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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 32 Antworten
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Paul Offline




Beiträge: 1.285

08.07.2014 10:20
Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

Das habe ich soeben im Tagesspiegel gefunden:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/polize...ut&pageNumber=0

Mein Kommentar dazu:

Die Saat geht auf!

Ist es ein Wunder, dass dieser Judenhass in Deutschland und nicht nur dort, vorhanden ist?
Man muss sich nur die Berichterstattung der letzten Wochen seit der Ermordung der drei jüdischen Jugendlichen vergegenwärtigen.
Durch die jüdischen Mörder wurde die Kampagne noch befeuert.

Über die durch einen arabischen Taxifahrer ermordete junge Jüdin hat niemand berichtet.

Immer sind die Juden schuld.

Sie bombardieren Gaza. Nicht eine Bombe wurde auf Gaza abgeworfen. Obwohl die Israelis auf Raketenangriffe der Terroristen reagieren, wird immer umgekehrt berichtet.
Überschriften wie "Israelis bombardieren Gaza" sind beinahe Standard. Erst sehr viel später wird im Artikel dann versteckt darauf hingewiesen, dass zuvor Raketen aus Gaza auf Israel abgeschossen wurden.

Ist eigentlich schon mal aufgefallen, dass auch der im Fernsehen gezeigte Raketeneinschlag im Haus des Hamasführers kein Menschenleben gefordert hat? Auch keine Verletzten.
Die Israelische Armee hat in der Zeit der Raketenangriffe (in den letzten 10 Jahren) insgesamt mit 300 000 Telefonaten die Zivilbevölkerung vor Angriffen gewarnt. Sonst hätte es viel mehr Tote gegen. Die IDF (Israelische Armee) hat Angriffe nicht durchgeführt, weil die Hamas Zivilisten, auch Kinder, auf die Häuser der Dächer befohlen hat. Welche Armee auf dieser Welt macht das?
Ist das in unseren Medien schon mal erwähnt worden?

Immer wird im Zusammenhang mit den Militäraktionen Israels von Rache und Vergeltung geschrieben.
Ist schon mal jemandem eingefallen zu bedenken, dass der Staat Israel eine Fürsorgepflicht für seine Bewohner und auch für die Gäste hat?
Die Militäraktionen haben ausschließlich das Ziel die Raketenangriffe aus Gaza zu verhindern oder wenigstens zu erschweren und damit zu minimieren. Das ist auch die Aufgabe eines jeden Staates. Seinen Bürgern und Gäste vor Schaden zu bewahren.

Der Angriff auf den Rentner ist auch das Ergebnis der Berichterstattung der Medien über Israel.
Ist das verwunderlich?

LG, Paul

___________________________
In dubio, pro reo.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

08.07.2014 11:32
#2 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

In Israel verschwindet ein Jugendlicher und wird ermordet, und wie in jedem funktionierenden Rechtsstaat können die Täter ausfindig gemacht werden. In Palästina war man hingegen nicht willens oder fähig die Entführer und Mörder der 3 Israelis ausfindig zu machen. Wenn Palästina als Staat funktionieren würde, gäbe es auch keine Raketenangriffe.

Zitat
Der Angriff auf den Rentner ist auch das Ergebnis der Berichterstattung der Medien über Israel.

Gewisse Mitbürger haben auch so eine latente Israelfeindlichkeit. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Angreifer gutbürgerliche Zeitungsleser sind.

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

08.07.2014 12:14
#3 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #1
Mein Kommentar dazu:

Die Saat geht auf!
Lieber Paul,

in verlinktem Fall des politischen korrekten TS geht meiner Meinung nach "keine Saat auf". Zumindest würde ich die vielgeliebte, auch in diesem kurzen Artikel verwandte Formulierung so deuten.

Zitat von Tagesspiegel
... die zwei kräftigen Männer mit südländischem Aussehen ...

Es scheint sich also nicht um autochthone, klassische Biodeutsche zu handeln, die diese Tat verübten. Wer immer es gewesen sein mag. Man darf rätseln.


Unabhängig davon ist Antisemitismus (da stimme ich Ihnen zu) in Deutschland so latent, wie widerlich. Gleich, ob man das jetzt aus der objektiven Berichterstattung der Presse herauslesen möchte, oder aus diversen Onlinekommentarbereichen, welche einem mitunter sprachlos machen können.

Ein Paradebeispiel für objektive Berichterstattung ist der aktuellen Fall der drei ermordeten Israelis und des ermordeten Palästinensers. In einem Fall ein terroristischer Akt, welcher von der Hamas geduldet wird. Im anderen Fall ein Verbrechen, welches vom israelischen Rechtsstaat verfolgt und sanktioniert wird. Das alles hindert die deutsche Presse anscheinend nicht daran, Hamas und Israel auf eine moralische Stufe zu setzen, die Eskalation in erstem Fall bei Israel zu verorten und bei Raketenbeschuss der Hamas und Gegenschlägen der Israelis Koinzidenzen mit den Morden zu nutzen, um Tatsachen so zu verdrehen, dass Israel in dem rachsüchtigen Licht erscheint, mit dem man es gerne ausleuchtet.

Ein paar Beispiele der Onlinekommentarbereiche, bei denen mir wirklich schlecht wird, hat Herr Broder hier zusammengestellt. Diese Komentare sind völlig niveau- wie auch empathilos und teilweise, wie ich finde, sogar Fälle für den Verfassungsschutz.

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

Nola Offline



Beiträge: 1.719

08.07.2014 12:42
#4 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

Lieber Paul, guckst Du hier:

„Die Gewalt eskaliert wieder.“

--------

Ansonsten gebe ich Ihnen vollkommen recht. Nur, die Saat ist nicht in den Herzen der "normalen" Bürger aufgegangen, sondern in der durch und durch linksgrünkarierten Medienwelt und deren Moderatoren sowie deren Schreiberlinge. Undifferenzierte Berichterstattung gepaart mit richtungsweisendendem Zeigefinger auf die Guten oder Bösen, so wird eine Meinung dem Bürger vermittelt.

Am besten läßt sich das anhand von Kindern in Kriegsgebieten darstellen, damit kann man sich den weiteren Bericht selbst erstellen, denn die Botschaft und damit die Absicht derjenigen dahinter ist klar.

♥lich Nola

---------------------------

Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

Ludwig Weimer Offline



Beiträge: 292

08.07.2014 18:00
#5 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

W a r u m ist das in Deutschland so, dass die Berichte, statt die Reaktion Israels als Zweites zu nennen und zuerst die Herausforderung durch Raketen und Morde, die Dinge suggestiv umdrehen, als sei Israel immer als der Angreifer der Schuldige?

S o l l t e ein tiefer Grund in der deutschen Seele liegen, die sich noch nach 70 Jahren rächen will für die offiziell abgenötigte und geleistete Abbitte für das deutsche Verbrechen?

Ein heimliches Nibelungenlied in Form von Nachrichten mit verdrehten Abläufen, Wirklichkeiten?

Hat nicht George Steiner recht mit seiner Warnung, die Welt würde den Juden nie ihre drei Erfindungen vergeben, die da waren: Du bist nicht Gott (Monotheismus), Du sollst besser sein als du bist (Ethos) und du sollst auch den Feind lieben (Steiner jüngst: Es gäbe schon wieder mehr Juden als vor der Shoah, es könnte bald gefährlich werden).

W o h e r sonst der unsterbliche Antisemitismus selbst in Ländern, die gar keine Jiuden besitzen?

W i e e i n s a m müssen sich die Israelis vorkommen, dass ihnen niemand glaubt, dass sie ins Meer geworfen werden sollen, weil in einem Land kein Platz für zwei Völker sei. Und dass sie nicht nur gerecht, sondern heilig leben müssten, nach Meinung der Medien, obwohl sie doch auch nur Menschen sind und zumeist unreligiöse.

N e i n doch, es gibt auch einen gesunden Teil unter uns Deutschen, die soviel Verdrängung für möglich halten und die Verleumdung zu einer zionistischen psychologischen Propaganda durchschauen.

Ludwig Weimer

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

08.07.2014 20:09
#6 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

Zitat von Ludwig Weimer im Beitrag #5
W a r u m ist das in Deutschland so, dass die Berichte, statt die Reaktion Israels als Zweites zu nennen und zuerst die Herausforderung durch Raketen und Morde, die Dinge suggestiv umdrehen, als sei Israel immer als der Angreifer der Schuldige?

Lieber Ludwig Weimer.

Ich habe mich in Zettels kleinem Zimmer bereits zweimal zu dieser Frage, in unterschiedlichem Zusammenhang, aus meiner Sicht geäußert. Hier und hier nachzulesen. Kurz und vereinfacht zusammengefasst ist das "Feindbild Israel", meiner Meinung nach, der Angriff auf die Moral der Erfolgreichen durch die Erfolglosen, um zumindest als moralischer Sieger dazustehen.

Was mich dabei wirklich nachdenklich werden lässt ist, dass dies auch den Antsemitismus im dritten Reich im Kern begründete. Natürlich war dort Rasse und Genetik ganz wesentlich im Ressentiment vorhanden und es wurde in dieser Hinsicht auch auf die grausame Spitze getrieben. Der Kern des Antisemitismus im Dritten Reich war für mich aber die "Anfeindung einer gefühlten erfolgreichen Elite" durch die Arbeiterklasse. Man übersieht gerne, dass es eben die Nationalsozialisten und nicht die "Nationalkapitalisten" waren, die das Sagen im Dritten Reich hatten. Mir ist das spätestens klar geworden, als ich einmal eine historische Aufnahme einer Rede Hitlers in einer Farbrikhalle vor Werkstätigen sah.

Herzlich


nachdenken_schmerzt_nicht

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

flobotron Offline



Beiträge: 327

08.07.2014 23:20
#7 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

[quote="nachdenken_schmerzt_nicht"|p113510 Kurz und vereinfacht zusammengefasst ist das "Feindbild Israel", meiner Meinung nach, der Angriff auf die Moral der Erfolgreichen durch die Erfolglosen, um zumindest als moralischer Sieger dazustehen.
[/quote]

Ich denke da hast du recht. Neben dem im Islam eh schon stark verankerten Antisemitismus ist Israel eine riesen Bedrohung für den ganzen nahen und mittleren Osten. Nicht militärisch, Israel sucht ja sehr bemüht nach Freunden und Frieden, sondern als Symbol in welchem Wohlstand und in welcher Lebensqualität man dort leben kann, tut man dies in einer freien, demokratischen und westlichen Gesellschaft und nicht unter einer Islam-sozialistischen Theokratie.
Von daher wird es dort auch keinen Frieden geben solang die Mehrheit der Araber und Perser Säkularismus, Freiheit und Demokratie nicht verstehen.

MfG flobotron

dari Offline




Beiträge: 189

09.07.2014 17:17
#8 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

Zitat von Ludwig Weimer im Beitrag #5
W a r u m ist das in Deutschland so, dass die Berichte, statt die Reaktion Israels als Zweites zu nennen und zuerst die Herausforderung durch Raketen und Morde, die Dinge suggestiv umdrehen, als sei Israel immer als der Angreifer der Schuldige?


Um mal etwas Positives zu posten.

Zitat
Eskalation in Nahost - Raketen von beiden Seiten


http://www.tagesschau.de/ausland/israel-184.html

Hoffnung auf Besserung?

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

10.07.2014 01:07
#9 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

Zitat
W a r u m ist das in Deutschland so, dass die Berichte, statt die Reaktion Israels als Zweites zu nennen und zuerst die Herausforderung durch Raketen und Morde, die Dinge suggestiv umdrehen, als sei Israel immer als der Angreifer der Schuldige?

Darauf können einem natürlich viele Antworten einfallen. Die Ausgangsthese ist allerdings in ihrer Absolutheit falsch.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)

Martin Offline



Beiträge: 4.129

10.07.2014 09:17
#10 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #1
Ist es ein Wunder, dass dieser Judenhass in Deutschland und nicht nur dort, vorhanden ist?
Man muss sich nur die Berichterstattung der letzten Wochen seit der Ermordung der drei jüdischen Jugendlichen vergegenwärtigen.
Durch die jüdischen Mörder wurde die Kampagne noch befeuert.

Über die durch einen arabischen Taxifahrer ermordete junge Jüdin hat niemand berichtet.

Immer sind die Juden schuld.




Lieber Paul,

ich weiß nicht wo Sie Judenhass sehen. Ich würde eher sehen, dass unsere Presse Israel behandelt als wäre es Teil Europas oder Deutschlands. Blendet unsere Presse nicht auch so weit dies möglich ist aus, wenn Migranten hierzulande morden? Würden wir mit Panzern gegen Gewalttätige vorgehen? Nein, wir würden sie bestens behandeln und ihnen einen roten Teppich ausrollen. Selbst gewalttätige Flüchtlinge müssen hier nichts fürchten.

Die Berichterstattung über Israel ist nur konsequent, wenn wir Israel als eigentlich europäischen Staat betrachten. Man könnte das auch als Kompliment sehen.

Gruß, Martin

Nola Offline



Beiträge: 1.719

10.07.2014 16:46
#11 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

Zitat

http://www.timesofisrael.com/for-hamas-i...4cc99e-54755033

Hamas has demanded that the the government pay its workers, while Palestinian Authority President Mahmoud Abbas and his associates claimed that the reconciliation agreement had dictated that a special committee would decide which employees would continue to work for the PA government and receive salaries from it. Those decisions have yet to be made.

Qatar has already expressed willingness to front the funds, but there is no way to do so — banks refuse to transfer the money to Hamas members’ accounts because of international laws restricting aid to terrorist groups, and Egypt refuses to let Qatar transfer cash overland into the Gaza Strip. Abbas, for his part, is not prepared to pay the salaries, and certainly not after the kidnapping and murders of three Israeli teens last month.




Zitat

http://www.taz.de/Eskalation-in-Nahost/!142083/

„Hamas bleibt Hausherr in Gaza“Der Politologe Yagil Levy über die Weigerung der Hamas, Spielregeln zu akzeptieren und warum Militärschläge im Gazastreifen nicht viel verändern werden.

taz: Israel ist mit mehr als 100 Raketen beschossen worden. Welchen Zweck verfolgt die Hamas im Gazastreifen mit den neuen Angriffen?

Yagil Levy: Die Hamas ist zur Zeit sehr geschwächt. Grund dafür ist die politische Isolation und die Blockade von beiden Seiten, Israel und Ägypten. Seit sechs Monaten können die Gehälter für die 40.000 Mitarbeiter der Hamas-Verwaltung nicht mehr gezahlt werden.
Unter der palästinensischen Bevölkerung dort wachsen Not und Frustration. Die neue Gewalt könnte ein Versuch sein, den Status quo aufzubrechen.




Zitat

http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-...e-schutzschilde

10. Juli 2014
Die radikalislamische Hamas hat Bewohner des Gazastreifens dazu aufgerufen, sich bei israelischen Luftangriffen als menschliche Schutzschilde zu postieren. Das Innenministerium in Gaza warnte die Palästinenser außerdem davor, ihre Häuser nach anonymen Warnungen zu verlassen. Gewöhnlich kündigt die israelische Armee ihre Angriffe telefonisch an, um zivile Opfer zu vermeiden.

In einem Fernsehauftritt lobte ein Hamas-Sprecher jene Palästinenser, die kurz vor einem israelischen Angriff auf die Dächer ihrer Häuser stiegen. "Wir rufen dazu auf, diese Praxis zu übernehmen", sagte er.

Die Menschenrechtsorganisation B'Tselem hatte am Mittwoch berichtet, mehrere Familienmitglieder und Nachbarn eines Hamas-Mitglieds seien am Vortag vor einem israelischen Angriff auf ihr Hausdach gestiegen. Acht Menschen wurden deshalb durch eine Rakete getötet.

Die israelische Armee verteidigt den Angriff: Sie habe die Bewohner mehrfach gewarnt und abgewartet, bis sie das Haus verlassen hätten. Offenbar seien einige Personen aber unmittelbar vor dem Angriff zurückgekehrt. Zu diesem Zeitpunkt sei der Einschlag der israelischen Rakete nicht mehr zu verhindern gewesen, sagte Armeesprecher Arye Shalicar. Er sagte, dass die israelische Armee alles tue, um den Tod von Zivilisten zu verhindern.





Es dauert halt ein bißchen länger, bis solche Nachrichten bei den ÖR ankommen bzw. weitergegeben werden.

Statt dessen wird es irgendwo zwischen "wenn Sie mehr lesen wollen, schauen sie unter tagesschau.de nach!" und dem Wetterbericht.de stehen.

♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Paul Offline




Beiträge: 1.285

10.07.2014 19:54
#12 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #2

Zitat
Der Angriff auf den Rentner ist auch das Ergebnis der Berichterstattung der Medien über Israel.
Gewisse Mitbürger haben auch so eine latente Israelfeindlichkeit. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Angreifer gutbürgerliche Zeitungsleser sind.



Die latente Israelfeindlichkeit, erlebe ich auch, lieber xanopos, sogar im engsten Freundeskreis. Da merke ich immer, wie "dünn das Eis" ist.
Als ich das schrieb hatte ich nicht sosehr die Printmedien im Visier, sondern mehr das Fernsehen. Auch dort ist die Berichterstattung über Israel, mit der permanenten Täter-Opfer-Umkehr sehr "Unterirdisch" und m.E. geeignet bei einem bestimmten latent vorhandenen Judenhass, diesen anzufeuern.

FG, Paul
PS: Wer mehr wissen will und ein wenig Zeit hat, dem empfehle ich den Antisemitismusbericht des BMI. Man muss nicht alles lesen. Ziff.1, S.54ff reicht.

http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downlo...publicationFile

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In dubio, pro reo.

Elmar Offline



Beiträge: 282

13.07.2014 13:50
#13 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

Manchmal findet sich doch einmal eine Stecknadel im medialen Heuhaufen
http://www.welt.de/debatte/kommentare/ar...enen-Seite.html

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

14.07.2014 10:59
#14 Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

Das ist unfassbar.


Oder das.

Zitat von Jakob Augstein
Gesellschaften, die dem Prinzip der Vergeltung folgen statt dem der Versöhnung, sind keine sehr friedlichen Gesellschaften - siehe USA oder Israel. Die Rachekultur setzt auf Abgrenzung, Wettbewerb und Gegenschlag statt auf Vertrauen, Kooperation und Versöhnung. Solche Gesellschaften folgen einer Ideologie, nicht der Vernunft [...] Auch ein Dackel [gemeint ist Deutschland; Anmerkung von mir] entdeckt irgendwann seinen Stolz

Ich weiß nicht, wie es anderen geht. Mich erinnert der letzte Satz im Kontext an NS Rethorik.


Oder das.

Zitat von Spiegel Online
Manche Bürger fühlen sich unter dem Schutzschirm anscheinend unverwundbar. Wer braucht da noch Friedensverhandlungen?



oder oder oder.....

Mich regt das nicht auf. Mich widert das an. Mich erschreckt das.

Dieser Zynismus. Diese Selbsgerechtigkeit. Diese absolute Blindheit im Namen der eigenen Weltanschauung. Wer ob der Barbarei der europäischen Geschichtsbücher den Kopf schüttelt, sollte sich diesen Anschauungsuntericht nicht entgehen lassen. Anschauungsuntericht darüber, wie die Entschlossenheit dem eigenen Weltbild zu folgen die Realität verzerren und jegliche Empathie für Menschen zerstören kann. Und das Wesentliche: Das alles natürlich im Namen des Guten, nicht im Namen des Bösen.

Der Weg zur Hölle beginnt mit dem Monopol auf Moral. Damals, wie heute.

Das ist so widerlich, so unfassbar widerlich.

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

Nola Offline



Beiträge: 1.719

14.07.2014 12:34
#15 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #14
Das ist unfassbar.


Oder das.

Zitat von Jakob Augstein
Gesellschaften, die dem Prinzip der Vergeltung folgen statt dem der Versöhnung, sind keine sehr friedlichen Gesellschaften - siehe USA oder Israel. Die Rachekultur setzt auf Abgrenzung, Wettbewerb und Gegenschlag statt auf Vertrauen, Kooperation und Versöhnung. Solche Gesellschaften folgen einer Ideologie, nicht der Vernunft [...] Auch ein Dackel [gemeint ist Deutschland; Anmerkung von mir] entdeckt irgendwann seinen Stolz
Ich weiß nicht, wie es anderen geht. Mich erinnert der letzte Satz im Kontext an NS Rethorik.


Oder das.

Zitat von Spiegel Online
Manche Bürger fühlen sich unter dem Schutzschirm anscheinend unverwundbar. Wer braucht da noch Friedensverhandlungen?



oder oder oder.....

Mich regt das nicht auf. Mich widert das an. Mich erschreckt das.

Dieser Zynismus. Diese Selbsgerechtigkeit. Diese absolute Blindheit im Namen der eigenen Weltanschauung. Wer ob der Barbarei der europäischen Geschichtsbücher den Kopf schüttelt, sollte sich diesen Anschauungsuntericht nicht entgehen lassen. Anschauungsuntericht darüber, wie die Entschlossenheit dem eigenen Weltbild zu folgen die Realität verzerren und jegliche Empathie für Menschen zerstören kann. Und das Wesentliche: Das alles natürlich im Namen des Guten, nicht im Namen des Bösen.

Der Weg zur Hölle beginnt mit dem Monopol auf Moral. Damals, wie heute.

Das ist so widerlich, so unfassbar widerlich.





Dazu gibts auf der "Achse" einen guten Artikel, welcher alle Schwafelei und Dummschwätzer-Rethorik auch der Medien beleuchtet und deren Moral Stück für Stück demaskiert. Ebenfalls passend dazu (s.u.) die Demonstrationen in Berlin und Frankfurt, weil in DE ja nicht Vernunft sondern "Gefühl" regiert, sobald Kinder, Frauen, Familie in kriegerischer Szene abgebildet werden.


Zitat

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/d..._fuer_die_hamas

Jennifer Nathalie Pyka 13.07.2014 19:33
Eins zu null für die Hamas
Wann immer Israel mit gezielten Gegenschlägen auf Liebesgrüße aus Gaza antwortet, darf eines nicht fehlen: Floskeln. Von jeglichem Sinn befreite Floskeln natürlich, die fest zum Inventar jedes anständigen Nahostexperten gehören und bei Bedarf zuverlässig recyclet werden können. „Gewaltspiralen“ zählen dazu, genauso wie Drohungen bis hin zu Eskalationen made in Israel. Ein besonders schönes Bonmot ist aber das von den „Verlierern auf beiden Seiten“. Es entfaltet vor allem dann seine Wirkung, sobald es von in schusssicheren Westen verpackten Nahostkorrespondenten live aus Tel Aviv mit betroffener Miene vorgetragen wird. Es duftet herrlich moralisch mit einer Note Weisheit – gleichzeitig ist es so wenig überzeugend, dass es vermutlich nicht einmal den „Faktencheck“ bei Frank Plasberg unbeschadet überleben würde.

Erschüttert begutachtet der Westen das Geschehen in Nahost, um anschließend „beide Seiten“ zur Deeskalation, Besonnenheit und Waffenruhe – und damit en passant Israel zum Selbstmord - aufzufordern. Dass die Hamas dem Sterben umgehend ein Ende setzen könnte, leuchtet dagegen keinem Bedenkenträger ein. Lieber fixiert er sich auf steigende Opferzahlen und macht die Verantwortung dafür in Jerusalem aus.

Inwiefern die Hamas sich gerade im Einlauf auf die Zielgerade befindet, zeigt sich aber nicht nur in Washington, Berlin oder der New York Times. Ihre Rechnung geht auch in sozialen Netzwerken und auf der Straße auf. Die gewollten Toten sind es, die mittlerweile in jeder deutschen Großstadt „Kindermörder Israel!“ skandierende Fanatiker im Tausender-Pack auf die Straße treiben. Und während sich beispielsweise die einen in Essen noch ohne staatliche Unterstützung vor der dortigen Synagoge versammeln mussten, packten in Frankfurt auch die Polizeibeamten beherzt mit an, indem sie dem Mob „zwecks Deeskalation“ freundlicherweise ihre Lautsprecher zur Verfügung stellten. (...)

******

http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/de...t-13044034.html

Demonstration eskaliert
Anti-Israel-Parolen über Polizeilautsprecher verbreitet
Eine Kundgebung gegen das israelische Vorgehen in Gaza in Frankfurt eskaliert. Extremisten übernehmen die Kontrolle, die Polizei unterschätzt die Situation völlig - und muss sich nun für ihren Einsatz rechtfertigen. Der Zentralrat der Juden ist schockiert.

******

http://www.tagesspiegel.de/berlin/protes...n/10191256.html

Zehn Festnahmen und 13 Strafanzeigen
Insgesamt zehn Personen nahm die Polizei vorübergehend fest und schrieb 13 Strafanzeigen, überwiegend wegen Landfriedensbruchs, Körperverletzung, Widerstands, versuchte Gefangenenbefreiung und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Elf Beamte wurden leicht verletzt, blieben aber im Dienst. Insgesamt waren rund 500 Beamte im Einsatz. Auch in anderen deutschen Städten wie Frankfurt am Main und München gab es Proteste gegen Israel. Bei Facebook wird unterdessen zu weiteren Demonstrationen gegen Israel mobilisiert. Am Dienstag soll am Kottbusser Tor in Kreuzberg protestiert werden, am kommenden Sonnabend erneut am Potsdamer Platz. Auch für diese Aufrufe liegt bislang keine Anmeldung bei der Versammlungsbehörde vor.




Nun will ich das Palästinenserproblem nicht kleinreden, genausowenig wie das Israelische Problem, nur beides löst sich nicht über Katar und Gleichgesinnte und erst recht nicht mit und durch die HAMAS. Wenn ich mir Sanktionen gegen einige "Schurkenstaaten" anschaue und andererseits mit Katar schwunghafter Handel besteht, Katar sich einen großen Teil der Deutschen Bank sichern kann, in Europa und DE eine Moschee nach der anderen finanziert, und als Krönung eine gekaufte WM erhält, kann ich die Bananenbreischlürfenden Schildbürger nicht mehr hören und ertragen, die ums Verrecken nicht von der ebenso einfach wie billig zurechtgelegten Moral ablassen wollen.

♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

14.07.2014 17:18
#16 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #14



Oder das.

Zitat von Spiegel Online
Manche Bürger fühlen sich unter dem Schutzschirm anscheinend unverwundbar. Wer braucht da noch Friedensverhandlungen?






Tja, dieser agressive Westen schon wieder mit seinen Raketenabwehrsystemen... Ist ja kein Wunder, wenn die Hamas da nicht an sich halten kann und von palästinensischen Schulen und Krankenhäusern aus auf israelische Zivilgebiete schießt...

Ebenso wie Russlands Einmarsch in die Krim angesichts des Raketenabwehrschildes, welches die USA in Osteuropa planen.

Wer Ironie und Sarkasmus findet, kann sie behalten...

______________________________________________________________________________

“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.423

14.07.2014 20:47
#17 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

The Guardian, 14 July 2014


A synagogue near the Bastille was under police guard on Monday after more than 100 youths chanting "Israel murderer" tried to storm the building following a march demanding an end to Israeli air strikes on Gaza.
...
As the demonstration broke up, a large group headed to the Abravanel synagogue where about 150 people had gathered for a memorial service for three Israeli teenagers found murdered in the West Bank. Neighbours said the protesters had picked up chairs from a cafe nearby and tried to break through a police barrier outside the synagogue, where worshippers remained trapped for several hours.


Haaretz, 13 July 2014

Paris synagogue firebombed in anti-Semitic attack

Anti-Semitic violence rises with intensified conflict in Gaza, as protestors against Gaza operation chant 'death to the Jews.'

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

15.07.2014 10:04
#18 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

In diesem Beitrag wurde etwas Wesentliches auf den Punkt gebracht:

Zitat von Katharina Szabo
Früher war ein Nazi ein Mensch, der Juden ins Gas schickt, Homosexuelle ermordet, Frauen unterdrückt, Andersdenkende massakriert und Nachbarländer beschießt. Das ist aber eine total veraltete Sichtweise auf die Welt. Niemand denkt heutzutage noch so. Juden ins Gas schicken zu wollen und Nachbarländer mit Raketen zu beschießen ist kein Indiz mehr um beurteilen zu können, ob jemand nun ein Nazi ist oder eben nicht. Der Wunsch, Juden ins Gas zu schicken, sagt nichts über die Gesinnung eines Menschen aus. Er könnte diesen Wunsch ja aus einem Gefühl der Notwehr entwickelt haben. Weil er etwa seinen Lebensraum exakt auf dem kleinen Fleckchen Land, welches die Juden besiedeln, ausweiten möchte. Und zwar ohne einen einzigen Juden darin.

Was mir beim Lesen diese Zitats (welchem ich absolut zustimme) wieder einmal klar wurde: Begriffe können Sachverhalte klären. Begriffe können Sachverhalte aber auch verwirren. Der Begriff Nazi steht in Deutschland für Barbarei, für das Böse an sich. Er ist historisch konnotiert mit Rechts im Sinne von National. Komischerweise überhaupt nicht mit Links, obwohl das Bekenntnis zum Sozialismus sich sogar im Namen findet. Die Begriffsverwirrung, die sich dabei in deutsches Denken geschlichen und mittlerweile als Selbstverständlichkeit verfestigt hat entstand daraus, dass man den Schluß in die falsche Richtung zog.

Der Schluß muß heißen: "Nazionalsozialisten sind intolerante Faschisten, die einen Rechtsstaat ablehnen und im Zweifelsfall andersdenkende massakrieren."

In Deutschland ist der Schluß: "Intolenrate Faschisten, die einen Rechtsstaat ablehnen und im Zweifelsfall andersdenkende massakrieren, sind Nazionalsozialisten."

Dieser zweite, falsche Schluß ist in meinen Augen "die deutsche Tragödie der versuchten Geschichtsbewältigung". Dieser Schluß verhindert, dass man nach den Symptomen sucht und daraus die Krankheit diagnostiziert. Stattdessen sucht man eine bestimmte Krankheit und diagnostiziert daraus die Symptome.

Um sich klar zu machen was das heißt, versuche man sich einmal eine medizinsche Versorgung vorzustellen, die darauf verzichtet Symptome bei der Erkennung von tödlichen Krankheiten zuzulassen und nur den Tod des Patienten als Hinweis auf die Krankheit zuließe. Diese Art der Medizin wäre beim Verhindern von Krankheitstoten so effizient, wie "unser Kampf gegen Rechts" beim Verhindern einer neuen Barbarei.

Herzlich


nachdenken_schmerzt_nicht

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

15.07.2014 10:25
#19 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #18
Die Begriffsverwirrung, die sich dabei in deutsches Denken geschlichen und mittlerweile als Selbstverständlichkeit verfestigt hat entstand daraus, dass man den Schluß in die falsche Richtung zog.

Der Schluß muß heißen: "Nazionalsozialisten sind intolenrante Faschisten, die einen Rechtsstaat ablehnen und im Zweifelsfall andersdenkende massakrieren."

In Deutschland ist der Schluß: "Intolenrante Faschisten, die einen Rechtsstaat ablehnen und im Zweifelsfall andersdenkende massakrieren, sind Nazionalsozialisten."

Finden Sie?

Ich habe eher den Eindruck, der Schluss ist

"Gruppierungen, die für die "richtige Sache" kämpfen, auch wenn sie intolerante Faschisten sind, einen Rechtsstaat ablehnen und im Zweifelsfall andersdenkende massakrieren, sind keinesfalls Nazionalsozialisten."

"Gruppierungen, die für die "falsche Sache" kämpfen, auch wenn sie tolerant sind, den Rechtsstaat anerkennen und im Zweifelsfall andersdenkende schützen, sind in jedem Fall Nazionalsozialisten."

Gruß Petz

"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

15.07.2014 10:55
#20 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #19
Ich habe eher den Eindruck, der Schluss ist

"Gruppierungen, die für die "richtige Sache" kämpfen, auch wenn sie intolerante Faschisten sind, einen Rechtsstaat ablehnen und im Zweifelsfall andersdenkende massakrieren, sind keinesfalls Nazionalsozialisten."

"Gruppierungen, die für die "falsche Sache" kämpfen, auch wenn sie tolerant sind, den Rechtsstaat anerkennen und im Zweifelsfall andersdenkende schützen, sind in jedem Fall Nazionalsozialisten."


Für mich ist das was sie schreiben nicht der Schluß selbst, sondern die Folge des von mir beschriebenen falschen Schlusses. Ihr erster Satz beschreibt dabei den Umstand, dass die Symptome eben nicht als Hinweis auf die Krankheit gelten. Ihr zweiter Satz beschreibt den Umstand, dass man all denen, welche man selbst für Krank hält, die Symptome zuschreibt.

Für mich ist die Art des zugrunde liegenden Schlusse aus einem Grund wesentlich: Dass man im Nachkriegsdeutschland, unter dem Trauma der Barbarei, Teilmenge (Nationalsozialisten) und Obermenge (intolerante Faschisten) verwechselt hat, halte ich für einen grundlegenden Fehler, den ich aber in gewisser Weise nachvollziehen kann.

Wären die Schlüsse so wie von Ihnen beschrieben, wäre dafür jedoch per se schon eine sehr intolerante Grundhaltung notwendig. Diese gibt es definitiv bei einigen Menschen und mag bei diesen auch der Grund sein für deren Haltung. Die meißten Menschen halte ich aber nicht für per se intolerant und trotzdem würden ihrem zweiten Satz wohl die meisten irgendwie zustimmen. Um diesen Widerspruch aufzulösen gehe ich davon aus, dass diese Menschen ihre Ansichten aus einem, dem von mir genannten, falschen Schluß ziehen.

Herzlich


nachdenken_schmerzt_nicht

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

xanopos ( gelöscht )
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15.07.2014 11:57
#21 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #12
Zitat von xanopos im Beitrag #2

Zitat
Der Angriff auf den Rentner ist auch das Ergebnis der Berichterstattung der Medien über Israel.
Gewisse Mitbürger haben auch so eine latente Israelfeindlichkeit. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Angreifer gutbürgerliche Zeitungsleser sind.


Die latente Israelfeindlichkeit, erlebe ich auch, lieber xanopos, sogar im engsten Freundeskreis. Da merke ich immer, wie "dünn das Eis" ist.
Als ich das schrieb hatte ich nicht sosehr die Printmedien im Visier, sondern mehr das Fernsehen. Auch dort ist die Berichterstattung über Israel, mit der permanenten Täter-Opfer-Umkehr sehr "Unterirdisch" und m.E. geeignet bei einem bestimmten latent vorhandenen Judenhass, diesen anzufeuern.


In diesem Falle frage ich immer nach. Egal ob zu Israel oder Fukushima, ich merke dann meist recht schnell, dass Äußerungen nicht auf einer gründlichen Fakten-Recherche fußen.

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




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15.07.2014 17:09
#22 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

Ich habe heute im Spiegel übrigens abermals einen Beitrag gelesen, welcher wieder einmal jenseits von grenzwertig einzuornden ist. Ich wollte mir erst gar nicht die Mühe machen hier darauf hinzuweisen, weil man einfach müde wird diese Widerlichkeiten zu kommentieren. -- Da aber Gunnar Heinsohn auf der ADG den Sachverhalt sehr präzise darstellt, sei dieser hier verlinkt.

Heinsohn hatte übrigens Recht. Über Israels Reaktion wurde wieder ohne zeitliche Verzögerung berichtet. Nachdem Israel um 14.25 Uhr die Wiederaufnahme der Kampfhandlung bestätigte, machte der Spiegel machte daraus rund 20 min später, um 14:48 Uhr ,eine Schlagzeile.

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nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

16.07.2014 09:30
#23 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

Auch Claudio Casula beleuchtete gestern nochmals diesen Sachverhalt: Wer greift hier wen an?

Fassungslos macht mich dieses Bild. Ich habe eben nachgeschaut, es entstammt tatsächlich Herrn Todenhöfers Facebook Seite, natürlich ohne die hier sichtbare Kommentierung im Bild. Stattdessen gibt es auf Herrn Todenhöfers Facebook Seite einen langen Text als Bildbeiwerk zu lesen, aus dem z.B. dieses Zitat entnommen werden kann:

Zitat von Jürgen Todenhöfer
...in der völlig hemmungslosen Bombardierung der 1.8 Mio Ghettobewohner von Gaza. Durch israelische Kampfjets, Raketen, Hubschrauber, Schiffe und Drohnen. Ergebnis: 193 tote Palästinenser (Stand: 18 Uhr Gaza-Zeit). Frauen, Kinder. Die Beschießung ist für jeden erkennbar maßlos.


Regt mich das auf? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. So viel ich auch nachdenke, mir fallen keine Worte ein das auszudrücken, was ich darüber empfinde.

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xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

17.07.2014 08:26
#24 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

Und die tägliche US-Hatz: 50 Tote bei Luft- und Drohnenangriff in Pakistan http://derstandard.at/2000003128439/50-I...kistan-getoetet

Zitat
Umstrittene Drohnenangriffe

Also sind Luftschläge der pakistanischen Luftwaffen im EIGENEN Land nicht umstritten?

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

17.07.2014 09:12
#25 RE: Ganz alltäglicher Judenhass regt mich auf Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #24
Also sind Luftschläge der pakistanischen Luftwaffen im EIGENEN Land nicht umstritten?
Soweit ich erinnere (aus einer Stellungnahme der SPD, bzw. der Grünen) sind ja Drohnenangriffe deswegen so verwerflich, weil sie das Töten „entmenschlichen“. Es ist eben nicht mehr der Kampf „Mann gegen Mann“ und „Frau gegen Frau“ und „Frau gegen Mann“, bei dem man das eigene Leben riskiert und das Ergebnis seiner Tat direkt sieht. Somit sinkt die Hemmschwelle zu töten und das ist gefährlich.

Daher, so verstehe ich das, riskiert man lieber das Leben der eigenen Soldaten, opfert die Präzisionsvorteile, welche man meines Wissen mit Drohnen hat und favorisiert konventionelle Angriffe mit Verlusten auch in den eigenen Reihen.

Eine interessante Frage wäre, ob Menschen die eine solche Sicht auf die Dinge haben lieber mit einer Drohne oder von „Angesicht zu Angesicht“ kämpfen würden, wenn sie es selbst müßten. Sie würden wahrscheinlich sagen, mit Krieg sei noch nie ein Problem gelöst worden, ihn daher ablehnen und somit die Frage als unzulässig charakterisieren. Die nächste Frage, ob Sie in einer Welt leben wollten in der noch nie mit einem Krieg aggressivem Verhalten entgegen getreten worden wäre, würden sie entweder nicht verstehen, als hypothetisch abtun oder mit „ja“ beantworten, weil sie wissen, dass sie es niemals müssen.

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