Zitat Ein Gespräch mit dem Luftfahrtbundesamt hat die Lufthansa entlastet: Bei Erteilung der Fluglizenz für den Germanwings-Piloten Andreas L. habe das Unternehmen keine Fehler gemacht. Entscheidend ist das für Haftungsfragen.
Zitat Vor dem Hintergrund des Germanwings-Absturz in den französischen Alpen, der vom Copiloten Andreas L. absichtlich herbeigeführt worden sein soll, hält Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ein Berufsverbot für Menschen mit Depressionen für denkbar.
Voraussetzung sei eine "sorgfältige medizinische Begutachtung", sagte Herrmann dem Magazin "Focus" laut einem am Freitag vorab veröffentlichten Bericht. Wenn diese Begutachtung zu dem Ergebnis komme, "dass etwa ein Pilot, ein Busfahrer oder ein Taxifahrer dauerhaft nicht mehr geeignet ist, Menschen oder sonstige Güter zu transportieren, ohne dass Gefahr für Leib und Leben anderer besteht, dann kann solchen Personen auch der Führerschein beziehungsweise die Lizenz entzogen werden", sagte Herrmann.
Der Aktionismus geht weiter, er hat sich nur verlagert.
Danke lieber Meister Petz.
Das find' ich gut. Es sollte auf weitere Berufsgruppen ausgeweitet werden.
Neben den Genannten fallen mir noch Politiker und Bundestagsabgeordnete ein. Journalisten auch? Ach nein, die nicht, sie sind eher Manisch oder haben eine Psychose. Jedenfalls komme ich zu diesem Eindruck wenn ich so manchen Beitrag lese oder höre.
Auch einen depressiven Chirurgen würde ich mir nicht wünschen. Ach es gäbe noch so viele Berufe, in denen Depressive einen Schaden anrichten können. Herr Minister Herrmann, es lohnt sich darüber nachzudenken.
Zitat Nach Angaben des RKI zur Prävalenz von Depressionen sind aktuell rund acht Prozent der Deutschen ab 18 Jahren betroffen.
Zitat von Paul im Beitrag #78Ach es gäbe noch so viele Berufe, in denen Depressive einen Schaden anrichten können. Herr Minister Herrmann, es lohnt sich darüber nachzudenken.
Gefährlich ist auch, dass Depressive ihre Erkrankung vertuschen, um ihren Job zu behalten, etwa indem sie die Psychologen belügen oder ihre Behandlung verheimlichen. Das war ja vermutlich auch bei dem Copiloten der Fall. Sie würden möglicherweise ihre Arbeit mißbrauchen, um ihre Erkrankung zu besiegen.
Dem muss vorgebeugt werden durch regelmässige und flächendeckende observationen, ob die arbeitnehmer_innen auch regelmässig den für nichtdepressive tüpischen tatendrang ausleben (etwa durch vereinsarbeit, demonstrationen und teilnahme an orgien). Es geht um das richtige mass an privatsphäre, um die gesellschaft zu schützen, genau wie --laut genossin Leyen-- das richtige mass an meinungsfreiheit nicht zu überschreiten ist. Wie gut, dass ein/e innenminister_in diesen vorschlag gemacht hat!
22 Milliarden. Bingo. Und das bezogen auf 2008, also kommt zwecks Aktualisierung noch ordentlich was oben drauf.
Diese sogenannten Kosten oder auch "Schäden" könnte man allerdings mit derselben Berechtigung als Erlöse bezeichnen - es handelt sich dabei um eine Frage der Perspektive, um nicht zu sagen um eine Geschmacksfrage.
Wenn im verlinkten Artikel z.B. von "5,2 Milliarden direkte Krankheitskosten" die Rede ist, dann sind diese auf Seiten der Anbieter (Ärzte, Kliniken etc., etc.) Umsätze, also Bestandteil des Sozialproduktes, also ggf. "Wachstum" welches ja allgemein bejubelt wird.
Wieso jammern eigentlich alle, wenn's im Medizinbetrieb Wachstum gibt und jubeln gleichzeitig wenn ein ebensolches Wachstum z.B. in der Autoindustrie stattfindet, obschon im Medizinbetrieb wesentlich mehr Arbeitnehmer beschäftigt werden als in der Autoindustrie? Im Übrigen werden an dieser Stelle Therapien bezahlt und keine Krankheiten - so wie man beim Autofahren nicht die Entfernung bezahlt sondern die Überwindung derselben.
Des Weiteren erscheinen dann auch noch "Kosten durch Mortalität" , immerhin angeblich 1,3 Milliarden. Das klingt nicht nur obskurant, denn wenn die 5,2 Milliarden "direkte Krankheitskosten" ne schlechte Nachricht sind, wieso ist dann die Mortalität keine gute? oder umgekehrt.
Denn wie die Versicherungsfritzen das ausgerechnet haben wollen und mit welchen Parametern und so - dieses Geheimnis wird leider nicht gelüftet. Kein Wunder, es kann sich nur um kompletten Schwachsinn handeln, was womöglich eine gute Überleitung zu Herrn Minister H. ist, der ein zweifelsohne bestürzendes Ereignis, das wir in ähnlicher Art im kommerziellen Flugverkehr seit 1979 bei ca. 10^9 Flugbewegungen weltweit 13 x (dukumentiert - wer will, kann noch 'ne "Dunkelziffer" annehmen und großzügig auf 100 aufrunden) hatten, heranzieht um "Handlungsbedarf" zu erspähen. Indessen ist das Bedrohungspotential von politischerseits festgestelltem "Handlungsbedarf" ein ganz anderes Kaliber als extrem seltene Unfallereignisse.
Zitat von Emulgator im Beitrag #79Sie würden möglicherweise ihre Arbeit mißbrauchen, um ihre Erkrankung zu besiegen.
(Anmerkung: ich habe die Ironie bemerkt. Nur ist dieser Gedanke gar nicht so abwegig)
Wenn die Depression nicht Ursache, sondern Folge von einer Erkrankung ist - wie beispielsweise bei vielen Patienten mit chronischen Schmerzleiden, die aufgrund der massiven, ständigen Schmerzen durchaus depressiv werden können - kann die feste Arbeit einen großen Beitrag dazu leisten, die Patienten in einem von ihnen tolerierbaren Erkrankungszustand zu halten. Die Bestätigung und positive Effekte auf die Psyche durch Arbeit kann so nicht nur die Depression lindern, sondern sogar die zugrundeliegende Schmerzerkrankung ertragbar machen. Dazu gibt es leider nur wenige wirklich aussagekräftige Studien, aber der Effekt ist auch logisch zu erklären. Am Beispiel Fibromyalgie z.B.: Fibro geht mit erniedrigten Serotonin-Leveln (ein Neurotransmitter/Neuromodulator und Gewebshormon, im Zentralnervensystem u.a. beteiligt an Schmerzempfindungs- und Schmerzverarbeitungsvorgängen) einher. Deswegen wirken einige Antidepressiva durchaus auch ohne begleitende Depression bei Fibromyalgiekranken (v.a. Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, SSRI,selective serotonin reuptake inhibitors, aber auch unspezifischere ADs wie Amitriptylin). Nun hat Bestätigung durch Teilnahme am Erwerbsleben mit allen Facetten durchaus eine Wirkung auf das Zentralnervensystem - und bewirkt u.a. auch eine vermehrte Serotonin-Ausschüttung, was gut für Fibro-Patienten ist.
Lange Rede, kurzer Sinn: ich will damit sagen, dass eine geregelte Erwerbstätigkeit (wie stark eingeschränkt sie auch immer möglich ist) für viele Patienten, auch für Depressionspatienten/Patienten mit Depressionen, ein wichtiges Element ist, um mit ihrer Erkrankung "fertig zu werden". Dafür braucht es auch keine zusätzliche gesetzliche Förderung, das heutige Level reicht mehr als aus. Berufsverbote hingegen sind wohl eher hinderlich - und nicht nur wegen des Vertuschungselementes. Ich glaube sogar, dass sich solche Dramen wie bei diesem Germanwingsflug dadurch nicht verhindern lassen werden. Sie werden eher noch ermöglicht, da Verheimlichung Vorteile bringt und dadurch dann die Verheimlichenden die notwendigen medizinischen Hilfsangebote nicht annehmen.
Naja, entspricht ungefähr dem Level von Reflektion, die man von einem bayrischen Innenminister erwartet. Dem würde ich allerdings etwas entgegenhalten, dass so ein bischen in der Debatte untergeht:
Andreas Lubitz hat nicht 150 Leute umgebracht, weil er depressiv war. Er hat 150 Leute umgebracht weil er, man entschuldige die deutliche Sprache, Sch... im Kopf war. Das Problem ist nicht, dass jemand depressiv ist. Das Problem ist in der Form nicht einmal, dass sich ein Depressiver umbringt (auch wenn das in aller Regel eine Tragädie ist, für die Person wie auch das Umfeld). Das Problem ist, dass das Werteverständnis von Andreas Lubitz derart schlecht gewesen ist, dass er es für akzeptabel oder richtig hielt 150 Leute zu ermorden. Es bringen sich derzeit in Deutschland etwa 10.000 (!) Menschen pro Jahr um. Bei der Mehrheit der Fälle dürften Depressionen der einen oder anderen Form eine Rolle spielen. Von diesen 10.000 ist dann eben auch mal einer dabei, der das Ethikverständnis einer Amöbe hat. Aber deswegen wird dieses Problem nicht zu einer Rechtfertigung, mal eben mehrere Millionen Menschen in Deutschland das Recht abzusprechen Autos zu fahren, Busse zu fahren oder Flugzeuge zu fliegen. Ich finde es deutlich wichtiger zu fragen, warum Andreas Lubitz bereit war 150 Leute umzubringen, denn dieses korrupte Wertesystem ist recht unabhängig von seiner Erkrankung.
Naja, entspricht ungefähr dem Level von Reflektion, die man von einem bayrischen Innenminister erwartet. Dem würde ich allerdings etwas entgegenhalten, dass so ein bischen in der Debatte untergeht:
Andreas Lubitz hat nicht 150 Leute umgebracht, weil er depressiv war. Er hat 150 Leute umgebracht weil er, man entschuldige die deutliche Sprache, Sch... im Kopf war. Das Problem ist nicht, dass jemand depressiv ist. Das Problem ist in der Form nicht einmal, dass sich ein Depressiver umbringt (auch wenn das in aller Regel eine Tragädie ist, für die Person wie auch das Umfeld). Das Problem ist, dass das Werteverständnis von Andreas Lubitz derart schlecht gewesen ist, dass er es für akzeptabel oder richtig hielt 150 Leute zu ermorden. Es bringen sich derzeit in Deutschland etwa 10.000 (!) Menschen pro Jahr um. Bei der Mehrheit der Fälle dürften Depressionen der einen oder anderen Form eine Rolle spielen. Von diesen 10.000 ist dann eben auch mal einer dabei, der das Ethikverständnis einer Amöbe hat. Aber deswegen wird dieses Problem nicht zu einer Rechtfertigung, mal eben mehrere Millionen Menschen in Deutschland das Recht abzusprechen Autos zu fahren, Busse zu fahren oder Flugzeuge zu fliegen. Ich finde es deutlich wichtiger zu fragen, warum Andreas Lubitz bereit war 150 Leute umzubringen, denn dieses korrupte Wertesystem ist recht unabhängig von seiner Erkrankung.
Interessante Überlegungen, die mich zu ein paar ketzerischen Gedanken veranlassen :
Das fünfte Gebot, welches als moralischer Leitfaden allgemein anerkannt wird, auch bei Nicht-Christen, schließt auch den Selbstmord ein. Letzteres ist allerdings nicht mehr allgemein anerkannt sondern vergessen, ganz im Gegenteil wird eine moralische Schubumkehr (wie das Volker Zastrow in der FAZ treffend bezeichnet hat) vorgenommen und von Freitod gesprochen.
Die moralische Problematik des Selbstmordes ist kulturell entsorgt und an die Psychopathologie überwiesen, denn naturwissenschaftlich angelegte Wenn-dann-Beziehungen erscheinen allemal bequemer als metaphysisches Sollen.
Den Selbstmord als eine selbstverständliche Berechtigung aufzufassen und lediglich psychopathologische Erklärungen zuzulassen ist womöglich nicht so unproblematisch wie das auf dem ersten Blick erscheint und dass Krankheit die Katogerie einer Ausrede annehmen ist zwar kulturell unkorrekt gedacht - aber ist das immer falsch gedacht? Könnte es nicht sein, dass die moralische Unbedenklichkeit des Selbstmordes auch die Bedenklichkeit von Mord überhaupt verringern kann?
Zitat von Dennis the Menace im Beitrag #80 Diese sogenannten Kosten oder auch "Schäden" könnte man allerdings mit derselben Berechtigung als Erlöse bezeichnen - es handelt sich dabei um eine Frage der Perspektive, um nicht zu sagen um eine Geschmacksfrage.
Wenn im verlinkten Artikel z.B. von "5,2 Milliarden direkte Krankheitskosten" die Rede ist, dann sind diese auf Seiten der Anbieter (Ärzte, Kliniken etc., etc.) Umsätze, also Bestandteil des Sozialproduktes, also ggf. "Wachstum" welches ja allgemein bejubelt wird.
In dieser Aussage steckt ein Denkfehler. Der allerdings sehr verbreitet ist. Sogar so verbreitet, dass man ihm einen eigenen Namen gegeben hat: "Broken Window Fallacy". Also die (fehlerhafte) Annahme, dass eine zerbrochene Fensterscheibe (oder eine zu behandelnde Krankheit) volkswirtschaftlich irgendwie zu begrüßen wäre, weil sie ja für Beschäftigung sorgt beim Glaser (oder beim Arzt).
Zitat von Florian im Beitrag #84Der allerdings sehr verbreitet ist. Sogar so verbreitet, dass man ihm einen eigenen Namen gegeben hat: "Broken Window Fallacy".
Selbige sollte man aber nicht überstrapazieren. Wenn man akzeptiert, dass die Bekämpfung von Krankheiten ein ebensolches menschliches Grundbedürfnis ist wie Essen und Trinken, dann hört die Analogie zu einem durch Menschen verursachten Vermögensverlust schnell auf. Da wir keine Möglichkeit kennen, z.B. Depressionen zu verhindern, geschweige denn sie mutwillig herbeiführen zu können, ist deren Behandlung ebenso wohlstandserhöhend wie die Produktion eines Kraftfahrzeugs, das ja auch nur aufgrund des menschlichen Defizits, nicht so schnell unterwegs sein und dabei so viel tragen zu können wie Superman, erforderlich ist.
-- Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau, verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau. (Reinhard Mey)
In der FAZ attestiert heute der Psychiater Rainer M. Holm-Hadulla Andreas Lubitz volle Verantwortung für sein Tun:
Zitat FAZ, 13.04.15, "Der kalte Hass des Narzissten"
Nach allem, was wir wissen, handelte Andreas Lubitz ausgeglichen und mit klarem Verstand. Mehrere Ärzte bemerkten in den Tagen und Wochen vor der Tat keine Selbst- und Fremdgefährdung, sonst hätten sie auch aus juristischen Gründen handeln müssen. Der Paragraph 34 Strafgesetzbuch erlaubt ihnen in einem solchen Fall nicht nur, sich über die Schweigepflicht hinwegzusetzen, sondern verpflichtet sie zu handeln. Angesichts von dreißig Prozent der Bevölkerung, die nach dem Gesundheitssurvey des Robert-Koch-Instituts 2011 irgendwann einmal im Leben psychische Probleme haben, die man als krankhaft ansieht, kommt dies sehr selten vor. Etwa zehntausend Menschen nehmen sich jährlich in Deutschland das Leben. Ein erweiterter Suizid, in dem der Depressive nahe Angehörige in einer ihm ausweglos erscheinenden Situation nicht zurücklassen möchte, ist sehr selten.
Andreas Lubitz hatte den selbstmörderischen Mord lange und umsichtig geplant. Auch am Tag der Tat flog er mit seinen Kolleginnen und Kollegen nach Barcelona und schien keine besorgniserregenden Verhaltenweisen zu zeigen. Noch kurz vor der Katastrophe wirkte er so besonnen und ausgeglichen, dass der Pilot ihm das Flugzeug zur alleinigen Steuerung anvertraute. Mit anderen Worten: eine schwere psychische Störung, die die Einsichts- und Steuerungsfähigkeit von Andreas Lubitz aufhob, scheint nicht offensichtlich gewesen zu sein. ... Die grandiose Zerstörung macht das Verbrechen von Andreas Lubitz einem terroristischen Anschlag vergleichbar. Der kalte Hass kann so stark werden, dass ohne Rücksicht auf individuelles Leiden von Hunderten der eigene Narzissmus exekutiert wird. Andreas Lubitz ist dafür verantwortlich. Vielleicht haben es narzisstisch gestörte Personen aufgrund von Anlagefaktoren, frühkindlicher Verwahrlosung oder Misshandlung und schwierigen Lebensumständen schwerer, mit Kränkungen konstruktiv umzugehen. Aber kein Gen hat Andreas Lubitz für diese Tat vorbestimmt, und keine Störung der Hirnfunktion hat ihn dazu gebracht, ein Flugzeug mit 150 Menschen gelassen und gezielt in eine Felswand zu steuern.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #77Von wegen allgemeines Desinteresse:
Zitat Vor dem Hintergrund des Germanwings-Absturz in den französischen Alpen, der vom Copiloten Andreas L. absichtlich herbeigeführt worden sein soll, hält Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ein Berufsverbot für Menschen mit Depressionen für denkbar.
Voraussetzung sei eine "sorgfältige medizinische Begutachtung", sagte Herrmann dem Magazin "Focus" laut einem am Freitag vorab veröffentlichten Bericht. Wenn diese Begutachtung zu dem Ergebnis komme, "dass etwa ein Pilot, ein Busfahrer oder ein Taxifahrer dauerhaft nicht mehr geeignet ist, Menschen oder sonstige Güter zu transportieren, ohne dass Gefahr für Leib und Leben anderer besteht, dann kann solchen Personen auch der Führerschein beziehungsweise die Lizenz entzogen werden", sagte Herrmann.
Der Aktionismus geht weiter, er hat sich nur verlagert.
Lieber Petz, Sie haben Recht: Es geht weiter und immer weiter: http://www.welt.de/politik/deutschland/a...-Andreas-L.html Dort auch noch mit weiteren Links. Für mich ein Beweis dafür, dass man auch auf einem toten Pferd noch reiten kann.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #77Von wegen allgemeines Desinteresse:
Zitat Vor dem Hintergrund des Germanwings-Absturz in den französischen Alpen, der vom Copiloten Andreas L. absichtlich herbeigeführt worden sein soll, hält Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ein Berufsverbot für Menschen mit Depressionen für denkbar.
Voraussetzung sei eine "sorgfältige medizinische Begutachtung", sagte Herrmann dem Magazin "Focus" laut einem am Freitag vorab veröffentlichten Bericht. Wenn diese Begutachtung zu dem Ergebnis komme, "dass etwa ein Pilot, ein Busfahrer oder ein Taxifahrer dauerhaft nicht mehr geeignet ist, Menschen oder sonstige Güter zu transportieren, ohne dass Gefahr für Leib und Leben anderer besteht, dann kann solchen Personen auch der Führerschein beziehungsweise die Lizenz entzogen werden", sagte Herrmann.
Oje, jetzt kommts: Ich muß einen CSU-Minister in Schutz nehmen.
Wenn man mal genau liest, was Herrmann da gesagt hat, dann ist das eigentlich trivial und keine Neuerung, sondern nur Beschreibung des geltenden Zustands. Herrmann fordert eben NICHT "Berufsverbot für Depressive", sondern weist einfach nur darauf hin, daß bei sorgfältiger Einzelfallprüfung selbstverständlich eine Lizenz auch wieder entzogen werden kann. Schließlich gehört psychische Eignung zu den Lizensierungsvoraussetzungen für Piloten.
Man stelle sich mal vor, der Minister hätte das Gegenteil gesagt. So etwa "Völlig egal, was die medizinische Prüfung ergibt - Piloten oder Busfahren dürfen trotzdem nie an der Ausübung ihres Berufs gehindert werden".
Zitat von Meister Petz im Beitrag #77Von wegen allgemeines Desinteresse:
Zitat Vor dem Hintergrund des Germanwings-Absturz in den französischen Alpen, der vom Copiloten Andreas L. absichtlich herbeigeführt worden sein soll, hält Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ein Berufsverbot für Menschen mit Depressionen für denkbar.
Voraussetzung sei eine "sorgfältige medizinische Begutachtung", sagte Herrmann dem Magazin "Focus" laut einem am Freitag vorab veröffentlichten Bericht. Wenn diese Begutachtung zu dem Ergebnis komme, "dass etwa ein Pilot, ein Busfahrer oder ein Taxifahrer dauerhaft nicht mehr geeignet ist, Menschen oder sonstige Güter zu transportieren, ohne dass Gefahr für Leib und Leben anderer besteht, dann kann solchen Personen auch der Führerschein beziehungsweise die Lizenz entzogen werden", sagte Herrmann.
Oje, jetzt kommts: Ich muß einen CSU-Minister in Schutz nehmen.
Wenn man mal genau liest, was Herrmann da gesagt hat, dann ist das eigentlich trivial und keine Neuerung, sondern nur Beschreibung des geltenden Zustands. Herrmann fordert eben NICHT "Berufsverbot für Depressive", sondern weist einfach nur darauf hin, daß bei sorgfältiger Einzelfallprüfung selbstverständlich eine Lizenz auch wieder entzogen werden kann. Schließlich gehört psychische Eignung zu den Lizensierungsvoraussetzungen für Piloten.
Man stelle sich mal vor, der Minister hätte das Gegenteil gesagt. So etwa "Völlig egal, was die medizinische Prüfung ergibt - Piloten oder Busfahren dürfen trotzdem nie an der Ausübung ihres Berufs gehindert werden".
Lieber R.A. es geht nicht darum was Herrmann nicht gesagt hat, sondern darum was Herrmann gesagt hat.
Er hat nicht darauf hingewiesen, dass zur Ausübung bestimmter Berufe eine Berufstauglichkeit gegeben sein muss. Er hat nicht auf die Berufsunfähikeit hingewiesen, die eintreten kann und die ärztlich festgestellt werden muss. Auch auf die Ungeeignetheit für einen bestimmten Beruf hat er nicht hingewiesen. Darauf hat er nicht hingewiesen, sondern nur auf die Berufsunfähigkeit wegen Depression bei Piloten und Bus- oder Taxifahrern. Damit erweckt er den Eindruck, dass es das bisher nicht gab und jeder schwer Depressive als Pilot als Busfahrer weiter arbeiten konnte. Jetzt behaupte ich einfach mal, dass auch deswegen schon Piloten und Busfahrer Berufsunfähig wurden, genau so wie auch Depressive für andere Berufe.
Für mich ist seine Aussage eine Tautologie, mit der er auf "Blödenfang" gehen wollte. Deshalb kann ich ihn nicht in Schutz nehmen.
Herrmann wäre besser beraten gewesen, wenn er nichts gesagt hätte.
Zitat von Paul im Beitrag #89Lieber R.A. es geht nicht darum was Herrmann nicht gesagt hat, sondern darum was Herrmann gesagt hat.
Natürlich. Ich habe nur die Absurdität der gegenteiligen Aussage demonstriert, weil seine Aussage eben eigentlich völlig harmlos war.
Zitat Darauf hat er nicht hingewiesen, sondern nur auf die Berufsunfähigkeit wegen Depression bei Piloten und Bus- oder Taxifahrern. Damit erweckt er den Eindruck, dass es das bisher nicht gab und jeder schwer Depressive als Pilot als Busfahrer weiter arbeiten konnte.
Er hat nicht davon gesprochen, daß das neu eingeführt werden soll. Er hat nur gesagt, daß so ein Vorgehen sinnvoll ist. Ja, vom Kontext her kann man das natürlich als Forderung nach Neuerung verstehen.
Ich halte das für einen zulässigen rhetorischen Kniff. Gar nichts machen kommt bei einem verantwortlichen Politiker schlecht an. Aber von der Sachlage her gibt es vielleicht gar nichts zu machen. Also camoufliert er den beabsichtigten Verzicht auf irgendeine Handlung durch Rezitation der aktuellen Rechtslage.
Zitat Für mich ist seine Aussage eine Tautologie, mit der er auf "Blödenfang" gehen wollte.
Er wurde gefragt und mußte zuständigkeitshalber antworten. Und er hatte verständlicherweise keine Lust, in einer hysterisierten Presse vorgeführt zu werden. Und er hat zu Recht erwarten können, daß die Presse zu oberflächlich arbeitet, um die Tautologie zu erkennen oder zu entlarven. Das halte ich unter den Rahmenbedingungen des deutschen Politik- und Medienbetriebs für eine vernünftige und legitime Reaktion. Alleine schon, um den hier in der Diskussion beklagten sinnlosen Aktionismus zu verhindern.
Zitat Herrmann wäre besser beraten gewesen, wenn er nichts gesagt hätte.
Das geht nicht. Der zuständige Minister muß auf solche Pressefragen antworten.
Zitat von R.A. im Beitrag #90 Er wurde gefragt und mußte zuständigkeitshalber antworten. Und er hatte verständlicherweise keine Lust, in einer hysterisierten Presse vorgeführt zu werden. Und er hat zu Recht erwarten können, daß die Presse zu oberflächlich arbeitet, um die Tautologie zu erkennen oder zu entlarven. Das halte ich unter den Rahmenbedingungen des deutschen Politik- und Medienbetriebs für eine vernünftige und legitime Reaktion. Alleine schon, um den hier in der Diskussion beklagten sinnlosen Aktionismus zu verhindern.
Er konnte ja schließlich nicht ahnen, dass seine Aussage in Zettels kleinem Zimmer analysiert wird.
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