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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 102 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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R.A. Offline



Beiträge: 8.171

21.04.2015 17:18
Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Ein sehr bitteres Thema. Eine perfekte Lösung wird es nie geben können. Also wird man an einer der schlechtesten festhalten.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.551

21.04.2015 19:38
#2 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Allein die nackten Zahlen werden dazu führen, daß man sich über kurz oder lang mit der Realität anstatt der Moral befassen muss. Und zwar eher kurz.

http://pixelstruktur.de/wordpress/wp-con...te-bis-2014.png
(Die Anzahl der 2014 gestellten Asylanträge in Deutschland belief sich dann bis zum Jahresende auf 202.834).

Ende Februar belief sich die mehr-oder-weniger offizielle Schätzung für 2015 auf ~250.000.
Ende März war das auf "bis zu einer halben Million" emendiert worden.
Gestern habe ich zu ersten Mal von "bis zu einer Million" gelesen.

Die Fortschreibung des Trends, falls er ungebrochen in dieser Weise expandiert, weist für das Jahr 2018
64 Millionen aus.
Die Ursachen, die als wirkliche oder angegebene Auslöser dienen: die Bürgerkriege in Afrika und im Nahen Ostenm werden sich bis dahin nicht wandeln. Vom Nahen Osten darf geschätzt werden, daß der dortige Konflikt der Dynamik des Dreissigjährigen Krieges gehorcht und nicht zu Ende gehen wird, bis zwei aufeinanderfolgende Generationen gestorben oder geflohen sind.
Dazu ist einzurechnen, daß mit jedem Kontingent von Flüchtlingen, die es nach Europa schaffen, ein verschärfter Status Quo geschaffen wird, auf den wieder aufgesattelt wird, hinter den es aber nicht zurück geht.

Nicht zuletzt wird die "australische Lösung", die jeden, der einsieht, daß er auf diesem Weg keine Chance hat, ans Ziel zu gelangen, dazu bringt, darauf zu verzichten, davor bewahren, im Meer den Tod zu finden. Letztendlich wird sie sich als die einzig gangbare, also pragmatischste Vorgehensweise erweisen.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

21.04.2015 19:43
#3 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2
Allein die nackten Zahlen werden dazu führen, daß man sich über kurz oder lang mit der Realität anstatt der Moral befassen muss.

Wird man (wobei die zitierten Zahlen nur die offiziellen Asylbewerber umfassen, nicht die Flüchtlingskontingente).

Aber weil man immer noch den moralischen Anschein heucheln will, wird die Lösung deutlich schlechter sein als möglich.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.551

21.04.2015 20:36
#4 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Man wird wohl nicht umhin kommen, gegen die HerzJesu-Sozialisten aller Couleur selbst Moral in Anschlag zu bringen, anstatt nüchterne Zahlen. Gegen die sind sie resistent; der gute Wille setzt da ja sogar Naturgesetze außer Kraft, um wieviel mehr die der Ökonomie & Anthropologie. Nur muß das im denkbar nüchternsten Gestus erfolgen; Sarrazin läßt grüßen.

Vielleicht so:
Eine Integration der Flüchtlinge wird es in den meisten Fällen nicht geben: Das wird weder von ihnen noch der einhemischen Bevölkerung gewünscht (wichtig: und zwar völlig unabhängig von "biodeutsch" oder MiHiGru). Letztlich ist der Raum für Unterbringungen doch begrenzt. Wer den Libanon wegen der hohen Zahl der dortigen Refugees erwähnt, sollte bedenken, daß er für die meisten nur Zwischenstation darstellt, auf die dortigen materiellen Verhältnisse: Das So-Weiter führt binnen kurzem zu Zeltstädten wie dort, zu Lagern (die Alternative ist die Beschlagnahme von Wohnraum). Die moralische Vorhaltung von deutscher Seite an 2/3 der EU & den Petro-$$-Gürtel des Dar-al-Islam, doch bitte in gleichem Maß mitzutun, dürfte sich als schwacher Anreiz erweisen. Wie in Syrien & Libanon zu beobachten, wird der Vertriebenen-Status in dieser Konstellation erblich.

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

21.04.2015 21:40
#5 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #1
Denn die "Schiffbrüche" vor Lampedusa haben ja fast nichts damit zu tun, daß die eingesetzten Schiffe die Überfahrt nicht mehr schaffen würden. Sondern sie werden von den Schleppern bewußt versenkt, um die europäischen Schiffe zum Eingreifen zu zwingen und damit zur Anlandung der geretteten Passagiere auf EU-Territorium.

Hast Du dafür einen Beleg? Und wenn ja, kommt das häufig vor?

Gruß Petz

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.551

21.04.2015 22:18
#6 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten
Paul Offline




Beiträge: 1.285

22.04.2015 01:10
#7 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Gestern habe ich im Fernsehen (ARD oder ZDF) gehört, dass zu hoffen sei, dass die jüngsten Ereignisse im Mittelmeer eine ähnliche Signalwirkung in der Flüchtlingsfrage auslösen mögen wie Fukushima bezüglich der Atomkraftwerke. Die Rettungen im Mittelmeer müsste noch weiter verstärkt werden und allen Flüchtlingen in Europa ein Bleiberecht eingeräumt werden.
(Leider kann ich die Sendung nicht mehr finden. Deshalb kein Link, sondern nur meine Erinnerung.)

Dieser Vergleich hat mich sehr beeindruckt.

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JE SUIS JUIF

AldiOn Offline




Beiträge: 983

22.04.2015 03:26
#8 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Man sollte das auch mal von der anderen Warte aus sehen.
Wer gute Französichkenntnisse hat sollte sich mal
Emigration, immigration : comment venir en Europe ?
durchlesen

Die deutsche Zusammenfassung:

Zitat
Der folgende Zweiteiler – französischer Originaltitel von Teil 1: Venir en Europe – mode d’emploi vom 9. Juni 2006/24. April 2007 – gibt etwas Aufschluss darüber, wie Senegalesen und vermutlich auch andere Afrikaner den Weg in die EU, insbesondere nach Frankreich finden. Er ist unzweifelhaft in satirischem und sogar zynischem und teilweise ordinärem Stil geschrieben, gibt aber vor, ein Ratgeber zu sein. Das ist er möglicherweise trotzdem. Oder eben auch nicht – das wird nicht vollkommen klar; die Seite Senegalaisement.com, auf der er erschienen ist, ist jedoch keineswegs eine Satireseite sondern eine Informationsseite über den Senegal und Frankreich. Darüber hinaus steckt ganz offensichtlich großes Wissen über beide Länder und mehr als nur ein Körnchen Wahrheit hinter dem satirisch aufgemachten Ratgeber.



Der Autor hat diesen Ratgeberteil vollständig übersetzt. Allerdings werde ich den Link nicht hier veröffentlichen. Aus gutem Grund da es sich um eine extrem rassistische Internetpräsenz handelt. Die Betreiber dieses Blogs hätten vollständig recht, meinen Account zur Disposition zu stellen.

Wer es etwas seriöser möchte für den gibt es eine Buchempfehlung:
Bekenntnisse eines Menschenhändlers: Das Milliardengeschäft mit den Flüchtlingen: Amazon.de: Andrea Di Nicola, Giampaolo Musumeci: Bücher


Zitat
Das Buch Bekenntnisse eines Menschenhändlers vermittelt derzeit den wohl detailliertesten Einblick in das Geschäft der illegalen Einwanderung. Der italienische Kriminologe Andrea Di Nicola und der Journalist Giampaolo Musumeci sind zweieinhalb Jahre lang durch die halbe Welt gereist, um die Machenschaften der „größten kriminellen Reiseagentur der Welt“ aufzudecken.
Wer begreifen will, warum immer mehr Menschen nach Europa gelangen, obwohl zugleich die Ausgaben für Sicherheitsmaßnahmen an der europäischen Außengrenze in die Höhe schießen, muß sich mit den illegalen Unternehmen beschäftigen, die für die Flüchtlinge die Reise organisieren. 2005 betrug der Etat der europäischen Grenzagentur FRONTEX noch etwas mehr als sechs Millionen Euro. Inzwischen sind es 114 Millionen Euro, doch gebracht hat diese Erhöhung nichts.
Die Schleuser agieren anscheinend raffinierter als die Grenzschützer. Sie setzen auf immer neue Methoden des illegalen Grenzübertritts, nutzen immer neue Wege und im Zweifelsfall können sie die Grenzer immer noch schmieren. Man schätzt, daß derzeit im Geschäft mit illegalen Flüchtlingen jährlich drei bis 20 Milliarden Dollar umgesetzt werden. Die Schätzungen gehen zwar ziemlich weit auseinander.
Eins ist aber sicher: Die größten Schleuser-Unternehmen verdienen mit der Organisation der illegalen Einwanderung jedes Jahr mehrere Millionen Euro. Di Nicola und Musumeci betonen, daß es sich um ein gigantisches ethnisches Netzwerk handele, „das sich von Afghanistan bis nach Nordeuropa erstreckt und eine Heerschar von Menschen beschäftigt, die sich in seinem Dunstkreis bewegen“.
Es gibt Mitarbeiter, die sich nur um die Akquise neuer Flüchtlinge kümmern. Diese bewerben dann Europa als einen Flecken Erde, wo es „große Häuser, SUVs, Taschen voller Geld, das man ganz leicht ‚macht‘, Bier nach Herzenslust und Fleisch, so viel man will“, gibt. Die Werbung geschieht teils über Mund-zu-Mund-Propaganda, teils aber auch über legale Kanäle wie Reisebüros oder Anzeigen in der Lokalzeitung.
Die größten Schleuser der Welt haben ein System von Subunternehmen aufgebaut, sie beschäftigen „Area Manager“ an den Grenzen und pflegen Kontakte zu Wirtschaft, Politik und Polizei. Man kann bei der größten kriminellen Reiseagentur der Welt so ziemlich jede Einschleusungsdienstleistung erhalten, die man braucht und die zum eigenen Geldbeutel paßt.
Da gibt es so etwas wie einen „Basis-Tarif“, bei dem der Einwanderer selbst viel laufen muß, vielleicht auch mal irgendwo Zwangsarbeit verrichten muß und in irgendeinem Lkw wie Vieh transportiert wird. Das Ganze steigert sich bis hin zum Erste Klasse-Flug direkt nach Europa mit gefälschten Papieren. Die passende Geschichte für die Asylbehörde im gewünschten Zielland wird natürlich für einen entsprechenden Preis auch verkauft. Je nach Strecke und Umfang der Dienstleistung kostet eine Einschleusung derzeit zwischen ein paar Tausend Euro bis hin zu unvorstellbaren Beträgen von über 50.000 Euro.
Diese hohen Beträge wirken nicht abschreckend. Im Gegenteil: sie können sogar zum Wachstum der Branche beitragen, da Familien häufig einem Sohn die illegale Einwanderung nach Europa nur finanzieren können, wenn ein anderes Familienmitglied sich dem Schleuserunternehmen anschließt und z.B. weitere „Flüchtlinge“ anwirbt. Ratenzahlung und dubiose Finanzierungsmodelle gibt es im Geschäft der illegalen Einwanderung selbstverständlich auch.
Das Buch Bekenntnisse eines Menschenhändlers ist im Reportagestil geschrieben. Es verrät, wie die Einschleusung auf Luxusjachten und mit Hilfe von korrupten italienischen Landwirten funktioniert, wer die besten Kunden der Schleuser sind (die Syrer), warum Drogenhandel, Terrorismus, organisierte Kriminalität und Menschenschmuggel aufs Engste zusammenhängen, und wie es den Köpfen der Unternehmen gelingt, weitestgehend im Verborgenen zu agieren.
Vorschläge zur besseren Bekämpfung von illegaler Einwanderung finden sich in dem Buch nicht. Es besteht aber kein Zweifel, daß allein weitere Sicherheitsmaßnahmen wenig helfen werden. Dazu sind die Schleuser-Unternehmen einfach viel zu weitgehend vernetzt und technisch zu gut ausgerüstet. Man müßte schon an jeder Grenze jeden Kofferraum durchwühlen und ein besseres Überwachungssystem, als es die Stasi hatte, aufbauen, um die illegale Einwanderung auch nur einigermaßen einzudämmen. Selbst dann jedoch würden die Schleuser-Unternehmen noch genug korrupte Grenzer finden, die ihre Kunden durchwinken.
Andrea Di Nicola und Giampaolo Musumeci: Bekenntnisse eines Menschenhändlers. Das Milliardengeschäft mit den Flüchtlingen. 206 Seiten. Verlag Antje Kunstmann, München 2015, 18.95 €

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Wegen der aktuellen Krise werde ich fortan Krimsekt, russischen Kaviar, russische Puppen, russische Eier und Boeuf Stroganoff boykottieren

AldiOn Offline




Beiträge: 983

22.04.2015 03:33
#9 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #4
Letztlich ist der Raum für Unterbringungen doch begrenzt.
Das nun stimmt überhaupt nicht. Nach dem Krieg wurden unter viel ungünstigeren Bedingungen immerhin 13 Millionen Vertriebene aufgenommen. Mit einer sachgemäßen Wohnungsbewirtschaftung würde man jetzt noch mehr unterkriegen.

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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.551

22.04.2015 08:44
#10 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von AldiOn im Beitrag #9
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #4

Das nun stimmt überhaupt nicht. Nach dem Krieg wurden unter viel ungünstigeren Bedingungen immerhin 13 Millionen Vertriebene aufgenommen.


Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #4
(die Alternative ist die Beschlagnahme von Wohnraum
Ich fürchte aber, daß die den Umständen geschuldete Solidarität zwischen den rechtgläubigen Syriendeutschen und den rechtgläubigen Senegaldeutschen untereinander wie gegenüber den Verlierern des 3. Weltkriegs erst noch zu erweisen wäre.

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

22.04.2015 11:03
#11 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von AldiOn im Beitrag #8
Man sollte das auch mal von der anderen Warte aus sehen.
Wer gute Französichkenntnisse hat sollte sich mal
Emigration, immigration : comment venir en Europe ?
durchlesen

Die deutsche Zusammenfassung:

Zitat
Der folgende Zweiteiler – französischer Originaltitel von Teil 1: Venir en Europe – mode d’emploi vom 9. Juni 2006/24. April 2007 – gibt etwas Aufschluss darüber, wie Senegalesen und vermutlich auch andere Afrikaner den Weg in die EU, insbesondere nach Frankreich finden. Er ist unzweifelhaft in satirischem und sogar zynischem und teilweise ordinärem Stil geschrieben, gibt aber vor, ein Ratgeber zu sein. Das ist er möglicherweise trotzdem. Oder eben auch nicht – das wird nicht vollkommen klar; die Seite Senegalaisement.com, auf der er erschienen ist, ist jedoch keineswegs eine Satireseite sondern eine Informationsseite über den Senegal und Frankreich. Darüber hinaus steckt ganz offensichtlich großes Wissen über beide Länder und mehr als nur ein Körnchen Wahrheit hinter dem satirisch aufgemachten Ratgeber.


Der Autor hat diesen Ratgeberteil vollständig übersetzt. Allerdings werde ich den Link nicht hier veröffentlichen. Aus gutem Grund da es sich um eine extrem rassistische Internetpräsenz handelt. Die Betreiber dieses Blogs hätten vollständig recht, meinen Account zur Disposition zu stellen.


Lieber AldiOn,

ich lasse dieses Zitat um der Klarheit willen stehen, obwohl es wirklich übel ist. Es ist nämlich nicht einmal eine Verschwörungstheorie, da der Autor ja den satirischen Hintergrund verstanden hat und deshalb zwei Nebelkerzen wirft - zum einen "es könnte ja doch ernstgemeint sein" und zum anderen "diejenigen, die die Satire nicht verstehen, können daraus nützliche Informationen ziehen." Es ist bewusste Schmutzpropaganda.

Ob Ihr Account zur Disposition steht, hängt nicht davon ab, ob Sie einen Link posten, den sowieso jeder findet, der dazu in der Lage ist, ihren ausreichend langen Absatz in ein Suchfeld zu kopieren. Es hängt davon ab, ob Sie sich diesen Müll zu eigen machen wollen. In dem Bezug ist ihr Beitrag nicht so eindeutig, wie man es erwarten sollte.

Petz, als Moderator

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

22.04.2015 13:39
#12 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

@Elkmann, #6

Ach, das hatte ich immer schon angenommen, aber nie einen Beleg finden können. Umso mehr erhebt sich doch die Frage, mit welchen schwimmenden Untersätzen die "Kapitäne" und "Besatzungen" dem Untergang entkommen und warum man die nicht schon lange ratzfatz versenkt?

Edit: Bezug eingefügt

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

22.04.2015 13:46
#13 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Thomas Pauli im Beitrag #12
@Elkmann, #6

Ach, das hatte ich immer schon angenommen, aber nie einen Beleg finden können. Umso mehr erhebt sich doch die Frage, mit welchen schwimmenden Untersätzen die "Kapitäne" und "Besatzungen" dem Untergang entkommen und warum man die nicht schon lange ratzfatz versenkt?

Edit: Bezug eingefügt

Wer will da ohne klare Rules of Engagement Schiffe/Boote versenken wollen?

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.551

22.04.2015 13:58
#14 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Die Selbstversenkung dient ja dem Zweck, daß die Passagiere von den europäischen Patrouillen aufgefischt werden & somit erst einmal auf Jahre die Europäer beschäftigen. Die spektakulären Schiffbrüche weit vor dem Ziel sind Überreaktioen oder Überschätzungen Der Besetzungen. Die werden nicht vorsätzlich als "Totenschiffe" losgeschickt- Versenkung durch die Europäer käme höchstens in Frage, nachdem alle Insassen an Bord genommen sind; ansonsten würde das den Tatbestand des Kriegsverbrechens erfüllen. Die Australier bewegen sich hier in einer Grauzone, weil sie riskieren, daß die abgefangenen Nussschalen auf der Rückfahrt mit Maunn & Maus sinken. Hier gilt das Verursacherprinzip: Wer damit in See sticht & dort an Bord geht, ist verantwortlich. Das sind Fischerboote. Wenn die EU durch Schiffzerstörungen präventiv wirken will, wie das z.Zt. angedacht ist, läuft das darauf hinaus, den Küstendörfern an den nordafrikanischen Küste die Lebensgrundlagen zu nehmen.

AldiOn Offline




Beiträge: 983

22.04.2015 14:11
#15 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #11

Es hängt davon ab, ob Sie sich diesen Müll zu eigen machen wollen. In dem Bezug ist ihr Beitrag nicht so eindeutig, wie man es erwarten sollte.

Petz, als Moderator

In dem Buch von Andrea Di Nicola und Giampaolo Musumeci wird das ganze ja bestätigt. Eigentlich gehen sie ja über die Existenz einer Ratgeberseite in einem Land weit hinaus indem sie von einer ganzen Auswanderungsinfrastruktur sprechen:

Zitat
Es gibt Mitarbeiter, die sich nur um die Akquise neuer Flüchtlinge kümmern. Diese bewerben dann Europa als einen Flecken Erde, wo es „große Häuser, SUVs, Taschen voller Geld, das man ganz leicht ‚macht‘, Bier nach Herzenslust und Fleisch, so viel man will“, gibt. Die Werbung geschieht teils über Mund-zu-Mund-Propaganda, teils aber auch über legale Kanäle wie Reisebüros oder Anzeigen in der Lokalzeitung.

Diese Infrastruktur ist ja nichts irgendwie neues. Das gleiche hat es ja bereits im 19. Jahrhundert in Europa gegeben. Unter vergleichbaren Verhältnissen ist damals gut 1/3 der europäischen Bevölkerung nach Amerika ausgewandert (und haben die Ureinwohner weitgehend ausgerottet).

Ich vermag nicht zu erkenen, daß ich etwas irgendwie ethisch fragwürdiges gepostet habe. Wenn man sich die Frage stellt warum diese Menschen solche Strapazen und Gefahren auf sich nehmen, muß man doch die umfassenden Maßnahmen zur Förderung dieser Wanderungsbewegung in Betracht ziehen.

Würde man dies in der Politik machen würde man nicht auf die verquere Idee kommen, kleine Schiffe versenken zu wollen (man denke nur daran, daß dabei auch mal ein volles Boot getroffen werden könnte) sondern würde über eine gegenläufige Marketingkampagne in den "Entsendeländern" nachdenken - wie es ja Australien tatsächlich handhabt.

Von dem Buch von Andrea Di Nicola und Giampaolo Musumeci kann man ja nicht den mit Fakten unterlegten Originaltext einsehen (solange man das Buch nicht kauft) während man dies bei der Internetpräsenz - auf den Senegal beschränkt - tun kann. Beides ergänzt sich m.E. sehr gut und ist nur eine Darstellung wesentlicher Fakten. Mit "zu eigen machen wollen" hat das überhaupt nichts zu tun.

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HR ( gelöscht )
Beiträge:

23.04.2015 01:09
#16 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Eine solch klare Ansage und Haltung seitens der EU? https://www.youtube.com/watch?v=rT12WH4a92w&feature=youtu.be
Eher sinkt das Boot im Abendrot.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.551

23.04.2015 10:21
#17 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Basler Zeitung, 22.04.
...die Schlepper konnten die Kadenz ihrer Transporte und ihren Umsatz steigern. Wie zynisch Letztere die humanitäre Operation ausnützten, zeigte sich daran, dass einige der Schlepperkapitäne nur gerade so viel Benzin tankten, dass die Fahrt auf halber Strecke endete. Dann alarmierten sie die italienische ­Küstenwache und vertrauten auf ein altes Gebot der christlichen Seefahrt, dass ein in Seenot ­geratenes Boot nicht im Stich gelassen werden soll.

Die Operation «Mare Nostrum» hatte redliche Absichten und erreichte wie so häufig andere gut meinende, aber naive Unternehmen das Gegenteil des Erwünschten. Nach einem Jahr stellte Italien sie wieder ein. Das Sterben auf dem Mittelmeer könnte beendet werden. Es gäbe dazu genau zwei Strategien. Aber um diese gegeneinander abzu­wägen, bräuchte es zuerst einen nüchternen Kopf, eine unsentimentale Haltung und die Stärke, die schlimmen Bilder noch eine Weile auszuhalten.

Die erste Strategie wäre, dass die Euro­­­päischen Staaten ihre Einwanderungsgesetze anwenden, alle illegalen Migranten konsequent abfangen und in ihre Ursprungsländer zurück­führen würden. Damit wäre natürlich nichts gegen die afrikanische Armut getan, dafür gäbe es keine jämmerlich ertrunkenen Menschen mehr, den Schleppern wäre die Fracht ausgegangen. Australien unter dem konservativen Regierungschef Abbott hat gezeigt, wie es geht. Seit 2014 erreichte kein einziges Schiff mit illegalen ­Einwanderern mehr den Fünften Kontinent. ­ Und auch am Horn von Afrika gelang es einer ­multinationalen Flotte, die Plage der somalischen Piraterie zu beenden.

Die zweite Strategie bestünde darin, Europas Grenzen abzuschaffen und in einer koordinierten Aktion zu Wasser und zu Land den sicheren ­Transfer der Einwanderer zu garantieren. Eine Million soll bereits jetzt an der libyschen Küste auf eine Überfahrt warten, so gefährlich diese auch ist. Bei einer Grenzöffnung würden sich ­Abermillionen umgehend auf den Weg machen, und der irre Gaddhafi entpuppte sich im ­Nachhinein als Prophet: «Europa wird schwarz.»

Man kann es drehen und wenden, aber eine dritte Strategie zur Vermeidung der Schiffs­tragödien gibt es nicht.



http://bazonline.ch/ausland/europa/Das-S.../story/21243858

Paul Offline




Beiträge: 1.285

23.04.2015 11:16
#18 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #17

Zitat von Basler Zeitung, 22.04.
Bei einer Grenzöffnung würden sich ­Abermillionen umgehend auf den Weg machen, und der irre Gaddhafi entpuppte sich im ­Nachhinein als Prophet: «Europa wird schwarz.»
(Hervorhebung von mir.)
Man kann es drehen und wenden, aber eine dritte Strategie zur Vermeidung der Schiffs­tragödien gibt es nicht.


http://bazonline.ch/ausland/europa/Das-S.../story/21243858



Europa wird nicht nur schwarz sondern muslimisch.
Ist das eventuell die Strategie der IS?

LG, Paul

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JE SUIS JUIF

AldiOn Offline




Beiträge: 983

23.04.2015 11:34
#19 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #18
Ist das eventuell die Strategie
Ich denke nicht, daß hier irgend jemand eine Strategie verfolgt.
Auch hier gilt wieder das Gesetz von Hanlon:

Zitat
„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
– Original: Never attribute to malice that which can be adequately explained by stupidity.

Das ist die einfachste und wenn man sich die Beteiligten ansieht auch naheliegendste Erklärung für den beobachteten Sachverhalt.
Die Australier sind ganz einfach normal klug.

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Paul Offline




Beiträge: 1.285

23.04.2015 11:35
#20 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Was müssen wir in Deutschland tun?

1. Ein Einwanderungsgesetz nach dem Beispiel Kanadas.
2. Kasernierte Unterbringung aller Asylbewerber (Flüchtlinge oder wie auch immer sie jetzt benannt werden, die nach Deutschland kommen) und Durchführung des Asylverfahrens innerhalb von 3 Monaten. Die Ablehnung ist endgültig und keine weiteren Rechtsmittel zulässig.
3. Konsequente Rückführung aller abgelehnten Asylbewerber innerhalb von 14 Tagen nach der Ablehnung.
4. Massive Erhöhung der Entwicklungshilfe (Hilfe zur Selbsthilfe), in die Länder aus denen die jetzigen Flüchtlinge kommen. Direkte Hilfe vor Ort durch Entwicklungshelfer (staatlich oder NGO). Keine Geldüberweisungen die im Korruptionssumpf versickern.


LG, Paul

PS: Damit bleibt natürlich das Freizügigkeitsproblem, das uns die EU beschert hat ungelöst. Da hilft nur die Aufhebung von Schengen.
Diese Freizügigkeit ist meines Erachtens die Hauptursache für die zunehmende Ausländerfeindlichkeit in Deutschland.

Wenn ich mit "Ausländerfeinden" spreche komme ich sehr schnell zu dem Punkt, dass die Ablehnung sich alleine aus der Ablehnung der Zuwanderung in unser Sozialsystem speist. Gegen Ausländer haben nur ganz Wenige etwas. Die Sozialschmarotzer sind Gegenstand der Feindseligkeit. Das gilt übrigens nicht nur für Ausländer!

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JE SUIS JUIF

JeffDavis Offline



Beiträge: 448

23.04.2015 11:46
#21 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

1. 2014 befanden sich 5 europäische Länder unter den Top Ten der Asylherkunftsländer: Albanien, Kosovo, Bosnien, Serbien und Montenegro. Die liegen alle auf dem nördl Mittelmeerufer. Die Schiffsflüchtlinge sind nur ein Teilproblem.


2. Wer die beste Qualifikation hat und ideal den Anforderungen des deutschen Arbeitsmarkts entspricht, kommt im regulären Visumverfahren recht problemlos nach D. Die Rechtslage hat sich insofern in den letzten 10 Jahren ganz erheblich verbessert. D braucht keine Kontingente und kein kanadisches Punktesystem. Ein neues Einwanderungsgesetz ist überflüssig. Die Fachkräfte und Hochqualifizierten sind weder auf den Schiffen noch sitzen sie in Nordafrika fest.

Ausreichende Deutschkenntnisse sind das Hauptproblem. Behindert werden die Bewerber allenfalls von der oft anzutreffenden Ignoranz deutscher Auslandsvertretungen und Ausländerämter sowie der Schwerfälligkeit und dem üblichen Arbeitstempo deutscher Behörden.


3. Man kann die Flüchtlinge nicht einfach in die nordafrikanischen Länder zurücksenden, weil sie deren Staatsangehörigkeit nicht besitzen. Die anderen Ländern unter den Top Ten 2014 sind nämlich Syrien, Somalia, Eritrea, Afghanistan und der Irak, nicht Libyen oder Algerien. Entweder trifft man mit den MM-Ländern Rückführungsabkommen oder man gibt ihnen Geld, um die Durchreise von Flüchtlingen zu bekämpfen. Angesichts der Verhältnisse vor allem in L ein aussichtsloses Unterfangen.


4. Der Löwenanteil der MM-Flüchtlinge sind entweder Wirtschaftsflüchtlinge aus arabischen oder afrikanischen Staáten oder junge Männer, die die Aussicht auf Abenteuer und ein bequemes Leben in die EU lockt. Also einerseits niemand, den wir als 'Flüchtling' oder Fachkraft' brauchen oder Schutz gewähren müssen, andererseits auch niemand, der sich von Kontingenten abhalten lassen würde.


5. Kontingente sind daher eine Scheinlösung, zumal sie auch weder die Binnenwanderung in der EU noch den Familiennachzug umfassen würden. Und sie bewerkstelligen erst recht nicht, daß dann die qualifiziertesten Migranten kommen (die schon jetzt kein Problem haben, aber aus ganz anderen Gründen lieber in die USA, Kanada usw. gehen). Kontingente sind nur sinnvoll, wenn die Aufnahme abstrakt an ein allgemeines Merkmal geknüpft wird, z.B. die syrische Staatsangehörigkeit oder die Herkunft aus einem Erdbeben- oder Kriegsgebiet, also eine einzelfallbezogene Prüfung entfallen kann und sich dadurch der Verwaltungsaufwand für D verringert. Einen Rückgang der Migrantenzahlen wird das aber nicht zur Folge haben.


6. Es werden aus praktischen, verfassungs- und völkerrechtlichen Gründen viele in die EU einreisen, auch wenn sie bei den Kontingenten nicht zum Zuge kommen. Es macht keinen Sinn, Hochqualifizierte, Fachkräfte und enge Familienangehörige über Kontingente einreisen zu lassen.

Wer illegal bzw. über ein "Schiffsunglück" nach EU kommende Migranten sofort abschieben oder zurückführen will, ohne Rechtsweg und Einzelfallprüfung, muß dafür das GG und eine Reihe völkerrechtlicher Vereinbarungen ändern oder aufkündigen. Und er müßte mal ganz konkret und praktisch darlegen, wie das mit der sofortigen Abschiebung überhaupt funktionieren soll. Bezeichnenderweise erschöpfen sich die Vorschläge fast immer in der Forderung nach schneller Rückführung bzw. Abschiebung ohne jeden Hinweis, wie das funktionieren soll.

Zusätzliche Entwicklungshilfe ist ganz sinnlos. Denn wenn die Abermilliarden, die man dafür in den letzten 40 Jahren zum Fenster hinausgeworfen hat, nichts bewirkt haben, werden es zusätzliche Mittel auch nicht.

Außerdem würden die Menschen sich davon trotzdem nicht abhalten lassen. Konsequenterweise muß man denen, die dann immer noch kommen, jeden materiellen Anreiz nehmen. Also wohnen in einer umzäunten Gemeinschaftseinrichtung, keine Geld- oder Sachleistungen, nur Mahlzeiten und die unabdingbar notwendige medizinische Versorgung, keine Arbeitserlaubnis, kombiniert womöglich mit einem Schießbefehl im Mittelmeer und an den EU-Außengrenzen zu Lande.

Sieht so eine halbwegs vernünftige Lösung aus?

AldiOn Offline




Beiträge: 983

23.04.2015 11:47
#22 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #20

1. Ein Einwanderungsgesetz nach dem Beispiel Kanadas.
Keine Lösung, da die jetzigen und zukünftigen Migranten ja völlig neben und ungeachtet jeder Gesetzlichkeit kommen.
Zitat von Paul im Beitrag #20
2. Kasernierte Unterbringung aller Asylbewerber (Flüchtlinge oder wie auch immer sie jetzt benannt werden, die nach Deutschland kommen) und Durchführung des Asylverfahrens innerhalb von 3 Monaten. Die Ablehnung ist endgültig und keine weiteren Rechtsmittel zulässig.
Technisch sehr schwierig.
Zitat von Paul im Beitrag #20
3. Konsequente Rückführung aller abgelehnten Asylbewerber innerhalb von 14 Tagen nach der Ablehnung.
Auch deshalb keine Lösung, weil es meist gar nicht möglich ist zu ermitteln wohin diese Leute denn verbracht werden sollen. Schon jetzt wird nur ein sehr geringer Teil zurückgebracht. Die allermeisten werden geduldet.
Und wohin bitte wollen Sie Syrer bringen?
Zitat von Paul im Beitrag #20
4. Massive Erhöhung der Entwicklungshilfe (Hilfe zur Selbsthilfe), in die Länder aus denen die jetzigen Flüchtlinge kommen. Direkte Hilfe vor Ort durch Entwicklungshelfer (staatlich oder NGO).
Wird bereits seit ca. 60 Jahren mit sehr begrenztem Erfolg durchgeführt.
Zitat von Paul im Beitrag #20
Keine Geldüberweisungen die im Korruptionssumpf versickern.
??
Wie soll das gehen?
Schon mal was von Western Union gehört?

Ihre Vorschläge sind noch nicht mal theoretisch machbar. Und da haben wir über die Durchsetzbarkeit noch gar nicht diskutiert.

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Paul Offline




Beiträge: 1.285

23.04.2015 11:57
#23 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von AldiOn im Beitrag #19
Zitat von Paul im Beitrag #18
Ist das eventuell die Strategie
Ich denke nicht, daß hier irgend jemand eine Strategie verfolgt.
Auch hier gilt wieder das Gesetz von Hanlon:

Zitat
„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
– Original: Never attribute to malice that which can be adequately explained by stupidity.

Das ist die einfachste und wenn man sich die Beteiligten ansieht auch naheliegendste Erklärung für den beobachteten Sachverhalt.
Die Australier sind ganz einfach normal klug.



Sie mögen recht haben, lieber AldiOn.

Trotzdem ist mir nicht erklärlich, woher die Flüchtlinge die, für ihre Verhältnisse, Riesensumme für die Schlepper aufbringen.

Neulich habe ich einen Fernsehbericht über fünf Mädchen aus Eritrea, die in Italien im Lager gelandet sind, gesehen.
Die Eltern haben die minderjährigen Mädchen an Vermittler verkauft und damit die Schleuser bezahlt. Das einzige Bestreben der Mädchen war, umgehend einen "Ansprechpartner" zu kontaktieren. Daran wurden sie durch die Betreuer im Lager gehindert. Dem Reporter sagten sie, dass sie es schon schaffen werden mit dem Ansprechpartner, der ihnen weiter helfen würde, Kontakt aufzunehmen. Dem Zweifel des Reporters entgegeneten sie: "Wir müssen! Wir müssen!"
Diese Mädchen wollten nach Deutschland, weil man dort gutes Geld verdienen kann, wenn man fleißig arbeitet. Damit wollen sie dann ihre Familien unterstützen.
Die Mädchen wussten nicht, das habe ich ihrem ganzen Verhalten entnommen, dass sie nur billiger attraktiver Bordellnachschub sind.
Jedenfalls hat sich mir dadurch eine Geldquelle für die Schlepper erschlossen.

Das widerspricht natürlich der Vermutung der islamischen Unterwanderung. Aber gänzlich ausschließen möchte ich sie trotzdem nicht,
weil ich das hier gelesen habe.
http://eussner.blogspot.de/2012/03/islam...-search-results
http://www.eussner.net/artikel_2008-03-21_19-25-15.html

LG, Paul

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JE SUIS JUIF

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.551

23.04.2015 12:01
#24 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Lieber Paul,
streichen Sie "Entwicklungshilfe". Vollständig. Das ist nichts als ein Anreiz für Fehlanreize, Korruption, Zerstörung der dorigen Märkte & die Versuchung, den Status Quo festzuzurren, um die Quelle nicht versiegen zu lassen.

Die Leute sind ja nicht ahnungslos. Es gibt, zumal in den christlich geprägten Ländern Zentralafrikas, Mittelschichten, klein, aber wachsend; es gibt Universitäten & Ingenieursausbildung, es gibt, immer auf lokaler Ebene, durchaus Ansätze für zivile Entwicklung und den Aufbau von Infrastruktur. Das bewegt sich, für unser Gefühl, auf dem Niveau des 19. Jahrhunderts, aber es ist da. Wenn dort neue Komplexe hochgezogen werden, Versuchsfelder erschlossen werden, holt man sich die Fachkräfte; über Eigeninitiative & durch Kooperationen auf Firmen- und Institutsebene. Was dort gebraucht wird, ist das Unterbinden der politischen Korruptheit, die das politische Leben auf allen Ebenen zerfrisst, die Sicherung des Privateigentums, die funktionierendes Rechtssystem, Alphabetisierung und der flächendeckende Ausbau eines höheren Schulsystems; die Sicherstellung elementarer medizinischer Versorgung, nicht zuletzt eine freie Presse. Nichts davon kostet nenneswert Entwicklungshilfe; schon gar nicht von irgendwelchen "Programmen" von Biospritquoten & Nachhaltigkeitaposteln. Das ist jetzt nicht auf meinem Mist gediehen, sondern stammt von Amartya Sen, der 1998 den Wirtschaftsnobelpreis erhalten hat & dessen Werk darin besteht, sich anzusehen, wo die Entwicklung erfolgt ist & wo nicht. (Unsere Medienfexe & Berufsbetroffenen krähten zunächst begeistert: Endlich mal jemand, der sich mit dem Elend der 3. Welt.... Als sie festellten, was er für Schlüsse zog, war schlagartig Ruhe im Hühnerstall.)

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

23.04.2015 13:27
#25 RE: Russisches Roulette im Mittelmeer Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #23
Das widerspricht natürlich der Vermutung der islamischen Unterwanderung.

Wieso natürlich? Und wieso überhaupt? Sexuelle Versklavung Minderjähriger ist nicht mit einem Bekenntnis zum Islam inkompatibel, s. die Behandlung der Jesiden durch ISIS und auch die Vorfälle in Rotherham. Für den Schlepper kann das eine Mischkalkulation sein, die 5. Kolonne wird geschleust, und die Mädchen und Selbstbezahler laufen zur Finanzierung mit.

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