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Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 63 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

24.03.2015 08:08
#26 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Lieber RichardT, Ängste und Sorgen sind m.E. kein Anliegen!
Es sind Gefühle! Sie haben bei Ihrer Demonstration ein konkretes Anliegen formuliert. Das ist etwas ganz anderes.
Die angebliche Islamisierung Deutschlands ist eine Behauptung für deren Glaubwürdigkeit Angst transportiert werden muss. Sonst trägt sie nicht massenwirksam.
Es ist geradezu grotesk auf Gefühlen aufbauend, Politik machen zu wollen.

Die Energiewende ist ein Ergebnis gefühlsgesteuerter Politik.
Mit dieser Argumentation können Sie prima die gesamte Energiepolitik der letzten Jahre rechtfertigen "die die Ängste und Sorgen der Bürger berücksichtigt".
Nein, so geht das nicht. Eine Gesellschaft ist keine Selbstfindungsgruppe wo der größte Gefühlsausbruch die höchste Aufmerksamkeit erfährt. Gefühle sind irrelevant. Was zählt sind Fakten und Argumente. Und zwar konkret.

Pegida ist gegen alles, gegen das "System". Können sie auch sein. Nur dem diese Bedeutung beizumessen und dieses verallgemeinernde Klagen als Bürgerbewegung zu adeln macht aus Bürgern Untertanen die nur noch von Gefühlen gesteuert sind, aber nicht mehr von Rationalismus.
Das mag bei paternalistischen Politikern wie Herrn Gabriel verfangen und Kümmererreflexe auslösen, begünstigt aber nur den Trend zu noch mehr staatlicher Bevormundung.

Es gibt so viele Artikel die die Problematik der nicht erfolgenden Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber behandeln. Wenn man also mit diesem Thema an die Öffentlichkeit geht, was wichtig und auch mir nötig erscheint, sollte man sich aber über den Stand der Dinge informieren.
Das war aber nie die Intention der Pegida Organisatoren und auch nicht der besorgten Bürger, die nicht nur ihre Lügenpresse-Rufe wiederholten sonder auch ihre Volksverräter-Rufe.

Natürlich gibt es tendenzielle Berichterstattung, das ist kein Journalismus sondern Agitprop. Und offenbar leider auch in BW zu Hause.
Aber deswegen rechtfertigt das in keiner Weise solche Gefühlsausbrüche die in blanken Hass umschlagen (die nächste Stufe nach der gesteigerten Angst).
Über die Pegida wurde sehr ausgewogen berichtet, jedenfalls dort wo ich gelesen habe. Aber die Pegida kam nicht so weg wie sie es sich vorgestellt hat. Das ist nicht in jedem Fall eine falsche und tendenzielle Darstellung.
Ich kann Sie verstehen, lieber RichardT, für Pegida habe ich aber kein Verständnis (mehr).
Meiner Ansicht nach gehört es nicht zu den Aufgaben des Staates sich um Sorgen, Nöte und Ängste der Bürger zu kümmern. Das gehört in den Bereich der Eigenverantwortung.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Martin Offline



Beiträge: 4.129

24.03.2015 09:06
#27 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #26
Meiner Ansicht nach gehört es nicht zu den Aufgaben des Staates sich um Sorgen, Nöte und Ängste der Bürger zu kümmern. Das gehört in den Bereich der Eigenverantwortung.




Nun mit dieser Sichtweise könnte man alle Flüchtlinge wieder in die Staaten zurück schicken, aus denen sie gekommen sind.

Gruß, Martin

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

24.03.2015 10:31
#28 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #27
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #26
Meiner Ansicht nach gehört es nicht zu den Aufgaben des Staates sich um Sorgen, Nöte und Ängste der Bürger zu kümmern. Das gehört in den Bereich der Eigenverantwortung.




Nun mit dieser Sichtweise könnte man alle Flüchtlinge wieder in die Staaten zurück schicken, aus denen sie gekommen sind.

Absolut. Mit dieser Sichtweise werden vor allem Asylanträge abgelehnt. Für eine Annahme reicht nämlich nicht aus, dass der Betreffende einfach nur Angst, Not oder Sorgen hat. Und das Zurückschicken scheitert auch nicht an diesem Punkt. Sondern hier:

Zitat von http://www.welt.de/print/die_welt/politi...bgeschoben.html
Er fordert deshalb, dass Ausreisepflichtige, bei denen ein begründeter Verdacht besteht, dass sie untertauchen oder sich am Tag der geplanten Abschiebung der Abholung entziehen, kurzzeitig in Haft genommen werden können. Doch nach Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte und des Bundesgerichtshofes im vergangenen Juli dürfen Abschiebehäftlinge nicht mehr in einem gesonderten Trakt einer normalen Justizvollzugsanstalt eingesperrt werden. Zum anderen dürfen sogenannte Dublin-Fälle, die bereits in einem anderen Staat einen Asylantrag gestellt haben, gar nicht mehr inhaftiert werden. Waren vor der Entscheidung noch bundesweit bis zu hundert Ausreisepflichtige in Abschiebungshaft, sank die Zahl danach auf nahe Null.


Neben den nicht vorhandenen Dokumenten und rechtlichen Hindernissen (diverse Ausnahmeregelungen) ist es auch dem Personalmangel geschuldet, dass (wie auch anderswo) die Bearbeitungszeiten viel zu lang sind.

Ja, und zu guter letzt kommen die Kümmerer aus der Politik ins Spiel.
Die wollen aus Gründen, die in ihrer gefühlsorientierten und -gesteuerten Politik liegen, keine Abschiebungen verantworten:

Zitat von http://www.welt.de/print/die_welt/politi...bgeschoben.html
Burghardt sagt, aus Rücksicht auf ihren Ruf, würden Bundes- und Landespolitiker Rückführungsentscheidungen selten offensiv vertreten. "Und Lokalpolitiker brechen eingeleitete Vollzugsmaßnahmen immer wieder in letzter Minute ab, um eine mögliche negative öffentliche Darstellung zum Abschiebungsvollzug zu vermeiden."



Genau das ist in anderen Ländern anders. Da wird auch gegen Widerstände abgeschoben. Diese müssen Politiker aushalten können und in Down Under und den Niederlanden tun sie es besser als in Deutschland. Und wir bekommen wegen der gefühlsgesteuerten Politik (wozu die german angst eben gehört) extra viele Asylbewerber, weil die wissen, dass in Deutschland das geringste Abschiebungsrisiko besteht.

Es ist sicher hart für abgelehnte Asylbewerber und die Einzelschicksale rufen bei mir durchaus Verständnis für manchen Politiker hervor. Aber will man in Europa und in Deutschland dem Flüchtlingsproblem Herr werden, muss dem Flüchtlingsdruck mit Gegendruck begegnet werden, der sich nicht von Gefühlen leiten lassen kann, sondern von Rationalität.
Manche Politiker reden sich mit der von ihnen praktizierten windelweichen Abschiebepraxis heraus, in dem sie diese zu einer Einwanderung umdeklarieren. Das ist einfach nur unredlich.

Wenn also die eine Gefühlsorientierung (Verständnis für die Sorgen und Nöte der Menschen da draußen) mit einer anderen (keine Abschiebung wegen der für die Abgeschobenen Sorgen und Nöte) korreliert oder sogar die eine durch die andere gerechtfertigt wird, dient das nur der Festigung eines Status Quo, der sich längst als unpraktikabel erwiesen hat.

Und, so wie die Briten, sollten auch andere europäische Staaten sich fragen, ob sie die erheblichen Einschränkungen der asylpolitischen Handlungsspielräume europäischer Staaten durch den europäischen Menschengerichtshof weiterhin zu tragen bereit sind. Denn er dient gerade den Politikern als Alibi, die sich vor unpopulären Entscheidungen drücken.

Diese Punkte kann also eine Demonstration klar benennen. Wenn dies dann sachlich vorgetragen wird, gibt es eine Botschaft und Themen über die geredet werden kann. Ohne Gefühlsduselei und Ressentiments.
So etwas verdient dann die Bezeichnung Bürgerbewegung. Pegida hat dieses Niveau nie angestrebt.

Viele Grüße, Erling Plaethe

patzer Offline



Beiträge: 359

24.03.2015 11:06
#29 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Hier in Köln wird jährlich in jede 94ste Wohnung eingebrochen.Mal mit Personenschaden,meistens ohne.Die Aufklärungsquote beträgt 8,4%.Knapp 60% der Täter(soweit aufgeklärt)sind Ausländer(ohne Passdeutsche).Der Staat
bezieht seine Legitimität zum großen Teil durch den Anspruch, seiner Bürger Leib und Eigentum zu schützen.Dafür beansprucht er ein Gewaltmonopol und treibt(gerne mit Zwang)Steuern ein.Es geht mitnichten um diffuse Ängste und Phobien der Bürger,sondern um reale Ansprüche auf Schutz.Wie schwer kann das zu verstehen sein?
mit fassunglosen Grüßen patzer

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

24.03.2015 11:39
#30 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Zitat von patzer im Beitrag #29
Hier in Köln wird jährlich in jede 94ste Wohnung eingebrochen.Mal mit Personenschaden,meistens ohne.Die Aufklärungsquote beträgt 8,4%.Knapp 60% der Täter(soweit aufgeklärt)sind Ausländer(ohne Passdeutsche).Der Staat
bezieht seine Legitimität zum großen Teil durch den Anspruch, seiner Bürger Leib und Eigentum zu schützen.Dafür beansprucht er ein Gewaltmonopol und treibt(gerne mit Zwang)Steuern ein.Es geht mitnichten um diffuse Ängste und Phobien der Bürger,sondern um reale Ansprüche auf Schutz.Wie schwer kann das zu verstehen sein?
mit fassunglosen Grüßen patzer

Bleiben geschätzte 40% inländische Einbrecher, auf deren Gefahr sich dann in der ganzen Thematik keinerlei Ängste fokussieren. Einbrecher sind Einbrecher würde ich mal sagen, was ist daran bitte schwer zu verstehen?
Eine Angst die gegenüber deutschen Einbrecher nicht artikuliert wird, sondern nur gegenüber ausländischen ist keine vor Einbrechern, sondern vor Ausländern. Ist das verständlich?
Angst vor Einbrechern hat jeder, besonders wenn bei ihm schon mal eingebrochen wurde. Das ist aber eine Sache des Zivilrechts und der Strafverfolgungsbehörden. Wenn die, aus welchen Gründen auch immer, eine niedrige Aufklärungsquote haben, hat das überhaupt nichts mit dem geschätzten Ausländeranteil an der Gesamtheit der Einbrecher zu tun.
Wenn dieses Problem in grenznahen Gegenden auftritt, was der Fall ist, und die Flucht der Einbrecher in ein anderes Rechtsgebiet die Strafverfolgungsbehörden daran hindert sie zu verfolgen, ist das eine Frage der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden - oder eine der Schließung der Grenze, wenn diese Zusammenarbeit vom Nachbarland blockiert wird.
Aber es ist keine der Ausländer im allgemeinen.

Viele Grüße, Erling Plaethe

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

24.03.2015 11:46
#31 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #28
Diese Punkte kann also eine Demonstration klar benennen. Wenn dies dann sachlich vorgetragen wird, gibt es eine Botschaft und Themen über die geredet werden kann. Ohne Gefühlsduselei und Ressentiments.
So etwas verdient dann die Bezeichnung Bürgerbewegung. Pegida hat dieses Niveau nie angestrebt.

Egal gegen was demonstriert wird, Sachlichkeit vermisse ich bei fast allen Veranstaltungen. Demonstrieren ist meiner Meinung nach Demokratie auf Kindergartenniveau.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

24.03.2015 12:12
#32 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #28
Diese Punkte kann also eine Demonstration klar benennen. Wenn dies dann sachlich vorgetragen wird, gibt es eine Botschaft und Themen über die geredet werden kann. Ohne Gefühlsduselei und Ressentiments.
So etwas verdient dann die Bezeichnung Bürgerbewegung. Pegida hat dieses Niveau nie angestrebt.

Insofern gebe ich Ihnen recht, als (soweit ich aufgrund des Bildmaterials, das ich gesehen habe, beurteilen kann) die Pegida-"Spaziergänge" eine Art kultischen Charakter annehmen, bei denen ein Wir-Gefühl gegenüber einer schwammigen Bedrohung zelebriert wird; eine Schafherde im Dunkeln, die sich zum Schutz vor dem bösen Wolf, der um sie herumschleicht oder auch nicht, zusammendrängt. Es mag auch sein, daß einzelne Teilnehmer aus einem persönlichen Angstgefühl heraus dabei sind.

Andererseits: in dem Pegida-Positionspapier - was auch immer man von Inhalt und Qualität der angeführten Punkte halten will - kommen die Begriffe "Angst", "Befürchtung", "Bedrohung" o. ä. nicht vor, das sind ziemlich konkrete und objektive Punkte.
Das mit den "Ängsten" der Pegida-Teilnehmer habe ich, glaube ich, zum ersten Mal in der Neujahrsansprache der Bundeskanzlerin gehört. Könnte es sein, daß der Begriff hauptsächlich dazu dient, die konkreteren Forderungen in eine emotional-subjektive Ecke zu stellen und dadurch ignorierbar zu machen?

Im übrigen teile ich Xanopos' Meinung:
Zitat von xanopos im Beitrag #31
Egal gegen was demonstriert wird, Sachlichkeit vermisse ich bei fast allen Veranstaltungen. Demonstrieren ist meiner Meinung nach Demokratie auf Kindergartenniveau.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.260

24.03.2015 12:58
#33 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Interessant.

Die Schöpfer unseres Grundgesetzes sahen das wohl anders; sonst hätte es die Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit (zwei Seiten der gleichen Münze) kaum zu einem der wichtigsten Grundrechte geschafft.
Schon mal darüber nachgedacht, warum das so ist?

___________________
Kommunismus mordet.
Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.260

24.03.2015 13:00
#34 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #30

Eine Angst die gegenüber deutschen Einbrecher nicht artikuliert wird, sondern nur gegenüber ausländischen ist keine vor Einbrechern, sondern vor Ausländern. Ist das verständlich?



1. Setzt Ihr Argument voraus, dass deutsche Einbrecher und ausländische Einbrecher gleich vorgehen
2. Könnte man dagegen halten, dass Menschen zwischen vermeidbaren und unvermeidbaren Risiken unterscheiden.

___________________
Kommunismus mordet.
Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

24.03.2015 13:22
#35 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #32
Könnte es sein, daß der Begriff hauptsächlich dazu dient, die konkreteren Forderungen in eine emotional-subjektive Ecke zu stellen und dadurch ignorierbar zu machen?

Das wird er. Zum Beispiel wenn Islamkritikern pathologische Angst vorm Islam unterstellt wird. Darauf bin ich aber bereits eingegangen.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

24.03.2015 13:25
#36 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #33
Interessant.

Die Schöpfer unseres Grundgesetzes sahen das wohl anders; sonst hätte es die Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit (zwei Seiten der gleichen Münze) kaum zu einem der wichtigsten Grundrechte geschafft.
Schon mal darüber nachgedacht, warum das so ist?

Es gibt keine Demonstrationsfreiheit, nur eine Versammlungsfreiheit. Schon mal darüber nachgedacht? Über den Unterschied zwischen einer Versammlung und einer Demonstration?

Viele Grüße, Erling Plaethe

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

24.03.2015 13:49
#37 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #34
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #30

Eine Angst die gegenüber deutschen Einbrecher nicht artikuliert wird, sondern nur gegenüber ausländischen ist keine vor Einbrechern, sondern vor Ausländern. Ist das verständlich?



1. Setzt Ihr Argument voraus, dass deutsche Einbrecher und ausländische Einbrecher gleich vorgehen
2. Könnte man dagegen halten, dass Menschen zwischen vermeidbaren und unvermeidbaren Risiken unterscheiden.

Also die, wie war das?

Zitat
Asylbewerber, egal welcher Nationalität, bergen doch, oder bringen ein gewisses Potential mit. Zumal sie letztendlich ja auch gewisse menschliche oder männliche Bedürfnisse haben könnt.


Den Unterschied?
Oder dass deutsche Einbrecher netter sind und vom Geraubten noch etwas da lassen, als Geschenk zur bleibenden Erinnerung?
Oder dass Ausländer nicht lange fackeln und Zeugen gleich mal umlegen, weil sie ja generell vor Gerichten mildernde Umstände zugestanden bekommen?
Oder dass sie eine zufällig anwesende Frau erst mal vergewaltigen wegen ihres gewissen Potentials ihre männlichen Bedürfnisse betreffend?
Nein, solche Unterschiede mache ich nicht, auf welcher Basis bitte denn?

Vermeidbare Risiken in dem Sinn, dass ohne Ausländer keine ausländischen Straftäter mehr vorhanden wären?

Das finde ich wirklich bemerkenswert, von einem Unterschied im Vorgehen deutscher und nichtdeutschen Einbrechern auszugehen. Aber es bestätigt mir meine Argumentation, wenn auch völlig ungewollt.
An diesem Punkt ist für mich die Diskussion nicht mehr sinnvoll und ich denke Sie können sich vorstellen warum. Was auch immer Sie jetzt über mich denken: Sie haben (mit hoher Wahrscheinlichkeit) recht!

Viele Grüße, Erling Plaethe

adder Offline




Beiträge: 1.073

24.03.2015 13:53
#38 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #34
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #30

Eine Angst die gegenüber deutschen Einbrecher nicht artikuliert wird, sondern nur gegenüber ausländischen ist keine vor Einbrechern, sondern vor Ausländern. Ist das verständlich?



1. Setzt Ihr Argument voraus, dass deutsche Einbrecher und ausländische Einbrecher gleich vorgehen


Das ist nur ein Punkt, der das Vorgehen der Strafverfolgungsbehörden beeinflussen sollte.

Zitat
2. Könnte man dagegen halten, dass Menschen zwischen vermeidbaren und unvermeidbaren Risiken unterscheiden.



Inländische Einbrecher sind also "unvermeidbar"? Warum sollte das so sein? Ich erwarte vom Staat, dass er mich vor Einbrechern jeder Art schützt und nicht nur vor einer bestimmten Subgruppe von Einbrechern - wobei, nein, ich erwarte nicht einmal das von unserem Staat. Aber ich schütze mich mir bestmöglich vor Einbrechern jeder Art. Mir ist es nämlich völlig egal, von wem ich ausgeraubt werde - gefallen tut mir nichts davon.
Und ein guter Einbruchsschutz und eine gute Einbruchsprävention staatlicherseits mit guter Strafverfolgung würde jeden vor allen Einbrechern schützen und alle Einbrecher bestrafen, sobald (nicht falls) sie gefasst werden.

patzer Offline



Beiträge: 359

24.03.2015 14:13
#39 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Ich versuche es nochmal für Herrn Plaethe zu erklären.Jede,auch recht homogene Gesellschaft,hat einen gewissen Prozentsatz an Verbrechern und Asozialen.Z.B. in Salt Lake City relativ wenig,in der South Side Chicago relativ viel.Das ist nun mal so und die Gesellschaft muss sich mit diesem Problem auf hoffentlich rechtsstaatliche Weise befassen.Polizei-Staatsanwaltschaft-Gericht-Strafvollzug.Der Bürger kann jedoch erwarten,dass beim verbraten seiner Steuergelder auf eine Art Prävention geachtet wird.Das heisst,vorraussehbare Bedrohungen zu vermeiden.Wenn dem Zuzug von stark kriminellen Ethnien kein Widerstand entgegengesetzt wird,sondern im Gegenteil starke Anreize zum Zuzug installiert werden((Hartz4,Sozialhilfe,Kindergeld,Ersteinrichtung,Energiekostenerstattung usw.)und diese Gruppen(nein,nicht die Japaner in Düsseldorf,die Balten und Brasilianer in Köln,die Vietnamesen in Berlin...)bei verschiedenen Delikten mit dem Faktor 10-20!! überrepräsentiert sind,dann stellt sich die Frage nach der Legitimation staatlichen Handelns doch schon recht deutlich.In Köln heissen Einbruchsaufnahmen polizeiintern nur noch Beileidsbesuch.Dafür betreibt die Polizei ein Wohnungssicherungsmobil,wo sich besorgte Bürger Tipps abholen können,wie sie ihre Heimstätte für Unsummen einbrecherfest machen.
grüße patzer

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

24.03.2015 14:44
#40 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Vielen Dank lieber patzer, ich habs schon vorher kapiert. Nichts ist neu von dem was Sie mir da erklären wollen. Auch der Informationsgehalt solcher Beiträge, wie der Ihre, ist mir nicht neu. Ich lese sowas. Wenn auch ungern.
So. Nun erklärt Ihnen mal rp-online was über die Statistik aus dem Jahr 2013 (was aktuelleres habe ich für NRW noch nicht gefunden):

Zitat von http://www.rp-online.de/nrw/panorama/ein...g-aid-1.4583389
Herkunft der Einbrecher
Laut LKA-Lagebild waren von den 5284 Tatverdächtigen 2030 (38,4 Prozent) Ausländer. Die meisten von ihnen stammen aus Serbien (383), Rumänien (254) der Türkei (227) und aus Polen (124). Den Ermittlungen zufolge ist seit 2009 der Anteil der nichtdeutschen Verdächtigen von 27,9 auf 38,4 Prozent gestiegen. Für die Mehrheit der Einbrüche sind aber deutsche Staatsbürger verantwortlich (3254 Tatverdächtige). 2013 wohnten 61,5 Prozent der Verdächtigen (3294) in der Gemeinde oder im Kreis des Tatortes. 38,5 Prozent kamen als Reisende aus dem übrigen NRW oder anderen Bundesländern und dem Ausland.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Martin Offline



Beiträge: 4.129

24.03.2015 14:51
#41 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #28

Diese Punkte kann also eine Demonstration klar benennen. Wenn dies dann sachlich vorgetragen wird, gibt es eine Botschaft und Themen über die geredet werden kann. Ohne Gefühlsduselei und Ressentiments.
So etwas verdient dann die Bezeichnung Bürgerbewegung. Pegida hat dieses Niveau nie angestrebt.


Nun ja, vielleicht fehlt nur noch ein Handbuch 'Wie organisiere ich eine unmissverständliche Bürgerbewegung'. Und so lange es das nicht gibt, wird sich die eine oder andere Bewegung eben etwsas chaotisch entwickeln und vielleicht sogar durchsetzen. Warum an Pegida höhere Anforderungen stellen, als an die Bauherren des Berliner Flughafens - wo ist deren Niveau?

Bleibt aber im Zusammenhang aber immer noch das große Gschmäckle, dass gealttätige Gegen-"Demonstrationen" den Damen und Herren in der Politik willkommen zu sein scheinen. Solche Gschmäckle kennt die jüngere deutsche Geschichte durchaus.

Gruß, Martin

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

24.03.2015 15:06
#42 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #41
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #28

Diese Punkte kann also eine Demonstration klar benennen. Wenn dies dann sachlich vorgetragen wird, gibt es eine Botschaft und Themen über die geredet werden kann. Ohne Gefühlsduselei und Ressentiments.
So etwas verdient dann die Bezeichnung Bürgerbewegung. Pegida hat dieses Niveau nie angestrebt.


Nun ja, vielleicht fehlt nur noch ein Handbuch 'Wie organisiere ich eine unmissverständliche Bürgerbewegung'. Und so lange es das nicht gibt, wird sich die eine oder andere Bewegung eben etwsas chaotisch entwickeln und vielleicht sogar durchsetzen. Warum an Pegida höhere Anforderungen stellen, als an die Bauherren des Berliner Flughafens - wo ist deren Niveau?

Die können sich nennen wie sie wollen, nur habe ich meine Meinung dazu. Die brauch nicht mal jemand ernst nehmen - das ist mir völlig schnuppe. Ich geb' hier nur meinen Senf ab, sonst nichts.
Und die Bauherren des BER sind Planwirtschaftler. Die ruinieren Auftragnehmer und wundern sich dann, dass die Baustelle nicht fertig wird. Da sind gewisse Parallelen erkennbar. Hoffentlich kommen die von Pegida nicht so weit wie die Bauherren vom BER.

Zitat von Martin im Beitrag #41
Bleibt aber im Zusammenhang aber immer noch das große Gschmäckle, dass gealttätige Gegen-"Demonstrationen" den Damen und Herren in der Politik willkommen zu sein scheinen. Solche Gschmäckle kennt die jüngere deutsche Geschichte durchaus.

Dazu habe ich mich hier auf ZR unmissverständlich geäußert und daran mache ich auch keinerlei Abstriche. Gleiches gilt auch für NPD-Demonstrationen für deren Meinungsfreiheit ich ebenso bin.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Martin Offline



Beiträge: 4.129

24.03.2015 15:14
#43 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #40
So. Nun erklärt Ihnen mal rp-online was über die Statistik aus dem Jahr 2013 (was aktuelleres habe ich für NRW noch nicht gefunden):

Zitat von http://www.rp-online.de/nrw/panorama/ein...g-aid-1.4583389
Herkunft der Einbrecher
Laut LKA-Lagebild waren von den 5284 Tatverdächtigen 2030 (38,4 Prozent) Ausländer. Die meisten von ihnen stammen aus Serbien (383), Rumänien (254) der Türkei (227) und aus Polen (124). Den Ermittlungen zufolge ist seit 2009 der Anteil der nichtdeutschen Verdächtigen von 27,9 auf 38,4 Prozent gestiegen. Für die Mehrheit der Einbrüche sind aber deutsche Staatsbürger verantwortlich (3254 Tatverdächtige). 2013 wohnten 61,5 Prozent der Verdächtigen (3294) in der Gemeinde oder im Kreis des Tatortes. 38,5 Prozent kamen als Reisende aus dem übrigen NRW oder anderen Bundesländern und dem Ausland.



Ich kann die Seite nicht öffnen, PPQ war aber vor kurzem so nett, eine Tabelle einzustellen: http://www.politplatschquatsch.com/2015/...-und-keine.html

Bei einer Aufklärungsquote im Bereich um die 10% (Köln 8,4%) kann man über den Ausländeranteil an den Gesamteinbrüchen nur spekulieren. Ich spekuliere mal, dass er deutlich höher ist als bei den aufgeklärten Einbrüchen, da viele nur als 'Touristen' kommen und dann schnell wieder verschwinden.

In Ludwigsburg sind die Einbruchsfälle im letzten Jahr um 45% gestiegen, und es ist wenig plausibel, dass die im Umfeld lebenden Menschen plötzlich so viel krimineller geworden sind. Eine Einbruchserie, die in/bei Pforzheim eine 'Bürgerwehr' provozierte, scheint aufgeklärt. Sie geht auf das Konto von Georgiern, die offensichtlich gezielt zu diesem Zweck angereist waren. Allein mit FAZ-Lesen kann man die unruhige Bevölkerung sicher nicht verstehen.

Gruß, Martin

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.260

24.03.2015 15:53
#44 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #37

Das finde ich wirklich bemerkenswert, von einem Unterschied im Vorgehen deutscher und nichtdeutschen Einbrechern auszugehen. Aber es bestätigt mir meine Argumentation, wenn auch völlig ungewollt.



Werter Erling Plaethe,
habe ich nicht getan. Mangels Informationen und genügend Zeit mich einzuarbeiten, habe ich keine eigene Meinung geäußert. Ich habe lediglich Ihre Argumentation abgeklopft. Darüber kann man dann reden. Muss man aber nicht. Allerdings habe ich den Eindruck, manchmal schimmert auch bei Ihnen eine Schwarz-Weiß-Ideologie durch. Im Sinne von: neutrale Argumente gibt es nicht. Wer "falsche" Ideen oder Argumente auch nur anspricht, gehört bereits zu den "Bösen".

Gehörte es nicht ursprünglich mal zum guten Ton in Diskussionen, auch die Gegenposition zu prüfen? So wichtig ist mir das Thema aber nicht. Muss ich mich nicht weiter zu äußern.

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Kommunismus mordet.
Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.260

24.03.2015 16:04
#45 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #36
Es gibt keine Demonstrationsfreiheit, nur eine Versammlungsfreiheit. Schon mal darüber nachgedacht? Über den Unterschied zwischen einer Versammlung und einer Demonstration?


Laut BVG gibt es da keinen Unterschied. Es gibt die Versammlungsfreiheit und die Meinungsfreiheit. Und wenn ich auf einer öffentlichen Versammlung wahrnehmbar eine Meinung äußere, dann wird das gemeinhin als "Demonstration" bezeichnet. Weswegen Krawall, Sachbeschädigung, Nötigung und so weiter und so fort im Sinne des Gesetzgebers und der Gerichte natürlich nicht grundgesetzlich geschützt sind. Möglicherweise haben Sie im Begriff "Demonstration" das (aber nur bei bestimmten politischen Gruppierungen!) geduldete Verhalten eingeschlossen, "Gewalt gegen Sachen" als Teil des "Demonstrationsrechts" zu betrachten. Was natürlich Unsinn ist, da "Demonstrationsrecht" lediglich eine "Versammlungs- und Meinungs(äußerungs)freiheit" ist. In dem Sinne meine ich es und in dem Sinne ist es eines (auch aus liberaler Sicht = Abwehrrechte gegen den Staat) wichtigsten Grundrechte überhaupt.

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Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.

patzer Offline



Beiträge: 359

24.03.2015 16:29
#46 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Nochmal langsam:Ich sprach von Köln.
http://presse.geld.de/customs/uploads/20...her_Tabelle.jpg
In Flensburg liegt der Ausländeranteil bei nur 16%.Liegt vielleicht an der Abgelegenheit und der Nachbarschaft.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

24.03.2015 16:47
#47 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Zitat von patzer im Beitrag #46
Nochmal langsam:Ich sprach von Köln.
http://presse.geld.de/customs/uploads/20...her_Tabelle.jpg
In Flensburg liegt der Ausländeranteil bei nur 16%.Liegt vielleicht an der Abgelegenheit und der Nachbarschaft.

Aha, na das ist ja dann mit NRW vergleichbar.
Nur nicht damit:

Zitat von patzer
bei verschiedenen Delikten mit dem Faktor 10-20!!

Viele Grüße, Erling Plaethe

Robin Offline



Beiträge: 317

24.03.2015 16:53
#48 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #40
Vielen Dank lieber patzer, ich habs schon vorher kapiert. Nichts ist neu von dem was Sie mir da erklären wollen. Auch der Informationsgehalt solcher Beiträge, wie der Ihre, ist mir nicht neu. Ich lese sowas. Wenn auch ungern.
So. Nun erklärt Ihnen mal rp-online was über die Statistik aus dem Jahr 2013 (was aktuelleres habe ich für NRW noch nicht gefunden):

Zitat von http://www.rp-online.de/nrw/panorama/ein...g-aid-1.4583389
Herkunft der Einbrecher
Laut LKA-Lagebild waren von den 5284 Tatverdächtigen 2030 (38,4 Prozent) Ausländer. Die meisten von ihnen stammen aus Serbien (383), Rumänien (254) der Türkei (227) und aus Polen (124). Den Ermittlungen zufolge ist seit 2009 der Anteil der nichtdeutschen Verdächtigen von 27,9 auf 38,4 Prozent gestiegen. Für die Mehrheit der Einbrüche sind aber deutsche Staatsbürger verantwortlich (3254 Tatverdächtige). 2013 wohnten 61,5 Prozent der Verdächtigen (3294) in der Gemeinde oder im Kreis des Tatortes. 38,5 Prozent kamen als Reisende aus dem übrigen NRW oder anderen Bundesländern und dem Ausland.



Und wieviele dieser Deutschen sind Zugewanderte, die einen deutschen Pass haben? Keiner weiß es. Sie nicht. Ich nicht. Daran wird sich auch nichts ändern, muss es auch nicht. Die Politik verweigert vielerorts eine Veröffentlichung solcher Zahlen. Selbst eine Aufschlüsselung nach Nationalitäten wird in vielen Bundesländern vermieden. Das Argument ist dabei, dass durch eine Veröffentlichung Ressentiments geschürt werden würden. Im Umkehrschluss heißt das ja aber, dass man im Prinzip schon einräumt, dass die Fakten eine solche Sichtweise begründen würden. Man möchte aber lieber, dass eine Untermauerung mit Fakten nicht möglich wird. Dann kann man sie leicht als Ressentiment oder Phobie abtun.

Und, Herr Plaethe, ich möchte mir erlauben, Ihnen eine etwas provokative Frage zu stellen: wie oft haben sie in letzter Zeit in den Medien sagen wir mal von Nukleophobie oder Genetophobie gelesen, die in Deutschland graßiert? Nicht? Und von Xenophobie, Islamophobie, bürgerlichen Abstiegsängsten etc.? Ach so.
Mein Eindruck ist, dass viele Medien eben gerne diese Sichtweise verbreiten möchten und dies auch verhältnismäßig erfolgreich tun. Deswegen, so wage ich zu mutmaßen, sieht man auch in dem NTV-Beitrag, den Sie verlinkt haben, eine junge Frau, die mit ihren kleinen Brüdern vermutlich vor Gewalt und Gefahr geflohen ist. Mit Ausnahme von einigen rechten Spinnern (und selbst bei denen wäre ich mir nicht ganz sicher), wird jeder sich wünschen, dass denen hier in Deutschland Schutz und Asyl gewährt wird. Leider können wir aber nicht nachprüfen, ob es ein repräsentativer Fall ist. Genauso wenig, wie wir überprüfen können, ob die unbeholfen wirkende Äußerung des älteren "Wutbürgers" nun repäsentativ für die Bürgerveranstaltung war. Nehmen wir mal hypothetisch an, man hätte auch eine Gruppe junger Männer interviewen können, die deutsche Sozialleistungen erschleichen wollen und ihr Einkommen durch Kriminalität aufbessern wollen. Denen kein Asyl zusteht, die aber nicht abgeschoben werden können, weil sie ihre Pässe weggeworfen haben und ihr Herkunftsstaat zu der Zahl derer gehört, die deutschen Behörden keine Informationen zu Staatsangehörigen erteilt, um die Bundesrepublik so zu politischen Zugeständnissen nötigen zu können. Ich will nicht sagen, dass darüber gar nicht berichtet würde, aber doch häufig sehr weit ab von den rührenden Einzelschicksalen wie denen in dem NTV-Beitrag.
Mit anderen Worten, bei mir hat sich der Eindruck festgesetzt, dass solche Beispiele häufig mit Bedacht gewählt werden und manipulativ sein sollen. Auch bei vielen anderen Themen (Gentechnik, Atomkraft, Wirtschaftsliberalismus, Auslandsberichterstattung) scheint mir eine klare Tendenz in der Presse vorzuliegen über die man aber niemals einen Beweis oder einen konkreten Beleg liefern können wird. Da aber insbesondere in Bezug auf die im Bereich Zuwanderung in Deutschland thematisierten Fragen in Deutschland offizielle Statistiken und Presseberichterstattung fast die einzigen als seriös akzeptierten Quellen von Fakten in unserer Gesellschaft sind, bleibt gar nicht viel anderes übrig als sich - wie Sie es sagen - Ängsten oder Ressentiments hinzugeben (in anderen Fragen existieren immerhin noch etwas mehr Quellen, z.B. internationale Presse und staatliche und private Forschung in verschiedenen Ländern).
Um es kurz zu fassen: ich habe die Vermutung, dass es auf taktischem Kalkül beruht, die Diskussion in eine Ressentiment geladene und nicht faktenbasierte zu zwingen. Daher war auch der Schrecken über das Buch von Sarrazin so groß. Er hat es mit sehr emsiger Recherchetätigkeit tatsächlich geschafft, eine seriöse Faktenbasis zumindest zu einem kleinen Themenfeld zusammenzustellen. Das Buch wurde verkauft wie geschnitten Brot. Die Reaktion der Politik und Medien war, die Faktenbasis entweder komplett zu leugnen, ihm soziale Kälte und Zahlenspielerei zu unterstellen und die Diskussion auf Nebenschauplätze zu verlagern.
Dass das Bild der Protestbewegungen wie Pegida also so auf die Angst bezogen ist, ist daher sicherlich auch ein Verdienst der Presse. Und ein Stück weit ist es leider auch eine selbsterfüllende Prophezeiung. Wenn die Bürger, die dort demonstrieren gehen, in den Medien als Deppen, Herrenmenschen und Rassisten dargestellt werden, und sogar viele, die namentlich als Unterstützer bekannt wurden, mit einem Verlust ihrer beruflichen und bürgerlichen Existenz zu rechnen hatten, dann kommen eben irgendwann nur noch die, denen das nichts ausmacht und die eh nichts zu verlieren haben oder sich ganz wohl damit fühlen. Alle anderen denken sich vielleicht ihren Teil, bleiben aber lieber zu Hause. Dass gewalttätige Gegendemonstranten mit weitgehender Duldung von Politik und Presse dann noch ihr übriges tun, ist in diesem Land fast schon selbst verständlich. Die Familie mit minderjährigen Kindern wird man daher auf einer beliebigen Demo sehen können, aber nicht dort, wo man mit Böllern und Steinen beschmissen wird.

Schöne Grüße,
Robin

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

24.03.2015 16:54
#49 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #44
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #37

Das finde ich wirklich bemerkenswert, von einem Unterschied im Vorgehen deutscher und nichtdeutschen Einbrechern auszugehen. Aber es bestätigt mir meine Argumentation, wenn auch völlig ungewollt.



Werter Erling Plaethe,
habe ich nicht getan. Mangels Informationen und genügend Zeit mich einzuarbeiten, habe ich keine eigene Meinung geäußert. Ich habe lediglich Ihre Argumentation abgeklopft. Darüber kann man dann reden. Muss man aber nicht. Allerdings habe ich den Eindruck, manchmal schimmert auch bei Ihnen eine Schwarz-Weiß-Ideologie durch. Im Sinne von: neutrale Argumente gibt es nicht. Wer "falsche" Ideen oder Argumente auch nur anspricht, gehört bereits zu den "Bösen".

Gehörte es nicht ursprünglich mal zum guten Ton in Diskussionen, auch die Gegenposition zu prüfen? So wichtig ist mir das Thema aber nicht. Muss ich mich nicht weiter zu äußern.

Dann werden Sie doch konkret. Sie fragen was mein Argument voraussetzt und stellen danach eine spekulative Frage. Beides läßt eine Menge Raum, auch eine Spekulation die am Rande dessen liegt, was hier im Forum üblich ist. Das wissen Sie doch ganz genau.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

24.03.2015 16:57
#50 RE: Ein letzter Gedanke zu Pegida Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #45
Und wenn ich auf einer öffentlichen Versammlung wahrnehmbar eine Meinung äußere, dann wird das gemeinhin als "Demonstration" bezeichnet.

Nee, als Versammlung unter freiem Himmel.

Viele Grüße, Erling Plaethe

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