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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 89 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Prospero Offline



Beiträge: 66

26.09.2013 18:18
#76 RE: 4 Jahre lang innere Harmonie Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #75
Zitat von Nikosch im Beitrag #74

Zitat
Die FDP müsste dann die EZB und das Papiergeldsystem, in letzen Konsequenz das staatliche Währungsmonopol, in Frage stellen. Und auch eine EU, in der Eliten Politik am Menschen vorbei machen, die für Zentralismus steht, ist nicht mit dem Liberalismus vereinbar. Man erreicht die Forderung nach einem schlanken Staat und Bürokratieabbau nicht dadurch, dass man einfach Kompetenzen von Berlin nach Brüssel verlagert.

Das sind für mich alles keine dezidiert europakritischen Positionen. Wenn ich eine Verschlankung und Reform der deutschen Institutionen fordere bin ich ja auch nicht Deutschlandkritisch. Gerade wenn ich die Institutionen prinzipiell für gut erachte fordere ich eine Reform.

Ich fürchte, EU-seitig wird schon jeder Reformvorschlag als völlig inakzeptable Kritik aufgefaßt. Alles, was nicht in Richtung Zentralisierung und Vergrößerung der EU-Bürokratie geht, ist indiskutabel. Wie ging es Anfang des Jahres Cameron mit seinen sehr moderaten und vernünftigen Vorschlägen, sich in der EU wieder auf das Subsidiaritätsprinzip zu besinnen und endlich einmal Verantwortlichkeit der EU-Oberen (Kommission etc.) gegenüber dem Volk Europas herzustellen? Seine Rede wurde eiskalt ignoriert bzw. bei den wenigen Kommentaren dazu willfährig mißdeutet.


Das ist das ganze Problem. Das Wort "europakritisch" ist leider negativ besetzt. Dabei sollte eine kritische Haltung im Allgemeinen und gegenüber staatlichen Institutionen (egal ob BRD oder EU) eine Selbstverständlichkeit sein.

TF Offline



Beiträge: 281

26.09.2013 18:51
#77 RE: 4 Jahre lang innere Harmonie Antworten

Die FDP wird nie wieder in den Bundestag zurückkehren. Anzeichen für eine Bekehrung zum konsequenten Liberalismus sehe ich nicht. Und selbst wenn: die FDP kann solch eine Wende gar nicht vollziehen, ohne radikal ihrem bisherigen Handeln und/oder Aussagen zu widersprechen. Niemand wird ihr glauben. Selbst Schäfflers Mitgliederentscheid war ein Sturm im Wasserglas. Angenommen, Schäffler hätte gewonnen, dann wäre zwar die Beschlusslage der FDP in diesem Punkt liberal gewesen, aber noch lange nicht ihr Handeln. Jeder Versuch, das in die Praxis umzusetzen, hätte das Ende schwarz-gelben Koalition bedeutet und das hätte die FDP niemals gemacht.

Der Rausflug der FDP ist eine Zäsur. Die FDP ist mehrfach totgesagt worden, aber man hat sich daran gewöhnt, dass sie sich doch wieder berappelt. Jetzt ist das Unvorstellbare doch passiert und das ist ein tödlicher Schlag für die FDP. Denn zur völligen inhaltlichen Entleerung kommt jetzt das weitgehende Wegfallen der taktischen FDP-Wähler. Wenn die FDP weder aus Überzeugung noch aus taktischen Motiven gewählt wird, kommt sie bei weitem nicht auf 5%.

WFI Offline



Beiträge: 187

26.09.2013 19:04
#78 RE: 4 Jahre lang innere Harmonie Antworten

Zitat von TF im Beitrag #77
Die FDP wird nie wieder in den Bundestag zurückkehren. Anzeichen für eine Bekehrung zum konsequenten Liberalismus sehe ich nicht. Und selbst wenn: die FDP kann solch eine Wende gar nicht vollziehen, ohne radikal ihrem bisherigen Handeln und/oder Aussagen zu widersprechen. Niemand wird ihr glauben.


Mag sein. Aber dem bisherigen Handeln zu widersprechen war in der Politik noch nie tödlich. Sonst gäbe es keine Opportunisten in der Politik. Merkel ist das beste Beispiel. Eine Nischenpartei wie die FDP braucht allerdings eine gewisse Konsistenz und Glaubwürdigkeit, weil sie von vorneherein nur bestimmte Wähler anzieht. Gewisse Leute bei der FDP kapieren einfach nicht, was es bedeutet, eine Nischen- und Programmpartei zu sein. Trotzdem, die FDP hat eine Chance. Ob sie sie nutzt, ist leider eine andere Frage.

Manfred Sachs Offline




Beiträge: 108

26.09.2013 20:21
#79 RE: 4 Jahre lang innere Harmonie Antworten

Zitat von Prospero im Beitrag #76
Das ist das ganze Problem. Das Wort "europakritisch" ist leider negativ besetzt. Dabei sollte eine kritische Haltung im Allgemeinen und gegenüber staatlichen Institutionen (egal ob BRD oder EU) eine Selbstverständlichkeit sein.

Das ist der große Witz der Deutschen. Als ob sie ihren jeweiligen Staaten nicht grenzenloses Grauen, Vernichtung, Zerstörung, Demütigung, Leid und Elend sowie einen absoluten moralischen Bankrott zu verdanken haben, ist es doch der Staat den sie anbeten, auf den sie all ihr Sehnen und Hoffen richten; der freie Unternehmer - vulgo freie Mensch - hingegen, ist ihnen mehrheitlich zumindest suspekt, wenn nicht gar verhaßt.

MfG
M. S.
---
"[N]icht darauf kommt es an, daß die Menschen sich zum Liberalismus bekennen, sondern darauf, daß sie liberal werden und daß sie liberal denken und handeln." (Ludwig von Mises, Liberalismus, 1927)

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

27.09.2013 08:39
#80 RE: 4 Jahre lang innere Harmonie Antworten

Zitat von TF im Beitrag #77
Die FDP wird nie wieder in den Bundestag zurückkehren. Anzeichen für eine Bekehrung zum konsequenten Liberalismus sehe ich nicht. Und selbst wenn: die FDP kann solch eine Wende gar nicht vollziehen, ohne radikal ihrem bisherigen Handeln und/oder Aussagen zu widersprechen. Niemand wird ihr glauben.


Das vermute ich anders. Wenn ich sehe, wie Schäuble wenige Tage nach der Wahl ein zentrales Wahlversprechen (keine Steuererhöhungen) feilbietet (ohne Not wohlgemerkt, d. h. nicht im Endspurt harter Koalitionsverhandlungen sondern plaudernd im Interview), dann wird man sich irgendwann an die FDP zurückerinnern, dafür muß sie sich gar nicht neu erfinden. Ich gebe eher der AfD schlechte Chancen, da diese Partei neu ist und in der Parteienlandschaft wenig etabliert, anders als wiederum die FDP. Anders gesagt: sollte es wider Erwarten zu Neuwahlen kommen, sähe ich die FDP eher wieder im Bundestag als die AfD, die vermutlich bereits an der Obergrenze der Mobilisierbarkeit des Wählerpotenzials changiert (was mich überrascht hat, daß es nur so wenige sind).

Herzliche Grüße,
Andreas Döding

Frankenstein Offline




Beiträge: 888

27.09.2013 09:28
#81 RE: 4 Jahre lang innere Harmonie Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #80
Anders gesagt: sollte es wider Erwarten zu Neuwahlen kommen, sähe ich die FDP eher wieder im Bundestag als die AfD, die vermutlich bereits an der Obergrenze der Mobilisierbarkeit des Wählerpotenzials changiert (was mich überrascht hat, daß es nur so wenige sind).

Also ich würde das AfD-Wählerpotenzial eher bei 20%+x sehen, ähnlich wie bei der Schill-Partei seinerzeit.

Natürlich nur so lange, wie man die notorischen Spinner in Schach halten kann.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

27.09.2013 09:56
#82 RE: 4 Jahre lang innere Harmonie Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #80
Zitat von TF im Beitrag #77
Die FDP wird nie wieder in den Bundestag zurückkehren. Anzeichen für eine Bekehrung zum konsequenten Liberalismus sehe ich nicht. Und selbst wenn: die FDP kann solch eine Wende gar nicht vollziehen, ohne radikal ihrem bisherigen Handeln und/oder Aussagen zu widersprechen. Niemand wird ihr glauben.


Das vermute ich anders. Wenn ich sehe, wie Schäuble wenige Tage nach der Wahl ein zentrales Wahlversprechen (keine Steuererhöhungen) feilbietet (ohne Not wohlgemerkt, d. h. nicht im Endspurt harter Koalitionsverhandlungen sondern plaudernd im Interview), dann wird man sich irgendwann an die FDP zurückerinnern, dafür muß sie sich gar nicht neu erfinden. Ich gebe eher der AfD schlechte Chancen, da diese Partei neu ist und in der Parteienlandschaft wenig etabliert, anders als wiederum die FDP. Anders gesagt: sollte es wider Erwarten zu Neuwahlen kommen, sähe ich die FDP eher wieder im Bundestag als die AfD, die vermutlich bereits an der Obergrenze der Mobilisierbarkeit des Wählerpotenzials changiert (was mich überrascht hat, daß es nur so wenige sind).

Herzliche Grüße,
Andreas Döding

So sehe ich das auch, jedenfalls was die AfD anbelangt. Sollte es zur raschen Neuwahl kommen (Ironie der Geschichte übrigens, wenn ausgerechnet die 5%-Hürde, die die parlamentarischen Probleme der Weimarer Republik eigentlich vermeiden helfen sollte, jetzt zu einem regierungsunfähigen Bundestag geführt hätte!), dann tritt wahrscheinlich die "Keine Experimente!"-Mentalität der Besitzstandswahrer jeglicher Couleur in den Vordergrund. Einer selbstgefälligen alternativlosen Regierung einen Denkzettel verpassen ist eine Sache, aber wenn es um die Wurst geht, dann wählen wir doch lieber Nummer Sicher --- das hat sich ja im Grunde schon diesmal in den Verlusten der kleineren Parteien gezeigt.

Für die FDP wäre es vielleicht essentiell, im Falle einer baldigen Bundestagswahl personell plausibel aufgestellt zu sein. Der Verlust z.B. von Rösler, der doch immer noch Sympathien bei den FDP-Stammwählern mobilisieren konnte, könnte da problematisch sein. Eine Parteiführung, die allzu deutlich mit dem Verrat am Wähler in der letzten Legislaturperiode in Verbindung gebracht werden kann (und da sollten Lindner & Co. bedenken, daß der typische potentielle FDP-Wähler wohl eher über ein überdurchschnittliches Langzeitgedächtnis verfügt), könnte das Aus bedeuten. Und zwar auf lange Sicht: gelingt es der FDP nicht, schnell wieder auf Bundesebene Fuß zu fassen --- nur eine Neuwahl böte diese Chance ---, dann tippe ich auf die Richtigkeit des eingangs zitieren Satzes von TF.

Am_Rande Offline




Beiträge: 196

27.09.2013 12:09
#83 RE: 4 Jahre lang innere Harmonie Antworten

Sehr verehrte/r „Nikosch“,

ich möchte Ihrer Aussage:

Zitat
Und aus diesem Grunde halte ich auch nicht viel von der These, dass die AfD primär in Konkurrenz zur FDP steht, von dort ihren Hauptstimmenanteil erhalten hat und mittelfristig deren Existenz gefährdet.


widersprechen:

In nächster Zeit wird ja in der (medialen) Öffentlichkeit wieder viel über das Für und Wider der Fünfprozenthürde diskutiert werden.

Ein Aspekt, der dabei vielleicht nicht so oft beachtet werden wird, ist, dass diese Hürde die Parteien zu innerer Geschlossenheit zwingt.
Wäre dem nicht so, säßen jetzt nicht 5, sondern (mindestens) 10 Parteien im Deutschen Bundestag.

Denn jede unsere Groß-Parteien „zerfällt“ (mindestens) in zwei Flügel: die Union in den wirtschaftsnahen Flügel und die „Herz-Jesu-Sozialisten“,
die SPD in „Seeheimer“ und „Parlamentarische Linke“,
die Grünen in „Realos“ und „Fundis“,
die Linkspartei in „Reformer“ und „Sozialisten/Kommunisten“.

Daher ist im Moment meine Einschätzung, dass die AfD in Zukunft aus zwei Flügeln bestehen wird:
den „Wertkonservativen“, denen die CDU in gesellschaftspolitischen Positionen zu „progressiv“ geworden ist,
und aus den „Wirtschaftsliberalen“, denen die FDP auch in Zukunft zu Sozial-Liberal erscheinen wird.

Und als solche Partei ist die AfD die ideale „Nachfolgeorganisation der FDP“ ():

Man kann sie wählen, um die CDU nach rechts zu bewegen,
man kann sie wählen, um der Privatwirtschaft Luft zum Atmen zu verschaffen,
und man kann sie – als Klassisch-Liberaler - wählen, weil jede Kritik am „Moloch EU-ropa“ als Ausdruck des ur-liberalen Subsidiaritätsvertrauens angesehen werden kann.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

27.09.2013 13:19
#84 RE: 4 Jahre lang innere Harmonie Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #3
Auch wenn die CDU/CSU die absolute Mehrheit bekommen sollte, möglich ist es ja wohl noch, wird es weder innere Harmonie - das verhindert der Bundesrat - noch Tiefschlaf geben - dafür werden die Medien sorgen.

Bei einer großen Koalition sehe ich weder Harmonie noch Tiefschlaf sondern Blockade.

Bei Schwarz-Grün sehe ich Chaos.

Nur bei Rot-Rot-Grün würde ich innere Harmonie sehen. Gott schütze Deutschland davor.



Lieber Paul, sie haben mit den letzten zwei Punkten wohl recht, nur sehe ich bei einer großen Koalition halt auch innere Harmonie - zumindest für wirtschaftliceh Regulierungen und Steuererhöhungen.

______________________________________________________________________________

“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

FrancisoDAnconia Offline



Beiträge: 74

27.09.2013 14:25
#85 RE: 4 Jahre lang innere Harmonie Antworten

"Die Harmonie beginnt schon zu wirken:

http://www.welt.de/politik/wahl/bundesta...hungen-vor.html

Alle, welche der FDP das Ausscheiden aus dem Bundestag wegen ihrer nicht ausreichenden Liberalität gewünscht haben, sind jetzt sicher Stolz wie Oskar "

"
Da hätte die FDP auch mitgestimmt. Schließlich hat Sie ja sogar den diversen "Rettungspaketen" zugestimmt, trotz des
Vertrags von Lissabon.

Aber sollen Sie ruhig noch ein bisschen weiter suchen. Je länger wir nicht "regiert" werden - desto besser.

Und außerdem freue ich mich tatsächlich, daß die FDP draußen ist, wenn es eine Partei "verdient" hat dann die FDP

Paul Offline




Beiträge: 1.285

28.09.2013 00:20
#86 RE: 4 Jahre lang innere Harmonie Antworten

Zitat von Techniknörgler im Beitrag #84
Zitat von Paul im Beitrag #3
Auch wenn die CDU/CSU die absolute Mehrheit bekommen sollte, möglich ist es ja wohl noch, wird es weder innere Harmonie - das verhindert der Bundesrat - noch Tiefschlaf geben - dafür werden die Medien sorgen.

Bei einer großen Koalition sehe ich weder Harmonie noch Tiefschlaf sondern Blockade.

Bei Schwarz-Grün sehe ich Chaos.

Nur bei Rot-Rot-Grün würde ich innere Harmonie sehen. Gott schütze Deutschland davor.



Lieber Paul, sie haben mit den letzten zwei Punkten wohl recht, nur sehe ich bei einer großen Koalition halt auch innere Harmonie - zumindest für wirtschaftliceh Regulierungen und Steuererhöhungen.


Lieber Techniknörgler, Sie haben recht. Aber wer hat das am 23.9. schon geahnt? So schnell drehen die Politiker am "Rad". Wir gehen herrlichen Zeiten entgegen. (Ach so, wer freut sich immer noch darüber, dass die FDP weg vom "Fenster" ist?)
MfG, Paul

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

28.09.2013 01:26
#87 RE: 4 Jahre lang innere Harmonie Antworten

Zitat von FrancisoDAnconia im Beitrag #85
"

Da hätte die FDP auch mitgestimmt. Schließlich hat Sie ja sogar den diversen "Rettungspaketen" zugestimmt, trotz des
Vertrags von Lissabon. [...]

Und außerdem freue ich mich tatsächlich, daß die FDP draußen ist, wenn es eine Partei "verdient" hat dann die FDP


Das ist eine willkürliche Mutmaßung, denn die Situation und auch die Entscheidung waren eine völlig andere, als die jetzt zur Debatte stehende Steuererhöhung.

Und Sie glauben wirklich, die FDP hat es mehr verdient als die Grünen oder gar die LINKE?

Aus nicht liberale Sicht macht das sicherlich Sinn. Aber aus liberale Sicht sollte man sich hüten den Fehler der extremen Linken zu kopieren, der im Leben des Brain so wunderbar pointiert wurde:

Zitat

Dass Dogmatismus in den Reihen der politischen Linken Ziel des Spotts ist, ging in der religiösen Kontroverse meist unter. Laut John Cleese entstanden damals in Großbritannien schier unüberschaubar viele linke Organisationen und Parteien, die sich eher gegenseitig bekämpften als den politischen Gegner – weil es ihnen so wichtig war, „dass ihre Lehre rein war“.[145] Der Anführer der „Volksfront von Judäa“ macht im Film klar: „Die einzigen, die wir noch mehr hassen als die Römer … sind die von der scheiß Judäischen Volksfront.“[146] Verstrickt in ständige Debatten und deren genaue Protokollierung lesen diese „recht vertrottelten Revolutionäre“[147] schließlich Brian am Kreuz eine ausgefeilte Erklärung vor, anstatt ihn zu retten. So akzeptieren sie indirekt die Besatzer und deren Hinrichtungsmethoden als Schicksal, das man zu ertragen hat.[127]



Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Leben_d...und_Dogmatismus

______________________________________________________________________________

“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

FrancisoDAnconia Offline



Beiträge: 74

28.09.2013 06:36
#88 RE: 4 Jahre lang innere Harmonie Antworten

Zitat
Und Sie glauben wirklich, die FDP hat es mehr verdient als die Grünen oder gar die LINKE?


Zitat
Zitat von FrancisoDAnconia im Beitrag #85
"



Und Sie glauben wirklich, die FDP hat es mehr verdient als die Grünen oder gar die LINKE?




Von der Konsequenz ja. Die Grünen wollen alles verbieten und nach Ihrem Gusto umbiegen und die Linke ist die Nachfolgepartei der SED. Versucht das zwar zu verheimlichen aber auch hier ist der Feind klar verortet. Jeder der mehr hat als die Linken gutieren ist der Feind. Das hat sich seit SED, PDS Zeiten nicht geändert. Die FDP hat die liberalen Wähler in den letzten 4 Jahren betrogen wie keine andere Partei zuvor. Alles was man an Entscheidungen gegen die Freiheit sehen kann wurde von der FDP mitgetragen. Ja die FDP hat es ganz klar "mehr" verdient.

Zitat

Aus nicht liberale Sicht macht das sicherlich Sinn. Aber aus liberale Sicht sollte man sich hüten den Fehler der extremen Linken zu kopieren, der im Leben des Brain so wunderbar pointiert wurde:
Zitat:
Dass Dogmatismus in den Reihen der politischen Linken Ziel des Spotts ist, ging in der religiösen Kontroverse meist unter. Laut John Cleese entstanden damals in Großbritannien schier unüberschaubar viele linke Organisationen und Parteien, die sich eher gegenseitig bekämpften als den politischen Gegner – weil es ihnen so wichtig war, „dass ihre Lehre rein war“.[145] Der Anführer der „Volksfront von Judäa“ macht im Film klar: „Die einzigen, die wir noch mehr hassen als die Römer … sind die von der scheiß Judäischen Volksfront.“[146] Verstrickt in ständige Debatten und deren genaue Protokollierung lesen diese „recht vertrottelten Revolutionäre“[147] schließlich Brian am Kreuz eine ausgefeilte Erklärung vor, anstatt ihn zu retten. So akzeptieren sie indirekt die Besatzer und deren Hinrichtungsmethoden als Schicksal, das man zu ertragen hat.[127]



Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Leben_d...und_Dogmatismus




Ach also ist es liberal zu allem ja und amen zu sagen. Nun dann ist ja Eigentum und Vertragsfreiheit allemal verhandelbar - ach gucke mal da ist ja tatsächlich so in Deutschland.

Jakob Nierstein Offline



Beiträge: 133

28.09.2013 23:52
#89 RE: 4 Jahre lang innere Harmonie Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #23
Wenn Schäffler sich durchgesetzt hätte, dann gäbe es jetzt keine AfD und die FDP wäre mit 8% im Bundestag.


Nicht Schäffler hätte sich durchsetzen müssen, sondern eine Position gegen die ständigen Regenschirme und gegen klare Schritte.

Immerhin muss man der FDP anerkennen, dass sie überhaupt eine Mitgliederbefragung hat durchführen lassen. Rösler hatte für einen kurzen Moment auch einen Geistesblitz und befürwortete die offizielle Insolvenz Griechenlands samt Schuldenschnitt. Man muss der FDP-Führung vorwerfen, dass sie nicht überzeugend und überlegt gehandelt hat. Gute Gedanken wurden nicht ausformuliert und vertreten. Ganz schädlich war dann auch noch Guidos "Wir haben verstanden." in Folge von Fukushima, der zum geistig-moralischen Gau in Deutschland führte. Ich bin FDP-Wähler und schätze mich und andere FDP-Wähler so ein, dass sie es gar nicht mögen, wenn politische Entscheidungen zu stark von Emotionen beeinflusst werden. Ein nüchternes Abwägen fand gar nicht mehr statt. Mich erinnert es an die Sozialpolitik der linken Parteien, wo jede Kürzung, Vereinfachung und Zusammenlegung zum "sozialen Kahlschlag" hochstilisiert wird. Bis dahin habe ich die FDP geschätzt, weil sie mich auf der argumentativen Schiene erreichen wollte und nicht auf die emotioniale.

adder Offline




Beiträge: 1.073

29.09.2013 09:50
#90 RE: 4 Jahre lang innere Harmonie Antworten

Zitat von Jakob Nierstein im Beitrag #89
Zitat von Frank2000 im Beitrag #23
Wenn Schäffler sich durchgesetzt hätte, dann gäbe es jetzt keine AfD und die FDP wäre mit 8% im Bundestag.


Nicht Schäffler hätte sich durchsetzen müssen, sondern eine Position gegen die ständigen Regenschirme und gegen klare Schritte.

Immerhin muss man der FDP anerkennen, dass sie überhaupt eine Mitgliederbefragung hat durchführen lassen. Rösler hatte für einen kurzen Moment auch einen Geistesblitz und befürwortete die offizielle Insolvenz Griechenlands samt Schuldenschnitt. Man muss der FDP-Führung vorwerfen, dass sie nicht überzeugend und überlegt gehandelt hat. Gute Gedanken wurden nicht ausformuliert und vertreten. Ganz schädlich war dann auch noch Guidos "Wir haben verstanden." in Folge von Fukushima, der zum geistig-moralischen Gau in Deutschland führte. Ich bin FDP-Wähler und schätze mich und andere FDP-Wähler so ein, dass sie es gar nicht mögen, wenn politische Entscheidungen zu stark von Emotionen beeinflusst werden. Ein nüchternes Abwägen fand gar nicht mehr statt. Mich erinnert es an die Sozialpolitik der linken Parteien, wo jede Kürzung, Vereinfachung und Zusammenlegung zum "sozialen Kahlschlag" hochstilisiert wird. Bis dahin habe ich die FDP geschätzt, weil sie mich auf der argumentativen Schiene erreichen wollte und nicht auf die emotioniale.


Ja, natürlich. Sie haben völlig recht, lieber Jakob Nierstein, dass die FDP zwar einiges falsch, anderes aber als einzige damals im Bundestag vertretene Partei überhaupt gemacht hat (und teilweise auch richtig gemacht hat). Allerdings war die FDP in den letzten Jahren immer "das geringste Übel". Und ich habe langsam die Nase davon voll, das geringste Übel zu wählen - daher denke ich schon, dass es hilfreich ist, dass keine liberale Partei mehr das Feigenblättchen für den Etatismus von 90-95% der Bundespolitik geben muss. Natürlich werden wir alle in den nächsten vier Jahren fluchen und zähnefletschen ob der Zumutungen, die aus Berlin kommen werden. Und im Detail wird man denken können, "mit der FDP in der Regierung wäre uns zumindest das erspart geblieben". Wenn aber am Ende der vier Jahre eine größere Anzahl Bürger erkannt hat, dass etatistische Parteien das Land und vor allem sie selbst zugrunde richten, dann wird vielleicht auch endlich mal in Deutschland liberaler gewählt.
Ich bin ja immer wieder verwundert, wie wenige liberale Parteien hier bei uns überhaupt sichtbar sind (und wie schlecht diese abschneiden). Die Liberaldemocrats in UK haben trotz Mehrheitswahlrecht eine Vertretung liberaler Interessen in der Regierung erzwungen, sie haben dazu noch eine durchaus stattliche Anzahl von Sitzen im House of Commons.
In den Niederlanden ist nicht eine, sondern gleich drei liberale Parteien im Parlament (Volkspartij voor Vrijheid en Democratie(VVD), die auch die Regierungsmehrheit stellt, Partij voor de Vrijheid (PVV) und Democraten 66 (D66)) vertreten. Natürlich muss man zugeben, dass diese auch teilweise eher konservativen Charakter haben.

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