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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 55 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Doeding Offline




Beiträge: 2.612

12.05.2014 21:59
#26 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #24
So wild ist es ja nun nicht.

[...]
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #25
Wie gesagt: Shakespeare.


Lieber Fluminist; lieber Ulrich,

Darf ich in aller Freundlichkeit an die Forumstradition des Zitierens, worauf man sich bezieht, erinnern? Es mag in diesem Fall etwas pingelig von mir sein, aber gerade mit Blick auf neue Forumsmitglieder sollten wir uns diesbezüglich von unserer besten Seite zeigen, finde ich

Herzlichen Dank und Gruß
Andreas

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

12.05.2014 22:17
#27 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #26
Lieber Fluminist; lieber Ulrich,

Darf ich in aller Freundlichkeit an die Forumstradition des Zitierens, worauf man sich bezieht, erinnern? Es mag in diesem Fall etwas pingelig von mir sein, aber gerade mit Blick auf neue Forumsmitglieder sollten wir uns diesbezüglich von unserer besten Seite zeigen, finde ich

Herzlichen Dank und Gruß
Andreas





Vielen Dank für die freundliche Erinnerung; aber ich hatte die Tradition nicht vergessen, sondern nur nach einigem Hin und Her beschlossen, sie hier einmal bewußt nicht zu befolgen. Am ehesten bezog sich mein Kommentar auf alphachambers Beitrag #23, hinter dem er sowohl in der flachen als auch der verästelten Version des Threads steht, so daß ein Mißverständnis eigentlich ausgeschlossen ist. Es war aber doch mehr ein allgemeiner Kommentar zum Thema, deshalb wollte ich den Eindruck vermeiden, ich bezöge mich direkt auf alphachambers Text (den ich allerdings durchaus bedenkenswert finde).

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

12.05.2014 22:41
#28 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #27
Zitat von Doeding im Beitrag #26
Lieber Fluminist; lieber Ulrich,

Darf ich in aller Freundlichkeit an die Forumstradition des Zitierens, worauf man sich bezieht, erinnern? Es mag in diesem Fall etwas pingelig von mir sein, aber gerade mit Blick auf neue Forumsmitglieder sollten wir uns diesbezüglich von unserer besten Seite zeigen, finde ich

Herzlichen Dank und Gruß
Andreas





Vielen Dank für die freundliche Erinnerung; aber ich hatte die Tradition nicht vergessen, sondern nur nach einigem Hin und Her beschlossen, sie hier einmal bewußt nicht zu befolgen. Am ehesten bezog sich mein Kommentar auf alphachambers Beitrag #23, hinter dem er sowohl in der flachen als auch der verästelten Version des Threads steht, so daß ein Mißverständnis eigentlich ausgeschlossen ist. Es war aber doch mehr ein allgemeiner Kommentar zum Thema, deshalb wollte ich den Eindruck vermeiden, ich bezöge mich direkt auf alphachambers Text (den ich allerdings durchaus bedenkenswert finde).

Allgemeine Kommentare sind ja genau der Grund, weshalb es einen Bezug geben soll. Sei es in dem jemand direkt angesprochen oder ein Zitat vorangestellt wird. Allgemeine Kommentare sind einer erkenntnisorientierten Diskussion zu einem Thema mitunter abträglich, denn sie könnten sich leicht in Konkurrenz zum Blogbeitrag stellen und die Diskussion beliebig, unübersichtlich und zu einer Metaebene werden lassen.
Das ist jetzt keine persönliche Kritik. Das geht auch an mich. Ich mache das ja selbst öfter - zu meinem jetzigen Bedauern.
Gut, dass Andreas Döding darauf hinweist!

Viele Grüße, Erling Plaethe

Dennis the Menace Offline




Beiträge: 459

12.05.2014 23:16
#29 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Interessant ist immerhin, dass Bundeskanzler (Ö) Faymann sich offenbar einen Image-Transfer-Gewinn davon verspricht, dass er Frauherrn (oder was auch immer) W. medienwirksam "gratuliert". Ne Lappalie, klar, sagt aber doch was über das öffentliche Standing von Spitzenpolitikern im Vergleich zu Schnickschnack-Showbiz-Sternchen, die ihrerseits gerne darauf verzichten können, Herrn Faymann zu irgend etwas zu "gratulieren".

Das Staatsoberhaupt, Herr Fischer also, reihte sich desgleichen medienwirksam in die Schar der "Gratulanten" ein - da kann man schon mal die Frage der Stilsicherheit stellen, meine ich.

Song-contest-Trallala ist völlig okay und meinetwegen ne lustige Unterhaltung, gerne auch mit drag und sonst was. Aber wenn Politiker krampfhaft irgendwie mit dazugerechnet werden wollen . O je, o je.
So ähnlich wie vor ein paar Jahren mal Merkel in der Kabine bei den Fußballern ("zufällig" war das Fernsehen dabei). Peinlicher geht's nimmer.

Was ist also davon zu halten, dass Politiker es sich offenbar nicht mehr erlauben können, durch Ignoranz zu signalisieren: Fußball interessiert mich nicht und song-contest erst recht nicht. Man stelle sich mal vor: De Gaulle, beispielsweise, hätte bei einem analogen Fall in den 60ern, als es den Quark (wenngleich 'n bissle weniger schrill ) ja auch schon gab, TV-gerecht "gratuliert". Kann sich das einer vorstellen?

Die beste Lösung: Merkel wird Fußballerin und Fayman geht als drag-queen.

Herzlich
Dennis

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

13.05.2014 07:25
#30 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Zitat von Dennis the Menace im Beitrag #29
Interessant ist immerhin, dass Bundeskanzler (Ö) Faymann sich offenbar einen Image-Transfer-Gewinn davon verspricht, dass er Frauherrn (oder was auch immer) W. medienwirksam "gratuliert". Ne Lappalie, klar, sagt aber doch was über das öffentliche Standing von Spitzenpolitikern im Vergleich zu Schnickschnack-Showbiz-Sternchen, die ihrerseits gerne darauf verzichten können, Herrn Faymann zu irgend etwas zu "gratulieren".

Das Staatsoberhaupt, Herr Fischer also, reihte sich desgleichen medienwirksam in die Schar der "Gratulanten" ein - da kann man schon mal die Frage der Stilsicherheit stellen, meine ich.

Mit einem kleinen Unterschied: Failman lobte die Performance, Fischer nicht.

Nikosch Offline



Beiträge: 115

13.05.2014 08:28
#31 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #24
Ich hatte den Eindruck, daß "Conchita Wurst" den Transvestitismus einerseits persifliert, andererseits kommerziell betreibt und dabei durch geschicktes Ausnutzen der Ironieresistenz der Genderx ein breites Marktsegment abdeckt, was letztlich den Erfolg erklärt.

Genau den gleichen Eindruck hatte ich auch. Die Kombination aus Vollbart, dem Namen Conchita Wurst und das komplett überzeichnete Gehabe während der Punktevergabe ließ für mich keinen anderen Schluss zu, als dass hier jemand sein Spielchen treibt. Ich erkläre mir den Erfolg allerdings eher so, dass das einfache TV-Publikum dieses Spielchen im Gegensatz zu der humorbefreiten Politiker- und Journalistenkaste durchaus als Solches erkannt hat und die perfekte Show einfach honoriert hat.

Ich wundere mich auch einigermaßen über die vielen Pauschalurteile über den ESC die scheinbar größtenteils in Unkenntnis der Show getroffen werden. Vor allem abwertend gemeinte Begriffe wie "Schlager" werden der Show in keinster Weise gerecht. Es wurde eine große Bandbreite musikaler Darbietungen gezeigt von Pop über Folk(lore) bis Rock. Balladen, Fetziges und Fröhliches. Es gab sehr gute Performances und fragwürdige. Es gab Auftritte bei denen die Show im Vordergrund stand und minimalistische wie die der Niederländer. Es wird niemand gezwungen sich eine solche Musikshow anzuschauen und man kann ja gerne seine generelle Meinung über solche Shows kundtun, aber mit einer Bewertung der konkreten Sendung sollte man sich meiner Meinung nach zurückhalten wenn man sie nicht gesehen hat.

Viele Grüße
Nikosch

_____

”If it tastes good you should sequence it.” Wang Jun

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

13.05.2014 20:47
#32 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Zitat von alphachamber im Beitrag #23

(b)dass Toleranz keine Einbahnstraße ist, was bedeutet, dass ich das Recht habe etwas nicht zu mögen ohne einer "Phobie" beschuldigt zu werden


Das ist ein wichtiger und richtiger Punkt, lieber alphachamber.

Eine differenzierende Sichtweise lasse ich aber auch dem Phänomen Wurst zuteilwerden. Conchita Wurst ist eine Kunstfigur, eine Bühnen-Persona, von der sich der Künstler mehr Erfolg verspricht als von einem Auftritt unter seiner bürgerlichen Identität. Ich glaube nicht, dass Wurst (bzw sein/ihr Alter Ego) gesellschaftsverändernde Absichten hegt (dies zu behaupten kann natürlich der Publicity dienen). Und noch weniger glaube ich, dass die Leute, die Wurst nun hypen, ihn/sie als eine Art Rollenvorbild betrachten. Es wird nicht allzu lange dauern, bis Wurst weitgehend vergessen sein wird. So meine - vielleicht etwas pessimistische - Einschätzung.

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

14.05.2014 17:45
#33 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #1
Ich hoffe, mein Kommentar kommt im allgemeinen Conchita-Jubel nicht allzu miesepetrig daher; so ist er gar nicht gemeint. Aber der Bezug zur Genderideologie drängt sich hier einfach auf.

Ach du liebe Güte, jetzt zerreißt dx Wurst auch noch die zarten "innereuropäischen" Integrationsbande:

Zitat von Tagesspiegel
Der Bart ist ab: Das war für Recep Tayyip Erdogan dann wohl doch zu viel. Nach dem Sieg von Conchita Wurst beim ESC verabschiedet sich die Türkei aus dem Wettbewerb. Für immer.


Wie schade.

-------------------------------------------------------
Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

15.05.2014 10:01
#34 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #21
Zitat von alteseuropa im Beitrag #17

Zitat
Geschminkter Mann im Kleid war gestern, geschminkter Mann im Kleid mit Bart ist heute. Was wird sich Frau in Zukunft wohl einfallen lassen müssen, um das noch zu toppen? Mir fällt da absolut nix mehr ein.

Vielleicht Mann mit entblößtem Unterleib und angepappten sechs Brüsten (vorne und hinten) oder Frau mit Riesen-Papp-Penis um den Bauch?

Ich denke, entblößte oder Kunst-Genitalien werden wir nicht sehen. Zusätzliche Brüste auch nicht, das wäre dann wohl doch zu aufgesetzt. Nein, mit Conchita Wurst dürfte das Ende der Fahnenstange beim Spiel mit den Geschlechtsattributen erreicht sein.

Keine Woche hat es gedauert: http://diepresse.com/home/leben/lifeball...e.intern.portal

alteseuropa Offline



Beiträge: 259

15.05.2014 10:40
#35 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Zitat
Ich glaube nicht, dass Wurst (bzw sein/ihr Alter Ego) gesellschaftsverändernde Absichten hegt (dies zu behaupten kann natürlich der Publicity dienen).


Mag sein. Aber die Gesellschaftsveränderer sind nur allzu gern auf diesen Zug aufgesprungen. Ein Gedankenspiel: Was wäre, wenn Herr Wurst (die Assoziation zu "Hans Wurst" hätte er wohl nicht so gerne) gar nicht homosexuell wäre - zumindest war ja zu lesen, daß er von sich sagt, er sei homosexuell. Ob nicht ein heterosexueller Wurst von den Transsexuellen- und sonstigen Verbänden der Verunglimpfung und bösartigen Lächerlichmachung von "armen, unterdrückten" Minderheiten geziehen würde?
Insofern finde ich Herrn Dödings ursprüngliche Einschätzung, daß hier ein ideologisches Projekt dahintersteckt, nicht übertrieben.

RichardT Offline




Beiträge: 287

15.05.2014 14:37
#36 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Die Einzelperson C.Wurst wird das Abendland sicher nicht untergehen lassen, das ist wahr.

Ich kann es nachvollziehen, daß manche sagen, die Dame ist eben eine Kunstfigur und der ESC ist eben eine Riesen Showbühne.
Der mediale Hype mit dem Endsieg der Toleranz zeigt aber etwas anderes. Es geht eben nicht nur um Show sondern um das Überstülpen der gewünschten Meinung.


Mir missfällt ebenfalls, daß es nicht mehr möglich ist manche Dinge zu kritisieren oder einfach nicht zu mögen ohne gleich in eine...phobe Ecke gestellt zu werden.
Diese Art menschen mit anderer Meinung als Geisteskrank zu markieren erinnert mich sehr an Sovjetzeiten. Abgesehen davon, daß jede Diskussion eben unterbunden wird.


Ich bin Vater eines schulpflichtigen Kindes. Mehr und mehr empfinde ich es als Unverschämtheit wenn Kindern weisgemacht werden soll, daß homosexuelle Beziehungen oder irgendwelche anderen Spielereien mindestens so gut, wenn nicht besser sind als heterosexuelle Familien. Die Kinder die das anhören müssen sind nämlich samt und sonders aus sexuellen Handlungen von Mann und Frau entstanden.

alphachamber ( gelöscht )
Beiträge:

15.05.2014 14:44
#37 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

@RichardT
"Ich bin Vater eines schulpflichtigen Kindes. Mehr und mehr empfinde ich es als Unverschämtheit wenn Kindern weisgemacht werden soll, daß homosexuelle Beziehungen oder irgendwelche anderen Spielereien mindestens so gut, wenn nicht besser sind als heterosexuelle Familien. Die Kinder die das anhören müssen sind nämlich samt und sonders aus sexuellen Handlungen von Mann und Frau entstanden."
---------------------------------------------------------------------------------------------
Bin kein Vater, verstehe Sie aber gut. Vielleicht gefällt Ihnen dazu dieser Link:
http://liberalerfaschismus.wordpress.com...-vs-kindeswohl/

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

15.05.2014 17:21
#38 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Zitat von alteseuropa im Beitrag #35
Ein Gedankenspiel: Was wäre, wenn Herr Wurst (die Assoziation zu "Hans Wurst" hätte er wohl nicht so gerne) gar nicht homosexuell wäre - zumindest war ja zu lesen, daß er von sich sagt, er sei homosexuell. Ob nicht ein heterosexueller Wurst von den Transsexuellen- und sonstigen Verbänden der Verunglimpfung und bösartigen Lächerlichmachung von "armen, unterdrückten" Minderheiten geziehen würde?

Das erscheint im Lichte des Bionade-Effekts sehr wahrscheinlich. Beim ganzen Genderthema liegt eine sehr feine, geradezu unsichtbare Linie zwischen dem mutigen öffentlichen Zurschaustellen von Lifestylealternativen und dem verwerflichen nachäffenden Verbreiten von Stereotypen. Es kommt daher immer darauf an, nicht nur was gesagt wird, sondern auch wer es sagt. Das macht die Gendergerechtigkeit besonders schwierig und wir brauchen all die Lehrstühle für Gender Studies, die erforschen wie wir es richtig machen müssen.

alteseuropa Offline



Beiträge: 259

15.05.2014 18:53
#39 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Vielen Dank für diesen "Bionade"-Hinweis. Ach, wie wäre es schön, wenn mein Gedankenspiel Wirklichkeit würde. Dann könnte man sehen, wie tolerant die Toleranten sind.
Vielleicht tut mir ein Kabarettist oder anderer Künstler den Gefallen und parodiert Herrn Wurst?
Aber DAS ist dann womöglich wirklich ein Sakrileg oder zumindest eine Geschmacklosigkeit?

notquite Offline



Beiträge: 506

18.05.2014 17:46
#40 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Aus dem SPIEGEL von morgen:

Zitat
An einem Sonntag Mitte Mai schlängelt sich (Martin) Schulz’ Wahlkampfbus durch die engen Straßen der andalusischen Stadt Málaga, da kommt dem Kandidaten das TV-Programm des Vortags in den Sinn: der Eurovision Song Contest. Er dreht sich zu seiner niederländischen Mitarbeiterin. „Habt ihr das nicht gewonnen gestern?“ „Nein, Conchita Wurst hat gewonnen.“ Schulz hält einen Moment inne, dann verzieht sich sein Gesicht. „Conchita wer? Conchita Wurst??“ Schulz guckt ungläubig, er will gerade noch einmal nachfragen, da unterbricht ihn eine andere Mitarbeiterin. „Martin, nur damit du es weißt, du hast ihr gestern auf Twitter gratuliert.“ Dann hält der Bus, der nächste Termin.

truth hurts Offline



Beiträge: 38

23.05.2014 14:20
#41 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

hier passts zwar nicht ganz rein, ich wusste aber auch nicht wohin damit sonst:

http://www.stol.it/Artikel/Politik-im-Ue...hte-Stimmabgabe

wenn die wirklichkeit die satire überholt...

frieder Offline



Beiträge: 1

07.06.2014 21:23
#42 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Der Song ist gut gemacht. OK.
Mich stört allerdings, dass auf diese Weise - leider mit Erfolg - viel Werbung für eine sexuelle Ausrichtung gemacht wird, die eine Ausnahme der normalen menschlichen Sexualität darstellt. Heterosexuell sind nun mal weit über 90% der Bevölkerung.

Mal etwas polemisch gefragt: Darf man diese überragende Mehrheit der Menschen noch als normal betrachten, oder bestenfalls als langweilig? Auch die in Staat und Gesellschaft Verantwortlichen sollten sich mal klar machen, dass nur von den Heterosexuellen der Fortbestand der eigenen Bevölkerung abhängig ist.

Muss ich eigens betonen, dass ich mich nicht als homophob, fundamentalistisch und rechtsradikal bezeichnen würde? Falls dies doch jemand tut, so sollte er oder sie sich doch fragen, welcher Art von Sexualität denn er/ sie die eigene Existenz begründet hat.

Weiter sollte doch nicht aus den Augen verlieren, dass z. B. viele (wenn nicht alle) Jugendlichen in der Pubertät nach ihrer Identität fragen. Das heißt nach ihren leiblichen Eltern. Falls sie darauf keine Antwort finden, sind sie in der Regel bis zu ihrem Tod mit dieser Frage belastet. Fallbeispiele für diese Aussage gibt es millionenfach. Neben dieser psychischen Belastung gibt es auch eine private und öffentliche finanzielle Belastung. Der Beruf der Psychotherapeuten wird weiter explosionsartig wachsen. 

Kallias Offline




Beiträge: 2.310

09.06.2014 11:41
#43 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Zitat von frieder im Beitrag #42
Mich stört allerdings, dass auf diese Weise - leider mit Erfolg - viel Werbung für eine sexuelle Ausrichtung gemacht wird, die eine Ausnahme der normalen menschlichen Sexualität darstellt. Heterosexuell sind nun mal weit über 90% der Bevölkerung.

Die meisten ESC-Sieger sind vermutlich ebenfalls heterosexuell, und es gibt bestimmt auch heterosexuelle Travestiekünstler - vielleicht ist Neuwirth sogar so einer.
Zitat von frieder im Beitrag #42
Auch die in Staat und Gesellschaft Verantwortlichen sollten sich mal klar machen, dass nur von den Heterosexuellen der Fortbestand der eigenen Bevölkerung abhängig ist.
Schon richtig. Nur: Sympathiewerbung ist für jene da, die es nötig haben. Zum Beispiel, weil sie unter allgemeiner Ablehnung oder strafrechtlicher Verfolgung leiden mussten. Für das Übliche braucht man keine Reklame. Erst wenn die Medienleute Werbung für Heterosexualität machen würden, müsste man wirklich um den Fortbestand der Menschheit fürchten.

Viele Grüße,
Kallias

PS. Herzlich willkommen im Kleinen Zimmer!

alteseuropa Offline



Beiträge: 259

12.06.2014 13:20
#44 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Zitat
Die meisten ESC-Sieger sind vermutlich ebenfalls heterosexuell, und es gibt bestimmt auch heterosexuelle Travestiekünstler - vielleicht ist Neuwirth sogar so einer.


Das Verkleiden ist ja gar nicht das Problem, und im Grunde genommen auch nicht die sexuelle Orientierung von Herrn Hanswurst. Das Problem ist, daß ein solcherart verkleideter Mann auch grunzend auf die Bühne hätte kommen können, und er wäre trotzdem bejubelt worden, eben nicht wegen einer möglicherweise künstlerischen, phantasievollen Darbietung, sondern wegen der Botschaft, die er transportiert. (Ich habe mir übrigens sein Lied nicht angehört.)
Wirklich bedenklich ist, daß diese Darbietung (sei sie nun geschmackvoll oder geschmacklos) ganz gekonnt und gezielt zur politischen Werbung mißbraucht wird. Daraus folgen "Regenbogen"-Ehrenpreise, Fordungen nach Adoptionsrecht etc.
Aus einem (meiner Ansicht nach) kulturlosen Blödsinn folgen KNALLHARTE Mechanismen zur Unterdrückung der Meinungsfreiheit der Mehrheitsgesellschaft.

Zitat
Sympathiewerbung ist für jene da, die es nötig haben.


Der Tag ist nicht mehr fern, wo die Mehrheitsgesellschaft sie tatsächlich braucht. Man schaue sich nur einmal das Feindbild in den Medien an: Weiß (womöglich noch deutsch), heterosexuell, christlich (Steigerung zum Schlimmen: katholisch), Familienvater (womöglich mehr als zwei Kinder) und so weiter ...

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.547

12.06.2014 15:09
#45 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Zitat von alteseuropa im Beitrag #44
Der Tag ist nicht mehr fern, wo die Mehrheitsgesellschaft sie tatsächlich braucht. Man schaue sich nur einmal das Feindbild in den Medien an


Gegen die Biologie kommen Sie nicht an. Das erweist sich ja da, wo tatsächlich - auch - gegen die ausgelebte Heterosexualität gekämpft wird: offiziell, in den Medien & mit wortwörtlich knallharten Methoden wie der öffentlichen Steinigung. Und da 9 von 10 Menschen nun mal auf gelebte Zweigeschlechtlichkeit gepolt sind, besteht da auch keinerlei Gefahr, daß deshalb das Abendland auf Tauchgang mit Ziel des 7. Höllenkreises ablegt. Wo Bedarf besteht, ist im Tolerieren & zivilen Umgang mit anderen Verhaltensweisen, solange keine Gewalt oder Zwang gegen Außenstehende zum Ausbruch kommen. Da dürfte das Publikum dieser Volksbelustigungen allerdings weit weniger Heimleuchtungen brauchen andere Kollektive, die freilich wohl eher nicht zur Stammkundschaft dieser Programmsparte zählen. Ansonsten kann man bei Mißfallen und/oder Nichtbedarf dergleichen ja als einen der überaus zahlreichen Gründe nehmen, den eigenen Medienkonsum den Standards des XXI. Jhdt.s anzupassen & den Affenkasten artgerechter Verwendung zuzuführen.

alteseuropa Offline



Beiträge: 259

18.06.2014 11:33
#46 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Es wäre schön, wenn Sie recht hätten. Aber inzwischen scheint es nicht mehr um Toleranz zu gehen, sondern um Vergötterung der Homosexuellen und um Gehirnwäsche der Mehrheitsbevölkerung. Je länger die aber andauert, desto ärgerlicher finde ich sie. Ich erinnere mich an frühere Zeiten, wo man von einigen Bekannten und entfernten Verwandten wußte, daß sie homosexuell sind. Es hat eigentlich niemanden interessiert. Aber auch hier wurde "durch die Institutionen marschiert", und Toleranz reicht nun nicht mehr aus. Es soll ein öffentliches Gutheißungsprogramm inszeniert werden.
Aktuell fiel mir die Diskussion um die "Regenbogenfahne" an öffentlichen Gebäuden in Mecklenburg-Vorpommern auf und die wütenden Reaktionen der einschlägigen Verbände. Wieso müssen öffentliche Gebäude mit einer solchen Fahne geschmückt werden? Demmächst vielleicht eine Greenpeace-Flagge oder eine von Tierschützern?

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

19.06.2014 01:18
#47 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Zitat von alteseuropa im Beitrag #46
s wäre schön, wenn Sie recht hätten. Aber inzwischen scheint es nicht mehr um Toleranz zu gehen, sondern um Vergötterung der Homosexuellen und um Gehirnwäsche der Mehrheitsbevölkerung. Je länger die aber andauert, desto ärgerlicher finde ich sie. Ich erinnere mich an frühere Zeiten, wo man von einigen Bekannten und entfernten Verwandten wußte, daß sie homosexuell sind. Es hat eigentlich niemanden interessiert. Aber auch hier wurde "durch die Institutionen marschiert", und Toleranz reicht nun nicht mehr aus. Es soll ein öffentliches Gutheißungsprogramm inszeniert werden.
Ja, das ist der Sinn und Zweck. Aber verwechseln wir den bitte nicht mit dem echten Leben. Ein Kennzeichen der politisch korrekten Gesellschaft ist, dass sie in allen offiziellen Akten den Vorgaben der herrschenden Elite folgt, privat aber anders lebt. Das ist den Anpassungsmechanismen in totalitären Diktaturen übrigens durchaus ähnlich.

Will sagen: Auch wenn höchst offiziell alles andere als heterosexuelle Liebe in besonderem Maße gewertschätzt zu werden hat, mit allen Kotaus, die dazu erforderlich sind, werden die Leute weiter den oder die lieben, die sie auch sonst geliebt hätten. Das gilt umgekehrt übrigens auch für alle Versuche, Liebe bevölkerungspolitisch oder herkömmlich-moralisch einzugrenzen. Eigentlich sollten, da es im Grunde nicht mehr gegen signifikante Diskriminierung geht, sondern nur noch um den Wettbewerb um die staatlichen Subventionstöpfe, wir uns allen Versuchen entgegenstellen, uns mit diesen Themen zu belästigen. Wir machen eh, was wir wollen. Und wenn nicht, sind wir selbst schuld.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

02.07.2014 08:39
#48 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Das Lifeballplakat ist naja gewagt für den öffentlichen Raum, dagegen findet die Sozialistische Jugend einen Flyer (der weniger Haut zeigt, als im Freibad zu sehen ist) der Freiheitlichen Jugend zum Kotzen: http://burgenland.orf.at/news/stories/2655540/
Das kann nach hinten losgehen, wie schon kürzliche eine Frau Ministerin feststellen musste: http://diepresse.com/home/politik/innenp....do&selChannel=

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.255

02.07.2014 13:21
#49 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #48
Das Lifeballplakat ist naja gewagt für den öffentlichen Raum, dagegen findet die Sozialistische Jugend einen Flyer (der weniger Haut zeigt, als im Freibad zu sehen ist) der Freiheitlichen Jugend zum Kotzen: http://burgenland.orf.at/news/stories/2655540/
Das kann nach hinten losgehen, wie schon kürzliche eine Frau Ministerin feststellen musste: http://diepresse.com/home/politik/innenp....do&selChannel=

Ich finde, mit Verlaub, Sozialisten aller Art „zum Kotzen“. Wer heute noch Sozialist oder Kommunist ist, heißt (mehr oder weniger direkt) die Verbrechen die die sozialistischen Ideologien im zwanzigsten Jahrhundert zu verantworten haben, gut.

Um so mehr ekelt es mich an, dass solch menschenverachtenden, rassistischen Personen auch heute noch publizitisch Raum geboten wird. Nie wieder Sozialismus und kein fußbreit den neosozialistischen Ausbeutern weltweit.

--
Political language – and with variations this is true of all political parties, from Conservatives to Anarchists – is designed to make lies sound truthful and murder respectable, and to give an appearance of solidity to pure wind – Eric A. Blair

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

02.07.2014 13:30
#50 RE: Conchita Wurst: Verdienter Sieg des Zeitgeists Antworten

Zitat von Uwe Richard im Beitrag #49

Ich finde, mit Verlaub, Sozialisten aller Art „zum Kotzen“. Wer heute noch Sozialist oder Kommunist ist, heißt (mehr oder weniger direkt) die Verbrechen die die sozialistischen Ideologien im zwanzigsten Jahrhundert zu verantworten haben, gut.



Aber aber, Herr Richard. Die schlimmen sozialistischen Empfehlungen waren ja gar nicht "sozialistisch" nach der reinen Lehre, die haben das nur vorgeschoben. In Wahrheit war das alles Staatskapitalismus, und schon ist das Feindbild wieder stimmig. Der Kapitalismus, egal welcher Ausprägung, ist an allem schuld.

Gruß
hubersn

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