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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 87 Antworten
und wurde 12.383 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2 | 3 | 4
R.A. Offline



Beiträge: 8.171

22.04.2014 16:01
#26 RE: OT: TV-Beratung Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #24
Die meisten Knöpfe wirst du kaum jemals brauchen.

Als guter Liberaler zitiere ich dazu natürlich Montesquieu: Wenn es nicht notwendig ist, einen Knopf zu machen, dann ist es notwendig, keinen Knopf zu machen.

So eine Fülle von nicht wirklich gebrauchten Bedienelementen ist geradezu exemplarisch für miese Benutzerschnittstellen.

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

22.04.2014 16:22
#27 RE: Besseres Deutsch dank Gender-Mainstreaming Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #22

Und wenn ich mir das aktuell so anschaue:
http://www.amazon.de/Philips-Fernbedienu...rol+philipps+tv

Immer noch drei Dutzend Tasten PLUS noch ein Touchscreen - für was auch immer.



Das ist eine Universal-Fernbedienung, die in der Lage ist 15 verschiedene Geräte zu bedienen. Also Fernseher, AV-Verstärker, Tuner, Blu-Ray-Player, CD-Recorder, Videorecorder, Receiver, Subwoofer, Computer...

Diese Komplexität kriegt man nicht mit einer 1-Tasten-Bedienung in den Griff. Aber es bleibt ja jedem selbst überlassen - die R.A.s dieser Welt sind vielleicht mit der 5-Tasten-Seniorenfernbedienung glücklich

Gruß
hubersn

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

22.04.2014 16:24
#28 RE: OT: TV-Beratung Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #26
Zitat von Calimero im Beitrag #24
Die meisten Knöpfe wirst du kaum jemals brauchen.

Als guter Liberaler zitiere ich dazu natürlich Montesquieu: Wenn es nicht notwendig ist, einen Knopf zu machen, dann ist es notwendig, keinen Knopf zu machen.

So eine Fülle von nicht wirklich gebrauchten Bedienelementen ist geradezu exemplarisch für miese Benutzerschnittstellen.

Die Betonung sollte hier auf dem DU liegen. Wenn DU sie bis jetzt nicht gebraucht hast, wirst DU wohl auch keine Verwendung dafür haben. Andere Leute aber vielleicht schon. Ich habe mir gerade mal unsere gesammelten FB angeguckt und wüsste ungefähr bei dreiviertel der Knöpfe sofort, wofür ich sie gebrauchen könnte. Nur brauche ich eben keine Videotext-Bedienung und auch kein Zifferntastenfeld. Einiges ist doppelt belegt, weil ich damit auch ein anderes Gerät vom gleichen Hersteller bedienen könnte. ICH brauche das nicht, andere finden das bestimmt nützlich.

Nun lass' denen doch ihre ganzen Tasten. Sonst würden DIE sich als nächste beschweren, wenn sie alles nur noch über grafische Menüs erreichen können. Entwicklerdilemma.

Beste Grüße, Calimero

-------------------------------------------------------
Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

22.04.2014 16:25
#29 RE: OT: TV-Beratung Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #26
Zitat von Calimero im Beitrag #24
Die meisten Knöpfe wirst du kaum jemals brauchen.

Als guter Liberaler zitiere ich dazu natürlich Montesquieu: Wenn es nicht notwendig ist, einen Knopf zu machen, dann ist es notwendig, keinen Knopf zu machen.

So eine Fülle von nicht wirklich gebrauchten Bedienelementen ist geradezu exemplarisch für miese Benutzerschnittstellen.


Benutzerschnittstellen sind immer Kompromisse. Eine dezidierte Taste ist meines Erachtens besser als eine Funktion, die man nur über Menü (und damit über viele Tastendrücke) erreichen kann. Aber da muss man einen Kompromiss finden, denn sonst endet es bei leistungsfähigen Geräten bei einem riesigen Tastenfeld.

Die Idee, jedem Gerät dieser Welt 50 verschiedene Fernbedienungen mit unterschiedlicher Tastenkomplexität beizulegen wird jedenfalls rein preislich gesehen wenige Anhänger finden

Gruß
hubersn

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

22.04.2014 17:00
#30 RE: Besseres Deutsch dank Gender-Mainstreaming Antworten

Zitat von hubersn im Beitrag #25
Die angeblich einfache Bedienbarkeit von Apple-Produkten halte ich aus eigener Erfahrung für einen Mythos, ...

Ich will jetzt nicht den üblichen Glaubenskrieg anfangen - aber diese einfache Bedienbarkeit ist eigentlich in genug Studien nachgewiesen worden.
Und meine Mutter (77 Jahre) kommt mit ihrem iPad gut zurecht. Was sie ansonsten noch nie mit einem DV-Gerät geschafft hat.

Zitat
... insbesondere wenn man vom vorgedachten Bedienweg abweicht


Bingo!
Genau DAS soll man eben nicht tun. Genau das verstehen die "Ingenieure" nicht: Das ist kein Gerät zum Basteln, an dem man sich alle möglichen gewünschten Ideen einstellen kann. Das ist ein Gerät für Endbenutzer. Das soll einfach nur funktionieren. Alles andere ist überflüssig und geht nicht.

Zitat
Apple verkauft über Design, Image und geradezu unglaubliche Markentreue.


Spielt alles auch eine Rolle, ist aber für den eigentlichen Erfolg nebensächlich.
Die "unglaubliche Markentreue" ist schlicht eine Folge der guten Bedienbarkeit.

Zitat
Die angebliche Nichtbedienbarkeit von Gerätschaften der Unterhaltungselektronik ...


Wenn man da von "angeblich" spricht, hat man vielleicht schon nicht verstanden, wo das Problem ist.
Natürlich ist so gut wie jedes Gerät irgendwie "bedienbar". Aber wenn das nicht mit einem Aufwand an Zeit und Nerven möglich ist, die für den Benutzer in akzetabler Relation zum Nutzen steht, dann ist das Gerät praktisch unbrauchbar.

Zitat
Benutzerphobien bezüglich technischer Geräte gepaart mit aktivem Unwillen sich mit der Bedienung auseinanderzusetzen ...


Korrekt. Beides völlig legitim.
Schließlich zahle ich als Kunde für die Erfüllung meiner Wünsche.

Zitat
... tatsächlich mittelstark abweichende Bedienphilosophien der unterschiedlichen Hersteller, sowie die Notwendigkeit seinen Gerätepark aus mehreren Geräten oft unterschiedlicher Hersteller zusammenzustückeln.


Was dann entfallen würde, wenn ein Hersteller ein vernünftiges Gesamtangebot machen würde.

Zitat
Allerdings gab es in jüngster Zeit durchaus Fortschritte an dieser Front: HDMI-CEC sei da mal stellvertretend genannt.


Ich will aber kein HDNI-CEC. Ich will nur eine DVD anschauen

Das klingt banal, ist aber der fundamentale Unterschied in der Benutzerphilosophie.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

22.04.2014 17:30
#31 RE: OT: TV-Beratung Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #28
Die Betonung sollte hier auf dem DU liegen.

Sehr gerne. Es geht mir in dieser ganzen Diskussion nur um MEINE subjektiven Bedürfnisse. Die will ich befriedigt bekommen - und die komplette Herstellerschar weigert sich.

Zitat
Ich habe mir gerade mal unsere gesammelten FB angeguckt und wüsste ungefähr bei dreiviertel der Knöpfe sofort, wofür ich sie gebrauchen könnte.


Du wüßtest "ungefähr", wofür Du die gebrauchen "könntest" ;-)
Das klingt nicht wirklich nach echtem Bedarf ...

So ist der Word-Funktionsumfang entstanden und viele andere Katastrophen aus Benutzersicht: Da wurde alles Mögliche reingepfriemelt. Nicht weil ein echter Bedarf bestand, sondern weil das vielleicht einer brauchen könnte.
Und die Leidtragenden sind die armen Leute im Büro, die einfach nur arbeiten wollen ...

Zitat
Nun lass' denen doch ihre ganzen Tasten. Sonst würden DIE sich als nächste beschweren, wenn sie alles nur noch über grafische Menüs erreichen können. Entwicklerdilemma.


Du hast schon recht: Mit einer einfachen Benutzerführung vergrätzt man wieder die Benutzer, die gerne an allem rumbosseln wollen. Was ja auch ein legitimer Wunsch ist.

Ich erwarte ja auch nicht, daß alle Hersteller auf diese Schiene setzen. Aber daß es überhaupt keiner tut, obwohl die Verdienstchancen (auf einem hart umkämpften Markt!) so lukrativ wären!

Die "Ingenieure" (die offenbar bei allen Herstellern die Geräteentwicklung dominieren) können sich eben nicht vorstellen, was ein Schlicht-Benutzer wie ich haben möchte. Aber der Erfolg von iPad und iPhone haben gezeigt, daß es sehr ausreichend viele solcher Leute gibt. Die sogar richtig viel Geld zahlen, wenn man ihnen endlich mal das Produkt liefert, was sie brauchen.

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

22.04.2014 17:35
#32 RE: Besseres Deutsch dank Gender-Mainstreaming Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #30
Zitat von hubersn im Beitrag #25
Allerdings gab es in jüngster Zeit durchaus Fortschritte an dieser Front: HDMI-CEC sei da mal stellvertretend genannt.

Ich will aber kein HDNI-CEC. Ich will nur eine DVD anschauen

Das klingt banal, ist aber der fundamentale Unterschied in der Benutzerphilosophie.



Nein, das eine ist eine funktionale Anforderung, das andere eine technische Beschreibung der Lösung für viele Probleme der Vergangenheit.

Man nehme HDMI-CEC-taugliche Geräte (TV und DVD-/Blu-Ray-Player oder -Recorder), verbinde sie mit genau einer HDMI-Strippe, und schon läuft alles wie von selbst. Der Fernseher schaltet automatisch auf den Player, wenn der eingeschaltet wird, das Einschalten und Bedienen kann über die Fernsehfernbedienung erfolgen.

Einfacher geht nun wirklich nicht.

Gruß
hubersn

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

22.04.2014 18:14
#33 RE: Vorsicht, wenn einem das Lachen im Halse steckenbleibt Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #3

P.S. Man möge mal versuchen, einen normalen Text in einer der vielen möglichen Gender-Schreibweisen zu verfassen. Beispiele: [...]

Zitat von a-Form
Unsa Lautsprecha ist permanent auf Demos unterwegs. Ea erfreut sich hoher Beliebtheit.



Wunderbar. Dann ist ein Satz wie "Hey Alda, du bist voll das Opfa, ey" ja wenigstens gendertechnisch unbedenklich.

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

22.04.2014 18:18
#34 RE: Besseres Deutsch dank Gender-Mainstreaming Antworten

Zitat von Ludwig Weimer im Beitrag #14

Liebe(r) Norica / Norikuss,


Vielen Dank! Norikuss gefällt mir sehr gut, das nimmt meinem Nick viel von seiner aggressiven Virilität und verleiht ihm eine menschlich-emotionale Note.

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

22.04.2014 18:23
#35 RE: Vorsicht, wenn einem das Lachen im Halse steckenbleibt Antworten

Zitat von max im Beitrag #12
Der Kern der Kritik der Genderinelinnen ist allerdings eben nicht der generelle Mangel der Bedienbarkeit, sondern der geschlechtsspezifische.

Ich denke, lieber max, man kann sich sehr gut auf das verständigen was Calimero schreibt: Die Genderisten versuchen wenigstens ein Thema für sich zu vereinnahmen, dass wenigstens so etwas wie Alltagswirksamkeit vormachen kann, daher ist das Thema dankbar. Das Thema selbst ist davon unbesehen eben ein eigenes.

Zitat
Die guten Mädels sind schlicht entweder zu faul oder zu (ok, das muss sein)dämlich, eine Bedienungsanleitung zu lesen.


Und das haut eben genau in die Richtung, die ich nicht teile. Ich lese (in der Regel) auch keine Bedienungsanleitung. Ich erwarte von einem Gerät in der Regel eine intuitive Konstruktion und in aller Regel funktioniert das. Ich habe eigentlich selten für ein technisches Gerät je das Handbuch frequentiert, allenfalls das Datenblatt. Aber ich habs auch leichter: Ich bin Ingenieur und insofern ist mir die Denke von Ingenieuren nicht fremd. Ich habe Informatik studiert, daher sind mir Rechner nicht fremd. Ich würde aber auch, und das ist der Punkt, als Nichtingenieur und Nichtinformatiker erwarten, dass ich die Technik bedienen kann, einen Computer einrichten kann, eine CD kopieren kann. Und zwar ohne 180 Seiten Anleitung. Ich habe da gar keine Lust zu. Ich kaufe ein Gerät und bezahle dafür viel Geld, da erwarte ich, dass der Ingenieur darüber nachgedacht hat, wie ICH das Produkt gerne bedienen möchte und nicht wie ER das gerne möchte. Ist ein himmelweiter Unterschied. Und viele "Frauen" (in Anführungszeichen deshalb, weil das durchaus auch eine Menge Männer betrifft) sehen das eben auch so.

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

22.04.2014 18:30
#36 RE: Vorsicht, wenn einem das Lachen im Halse steckenbleibt Antworten

Zitat von Noricus im Beitrag #33
Wunderbar. Dann ist ein Satz wie "Hey Alda, du bist voll das Opfa, ey" ja wenigstens gendertechnisch unbedenklich.

Ich weiß nicht, ob die BILD hier mitliest. Jedenfalls haben die das Ding jetzt auch ausgegraben. Und irgendwie finden die es wohl auch albern. Möge sich der Spott gewaltig Bahn brechen!

Zitat von BILD
„MITARBEITA“, „DOKTOX“
So soll unsere Sprache
entmännlicht werden

21.04.2014 - 23:38 Uhr
Von HANS-JÖRG VEHLEWALD
Wer denkt sich so was aus?
Im Kampf gegen Diskriminierung haben Soziologen der Berliner Humboldt-Uni einen offiziellen Leitfaden für „Feministisches Sprachhandeln“ veröffentlicht. Ziel: Behinderte, Ausländer und vor allem Frauen, die sich nicht der „Zwei-Geschlechter-Norm“ unterwerfen wollen, sollen vor „gewaltvoller“ Sprache geschützt werden.

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Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

22.04.2014 18:41
#37 RE: Besseres Deutsch dank Gender-Mainstreaming Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #17
Ich würde eher sagen: Der normale DVD-Player ist absurd.

Sehe ich auch so. Technisch seit vielleicht 6-8 Jahren veraltet. Optisch abzutastende Scheiben sind sowas von überholt....

Zitat
Aber selbst wenn Deine Vermutung richtig wäre: Die übliche Kundschaft eines DVD-Players besteht eben nicht aus 5-jährigen. Und ein guter Teil dieser Kundschaft hat große Schwierigkeiten mit der Bedienung.


Das würde ich wirklich einschränken wollen. Ich denke nicht, dass man großes Aufheben machen muss, um Dinge, die wirklich ein Kleinkind bedienen kann (und bedient). Ein ursprünglicher DVD Player, egal wie veraltet das ganze ist, braucht zum Betrieb ja kaum ein halbes Dutzend Tasten. Play, Stop, Pause, Vorwärts, Rückwärts, das reicht ja eigentlich schon. Auch der beste "Bedienbarkeitsingenieur" wird sich schwer tun, dass noch weiter zu minimalisieren. Will sagen: Es gibt sowas wie eine Grundkomplexität der Dinge, die man nicht unterschreiten kann, ohne die Funktion nicht nur zu verkleinern sondern gänzlich zu verlieren. Ein Hubschrauber ist komplizierte Technik, und egal wie sehr man daran arbeitet, ist nach jetzigem Stand nicht absehbar einen Hubschrauber zu bauen, den jeder bedienen kann (Quadcopter mal aussen vor).

Zitat
Aber "von ganz alleine" findet die Industrie da offenbar gar nichts. An der Misere mit der schlechten Bedienbarkeit hat sich doch seit Jahrzehnten nicht geändert - vom ersten Videorekorder bis zum modernsten Blueray-Spieler eine Katastrophe.


Wieso ? Es gibt doch Apfel. Und es gibt auch Windows. Es gibt Automatik-Autos. Es gibt Tablets. Das sind alles Konzeptvereinfachungen. Die Industrie hat den Schuss schon lange gehört, aber das ganze ist nicht von heute auf morgen überall zu finden. Das Ingenieurs-Denken ist natürlich immernoch ein Problem, aber die Marktwirtschaft setzt sich auf Dauer durch, daran habe ich keinen Zweifel. Selbst Klicki-Bunti-Smartphones sind heute wesentlich einfacher zu bedienen als die ersten Symbian-Handys vor 10 oder noch mehr Jahren.

Zitat
Da lästern dann die Ingenieure über Apple und können sich den Erfolg von "überteuerten Gadgets mit schlechten technischen Werten" nur über die Dummheit der Kunden, den Werbe-Hype oder Design-Gläubigkeit erklären.
Und kapieren nicht, daß es schlicht um Bedienbarkeit geht.


Richtig. Wobei die quasireligiösen Aspekte auch nicht ganz unter den Tisch fallen sollten. Aber das Prinzip ist absolut korrekt: Die Apple Hardware stolpert der regulären Hardware seit mehr als zehn Jahren weit hinterher. Und trotzdem arbeiten auch viele Profis gerne mit Apple. Weil es funktioniert. Weil man weniger drüber nachdenken muss. Ich kann das durchaus genauso schätzen. Ich mag nur Apfel nicht. Aus anderen Gründen.

Zitat
Und es gibt in der ganzen Unterhaltungselektronik-Branche bisher keine Firma, die mal bereit wäre auf die Bedürfnisse ihrer Kunden einzugehen.


Ich denke die meisten Firmen bewegen sich in die Richtung. Nur ist das eben auch nicht so einfach. Aber sieh es doch mal so: Heute schreibst Du deine Post auf deinem Rechner. Hättest Du das auch auf einem alten IBM Mainframe tun können ?

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

22.04.2014 19:29
#38 RE: Vorsicht, wenn einem das Lachen im Halse steckenbleibt Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #36

Ich weiß nicht, ob die BILD hier mitliest.


Sieht fast so aus. Jetzt sind wir also schon Stichwortgeber der Springer-Presse ...

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

22.04.2014 19:38
#39 RE: Vorsicht, wenn einem das Lachen im Halse steckenbleibt Antworten

Auch wenn meine Blödelei nicht von allen goutiert wird, muss (kein freier Wille!) ich doch noch einmal nachlegen: history ist doppelplusungut, da aus his Tory bestehend, also maskulinistisch und konservativ-reaktionär! Ich schlage folglich herlabour vor und schenke es der britischen Königa mit einem Tag Verspätung zum Geburtstag.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.544

22.04.2014 20:10
#40 RE: Vorsicht, wenn einem das Lachen im Halse steckenbleibt Antworten

Zitat von Noricus im Beitrag #39
herlabour


Labour ist natürlich Autobahn, da die britische Orthographie eine Bastion der Reaktion darstellt (nutzloses, weil völlig unlogisches Herrschaftswissen, in dem, laut George Bernard Shaw, fish wie ghoti geschrieben werden kann: "f as in laugh; i as in women, sh as in nation") - & von daher im US-Akademischen juste milieu, aus dem all diese Moden entlehnt sind, ein No Go ist. Labor hingegen steht für maskulinen Reduktionismus statt für das tosende RL. Da dem Malus durch vokalische Vernuschelung abgeholfen werden kann, bietet sich an: (subst.) Herlaber, (verb.) daherlabern.

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

22.04.2014 20:39
#41 RE: Vorsicht, wenn einem das Lachen im Halse steckenbleibt Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #40
Labour ist natürlich Autobahn, da die britische Orthographie eine Bastion der Reaktion darstellt [...] Da dem Malus durch vokalische Vernuschelung abgeholfen werden kann, bietet sich an: (subst.) Herlaber, (verb.) daherlabern.




It's getting better all the time:

Sam Cooke (1959): "Don't know much about history."

Samantha Cookie (2014): "No evrything about (abowt?) herlaber."

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

22.04.2014 20:41
#42 RE: Vorsicht, wenn einem das Lachen im Halse steckenbleibt Antworten

Zitat von Noricus im Beitrag #39
Auch wenn meine Blödelei nicht von allen goutiert wird, muss (kein freier Wille!) ich doch noch einmal nachlegen: history ist doppelplusungut, da aus his Tory bestehend, also maskulinistisch und konservativ-reaktionär! Ich schlage folglich herlabour vor und schenke es der britischen Königa mit einem Tag Verspätung zum Geburtstag.

Kenne ich lieber Noricus, manchmal muss es raus, ob man will oder nicht!

Viele Grüße, Erling Plaethe

Kallias Offline




Beiträge: 2.310

22.04.2014 20:53
#43 RE: Vorsicht, wenn einem das Lachen im Halse steckenbleibt Antworten

Zitat von Noricus im Beitrag #39
herlabour
Diese Bezeichnung reduziert sich als weibliche Menschxs identifizierende Primatinnen zu Gebärmaschininnen.

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

22.04.2014 20:54
#44 RE: Vorsicht, wenn einem das Lachen im Halse steckenbleibt Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #42
Zitat von Noricus im Beitrag #39
Auch wenn meine Blödelei nicht von allen goutiert wird, muss (kein freier Wille!) ich doch noch einmal nachlegen: history ist doppelplusungut, da aus his Tory bestehend, also maskulinistisch und konservativ-reaktionär! Ich schlage folglich herlabour vor und schenke es der britischen Königa mit einem Tag Verspätung zum Geburtstag.

Kenne ich lieber Noricus, manchmal muss es raus, ob man will oder nicht!


Ja, lieber Erling, so dachte es gerade in mir, oder um es mit Nick Lowes berühmter Songtextzeile (# Sopranos, # Johnny Cash, American Recordings) zu formulieren:

"The beast in me is caged by frail and fragile bars."

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

22.04.2014 21:06
#45 RE: Vorsicht, wenn einem das Lachen im Halse steckenbleibt Antworten

Zitat von Kallias im Beitrag #43
Zitat von Noricus im Beitrag #39
herlabour
Diese Bezeichnung reduziert sich als weibliche Menschxs identifizierende Primatinnen zu Gebärmaschininnen.


Mater, peccavi. Ich werde morgen ein Einzelgespräch mit meiner Gender-Beauftragten führen und in Demut und Reue meine Sünden bekennen. Zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen, dass ich niefrauden beleidigen wollte und man (!) mich aus dem Zusammenhang gerissen zitiert hat!

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.544

22.04.2014 21:35
#46 RE: Vorsicht, wenn einem das Lachen im Halse steckenbleibt Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #36
Ich weiß nicht, ob die BILD hier mitliest. Jedenfalls haben die das Ding jetzt auch ausgegraben. Und irgendwie finden die es wohl auch albern. Möge sich der Spott gewaltig Bahn brechen!


Ich fürchte, in diesem akademischen Herrgottswinkel [sic ] gilt das Lärmen in diesem Blatt als unwiderlegbarer Erweis der Richtigkeit des eigenen Tuns. Überhaupt: Können wir sicher sein, daß dieses Personal nicht aus einem David-Lodge-Roman à la Small World ausgebüxt ist? (Es wäre nicht das 1. Mal, daß die Parodie für die Vorlage genommen wird: Flann O'Briens einziger gälischer Roman, An Béal Bocht/The Poor Mouth (1941), der eine Satire auf die irischen Sozialschmonzetten à la Sean O'Casey darstellt, ist vor dem Aufblühen der Myles-Forschung diverse Male für baare Münze genommen worden.)

Davon ab harrt der Gender-ElsInnen noch viel Werk. Bescheidenes Beispiel: Theodore Roszak (1933-2011) ist am bekanntesten für eine der ersten Analysen/Hymnen auf die Hippie-/"Gegenkultur" der späten 60er, The Making of a Counterculture (1969). Nebenbei hat er sein marcuse'sches Unbehagen an all dem neumodischen Teufelszeug auch in Romanform gegossen: von einem recht gelungenem Paranoia-Thriller (Flicker, 1991 - böse Filmregisseure zeichnen für alles Unglück in der Moderne verantwortlich, weil sie in ihre Filme zwischen die Bilder fiese subliminale Botschaften montieren) bis hin zu Dummfug (Bugs, 1981 - Computer-"Bugs" im Wortsinn: in den Elektronengehirnen werden metallene Insekten ausgebrütet, die die ganze informationelle Infrastruktur verfrühstücken). Als letztes Werk hat er einen auf Luce Irigaray gemacht:

The Gendered Atom: Reflections on the Sexual Psychology of Science (1999; Vorwort Jane Goodall)

Waschzetteltext: "Beneath the scientist's purportedly rational, objective surface, Theodore Roszak identifies a maelstrom of sexual prejudices and gender stereotypes, and shows that even physics, the "hardest" of the sciences, is as profoundly shaped by unconscious and irrational drives as any human pursuit. Roszak argues that, in its masculine drive to control and exploit, mainstream science has ultimately corrupted our relationship to nature. Even the concept of the atom, long pictured as the very foundation of physical reality, is tainted with gender bias.

Deftly weaving insights from diverse sources ranging from Mary Shelley's Frankenstein to the field of feminist psychology, The Gendered Atom looks forward to a gender-free science that finally respects nature and promises a healthier, more fully realized form of knowledge."

(Überzeugte nicht jeden: "Roszak's book drowns in a muddle of metaphors ... his argument is ultimately almost entirely emotional and without foundation.")

The gendered atom...

Für die richtig=antiken SF-Leser aus der Steinzeit des Genres galt als der "steindümmste & talentfreieste" (™E. Henscheid) Zeilenschinder Joseph E. Skidmore (1890-1938; "usually considered as producing the worst-written material published in the SF Magazines, though he had some stiff competition" lt. SFE), berüchtigt für eine halbe Handvoll Schmonzettchen um Posi & Nega (zwischen 1932-35): "the life story of two subatomic particles, told almost like a series of lectures, as they pass from one catastrophe to the next".
Das hört sich dann so an:

Zitat "An Epos of Posi and Nega" (Amazing Stories, Januar 1935)
____________________
Nega, ever gullible and eager for flattery — as women usually are — was instantly mollified.
"Please tell me where we are," Nega's vibrations were beseeching. [...]
"What is this water that makes up the mighty oceans?" purred Nega archly, pretending great ignorance that her lover might appear important. "You are so wise, Posi. You know everything!"
"My dear Nega," buzzed Posi, with vast importance, and using his best scholastic manner, "ocean water is a most interesting liquid. We will drift about and meet many electrons who live in different elements. Of course you know that oxygen atoms, and you and I live in one of the oxygen atoms, combine with hydrogen atoms to make pure water. I've lived in ordinary water before, and it was not so exciting. But in sea-water it's different. The salts in sea water are seventy-eight percent sodium chloride, fifteen percent magnesium salts, and four percent calcium salts."
____________________

Dagegen kann Bruno Bürgels Doktor Ulebuhle gar nicht anstinken.

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

23.04.2014 00:36
#47 RE: Besseres Deutsch dank Gender-Mainstreaming Antworten

Zitat von Noricus im Beitrag #34
Zitat von Ludwig Weimer im Beitrag #14
Liebe(r) Norica / Norikuss,
Vielen Dank! Norikuss gefällt mir sehr gut, das nimmt meinem Nick viel von seiner aggressiven Virilität und verleiht ihm eine menschlich-emotionale Note.

Wenn der Noricus ein Noricus im lateinischen Wortsinne wäre, bliebe schon dank des Dialekts von da aggressiefm Firilidääd nicht mehr ganz so viel übrig

Gruß Petz

"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln

alteseuropa Offline



Beiträge: 259

24.04.2014 11:04
#48 RE: Vorsicht, wenn einem das Lachen im Halse steckenbleibt Antworten

Ich glaube, daß es tatsächlich nicht zum Lachen ist. Es geht hier nicht nur um "Frauisierung" (warum eigentlich, wenn Frauen doch nur zu solchen gemacht werden?) oder Antirassismus - genauso bescheuert übrigens, denn eigentlich gibt es ja angeblich gar keine Rassen, ist also überflüssig, vermehrt beispielsweise schwarze Professoren nur wegen der Hautfarbe einzustellen, sondern darum, neben anderen "Dekonstruktionen" (Geschlechter, Familie, Nation [natürlich vor allem der deutschen]) nun auch noch Sprache und Kultur zu zerstören, selbstverständlich die eigene.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.544

24.04.2014 11:48
#49 RE: Vorsicht, wenn einem das Lachen im Halse steckenbleibt Antworten

Den Terminus "herstory" gibt es freilich, da beißt die Mäusin keinen Faden ab (nur meint der Kampfbegriff eben nicht die Historie als Ganzes, sondern die Dienstbotenetage, also eher Sozialsgeschichte):

Zitat http://www.princeton.edu/~achaney/tmve/w...s/Herstory.html
__________________________
"Criticism

Christina Hoff Sommers has been a critic of the concept of herstory, and presented her argument against the movement in her 1994 book, Who Stole Feminism?. Sommers defined herstory as an attempt to infuse education with ideology, at the expense of knowledge."
__________________________

Was so in Princeton als Quelle gilt: "The article content of this page came from Wikipedia and is governed by CC-BY-SA." Honi soit...

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

24.04.2014 16:38
#50 RE: Besseres Deutsch dank Gender-Mainstreaming Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #37
Optisch abzutastende Scheiben sind sowas von überholt...

Tut mir ja leid daß ich so reaktionär bin - aber was Moderneres verkauft unser Mediamarkt nicht.

Zitat
Ein ursprünglicher DVD Player, egal wie veraltet das ganze ist, braucht zum Betrieb ja kaum ein halbes Dutzend Tasten. Play, Stop, Pause, Vorwärts, Rückwärts, das reicht ja eigentlich schon. Auch der beste "Bedienbarkeitsingenieur" wird sich schwer tun, dass noch weiter zu minimalisieren.


Richtig. Minimalisieren läßt sich das eigentlich nicht.
Deswegen hat man ja beliebig viele merkwürdige Funktionen hinzugefügt, um die Nichtbedienbarkeit hinzukriegen.

Zitat
Ein Hubschrauber ist komplizierte Technik, und egal wie sehr man daran arbeitet, ist nach jetzigem Stand nicht absehbar einen Hubschrauber zu bauen, den jeder bedienen kann


Wieso nicht?
Auch ein Hubschrauber braucht nicht viel: Rauf, Runter, Richtungswechsel, Geschwindigkeitswechsel. Macht drei Hebel plus ein "An/Aus"-Knopf.
Den Rest könnte man im Prinzip zwischen Bedieneroberfläche und der eigentlichen Steuerung per Programm übersetzen.

Zitat

Zitat
Aber "von ganz alleine" findet die Industrie da offenbar gar nichts. An der Misere mit der schlechten Bedienbarkeit hat sich doch seit Jahrzehnten nicht geändert - vom ersten Videorekorder bis zum modernsten Blueray-Spieler eine Katastrophe.


Wieso ? Es gibt doch Apfel.



Ich rede nur von der Unterhaltungsindustrie im Sinne von TV, DVD, Audio, nicht von EDV.

Zitat
Selbst Klicki-Bunti-Smartphones sind heute wesentlich einfacher zu bedienen als die ersten Symbian-Handys vor 10 oder noch mehr Jahren.


Aber erst seit Apple mit dem iPhone einen Markt aufgerollt hat, der bis dahin nur immer mehr Funktionitis kannte. Keiner der bis dahin erfolgreichen Handy-Hersteller hat den Wechsel zur Bedienerfreundlichkeit von sich aus hinbekommen.
Und die TV-Hersteller sind offenbar völlig genauso: Bis denen nicht einer mal einen kräftigen Tritt kriegt (muß das wieder Apple sein?), wollen sie den Schuß offenbar nicht hören.

Zitat
Aber das Prinzip ist absolut korrekt: Die Apple Hardware stolpert der regulären Hardware seit mehr als zehn Jahren weit hinterher. Und trotzdem arbeiten auch viele Profis gerne mit Apple. Weil es funktioniert. Weil man weniger drüber nachdenken muss.


Richtig. Der echte Durchbruch kam ja auch erst als die Hardware so schnell war, daß die schlechtere Performance der besseren Bedieneroberfläche keine Rolle mehr spielte.
Selbstverständlich hat das Apple-Konzept auch andere Nachteile - insbesondere für Leute, die ihre Hardware wirklich ausreizen müssen/wollen.

Zitat
Aber sieh es doch mal so: Heute schreibst Du deine Post auf deinem Rechner. Hättest Du das auch auf einem alten IBM Mainframe tun können ?


Habe ich gemacht ;-)
Und es ist ja nicht Schuld der Mainframe, daß es seinerzeit kein Web mit Blogs gab

Aber wie schon gesagt: Bei der EDV hat es funktioniert - und was mich fassungslos macht ist, daß die anderen Branchen daraus nicht lernen. Trotz der immensen Gewinnchancen.

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