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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 50 Antworten
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 Pro und Contra
Seiten 1 | 2 | 3
Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

15.02.2014 07:45
Schulnoten erst mit 14? Antworten

Zitat von Welt
Wenn es nach Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Waltraud Wende (parteilos) geht, sollen Grundschulen in dem Bundesland statt Noten künftig generell Berichts- und Tabellenzeugnisse erteilen. Ein Teil von Schleswig-Holsteins Schülern erhält künftig möglicherweise erst in der 8. Klasse erstmals Notenzeugnisse. Das sagte eine Ministeriumssprecherin am Freitag.


Da bleibt mir der Mund offen stehen! Sind die denn alle komplett verrückt geworden? Aufmerksam geworden bin ich auf die Sache durch ein Radiointerview gestern abend. Da äußerte sich irgendeine in den Prozess involvierte Dame
dergestalt, dass heutzutage Eltern total damit überfordert wären, wenn ihr Kind in der 4.Klasse erstmals Noten bekommt und dann vielleicht nur eine Drei rauskommt. O-Ton: "Dann organisieren die schon Nachhilfe bei einer Drei, aus Angst davor, dass ihr Kind sonst nicht aufs Gymnasium kommen könnte!"

Für mich naheliegend wäre ja der Gedanke gewesen, einfach ab der ersten Klasse mit der Benotung anzufangen. So wie ich das selbst noch aus finsteren Zeiten kenne. Aber nein, rot-grün-parteilose Bildungsklempner satteln noch einen drauf. Sorry, ich verstehe es nicht. Wirklich nicht.
Aber die Entscheidungsträger dort können soo dämlich auch nicht sein, also bin ich da zu vernagelt in meinen konservativen Bildungsvorstellungen? Gibt es da irgendwas, das ich übersehe? Für mich ist das Fernhalten der Realität über Notenverweigerung nicht nur dumm, sondern schädlich. Ich sehe nichts Nützliches darin für die Schüler. Irgendwann kommen die unweigerlich in der Realität an, und dann urteilen auch Instanzen, die nicht dem SH-Bildungsministerium unterstehen. Das wird grausam.

Hat irgendjemand, in dieser Sammelstelle für kritischen Sachverstand, für mich verständliche pro-Argumente zur Hand?

Fassungslos, Calimero

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Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel

adder Offline




Beiträge: 1.073

15.02.2014 08:03
#2 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Lieber Calimero,

das Argument ist doch ganz einfach: ohne Schulnoten gibt es keine Benachteiligung von Kindern aus bildungsfernen Schichten oder lernschwachen oder ...! Und ein Gymnasium (oh, welche Übelkeit!) braucht man dann auch erst ab Klasse 9. Willkommen zur Allgemeinbildenden Polytechnischen Oberschule (POS; Link entfernt, adder).

Früher war eben doch nicht alles schlecht.

Und sollte es nicht funktionieren, kann man immer noch die Schulnoten komplett abschaffen, weil ja ohne Schulnoten keine Benachteiligung...

Geld kommt schließlich aus dem Automaten, Strom aus der Steckdose, Wasser aus der Leitung und Lebensmittel aus dem Biomarkt ;)

Edit: hier nochmal der Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Bildungssystem_der_DDR

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

15.02.2014 08:15
#3 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Zitat von adder im Beitrag #2
(POS; klick mich, um ein gewünschtes Schulsystem zu sehen).

Ist das Absicht, dass der Link ins Leere läuft?

Ansonsten bin ich selbst ja sozusagen ein Produkt der POS, und wie ich finde ein ganz gut gelungenes. Wir hatten jedenfalls Noten ab der ersten Klasse, jede Menge MINT-Fächer, konnten nix "abwählen" und mit 14 Jahren gabs für die unverbesserlichen Hohlbirnen die erste Möglichkeit der Schule Adios zu sagen. Von der Schulbank an die Werkbank, sozusagen.

Mit dem Zeugnis der achten Klasse hat sich der Großteil der Schüler, also alle die eine Berufsausbildung (auch mit begleitendem Abitur) machen wollten, bei ihrem Ausbildungsbetrieb beworben. Bei uns war man in der achten Klasse also schon fast auf dem Weg ins Erwachsenendasein.

Nee, es war nicht alles schlecht.

Beste Grüße, Calimero

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xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

15.02.2014 08:19
#4 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Was ich nicht verstehe:

Zitat
"Alle Bildungsexperten betonen, dass die Freude am Lernen und die unbeschwerte Neugier der Schüler durch Schulnoten gehemmt werden", sagte Wende dem Blatt.

Schlechte Note, und Mathe macht keinen Spaß.

Zitat
Die Grüne-Bildungspolitikerin Anke Erdmann wies die Vorwürfe zurück. "Warum ein sehr genaues und detailliertes Feedback zu weniger Leistung führen soll, warum eine Ziffernnote automatisch motivierender wirken soll: Das erschließt sich mir nicht", sagte sie.

Ach so, ein detailliertes Feedback. Steht dann dort schwarz auf weiß, dass Hänschen ein Depp in Mathe ist, und selbst die einfachsten Zusammenhänge nicht versteht? Das soll motivierend wirken?
Oder steht dort nur so Nichtssagendes, nur nichts negatives, wie in einem Arbeitszeugnis.


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adder Offline




Beiträge: 1.073

15.02.2014 08:25
#5 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #3
Zitat von adder im Beitrag #2
(POS; klick mich, um ein gewünschtes Schulsystem zu sehen).

Ist das Absicht, dass der Link ins Leere läuft?


Nein, war es nicht. Der Grund war, dass ich vorher einen anderen Link dort plaziert habe, und diesen unvollständig gelöscht habe. Ich habe meinen Beitrag dahingehend korrigiert. Der neue Link funktioniert.

Zitat
Ansonsten bin ich selbst ja sozusagen ein Produkt der POS, und wie ich finde ein ganz gut gelungenes.



Ich bin zwar kein Produkt der POS, kenne aber jede Menge. Mein Beitrag sollte auch nicht als Kritik an der Qualität, sondern nur als Hinweis auf die Wurzeln des Wunsches nach gemeinsamer Erziehung bis zum Schlussabschluss verstanden werden.

Zitat
Wir hatten jedenfalls Noten ab der ersten Klasse, jede Menge MINT-Fächer, konnten nix "abwählen" und mit 14 Jahren gabs für die unverbesserlichen Hohlbirnen die erste Möglichkeit der Schule Adios zu sagen. Von der Schulbank an die Werkbank, sozusagen.



Wir hatten damals (vor mehr als 30 Jahren..., in der guten alten Zeit) sogar noch Noten für Betragen, Schönschrift und so einen Kram - Sie sicher auch. Geschadet hat's mir nicht - doch die Zeugnisse verhagelt: da ich meine Schulzeit mit dem rechten Arm (bin Rechtshänder) in Gips begann, schon rechnen und lesen konnte und vom Schulstoff eher unterfordert war, gab es immer schlechte Noten in Schönschrift (die ich heute noch nicht kann - sie ist eher schlechter geworden ), Fleiss und Betragen.

adder Offline




Beiträge: 1.073

15.02.2014 08:31
#6 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #4
Was ich nicht verstehe:

Zitat
"Alle Bildungsexperten betonen, dass die Freude am Lernen und die unbeschwerte Neugier der Schüler durch Schulnoten gehemmt werden", sagte Wende dem Blatt.
Schlechte Note, und Mathe macht keinen Spaß.



Diese "Bildungsexperten" haben mal wieder nichts verstanden: natürlich bekommen Schüler, die keine Freude am Lernen haben, meistens eine schlechtere Note als Schüler, die das haben. Im Gesamtbild dürfte also die schlechte Note mit "keine Freude am Lernen" korrelieren. Kausal zusammenhängen tun die beiden wahrscheinlich auch - aber nicht in der von diesen "Experten" postulierten Weise.

Zitat

Zitat
Die Grüne-Bildungspolitikerin Anke Erdmann wies die Vorwürfe zurück. "Warum ein sehr genaues und detailliertes Feedback zu weniger Leistung führen soll, warum eine Ziffernnote automatisch motivierender wirken soll: Das erschließt sich mir nicht", sagte sie.

Ach so, ein detailliertes Feedback. Steht dann dort schwarz auf weiß, dass Hänschen ein Depp in Mathe ist, und selbst die einfachsten Zusammenhänge nicht versteht? Das soll motivierend wirken?
Oder steht dort nur so Nichtssagendes, nur nichts negatives, wie in einem Arbeitszeugnis.




Letzteres. Was sonst.

Prospero Offline



Beiträge: 66

15.02.2014 09:22
#7 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Das ist dann wie beim Kinder- Fussball, wo keine Tore gezählt werden, aber trotzdem jeder den Punktestand kennt?
Auch wenn es keine Noten gibt, werden doch trotzdem Leistungsüberprüfungen statt finden. Wenn mein Kind dort 30 von 100 Punkten erzielt, muss keine 5 darunter stehen, damit ich weis, dass da was im Argen liegt.

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

18.02.2014 20:35
#8 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #1
Da bleibt mir der Mund offen stehen! Sind die denn alle komplett verrückt geworden?

Bei dieser Fragestellung passt das hier auch noch in diesen Thread:

Zitat von Welt
In Baden-Württemberg, Land der Tüftler und Denker, will die grün-rote Regierung unter dem ehemaligen Biologielehrer Winfried Kretschmann den Biologieunterricht und weitere naturwissenschaftliche Fächer als eigenständige Schulfächer abschaffen. Was außerdem stutzig macht: Ethisch umstrittene und gesellschaftlich bedeutsame Themen wie Klonen und Pränataldiagnostik sollen aus dem Lehrplan verschwinden.


http://www.welt.de/kultur/article1249385...gegen-Bio.html#

Der Süden steht dem Norden anscheinend in Sachen Dummheit in nix nach, sobald rot-grüne Volkserzieher die Macht innehaben. Es ist echt beeindruckend anzusehen, wie man diese Quartalsirren gewähren lässt, und dass sie sogar regelmäßig in Parlamente gewählt werden. Früher hätte man denen wahrscheinlich eine Narrenkappe aufgesetzt und sie mit Dreschflegeln vor die Stadtmauern getrieben. Weia!

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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.559

18.02.2014 21:07
#9 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Frau Merkel ist studierte Physikerin; Herr Kretschmann Biologielehrer.

Ich hatte von 1973 bis 1977 [!] eine Chemielehrerin, die außerstande war, eine katalytische Reaktion zu verstehen, zu beschreiben noch eine zutreffende Beschreibung irgendwo abzuschreiben & der dieses Defizit Wumpe war. Der erste Kontakt mit dem Englischen erfolgte durch eine (sehr nette) ältliche Lehrkraft, die das Buch aufschlug, jedes gedruckte Wort an die Tafel schreiben ließ & am Ende der zweiten Unterrichtswoche völlig erstaunt feststellte: "Oh, das ist ja nur das Inhaltsverzeichnis!" Ein Physiklehrer war unfähig, eine Gleichung aufzuschreiben; ein Deutschlehrer gab damit an, nie eine Seite von Göhte gelesen zu haben. Humanistisches altsprachliches Gymnasialniveau der Zeit in NRW.

Bei dem vermuteten Niedergang des Unterrichtsniveaus der letzten 45 Jahre handelt es sich mgw. doch nur um ein Gerücht.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

18.02.2014 22:11
#10 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #8
Zitat von Calimero im Beitrag #1
Da bleibt mir der Mund offen stehen! Sind die denn alle komplett verrückt geworden?

Bei dieser Fragestellung passt das hier auch noch in diesen Thread:

Zitat von Welt
In Baden-Württemberg, Land der Tüftler und Denker, will die grün-rote Regierung unter dem ehemaligen Biologielehrer Winfried Kretschmann den Biologieunterricht und weitere naturwissenschaftliche Fächer als eigenständige Schulfächer abschaffen. Was außerdem stutzig macht: Ethisch umstrittene und gesellschaftlich bedeutsame Themen wie Klonen und Pränataldiagnostik sollen aus dem Lehrplan verschwinden.

http://www.welt.de/kultur/article1249385...gegen-Bio.html#

Der Süden steht dem Norden anscheinend in Sachen Dummheit in nix nach, sobald rot-grüne Volkserzieher die Macht innehaben. Es ist echt beeindruckend anzusehen, wie man diese Quartalsirren gewähren lässt, und dass sie sogar regelmäßig in Parlamente gewählt werden. Früher hätte man denen wahrscheinlich eine Narrenkappe aufgesetzt und sie mit Dreschflegeln vor die Stadtmauern getrieben. Weia!



Ja, das ist der eigentliche Hammer: Die Grünen fliegen nicht aus dem Parlament.

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

19.02.2014 22:48
#11 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #4

Oder steht dort nur so Nichtssagendes, nur nichts negatives, wie in einem Arbeitszeugnis.

So in etwa vielleicht:
Laut bürgerlichem Gesetzbuch dürfen im Arbeitszeugnis keine negativen Bemerkungen über den Arbeitnehmer vorkommen. Daraus resultierend ist eine Art Geheimsprache entstanden, welche Arbeitgeber verwenden und von Personalverantwortlichen in der Regel leicht zu entschlüsseln ist.

Formulierungen im Arbeitszeugnis und ihre Bedeutung
Wie lassen sich einzelne Formulierungen im Arbeitszeugnis übersetzen?

Sehr gut:
… hat die Ihm oder Ihr übertragenen Aufgaben/Arbeiten stets zu unser vollsten Zufriedenheit erledigt.
… waren mit der Leistunge in jeder Hinsicht außerordentlich zufrieden.
… hat den Erwartungen in jeder Hinsicht und allerbester Weise entsprochen.
… erzielte herausragende Arbeitsergebnisse
… zeigte außergewöhnliches Engagement
… war im höchsten Maße zuverlässig
… wurde von Kollegen, Vorgesetzten und Kunden stets als freundlicher und fleißiger Mitarbeiter geschätzt

Gut:
… hat die Ihm oder Ihr übertragen Aufgaben/Arbeiten stets zu unser vollen Zufriedenheit erledigt.
… hat die Aufgaben mit äußerster Sorgfalt und Genauigkeit erledigt.
… hat den Erwartungen in jeder Hinsicht und bester Weise entsprochen
… zeigte stets überdurchschnittliche Arbeitsqualität
… zeigte stets Initiative, Fleiß und Ehrgeiz
… war immer freundlich und aufgeschlossen
… Verhältnis zu Vorgesetzten, Mitarbeitern und Kunden war einwandfrei



Befriedigend:
… hat die Ihm oder Ihr übertragenen Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt.
… waren mit der Leistungen jederzeit zufrieden.
… erfüllte die Erwartungen in jeder Hinsicht.
… Arbeitsqualität war überdurchschnittlich
… das Verhalten zu Mitarbeitern und Vorgesetzten war vorbildlich
… zeigte Engagement und Initiative

Ausreichend:
… hat die Ihm oder Ihr übertragenen Aufgaben zu unserer Zufriedenheit erledigt.
… waren mit der Leistung zufrieden
… hat alle Aufgaben mit Sorgfalt und Genauigkeit erledigt.
… hat unseren Erwartungen entsprochen
… das Verhalten zu Mitarbeitern war vorbildlich
… das Verhalten zu Vorgesetzten war einwandfrei
… die Arbeitsergebnisse entsprachen den Anforderungen

Mangelhaft:
… hat die Ihm oder Ihr übertragenen Aufgaben weitestgehend zu unserer Zufriedenheit erledigt.
… hat alle Aufgaben allgemein mit Sorgfalt und Genauigkeit erledigt.
… hat unseren Erwartungen weitestgehend entsprochen
… hat sich im Rahmen seiner Möglichkeiten bemüht
… entsprach im Allgemeinen den Anforderungen
… das persönliche Verhalten war insgesamt einwandfrei

Unzureichend:
… hat sich bemüht, die Ihm oder Ihr übertragenen Aufgaben zu unserer Zufriedenheit zu erledigen.
… hat unseren Erwartungen entsprochen.
… hat sich bemüht unseren Erwartungen zu entsprechen
… war um zuverlässige Arbeitsweise bemüht
… war stets bemüht den üblichen Arbeitsaufwand zu bewältigen

Gerade die Beispiele sehr gut (vollsten) und gut (vollen) zeigen auf, wie sich das Zeugnis durch die Änderung eines einzigen Wortes verändert. Letzten Endes kommt es immer darauf an, wie etwas gesagt wird oder auch nicht. Um ein Arbeitszeugnis möglichst genau bewerten zu können, sollte es immer im Gesamten betrachtet werden.

Wie könnte man einige Bausteine im Zeugnis übersetzen/deuten?

Leistungsbeurteilung: Bewertung und Bedeutung
Er zeigte für seine Arbeit Verständnis. Er hat nichts geleistet.
Alle Arbeiten erledigte er mit großem Fleiß und Interesse. Eifrig, aber nicht sehr tüchtig.
Er bemühte sich, seinen Aufgaben gerecht zu werden. Der Wille war da, mehr leider nicht.
Er hat sich im Rahmen seiner Fähigkeiten eingesetzt. Er hat getan was er konnte. Das war allerdings nicht viel.

Verhaltensbeurteilung: Bewertung und Bedeutung
Durch seine Geselligkeit trug er zur Verbesserung des Betriebsklimas bei. übertriebener Alkoholgenuss
Mit seinen Vorgesetzten ist er gut zurechtgekommen. Er ist ein Mitläufer und passt sich gut an.
Er war tüchtig und wusste sich gut zu verkaufen. Er ist ein unangenehmer Mitarbeiter.
Er bewies ein umfassendes Einfühlungsvermögen für seine Kollegen homosexuell

Schlussformel: Bewertung und Bedeutung
Er verlässt uns auf eigenen Wunsch. Wir bedauern sein Ausscheiden sehr und wünschen Ihm für die Zukunft alles Gute. Das Unternehmen verliert den Arbeitnehmer sehr ungern.
Er verlässt uns auf eigenen Wunsch. Wir bedauern sein Ausscheiden und wünschen Ihm für die Zukunft alles Gute. Das Unternehmen verliert den Arbeitnehmer ungern.
Er verlässt uns auf eigenen Wunsch. Der Mitarbeiter hinterlässt keine Lücke.
Er verlässt uns im gegenseitigen Einvernehmen. Ihm wurde gekündigt.
Wir bedanken uns für seine Mitarbeit. Endlich ist er weg.
Wir wünschen Ihm für die Zukunft alles Gute, auch Erfolg. Die Leistung wird hier zum Schluss noch negativ beurteilt.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Frankenstein Offline




Beiträge: 891

12.03.2014 22:53
#12 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Prinzipiell sind staatlicher Zwangsunterricht und Schulnoten für Kinder in der Tat überflüssig, man möge sich da nur mal die Biographien ehemaliger Summerhill-Schüler anschauen.

Mich selber hat die Schule (insbesondere die beiden staatlichen Gymnasien, die ich besucht habe) jedenfalls eher am Lernen behindert.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

12.03.2014 23:19
#13 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Zitat von Frankenstein im Beitrag #12
man möge sich da nur mal die Biographien ehemaliger Summerhill-Schüler anschauen.

Genau, und das Studium nicht zu beenden, kann man auch nur empfehlen. Man schaue sich nur die Karrieren von Bill Gates oder Steve Jobs an. Am besten ist es, man schmeißt seinen Job hin und gründet ein Unternehmen. Tausende erfolgreicher Gründer belegen das. Oder kurz: Hier scheint mir ein Fall von Survivorship Bias vorzuliegen...

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

13.03.2014 17:47
#14 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Zitat von Rayson im Beitrag #13
Zitat von Frankenstein im Beitrag #12
man möge sich da nur mal die Biographien ehemaliger Summerhill-Schüler anschauen.

Genau, und das Studium nicht zu beenden, kann man auch nur empfehlen. Man schaue sich nur die Karrieren von Bill Gates oder Steve Jobs an. Am besten ist es, man schmeißt seinen Job hin und gründet ein Unternehmen. Tausende erfolgreicher Gründer belegen das.
Genau, deshalb kann man jedem, der am Studium verzweifelt nur raten aufzuhören.


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Nola Offline



Beiträge: 1.719

14.03.2014 09:45
#15 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Zitat von Frankenstein im Beitrag #12
(...) man möge sich da nur mal die Biographien ehemaliger Summerhill-Schüler anschauen.




Die Studenten der 68ziger haben diese Schulform wieder publik gemacht. Wer weiß schon, daß diese Schule deutschen Ursprungs ist. 1921 gründete der Pädagoge Alexander Sutherland Neill das berühmte Internat Summerhill.

Die Anfänge von Summerhill liegen in der "Neuen deutschen Schule" der Künstlerkolonie Hellerau. Diese bei Dresden liegende Neue Schule vereinigte viele Ansätze der Reformpädagogik, die eine liberale Grundhaltung vertrat und sich gegen die damals üblichen Paukschulen wandte.

Zitat


"Das Prinzip Summerhill"

http://www.planet-wissen.de/alltag_gesun..._summerhill.jsp
(...)
Bis heute ist in Summerhill die Teilnahme am Unterricht freiwillig. Neill ging davon aus, dass Kinder lernen wollen. Da nur interessierte Schüler am Unterricht teilnehmen, ist dieser entsprechend effektiv und das Lernklima angenehm. Es gibt keine Hausarbeiten, Zensuren oder Prüfungen. Vorschriften zu Sicherheit, Gesundheit und Ordnung des gemeinsamen Lebens werden nicht von oben erlassen, sondern jede Woche in einer Schulversammlung diskutiert, beschlossen und bei Bedarf wieder aufgehoben.

Jeder Schüler besitzt das gleiche Stimmrecht wie die Lehrer. Obwohl zunächst vorwiegend schwierige Kinder nach Summerhill kamen, wurden aus den Schülern entgegen vielen Vorurteilen keine verdorbenen, sondern gesunde und kreative Menschen.
(...)



Man kann über diese Schulform sicherlich geteilter Meinung sein, aber ein Karrieresprungbrett ist es sicherlich heute nicht. Zumindest nicht in DE. Die Lebensläufe bekannter Summerhill-Absolventen sind die bestätigten Ausnahmen der Regel.
Zuvorderst wird vom Arbeitgeber immer noch ein gutes Zeugnis erwartet, wenn das überhaupt reicht, dann Hochschulabschluß sowie erfolgtes Studium. In den 70/80ziger Jahren war das noch anders. Man hatte (fast) alle Chancen der Welt, das ist heute eben nicht mehr so. Wenn man beispielsweise an das mittlere bis obere Management eines Konzerns klettern will, ist seit ca. 20 Jahre schon der übliche Doktorentitel sehr hilfreich. Mit ein Grund übrigens, warum Doktorarbeiten Sinn oder Unsinn wiedergaben, Hauptsache promoviert. In der Politik übrigens auch, wenn man den Titel denn behalten darf.

♥lich Nola

---------------------------

Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

14.03.2014 10:07
#16 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #15

Zitat


"Das Prinzip Summerhill"

Vorschriften zu Sicherheit, Gesundheit und Ordnung des gemeinsamen Lebens werden nicht von oben erlassen, sondern jede Woche in einer Schulversammlung diskutiert, beschlossen und bei Bedarf wieder aufgehoben.


Das stelle ich mir verwirrend vor. Und nicht effektiv, gerade zu gefährlich.

Zitat
Zuvorderst wird vom Arbeitgeber immer noch ein gutes Zeugnis erwartet, wenn das überhaupt reicht, dann Hochschulabschluß sowie erfolgtes Studium.

Weniger ein gutes Zeugnis, als eine facheinschlägige Ausbildung.


Bitte denken Sie an die Umwelt bevor Sie diesen Kommentar ausdrucken

Frankenstein Offline




Beiträge: 891

15.03.2014 16:52
#17 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Zitat von Rayson im Beitrag #13
Zitat von Frankenstein im Beitrag #12
man möge sich da nur mal die Biographien ehemaliger Summerhill-Schüler anschauen.

Genau, und das Studium nicht zu beenden, kann man auch nur empfehlen. Man schaue sich nur die Karrieren von Bill Gates oder Steve Jobs an. Am besten ist es, man schmeißt seinen Job hin und gründet ein Unternehmen. Tausende erfolgreicher Gründer belegen das. Oder kurz: Hier scheint mir ein Fall von Survivorship Bias vorzuliegen...

Tatsächlich erwähnt die heutige Leiterin der Schule, dass viele der Absolventen später unternehmerisch tätig werden. Könnte damit zusammenhängen, dass diese liberale Schule so grossen Wert auf Freiheit, Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit legt.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

15.03.2014 18:33
#18 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Zitat von Frankenstein im Beitrag #17
Könnte damit zusammenhängen, dass diese liberale Schule so grossen Wert auf Freiheit, Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit legt.

Oder damit, dass die Absolventen kaum Chancen haben, irgendwo angestellt zu werden...

--
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Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)

Frankenstein Offline




Beiträge: 891

15.03.2014 21:19
#19 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Zitat von Rayson im Beitrag #18
Zitat von Frankenstein im Beitrag #17
Könnte damit zusammenhängen, dass diese liberale Schule so grossen Wert auf Freiheit, Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit legt.

Oder damit, dass die Absolventen kaum Chancen haben, irgendwo angestellt zu werden...

Ich denke, dass das Beharren auf autoritären antiliberalen Erziehungsmethoden einer der zentralen Gründe für die Dominanz des grünlinken Mainstreams ist.

Interessanterweise war es übrigens die Labour Party, die versucht hat, diese von Ihnen verhasste Schule auf Linie zu bringen. Der Leiterin (Zoe Redhead) ist passionierte Kritikerin des bevormundenden und Alles und Jeden behütende Nanny-Staats. Auch anmerkt Sie in Ihrem Buch, dass die Welt draussen zu Neills Zeiten deutlich strenger gewesen wäre als Summerhill, während es heutzutage eher umgekehrt sei.

Aber, lieber Rayson, ich gehe doch ohnehin Recht in der Annahme, dass Sie hier lediglich ins Blaue hinein ätzen und die Schule bestenfalls vom Hörensagen kennen, richtig?

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.432

16.03.2014 02:50
#20 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Zitat von Frankenstein im Beitrag #19

Aber, lieber Rayson, ich gehe doch ohnehin Recht in der Annahme, dass Sie hier lediglich ins Blaue hinein ätzen und die Schule bestenfalls vom Hörensagen kennen, richtig?

Man muss nicht auf dem Mond gewesen sein um zu wissen, dass man dort ohne Raumanzung nicht atmen kann. Die Diskussion hat sich an Ihrer These entzündet:

Zitat von Frankenstein im Beitrag #12
Prinzipiell sind staatlicher Zwangsunterricht und Schulnoten für Kinder in der Tat überflüssig, man möge sich da nur mal die Biographien ehemaliger Summerhill-Schüler anschauen.


Und diese Aussage ist in dieser Form Unsinn; um das zu erkennen, muss man nicht jede Schule Deutschlands persönlich von Innen gesehen zu haben. Wenn ich jetzt ein Teufelchen wäre müsste ich sagen: wenn die Schule so gut war, dann müssten Sie doch selbst erkennen, an wievielen Ecken obige Aussage hinkt.
Spontan fallen mir folgende Lücken auf:

- Positive Beispiele sagen nichts über negative Ergebnisse aus; dazu bräuchte man eine Gesamtstatistik. Diese Methode mit den "Es gibt doch so schöne Erfolgsbeispiele" wird zum Beispiel auch gern für die "Heilungserfolge" der "Alternativen Medizin" benutzt...
- Selbst wenn es für die Summerhill-Schüler das beste gewesen wäre, dann sagt das nichts darüber aus, dass es auch für andere Schüler funktioniert
- Selbst, wenn es damals geklappt hat, sagt das noch nichts über heute aus
- Das Konstrukt "Staatlicher Zwangsunterricht" ist auch etwas merwürdig; geht es dabei um "staatlichen Unterricht" oder um "Schulpflicht" - das sind nämlich zwei verschiedene Dinge
- Als nächstes ist ziemlich gewagt, staatlichen Unterricht, Schulpflicht und Schulnoten in einen Topf zu werfen; das sind alles unterschiedliche Gebiete
- Und schlussendlich gibt es ja nicht nur die Schüler, sondern auch noch viele andere gesellschaftliche Gruppen mit ebenso berechtigten Interessen. Vielleicht habe diese anderen Gruppen ja ein berechtigtes Interesse an "staatlicher Zwangsunterricht und Schulnoten für Kinder"

Ich vermute, jetzt ist nachvollziehbar geworden, warum Ihre obige Aussage nicht nur bei mir Stirnrunzeln hervorgerufen hat.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

16.03.2014 21:18
#21 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Zitat von Frankenstein im Beitrag #19
Aber, lieber Rayson, ich gehe doch ohnehin Recht in der Annahme, dass Sie hier lediglich ins Blaue hinein ätzen und die Schule bestenfalls vom Hörensagen kennen, richtig?
Die Schule selbst ist mir relativ egal. Aber wenn ich auf Denkfehler stoße, kann ich oft meine Klappe nicht halten.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)

Frankenstein Offline




Beiträge: 891

17.03.2014 07:47
#22 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #20
Zitat von Frankenstein im Beitrag #19

Aber, lieber Rayson, ich gehe doch ohnehin Recht in der Annahme, dass Sie hier lediglich ins Blaue hinein ätzen und die Schule bestenfalls vom Hörensagen kennen, richtig?

Man muss nicht auf dem Mond gewesen sein um zu wissen, dass man dort ohne Raumanzung nicht atmen kann. Die Diskussion hat sich an Ihrer These entzündet:

Zitat von Frankenstein im Beitrag #12
Prinzipiell sind staatlicher Zwangsunterricht und Schulnoten für Kinder in der Tat überflüssig, man möge sich da nur mal die Biographien ehemaliger Summerhill-Schüler anschauen.


Und diese Aussage ist in dieser Form Unsinn; um das zu erkennen, muss man nicht jede Schule Deutschlands persönlich von Innen gesehen zu haben. Wenn ich jetzt ein Teufelchen wäre müsste ich sagen: wenn die Schule so gut war, dann müssten Sie doch selbst erkennen, an wievielen Ecken obige Aussage hinkt.
Spontan fallen mir folgende Lücken auf:

- Positive Beispiele sagen nichts über negative Ergebnisse aus; dazu bräuchte man eine Gesamtstatistik. Diese Methode mit den "Es gibt doch so schöne Erfolgsbeispiele" wird zum Beispiel auch gern für die "Heilungserfolge" der "Alternativen Medizin" benutzt...
- Selbst wenn es für die Summerhill-Schüler das beste gewesen wäre, dann sagt das nichts darüber aus, dass es auch für andere Schüler funktioniert
- Selbst, wenn es damals geklappt hat, sagt das noch nichts über heute aus
- Das Konstrukt "Staatlicher Zwangsunterricht" ist auch etwas merwürdig; geht es dabei um "staatlichen Unterricht" oder um "Schulpflicht" - das sind nämlich zwei verschiedene Dinge
- Als nächstes ist ziemlich gewagt, staatlichen Unterricht, Schulpflicht und Schulnoten in einen Topf zu werfen; das sind alles unterschiedliche Gebiete
- Und schlussendlich gibt es ja nicht nur die Schüler, sondern auch noch viele andere gesellschaftliche Gruppen mit ebenso berechtigten Interessen. Vielleicht habe diese anderen Gruppen ja ein berechtigtes Interesse an "staatlicher Zwangsunterricht und Schulnoten für Kinder"

Ich vermute, jetzt ist nachvollziehbar geworden, warum Ihre obige Aussage nicht nur bei mir Stirnrunzeln hervorgerufen hat.

Interessant ist jedenfalls, dass Liberale eine liberale Schule schlecht heissen und dies mit dezidiert antiliberaler Argumentation begründen (speziell Ihr letzter Punkt).

Ich habe jedenfalls nie erlebt, dass sich irgendjemand jemals für meine Schulnoten interessiert hätte. Wirklich relevant sind Noten ohnehin nur dann, wenn sie Einfluss auf einen Abschluss haben.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.432

17.03.2014 11:56
#23 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Zitat von Frankenstein im Beitrag #22

Interessant ist jedenfalls, dass Liberale eine liberale Schule schlecht heissen und dies mit dezidiert antiliberaler Argumentation begründen (speziell Ihr letzter Punkt).
Ich habe jedenfalls nie erlebt, dass sich irgendjemand jemals für meine Schulnoten interessiert hätte. Wirklich relevant sind Noten ohnehin nur dann, wenn sie Einfluss auf einen Abschluss haben.


Oh; ich möchte die Liste nicht so verstanden wissen, dass ich jeden einzelnen Punkt auch selbst vertrete. Das ist lediglich eine (vermutlich unvollständige) Auflistung möglicher Gegenargumente.
Ob Summerhill "Liberal" ist, wäre mal ein spannendes Thema. Bisher habe ich nur gehört, dass Summerhill "Antiautoritär" wäre. Aber ich kann auch schon meine persönliche Meinung dazu sagen:

- "Liberal" heisst für mich nicht "Abwesenheit von gesellschaftlichen Vorgaben".
- Sondern: "Ein Maximum an persönlicher Freiheit genau da, wo eine freiheitliche Entscheidung möglich ist"

Kinder können aber keine eigenständige Entscheidung über den Sinn oder Unsinn von Ausbildung treffen. Und über diesen Punkt diskutiere ich auch nicht, weil er für mich evident ist. Für Kinder wird IMMER eine Stellvertreterentscheidung getroffen. Man kann lediglich die Frage stellen, wann ein Mensch vom Kind-Status zum Erwachsenenstatus wechselt. Aber das es einen Kind-Status gibt, ist für mich klar. In so weit stellt sich die Option für mich nicht, dass Kinder selbst diese Entscheidung treffen. (Wie bei jedem menschlichen Thema mag es unter 10.000 Kindern eins geben, für das diese Aussage nicht zutrifft. Aber solche Einzelfälle nützen der Diskussion nicht.)

Die Diskussion über Noten und Schulpflicht also für mich keine liberale Diskussion, weil die betroffene Person slebst gerade nicht die Möglichkeit hat, wirklich eigenverantwortlich und auf eigenes Risiko eine Entscheidung zu treffen. Die Diskussion geht allein darum, ob die Stellvertreterentscheidung von den Eltern getroffen wird oder von der Gemeinschaft der Wähler oder irgendeiner Mischung davon.

Frankenstein Offline




Beiträge: 891

17.03.2014 16:20
#24 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #23
Zitat von Frankenstein im Beitrag #22

Interessant ist jedenfalls, dass Liberale eine liberale Schule schlecht heissen und dies mit dezidiert antiliberaler Argumentation begründen (speziell Ihr letzter Punkt).
Ich habe jedenfalls nie erlebt, dass sich irgendjemand jemals für meine Schulnoten interessiert hätte. Wirklich relevant sind Noten ohnehin nur dann, wenn sie Einfluss auf einen Abschluss haben.

Ob Summerhill "Liberal" ist, wäre mal ein spannendes Thema. Bisher habe ich nur gehört, dass Summerhill "Antiautoritär" wäre. Aber ich kann auch schon meine persönliche Meinung dazu sagen:

Da liegt schon der erste Trugschluss vor.

"Antiautoritär" ist dem Umstand geschuldet, dass der Buchtitel von Neills bekanntester Publikation, "Summerhill, a Radical Approach to Child Rearing", aus Marketinggründen mit "Theorie und Praxis der antiautoritären Erziehung" übersetzt hat (bei über einer Million verkaufter deutschsprachiger Exemplare kann man da wohl von einem Erfolg sprechen). Mit Theorie hatte Neill letztlich auch nicht allzu viel am Hut - er war mehr ein Praktiker.

Summerhill grenzte sich seinerzeit deutlich von den gängigen autoritären Methoden (körperliche Züchtigung, Drill zu Disziplin und Gehorsam etc.) ab. Die heutige Leiterin verwies darauf, dass die Verhältnisse sich teilweise umgekehrt haben und Summerhill im Vergleich zur Welt draussen den Schülern mehr Grenzen setzt.

Rainier Offline




Beiträge: 5

19.04.2014 13:45
#25 RE: Schulnoten erst mit 14? Antworten

was haltet Ihr von folgendem Vorschlag:

- Lehrergehälter verdoppeln
- Beamtentum abschaffen
- alle 2 Jahre Bewertungsgespräch: wie gut sind die Schüler, sind die Schüler, Eltern, Kollegen zufrieden - ggf muss der Lehrer sich nen anderen Job suchen
- Unterrichtsfächer Sport, Musik, Kunst stärken

Noten ab der ersten Klasse waren und sind m.E. noch nie ein Problem gewesen....

[------------------------------------------------]
"bullshit goes a long way"
(weiser Spruch aus den USA)

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