Zitat von Techniknörgler im Beitrag #55
Welche Uni hat sich denn den Tiefschlag geleistet? Und was genau ist in den letzten 2 Jahren passiert, dass sich das Zeitungsangebot schlagartig so dramatisch geändert hat?
Ich hoffe, Sie nehmen es nicht krumm, wenn ich die Beantwortung der ersten Frage vermeide...
(es gab im Forum aber schon mal
was zum
Thema.
Sapienti sat.)
Ad 2 merkte ein Scherzkeks an, hier würde dem Umstand Rechnung getragen, daß der Anteil der weiblichen Studierenden mittlerweile über 60% gestiegen sei.
Es
könnte sein, daß es sich bei dem krausen ALL-Angebot um Werbeabos handelt, von denen sich die Marketing-Anteilungen der Blätter einen Multiplikatoreffekt für die Werbekunden versprechen & die den Bibliotheksetat mithin nicht belasten. (Dafür spricht auch, daß im Bereich HIS & POL die Stadtteil- & Obdachlosenblätter dieses Biotop weitgehend überwuchert haben.)
Allerdings zieht sich die Misere auch fachspezifisch hin. Wo man vor Jahren noch jede Woche die neuetsen Ausgaben von "Science" & "Nature", monatlich den "Scientific American" durchblättern konnte, scheint mittlerweile "Bild der Wissenschaft" das
ultimum darzustellen. (Ein besonderer Aussetzer ist die Abteilung AST(rononomie), die sich mittlerweile auf das
Journal für Ufo-Forschung beschränkt (*).
) Nur hat man hier (das wurde vor ~12 Jahren umgestellt) dafür Sorge getroffen, daß diese Publikationen in E-Form über das Uni-Netz zugänglich waren. Mittlerweile gilt den Bibliothekaren ein Titel als verfügbar, wenn sie geschafft haben, einen Link auf die Homepage der entsprechenden Publikation über den OPAC zu setzen. In der Praxis führt das in 2/3 aller Fälle dazu, daß man vor eine Bezahlschranke läuft. Artikeldatenbanken wie Jstor, arXiv oder MUSE gleichen da einiges aus, aber eben nicht alles.
PS: Zufälle gibts... 20 Min. später stelle ich beim Durchblättern von Gavin Parkinsons "Futures of Surrealism: Myth, Science Fiction and Fantastic Art in France, 1936-1969" (Yale University Press, 2015) fest, daß die Franzosen 1 Untertassen-gepoltes
Analogon zu "Trainspotting" haben:
soucoupisme (S. 81).