Zitat von R.A. im Beitrag #75Denn "Otto Normalbürger" will diese "Energiewende" und muß sie dann auch bezahlen.
"Will" er die wirklich? Handelt es sich da nicht um das Phantasma des "vollständig imformierten Wirtschaftsteilnehmers"? Otto N. ist 30 Jahre lang ideologisch auf Ökokurs gebracht worden, mit grünen Kuschelprodukten als Zuckerbrot & der Apokalypse als Peitsche, das Ganze ist mit "kost' nüscht - allerhöchstens Peanuts" lang genug mit Dumpingpreisen garniert worden. Wenn die Rechnung ungeschönt kommt (allmählich zeichnet sich das ja ab) & klar wird, daß die Drohung mit der irdischen Hölle im Weigerungsfall ein Papiertiger war, "will" er's ebensowenig gewesen sein & gewollt haben, wie bei den beiden (oder 3, wenn man 14/18 hinzunimmt) deutschen Kollektivbegeisterungsmoden der letzten 100 Jahre. Das ändert natürlich nichts daran, daß die Rechnung trotzdem fällg wird.
Zitat von R.A. im Beitrag #75Denn "Otto Normalbürger" will diese "Energiewende" und muß sie dann auch bezahlen.
"Will" er die wirklich?
Das ist tatsächlich schwer zu sagen. Die breiten Mehrheiten für die "Energiewende" kamen ja eigentlich nur zustande, weil man vorher suggeriert hatte, das gäbe es alles zum Nulltarif ("die Sonne schickt keine Rechnung" und ähnliche Propagandalügen). Ich hätte besser formuliert: WENN er sie will, dann muß er sie auch bezahlen. Und nicht denken, er könne sich eine Energiewende wünschen, aber die Kosten auf andere Leute (bzw. Unternehmen) abdrücken.
Zitat von R.A. im Beitrag #77 Ich hätte besser formuliert: WENN er sie will, dann muß er sie auch bezahlen. Und nicht denken, er könne sich eine Energiewende wünschen, aber die Kosten auf andere Leute (bzw. Unternehmen) abdrücken.
Aber er drückt die Kosten doch zumindest teilweise auf andere Leute ab. Ich wollte die Energiewende nicht, muss aber trotzdem ungefragt mitbezahlen, während er dagegen mit den Subventionen für den Zufallsstrom ganz gut verdient.
A common mistake that people make when trying to design something completely foolproof is to underestimate the ingenuity of complete fools. Douglas Adams
Da dieser SpOn-Artikel nur auf Englisch vorliegt, vermute ich, daß es sich um einen (übersetzten) Vorabdruck [sit venia verbo...] aus der gedruckten Ausgabe handelt:
Aufhänger ist die bevorstehende Eröffnung des Windparks Riffgatt vor Borkum:
"But the dedication of the first commercial German wind farm in the North Sea on August 10 is set to be a low-key affair. Chancellor Angela Merkel cancelled her scheduled appearance. And Environment Minister Peter Altmaier and European Union Energy Commission Günther Oettinger, both members of Merkel's center-right Christian Democratic Union (CDU), have hesitated to accept the invitation from EWE, an energy company based in the northern German city of Oldenburg.
The reason is that Riffgat has a cosmetic defect: the wind farm is still missing part of its power line to the mainland. For the time being, instead of producing energy, Riffgat is actually consuming it. To prevent the rotors from corroding in the salty air, they have to be supplied with electricity produced with diesel generators."
"Bombengrund: Riffgat kommt später Wegen Weltkriegsmunition hat Tennet Schwierigkeiten mit der Netzanbindung des Offshore-Windparks Riffgat. Der sollte eigentlich in dieser Woche mit einer Leistung von 108 Megawatt als erster kommerzieller Nordsee-Windpark ans Netz gehen. Für den Schaden müssen die Stromkunden aufkommen.
Netzbetreiber Tennet habe zu spät mit der schwierigen Bergung von Weltkriegsmunition begonnen, weshalb Riffgat erst 2014 produzieren könne, sagte ein EWE-Sprecher der Nordwest-Zeitung am Samstag. Der Park kommt demnach frühestens im kommenden Februar ans Netz."
und nicht zu knapp: "Weil die Anlage aber nicht komplett stillstehen darf, hält ein Dieselgenerator den Windpark in Betrieb: Die empfindlichen Motoren, die den Wind in Energie umwandeln sollen, müssen regelmäßig laufen. Sonst droht Verrostung durch die salzige Seeluft. Der Verbrauch ist enorm: Nach BILD-Informationen benötigt „Riffgat“ über 22 000 Liter Diesel. Im Monat!"
Frau Merkel hat abgesagt; die SPD zeigt Präsenz: "Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (54, SPD) will kommen, auch Landeswirtschaftsminister Olaf Lies (46, SPD) hat sich angesagt." Man darf immerhin davon ausgehen, daß sich hier die Zukunft unserer Energiewirtschaft recht genau zeigt. Wer in 10 Jahren eine OP anstehen hat, wird wohl dem Hospital ein paar 100 l Diesel spenden dürfen, damit die Generatoren laufen...
und nicht zu knapp: "Weil die Anlage aber nicht komplett stillstehen darf, hält ein Dieselgenerator den Windpark in Betrieb: Die empfindlichen Motoren, die den Wind in Energie umwandeln sollen, müssen regelmäßig laufen. Sonst droht Verrostung durch die salzige Seeluft. Der Verbrauch ist enorm: Nach BILD-Informationen benötigt „Riffgat“ über 22 000 Liter Diesel. Im Monat!"
Frau Merkel hat abgesagt; die SPD zeigt Präsenz: "Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (54, SPD) will kommen, auch Landeswirtschaftsminister Olaf Lies (46, SPD) hat sich angesagt." Man darf immerhin davon ausgehen, daß sich hier die Zukunft unserer Energiewirtschaft recht genau zeigt. Wer in 10 Jahren eine OP anstehen hat, wird wohl dem Hospital ein paar 100 l Diesel spenden dürfen, damit die Generatoren laufen...
22 Tonnen Diesel im Monat sind Peanuts! Viel schwerer wiegt da schon das Nichteinspeisenkönnen ins Netz. Die Lebensdauer der Anlagen wird durch die harsche Umwelt begrenzt.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #83in Betrieb: Die empfindlichen Motoren, die den Wind in Energie umwandeln sollen, müssen regelmäßig laufen. Sonst droht Verrostung durch die salzige Seeluft.
Zitat Abendblatt _____________ "Hier draußen drehen sich die Windräder 4000 Stunden unter Volllast, an Land sind es zwischen 2000 und 2500."
Was seine Bilanz zunächst außen vor lässt: Bei "Alpha Ventus" gab es gleich zu Anfang eine dicke Panne. Wenige Monate nach der Inbetriebnahme erhitzten sich Gleitlager in den Getrieben der Windräder AREVA Multibrid M5000. Ein Konstruktionsfehler. Sechs Gondeln mussten getauscht werden. "Das ist ein Testfeld, wir dürfen Fehler machen", sagt Burkhardt. Zu den Kosten des Gondeltausches sagt er nichts, nur, dass die Anlagen jetzt laufen.
Wetter, Wellen und die Tücken der Technik erschweren ständig die Wartung. Heute bleibt der angeforderte Helikopter aus - ein kleiner technischer Defekt. Ärgerlich für die Monteure, denn die Zeitfenster im Sommer mit ruhiger See sind naturgemäß die besten zum Arbeiten. _____________
Das Jahr hat 8766 Stunden - d.h.: wie oft werden die WKAs, wenn sie erst mal angeschlossen sind, Strom ziehen, anstatt zu liefern?
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #85Das Jahr hat 8766 Stunden - d.h.: wie oft werden die WKAs, wenn sie erst mal angeschlossen sind, Strom ziehen, anstatt zu liefern?
Vielleicht hat es sein Gutes, wenn die Windmühlen zügig auf Hohe See kommen? Ähnlich, wie im Kriege: Fehler, Mängel oder falsche Konzepte werden schnell und gnadenlos bestraft; sogar Tote wird es leider geben. [Naheliegende Vergleiche verkneife ich mir.]
mfG
----------------------------------------------------- Mehr Liberalismus wäre dringend vonnöten. Zettel
über den Daumen gepeilt werden die Anlagen zu 90% der Zeit, also etwas unter 8000 h pro Jahr, in verschiedener Internsität Strom liefern können. (zu berücksichtigende Verluste lasse ich mal außen vor.) Anders gesagt, man hat auch auf hoher See zu ca. 10% der Zeit Windstille.
Um noch ein allgeimein beliebtes Mißverständnis anzusprechen:
Zitat Zitat Abendblatt _____________ "Hier draußen drehen sich die Windräder 4000 Stunden unter Volllast, an Land sind es zwischen 2000 und 2500."
Die Windräder drehen sich natürlich nicht zu 4000 Stunden unter Volllast, sondern die Energiemenge, die sich im Laufe des Jahres aufsummiert, ist gleich der Menge, die generiert werden würde, wenn die Räder ca. 4000 h mit Nenndrehzahl aktiv wären. Ein kleiner aber bedeutsamer Unterschied.
Zitat von SF-Leser im Beitrag #87 Die Windräder drehen sich natürlich nicht zu 4000 Stunden unter Volllast ... 4000 h mit Nenndrehzahl aktiv wären.
Was genau ist denn die "Nenndrehzahl" und was ist der Unterschied zu Volllast?
Eine Windmühle erzeugt eine Leistung von bspw. 10 MW bei einer Rotordrehzahl von x Umdrehungen pro min, dann ist dies die Nenndrehzahl für die die Windmühle ausgelegt ist. Diese wird ab einer Windgeschwindigkeit von y m/s erreicht. (Z.B. ab Windstärke 8 ??) Dies ist dann der Volllastfall.
(Mein Satz war also ein bißchen mißverständlich.) Oder wollten Sie jetzt darauf hinaus, daß die Rotordrehzahl bei nicht belastetem Generator doch schon bei geringeren Windstärken erreicht werden könnte?
Zitat von SF-Leser im Beitrag #89Eine Windmühle erzeugt eine Leistung von bspw. 10 MW bei einer Rotordrehzahl von x Umdrehungen pro min, dann ist dies die Nenndrehzahl für die die Windmühle ausgelegt ist. Diese wird ab einer Windgeschwindigkeit von y m/s erreicht. (Z.B. ab Windstärke 8 ??) Dies ist dann der Volllastfall.
Danke. Das interpretiere ich jetzt so, daß Erreichen der Nenndrehzahl und Volllast im Prinzip das Gleiche sind.
Und der Denkfehler der Journalisten besteht darin, genau 4000 Stunden mit Nenndrehzahl anzusetzen - obwohl es viel mehr Stunden sind, bei denen aber viele deutlich weniger als die Nennleistung produzieren.
Zitat ______________ Der Bau des Windparks erfolgt in einem Gebiet, das Deutschland für sich in Anspruch nimmt. Jedoch beanspruchen auch die Niederlande einen Teil des Gebietes für sich. Daher ist der Bau auch mit der Deutsch-Niederländischen Grenzfrage verbunden. Der Grenzverlauf ist in der Emsmündung zwischen beiden Staaten mit dem „Ems-Dollart-Vertrag“ von 1960 zwar geregelt, aber nicht abschließend geklärt. Der Windpark wird im äußeren Mündungsgebiet der Ems errichtet, auch dort gibt es eine deutsche und eine niederländische Auffassung des Grenzverlaufes. ______________
Citaat Volkskrant, 13.07.2013 ______________ "Nederland tekent protest aan tegen de bouw van een Duits windmolenpark op de Noordzee. In Nederlandse ogen komt het offshore-park Riffgat, ten noordoosten van Rottumerplaat, 'ten dele in Nederland' te liggen. Dat zegt het ministerie van Buitenlandse Zaken. Maar Duitsland beschouwt het 13,2 vierkante kilometer tellende gebied nabij de Eemsmonding als volledig Duits territorium." ______________
Wenn die Energiewenderei schon nicht für panem sorgt, erwarten wir wenigstensordentlichcircenses. Man will ja für das viele Geld etwas geboten kriegen.
Zitat Telegraph 01/01/13 ___________ The United States and New Zealand conducted secret tests of a "tsunami bomb" designed to destroy coastal cities by using underwater blasts to trigger massive tidal waves. ... The tests were carried out in waters around New Caledonia and Auckland during the Second World War and showed that the weapon was feasible and a series of 10 large offshore blasts could potentially create a 33-foot tsunami capable of inundating a small city. ___________
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #91Zitat Der Bau des Windparks erfolgt in einem Gebiet, das Deutschland für sich in Anspruch nimmt. Jedoch beanspruchen auch die Niederlande einen Teil des Gebietes für sich.
Ja sind die völlig bescheuert? Man kann doch kein so umstrittenes Bauprojekt in einem völkerrechtlich nicht geklärtem Gebiet genehmigen! Wobei ich in der Grenzfrage die deutsche Rechtsposition (wie sie die Wikipedia darstellt) ohnehin für fragwürdig halte ...
Zitat von R.A. im Beitrag #92Ja sind die völlig bescheuert?
Zumal die Firma, die für die (ausstehende) Kabelanbindung zuständig zeichnet, erinnerlich TenneT ist - eine niederländische Staatsholding. Viel Spaß beim Eintreiben der Regreßforderungen.
Jurastudenten werden demnächst viel Freude an diesem -stück haben.
Kurze Anmerkung zu Riffgat, hier scheint das Wahlkampfgetöse von Herrn Weil und die Tiraden von EWE ja auf ganz fruchtbaren Boden zu fallen: Das grundsätzliche Problem bei den Offshore-Netzanschlüssen ist ein anderes. Da es notorisch zu wenig Schiffe gibt, die Kabel verlegen oder Plattformen aufstellen können, haben kleine Verzögerungen (wie z. B. Minenräumung ) viel größere Auswirkungen als eigentlich notwendig, denn der Auftraggeber (hier: TenneT) muss ziemlich lange warten, bis wieder ein Termin frei ist.
Die Regressforderungen werden übrigens unabhängig von der Nationalität des Eigentümers gezahlt, da die deutsche TenneT-Tochter dem deutschen Recht unterliegt. Dafür gibts ja die Haftungsumlage. Übrigens - wenn (wie im Falle BorWin1) der Anschluss steht und viel weniger als die geplanten Mühlen einspeisen, rauschts nicht im Blätterwald. Dann hat halt ein Netzbetreiber ein stranded asset. So what. Aber wenn die Produktion von heiligem Ökostrom verhindert wird, ist das Geplärre groß. Mich nervts.
Gruß Petz
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #93Zumal die Firma, die für die (ausstehende) Kabelanbindung zuständig zeichnet, erinnerlich TenneT ist ...
Die Kabelverlegung ist dabei aber das kleinste Problem. Die Baugenehmigung für die Türme selber ist der Knackpunkt.
Ach, das geht eigentlich - zumindest im Vergleich zu einer Freileitung. Die Genehmigungsverfahren gehen schneller (zumindest bis zum Anlandepunkt, eine Konverterhalle ist schon wieder problematischer). Schwierig ist tatsächlich die Bauphase - knappe Ressourcen, Wetter, hohe Auflagen; und manchmal auch noch 25 Tonnen Kriegsgerät auf dem Meeresgrund.
Gruß Petz
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
Zitat Die Welt, 13.08.2013 _________ "Jetzt wird sogar der Betrieb von Kernreaktoren unwirtschaftlich. Daher prüfen die Betreiber der deutschen Meiler den vorzeitigen Ausstieg. Der Bundesregierung droht eine hochnotpeinliche Situation. [...] Eine vorgezogene Stilllegung von Atomkraftwerken aus betriebswirtschaftlichen Gründen würde diesen Ausstiegsfahrplan durcheinander bringen und zudem die Stabilität des Stromnetzes gefährden: Denn vor allem die süddeutschen Kernreaktoren sind für die Sicherung der Stromversorgung in Bayern und Baden-Württemberg vorerst unverzichtbar. "Die Bundesregierung würde so in die hochpeinliche Situation kommen, die Stilllegung von Atomkraftwerken verbieten zu müssen", sagte Stephan Kohler, der Chef der halbstaatlichen Deutschen Energieagentur (Dena)." _________
Och, unter den altgedienten SED-Kadern werden sich sicher noch welche finden, denen dergleichen angewandte Dialektik Pflicht war, nicht Kür.
Zitat Die Welt, 13.08.2013 _________ "Jetzt wird sogar der Betrieb von Kernreaktoren unwirtschaftlich. Daher prüfen die Betreiber der deutschen Meiler den vorzeitigen Ausstieg. Der Bundesregierung droht eine hochnotpeinliche Situation. [...] Eine vorgezogene Stilllegung von Atomkraftwerken aus betriebswirtschaftlichen Gründen würde diesen Ausstiegsfahrplan durcheinander bringen und zudem die Stabilität des Stromnetzes gefährden: Denn vor allem die süddeutschen Kernreaktoren sind für die Sicherung der Stromversorgung in Bayern und Baden-Württemberg vorerst unverzichtbar. "Die Bundesregierung würde so in die hochpeinliche Situation kommen, die Stilllegung von Atomkraftwerken verbieten zu müssen", sagte Stephan Kohler, der Chef der halbstaatlichen Deutschen Energieagentur (Dena)." _________
Och, unter den altgedienten SED-Kadern werden sich sicher noch welche finden, denen dergleichen angewandte Dialektik Pflicht war, nicht Kür.
Na, das ist doch der Beweis: EEs sind billiger als Atomkraftwerke und können sie ersetzen. Atomkraftwerke sind eine Last. So teuer, dass die Betreiber sie abschreiben wollen. Nur blöde Regierung will sie beibehalten, weil... ja warum eigentlich? Irgendwo liegt im grünen Wunschtraum ein Fehler. Aber wo?
Ich habe noch einen kleinen Nachtrag zu den "Kaskadeneffekten". Am vergangenen Wochenende habe ich mit zwei Bekannten die Zeche Zollverein (Welterbe, unbedingt sehenswert) besucht. Dort habe ich zum ersten Mal von den "Ewigkeitskosten" des Ruhrkohlebergbaus gehört. Der natürliche Grundwasserspiegel des Ruhrgebietes liegt in 1-2 Metern Tiefe. Durch Bergabsenkungen infolge des Bergbaus liegen weite Teile des Ruhrgebietes inzwischen aber bis zu 25 Meter unterhalb des natürlichen Grundwasserspiegels.
Das angehängte Foto (von mir, gemeinfrei; leider nur Handyqualität) zeigt das ganz schön. Im Vordergrund (hinter den Gebäuden) ist ein Hügel (bepflanzter Abraum); weiter Richtung Horizont wird die Absenkung um Zollverein herum aber deutlich (v. a. bei Betrachtung der rechten Hälfte des Bildes). Heißt konkret: das Ruhrgebiet ist nur noch deshalb bewohnbar, weil tagtäglich eine unglaubliche Pumpleistung (elektrischer!) Pumpen erbracht wird, und das buchstäblich bis in alle Ewigkeit (solange Menschen im Ruhrgebiet leben jedenfalls).
Auf meine Frage an die Leiterin der Besichtigungsgruppe, was denn im Falle eines großflächigen und langandauernden Stromausfalles zu befürchten sei, grummelte sie etwas von "keine Ahnung, wie es mit Notstrom aussieht" (ansonsten war sie aber exzellent informiert). Nun, ich denke, man darf hier zwei und zwei zusammenzählen. Für eine Pumpleistung, die dem Strombedarf eines kleinen Kraftwerks entspricht, werden mit Sicherheit keine redundanten Systeme, etwa dieselbetriebene Pumpen, in der nötigen Menge (und bereits vor Ort!) zur Verfügung stehen. Die Menge abzupumpenden Wassers entspricht dem Gesamtwasserverbrauch des Landes NRW.
Ich fasse einmal zusammen, soweit ich das jetzt glaube verstanden zu haben: im Falle eines großen Blackouts würde wohl binnen kurzer Zeit aus dem Ruhrgebiet (5,1 Mio Ew) eine Seenlandschaft. Die Pumpen selbst würden übrigens als erstes absaufen, da tief unter Tage platziert; woher man, selbst wenn das Licht wieder angeht, Ersatz in der nötigen Menge und Leistung herholen will, ist ebenfalls fraglich. Die Vernichtung von Produktionsgütern sowie privatem und öffentlichem Eigentum sprengte vermutlich jede Vorstellungskraft, und diese Möglichkeit wird in dem Technikfolgenpapier, auf das ich mich im ursprünglichen Artikel bezogen hatte, überhaupt nicht erwähnt.
Vielleicht hätte es ja auch sein Gutes. Man hätte endlich ein schönes, wasserreiches Naherholungsgebiet für gestreßte Sauerländer
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.