Zitat Okay, also wäre es mit Ihnen zu machen, dass Ehen, die sagen wir mit 45 Jahren+ geschlossen werden, vom Splitting auszuschliessen ? Ebenso all diejenigen, die keine Kinder bekommen können ? Oder wollen ?
Das wäre ja nur mit einem enormen bürokratischen Aufwand zu schaffen. Da müßte sich die Braut einer demütigenden gynäkologischen Untersuchung unterziehen, ob sie schon jenseits der Fruchtbarkeitsgrenze ist. (Die ist nämlich beileibe nicht bei 45 Jahren zu ziehen.) Für einen liberal denkenden Menschen doch wohl ein Unding. Das gleiche gilt für Frauen, die keine Kinder bekommen können. Genau genommen müßte man auch den Mann untersuchen, ob er nicht (trotz junger Jahre) zeugungsunfähig ist. Und bei denen, die mit 30 Jahren fröhlich erklären, daß sie ganz bestimmt keine Kinder wollen, stellt sich dann doch unerwartet Nachwuchs ein. Und die Zahl wirklich älterer Leute, die noch einmal heiraten, ist meines Erachtens ziemlich gering. Die meisten älteren Menschen gehen zwar vielleicht noch einmal eine Partnerschaft ein, verehelichen sich aber nicht wieder. Kurzum: Die meisten Eheschließungen, die ich in den letzten Jahren in meiner Umgebung beobachten konnte, betrafen junge Leute, und bei so gut wie allen sind inzwischen Kinder da. Und bei den anderen ist zumindest der Wunsch da, ganz im Gegensatz zu der lebensfeindlichen Anschauung von Schwarzer (und anderen in ihrem Gefolge), die eigentlich der Ausgangspunkt meiner Betrachtungen war.
Zitat von alteseuropa im Beitrag #50 Ich habe Tante Googles Beispiel angeschaut. Die Rechtsanwältin bestätigt doch meine Auffassung. Ich habe nur von einem Pärchen gesprochen.
Ah so. Deswegen schreiben Sie:
Zitat Nur die Kinder haben Ansprüche gegen Vater oder Mutter, nicht der verlassene Partner.
Ihre Einschränkung steht da nicht. Und damit ist der Satz, genau wie ich deutlich schrieb, falsch. Simpel wie einfach.
Zitat Das wäre ja nur mit einem enormen bürokratischen Aufwand zu schaffen. Da müßte sich die Braut einer demütigenden gynäkologischen Untersuchung unterziehen, ob sie schon jenseits der Fruchtbarkeitsgrenze ist. (Die ist nämlich beileibe nicht bei 45 Jahren zu ziehen.) Für einen liberal denkenden Menschen doch wohl ein Unding. Das gleiche gilt für Frauen, die keine Kinder bekommen können. Genau genommen müßte man auch den Mann untersuchen, ob er nicht (trotz junger Jahre) zeugungsunfähig ist. Und bei denen, die mit 30 Jahren fröhlich erklären, daß sie ganz bestimmt keine Kinder wollen, stellt sich dann doch unerwartet Nachwuchs ein. Und die Zahl wirklich älterer Leute, die noch einmal heiraten, ist meines Erachtens ziemlich gering. Die meisten älteren Menschen gehen zwar vielleicht noch einmal eine Partnerschaft ein, verehelichen sich aber nicht wieder.
Ich finde es ein wenig erstaunlich, wie sehr Sie sich winden, um auch diese Frage nicht zu beantworten. Das sind technische Probleme, die man im Einzelfall lösen kann oder auch nicht, aber bevor man die Lösung diskutiert, muss man erst einmal die grundsätzlich Meinung dazu beziehen. Und diese Frage wollen Sie nicht beantworten, all das was Sie schreiben weicht der Frage nur aus.
Zitat Die meisten Eheschließungen, die ich in den letzten Jahren in meiner Umgebung beobachten konnte, betrafen junge Leute, und bei so gut wie allen sind inzwischen Kinder da. Und bei den anderen ist zumindest der Wunsch da,
Und das in einem Land mit 1,4 Kindern pro Frau, Tendenz sinkend. Sie leben in einer sehr positiven Peer Group. Aber vielleicht mal aus meiner Lebenserfahrung: Sich Kinder gegenüber anderen "zu wünschen" ist billig, es ist ein Lippenbekenntnis das einen nicht das geringste kostet. Tatsächlich jahrelang nachts aufzustehen, die Herrschaft über die eigene Freizeit aufzugeben, das eigene Leben zurückzustellen und eine Verpflichtung für die nächsten 20 Jahre (oder mehr) zu übernehmen, ist etwas ganz anderes. Und ich weiss wovon ich spreche. Die Steuervorteile von Ehen gibt es aber ohne das alles, dank dem Splitting.
Aber wenn Ihnen die Kinder so am Herzen liegen, versuchen Sie es mit einer dritten Frage, wenn Sie mir schon die ersten beiden nicht beantworten möchten: Würden Sie auch ein Splitting bevorzugen, dass sich rein auf Familien mit Kindern bezieht ? Das wird ja durchaus diskutiert. Und kommen Sie mir jetzt nicht mit dem (durchschaubaren) Einwand von den alten, mittellosen Müttern, in der Theorie ist es ohne Probleme möglich das Splitting für die Ehen beizubehalten, die mal Kinder groß gezogen haben. Oder drücken wir es simpler aus: Was halten Sie davon das Splitting so lange nicht zuzulassen, wie eine Ehe keine Kinder hat ? Da muss man niemanden für untersuchen und der bürokratische Aufwand ist sehr überschaubar. Die Begründung warum Ihnen auch das nicht gefällt, würde mich interessieren, aber ich lasse mich gerne auch angenehm überraschen, dass Sie das gar nicht möchten.
Zitat von adder im Beitrag #44 Der Staat nimmt sich aber doch bereits durch die Sozialgesetzgebung das Recht, sich in das Privatleben der Menschen einzumischen. Aber egal: selbst die Progression ist ein Eingriff in meine Freiheit, mein Leben so zu leben wie ich will. Denn die Progression fördert - egal ob nun verheiratet oder nicht - doch genau den Lebensentwurf der Doppelverdiener mit annähernd gleichem Einkommen über alles andere. Das Splitting gleicht diese Förderung nur aus - es fördert nicht im Vergleich zu diesem Entwurf die Ehe.
Lieber adder,
ich denke, die einfachste Lösung wäre ein Splitting, das alle in ein- oder gegenseitiger Verantwortung stehenden Mitglieder eines Haushalts einbezieht. Das heißt Ehepartner und eigene oder adoptierte Kinder. Es liegt auf der einen Seite in der Natur des Staates, Interesse am seinem Erhalt zu haben, weiter sollte es in seinem Interesse sein, innerfamiliäre Verantwortung zu fördern, sodass nicht er selbst viel teurer einspringen muss. Und es sollte auch im Interesse der Menschen und damit die Regeln bestimmenden Wähler sein, möglichst wenig abhängig von staatlichen Dienstleistungen im Bereich Erziehung, Krankenversorgung und Pflege zu sein.
Es ist also mehr als gerechtfertigt, Familien mit Bezug auf die Kopfzahl steuerlich zu entlasten, und sich nicht in die Aufgabenaufteilung in der Familie einzumischen. Es wäre auf der anderen Seite in dieser Sicht gerechtfertigt, an diejenigen, die aus einer solchen Gemeinschaft 'aussteigen' und ihren 'Vertrag' aufkündigen eventuell Nachforderungen zu stellen.
Man sollte sich vor Augen halten, dass bei Hartz 4 bereits die 'Bedarfsgemeinschaft' (also keine weiteren gegenseitigen Verpflichtungen) genügt, um Ansprüche zu mindern, wenn ein Mitglied der Bedarfsgemeinschaft ein Einkommen hat. Der Staat kann also durchaus realistisch sein, wenn es um seine Leistungen geht. Als Bürger sollte man diesen Realismus auch einfordern, wenn es um Abgaben geht. Dabei weise ich auch auf die bestehende Asymmetrie hin, wenn Kinder gezwungen sind für ihre Eltern finanziell einzuspringen, sollten sie dies nicht mehr selbst können. Da ist die Familie plötzlich wieder opportun.
Zitat Zitat Nur die Kinder haben Ansprüche gegen Vater oder Mutter, nicht der verlassene Partner.
Ich habe die beiden Fälle nicht deutlich genug getrennt. Als ich das zweite Mal von einem Pärchen gesprochen habe, war ausdrücklich nicht von Kindern die Rede.
Zitat Ich finde es ein wenig erstaunlich, wie sehr Sie sich winden, um auch diese Frage nicht zu beantworten. Das sind technische Probleme, die man im Einzelfall lösen kann oder auch nicht, aber bevor man die Lösung diskutiert, muss man erst einmal die grundsätzlich Meinung dazu beziehen. Und diese Frage wollen Sie nicht beantworten, all das was Sie schreiben weicht der Frage nur aus.
Nein, das ist kein technisches Problem. Das ist auch ein ethisches. Wenn man eine Altersgrenze festlegen will, kommt man um biologische Tatsachen nicht herum. Und die enden dann bald in einer Diskriminierung. Ich wüßte nicht, wo man eine Altersgrenze festlegen will. Bei der Frau mit 52? 55? Und dann kommen die "Alten" nach der Eheschließung mit 58 Jahren auf die Idee, ein Kind zu adoptieren?
Ideal wäre im Grunde ein Familiensplitting. Aber das schiebt der Staat in seiner Geldgier beiseite. Lieber schröpft er über die Steuern und verteilt das dann als Wohltaten. (Aber das wäre jetzt wieder ein neues Thema.) Zitat
Zitat Oder drücken wir es simpler aus: Was halten Sie davon das Splitting so lange nicht zuzulassen, wie eine Ehe keine Kinder hat ? Da muss man niemanden für untersuchen und der bürokratische Aufwand ist sehr überschaubar. Die Begründung warum Ihnen auch das nicht gefällt, würde mich interessieren, aber ich lasse mich gerne auch angenehm überraschen, dass Sie das gar nicht möchten.
Ja, meinetwegen, wenn Sie solchen Wert darauf legen. Allerdings spielt meine Meinung im politischen Zusammenhang keine Rolle. Das Komische ist nur, daß homosexuellen Partnerschaften durch die Politik, beflügelt vom Zeitgeist, ebenfalls das Ehegatten-Splitting zugesprochen wurde, obwohl zwei Männer nun wirklich kein Kind hervorbringen können (zwei Frauen alleine auch nicht). Dagegen müßten Sie sich doch erst recht wenden. Lieber Llarian, lassen wir es dabei bewenden. Bei d i e s e m Thema werden wir nicht zusammenkommen. Ihrer Einschätzung der ganzen steuerlichen und larmoyant vergebungheischenden oder selbstgerechten Geschichte um Schwarzer hatte ich mich ja angeschlossen. Um so mehr hat es mich jetzt eigentlich gewundert, daß Sie sich am Splitting für junge, noch nicht kinderhabende Ehen stoßen. Und das Wort "wünschen sich Kinder" haben Sie sehr auf die Goldwaage gelegt. Wer so etwas im Bekanntenkreis (schließlich keine geldgewährende Stelle) äußert, meint es auch so, was sich nach meiner Erfahrung in den meisten Fällen auch bald zeigte. Eigentlich ging es mir bei meinen ganzen Anmerkungen, wie schon einmal gesagt, um die frauenfeindlichen (Frauen, die Männer lieben, bekämpfend), lebens- und nachkommensfeindlichen Ansichten der A. Schwarzer, die ich ihr - bei teilweise unbestrittenen Verdiensten - eben sehr übel nehme.
Zitat von alteseuropa im Beitrag #54 Ich habe die beiden Fälle nicht deutlich genug getrennt. Als ich das zweite Mal von einem Pärchen gesprochen habe, war ausdrücklich nicht von Kindern die Rede.
Verlassene Partner gibt es mit und ohne Kinder. Und damit bleibt der Satz falsch. :)
Zitat Nein, das ist kein technisches Problem. Das ist auch ein ethisches. Wenn man eine Altersgrenze festlegen will, kommt man um biologische Tatsachen nicht herum. Und die enden dann bald in einer Diskriminierung. Ich wüßte nicht, wo man eine Altersgrenze festlegen will. Bei der Frau mit 52? 55? Und dann kommen die "Alten" nach der Eheschließung mit 58 Jahren auf die Idee, ein Kind zu adoptieren?
Mit 58 bekommen Sie kein Kind mehr adoptiert (aus gutem Grund). Und es bleibt ein simples technisches Problem: Sie könnten problemlos die Splitting Summe, die man spart, einfrieren und in dem Moment freigeben, wo das Kind dazukommt. Kommt ganz ohne Biologie aus. Man muss Probleme nicht da schaffen, wo keine sind, zumal es ja explizit um ein Gedankenexperiment geht.
Zitat Ideal wäre im Grunde ein Familiensplitting.
Exakt. Womit wir dann durchaus Einigkeit haben. Die allermeisten Familien mit Kindern sind auch durchaus genau dafür. Nur die Ehen ohne Kinder, die sind irgendwie dagegen.....
Zitat Das Komische ist nur, daß homosexuellen Partnerschaften durch die Politik, beflügelt vom Zeitgeist, ebenfalls das Ehegatten-Splitting zugesprochen wurde, obwohl zwei Männer nun wirklich kein Kind hervorbringen können (zwei Frauen alleine auch nicht). Dagegen müßten Sie sich doch erst recht wenden.
Aber natürlich tu ich das. Ich halte das Splitting für homosexuelle Lebensgemeinschaften für eine Farce, zumindest aus liberaler Sicht dass die Form des Zusammenlebens den Staat nichts angeht. Ich halte es sogar für eine besondere Farce angesichts dessen, dass eine Menge Familien ohne Trauschein existieren, die kein Splitting in Anspruch nehmen und es stattdessen einer Lebensgemeinschaft gewährt wird, die in 99% der Fälle ohne Kinder ist.
Zitat Um so mehr hat es mich jetzt eigentlich gewundert, daß Sie sich am Splitting für junge, noch nicht kinderhabende Ehen stoßen.
Weil es eine Ungleichheit vor dem Gesetz ist, die auf reinen Mehrheitsprinzipien beruht. Weil der Staat Leckerli verteilt für solche Beziehungen, die sich nach seiner Definition richten, aber diejenigen ignoriert, die nicht nach seiner Facon leben wollen.
Zitat Und das Wort "wünschen sich Kinder" haben Sie sehr auf die Goldwaage gelegt. Wer so etwas im Bekanntenkreis (schließlich keine geldgewährende Stelle) äußert, meint es auch so, was sich nach meiner Erfahrung in den meisten Fällen auch bald zeigte.
Wie schon gesagt, Sie leben in einer interessanten Peer Group. Ich will das gar nicht im Einzelfall ausschliessen, es entspricht nur nicht der statistischen Wahrheit von 1,4 Kindern pro Frau. Natürlich gibt es auch einen Rückgang bei der Zahl der Ehen, aber weit mehr bei der Zahl der Geburten. Aber wir sind doch auch längst einig: Familiensplitting und fertig. Dann hat ihre Peer Group ihr Recht bekommen (da die ja alle Kinder bekommen), und ich bin auch zufrieden, denn die ganzen Ehen, die nur des Splitting wegen geschlossen werden, werden nicht mehr bevorzugt. Alle zufrieden. :)
Zitat Eigentlich ging es mir bei meinen ganzen Anmerkungen, wie schon einmal gesagt, um die frauenfeindlichen (Frauen, die Männer lieben, bekämpfend), lebens- und nachkommensfeindlichen Ansichten der A. Schwarzer, die ich ihr - bei teilweise unbestrittenen Verdiensten - eben sehr übel nehme.
Kann man ja. Aber nicht alles was Alice Schwarzer sagt oder angreift ist eben auch falsch. Ich schrieb schon weiter oben, dass ich das meiste, was ich je in der Emma gelesen habe, für ausgesprochen hirnverbrannt halte. Ebenso bin ich nicht blind für die Tatsache, dass Alice Schwarzer einen tiefverwurzelten Hass auf alles hat, was ein Y Chromosom besitzt. Aber sie hat eben nicht immer automatisch unrecht, oder anders formuliert, auch Paranoide werden schonmal verfolgt.
Rainer Hank und Winand von Petersdorff gestern in der F.A.S.:
Zitat Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 09.02.2014 ___________________________ Das Schlimme ist, dass inzwischen staatliche Organe an der Preisgabe vertraulicher Privatinformationen mitwirken. Im Frühjahr 2013 wurde die Selbstanzeige des Fußball-Managers Uli Hoeneß publik. Der naheliegende Verdacht lautet, Beamte konnten das Wasser nicht halten. Doch im Oktober 2013 wurde Hoeneß von Journalisten mit einem geheimen Dokument aus seiner Steuerakte konfrontiert. Es handelte sich um ein internes Papier, das nach Erkenntnis der Staatsanwaltschaft nur aus der Finanzverwaltung kommen konnte. Niemand von außerhalb hatte Zugang. Das ist kein Kavaliersdelikt. Es ist vermutlich die Straftat eines Amtsträgers. ... So mag, wer da will, bei Geheimnisverraten und öffentlichen Durchstechereien von privaten Daten an einzelne Leckagen oder schwarze Schafe in den Beamtenapparaten glauben. Die mindestens neun illegal beschafften Steuer-CDs, die Deutschland von dubiosen Quellen gekauft hat, belegen eine neue Skrupellosigkeit des Staats gegenüber den Bürgern, die System hat. Das ist kein Ausrutscher. Der Staat, dessen vornehmste Aufgabe der Schutz der Bürger ist, wertet seine fiskalischen Interessen an Steuer-CDs höher als mögliche Verletzungen von Strafrecht, Völkerrecht und nicht zuletzt Bürgerrecht.
Es handelt sich nicht um Petitessen: Zur Diskussion steht, dass der staatliche Kauf von illegal beschafften Steuerdaten Hehlerei ist. Ferner könnte es Wirtschaftsspionage sein. Und schließlich bestehen Zweifel, dass ein Name auf einer illegal beschafften Steuer-CD eine Hausdurchsuchung rechtfertigt, was einen der schwersten Eingriffe ins Persönlichkeitsrecht bedeutet. ... Der Staat spielt mit den Rechten seiner Bürger nicht erst seit der Causa Zumwinkel. Schon Mitte der neunziger Jahre wurde eine neue Rigorosität bemerkbar, als Ermittler begannen, Deutschlands große Banken zu durchleuchten mit Methoden, die bis dahin unangemessen schienen selbst für die Aufspürung von Terroristen. ___________________________
(Langzitat, weil der Artikel - bislang - nicht online verfügbar ist.)
Zitat Es handelt sich nicht um Petitessen: Zur Diskussion steht, dass der staatliche Kauf von illegal beschafften Steuerdaten Hehlerei ist. Ferner könnte es Wirtschaftsspionage sein. Und schließlich bestehen Zweifel, dass ein Name auf einer illegal beschafften Steuer-CD eine Hausdurchsuchung rechtfertigt, was einen der schwersten Eingriffe ins Persönlichkeitsrecht bedeutet. ...
Sehr schön, daß das mal jemand anspricht. Schon seit Beginn dieser Ankaufaktionen frage ich mich überdies, wie eigentlich der Kontakt mit dem Hehler zustandekommt und wie die Geldübergabe funktioniert. Käme ich auf dieses meiner Ansicht nach illegale, aber offenbar äußerst lukrative Geschäftsmodell, ich wüßte gar nicht, wie ich den Kontakt zum Staat herstellen sollte. Woher sollte ich so viele Mittelsmänner nehmen, um unerkannt zu bleiben? Oder empfängt mich Schäuble dann ganz freundlich im Separee? Zwar heimlich, aber ohne mich anschließend festnehmen zu lassen? Und müßte ich mein Hehler-Geld dann ebenfalls versteuern?
Laut "Focus" von gestern haben "auf (Schwarzers) letztem Schweizer Konto (...) fast vier Millionen Euro" (S. 126) gelegen. Da drängt sich doch die Frage auf, wie la Schwarzer mit dem, was sie ihre Berufung nennt, ein derartiges Vermögen erwirtschaften konnte. Als plausibel würde man eigentlich nur ein sehr großes Erbe ansehen können. Wenn es ein solches nicht gegeben haben sollte, dürfte man wohl davon ausgehen, dass hier wohl auch der eine oder andere Cent aus öffentlichen Geldern gelagert wurde (mittelbar wohl so oder so, da man sich mit einem derartigen Vermögen im Rücken sicher mit ein paar Euro weniger an Geschäftsführergehalt zufrieden geben wird.) Ich habe schon immer eine starke Abneigung gegen Frau Schwarzer gehabt, aber ein derartiges Faktum in Kombination mit der offenbar in Köln vorgetragenen Bitte, die aus Steuermitteln massivst subventionierte (natürlich massiv unter Marktpreis liegende) Miete doch bitte auf einem symbolischen Euro zu reduzieren (man könne schließlich nicht mehr zahlen, so die Geschäftsführerin einer seit Jahren profitablen GmbH mit 70 % Eigenkapital - Quelle: Bundesanzeiger bzw. "Spiegel" von gestern)ist dann doch selbst bei allen negativen Vermutungen an Widerwärtigkeit nicht mehr zu überbieten.
Dagegen ist die Steuerhinterziehung wie im Fall Hoeness, selbst wenn der hinterzogene Betrag deutlich höher gewesen sein sollte, Kindergarten.
Zitat von notquite im Beitrag #59Laut "Focus" von gestern haben "auf (Schwarzers) letztem Schweizer Konto (...) fast vier Millionen Euro" (S. 126) gelegen. Da drängt sich doch die Frage auf, wie la Schwarzer mit dem, was sie ihre Berufung nennt, ein derartiges Vermögen erwirtschaften konnte. Als plausibel würde man eigentlich nur ein sehr großes Erbe ansehen können. Wenn es ein solches nicht gegeben haben sollte, dürfte man wohl davon ausgehen, dass hier wohl auch der eine oder andere Cent aus öffentlichen Geldern gelagert wurde (mittelbar wohl so oder so, da man sich mit einem derartigen Vermögen im Rücken sicher mit ein paar Euro weniger an Geschäftsführergehalt zufrieden geben wird.) Ich habe schon immer eine starke Abneigung gegen Frau Schwarzer gehabt, aber ein derartiges Faktum in Kombination mit der offenbar in Köln vorgetragenen Bitte, die aus Steuermitteln massivst subventionierte (natürlich massiv unter Marktpreis liegende) Miete doch bitte auf einem symbolischen Euro zu reduzieren (man könne schließlich nicht mehr zahlen, so die Geschäftsführerin einer seit Jahren profitablen GmbH mit 70 % Eigenkapital - Quelle: Bundesanzeiger bzw. "Spiegel" von gestern)ist dann doch selbst bei allen negativen Vermutungen an Widerwärtigkeit nicht mehr zu überbieten.
Dagegen ist die Steuerhinterziehung wie im Fall Hoeness, selbst wenn der hinterzogene Betrag deutlich höher gewesen sein sollte, Kindergarten.
Ich teile sowohl Ihre deutlich werdenden Gefühle für Frau Schwarzer, lieber notquite, als auch Ihre Kritik am Steuergeldfunding für ihr kleines Kölner Projekt. Ich halte es allerdings für gut möglich, daß sie die 4 Mio Euro legal erwirtschaftet hat. Sie hat seit den 70er Jahren immer wieder Bestseller veröffentlicht (zuletzt das in Teilen sogar zustimmungsfähige Buch Die große Verschleierung), und "EMMA" mag zeitweise auch gewinnbringend verkauft worden sein. Dazu Erlöse aus Interviews, Fernsehauftritten usw. Sie wird schon eine Großverdienerin gewesen sein, die Gutste.
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