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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 99 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2 | 3 | 4
Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

29.01.2014 22:25
#51 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #50
"Für die Legislaturperiode benannte Merkel die Energiewende als eine der vorrangigsten Aufgaben: Derzeit schaue die Welt mit einer Mischung aus Neugier und Unverständnis auf die Energiewende in Deutschland, so Merkel. Aber: "Wenn uns die Energiewende gelingt, wird sie zu einem Exportschlager. Wenn es einem Land gelingen kann, dann Deutschland."

Wer, wenn nicht wir? Weil wir so, verdammte Hacke, großartig sind, oder was?

Wir werden die Energie wenden, koste es was es wolle! Wir werden sie wenden, bis zum letzten Mann, äh - Blutstropfen, ... bis zur letzten Patrone werden wir standhaft und glühenden Herzens, nich wahr? Für unsere geliebte Klimakanzlerin! Bis es dereinst heißen möge: Von der trEUbutpflichtigen, bunten Provinz Germanistan lernen heißt Energiewenden lernen. Sieg oder Untergang!

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Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

30.01.2014 08:19
#52 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #49
Tut mir leid, Genossen, war nur so 'ne Idee von mir. Im nächsten Absatz wird also gleich die nächste Sau durchs Dorf getrieben:
____________
"Verkehrsminister Dobrindt: Vom Jahr 2020 sollen nur noch leise Züge fahren dürfen
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will, dass der Güterverkehr auf der Schiene leiser wird. „Noch immer rattern Uralt-Güterwaggons durch Deutschland und rauben vielen Menschen den Schlaf“, beklagt der CSU-Politiker. ... „Aber wer bis 2020 nicht auf lärmmindernde Technik umgerüstet hat, wird dann das deutsche Netz nicht mehr befahren dürfen“, schreibt Dobrindt weiter."


Interessant. Bleibt zu Hoffen, dass die gleiche Logik auch auf früh-pubertierende Mopedfahrer und spät-pubertierende Motorradfahrer ausgeweitet wird. Die können einen wirklich den Schlaf rauben. Es kann nicht sein, dass 300 kg Motorrad lauter sind, als 3000 Tonnen Eisenbahn.

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

30.01.2014 08:42
#53 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #52
Interessant. Bleibt zu Hoffen, dass die gleiche Logik auch auf früh-pubertierende Mopedfahrer und spät-pubertierende Motorradfahrer ausgeweitet wird. Die können einen wirklich den Schlaf rauben. Es kann nicht sein, dass 300 kg Motorrad lauter sind, als 3000 Tonnen Eisenbahn.

Da müssen sie halt die Grünen wählen (wen sonst?). Allerdings die deutschen Grünen und zwar die von 2010. Wobei selbst diese noch keine schweren E-Motorräder auf dem Radar hatten.

Beste Grüße, Calimero

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Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

30.01.2014 09:24
#54 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Es geht mir um um kein Verbot, sondern um eine sinnvolle Beschränkung der Schallemissionen. Autos sind mittlerweile so leise, dass man sie teilweise gar nicht mehr hört, ich denke da haben immer strengere Normen und Auflagen ihren Anteil. Gilt das nicht für Mopeds und Motorräder?

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

30.01.2014 09:42
#55 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Mir geht es da leider wie Calimero.

Ich kann, ob dem was geschieht, ob dem was unser Staatsoberhaupt spricht, nur ohnmächtig aufstöhen. Ohnmächtig, weil man einfach nicht weiß, wie man diesem Irrsin begegnen soll.

Immerhin scheinen durch Einsatz äußerster Mittel die wirklich wichtigen Probleme zumindest auf EU Ebene gelöst zu werden.

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

30.01.2014 10:16
#56 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #55
Immerhin scheinen durch Einsatz äußerster Mittel die wirklich wichtigen Probleme zumindest auf EU Ebene gelöst zu werden.
Und was ist daran schlecht?

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

30.01.2014 11:23
#57 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #56
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #55
Immerhin scheinen durch Einsatz äußerster Mittel die wirklich wichtigen Probleme zumindest auf EU Ebene gelöst zu werden.
Und was ist daran schlecht?

Okay, zugegeben ist es nicht ganz so irre wie die 106-seitige Verordnung zur Beschaffenheit gewerblich genutzter Friseurkämme, in welcher nach 4-jährigen, intensiven Harmonisierungsbestrebungen endlich die zulässigen Bemessungsgrenzen, sowie der Minimal/Maximal-Abstand der Kammzähne im Verhältnis zur zulässigen Kamm-Gesamtlänge, dessen Material und der Farbe festgelegt wurden.

Aber prinzipiell würde ich sagen: Aufwand vs. Nutzen

Beste Grüße, Calimero

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xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

30.01.2014 12:36
#58 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #47
Diese Typen gibt es immer noch zuhauf, leider auch in meiner (Strom-)Branche.
So einen hatten wir in der FH als Lektor. Vom Verbund. Dort hat er igrendwas mit Erneuerbaren zu tun. Seine Aussage: "Energie ist viel zu billig." Für den hochbezahlten (der Verbund zahlt verdammt gut!) Angestellten mag das vielleicht sogar zutreffen.
Ich hab mir mal meinen persönlichen Anteil an der heimischen Stromrechnung ausgerechnet: 12€50 im Monat, das ist doch wirklich nichts. Da kann ich obige Aussage schon nachvollziehen.

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

30.01.2014 13:03
#59 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #56
Und was ist daran schlecht?


Wenn Sie sich die Mühe machen, lieber xanopos, und die Richtlinie einmal bemühen, werden sie feststellen wie lax die Reglung im Hinblick auf die Freiheiten bei der Farbgebung von Schnullerbändern gefasst ist.

Über Augenkrebsrisiko scheint man sich auch so gar keine Gedanken bei der EU zu machen. Eine solche Nachlässigkeit bei hochbezahlten Beamten mit moralischem Auftrag .... da fehlen mir schlicht die Worte.

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

30.01.2014 18:43
#60 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #45
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #34

Und wenn ich sagen würde, ich esse kein Fleisch weil ich kein Mörder sein will, habe ich Sie und den von mir verehrten Bloggründer als Mörder bezeichnet, oder was?



Allerdings. Ihr Aussage lautet nämlich:

1. WENN ich Fleisch esse, DANN werde ich zum Mörder.

beziehunsgweise

1. WENN ich Soldat werde, DANN werde ich ein Mörder.

Lieber Frank2000,

wie meine Aussagen lauten, steht geschrieben wo mein Name drunter steht und nicht Ihrer.
Wenn ich schreibe: "ich esse kein Fleisch weil ich kein Mörder sein will" dann ist dort kein "wenn" und auch kein "dann".

Sollte ich in der zitierten Hypothese auf einmal Fleisch essen, kann ich in diesem Moment meine Meinung ändern und feststellen, dass ich ja gar kein Mörder sein kann, weil Tiere gar nicht ermordet werden können.
Ich esse jeden Tag Fleisch und habe gerade dieses Beispiel gewählt, um aufzuzeigen, wie persönlich die auf mich bezogene Kategorisierung ist. Und wie subjektiv.

Nicht jeder der eine PV-Anlage auf seinem Dach hat, speist seinen Strom fürs Doppelte des Einkaufspreises in das Netz ein. Gar nicht wenige besitzen Inselanlagen und erzeugen und speichern ihren Strom für den Eigenverbrauch.

Meine Maßstäbe gelten für mich, dass habe ich explizit mehrmals in dieser Diskussion so formuliert. Sie sind auch selbstverständlich kritisierbar, können als überzogen dargestellt werden oder auch als unzutreffend.
Was ich selbst für mich als tragbar oder nicht empfinde, ist ganz allein meine Entscheidung, ebenso wie ich mich selbst sehe, wenn ich bestimmte Handlungen vornehme oder unterlasse. Ich kann mich selbst bezeichnen wie ich will, selbstverständlich auch hypothetisch.
Daraus leitet sich gar nichts für andere ab, für niemanden.
Sollten Sie sich meine Maßstäbe zu eigen machen, kann ich Sie nicht daran hindern. Aber Sie können nicht mich dafür verantwortlich machen, einerseits meine Sicht zu übernehmen, die Ihnen evtl. nicht gefällt, und sich andererseits darüber zu beklagen, sie übernommen zu haben. Das liegt in Ihrem Verantwortungsbereich.
Wenn Sie allerdings ihren Verantwortungsbereich auf meine Person ausdehnen wollen, wird das von mir als ein Versuch gewertet, meine Meinung zu unterdrücken. Wenn, wohlgemerkt. Aber ich gehe mal vorerst nicht davon aus, dass das Ihre Intention ist.
Es hängt dann davon ab, wie hoch die Meinungsfreiheit bei den Besuchern in der Kneipe geschätzt wird und ob überhaupt und wer von uns beiden eine auf die Nuss bekommt.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

31.01.2014 00:18
#61 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #57
Zitat von xanopos im Beitrag #56
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #55
Immerhin scheinen durch Einsatz äußerster Mittel die wirklich wichtigen Probleme zumindest auf EU Ebene gelöst zu werden.
Und was ist daran schlecht?

Okay, zugegeben ist es nicht ganz so irre wie die 106-seitige Verordnung zur Beschaffenheit gewerblich genutzter Friseurkämme, in welcher nach 4-jährigen, intensiven Harmonisierungsbestrebungen endlich die zulässigen Bemessungsgrenzen, sowie der Minimal/Maximal-Abstand der Kammzähne im Verhältnis zur zulässigen Kamm-Gesamtlänge, dessen Material und der Farbe festgelegt wurden.

Aber prinzipiell würde ich sagen: Aufwand vs. Nutzen

Beste Grüße, Calimero


Das ist der Punkt. Aber nicht nur der bürokratische Aufwand, auch die Kosten des eigentlichen Inhaltes der Regelungen spielen irgendwann keine Rolle mehr. Am Anfang werden noch sinnvolle und nachvollziehbare Regelungen geschaffen. Die dafür zuständige Bürokratie hört aber dann nicht auf, das Ziel, auf was sie angesetzt wurde, wird absolut gesetzt. Während beim ersten Schritt noch Rücksicht auf andere Aspekte genommen wird, folgt darauf eine Verdrängung aller anderen Werte. Der Nutzen pro Aufwand der Regulierung entwickelt sich gegen null, aber die Bürokratie hört nicht auf. Man hat ein absolutes Ziel und es ist noch nicht erreicht, der Aufwand für unangemessen zu halten ist ein Merkmal egoistische Bremser bei der Verwirklichung des großen Endziels - was auch immer da gerade zum Selbstzweck erhoben wurde.

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.432

31.01.2014 11:00
#62 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #56
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #55
Immerhin scheinen durch Einsatz äußerster Mittel die wirklich wichtigen Probleme zumindest auf EU Ebene gelöst zu werden.
Und was ist daran schlecht?


Eine solche Frage in einem liberalen Forum löst bei mir Kopfschmerzen aus.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.432

31.01.2014 11:23
#63 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #60

...wie meine Aussagen lauten, steht geschrieben wo mein Name drunter steht und nicht Ihrer.
Wenn ich schreibe: "ich esse kein Fleisch weil ich kein Mörder sein will" dann ist dort kein "wenn" und auch kein "dann".



Werter Erling Plaethe,
es steht mir als Liberalem völlig fern irgendjemand überhaupt etwas vorzuschreiben, was in den privaten Bereich fällt. In so weit:

Es ging mir allein um die interessante Frage, wie Aussagen interpretiert werden können. Wie wir alle wissen, gibt es die strenge Form der Aussagenlogik, insbesondere der mathematischen Aussagenlogik. Manchmal wird versucht, die mathematische Aussagenlogik auch auf Alltagssprache anzuwenden. Und das ist schlecht; und von dieser Meinung werde ich auch niemals abrücken. Ich gehe sogar so weit zu behaupten: wer bewusst versucht, Alltagssätze mittels mathematischer Aussagenlogik zu immunisieren, der hat in vielen Fällen Hintergedanken. Der bzw diejenige macht das nicht um der Erkenntnis willen, sondern genau im Gegenteil: um ungestraft problematische Aussagen transportieren zu können, ohne dafür belangt zu werden.

Ein wichtiges Beispiel für die Verstümmelung von Alltagssprache mittels Aussagenlogik ist die Juristerei. Ich weiss, dass es ganz ohne nicht geht. Aber in dem Moment, wo man versuchten würde die alltägliche Kommunikation auf die Ebene juristischer Eindeutigkeit zu heben, wäre alle Menschlichkeit verloren. Es GIBT eine alltägliche Kommunikation und die ist eingebunden in ein Geflecht von common sense, ungeschriebenen Regeln, dem "Tonfall" und vielem mehr.

Auch in der Politik wird dieses böse Spielchen immer wieder gespielt. "Das habe ich so nie gesagt" ist doch das wichtigste Mantra der Politiker...

Wenn ich die Alltagssprache anwende, dann ist im Satz "ich esse kein Fleisch weil ich kein Mörder sein will" eine Zwangsläufigkeit. Ich sage weder, dass Sie das so verstehen noch das Sie das so gemeint haben. Ich weiss nicht mal, ob Sie Fleisch essen oder nicht und es interessiert mich auch nicht, da es Ihr Privatbereich ist. Ich habe lediglich den Satz analysiert. Und nach meiner Analyse postuliert der Satz Zwangsläufigkeit, mit allen von mir beschriebenen inhaltlichen Konsequenzen. Diese Zwangsläufigkeit lässt sich in der Alltagssprache auch nicht umgehen; da muss man schon zur Sophistik greifen. Oder anders ausgedrückt:

Meine Behauptung ist: In Deutschland wird eine überwältigende Mehrheit der Zuhörer den zitierten Satz so verstehen, dass Zwangsläufigkeit (also wenn - dann) gemeint ist. Und ich behaupte, auch wir Liberale haben zu akzeptieren, dass es eine Alltagssprache und damit ungeschriebene Regeln in der Kommunikation gibt. Weil Kommunikation eine soziale Aktivität ist und damit über den Kernbereich der liberalen Theorie hinausgeht (Privates wird privat geregelt).

Ich hoffe, ich konnte verständlich machen, dass ich weder Ihnen noch sonst jemandem irgendwas unterstelle! Es ging mir nur und ausschließlich um mein Verständnis von Sprache. Theorie. Also lediglich der Diskussion halber.

Frieden?

Herzliche Grüße
Frank

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.560

31.01.2014 12:12
#64 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #57
Aber prinzipiell würde ich sagen: Aufwand vs. Nutzen


Wenn man das Prinzip des abnehmenden Grenznutzens auf soziale Organisationen umbricht, ergibt sich daraus zwangsläufig ein Anwendungsfall des Parkinsonschen Gesetzes.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

31.01.2014 15:13
#65 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #62
Zitat von xanopos im Beitrag #56
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #55
Immerhin scheinen durch Einsatz äußerster Mittel die wirklich wichtigen Probleme zumindest auf EU Ebene gelöst zu werden.
Und was ist daran schlecht?


Eine solche Frage in einem liberalen Forum löst bei mir Kopfschmerzen aus.
Lassen Sie mich raten, Nichttechniker?

Aus einem weniger reißerischen Artikel des Hamburger Abendblattes entnehmen wir wenigstens Fachnamen der Schnullerkettenverordnung: DIN EN 12586

Aha, eine technische Norm also.

Auf der Seite "Kindersicherheit.de" wird die Norm in der Ausgabe 2002 behandelt: http://www.kindersicherheit.de/html/vr_schnuller.html

Also schon einige Jahre gültig.

Das sind nicht die neusten Auswüchse Brüsseler Allmachtsfantasien, sondern nur die neuste Version (die aktuellste ist von April 2011!) einer technischen Norm.

Was spricht aus liberaler Sicht dagegen Normen auf europäischer Ebene zu regeln? Gar nichts.

So jetzt eine Frage an die Juristen, wenn es wirklich eine Schnullerketten-Verordnung als Verordnung gibt müsste ich sie doch irgendwo kostenlos lesen können, nur wo.
Ich hab den Verdacht, das aus einer Norm eine Verordnung gemacht wurde.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.432

31.01.2014 15:22
#66 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #65

Ich hab den Verdacht, das aus einer Norm eine Verordnung gemacht wurde.


Genau da ist das Problem. Schade, dass ich das noch erklären muss. Freiwillige Industrienormen können die Firmen von mir aus so viele machen wie sie wollen. Das zahlen die Firmen selbst. Und niemand ist verpflichtet, sich daran zu halten. Und allein schon die Gewinnerzielungsabsicht der Firmen wird den Aufwand für solche Normen in sinnvollem Rahmen halten. Aber Verordnungen und Gesetze zu solchen Themen sind schlicht ein Schlag ins Gesicht der bürgerlichen Freiheit. Der EU-Moloch wird alle liberalen Freiheiten begraben.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

31.01.2014 15:25
#67 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #65
Was spricht aus liberaler Sicht dagegen Normen auf europäischer Ebene zu regeln?

Sehr viel.
Es ist fraglich, ob diese Norm überhaupt nötig und sinnvoll ist. Es ist klar, daß dieses Thema keine EU-Zuständigkeit sein sollte.
Und es ist eine unglaubliche Verschwendung von Steuergeldern, wenn der hochdotierte Brüsseler Apparat sich mit solchen Sachen beschäftigt.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

31.01.2014 15:31
#68 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #67
Es ist klar, daß dieses Thema keine EU-Zuständigkeit sein sollte.

Ist es auch nicht.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

31.01.2014 15:44
#69 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #66
Zitat von xanopos im Beitrag #65

Ich hab den Verdacht, das aus einer Norm eine Verordnung gemacht wurde.


Genau da ist das Problem. Schade, dass ich das noch erklären muss.
Ich habe den Verdacht, dass ein unwissender Journalist aus einer Norm eine Verodnung gemacht hat. Wenn es eine EU-Schnullerverordnung gäbe, dann auch eine Verordnungs-Nummer dazu.

Zitat
Und niemand ist verpflichtet, sich daran zu halten.

Theoretisch ja, praktisch nein.

Zitat
Der EU-Moloch wird alle liberalen Freiheiten begraben.

Normen begraben die liberalen Freiheiten? Der war gut.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

31.01.2014 17:07
#70 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #63

Wenn ich die Alltagssprache anwende, dann ist im Satz "ich esse kein Fleisch weil ich kein Mörder sein will" eine Zwangsläufigkeit. Ich sage weder, dass Sie das so verstehen noch das Sie das so gemeint haben. Ich weiss nicht mal, ob Sie Fleisch essen oder nicht und es interessiert mich auch nicht, da es Ihr Privatbereich ist. Ich habe lediglich den Satz analysiert. Und nach meiner Analyse postuliert der Satz Zwangsläufigkeit, mit allen von mir beschriebenen inhaltlichen Konsequenzen. Diese Zwangsläufigkeit lässt sich in der Alltagssprache auch nicht umgehen; da muss man schon zur Sophistik greifen.

An dieser Stelle habe ich mich gefragt, ob Sie meine Antwort zu Ende gelesen haben...

Zitat von Frank2000 im Beitrag #63
Oder anders ausgedrückt:

Meine Behauptung ist: In Deutschland wird eine überwältigende Mehrheit der Zuhörer den zitierten Satz so verstehen, dass Zwangsläufigkeit (also wenn - dann) gemeint ist. Und ich behaupte, auch wir Liberale haben zu akzeptieren, dass es eine Alltagssprache und damit ungeschriebene Regeln in der Kommunikation gibt. Weil Kommunikation eine soziale Aktivität ist und damit über den Kernbereich der liberalen Theorie hinausgeht (Privates wird privat geregelt).

Ich hoffe, ich konnte verständlich machen, dass ich weder Ihnen noch sonst jemandem irgendwas unterstelle! Es ging mir nur und ausschließlich um mein Verständnis von Sprache. Theorie. Also lediglich der Diskussion halber.

Frieden?

Ja natürlich, ich verstehe Sie. Und Andreas Döding verstehe ich auch. Ebenso wie alle anderen die ich vor den Kopf gestoßen habe.
Aber in der Diskussion wurde zugespitzt und ohne noch mal zu wiederholen was ich Ihnen zuvor geantwortet habe:
Ich esse jeden Tag Fleisch.
Mir gefällt die Aussage "Ich esse kein Fleisch weil ich kein Mörder sein will" ebenfalls nicht. Aber ich kann sie beim besten Willen nicht auf mich beziehen. Wenn irgendjemand einer extremen Wahrnehmung folgt und die Tötung von Tieren für Mord hält, na und? Wieso soll ich mich da angesprochen fühlen? Der kann doch sein wollen oder nicht sein wollen was er will! Was geht mich das an?
Was für eine eigenartige Regel der Kommunikation soll das sein, die den Fall der Zwangsläufigkeit abhängig macht vom Thema?
"Ich esse kein Fleisch, weil ich kein Mörder sein will" ruft ja überhaupt keinen Widerspruch hervor! Ich habe noch nicht davon gehört, dass sich jemand bei diesem schon recht bekannten Ausspruch als Mörder diffamiert fühlte, der Fleisch isst.
"Ich will kein Soldat sein, weil ich kein Mörder sein will" (sinngemäß) hat allerdings eine lange und historische Diskussion hervorgerufen.
Dagegen:
"Ich will keine PV-Anlage, weil ich kein Schmarotzer sein will"
erntet vor allem bei denen die größte Ablehnung, die die ersten beiden Aussagen mit Vehemenz unterstützen würden! (nicht nur dort, ich weiß)

Was ich damit zum Ausdruck bringen will:
Es gibt diese von Ihnen als ungeschrieben bezeichnete Regel in der Kommunikation überhaupt nicht. Denn diese "Regel" ist abhängig von der Art der Aussage. Mal gilt sie und mal nicht. Und das ist auch nicht verwunderlich. Weil diese "Regel" nämlich in die Selbstbestimmung eingreift. Das merkt nur nicht gleich jeder. Somit ist diese "Regel" nichts weiter als ein Mittel zur Unterdrückung von Meinungen.
Diejenigen welche mit "Ich will kein Soldat sein, weil ich kein Mörder sein will" kein Problem haben und dafür streiten, wären mit "Ich will kein Revolutionär sein, weil ich kein Mörder sein will" überhaupt nicht einverstanden.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

31.01.2014 20:05
#71 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #68
Zitat von R.A. im Beitrag #67
Es ist klar, daß dieses Thema keine EU-Zuständigkeit sein sollte.

Ist es auch nicht.


Nun, die EU beschäftigt sich damit und das offenbar schon seit Jahren. Selbst wenn es keine Verordnung ist, so wäre es immer noch eine Verschwendung staatlicher Ressourcen.

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Nola Offline



Beiträge: 1.719

31.01.2014 20:21
#72 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat

Es geht mir um um kein Verbot, sondern um eine sinnvolle Beschränkung der Schallemissionen.



... sag ich doch auch, zum Beispiel diese Katastrophentechnik: Der Laubpüster

Akustische Signale oder nehmt den Männern ihr Spielzeug weg

♥lich Nola

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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

Martin Offline



Beiträge: 4.129

31.01.2014 21:52
#73 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #65

Aus einem weniger reißerischen Artikel des Hamburger Abendblattes entnehmen wir wenigstens Fachnamen der Schnullerkettenverordnung: DIN EN 12586

Aha, eine technische Norm also.

Auf der Seite "Kindersicherheit.de" wird die Norm in der Ausgabe 2002 behandelt: http://www.kindersicherheit.de/html/vr_schnuller.html

Also schon einige Jahre gültig.

Das sind nicht die neusten Auswüchse Brüsseler Allmachtsfantasien, sondern nur die neuste Version (die aktuellste ist von April 2011!) einer technischen Norm.

Was spricht aus liberaler Sicht dagegen Normen auf europäischer Ebene zu regeln? Gar nichts.

So jetzt eine Frage an die Juristen, wenn es wirklich eine Schnullerketten-Verordnung als Verordnung gibt müsste ich sie doch irgendwo kostenlos lesen können, nur wo.
Ich hab den Verdacht, das aus einer Norm eine Verordnung gemacht wurde.


Lieber xanopos,

vielleicht verstehen Sie auch nur nicht den 'new approach' http://www.newapproach.org/. Entscheidend ist die General product safety directive 2001/95/EC. Diese beruft sich auf die zu ihr im Official Journal veröffentlichten Europa Normen, wenn ein Produkt als sicher gelten und innerhalb der EU auf den Markt gebracht werden soll. Das Official Journal (OJ) listet die EN entsprechend: http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexU...003:0008:DE:PDF

Das OJ referenziert allerdings noch eine Version der EN 12586 von 1999, deshalb kann ich nur vermuten, dass sich die Presse auf eine neuere Version der DIN EN von 2011 bezieht, und ungenau berichtet. Das ändert aber im Ergebnis nichts.

Gruß, Martin

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

01.02.2014 09:04
#74 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #73
Lieber xanopos,

vielleicht verstehen Sie auch nur nicht den 'new approach' http://www.newapproach.org/. Entscheidend ist die General product safety directive 2001/95/EC. Diese beruft sich auf die zu ihr im Official Journal veröffentlichten Europa Normen, wenn ein Produkt als sicher gelten und innerhalb der EU auf den Markt gebracht werden soll. Das Official Journal (OJ) listet die EN entsprechend: http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexU...003:0008:DE:PDF

Lieber Martin, das wäre die Art der Information, die ich in einen gut recherchierten Artikel über die sogenannte "Schnullerketten-Richtlinie" erwartet hätte. Fassen wir zusammen: Es gibt keine "Schnullerketten-Richtlinie", es gibt eine Produktsicherheitsrichtlinie, die auch schon seit 2001. Warum poppt das Thema jetzt auf?

Zitat

Das OJ referenziert allerdings noch eine Version der EN 12586 von 1999, deshalb kann ich nur vermuten, dass sich die Presse auf eine neuere Version der DIN EN von 2011 bezieht, und ungenau berichtet. Das ändert aber im Ergebnis nichts.

Als Nutzer von Normen muss man immer auf die Aktualität achten, wenn man die EN 12586 kaufen findet man schon die aktuellste. Teilweise ändert sich von einer Version zur nächsten relativ wenig.

Martin Offline



Beiträge: 4.129

01.02.2014 16:40
#75 RE: Zitat des Tages: Ökologie und Ökonomie Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #74


Lieber Martin, das wäre die Art der Information, die ich in einen gut recherchierten Artikel über die sogenannte "Schnullerketten-Richtlinie" erwartet hätte. Fassen wir zusammen: Es gibt keine "Schnullerketten-Richtlinie", es gibt eine Produktsicherheitsrichtlinie, die auch schon seit 2001. Warum poppt das Thema jetzt auf?


Lieber xanopos,

ich weiß nicht, warum das Thema aufpoppt. Ich habe mir auch die Änderungen nicht angeschaut.

Grundsätzlich gibt es keine allzu große Kontrolle bei der Generierung von Normen, IEC/ISO beispielsweise winken ein sogenanntes New Work Item Proposal (Vorschlag für eine neue Norm) durch, Widerstand ist abhängig von der oft zufälligen oder Interessen-geleiteten Zusammensetzung der Gremien. Die weitgehend von der EU Kommission finanzierte, offiziell private CEN/CENELEC schlägt die Normen zur Veröffentlichung im Official Journal vor, dann werden diese quasi Gesetz. Qualität und Interessenlage der Beteiligten ist ohne große Kontrolle. Ich würde auf jeden Fall die 'Schuld' für eine neue Norm nicht unbedingt allein der Kommission in die Schuhe schieben, außer eben, dass sie kaum Kriterien zur Beschränkung zu haben scheint.

Ich bin eher im Bereich der Medizinprodukterichtlinie oder jetzt auch -verordnung zuhause. Da sind Bestrebungen im Gange, wegen eines Betrugsfalls (PIP, Brustimplantate) ein neues Gesetz aus dem Boden zu stampfen (wurde teilweise schon gemacht). An diesem Beispiel kann ich dann aber feststellen, dass die Kommission ohne Sinn und Verstand, und ziemlich beratungsresistent agiert. Ein übles Schachern und Tricksen, wie so oft von aus Deutschland stammenden Kommissionsbeamten, -Beamtinnen, deren einzige Qualifikation politisches Schachern zu sein scheint. Das Parlament ist nicht viel besser.

Anhand dieses Beispiels kann ich auch immer nur empfehlen, Berichte aus dem persönlichen Erfahrungsbereich zu lesen, und seine dort gemachten Erfahrungen auf Berichte aus anderen Bereichen zu übertragen.

Gruß, Martin

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