Zitat von HandelsblattIm Streit um Höchstspannungs-Leitungen quer durch Deutschland regt Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich an, die Trassen teilweise in die Erde zu legen. Erdkabel sollten „dort ermöglicht werden, wo Bevölkerung und Landschaftsbild besonders beeinträchtigt werden“, sagte der CSU-Politiker der „Passauer Neuen Presse“ (Samstag). „Das wäre zwar deutlich teurer. Aber die Kosten sollten tragbar sein, wenn man die Kabel lediglich in der Nähe von Siedlungsgebieten unter der Erde verlegen würde.“
Das musste ja von irgendwem kommen. Ich würde im Übrigen kabellose Übertragung empfehlen, bei meiner Zahnbürste geht das ja auch.
Also dass der Friedrich als Agrarminister eine Fehlbesetzung ist, habe ich ja schon bei seiner Ernennung vermutet. Aber jetzt gehts nicht mehr peinlicher. Der soll sich nämlich mal bei seinen Bauern erkundigen, was ihnen lieber ist: einen einzelnen Mast auf dem Acker stehen zu haben oder einen 40 m breiten und 2 Meter tiefen Graben mittendurch und ein kleines Wartungshäuschen alle 50 Meter...
Gruß Petz
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
Zitat von Burning Barbara im selben Artikel"Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein südliches Bundesland, welches eben keine Meeresküste hat, ganz auf Windstrom verzichten will."
Aus derselben Quelle geschöpft:
"Mecklenburg-Vorpommern will schon in wenigen Jahren den eigenen Energiebedarf mit Ökostrom decken und darüber hinaus auch andere Bundesländer beliefern."
Wieso fällt mir nur bei dergleichen Versprechungen immer der Große Sprung nach vorn ein?
Zitat von Meister Petz im Beitrag #26Der soll sich nämlich mal bei seinen Bauern erkundigen, was ihnen lieber ist: einen einzelnen Mast auf dem Acker stehen zu haben oder einen 40 m breiten und 2 Meter tiefen Graben mittendurch und ein kleines Wartungshäuschen alle 50 Meter...
Mir hat ein Landwirt gesagt es gäbe oberhalb des Erdkabels (auf der ganzen Länge) eine 5 Meter breite Fläche, die nicht beackert werden darf - was natürlich auch blöd ist.
Wieso 40 m breit, wieso ein Graben und wozu ein Wartungshäuschen?
Ein Diskussionsbeitrag, dem nichts hinzuzufügen ist. Eine klare Beschreibung der Faktenlage, und leider eine sehr genaue Prognose der Dinge, die noch auf uns zukommen werden.
Ich kann den Blog von Klaus-Dieter Humpich auf http://nukeklaus.de/ nur empfehlen als fachkundige, seriöse Stimme zu den Themen Kernenergie und Energiewende. Manchmal geht die Polemik ein bisserl mit ihm durch, aber bei dem Unsinn, der in diesem Bereich öffentlich und regelmäßig von angeblichen Experten verzapft wird, kann einem schon mal der Gaul durchgehen.
Danke für den Link! Für mich gibt es da aber nichts zu diskutieren, - Humpich hat recht.
Teilweise hat er recht, solnge er sich im politischen Bereich bewegt. Von Stromübertragung hat er keine Ahnung, oder würdest Du eine Leitung, von der Du Dir 20% Auslastung verspricht, n-1 sicher bauen?
gruß Petz
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Zitat von AldiOn im Beitrag #29Wieso 40 m breit, wieso ein Graben und wozu ein Wartungshäuschen?
Naja, während der Bauzeit ist der Graben 40m breit. Die 5,5 nach dem zuschütten stimmen für ein System, man legt aber ein paar nebeneinander.
Stimmt denn das, das man darauf nicht mehr ackern kann/darf? Ein Problem ist das ja auch nicht. Ein Acker durch den ein 40 m Schneise geht ist - insbesondere unter den kleinteiligen bayrischen Bedingungen - weg oder nicht mehr richtig zu gebrauchen. Das gibt dann ordentliche Abfindungen, die bei den Kosten ja drin sind.
Zitat von Calimero im Beitrag #30 Danke für den Link! Für mich gibt es da aber nichts zu diskutieren, - Humpich hat recht.
Man könnte nur fragen was der Autor gegen Schlangenöl und Schlangenölverkäufer hat.
Zitat von Uwe Richarddiejenigen Wähler, die CDU/CSU, SPD und Grüne gewählt haben und die somit pro EEG sind, können ja wohl nicht zu den Trassengegnern gehören. Bleiben lediglich Rechtspopulisten und Nazis übrig – oder irgendwelche Berufsempörte.
Dochdoch, das geht! Das Kunststück beruht darauf, den Stromverbrauch selbst zu verteufeln. Kein Stromverbrauch, keine Trasse. Zurück zur Natur! Das darf man natürlich nicht allzu laut sagen, denn die Ewiggestrigen sitzen noch überall und müssen dringend durch die Ewigvorgestrigen, die lieber mit dem Ochsengespann reisen, ersetzt werden.
Zitat von AldiOn im Beitrag #29Wieso 40 m breit, wieso ein Graben und wozu ein Wartungshäuschen?
Naja, während der Bauzeit ist der Graben 40m breit. Die 5,5 nach dem zuschütten stimmen für ein System, man legt aber ein paar nebeneinander.
Stimmt denn das, das man darauf nicht mehr ackern kann/darf?
Stimmt. Bei 1,50 Verlegungstiefe würde ich den Acker nicht umpflügen.
Zitat von AldiOn im Beitrag #34Ein Problem ist das ja auch nicht. Ein Acker durch den ein 40 m Schneise geht ist - insbesondere unter den kleinteiligen bayrischen Bedingungen - weg oder nicht mehr richtig zu gebrauchen. Das gibt dann ordentliche Abfindungen, die bei den Kosten ja drin sind.
Wie das mit den Abfindungen bei Erdkabeln ist, weiß ich nicht. Bei einem Freileitungsmast muss der Landwirt den durchschnittlichen Ertrag der der verlorenen Fläche in den letzten Jahren nachweisen und bekommt eine einmalige Entschädigung, deren Zinsertrag ihm diesen Wert jährlich ausgleicht.
Gruß Petz
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Zitat von Uwe Richarddiejenigen Wähler, die CDU/CSU, SPD und Grüne gewählt haben und die somit pro EEG sind, können ja wohl nicht zu den Trassengegnern gehören. Bleiben lediglich Rechtspopulisten und Nazis übrig – oder irgendwelche Berufsempörte.
Dochdoch, das geht! Das Kunststück beruht darauf, den Stromverbrauch selbst zu verteufeln. Kein Stromverbrauch, keine Trasse. Zurück zur Natur! Das darf man natürlich nicht allzu laut sagen, denn die Ewiggestrigen sitzen noch überall und müssen dringend durch die Ewigvorgestrigen, die lieber mit dem Ochsengespann reisen, ersetzt werden.
Was man bräuchte, wäre etwas, das im IT-Bereich dazu benutzt wird, die W-Lan-Kabel aufzuhängen. Calimero (#17) meinte in einem seiner Beiträge, mit seiner Zahnbürste würde das funktionieren. Die zu übertragende Leistung hochzurechnen dürfte für einen gewieften Inschinör doch kein Problem sein.
-- Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard
Zitat von Meister Petz im Beitrag #33Teilweise hat er recht, solnge er sich im politischen Bereich bewegt. Von Stromübertragung hat er keine Ahnung, oder würdest Du eine Leitung, von der Du Dir 20% Auslastung verspricht, n-1 sicher bauen?
Schwer zu sagen. Das n-1 Kriterium ist doch, soviel ich weiß, deutscher Netzstandard, oder? Würde man eine neue Verbindung denn "unsicherer" bauen, als bestehende Trassen? Dazu kommt ja noch, dass das Ding eine Bypass-Funktion im bestehenden Netz hat. Und ich würde schon zusehen, dass ich meinen hart erkämpften Bypass so sicher wie möglich gestalte. HGÜ kann man doch nicht mal eben temporär "überlasten", oder?
Humpich schreibt von 20% Arbeitsverfügbarkeit der WKA, und wir wissen ja, dass das vom Output her irgendwas zwischen nahe Null und Vollausschlag bedeuten kann. Wenn ich also meine HGÜ am dringendsten brauche, sollte sie schon hinreichend ausfallsicher sein. Auch wenn sie an den meisten Tagen überdimensioniert sein könnte.
Aber naja, die Jungs werden das schon durchgerechnet haben. Nur noch eine Verständnisfrage: Im Projektportait ist ja von 2 x 2GW Übertragungskapazität die Rede. Sind das jetzt n-1 sichere 4 GW oder nur 2 GW? Zwei Gigawatt fände ich jetzt irgendwie gar nicht so viel, das entspräche ja nur dem Output von einem einzigen Großkraftwerk.
Beste Grüße, Calimero
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
Zitat von Meister Petz im Beitrag #33Teilweise hat er recht, solnge er sich im politischen Bereich bewegt. Von Stromübertragung hat er keine Ahnung, oder würdest Du eine Leitung, von der Du Dir 20% Auslastung verspricht, n-1 sicher bauen?
Schwer zu sagen. Das n-1 Kriterium ist doch, soviel ich weiß, deutscher Netzstandard, oder? Würde man eine neue Verbindung denn "unsicherer" bauen, als bestehende Trassen? Dazu kommt ja noch, dass das Ding eine Bypass-Funktion im bestehenden Netz hat. Und ich würde schon zusehen, dass ich meinen hart erkämpften Bypass so sicher wie möglich gestalte. HGÜ kann man doch nicht mal eben temporär "überlasten", oder?
Das würde dann gelten, wenn die HGÜ irgendwas ersetzen würde. Aber die anderen Leitungen gibts ja nach wie vor. Die HGüs, (werden ja mehrere) bilden ein Overlay-Grid. Abgesehen von der Transportaufgabe helfen sie, alle anderen Leitungen sicherer zu machen. Übrigens gibt es bei Offshore den n-1 Standard auch nicht..
Zitat Aber naja, die Jungs werden das schon durchgerechnet haben. Nur noch eine Verständnisfrage: Im Projektportait ist ja von 2 x 2GW Übertragungskapazität die Rede. Sind das jetzt n-1 sichere 4 GW oder nur 2 GW? Zwei Gigawatt fände ich jetzt irgendwie gar nicht so viel, das entspräche ja nur dem Output von einem einzigen Großkraftwerk.
Es sind zwei Systeme mit je 2 GW. n-1 sicher bedeutet ja nicht, dass für jede Leitung ungenutzte Kapazität in der gleichen Menge rumsteht, sondern immer eine aufgabe des gesamten Netzes.
Gruß Petz
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Zitat von Meister Petz im Beitrag #6Also unsere neue Energiemisterin hat ziemlich viel Ahnung von Strom.
Ah, deshalb will sie ein Gaskraftwerk.
Zitat von Ilse Aigner“Wir wollen ein Kraftwerk mit schnell hochfahrender Gasturbine im räumlichen Umfeld von Grafenrheinfeld. [...]
Also mindestens eins will sie oder wollen sie haben. Will sie oder der Bund, oder soll der Bund an ihrer statt?
Zitat von sat1bayernDer Bund müsse die Anlage ausschreiben und für wirtschaftliche Rahmenbedingungen sorgen, verlangte Aigner. Erst müsse man schauen, wo neue Gaskraftwerke gebaut werden, dann könne man “darüber reden, welche Netze wir brauchen”, stellte sie klar.
Will sie gar Generaldirektorin eines VEB Energiekombinat Bayern werden?
Zitat von Meister Petz im Beitrag #6Also unsere neue Energiemisterin hat ziemlich viel Ahnung von Strom.
Ah, deshalb will sie ein Gaskraftwerk.
Zitat von Ilse Aigner“Wir wollen ein Kraftwerk mit schnell hochfahrender Gasturbine im räumlichen Umfeld von Grafenrheinfeld. [...]
Also mindestens eins will sie oder wollen sie haben. Will sie oder der Bund, oder soll der Bund an ihrer statt?
Zitat von sat1bayernDer Bund müsse die Anlage ausschreiben und für wirtschaftliche Rahmenbedingungen sorgen, verlangte Aigner. Erst müsse man schauen, wo neue Gaskraftwerke gebaut werden, dann könne man “darüber reden, welche Netze wir brauchen”, stellte sie klar.
Will sie gar Generaldirektorin eines VEB Energiekombinat Bayern werden?
Natürlich! Und zwar mit ähnlichen Renditen wie im realen Sozialismus.
Die Idee, die dahintersteckt, ist der Kapazitätsmarkt, den aber Frau Aigner nicht verstanden hat.
Mir fällt gerade ein, dass ich in der Hand am Regler im letzten Jahr ziemlich genau das vorausgesagt habe, was jetzt passiert. Du erlaubst, dass ich mich selber zitiere?
Zitat Da der Netzausbau Richtung Süden aufgrund der komplizierten Genehmigungsverfahren noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, bleibt als einzig wirksame Option die Vorhaltung von Reservekraftwerken. Da diese aber nicht zu Marktbedingungen produzieren können, wird sich der Markt für Strom aus Gaskraftwerken auf mittlere Sicht von einem Absatzmarkt in einen Kapazitätsmarkt verwandeln. Die Netzbetreiber werden die Kraftwerke sozusagen pachten und auf Abruf bereitstellen lassen - gegen garantierte Vergütung. Das ist im Bereich der Regelenergie sowie beim Ausgleich von Netzverlusten schon lange üblich; jetzt wird es auch einen Kapazitätsmarkt für die Füllung einer Lücke geben, die der erneuerbare Zufallsstrom hinterlässt.
Die Notwendigkeit des Kapazitätsmarktes ist eine logische Folge der Energiewende. Ich glaube aber, dass Aigners Idee mit dem Kraftwerk Unsinn ist.
Zum einen bräuchte sie ja kein neues bauen, ich gehe davon aus, dass viele Betreiber ihre unrentablen Kraftwerke mit Kusshand an den Freistaat verkaufen würden).
Das Problem ist aber noch viel größer: Wenn ich ein Grundlastkraftwerk wie Grafenrheinfeld (das in 2 Jahren eh vom Netz geht, bis dahin steht weder die Leitung noch ein neues Gaskraftwerk) vom Netz nehme und durch ein Spitzenlastkraftwerk ersetze, das ich dann durchlaufen lasse, habe ich nur die Erzeugungskosten für Strom im Süden erhöht und trotzdem keine einzige kWh Windstrom aus dem Norden sinnvoller Verwendung zugeführt.
Und deswegen ist der Leitungsbau als Schadensbegrenzungsmittel schon sinnvoll. Je mehr Leitungskapazität insgesamt da ist, um so leichter können Fehlallokationen bei den Handelspreisen vermieden werden. Baue ich die Leitung dagegen nicht, weil ich sie entsprechend Frau Aigners Plan für unnötig halte, wenn ein Gaskraftwerk entsteht, passiert folgendes: es läuft (übertrieben gesagt) trotz Starkwind im Norden die Gasturbine im Süden, und die Erzeuger im Norden verchecken ihren Strom zu negativen Preisen nach Polen. Oder nach Norwegen, wo ein Pumpspeicherbetreiber sich ins Fäustchen lacht.
Fazit: Frau Aigner sollte lieber in Kronach Fernseher bauen (am besten ehrenamtlich, damit es wieder aufwärts geht) und von der Energiepolitik die Finger lassen.
Gruß Petz
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