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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 71 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2 | 3
Emulgator Offline



Beiträge: 2.833

11.12.2014 20:05
#51 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #50
Für die Autorin ist dies natürlich ein weiterer Beweis für die Diskriminierung der Frauen.
Es stellt sich aber die Frage: woher kommt eigentlich dieser Verdienstunterschied?
Im Artikel wird kein Grund geliefert.

Was wir hier sehen ist ein verbreiteter unkritischer Umgang mit Statistik. Richtig schreiben Sie, daß unterschiedliche Zusammensetzungen der beiden Stichproben (Männer und Frauen) hinsichtlich Branche und Freizeit/Familienpräferenz ein Erklärungsmuster für unterschiedliche mittlere Einkommen in beiden Stichproben sind. Will man jetzt einen fairen Vergleich, bei dem es nur auf das Geschlecht ankommt, muß man diese Faktoren herausrechnen.

Und da wird es schwierig. Beim Faktor Branche alleine geht es noch: Man berechnet die Verdienstmittelwerte je Geschlecht und Branche. Vergleicht man davon wiederum die Mittelwerte von Männern und Frauen, dann kann man eine Aussage treffen, wenn die Branche der einzige Störfaktor (Confounder) wäre. Nur ist das nicht der Fall.
Bei der Präferenz wird es nun richtig schwierig, weil die nicht beobachtbar ist. Man kann sich mit Modellen behelfen, aber die sind immer ein Stück weit beliebig und vor allem nicht validierbar.

Ich habe mal von mit einem Ökonometriker einen Vortrag gehört, der über den statist. Nachweis des "Gender gaps" geforscht hat. Er hat ihn in seinen Daten mit seinem Modell gefunden. Danach habe ich mit ihm über die Berechtigung verschiedener Modellannahmen diskutiert. Am Ende hat er mit den Schultern gezuckt und gesagt, daß die VWL eben hochgradig ideologisch geprägt sei. Da hatte er recht.

Mein Fazit dazu: Solcherart Statistiken lohnen sich nicht. In solche Statistiken muß ich mehr und wackeligere Modellannahmen hineinstecken (hey, vielleicht sind Frauen einfach besser im Einkommenssteuern hinterziehen?), als für ein mikroökonomisches Modell. Darum ist letzteres auch transparenter.

Warum diskutieren wir also noch über den "Gender gap"? Es ist zwar ideologisch geprägt, aber viele wissen das leider nicht. Erfunden wurde der "Gender gap" vom Großen Vorsitzenden Mao Zedong. Jeder kann das im Roten Buch nachlesen. Mao glaubte an den marxistischen Mechanismus der Preisbildung. In dieser Lehre ist es nicht falsch, einen Gender gap anzunehmen. Richtig skurril wird es dann, wenn mit Anreizssetzung (was also das mikroökonomische Erklärmodell voraussetzt) den Gender gap bekämpfen will, der im marxistischen Widerspruch zum mikroökonomische Erklärmodell überhaupt existieren kann.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

15.12.2014 11:23
#52 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #50
Entgegen ihrer eigentlichen Absicht zeigt sie nämlich, dass Gehaltsunterschiede nicht an Diskriminierung liegen müssen.

Korrekt.
Da aber nicht sein kann, was nicht sein darf, postuliert die "Forscherin" nun die "gläserne Decke" auch bei Freiberuflern.
Diese berühmte "gläserne Decke", die deswegen "gläsern" heißt, weil man sie nicht sehen oder sonst irgendwie wahrnehmen kann. Und die nun auch noch dort als Ausrede herhalten muß, wo sie strukturell gar nicht existieren kann.

Elmar Offline



Beiträge: 282

15.12.2014 12:39
#53 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #52
Zitat von Florian im Beitrag #50
Entgegen ihrer eigentlichen Absicht zeigt sie nämlich, dass Gehaltsunterschiede nicht an Diskriminierung liegen müssen.

Korrekt.
Da aber nicht sein kann, was nicht sein darf, postuliert die "Forscherin" nun die "gläserne Decke" auch bei Freiberuflern.
Diese berühmte "gläserne Decke", die deswegen "gläsern" heißt, weil man sie nicht sehen oder sonst irgendwie wahrnehmen kann. Und die nun auch noch dort als Ausrede herhalten muß, wo sie strukturell gar nicht existieren kann.
Man kännte der guten Forscherin ja auch vorschlagen, den Frauen zu raten, den Umweg über den gläsernen Keller zu nehmen, aber ich denke, dass will sie dann doch nicht.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.261

15.12.2014 14:12
#54 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #50

Entgegen ihrer eigentlichen Absicht zeigt sie nämlich, dass Gehaltsunterschiede nicht an Diskriminierung liegen müssen.
Ganz im Gegenteil: In einer Situation, in der es betriebliche Diskriminierung per Definition nicht geben kann, sind die Verdienstunterscheide sogar besonders groß.



Doch, natürlich gibt es auch hier die "gläserne Decke". In Form einer allgewärtigen Diskriminierung von Frauen. Weil Privatpersonen von einer selbstständigen Frau eben nur dann einen Auftrag annehmen, wenn die Frau deutlich billiger anbietet. Oder andersrum gesagt: Die Konsumenten sind bereit einen kräftigen Preisaufschlag zu zahlen, wenn denn nur ein Mann der Auftragnehmer ist. Nun sind ja 50% der Konsumenten Frauen. Will man auch denen unterstellen, Frauen zu benachteiligen? Eher nicht; bei Frauen als Konsumenten wird dann unterstellt, dass die Frauen entweder a) unter dem bedrückenden Einfluss eines dominanten Partners stehen oder b) ihnen von der männlich dominierten Unterdrückungsmaschine falsche Werturteile implementiert wurden (Gehirnwäsche) oder c) den Frauen auf Grund der männlich dominierten Gesellschaft weniger Geld zur Verfügung steht (niedrigerer Lohn usw).

So oder so. Schuld ist der Mann.

___________________
Kommunismus mordet.

sitka Offline




Beiträge: 22

15.12.2014 14:21
#55 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Interessant, wie viele Quotenfrauen hier im Forum bei der Diskussion um Frauenquoten aktiv sind....

Emulgator Offline



Beiträge: 2.833

15.12.2014 15:01
#56 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Zitat von sitka im Beitrag #55
Interessant, wie viele Quotenfrauen hier im Forum bei der Diskussion um Frauenquoten aktiv sind....
Stimmt, hier wird der ungeschriebene Grundsatz gar nicht akzeptiert, daß über eine Begünstigung nur deren Zielpersonen zu diskutieren befugt sind. Huch, jetzt ist der Grundsatz doch aufgeschrieben! Auf daß jeder seine Unsinnigkeit erkennen kann! ;)

Paul Offline




Beiträge: 1.285

16.12.2014 01:22
#57 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Zitat von sitka im Beitrag #55
Interessant, wie viele Quotenfrauen hier im Forum bei der Diskussion um Frauenquoten aktiv sind....


Liebe sitka,
und warum ändern Sie das nicht?

Wie soll das funktionieren?
Wenn eine Frau einen Beitrag geschrieben hat, dann darf auch ein Mann schreiben? Wer organisiert das? Wer stellt fest wer was ist?
Sie können doch auch ein Mann sein und ich eine Frau?

LG, Pauline

___________________________
In dubio, pro reo.

sitka Offline




Beiträge: 22

16.12.2014 09:23
#58 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Liebe Pauline-ich bin männlich!!

Nola Offline



Beiträge: 1.719

16.12.2014 10:37
#59 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #57
Zitat von sitka im Beitrag #55
Interessant, wie viele Quotenfrauen hier im Forum bei der Diskussion um Frauenquoten aktiv sind....


Liebe sitka,
und warum ändern Sie das nicht?






Vielleicht weil echte Power-Frauen diese Diskussion zu doof finden und amüsiert lesen, welche zum Teil sehr seltsame Ansichten hier vertreten werden.
Gib Männern einen Tummelplatz um Frust los zu werden, dann klappts auch wieder mit "der Nachbarin" und dann hat es doch etwas Gutes.
Einzig Begriffe wie "Genderelsen", also da habe ich schon ein wenig gezuckelt, aber Frau hat ja gelernt den Mann an der langen Leine zu belassen, umso effektiver sind die erhofften Ergebnisse.
Übrigens, ich würde mich, wäre ich Mann, gegen die permanente Manipulation durch Frau verwehren. Dies Rückgrat scheint mir da bei einigen Männern in versorgt und bekocht zu werden zu enden. Na ja, ab und zu wird ja auch die rote Lampe mal angemacht ... und dann ist doch alles wieder gut. Oder doch nicht?
Vielleicht denkt Frau ja auch, das der Gärtner von nebenan die Lampe besser "an- bzw. ausmachen" kann und ihr "Nadelstreifenanzug" vor lauter Chef-Bücklingen seine "(Über)zeugungskraft" verloren hat. Aber das ist alles nur Spekulation.

♥lich Nola

---------------------------

Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

Nola Offline



Beiträge: 1.719

16.12.2014 10:46
#60 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Zitat von Elmar im Beitrag #53
Zitat von R.A. im Beitrag #52
Zitat von Florian im Beitrag #50
Entgegen ihrer eigentlichen Absicht zeigt sie nämlich, dass Gehaltsunterschiede nicht an Diskriminierung liegen müssen.

Korrekt.
Da aber nicht sein kann, was nicht sein darf, postuliert die "Forscherin" nun die "gläserne Decke" auch bei Freiberuflern.
Diese berühmte "gläserne Decke", die deswegen "gläsern" heißt, weil man sie nicht sehen oder sonst irgendwie wahrnehmen kann. Und die nun auch noch dort als Ausrede herhalten muß, wo sie strukturell gar nicht existieren kann.
Man kännte der guten Forscherin ja auch vorschlagen, den Frauen zu raten, den Umweg über den gläsernen Keller zu nehmen, aber ich denke, dass will sie dann doch nicht.


Lieber Elmar, ich lerne immer gern dazu. Das:

Zitat
Der Begriff Gläserner Keller (engl. glass cellar) wurde als Gegenbegriff zu Gläserne Decke geprägt. Es handelt sich um ein Erklärungsmodell für das Phänomen, dass viele Männer in Beschäftigungsverhältnissen festgehalten werden, die die höchsten Risiken aufweisen. Es erklärt, warum Männer 95% aller Berufsunfälle erleiden, während Frauen vorwiegend in der Nähe von Kaffeeautomaten beschäftigt sind

.

kannte ich noch gar nicht. Hmmmm - 95% der Berufsunfälle. Das gibt zu denken und bietet Anlaß über eine Korrelation mit dem IQ nachzudenken.

♥lich Nola

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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

16.12.2014 10:53
#61 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #60
Hmmmm - 95% der Berufsunfälle. Das gibt zu denken und bietet Anlaß über eine Korrelation mit dem IQ nachzudenken.

Genau. Ich finde, da besteht dringender Handlungsbedarf. Da Frauen offensichtlich mit Abstand die umsichtigeren, geschickteren und sichereren Arbeiter sind, sollten fortan gefährliche Arbeitsplätze, z.B. auf Fischereischiffen, Ölbohrplatformen, Stahlwerken usw. usf. ausschließlich mit Frauen besetzt werden. Männer taugen ja offenbar nur für harmlose Büroarbeiten, das Kaffeekochen ohne sich zu verbrühen können die mit dem etwas gehobenen IQ vielleicht noch lernen, und für Papierschnitte gibt es das Heftpflaster aus dem Erste-Hilfe-Kasten.



It is only by the collision of adverse opinions that the remainder of the truth has any chance of being supplied. - J. S. Mill

Nola Offline



Beiträge: 1.719

16.12.2014 12:24
#62 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #61
Zitat von Nola im Beitrag #60
Hmmmm - 95% der Berufsunfälle. Das gibt zu denken und bietet Anlaß über eine Korrelation mit dem IQ nachzudenken.

Genau. Ich finde, da besteht dringender Handlungsbedarf. Da Frauen offensichtlich mit Abstand die umsichtigeren, geschickteren und sichereren Arbeiter sind, sollten fortan gefährliche Arbeitsplätze, z.B. auf Fischereischiffen, Ölbohrplatformen, Stahlwerken usw. usf. ausschließlich mit Frauen besetzt werden. Männer taugen ja offenbar nur für harmlose Büroarbeiten, das Kaffeekochen ohne sich zu verbrühen können die mit dem etwas gehobenen IQ vielleicht noch lernen, und für Papierschnitte gibt es das Heftpflaster aus dem Erste-Hilfe-Kasten.



♥lich Nola

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Zettel im August 2008

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

16.12.2014 12:32
#63 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #60
kannte ich noch gar nicht. Hmmmm - 95% der Berufsunfälle. Das gibt zu denken und bietet Anlaß über eine Korrelation mit dem IQ nachzudenken.
Vielleicht sollten wir zuerst richtige Zahlen heranziehen, z.B. 2012 für Wien: https://www.wien.gv.at/statistik/soziale...taetigkeit.html

Florian Offline



Beiträge: 3.136

16.12.2014 12:55
#64 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #63
Zitat von Nola im Beitrag #60
kannte ich noch gar nicht. Hmmmm - 95% der Berufsunfälle. Das gibt zu denken und bietet Anlaß über eine Korrelation mit dem IQ nachzudenken.
Vielleicht sollten wir zuerst richtige Zahlen heranziehen, z.B. 2012 für Wien: https://www.wien.gv.at/statistik/soziale...taetigkeit.html


Diese Statistik relativiert die "95%-Vermutung" dann doch ziemlich.
Eher eine Aufteilung 65/35.
Und wenn man dann noch berücksichtigt, dass die Beschäftigungsquote bei Männern höher ist, ist das Risiko, während einer Stunde Arbeitszeit Opfer eines Arbeitsunfalls zu werden, bei Männern und Frauen wahrscheinlich fast gleich hoch.

Wobei in der Statistik natürlich noch nichts über die Schwere des Unfalls steht.
Ein Unfall auf dem Bau (von dem tatsächlich 99% Männer betroffen sind, davon sogar etliche tödlich) ist vermutlich meist schlimmer als ein Unfall bei der Erbringung von Finanzdienstleistungen. (Wobei man sich bei letzterem schon fragt, wie es auch dort zu einem tödlichen Unfall kommen konnte. Von herabfallenden Goldbarren erschlagen?)

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

16.12.2014 13:03
#65 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #64
(Wobei man sich bei letzterem schon fragt, wie es auch dort zu einem tödlichen Unfall kommen konnte. Von herabfallenden Goldbarren erschlagen?)
Es sind in Wien auch schon Straßenbahnen entgleist, in eine Bank gekracht und hat einen Mitarbeiter getötet.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.567

16.12.2014 13:30
#66 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #64
Ein Unfall auf dem Bau (von dem tatsächlich 99% Männer betroffen sind, davon sogar etliche tödlich) ist vermutlich meist schlimmer als ein Unfall bei der Erbringung von Finanzdienstleistungen.


Inkassodienst Ukяaine sagt spassibo. Schlächter Ruff von Brangsche nix als Schmier von dschurnalistische Briederchen.

In diesem Zusammenhang: http://www.the-american-interest.com/201...-money-instead/

Zitat TAI, 14 Dec
"Truth is indeed stranger than fiction. A power plant in central China is literally burning money to keep the lights on. The BBC reports:

The plant says one tonne of notes can generate more than 600 kWh of electricity, and is better for the environment than burning coal. The country’s central bank, the People’s Bank of China, has given permission for the notes to be burned, and says it’s an efficient way to make electricity. With the province’s unused paper money the company “can help generate 1.32 million kWh of electricity annually, which is equal to burning 4,000 tonnes of coal”, a member of staff at the bank tells Xinhua."


Bitte mal als Anregung nach Berlin & Brüssel weiterleiten.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.567

18.12.2014 00:36
#67 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Eigentlich passt das auch in eine ganze Reihe anderer Threads:

Dilbert, 17 Dec 2014:

"I'm thinking about getting into the strategic planning game. If I understand the job description, you basically hallucinate about the future and then something different happens."

max Offline



Beiträge: 150

23.12.2014 06:00
#68 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Lieber LLarian, einige Anmerkungen zu Ihrer Antwort:

Zitat :

"Lieber Llarian, Sie werfen mir vor, dass ich Sie persönlich einbringe? Nicht wirklich, lieber Llarian, ich kenne Sie ja nicht persönlich. Ich kenne nur Ihre Meinung."

"Wenn dem so ist, lieber max, warum formulieren Sie dann Sätze wie diesen:
Zitat
Diese Position lässt sich vor allem dann sehr gut vertreten, wenn man eine Gefahr für das eigene Lebensmodell so ziemlich ausschliessen kann.

Wenn Sie hier auf mein Lebensmodell abzielen, dann hat das wenig mit meiner Meinung zu tun, sondern mit mir persönlich. Der wirklich nicht schwer zu übersehende Anwurf besteht darin, dass Sie mir unterstellen, eine bestimmte Meinung vertreten, weil die negativen Effekte mich ja gar nicht betreffen (weil das ja so ziemlich auszuschliessen ist). Das ist weder richtig, noch hilft es der Diskussion um eine Meinung weiter. Warum ich zu meiner Meinung gekommen bin, habe ich hier nicht angeboten und es ist bisweilen auch nicht wirklich wichtig."

Nö, mach ich eigentlich nicht, es mag sein, dass die von mir beschriebene Situation auf Sie zutrifft. Oder auch nicht. Es ist erfahrungsgemäss nur so, dass es einiges leichter ist, negative Auswirkungen für andere zu akzeptieren.

Zitat:

"Ihren Standpunkt müssten Sie erst einmal belegen und das können Sie nicht."

"Das wissen Sie doch gar nicht. Ich habe Ihnen keinen Beleg angeboten. In einer solchen Situation kann man nachfragen. Man kann es auch lassen. Aber zu behaupten der andere habe keinen ist zum einen ziemlich unhöflich und zum anderen in aller Regel falsch. Ich bin mir der gläsernen Decke und des Männerclubs bewusst, weil ich es gesehen und erlebt habe. Ich halte es auch für ausgesprochen trivial, dass ein solcher Effekt existiert, weil Männer wie Frauen Zweckgemeinschaften bilden und sich Konkurrenz vom Halse halten. Sie müssen das nicht glauben, es liegt mir wenig daran über recht triviale Dinge zu debattieren. Man könnte tatsächlich über das Ausmaß diskutieren, aber nicht auf der Basis von "das können Sie [sowieso] nicht belegen". Dafür ist meine und ihre Zeit zu schade."

Das, lieber LLarian, können Sie eben nicht. Es gibt keine Studie, die das belegt. Ihre persönliche Erfahrung in allen Ehren, Anspruch auf Allgemeingültigkeit hat diese ganz sicher nicht. Ansonsten dürfen Sie mir, wie auch alle anderen Feministinnen, gern einen Beleg anbieten. Aber bitte einen jenseits der allseits beliebten "persönlichen Erfahrungen".



Zitat :

"Ich bin selber Unternehmer. Meinen Sie wirklich, in der heutigen Konkurrenzsituation, bei der der Mitbewerber nicht mehr nur im Nachbardorf ist, sondern sich auf der ganzen Welt befinden kann, kann ich es mir leisten, jemanden zu bevorzugen, einfach weil er ein Mann ist?"

"Ja, das könnnen Sie. Und wenn Sie es nicht wollen, dann lassen Sie es eben, aber versuchen Sie nicht aus ihrem Status eine Eigenschaft aller Unternehmen der Welt abzuleiten. Die hier implizierte Argumentation greift ja nur dann, wenn die gläserner Decke ein echter Wettbewerbsnachteil wäre. Dem ist aber mit aller Wahrscheinlichkeit nicht so. Wenn Sie für einen Posten im höheren Management (hier würde sich übrigens die Frage stellen, ob ihr Unternehmen so etwas hat) nicht mit Frauen besetzen wollen, dann denke ich nicht, dass Ihnen dadurch echte Wettbewerbsnachteile entstehen. Es gibt etliche, extrem erfolgreiche, Unternehmen, bei denen nahezu keine Frau im höheren Management tätig ist. Ich denke, die können sich das leisten. Es ist ja gerade feministische Argumentation, dass nahezu rein männlich geführte Unternehmen ganz schlecht funktionieren. Ich teile diese Meinung überhaupt nicht und ich meine auch das die Realität das klar widerlegt."

Da, mein Lieber, werde ich dann doch etwas sauer. Kleine und mittlere Unternehmen bilden bei Ihnen in Deutschland wie bei uns in der Schweiz den Löwenanteil im Bereich der Wirtschaftsleistung, wie auch betreffend Beschäftigung. Wir stehen in einem ziemlich harten Konkurrenzkampf. Gute Leute zu bekommen ist gerade bei Technologieunternehmen nicht einfach und nicht billig. So einfach vom Schiff aus zu behaupten, ich könnte abseits der Qualitätsanforderungen so ganz einfach auf die Geschlechtszugehörigkeit abstellen, zeigt höchstens, dass derjenige, der so etwas behauptet, die Situation solcher Unternehmen nicht im Geringsten kennt. Für so einen Firlefanz fehlt mir schlicht das Geld.

Zitat:

"Aber indem Sie meiner Meinung nach relativ kritiklos das Narrativ der Feministinnen von der Benachteiligung der Frauen übernehmen, unterstützen Sie eben auch deren Forderungen."

"Ich trenne halt Ursache und Wirkung stärker. Ich habe den Eindruck das viele Männer die Argumentation der Feministen ablehnen, weil sie Angst vor den Forderungen haben. Das ist auch eine Form von dem Sein, dass das Bewusstsein schafft. Es darf nicht sein, weil ansonsten ja ganz viele Dinge gefordert werden könnten. Ich bemühe mich tatsächlich die Dinge unabhängig von ihren Folgen zu bewerten. Das gelingt nicht immer. Aber ich finde, und das können Sie ruhig verübeln, das Bestreiten von relativ offenkundigen Dingen sowohl kurzsichtig als auch schädlich. Es verstärkt Konflikte, denn die Betroffenen fühlen sich dann zurecht tatsächlich doppelt geschädigt. Nicht nur rennen sie gegen eine Mauer, nein, es wird auch bestritten, dass die da ist. Das ist mit Sicherheit frustrierend. Und in dem Moment werden auch viele Betroffene anfällig für Extremargumentationen. Ich lehnen Quoten grundsätzlich ab, weil ich die Freiheit des Menschen respektiere zu diskriminieren. Und diesen Standpunkt möchte ich auch gerne vielen anderen vermitteln. Aber das wird mir nicht gelingen, wenn die anderen sich verschaukelt fühlen.
Und anders als die Extrema der Debatte betrachte ich Frauen nicht als meinen natürlichen Gegner, vor dessen Forderungen und Ansprüchen ich in grosser Angst leben würde. Ich sehe das eher so wie Calimero das weiter oben angesprochen hat: Die meisten Frauen halten auch wenig von Quoten. Aber verschaukeln lassen wollen die sich auch nicht."

Sie wollen "die relativ offenkundigen Dinge" nicht diskutieren. Wunderbar. Sie postulieren eine Benachteiligung, nennen sie "offenkundig" und damit hat es das. Belege wären doch eigentlich sehr nützlich, meinen Sie nicht? Und wie gesagt, die haben weder Sie noch andere Unterstützer der Forderungen nach Männerdiskriminierung. Was Sie machen ist das übliche Mischmasch von Korrelation und Kausalität. Sie behaupten eine Benachteiligung die Sie nicht belegen können. Die Effekte, die Sie mit der Verwirklichung Ihrer geforderten Massnahmen erreichen sind aber, im Gegensatz zu behaupteten Nachteilen, reale, staatliche Diskriminierungen.

Noch ein Wort zu der behaupteten Angst der Männer vor der Konkurrenz durch Frauen: Kein Mann hat davor Angst. Männer, die beruflich Karriere machen wollen sind Konkurrenz gewöhnt. Quoten, Frauenförderungsprogramme etc. sind aber gerade keine Konkurrenz. Sie sind eine völlig willkürliche sexistische Benachteiligung von Männern. Und dass diese dadurch nicht zum Frohlocken animiert werden, sollte eigentlich klar sein.

max Offline



Beiträge: 150

26.12.2014 03:02
#69 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Lieber LLarian, ich weiss, dass Themen irgendwann abgeschlossen sind. Und ich mit meiner Antwort etwas spät bin. Zur Erklärung muss ich zu meinen Gunsten anmerken, dass ich ein Auto nicht gesehen habe und der Fahrer mich offensichtlich auch nicht. Gewisse Dinge haben mich deshalb daran gehindert, früher zu antworten. Soviel dazu.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

26.12.2014 17:20
#70 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #59
Zitat von Paul im Beitrag #57
Zitat von sitka im Beitrag #55
Interessant, wie viele Quotenfrauen hier im Forum bei der Diskussion um Frauenquoten aktiv sind....


Liebe sitka,
und warum ändern Sie das nicht?






Vielleicht weil echte Power-Frauen diese Diskussion zu doof finden und amüsiert lesen, welche zum Teil sehr seltsame Ansichten hier vertreten werden.
Gib Männern einen Tummelplatz um Frust los zu werden, dann klappts auch wieder mit "der Nachbarin" und dann hat es doch etwas Gutes.



Ja, wenn Männer jammern geht das gar nicht. Wie unmännlich von denen. Passt nicht in das Rollenbild, was ganz selbstverständlich von ihnen erwartet wird. Von Power-Frauen und Feministinnen gleicher maßen.

Der Unterschied ist bloß, das echte "Power-Frauen" selber - wie sie es auch von Männern erwarten - nicht so viel jammern, Feministinnen dagegen...

Aber letztere äußern sich hier nicht, da sie in diesem Forum nicht die Diskurs- und Definitionshoheit haben. Die verlangen Sie nämlich, als Schutz vor dem Patriarchat. Wegen "rape culture" und allerlei sonstigen küchenpsychologischen Begründungen, warum ihnen dies und jenes nicht zumutbar sei, wegen traumatisierenden Widerspruchserfahrungen und anderen nicht ernst nehmens in der Vergangenheit, etc...

______________________________________________________________________________

“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Llarian Offline



Beiträge: 6.920

27.12.2014 00:30
#71 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Zitat von max im Beitrag #69
Lieber LLarian, ich weiss, dass Themen irgendwann abgeschlossen sind. Und ich mit meiner Antwort etwas spät bin. Zur Erklärung muss ich zu meinen Gunsten anmerken, dass ich ein Auto nicht gesehen habe und der Fahrer mich offensichtlich auch nicht. Gewisse Dinge haben mich deshalb daran gehindert, früher zu antworten. Soviel dazu.

Lieber Max, das Problem ist nicht alleine der Zeitpunkt, das Problem ist eher, das ihr Beitrag im Wesentlichen auf ein "Doch" zu reduzieren ist und insofern wenig bringt was sich diskutieren liesse. Wenn ich die selbe Argumentation von vorher noch einmal wiederholen würde - die nach wie vor passen würde - dann wäre der Erkenntnisgewinn für jedemann genau null (wenns überhaupt noch einer liest). Wenn eine Diskussion frisch ist und die Hoffnung besteht, dass es noch jemand anderen interessiert, wäre es vielleicht was anderes, so ist das nur eine einfache Rechthaberei, an der ich kein Interesse habe. Sie haben ihre Weltsicht und die absolute Sicherheit darin sehr deutlich gemacht, was soll ich mir die Mühe machen Sie Ihnen nehmen zu wollen ? Da schreibe ich lieber einen neuen Blogbeitrag, da haben wir hoffentlich alle mehr von.

max Offline



Beiträge: 150

28.12.2014 02:51
#72 RE: Aufsichtsrätinnen und anderer Mumpitz Antworten

Lieber Llarian, da hätte ich Ihnen doch etwas mehr Stil zugetraut. Aber wenn Sie in einem neuen Blogbeitrag zu diesem Thema Ihre Aussagen auch noch belegen können, wäre das wirklich wunderbar.

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