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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 805 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.505

28.07.2013 21:34
#76 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #75
Denn "Otto Normalbürger" will diese "Energiewende" und muß sie dann auch bezahlen.


"Will" er die wirklich? Handelt es sich da nicht um das Phantasma des "vollständig imformierten Wirtschaftsteilnehmers"? Otto N. ist 30 Jahre lang ideologisch auf Ökokurs gebracht worden, mit grünen Kuschelprodukten als Zuckerbrot & der Apokalypse als Peitsche, das Ganze ist mit "kost' nüscht - allerhöchstens Peanuts" lang genug mit Dumpingpreisen garniert worden.
Wenn die Rechnung ungeschönt kommt (allmählich zeichnet sich das ja ab) & klar wird, daß die Drohung mit der irdischen Hölle im Weigerungsfall ein Papiertiger war, "will" er's ebensowenig gewesen sein & gewollt haben, wie bei den beiden (oder 3, wenn man 14/18 hinzunimmt) deutschen Kollektivbegeisterungsmoden der letzten 100 Jahre.
Das ändert natürlich nichts daran, daß die Rechnung trotzdem fällg wird.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

28.07.2013 22:57
#77 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #76
Zitat von R.A. im Beitrag #75
Denn "Otto Normalbürger" will diese "Energiewende" und muß sie dann auch bezahlen.

"Will" er die wirklich?

Das ist tatsächlich schwer zu sagen. Die breiten Mehrheiten für die "Energiewende" kamen ja eigentlich nur zustande, weil man vorher suggeriert hatte, das gäbe es alles zum Nulltarif ("die Sonne schickt keine Rechnung" und ähnliche Propagandalügen).
Ich hätte besser formuliert: WENN er sie will, dann muß er sie auch bezahlen. Und nicht denken, er könne sich eine Energiewende wünschen, aber die Kosten auf andere Leute (bzw. Unternehmen) abdrücken.

Tiefseetaucher Offline




Beiträge: 342

28.07.2013 23:34
#78 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #77

Ich hätte besser formuliert: WENN er sie will, dann muß er sie auch bezahlen. Und nicht denken, er könne sich eine Energiewende wünschen, aber die Kosten auf andere Leute (bzw. Unternehmen) abdrücken.



Aber er drückt die Kosten doch zumindest teilweise auf andere Leute ab. Ich wollte die Energiewende nicht, muss aber trotzdem ungefragt mitbezahlen, während er dagegen mit den Subventionen für den Zufallsstrom ganz gut verdient.

A common mistake that people make when trying to design something completely foolproof is to underestimate the ingenuity of complete fools.
Douglas Adams

uniquolol Offline




Beiträge: 254

04.08.2013 21:28
#79 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Tritium - "EEG-Umlage und Börsenpreis" - science-skeptical.de
http://www.science-skeptical.de/energiee...npreis/0010452/

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.505

04.08.2013 21:57
#80 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Da dieser SpOn-Artikel nur auf Englisch vorliegt, vermute ich, daß es sich um einen (übersetzten) Vorabdruck [sit venia verbo...] aus der gedruckten Ausgabe handelt:

Michael Fröhlingsdorf, "Turbine Trouble: Ill Wind Blows for German Offshore Industry"

Aufhänger ist die bevorstehende Eröffnung des Windparks Riffgatt vor Borkum:

"But the dedication of the first commercial German wind farm in the North Sea on August 10 is set to be a low-key affair. Chancellor Angela Merkel cancelled her scheduled appearance. And Environment Minister Peter Altmaier and European Union Energy Commission Günther Oettinger, both members of Merkel's center-right Christian Democratic Union (CDU), have hesitated to accept the invitation from EWE, an energy company based in the northern German city of Oldenburg.

The reason is that Riffgat has a cosmetic defect: the wind farm is still missing part of its power line to the mainland. For the time being, instead of producing energy, Riffgat is actually consuming it. To prevent the rotors from corroding in the salty air, they have to be supplied with electricity produced with diesel generators."

Danach wird es nicht besser...

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.505

05.08.2013 13:00
#81 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Nachtrag Riffgat: man muß sich halt kreative Entschuldigungen einfallen lassen:

http://www.klimaretter.info/energie/hint...t-kommt-spaeter, 3. Aug. 2013

"Bombengrund: Riffgat kommt später
Wegen Weltkriegsmunition hat Tennet Schwierigkeiten mit der Netzanbindung des Offshore-Windparks Riffgat. Der sollte eigentlich in dieser Woche mit einer Leistung von 108 Megawatt als erster kommerzieller Nordsee-Windpark ans Netz gehen. Für den Schaden müssen die Stromkunden aufkommen.

Netzbetreiber Tennet habe zu spät mit der schwierigen Bergung von Weltkriegsmunition begonnen, weshalb Riffgat erst 2014 produzieren könne, sagte ein EWE-Sprecher der Nordwest-Zeitung am Samstag. Der Park kommt demnach frühestens im kommenden Februar ans Netz."

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.505

11.08.2013 19:34
#82 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Dr. Benny Peiser umreißt in The Australian vom 9. huius einmal nüchtern die Dimensionen des Fiaskos:

"Europe pulls the plug on its green future"

Doch, das hat mittlerweile schon realsozialistische Dimensionen.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.505

11.08.2013 21:44
#83 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Riffgat, Nachtrag II:

BILD-Leser wissen in diesem Fall mehr: "Dieser Windpark wird mit Diesel betrieben!"

und nicht zu knapp: "Weil die Anlage aber nicht komplett stillstehen darf, hält ein Dieselgenerator den Windpark in Betrieb: Die empfindlichen Motoren, die den Wind in Energie umwandeln sollen, müssen regelmäßig laufen. Sonst droht Verrostung durch die salzige Seeluft. Der Verbrauch ist enorm: Nach BILD-Informationen benötigt „Riffgat“ über 22 000 Liter Diesel. Im Monat!"

Frau Merkel hat abgesagt; die SPD zeigt Präsenz: "Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (54, SPD) will kommen, auch Landeswirtschaftsminister Olaf Lies (46, SPD) hat sich angesagt."
Man darf immerhin davon ausgehen, daß sich hier die Zukunft unserer Energiewirtschaft recht genau zeigt. Wer in 10 Jahren eine OP anstehen hat, wird wohl dem Hospital ein paar 100 l Diesel spenden dürfen, damit die Generatoren laufen...

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

12.08.2013 08:02
#84 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #83
Riffgat, Nachtrag II:

BILD-Leser wissen in diesem Fall mehr: "Dieser Windpark wird mit Diesel betrieben!"

und nicht zu knapp: "Weil die Anlage aber nicht komplett stillstehen darf, hält ein Dieselgenerator den Windpark in Betrieb: Die empfindlichen Motoren, die den Wind in Energie umwandeln sollen, müssen regelmäßig laufen. Sonst droht Verrostung durch die salzige Seeluft. Der Verbrauch ist enorm: Nach BILD-Informationen benötigt „Riffgat“ über 22 000 Liter Diesel. Im Monat!"

Frau Merkel hat abgesagt; die SPD zeigt Präsenz: "Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (54, SPD) will kommen, auch Landeswirtschaftsminister Olaf Lies (46, SPD) hat sich angesagt."
Man darf immerhin davon ausgehen, daß sich hier die Zukunft unserer Energiewirtschaft recht genau zeigt. Wer in 10 Jahren eine OP anstehen hat, wird wohl dem Hospital ein paar 100 l Diesel spenden dürfen, damit die Generatoren laufen...


22 Tonnen Diesel im Monat sind Peanuts! Viel schwerer wiegt da schon das Nichteinspeisenkönnen ins Netz. Die Lebensdauer der Anlagen wird durch die harsche Umwelt begrenzt.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.505

12.08.2013 11:11
#85 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #84
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #83
in Betrieb: Die empfindlichen Motoren, die den Wind in Energie umwandeln sollen, müssen regelmäßig laufen. Sonst droht Verrostung durch die salzige Seeluft.


22 Tonnen Diesel im Monat sind Peanuts!


D'accord. Interessanter ist aber diese Aussicht: http://www.abendblatt.de/wirtschaft/arti...eht-werden.html

Zitat Abendblatt
_____________
"Hier draußen drehen sich die Windräder 4000 Stunden unter Volllast, an Land sind es zwischen 2000 und 2500."

Was seine Bilanz zunächst außen vor lässt: Bei "Alpha Ventus" gab es gleich zu Anfang eine dicke Panne. Wenige Monate nach der Inbetriebnahme erhitzten sich Gleitlager in den Getrieben der Windräder AREVA Multibrid M5000. Ein Konstruktionsfehler. Sechs Gondeln mussten getauscht werden. "Das ist ein Testfeld, wir dürfen Fehler machen", sagt Burkhardt. Zu den Kosten des Gondeltausches sagt er nichts, nur, dass die Anlagen jetzt laufen.

Wetter, Wellen und die Tücken der Technik erschweren ständig die Wartung. Heute bleibt der angeforderte Helikopter aus - ein kleiner technischer Defekt. Ärgerlich für die Monteure, denn die Zeitfenster im Sommer mit ruhiger See sind naturgemäß die besten zum Arbeiten.
_____________

Das Jahr hat 8766 Stunden - d.h.: wie oft werden die WKAs, wenn sie erst mal angeschlossen sind, Strom ziehen, anstatt zu liefern?

Hausmann Offline



Beiträge: 710

12.08.2013 11:46
#86 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #85
Das Jahr hat 8766 Stunden - d.h.: wie oft werden die WKAs, wenn sie erst mal angeschlossen sind, Strom ziehen, anstatt zu liefern?

Vielleicht hat es sein Gutes, wenn die Windmühlen zügig auf Hohe See kommen? Ähnlich, wie im Kriege: Fehler, Mängel oder falsche Konzepte werden schnell und gnadenlos bestraft; sogar Tote wird es leider geben. [Naheliegende Vergleiche verkneife ich mir.]

mfG

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Mehr Liberalismus wäre dringend vonnöten. Zettel

SF-Leser Offline



Beiträge: 175

12.08.2013 14:13
#87 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Werter Ulrich Elkmann,

über den Daumen gepeilt werden die Anlagen zu 90% der Zeit, also etwas unter 8000 h pro Jahr, in verschiedener Internsität Strom liefern können. (zu berücksichtigende Verluste lasse ich mal außen vor.) Anders gesagt, man hat auch auf hoher See zu ca. 10% der Zeit Windstille.

Um noch ein allgeimein beliebtes Mißverständnis anzusprechen:

Zitat
Zitat Abendblatt
_____________
"Hier draußen drehen sich die Windräder 4000 Stunden unter Volllast, an Land sind es zwischen 2000 und 2500."



Die Windräder drehen sich natürlich nicht zu 4000 Stunden unter Volllast, sondern die Energiemenge, die sich im Laufe des Jahres aufsummiert, ist gleich der Menge, die generiert werden würde, wenn die Räder ca. 4000 h mit Nenndrehzahl aktiv wären.
Ein kleiner aber bedeutsamer Unterschied.

Grüße

SF- Leser

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

12.08.2013 14:16
#88 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Zitat von SF-Leser im Beitrag #87
Die Windräder drehen sich natürlich nicht zu 4000 Stunden unter Volllast ... 4000 h mit Nenndrehzahl aktiv wären.

Was genau ist denn die "Nenndrehzahl" und was ist der Unterschied zu Volllast?

SF-Leser Offline



Beiträge: 175

12.08.2013 14:30
#89 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #88
Zitat von SF-Leser im Beitrag #87
Die Windräder drehen sich natürlich nicht zu 4000 Stunden unter Volllast ... 4000 h mit Nenndrehzahl aktiv wären.

Was genau ist denn die "Nenndrehzahl" und was ist der Unterschied zu Volllast?



Eine Windmühle erzeugt eine Leistung von bspw. 10 MW bei einer Rotordrehzahl von x Umdrehungen pro min, dann ist dies die Nenndrehzahl für die die Windmühle ausgelegt ist. Diese wird ab einer Windgeschwindigkeit von y m/s erreicht. (Z.B. ab Windstärke 8 ??)
Dies ist dann der Volllastfall.

(Mein Satz war also ein bißchen mißverständlich.)
Oder wollten Sie jetzt darauf hinaus, daß die Rotordrehzahl bei nicht belastetem Generator doch schon bei geringeren Windstärken erreicht werden könnte?

Grüße

SF- Leser

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

12.08.2013 15:10
#90 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Zitat von SF-Leser im Beitrag #89
Eine Windmühle erzeugt eine Leistung von bspw. 10 MW bei einer Rotordrehzahl von x Umdrehungen pro min, dann ist dies die Nenndrehzahl für die die Windmühle ausgelegt ist. Diese wird ab einer Windgeschwindigkeit von y m/s erreicht. (Z.B. ab Windstärke 8 ??)
Dies ist dann der Volllastfall.

Danke. Das interpretiere ich jetzt so, daß Erreichen der Nenndrehzahl und Volllast im Prinzip das Gleiche sind.

Und der Denkfehler der Journalisten besteht darin, genau 4000 Stunden mit Nenndrehzahl anzusetzen - obwohl es viel mehr Stunden sind, bei denen aber viele deutlich weniger als die Nennleistung produzieren.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.505

12.08.2013 15:44
#91 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Zitat von SF-Leser im Beitrag #89
...


Ebenfalls danke für die Klarstellung.

Riffgat, die III.: http://de.wikipedia.org/wiki/Riffgat

Zitat
______________
Der Bau des Windparks erfolgt in einem Gebiet, das Deutschland für sich in Anspruch nimmt. Jedoch beanspruchen auch die Niederlande einen Teil des Gebietes für sich. Daher ist der Bau auch mit der Deutsch-Niederländischen Grenzfrage verbunden. Der Grenzverlauf ist in der Emsmündung zwischen beiden Staaten mit dem „Ems-Dollart-Vertrag“ von 1960 zwar geregelt, aber nicht abschließend geklärt. Der Windpark wird im äußeren Mündungsgebiet der Ems errichtet, auch dort gibt es eine deutsche und eine niederländische Auffassung des Grenzverlaufes.
______________

"Grensconflict: Nederland in verweer tegen Duitse windmolens"

Citaat Volkskrant, 13.07.2013
______________
"Nederland tekent protest aan tegen de bouw van een Duits windmolenpark op de Noordzee. In Nederlandse ogen komt het offshore-park Riffgat, ten noordoosten van Rottumerplaat, 'ten dele in Nederland' te liggen. Dat zegt het ministerie van Buitenlandse Zaken. Maar Duitsland beschouwt het 13,2 vierkante kilometer tellende gebied nabij de Eemsmonding als volledig Duits territorium."
______________

Wenn die Energiewenderei schon nicht für panem sorgt, erwarten wir wenigstens ordentlich circenses. Man will ja für das viele Geld etwas geboten kriegen.

PS: Angesichts des Schauplatzes & des Anlasses - Atomausstieg - empfiehlt sich für die Wahl der Waffen beim Duell dies: "'Tsunami bomb' tested off New Zealand coast"

Zitat Telegraph 01/01/13
___________
The United States and New Zealand conducted secret tests of a "tsunami bomb" designed to destroy coastal cities by using underwater blasts to trigger massive tidal waves. ... The tests were carried out in waters around New Caledonia and Auckland during the Second World War and showed that the weapon was feasible and a series of 10 large offshore blasts could potentially create a 33-foot tsunami capable of inundating a small city.
___________

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

12.08.2013 16:14
#92 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #91
Zitat
Der Bau des Windparks erfolgt in einem Gebiet, das Deutschland für sich in Anspruch nimmt. Jedoch beanspruchen auch die Niederlande einen Teil des Gebietes für sich.

Ja sind die völlig bescheuert?
Man kann doch kein so umstrittenes Bauprojekt in einem völkerrechtlich nicht geklärtem Gebiet genehmigen!
Wobei ich in der Grenzfrage die deutsche Rechtsposition (wie sie die Wikipedia darstellt) ohnehin für fragwürdig halte ...

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.505

12.08.2013 16:27
#93 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #92
Ja sind die völlig bescheuert?


Zumal die Firma, die für die (ausstehende) Kabelanbindung zuständig zeichnet, erinnerlich TenneT ist - eine niederländische Staatsholding. Viel Spaß beim Eintreiben der Regreßforderungen.

Jurastudenten werden demnächst viel Freude an diesem -stück haben.

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

12.08.2013 17:36
#94 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Kurze Anmerkung zu Riffgat, hier scheint das Wahlkampfgetöse von Herrn Weil und die Tiraden von EWE ja auf ganz fruchtbaren Boden zu fallen: Das grundsätzliche Problem bei den Offshore-Netzanschlüssen ist ein anderes. Da es notorisch zu wenig Schiffe gibt, die Kabel verlegen oder Plattformen aufstellen können, haben kleine Verzögerungen (wie z. B. Minenräumung ) viel größere Auswirkungen als eigentlich notwendig, denn der Auftraggeber (hier: TenneT) muss ziemlich lange warten, bis wieder ein Termin frei ist.

Was die Grenzstreitigkeit angeht - diese Posse ist gar nix neues: http://www.sueddeutsche.de/politik/bizar...lzone-1.1129806

Die Regressforderungen werden übrigens unabhängig von der Nationalität des Eigentümers gezahlt, da die deutsche TenneT-Tochter dem deutschen Recht unterliegt. Dafür gibts ja die Haftungsumlage. Übrigens - wenn (wie im Falle BorWin1) der Anschluss steht und viel weniger als die geplanten Mühlen einspeisen, rauschts nicht im Blätterwald. Dann hat halt ein Netzbetreiber ein stranded asset. So what. Aber wenn die Produktion von heiligem Ökostrom verhindert wird, ist das Geplärre groß. Mich nervts.

Gruß Petz

"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

13.08.2013 10:48
#95 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #93
Zumal die Firma, die für die (ausstehende) Kabelanbindung zuständig zeichnet, erinnerlich TenneT ist ...

Die Kabelverlegung ist dabei aber das kleinste Problem. Die Baugenehmigung für die Türme selber ist der Knackpunkt.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.505

14.08.2013 00:11
#96 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Deutsche Welle, 13.08.2013 [vorerst scheint's nur auf Englisch]:
"Germans grow skeptical over shift to renewables"

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

14.08.2013 01:10
#97 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #95
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #93
Zumal die Firma, die für die (ausstehende) Kabelanbindung zuständig zeichnet, erinnerlich TenneT ist ...

Die Kabelverlegung ist dabei aber das kleinste Problem. Die Baugenehmigung für die Türme selber ist der Knackpunkt.


Ach, das geht eigentlich - zumindest im Vergleich zu einer Freileitung. Die Genehmigungsverfahren gehen schneller (zumindest bis zum Anlandepunkt, eine Konverterhalle ist schon wieder problematischer). Schwierig ist tatsächlich die Bauphase - knappe Ressourcen, Wetter, hohe Auflagen; und manchmal auch noch 25 Tonnen Kriegsgerät auf dem Meeresgrund.

Gruß Petz

"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.505

14.08.2013 22:13
#98 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

[h/t AchGut] "Warum die Regierung bald Atomkraftwerke retten muss"

Zitat Die Welt, 13.08.2013
_________
"Jetzt wird sogar der Betrieb von Kernreaktoren unwirtschaftlich. Daher prüfen die Betreiber der deutschen Meiler den vorzeitigen Ausstieg. Der Bundesregierung droht eine hochnotpeinliche Situation.
[...]
Eine vorgezogene Stilllegung von Atomkraftwerken aus betriebswirtschaftlichen Gründen würde diesen Ausstiegsfahrplan durcheinander bringen und zudem die Stabilität des Stromnetzes gefährden: Denn vor allem die süddeutschen Kernreaktoren sind für die Sicherung der Stromversorgung in Bayern und Baden-Württemberg vorerst unverzichtbar. "Die Bundesregierung würde so in die hochpeinliche Situation kommen, die Stilllegung von Atomkraftwerken verbieten zu müssen", sagte Stephan Kohler, der Chef der halbstaatlichen Deutschen Energieagentur (Dena)."
_________

Och, unter den altgedienten SED-Kadern werden sich sicher noch welche finden, denen dergleichen angewandte Dialektik Pflicht war, nicht Kür.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

15.08.2013 21:48
#99 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #98
[h/t AchGut] "Warum die Regierung bald Atomkraftwerke retten muss"

Zitat Die Welt, 13.08.2013
_________
"Jetzt wird sogar der Betrieb von Kernreaktoren unwirtschaftlich. Daher prüfen die Betreiber der deutschen Meiler den vorzeitigen Ausstieg. Der Bundesregierung droht eine hochnotpeinliche Situation.
[...]
Eine vorgezogene Stilllegung von Atomkraftwerken aus betriebswirtschaftlichen Gründen würde diesen Ausstiegsfahrplan durcheinander bringen und zudem die Stabilität des Stromnetzes gefährden: Denn vor allem die süddeutschen Kernreaktoren sind für die Sicherung der Stromversorgung in Bayern und Baden-Württemberg vorerst unverzichtbar. "Die Bundesregierung würde so in die hochpeinliche Situation kommen, die Stilllegung von Atomkraftwerken verbieten zu müssen", sagte Stephan Kohler, der Chef der halbstaatlichen Deutschen Energieagentur (Dena)."
_________

Och, unter den altgedienten SED-Kadern werden sich sicher noch welche finden, denen dergleichen angewandte Dialektik Pflicht war, nicht Kür.




Na, das ist doch der Beweis: EEs sind billiger als Atomkraftwerke und können sie ersetzen. Atomkraftwerke sind eine Last. So teuer, dass die Betreiber sie abschreiben wollen. Nur blöde Regierung will sie beibehalten, weil... ja warum eigentlich? Irgendwo liegt im grünen Wunschtraum ein Fehler. Aber wo?

______________________________________________________________________________

“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

16.08.2013 08:51
#100 RE: Kaskadeneffekte der Energiewende Antworten

Ich habe noch einen kleinen Nachtrag zu den "Kaskadeneffekten".
Am vergangenen Wochenende habe ich mit zwei Bekannten die Zeche Zollverein (Welterbe, unbedingt sehenswert) besucht. Dort habe ich zum ersten Mal von den "Ewigkeitskosten" des Ruhrkohlebergbaus gehört. Der natürliche Grundwasserspiegel des Ruhrgebietes liegt in 1-2 Metern Tiefe. Durch Bergabsenkungen infolge des Bergbaus liegen weite Teile des Ruhrgebietes inzwischen aber bis zu 25 Meter unterhalb des natürlichen Grundwasserspiegels.

Das angehängte Foto (von mir, gemeinfrei; leider nur Handyqualität) zeigt das ganz schön. Im Vordergrund (hinter den Gebäuden) ist ein Hügel (bepflanzter Abraum); weiter Richtung Horizont wird die Absenkung um Zollverein herum aber deutlich (v. a. bei Betrachtung der rechten Hälfte des Bildes). Heißt konkret: das Ruhrgebiet ist nur noch deshalb bewohnbar, weil tagtäglich eine unglaubliche Pumpleistung (elektrischer!) Pumpen erbracht wird, und das buchstäblich bis in alle Ewigkeit (solange Menschen im Ruhrgebiet leben jedenfalls).

Auf meine Frage an die Leiterin der Besichtigungsgruppe, was denn im Falle eines großflächigen und langandauernden Stromausfalles zu befürchten sei, grummelte sie etwas von "keine Ahnung, wie es mit Notstrom aussieht" (ansonsten war sie aber exzellent informiert). Nun, ich denke, man darf hier zwei und zwei zusammenzählen. Für eine Pumpleistung, die dem Strombedarf eines kleinen Kraftwerks entspricht, werden mit Sicherheit keine redundanten Systeme, etwa dieselbetriebene Pumpen, in der nötigen Menge (und bereits vor Ort!) zur Verfügung stehen. Die Menge abzupumpenden Wassers entspricht dem Gesamtwasserverbrauch des Landes NRW.

Ich fasse einmal zusammen, soweit ich das jetzt glaube verstanden zu haben: im Falle eines großen Blackouts würde wohl binnen kurzer Zeit aus dem Ruhrgebiet (5,1 Mio Ew) eine Seenlandschaft. Die Pumpen selbst würden übrigens als erstes absaufen, da tief unter Tage platziert; woher man, selbst wenn das Licht wieder angeht, Ersatz in der nötigen Menge und Leistung herholen will, ist ebenfalls fraglich. Die Vernichtung von Produktionsgütern sowie privatem und öffentlichem Eigentum sprengte vermutlich jede Vorstellungskraft, und diese Möglichkeit wird in dem Technikfolgenpapier, auf das ich mich im ursprünglichen Artikel bezogen hatte, überhaupt nicht erwähnt.

Vielleicht hätte es ja auch sein Gutes. Man hätte endlich ein schönes, wasserreiches Naherholungsgebiet für gestreßte Sauerländer

Herzliche Grüße,
Andreas Döding

Angefügte Bilder:
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