für den Konter gegen die Heinrich-Böll-Stiftung passt er besser. In den Augen der Autoren dieser Studie haben die Kritiker der »Gender Studies« kein Recht auf faire Zitate und auf eine wissenschaftliche Auseinandersetzung auf Augenhöhe.
Mir ist die Schnittmenge zwischen radikalem Protektionismus und Rassismus bewusst. An der zitierten Definition kann man sie gut erkennen. Aber zum Rassismus muss die gehasste oder abgelehnte Gruppe ethnisch abgrenzbar sein. Das sind die Kritikerinnen und Kritiker der »Gender Studies« nicht. Bei gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ist die Gruppe nicht ethnisch abgegrenzt.
stefanolix, als Anmerkung zu Ihrem Artikel: Man kann grundsätzlich gesehen auch als Liberaler gegen die Gleichberechtigung sein. Ob das jetzt die Gleichberechtigung von Frauen ist, oder von Schwarzen, von Angehörigen und Nachkommen bestimmter Berufszweige usw. usf. Die Frage, ob sich ein solcher Liberalismus, der sich nicht auf alle Menschen, oder wenigstens alle Staatsbürger, erstreckt, nicht den eigenen Strick dreht, steht auf einem anderen Blatt. Aber ganz grundsätzlich bedeutet liberal nicht zwingend allgemeine Freiheit für alle, sondern ersteinmal nur allgemeine Freiheit. Prinzipiell sind auch durchaus Gesellschaftsordnungen denkbar, die die Freiheitsrechte nur Männern - oder Frauen - im vollen Umfang zugestehen. Und dennoch, was die Gruppe mit vollen Rechten anbelangt, als liberal zu bezeichnen wären.
"Mir ist die Schnittmenge zwischen radikalem Protektionismus und Rassismus bewusst. An der zitierten Definition kann man sie gut erkennen. Aber zum Rassismus muss die gehasste oder abgelehnte Gruppe ethnisch abgrenzbar sein. Das sind die Kritikerinnen und Kritiker der »Gender Studies« nicht. Bei gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ist die Gruppe nicht ethnisch abgegrenzt."
Letzten Endes streiten wir um Worte. "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" ist mir gar nicht bekannt gewesen, aber das mag daran liegen, dass ich im angelsächsischen Ausland lebe und entsprechend dem hier herrschenden concept von racism (siehe Allport) anhänge. Einigen wir uns einfach darauf, dass sich die Schriften aus der HB-Stiftung häufig durch eine Engstirningkeit des Denkens auszeichnen, die auf eine charakterliche Prägung und Persönlichkeitsstruktur schließen lassen, die bereits Adorno et al. beschrieben haben und die mit den Grundsätzen einer offenen Gesellschaft, sie Popper formuliert hat und mit dem, was man früher FDGO nannte, nicht vereinbar ist. Wir man dieses X dann benennt, ob als Totalitarismus im Hinblick auf den Geltungsanspruch der getroffenen Aussagen, als Faschismus im Hinblick auf die Intoleranz Anderer oder als Rassismus im Hinblick auf das einfache und hauptsächlich affektiv konstituierte Weltbild, das ist letztlich egal. Ich frag' mich gerade ob "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" nicht ein Pleonasmus ist...
Zitat von Michael Klein im Beitrag #31"Mir ist die Schnittmenge zwischen radikalem Protektionismus und Rassismus bewusst. An der zitierten Definition kann man sie gut erkennen. Aber zum Rassismus muss die gehasste oder abgelehnte Gruppe ethnisch abgrenzbar sein. Das sind die Kritikerinnen und Kritiker der »Gender Studies« nicht. Bei gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ist die Gruppe nicht ethnisch abgegrenzt."
Letzten Endes streiten wir um Worte. "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" ist mir gar nicht bekannt gewesen, aber das mag daran liegen, dass ich im angelsächsischen Ausland lebe und entsprechend dem hier herrschenden concept von racism (siehe Allport) anhänge. Einigen wir uns einfach darauf, dass sich die Schriften aus der HB-Stiftung häufig durch eine Engstirningkeit des Denkens auszeichnen, die auf eine charakterliche Prägung und Persönlichkeitsstruktur schließen lassen, die bereits Adorno et al. beschrieben haben und die mit den Grundsätzen einer offenen Gesellschaft, sie Popper formuliert hat und mit dem, was man früher FDGO nannte, nicht vereinbar ist. Wir man dieses X dann benennt, ob als Totalitarismus im Hinblick auf den Geltungsanspruch der getroffenen Aussagen, als Faschismus im Hinblick auf die Intoleranz Anderer oder als Rassismus im Hinblick auf das einfache und hauptsächlich affektiv konstituierte Weltbild, das ist letztlich egal. Ich frag' mich gerade ob "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" nicht ein Pleonasmus ist...
Ich würde es nur im allerbesten Sinne des Wortes einen »Streit« nennen ;-)
Ich wusste nicht, dass Sie im Ausland leben. Das erklärt im Grunde schon die Differenz in der Betrachtungsweise. Sie würden z. B. eine aktive Antipathie gegenüber einer sozialen Gruppe wie den Obdachlosen auch als »racism« bezeichnen? In Deutschland würde man das nicht tun, weil die Obdachlosen nicht ethnisch abgegrenzt werden können.
Der Begriff »Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit« stammt von links orientierten Sozialwissenschaftlern, die das Konzept »Extremismus« dekonstruieren wollen. Diese Sozialwissenschaftler stört, dass man allgemein von Linksextremismus und Rechtsextremismus spricht. Jetzt greifen sie zu folgendem Trick:
1. Sie definieren Linke per se als Gruppe, die niemals menschenfeindlich sein kann. 2. Sie definieren Opfergruppen, die einer Feindlichkeit ausgesetzt sind oder ausgesetzt sein könnten. 3. Sie definieren Täter und Tätergruppen, die der jeweiligen Opfergruppe feindlich gesonnen sind – oder denen man das unterstellen kann.
Auf diese Weise wurde der Linksextremismus wegdefiniert, während der Rechtsextremismus sehr gut in das neue Konzept eingeordnet werden konnte. Und das Perfide ist: Man kann auch Menschen aus der bürgerlichen Mitte der Gesellschaft Menschenfeindlichkeit gegenüber Opfergruppen unterstellen.
PS: Totalitäre Engstirnigkeit scheint die Haltung der Autoren der Studie am besten zu treffen ;-)
Zitat "Hach wie schön. Da wird das Thema Wissenschaftlichkeit wieder einmal in einer völlig polemischen Kolumne verhandelt und die angeführten Argumente werden einfach als nichtexistent behandelt. Das ist zwar eine relativ schlichte intellektuelle und rhetorische Leistung, aber als Spiegel-Redakteur kann er sich das wohl leisten."
Insofern würde ich die totalitäre Engstirnigkeit als "close mindedness with no capacity for empathy, self-reflection or moral self-restriction; some intellectual capacities may be lacking or impaired, cognitive skills underdeveloped, limbic activity excessive" übersetzen, und wer denkt, dass die entsprechende Übersetzung im DSM V vorhanden ist, der hat teilweise recht - Stichwort: social phobia
Findet man eigentlich vornehmlich bei Sektenmitgliedern ...
Wenn die Gender-Forscher das Geschlecht für sozial konstruiert halten und diese Konstruktion dekonstruieren wollen, dann müssen sie annehmen, dass dies auch im Bereich des Möglichen liegt. Dann wäre so einiges möglicherweise konstruiert, die Gender-Studies eingeschlossen. Und eben auch zu dekonstruieren. Offenbar halten sie dies für ausgeschlossen. Somit ist ihre Theorie wiederlegt. Denn es ist nicht logisch, dass ein Gedankenkonstrukt nicht ebenso gesellschaftlich konstruiert ist, wie es ein Geschlecht sein kann, dessen angenommenes Konstrukt ebenfalls seinen Ursprung in den Gedanken von Menschen hat. Die Gender-Studies sind ein Zirkelschluss weil sie annehmen was sie beweisen möchten.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #35Wenn die Gender-Forscher das Geschlecht für sozial konstruiert halten und diese Konstruktion dekonstruieren wollen, dann müssen sie annehmen, dass dies auch im Bereich des Möglichen liegt. Dann wäre so einiges möglicherweise konstruiert, die Gender-Studies eingeschlossen. Und eben auch zu dekonstruieren. Offenbar halten sie dies für ausgeschlossen. Somit ist ihre Theorie wiederlegt. Denn es ist nicht logisch, dass ein Gedankenkonstrukt nicht ebenso gesellschaftlich konstruiert ist, wie es ein Geschlecht sein kann, dessen angenommenes Konstrukt ebenfalls seinen Ursprung in den Gedanken von Menschen hat. Die Gender-Studies sind ein Zirkelschluss weil sie annehmen was sie beweisen möchten.
Man kann an »Gender Studies« nicht mit der herkömmlichen Logik herangehen. Siehe Manfred Köhnens Zusammenfassung zu Adorno & Habermas:
Zitat Dabei müssten nicht notwendigerweise alle Teilsätze empirisch prüfbar sein, solange die Theorie konsistent sei und Einblick in die gesellschaftliche Totalität biete.
Wirf nun jemandem, der in einem ganz engen Quadrat denkt, einen Zirkelschluss vor. Er wird Dich nicht verstehen …
Zitat von stefanolix im Beitrag #36 Man kann an »Gender Studies« nicht mit der herkömmlichen Logik herangehen. Siehe Manfred Köhnens Zusammenfassung zu Adorno & Habermas:
Zitat Dabei müssten nicht notwendigerweise alle Teilsätze empirisch prüfbar sein, solange die Theorie konsistent sei und Einblick in die gesellschaftliche Totalität biete.
Wirf nun jemandem, der in einem ganz engen Quadrat denkt, einen Zirkelschluss vor. Er wird Dich nicht verstehen …
Lieber stefanolix, ich habe kein facebook-account und auch nicht vor dies zu ändern. Dadurch konnte ich den Link nicht verwenden. Nebenbei bemerkt finde ich Links die nicht von jedem Leser hier geteilt werden können, wertlos und unzweckmäßig für eine Diskussionsgrundlage. Das soll jetzt keine Kritik sein, nur eine persönliche Meinung. Die Entgegnung, dass nicht alle Teilsätze empirisch prüfbar sein müssen entstammt ja aus dem damaligen Positivismusstreit mit Karl Popper und ist mir auch bekannt, nur geht es mir nicht um einen Teilbereich sondern um die die Theorie tragende Kernaussage der Konstruktion.
Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/SozialkonstruktivismusDie so genannte Sokal-Affäre wird (nicht nur als Argument gegen postmoderne Tendenzen in der Wissenschaft insgesamt, sondern auch) als Argument gegen den Sozialkonstruktivismus angeführt: Es wird davon gesprochen, dass mit Sokals "Scherz" demonstriert wurde, dass auch Sozialkonstruktivismus sozial konstruiert sei. In der Tat deutet Alan Sokal auf diese Zirkularität des Konstruktivismus ebenso hin, wie er anhand von mehreren Beispielen nachzuweisen versucht, dass das soziale Umfeld zwar eine (meist nur temporäre) Wirkung auf die naturwissenschaftliche Theorie haben kann, dass aber die weitaus wichtigeren und einflussreicheren Kriterien für oder gegen wissenschaftliche Theorien grundsätzlich aus wiederholbaren Experimenten und Beobachtungen stammen; die Konzeption, Umsetzung und Bewertung von Experimenten wird allerdings wiederum von Wissenschaftlern (=sozialen Wesen) durchgeführt, wie Karin Knorr-Cetina 1984 aufgezeigt hat, womit auch die Naturwissenschaften in einer Zirkularität des Kategorialen (s. Kategorien) gefangen sind.
Ich will auch hier den Sozialkonstruktivismus nicht verdammen, sondern versuchen ihn ernst zu nehmen. Wenn alles Soziale und alles Erkennbare einer Konstruktion durch die Gesellschaft unterliegt, kann schlechterdings die Überlegung die zu dieser Erkenntnis führte, davon ausgenommen werden. Auch die Veränderung, also die Dekonstruktion wäre ja immer noch eine Konstruktion. Es hätte sich also nichts geändert, außer der Bewertung. Und um die geht es: Die ganzen Gender-Studies untersuchen aus sozialkonstruktivistischer Sicht eine bereits angenommene Überbewertung des männlichen Geschlechts gegenüber dem weiblichen in der Gesellschaft. Ziel ist eine Umwertung (zuungunsten) des männlichen Geschlechts.
Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Gender_Studies#InhalteDie Vielfalt der Bedeutungen von „männlich“ und „weiblich“ wird hervorgehoben; im gleichen Moment werden bestimmte Vorstellungen vom natürlichen Wesen der Geschlechter, von Idealen von Männlichkeit und Weiblichkeit verdeutlicht. Als Folge dieser Überlegungen wird die Beziehung der Geschlechter als veränderbar angesehen. Da die Geschlechterbeziehung nicht als natürliche oder statische Ordnung angesehen werden kann, wird sie als Repräsentation kultureller Regelsysteme gedeutet. Dabei ist der Aspekt der Wertung des Geschlechts wichtig; der Wert, der innerhalb einer Kultur einem Geschlecht zugeordnet wird, wirkt sich auch auf das Verständnis des soziokulturellen Geschlechts innerhalb des gesellschaftlichen Systems aus. Ein Schwerpunkt der Gender Studies ist, die Mechanismen, die hinter diesen Auf- bzw. Abwertungen von Geschlechtern stehen, aufzudecken. Im Gegensatz zu den Women's Studies ist es möglich, auch Differenzen zu betrachten, durch die sich Frauen selbst voneinander unterscheiden, insbesondere unter dem Gesichtspunkt von gesellschaftlichen Minderheiten.
Gender-Studies entstammen der feministischen Bewegung und wie auch immer die soziologische Verpackung aufgehübscht wird, es ist ein Geschlechterkampf. Revolutionär ist er deshalb, weil es nicht nur um Geldverschwendung und unwissenschaftliche Studien geht, sondern auch um die Begrenzung von Freiheit durch eine sehr antikapitalistische und kollektivistische Stoßrichtung. Die Volkserziehung wandelt ihr Geschlecht von männlich in weiblich. Und es stellt sich für mich immer klarer heraus, dass die weibliche Variante nicht weniger autoritär als die männliche ist. Nur, was ersterer im Vergleich zur zweiten eindeutig fehlt, ist eine Opposition; weil die Problematik völlig unterschätzt wird. Gender- und Queer-Studies sind ein Angriff auf alles, was mit liberalen Traditionen verbunden wird.
Wie wohltuend, wenn jemand so präzise die Konsequenzen der "Genderei" weiterdenkt. In Österreich äußerte die Ministerin Heinisch-Hossek (derzeit für Frauen zuständig, in einer möglichen neuen Koalition ab den Wahlen im Herbst als Bildungsministerin (igitt!) gehandelt den Gedanken, dass nach der Geburt eines Kindes die Karenz zwischen Mutter und Vater aufgeteilt werden müsste - wenn der Vater nicht will, verfällt ein Teil der Karenz. Massive Eingriffe in die Entscheidungsrechte der Eltern und in die Privatsphäre der Einzelnen und Familien sind auch eine Folge der Gender-Ideologie und -Politik.
Zitat von Nova im Beitrag #38Wie wohltuend, wenn jemand so präzise die Konsequenzen der "Genderei" weiterdenkt. In Österreich äußerte die Ministerin Heinisch-Hossek (derzeit für Frauen zuständig, in einer möglichen neuen Koalition ab den Wahlen im Herbst als Bildungsministerin (igitt!) gehandelt den Gedanken, dass nach der Geburt eines Kindes die Karenz zwischen Mutter und Vater aufgeteilt werden müsste - wenn der Vater nicht will, verfällt ein Teil der Karenz. Massive Eingriffe in die Entscheidungsrechte der Eltern und in die Privatsphäre der Einzelnen und Familien sind auch eine Folge der Gender-Ideologie und -Politik.
Während der Recherchen für den Artikel vom Sonntag bin ich ein Stück klüger geworden: Sobald sich Menschen ein wenig in den Genderismus einlesen und sobald sie das Ausmaß dieses Wahnsinns erahnen, werden sie dagegen resistent.
Sehr viel habe ich dabei in den Veröffentlichungen von Frauen (Bloggerinnen und Autorinnen) gelernt, die den genderistischen Wahnsinn einfach nicht mitmachen wollen, weil sie auf sehr gesunden Füßen selbstbewusst mitten im Leben stehen. Es kristallisiert sich wirklich heraus, dass die »Genderist*Innen« eine radikale kleine Minderheit sind. Sie sind sicher ziemlich laut und sehr gut vernetzt und kassieren die eine oder andere Fördergeld-Million, aber die Vernünftigen sind immer noch in der Mehrheit.
PS: Was mir immer wieder aufgefallen ist: Die Verständlichkeit und die Lesbarkeit genderistischer Texte sind in der Regel sehr schlecht. Wenn man selbst gern liest und verständlich schreibt, tut einem das Lesen dort richtig weh.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #37Lieber stefanolix, ich habe kein facebook-account und auch nicht vor dies zu ändern. Dadurch konnte ich den Link nicht verwenden. Nebenbei bemerkt finde ich Links die nicht von jedem Leser hier geteilt werden können, wertlos und unzweckmäßig für eine Diskussionsgrundlage. Das soll jetzt keine Kritik sein, nur eine persönliche Meinung. Die Entgegnung, dass nicht alle Teilsätze empirisch prüfbar sein müssen entstammt ja aus dem damaligen Positivismusstreit mit Karl Popper und ist mir auch bekannt, nur geht es mir nicht um einen Teilbereich sondern um die die Theorie tragende Kernaussage der Konstruktion. (…)
Nur kurz eine Antwort auf den ersten Teil: Ich bin auch nicht bei Facebook und der Link war gar nicht von mir ;-) Soweit eine Facebook-Seite nach außen hin offen ist, kann man sie IMHO verlinken, andere bekomme ich gar nicht zu Gesicht.
Dass der Genderismus (oder Gender-Feminismus) die Grundlagen der freien Gesellschaft in Frage stellt, sieht man ja an den praktischen Handlungen derer, die davon überzeugt sind. Denkverbote, Redeverbote, rigide Einschränkungen der Freiheit, bewusste Benachteiligung von Jungen und Männern. Ich denke, dass man dort noch viel wachsamer hinsehen muss. Die genderistische Ideologie lässt sich widerlegen, die Handlungsweisen lassen sich entlarven. Wie in dem anderen Kommentar schon gesagt: Dafür gibt es meiner Meinung nach eine Mehrheit.
Zitat von stefanolix im Beitrag #40 Nur kurz eine Antwort auf den ersten Teil: Ich bin auch nicht bei Facebook und der Link war gar nicht von mir ;-) Soweit eine Facebook-Seite nach außen hin offen ist, kann man sie IMHO verlinken, andere bekomme ich gar nicht zu Gesicht.
Oha, mein Fehler. Entschuldige, lieber stefanolix. Ich dachte du hattest Dich auf den Link von Michael Klein bezogen. Tja, erwischt, die "Argumente im Streit um Geschlechterverhältnisse" hatte ich nicht gelesen. Aber jetzt habe ich es und den von Dir erwähnten Satz gefunden:
Zitat Kurz zusammengefasst vertrat Popper die Position, dass jede theoretische Aussage auf konkrete (soziale) Probleme bezogen und empirisch falsifizierbar sein müsse, während Adorno der sozialphilosophischen Theoriebildung einen eigenständigen Stellenwert einräumte und die Aufgabe der Sozialwissenschaft in der Kritik von Ungerechtigkeit sah. Dabei müssten nicht notwendigerweise alle Teilsätze empirisch prüfbar sein, solange die Theorie konsistent sei und Einblick in die gesellschaftliche Totalität biete.
Meine Antwort passt, denke ich, trotzdem; "solange die Theorie konsistent sei" (den anderen Quatsch spar ich mir) ist eben nicht gegeben. Aber das macht ja nichts wenn man über allem schwebt mit der sozialphilosophischen Theoriebildung als eigenständigem Stellenwert. Noch ein Nachweis, dass es sich nicht um Wissenschaft handelt. Es ist etwas Eigenständiges, wie die Astrologie oder der Schamanismus.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #41(…) Aber jetzt habe ich es und den von Dir erwähnten Satz gefunden:
Zitat Kurz zusammengefasst vertrat Popper die Position, dass jede theoretische Aussage auf konkrete (soziale) Probleme bezogen und empirisch falsifizierbar sein müsse, während Adorno der sozialphilosophischen Theoriebildung einen eigenständigen Stellenwert einräumte und die Aufgabe der Sozialwissenschaft in der Kritik von Ungerechtigkeit sah. Dabei müssten nicht notwendigerweise alle Teilsätze empirisch prüfbar sein, solange die Theorie konsistent sei und Einblick in die gesellschaftliche Totalität biete.
Meine Antwort passt, denke ich, trotzdem; "solange die Theorie konsistent sei" (den anderen Quatsch spar ich mir) ist eben nicht gegeben. Aber das macht ja nichts wenn man über allem schwebt mit der sozialphilosophischen Theoriebildung als eigenständigem Stellenwert. Noch ein Nachweis, dass es sich nicht um Wissenschaft handelt. Es ist etwas Eigenständiges, wie die Astrologie oder der Schamanismus.
In unserer Wahrnehmung ist die Theorie nicht konsistent. Aber aus der »besseren« Perspektive – und das kann ja wohl nur die queer-feministische sein – können an der Stabilität des Theoriegebäudes überhaupt keine Zweifel bestehen.
Wir kennen das doch noch von früher: »Die Lehre von Marx ist allmächtig, weil sie wahr ist.« Wer würde die Wahrheit einer allmächtigen Lehre in Zweifel ziehen?
Ich habe ja in meinem Artikel bewusst geschrieben, welche Leistungen ich respektiere. Ich will nicht in einer Gesellschaft leben, in der Männer wählen dürfen und Frauen davon ausgeschlossen sind. In der Schweiz ist es noch nicht so lange her, dass Frauen in einzelnen Gegenden nicht mit wählen durften. Es darf keine staatliche oder politische Diskriminierung zu Lasten der Frauen geben. Sie sollen überall die selben Rechte und Pflichten haben.
Als Vater von zwei Söhnen mit großem Altersabstand sehe ich auch eine gewisse Benachteiligung von Jungen im Schulsystem. Aber ich sehe auch, dass man am Widerstand wachsen kann.
Ich möchte ausdrücklich offen lassen, ob es sich um eine Benachteiligung durch Lehrerinnen mit einer bestimmten politischen Ausrichtung handelt. Das ist nämlich nicht sicher. Es kann sich auch um eine Benachteiligung aufgrund struktureller Fehler im Schulsystem bzw. um eine Benachteiligung aufgrund didaktischer Fehler handeln. Zu diesem Thema gibt es sehr interessante Ausführungen bei sciencefiles.org (ich kann sie jetzt aus Zeitgründen nicht im Detail heraussuchen).
Sehr geschätzter Stefanolix,
Frauenwahlrecht und Gleichberechtigung von Frau und Mann sind mit Sicherheit keine Errungenschaften dessen was wir heute als Feminismus bezeichnen. Vom Gender Geschwätz gar nicht zu reden. Feminismus ist Rosinenpickerei auf höchstem Niveau.
Gleiche Rechte und Pflichten sind ja schön gesagt. Aber was ist denn in der Realität in den letzten Jahren passiert? Frauen haben eine Menge Sonderrechte und Quoten eingeräumt bekommen, man sehe sich nur mal die ganzen Frauenquoten und Frauenförderpläne an bei denen Männer ausgeschlossen sind. In Tübingen werden Frauen bevorzugt eingestellt wenn sie unterrepräsentiert sind, Männer wenn sie deutlich unterrepräsentiert sind.
Das hat doch alles mit Gleiche Rechte, Gleiche Pflichten nichts zu tun.
Natürlich kann man am Widerstand wachsen. Aber ist es nicht traurig wenn wir in unserer Gesellschaft uns auf solche Floskeln berufen müssen.
Ich werde vom Staat gezwungen meinen Sohn in die entsprechende Grundschule zu schicken. Ich habe Anspruch darauf, daß mein Sohn genauso gut wie jedes Mädchen behandelt wird.
Ich möchte der Lehrerin keine bestimmte politische Ausrichtung unterstellen. Aber ich behaupte, daß sie in einem System geprägt wurde in dem alles männliche von Übel ist und alles weibliche rein und unschuldig. Und genauso verhält sie sich.
Aber zurück zum eigentlichen Thema. Was hat sich in den letzten Jahren für Männer gebessert? Männer arbeiten noch immer Vollzeit, Teilzeit arbeiten die Mütter. Im Job werden Frauen besonders gefördert, bei Einstellungen werden Frauen bevorzugt, und wenn es zur Scheidung kommt -meist von der Frau eingereicht- werden die Kinder der Mutter zugesprochen. Und sagen Sie jetzt ja nicht die Männer sollten einfach daheim bleiben. Mal abgesehen von der sozialen Isolation heisst es bei der Bewerbung nach der Kinderpause: Frauen werden bevorzugt eingestellt, bzw. VHS Kurse zum Wiedereinstieg nur für Frauen. Die Liste liesse sich ewig fortsetzen.
Zitat von stefanolix im Beitrag #42 In unserer Wahrnehmung ist die Theorie nicht konsistent.
Lieber stefanolix, also da muss ich hartnäckig bleiben. Wenn eine Theorie konsistent ist, dann ist sie Widerspruchsfrei. Das hat nichts mit Wahrnehmung zu tun. Der von mir dargelegte Einspruch hinsichtlich der Konstruktion wird ja auch gar nicht bestritten. Und der Widerspruch auf einen Teilbereich verlegt, was mit Verlaub ganz schön gewagt ist. Aber dieser Widerspruch nimmt der Theorie trotzdem ihre Konsistenz. Sie ist nicht stimmig und muss deshalb ihre Hauptaufgabe in der Kritik sehen. Die Verteidigung weicht aus und scheitert.
Zitat von Fluminist im Beitrag #24...die "Dschungelbücher" von R. Kipling nennen. Die haben literarische Qualität und einen gewissen Tiefgang.
The jungle is Tarzan's:
"Tarzan loves Jane, a cipher. Mowgli loves Bagheera, Baloo, Kaa, his brother wolves. Disseverance tests the meaning of this love And theirs for him; "The Outsong"'s stanzas move Me to this day - three trochees and a stress Clenched into couplets I could feel compress The grief of Partings, all, Farewell a word Neither to be avoided nor endured - Yet still enduringly a hard truth shapes Itself to Kipling's myth, made polyglot, Made measurable. The veriest child could feel How Mowgli's loss ennobled, Tarzan's not, Feel Wolves as netaphor and choose Great Apes Whose timeless monosyllables felt real." - Judith Moffett, "Choosing Tarzan", Michigan Quarterly Review, 1987, 98-102 (abschließendes Sonett)
Hiobsbote
(
gelöscht
)
Beiträge:
28.07.2013 13:22
#46 RE: Das Eigentor in der Studie der Heinrich-Böll-Stiftung
Zitat von StefanolixIm Kampf um das Frauenwahlrecht und um die gesellschaftliche Gleichberechtigung wurden in Europa und in den USA Frauen mit allen Mitteln verfolgt. Einige bezahlten für ihre Überzeugungen und ihr Engagement mit ihrem Leben.
Wann hat das letzte Mal eine Frau ihren antipatriarchalischen Befreiungskampf mit dem Leben bezahlt? An Olympe de Gouges haben Sie hoffentlich nicht gedacht. Die jakobinische Mörderbande hat Zigtausende umgebracht. Da müsste man schon ganz schöne geistige Kopfstände machen, um De Gouges speziell als Opfer ihrer Emanzipationsattitüde zu sehen. Aber wer mag, kann auch beim Jakobinerterror Diskriminierungstendenzen aufdecken. Frauen waren bei den Ermordeten unterrepräsentiert. Das passiert nicht mehr beim nächsten mal!
Oder meinen Sie den ultimativen Beweis? Auch da muss ich Sie enttäuschen. Es war eine gewalttätige Zeit. Als die Hexenfeuer loderten war die Zahl der durch Gewalt ums Leben gekommenen Männer siebenmal so hoch wie die der Frauen. Diskriminierend war das schon, aber eben anders als die uns weismachen wollen.
Der angebliche Kampf um Gleichberechtigung ist eine urban legend, eine von vielen Geschichtsfälschungen, die zur Legitimierung illegitimer Ansprüche erfunden wurde.
Nach den Pressionen der Jakobiner hat die katholische Kirche ein "Zeitalter des Glaubens" beschworen, das es nie gegeben hatte. Das war Zweck und Inhalt der Romantik, romantisch, weil sie eine Welt der Ritter, Troubadoure und Priester im Interesse der katholischen Restauration halluzinierte.
Die Nazis haben nahtlos angedockt und mit den vorgefundenen Mitteln, mit denen die einen eine mittelalterliche Vergangenheit erfunden hatten, ihre eigene mittelalterliche Vergangenheit ausgeheckt. Wenn es durchging ein Zeitalter der Glaubens auszusinnen, warum nicht ein Zeitalter arischer Überlegenheit?
Saddam Hussien ist eigentlich als laizistischer Herrscher gestartet. Als sich das Umfeld immer mehr islamisierte, hat er von der Wissenschaft (warum soll die irakische nicht so korrupt sein wie die deutsche?) seine Verwandtschaft zum Propheten wissenschaftlich nachweisen lassen.
Auch die Kommunisten waren nicht faul bei der Kreation ihrer Traditionen und Märtyrer. Geschichte ist die Geschichte von Klassenkämpfen. Einzelheiten erfragen die Interessierten bitte bei den Teilnehmern der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration.
Insoweit haben die Feministinnen keine neue Methode erfunden. Denn einen ernsthaften Kampf für Frauenrechte gab es eigentlich nie. Wer von den Zeitgenossen hat je den Kampf bemerkt? Und wer waren eigentlich die Frauenrechtskämpferinnen? Die Suffragetten? Wenn man jede Aktivität zum Kampf hochstilisiert, klar, da haben die Suffragetten gekämpft. Aber von denen hat keine ihr Leben verloren. Bei genauerer Betrachtung haben die nicht mehr gekämpft als z.B. die Stahlkocher in Hattingen-Rheinhausen vor 25 Jahren. Eher weniger. Und wenn wir die Suffragetten durchdekliniert haben, war es das schon so gut wie. Dann fällt uns vielleicht noch Klara Zetkin ein, oder …
Dass es keinen richtigen Kampf für Frauenrechte gab, hat einen einfachen Grund: Frauen waren noch nie benachteiligt. Jedenfalls nicht in unserem Kulturkreis. Man kann es natürlich als furchtbare Diskriminierung ausmachen, dass vor tausend Jahren 0% aller Frauen einen Führerschein besaßen. Aber es relativiert sich einiges wenn man hinzuzieht, dass die Zahl der führerscheinbesitzenden Männer damals ebenso klein war. Interessantes findet sich wenn man im Netz sucht, worin sich die Unterdrückung eigentlich ausdrückte. Da lesen wir zum Beispiel in der Kleinen Zeitung im Referat über die Rolle der Frau vor hundert Jahren: Sehr beliebt ist die Frau als Opfer. Ja, so war das damals, die Frau wurde gern als Opfer dargestellt. Genau wie heute. Wo ist der Unterschied? Die Ursache der damaligen Opferdarstellung war der fürsorgliche Impetus des furchtbaren Patriarchats. Die Ursache der heutigen ist die Besetzung der komfortablen Opferposition, um alle damit verbundenen Vorteile abzugreifen. Der totale Fortschritt.
Wann hatte die Frauenbewegung eigentlich das erste Mal die Idee der Emanzipation? Auf diese Frage erhält man die Antwort schnell. Erheblich langsamer und weniger laut kommt die Antwort auf die warum-Frage. Warum haben die Frauen um ihr Wahlrecht, das Recht auf Bildung und Erwerbstätigkeit erst vor 250 Jahren angefangen zu "kämpfen"? Warum nicht vor 750 Jahren? Oder vor 1000?
Bei Lichte besehen ist die sog. "Frauenbewegung" nichts weiter als ein Abfallprodukt des Massenwohlstands. Die ersten Ansätze bildeten sich heraus zu der Zeit, als die Produktivität so weit stieg, dass nicht nur die Fettaugen auf der Bettelsuppe (Adlige und Kirchenobere), sondern ein größerer Personenkreis Zeit, Licht und Geld hatte, eigene Gedanken zu fassen. Als nicht nur Frauen, sondern überhaupt die Menschen erstmals die Chance hatten, als Individuum zu fühlen und handeln. Die Leiden den jungen Werther wären hundert Jahre vorher in den Buchläden (hätte es welche gegeben) als Ladenhüter verstaubt.
Die Frauenbewegung war vorrangig ein Hobby der upper class Frauen. Mit den Rechten aller Frauen hatten die damals genauso viel am Hut wie heute. Das wirkliche Ziel der selbsternannten Kämpferinnen war wohl in erster Linie, sich von ihren sozialen Pflichten zu "befreien". Das wäre doch geil, wenn es (die zunehmende Produktivität machts möglich) gelänge, neben den traditionellen Umverteilungslinien (vom Volk zum Fürscht) weitere aufzumachen und dort die Reusen geschickt reinzustellen. Dann braucht die moderne Frau keinen Ehemann mehr als Ernährer, sondern sie ernährt sich selbst. Von dem Geld, das sie im Schweiße Ihres Angesichts aus dem Automaten zieht. Oder was sie als Genderprofessorin, Gleichstellungbeauftragte oder Sozialanthropologin "verdient".
Obwohl, worüber regen wir uns auf? Das doch schon fast Vergangenheit. Die Geburten- und Migrationsraten sind eindeutig. Je weniger deutsch und je mehr islamisch Deutschland wird, umso mehr wird die Produktivität sich vom deutschen zum islamischen Niveau ändern. Da können die Propagandaabteilungen die wissenschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Leistungen der Muslime noch so oft herbeilügen (obwohl, sagt nicht schon die Vorsilbe, dass wir den Al-Otto-Motor, die Al-Kepplerschen Gesetze und das Al-iPhone dem Miri-Clan verdanken?), die elende Praxis ändert das nicht. Es wird einfach kein Geld mehr da sein zur Finanzierung dieser Luxusprobleme. Und wir werden wehmütig an die Zeit zurückdenken, als wir uns über Niggelichkeiten wie die verlogene Heinrich-Böll-Stiftung aufgeregt haben.
ich möchte Ihnen für Ihren Beitrag von 13:22 Uhr danken, in dem Sie »Probleme« von privilegierten Frauen (genau genommen handelt es sich um Probleme von Gesellschaften, die nicht mehr wissen, wohin mit dem ganzen erwirtschafteten Geld) ansprechen, die eigentlich keine Probleme haben. Sie sprechen die Berufe (haha, guter Witz) »Genderprofessorinen, Gleichstellungbeauftragte oder Sozialanthropologinen« (die Reihe ließe sich noch lange fortsetzen) an, deren „Ausübende“ (hähä!) sich, vermutlich auf Grund charakterlicher Mängel, nicht einmal schämen, Geld für diese Art Nichttätigkeit anzunehmen. Die auf uns zukommende Islamisierung wird es richten.
-- Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard
Zitat von Hiobsbote im Beitrag #46Wenn man jede Aktivität zum Kampf hochstilisiert, klar, da haben die Suffragetten gekämpft. Aber von denen hat keine ihr Leben verloren.
Das stimmt nicht ganz; aber dieser Fall war wohl ein (vielleicht demonstrativ-suizidal in Kauf genommener) Unfall. --- Ansonsten vielen Dank für die umfassende und klare Analyse!
Zitat von Fluminist im Beitrag #48 Das stimmt nicht ganz; aber dieser Fall war wohl ein (vielleicht demonstrativ-suizidal in Kauf genommener) Unfall.
Zu sehen hier. Ansonsten war Emily Davison selbst für britische Suffragetten-Verhältnisse (die z.T. ziemlich brachial waren) extrem:
Zitathttp://en.wikipedia.org/wiki/Emily_Davison _____________ "She gained a reputation as a militant and violent campaigner. On her own initiative and without WSPU approval, her actions developed from disrupting meetings to stone throwing and arson.[7] She was arrested and imprisoned for various offences nine times, including a violent attack on a man she mistook for the Chancellor of the Exchequer, David Lloyd George. During many of these prison terms she went on hunger strike and was force-fed.
On 2 April 1911, the night of the 1911 census, Davison hid in a cupboard in St Mary Undercroft the chapel of the Palace of Westminster overnight so that on the census form she could legitimately give her place of residence that night as the "House of Commons".[12] The 1911 census documents that were uncovered state that Emily Wilding Davison was found 'hiding in the crypt' in the Houses of Parliament. ... In June 1912, near the end of a six-month sentence in Holloway Prison for arson, she reacted to an episode when she and dozens of fellow Suffragettes were force-fed by throwing herself down a 10 metre iron staircase. ... As a result she suffered severe head and spinal damage, causing discomfort for the rest of her life." _____________
Man dürfte nicht fehlgehen, wenn man der Dame eine Holger-Meins-Persönlichkeit attestiert. Zum Zeithintergrund sollte man im Blick halten, daß "Anarchist" zu jener Zeit, völlig zurecht, ein Synonym für "Terrorist" war: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_anarchistischer_Attentate
P.S. Stichwort "arson": http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/d...iches_abfackeln "“Dass Bundeswehrfahrzeuge brennen, fällt unter die Meinungsfreiheit in diesem Lande..”, sagt Monty Schädel, politischer Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstverweigerInnen." Unsereins würde eher meinen, daß hier ein Straftatbestand vorliegt, nicht die Wahrnehmung eines vom Grundgesetz gedecktes Rechts - genau wie bei Menschenhandel und Tontaubenschießen auf Grenzflüchtlinge. In der SED mag man das anders sehen.
Zitat von Hiobsbote im Beitrag #46(…) Der angebliche Kampf um Gleichberechtigung ist eine urban legend, eine von vielen Geschichtsfälschungen, die zur Legitimierung illegitimer Ansprüche erfunden wurde.
(…)
Wann hatte die Frauenbewegung eigentlich das erste Mal die Idee der Emanzipation? Auf diese Frage erhält man die Antwort schnell. Erheblich langsamer und weniger laut kommt die Antwort auf die warum-Frage. Warum haben die Frauen um ihr Wahlrecht, das Recht auf Bildung und Erwerbstätigkeit erst vor 250 Jahren angefangen zu "kämpfen"? Warum nicht vor 750 Jahren? Oder vor 1000?
(…)
Die Frauenbewegung war vorrangig ein Hobby der upper class Frauen. Mit den Rechten aller Frauen hatten die damals genauso viel am Hut wie heute. Das wirkliche Ziel der selbsternannten Kämpferinnen war wohl in erster Linie, sich von ihren sozialen Pflichten zu "befreien". Das wäre doch geil, wenn es (die zunehmende Produktivität machts möglich) gelänge, neben den traditionellen Umverteilungslinien (vom Volk zum Fürscht) weitere aufzumachen und dort die Reusen geschickt reinzustellen. Dann braucht die moderne Frau keinen Ehemann mehr als Ernährer, sondern sie ernährt sich selbst. Von dem Geld, das sie im Schweiße Ihres Angesichts aus dem Automaten zieht. Oder was sie als Genderprofessorin, Gleichstellungbeauftragte oder Sozialanthropologin "verdient".
(…)
Ich habe einige Ihrer Aussagen zitiert, weil ich Ihrem Artikel doch einiges entgegensetzen möchte.
Wir alle waren in der Zeit der französischen Revolution keine Augenzeugen. Wir müssen uns auf Berichte stützen, Berichte sind selten wirklich objektiv. Es ist möglich, dass Olympe de Gouges für ihre radikale Forderung nach Gleichberechtigung ermordet wurde. Es ist auch möglich, dass sie eines von tausenden Opfer des Tugendterrors wurde und dass später eine Legende geschrieben wurde. Tatsache ist: Es gibt eine Schrift, in der sie das Wahlrecht für Frauen gefordert hat.
Ich finde es verfehlt, dass Sie Aspekte der Gleichberechtigung und des Gender-Feminismus in einen Topf werfen. Ich hoffe, dass aus meinem Artikel eine Aussage recht eindeutig hervorgeht: Die Elaborate des Gender-Feminismus sind zu großen Teilen nutzlos und es ist eine sinnlose Verschwendung von Steuergeld, immer weitere hochdotierte Posten dafür auszuweisen.
Ich lehne den Gender-Feminismus ab, sehe aber den Gleichheits-Feminimus als notwendig an. Schließlich gibt es die liberalen Grundsätze von der Gleichheit vor dem Gesetz und von gleichen Rechten und Pflichten für alle Bürger. Ich will nicht in einer Welt leben, in der sich die eine Hälfte der Menschen an einer demokratischen Wahl beteiligen darf und die andere Hälfte nicht. Ich will auch nicht in einer Welt leben, in der die Ehefrau den Ehemann um eine schriftliche Arbeitserlaubnis bitten muss.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.