Zitat von notquite im Beitrag #32Da wäre der Typus Lucke, von mir aus auch von der Leyen (...) doch deutlich glaubwürdiger.
Die Prediger/Politiker, die so aussehen, als ob sie ihre asketischen Forderungen am eigenen Leibe umsetzen, sind die gefährlichsten.
Nein, die gefährlichsten Männer sind immer noch die "Kleinwüchsigen", die ihre fehlende Körpergröße durch Macht kompensieren wollen. Die Wissenschaft bezeichnet dies mit dem "Napoleon Effekt", aber zu unrecht denn: Seine genaue Körpergröße hat jemand überliefert, der es wissen musste: sein Kammerdiener Louis Constant Wairy (1778–1845). "Sa taille était de cinq pieds deux pouces trois lignes", schrieb dieser in seinen Memoiren. Fünf "pieds", zwei "pouces", drei "lignes": Zählt man die alten Maßeinheiten zusammen, kommt man auf eine Körpergröße von 1,68 Metern. Im Totenschein sollen 1,66 m angegeben worden sein.
Ein weiterer kleiner "großer" Franzose, dessen Frau angeblich nur flache Schuhe tragen durfte, wird in der Zeitung "Le Parisien" etwa so beschrieben: ... dem zufolge durfte fortan nur noch auf den französischen Präsidenten aufpassen, wer kleiner als 1,65 Meter war – die Körpergröße Sarkozys.
Auf "Kleine Männer" in Deutschland, die es in die höchsten Regierungsämter geschafft haben/hatten, muß man nicht weiter eingehen und kann nur hoffen, das Schizophrenie oder Wahnsinn nie wieder gepaart mit der dementsprechenden Rhetorik die Macht ergreifen kann. (das nur in Erwähnung, damit keiner sage, den Verbrecher Hitler Größe 1,73 m nicht genannt zu haben).
In den 70/80 Jahren sorgte die Schuhmode mit Blockabsätzen für bis zu 10 cm mehr Körpergröße der Männer, wobei der heutige Durchschnitt (Ohne Absatz) 1,79 m betragen soll.
2004 bewies der Münchner Historiker Guido Heineck, dass Gehalt und Körpergröße zusammenhängen: Jeder Zentimeter über den durchschnittlichen 1,79 Metern brächte 0,5 Prozent mehr Gehalt. Statistisch bekämen etwa Absolventen der Universität Pittsburgh zwölf Prozent mehr Gehalt, wenn sie größer seien als 1,82 Meter. 1980 brachte es obendrein jeder zweite Vorstandsvorsitzende der weltweit 500 größten Firmen auf 1,82 Meter oder mehr.(Welt.de)
Und wenn nicht, dann währen sie eben Politiker geworden.
Was ist aber mit kleinen Frauen? M. Thatcher (Wahl zur Premierministerin 1979 im Alter von 54 J) war 1,66 m und A. Merkel (Wahl zur Bundeskanzlerin 2005 im Alter von 51 J.) 1,65 m. Während Thatcher durchaus feste Überzeugungen hatte und umsetzte, übt sich Merkel in Pragmatismus. Gemein ist Beiden, daß sie ihr politisches Umfeld von "ärgsten Rivalen" befreit haben und eventuell die elfeinhalbjährige Führung der Regierungsgeschäfte. Weiterhin zeigen Merkel und Thatcher welche Kräfte frei werden, wenn Frauen innerhalb der hormonellen Gezeiten gegen den Strom schwimmen.
♥lich Nola
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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
Zitat von Nola im Beitrag #51Nein, die gefährlichsten Männer sind immer noch die "Kleinwüchsigen", die ihre fehlende Körpergröße durch Macht kompensieren wollen.
Oder weil sie unterschätzt werden. Den Willen zur Macht haben ja viele.
Zitat von Nola im Beitrag #512004 bewies der Münchner Historiker Guido Heineck, dass Gehalt und Körpergröße zusammenhängen: Jeder Zentimeter über den durchschnittlichen 1,79 Metern brächte 0,5 Prozent mehr Gehalt. Statistisch bekämen etwa Absolventen der Universität Pittsburgh zwölf Prozent mehr Gehalt, wenn sie größer seien als 1,82 Meter. 1980 brachte es obendrein jeder zweite Vorstandsvorsitzende der weltweit 500 größten Firmen auf 1,82 Meter oder mehr.(Welt.de)
Dann ist Nordkorea also deswegen arm, weil die Menschen dort so kleinwüchsig sind? Oder sind sie so kleinwüchsig, weil die Ernährungslage schlecht ist?
Zitat von Nola im Beitrag #51Nein, die gefährlichsten Männer sind immer noch die "Kleinwüchsigen", die ihre fehlende Körpergröße durch Macht kompensieren wollen.
Oder weil sie unterschätzt werden. Den Willen zur Macht haben ja viele.
Zitat von Nola im Beitrag #512004 bewies der Münchner Historiker Guido Heineck, dass Gehalt und Körpergröße zusammenhängen: Jeder Zentimeter über den durchschnittlichen 1,79 Metern brächte 0,5 Prozent mehr Gehalt. Statistisch bekämen etwa Absolventen der Universität Pittsburgh zwölf Prozent mehr Gehalt, wenn sie größer seien als 1,82 Meter. 1980 brachte es obendrein jeder zweite Vorstandsvorsitzende der weltweit 500 größten Firmen auf 1,82 Meter oder mehr.(Welt.de)
Dann ist Nordkorea also deswegen arm, weil die Menschen dort so kleinwüchsig sind? Oder sind sie so kleinwüchsig, weil die Ernährungslage schlecht ist?
Nun im Süden Kameruns ist die Ernährungslage gemäß den Verhältnissen z. B. wohl nicht schlecht, aber, ebenso wie Nordkorea werden beide wohl nicht Teil der o.g. Erkenntnis sein.
♥lich Nola
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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
Zitat von Emulgator im Beitrag #43Inzwischen gibt es auch schon das Geständnis von einem damals verantwortlichen Politiker, daß der Staat sich mit der Rechtschreibreform damals vergriffen hat.
Die lassen sich seit 15 Jahren auffinden, in besinnlichen Interviews über all ihre Jugendstreiche...
Sondern dass sich überhaupt der Staat angemaßt hat, die Sprache zu regulieren.
Damit hat er ganz eindeutig seine Kompetenzen überschritten. Sprache wurde bis dahin nicht vom Staat diktiert, sondern entstand aus der Mitte der Gesellschaft. Und auch der Duden war nicht Vorkämpfer für Änderungen - sondern er hat die langsame Evolution der Sprache lediglich dokumentiert.
Mit diesem staatlichen Eingriff wurde ein ganz gefährlicher Präzedenzfall geschaffen, der uns noch schlimm auf die Füße fallen wird.
Zum Beispiel bei der "Gender-Politik": Wären es nur ein paar verwirrte Studenten, die nun statt "Professor" lieber "Profx" schreiben (und sprechen) möchten, dann könnte uns das ja ganz kalt lassen: lassen wir ihnen halt ihren Spass. Wir und unsere Kinder könnten das getrost ignorieren.
Aber wir haben dem Staat nun einmal zugestanden, dass er die Sprache regulieren darf. Das Neusprech-Wörterbuch wurde zur staatlichen Aufgabe erklärt. Und diesen mächtigen Hebel werden unsere Gesellschafts-Klempner nun in ihrem Sinne nutzen. Sie dürfen uns nun also vorschreiben, dass "Professor" nicht mehr erlaubt ist.
Das Betrübliche daran ist aber, daß die "Mitte der Gesellschaft" meinte, sie müsse sich dem obrigkeitsstaatlichen Schwachsinn anschließen. Eine ganz unrühmliche Rolle haben dabei die Zeitungen gespielt. Nachdem die Kultusminister die Schulkinder in "Geiselhaft" genommen und dort die Neuregelung eingeführt hatten (wobei vieles davon ja heute überhaupt nicht mehr "gilt"), meinten die Zeitungen, die sich zum Teil gesträubt hatten, nun müßten sie "kindgerecht" schreiben. Hätten die Zeitungen (denen die Kultusminister ja keine Weisungen erteilen können) und Buchverlage (nicht alle verlegen schließlich Schulbücher) sich der Reform einfach verweigert, hätten die besagten Kultusminister wie Rumpelstilzchen tanzen können. Letzten Endes hätten sie womöglich sogar zurückrudern müssen und den Unsinn auch für die Schulen wieder streichen müssen. Meine Erfahrung ist, daß man einen Text vollkommen traditionell schreiben kann und nur den "Geßlerhut" Heysesche ss-Regel beachten muß. Schon gilt der Text als gutreformierter. Der Kollateralschaden ist aber die Übergeneralisierung bei Groß- und Klein- sowie Getrennt- und Zusammenschreibung. Da ist kein System erkennbar, und deswegen herrscht da heute ein vollkommener Wirrwar. Geradezu "hinterhältig" ist, daß stillschweigend zurückgenommene Reform-Spinnereien in neueren Duden-Ausgaben überhaupt nicht kenntlich gemacht sind. Wer sich aber beispielsweise im Jahr 2000 eine bestimmte Schreibweise angewöhnt hat, schaut 2010 dieses Wort bestimmt nicht mehr nach. Laut neuestem Duden läge er aber falsch ... Wie soll ein Lehrer in diesem Bereich noch einen Fehler anstreichen? Der Schüler hat einen 10 Jahre alten Duden, in dem es so steht, der Lehrer einen neuen, in dem es anders steht. Wer außer Profis kauft jedesmal die neueste Duden-Ausgabe? Und bei Wahrig steht es dann noch einmal anders ... Erfreulicherweise gibt es auch Buch-Neuerscheinungen in traditioneller Rechtschreibung. Wahrscheinlich dürfte man die Kindern gar nicht zeigen, so wie pornographische Werke ...
Zitat von alteseuropa im Beitrag #54Wer außer Profis kauft jedesmal die neueste Duden-Ausgabe? Und bei Wahrig steht es dann noch einmal anders ...
Beim Stichwort Rechtschreibreform bin ich immer geneigt, Schopenhauer zu zitieren:
Zitat "Ueber den Brockhaus und seine Tolldreistigkeit bin ich höchst aufgebracht. Was? eine deutsche Academia della Crusca, bestehend aus Handwerksburschen, denn das sind die Setzer, also aus Knoten! Hausorthographie! Knoten-Orthographie! der unverschämte .... denkt, die Firma da unten sei die Hauptsache; während sie ein Quark ist, danach ernsthafte Leser nicht sehn! "Es wäre ein Uebelstand, dass aus derselben Officin verschiedene Orthographien hervorgiengen!" O nein, daran liegt gar nichts, rein nichts! Aber dass ein Ladenmensch, ein Buchdrucker und seine schwarzen Myrmidonen aus dem Schmierloch, die deutsche Sprache regieren wollen, ist nicht nur ein Uebelstand, sondern eine Infamie." (Arthur Schopenhauer an Julius Frauenstädt, 2. 11. 1853)
Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire
Zitat von alteseuropa im Beitrag #54Das Betrübliche daran ist aber, daß die "Mitte der Gesellschaft" meinte, sie müsse sich dem obrigkeitsstaatlichen Schwachsinn anschließen. Eine ganz unrühmliche Rolle haben dabei die Zeitungen gespielt.
Wobei sich die FAZ, dem Vorbild angelsächsischer Publikationen folgend, angesichts dieses Wirrwarrs Hausregeln gegeben hat. So halte ich das auch
-- Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau, verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau. (Reinhard Mey)
Zitat von alteseuropa im Beitrag #54Das Betrübliche daran ist aber, daß die "Mitte der Gesellschaft" meinte, sie müsse sich dem obrigkeitsstaatlichen Schwachsinn anschließen. Eine ganz unrühmliche Rolle haben dabei die Zeitungen gespielt.
Wobei sich die FAZ, dem Vorbild angelsächsischer Publikationen folgend, angesichts dieses Wirrwarrs Hausregeln gegeben hat. So halte ich das auch
Nicht nur die FAZ. Jeder, der in diesem Metier tätig ist, darf verschiedene Orthographien anwenden, je nach Auftraggeber. (Privat habe ich übrigens noch KEINEN EINZIGEN "reformierten" Satz geschrieben.) Konrad Duden wollte übrigens das Zeitalter der Hausorthographien beenden. Jetzt haben wir sie wieder ...
Zitat von notquite im Beitrag #32Da wäre der Typus Lucke, von mir aus auch von der Leyen (...) doch deutlich glaubwürdiger.
Die Prediger/Politiker, die so aussehen, als ob sie ihre asketischen Forderungen am eigenen Leibe umsetzen, sind die gefährlichsten.
A. Merkel (Wahl zur Bundeskanzlerin 2005 im Alter von 51 J.) 1,65 m.
Da bin ich wirklich überrascht. Ist das nicht geschönt? Oder sind die anderen Politiker so riesengroß? Auf mich wirkt sie immer so klein und gedrungen. Ich hätte sie auf höchstens 1,58 m geschätzt.
Hut ab, an Ihrem Post stimmt zwar praktisch nichts, aber immerhin ist er in apoditischem Ton vorgetragen.
Die Zahlen sind allein für dieses Jahr mehr als doppelt so hoch wie im Jahr 1992. Die Politik hätte längst reagieren könne, wenn sie wirklich etwas ändern wollte. Stattdessen gibt es eine Phantom-Diskussion über die Balkan-Fraktion, die im Endeffekt von dem problematischsten Aspekt der aktuellen Welle ablenkt, dass es sich nämlich um eine Masseneinwanderung meist ungebildeter muslimischer junger Männer handelt, die dieses Land bei fortdauerndem Trend von Grund auf verändern wird.
Natürlich war die Kontrolle der Außengrenzen relevant. Wie kann man allen Ernstes behaupten, dies sei damals wie heute irrelevant gewesen, und das auch noch am Tag der Geschehnisse in Budapest und in Wien tun? Einfach nur absurd.
Die Entscheidung zum Thema Asyl ist keine rein innerdeutsche mehr. Das wäre sie in dem Moment, in dem Deutschland wieder selbst entscheiden könnte, wer seine Grenzen passiert und wer nicht. Von diesem Punkt sind wir meilenweit entfernt.
Italien und Polen haben unsere Gesetze nicht gemacht, können aber darauf vertrauen, dass die dummen Deutschen schon jeden nehmen werden. Also lassen sie die Leute einfach ihre Grenzen passieren und sind das Problem los. Der ganze Charakter der "Flüchtlingsrettung" vor der libyschen Küste würde sich von einer Sekunde auf die andere ändern, wenn Deutschland die Grenze zu Italien für jegliche Flüchtlinge abschotten würde. Dann wäre fast jeder "Gerettete" ein italienisches Problem und es wäre wohl nur eine Frage der Zeit, wann Italien ein Vorgehen nach dem Schema Australien fordern würde.
Interessant auch, wie sie die hunderttausenden neuen Staatsbürger einfach wegwischen, die das gesamte Thema Migration völlig anders sehen als die Mehrheitsbevölkerung, in den meisten Fällen z.B. wegen erlebter oder imaginierter Diskriminierungserfahrung. Wie kann man nur darauf kommen, dass diese Positionen eine Partei wie die SPD nicht nachhältig prägen würden, die in dieser Gruppe Wahlergebnisse jenseits der 50 % erzielt und diese erhalten will? Wiederum eine sehr seltsame Vorstellung.
Die Abwendung der deutschen Presse von ihren eigenen Kunden ist schon nahe an dem Punkt, an dem sie irreversibel sein wird. Wenn ich mir nur ansehe, dass z.B. ausgerechnet die BILD in der letzten Woche einen Titel hatte, in dem in grotesker Weise gerade die eigene Proll-Kundschaft beim Thema Asyl/Flüchtlinge nach Strich und Faden belogen und betrogen wurde, dann handelt es sich sicher nicht nur um einen Bruch, der durch einen radikalen Schwenk von heute auf morgen wieder zu heilen wäre.
Zitat von notquite im Beitrag #59Stattdessen gibt es eine Phantom-Diskussion über die Balkan-Fraktion, die im Endeffekt von dem problematischsten Aspekt der aktuellen Welle ablenkt, dass es sich nämlich um eine Masseneinwanderung meist ungebildeter muslimischer junger Männer handelt, die dieses Land bei fortdauerndem Trend von Grund auf verändern wird.
Kurz noch zu diesem Punkt - die britsche gutter press (nach deutschen Maßstäben offen rechtsradikal, stramm anti-immigration, stramm anti-EU etc.) übermittelt Bilder von unseren neuen Mitbürgern auf ihrer "beschwerlichen Reise nach Deutschland" (ungelogen heute im deutschen Radio gehört, in den Nachrichtenmeldungen), aktuell leider noch verhindert wegen leichter Zugverspätungen in Budapest.
Die Bilder machen gleich richtig gute Laune und Lust auf mehr. Was werden Historiker späterer Tage über den real existierenden Menschenrechtismus spotten, der heute dazu führt, dass der Siegeszug einer islami(sti)schen Terror-Miliz in zwei Staaten des Nahen Ostens (Gesamtbevölkerung Syrien und Libyen < 30 Mio.) massenhafte islamische Einwanderung nach Zentraleuropa massiv begünstigt und z.B. die deutsche Regierung - gegen Widerspruch aus Ungarn und Österreich - dies sogar noch befördert (Dublin soll bekanntlich nicht mehr für echte und angebliche Syrer gelten, wo wir doch mit echten und angeblichen Bürgern des direkten Nachbarstaates - man darf wohl ein Minimum an kulturelle Nähe voraussetzen - seit fast vier Jahrzehnten praktisch jeden Tag extrem gute Erfahrungen machen). Sollte doch gelacht sein, wenn man nicht mit saudischen Öl-Milliarden ein paar afrikanische Zwergstaaten islami(sti)schem Terror unterwerfen und damit Abermillionen afrikanische Muslime zu dem Grunde nach Asylberechtigten machen könnte (auf den grundsätzlichen Zusammenhang hat bekanntlich Gunnar Heinsohn verwiesen).
Zitat von Nola im Beitrag #51Nein, die gefährlichsten Männer sind immer noch die "Kleinwüchsigen", die ihre fehlende Körpergröße durch Macht kompensieren wollen.
Das halte ich für einen völlig unbelegten Mythos. Von den drei größten Massenmördern der Geschichte war Hitler normal groß, Stalin unterdurchschnittlich, Mao überdurchschnittlich. Helmut Schmidt ist ziemlich klein, Helmut Kohl ziemlich groß - bei der Machtgier gaben sie sich nichts.
Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum ein Sarkozy irgendwie gefährlicher sein sollte als d'Estaing oder Obama.
Zitat von notquite im Beitrag #59Natürlich war die Kontrolle der Außengrenzen relevant. Wie kann man allen Ernstes behaupten, dies sei damals wie heute irrelevant gewesen, ...
Die Kontrolle der Außengrenzen hat damals keinen einzigen Flüchtling abgehalten. Und würde das auch heute nicht tun. Denn sobald ein Flüchtling die deutsche Grenze erreicht hat und "Asyl" sagt, ist er durch. Ein Grenzbeamter hatte keinerlei Berechtigung, einen Flüchtling abzuweisen.
Zitat Die Entscheidung zum Thema Asyl ist keine rein innerdeutsche mehr.
Sicher ist sie das. Es ist alleine deutsche Entscheidung, wer Asyl bekommt und wer nicht. Andere EU-Staaten entscheiden ja auch völlig anders als wir.
Zitat Das wäre sie in dem Moment, in dem Deutschland wieder selbst entscheiden könnte, wer seine Grenzen passiert und wer nicht.
Beim Asylrecht sind die Grenzen völlig irrelevant. Es geht nur darum, wer Bleiberecht bekommt und wie man mit denen umgeht, die keines bekommen.
Zitat Italien und Polen haben unsere Gesetze nicht gemacht, können aber darauf vertrauen, dass die dummen Deutschen schon jeden nehmen werden.
Eben. Und deswegen können wir ihnen wohl keinen Vorwurf machen.
Zitat Also lassen sie die Leute einfach ihre Grenzen passieren und sind das Problem los.
Selbstverständlich. Die Leute wollen nach Deutschland, und Deutschland will diese Leute. Da gibt es doch überhaupt keinen Grund, daß die Transitländer sich einmischen.
Zitat Der ganze Charakter der "Flüchtlingsrettung" vor der libyschen Küste würde sich von einer Sekunde auf die andere ändern, wenn Deutschland die Grenze zu Italien für jegliche Flüchtlinge abschotten würde.
Siehe oben - die Grenze ist irrelevant. Aber richtig ist: Wenn Deutschland diese Leute nicht aufnehmen (d.h. sofort wieder abschieben) würde, wäre der Passage übers Meer weitgehend die Geschäftsgrundlage entzogen.
Zitat Interessant auch, wie sie die hunderttausenden neuen Staatsbürger einfach wegwischen, die das gesamte Thema Migration völlig anders sehen als die Mehrheitsbevölkerung ...
Wo tue ich das? Ich bin ja eher der Meinung, daß die Mehrheitsbevölkerung das Thema Migration anders sieht als Politik und Medien. Und eben darum erwarte ich ja, daß Politik und Medien in absehbarer Zeit ihren Kurs ändern müssen.
Zitat Die Abwendung der deutschen Presse von ihren eigenen Kunden ist schon nahe an dem Punkt, an dem sie irreversibel sein wird.
Das gilt für die Staatssender, solange die sich problemlos ohne Berücksichtigung ihrer Kunden finanzieren können. Bei den Zeitungen ist das nicht der Fall, die können nicht wirklich gegen die Interessen ihrer zahlenden Kundschaft agieren. Und gerade die BILD achtet sehr darauf, die Stimmung ihrer Leser zu treffen. Aber es ist eben nicht so, daß die BILD-Leser alles Flüchlings-hassende Prolls wären. Es gibt m. E. durchaus eine große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung - die aber jederzeit umkippen kann, wenn die Belastung zu groß wird.
Zitat von notquite im Beitrag #60Dublin soll bekanntlich nicht mehr für echte und angebliche Syrer gelten, wo wir doch mit echten und angeblichen Bürgern des direkten Nachbarstaates - man darf wohl ein Minimum an kulturelle Nähe voraussetzen - seit fast vier Jahrzehnten praktisch jeden Tag extrem gute Erfahrungen machen). Sollte doch gelacht sein, wenn man nicht mit saudischen Öl-Milliarden ein paar afrikanische Zwergstaaten islami(sti)schem Terror unterwerfen und damit Abermillionen afrikanische Muslime zu dem Grunde nach Asylberechtigten machen könnte (auf den grundsätzlichen Zusammenhang hat bekanntlich Gunnar Heinsohn verwiesen).
Und kaum hat die vertrottelte deutsche Regierung in einem ersten Schritt in Zusammenarbeit mit der vertrottelten deutschen Asylverwaltung beschlossen, die Verfahren für die "Syrer" massiv zu erleichtern (das Ausfüllen eines Fragebogens reicht, persönliche Anhörung gibt es nicht mehr, auch die turnusmäßige Prüfung, ob überhaupt noch ein Asylgrund vorliegt, wurde abgeschafft ), um nur ja ein paar balkanesische "Roma" etwas schneller abschieben zu können - wie gesagt, vielen Dank an die CSU für diese Phantomdebatte - , und kaum hat sie dies in einem zweiten Schritt nochmals dadurch verbessert, dass Dublin nicht mehr für "Syrer" gelten soll, mithin also jeder "Syrer" bitte sofort nach Deutschland kommen soll (in jeder Sonntagsrede von Globalisierung reden, aber nicht einmal im Ansatz verstehen, was globalisierte Kommunikation bedeutet, ich nenne das zur Vereinfachung mal vertrottelt), entsteht in der Türkei auch schon ein Markt für gefälschte syrische Pässe. Überraschung! Wie die vertrottelte Merkel-Regierung darauf wohl reagieren wird? Ähnlich wie eine andere CDU-geführte Regierung auf die zehntausenden "falschen" Libanesen (in der Mehrzahl Türken, darunter der heute vieltausendköpfige schwerkriminelle Miri-Clan) vor einigen Jahrzehnten?
Zitat von R.A. im Beitrag #62Aber richtig ist: Wenn Deutschland diese Leute nicht aufnehmen (d.h. sofort wieder abschieben) würde, wäre der Passage übers Meer weitgehend die Geschäftsgrundlage entzogen.
Ein Problem dürfte sein, dass unsere Praxis Abschiebungen in weiten Teilen einen reinen Papiertiger werden lässt. Und wenn dann doch abgeschoben wird, dann oft so spät, dass sich diese Leute schon längst in die deutsche Gesellschaft integriert haben.
Aber auch die Frage nach dem heiligen deutschen Asylrecht wird man stellen müssen. Es dürfte doch relativ problemlos möglich sein, auf dieser Welt ein paar Milliönchen politisch Verfolgte und Kriegsflüchtlinge auszumachen. Dass alle diese Menschen Anrecht auf Asyl in Deutschland haben, muss doch absurd erscheinen. Klar, dann wird immer gerne argumentiert, so viele kämen doch gar nicht, aber so ging die Rede auch schon, als wir von maximal 200.000 p.a. sprachen. Was ist ein Recht wert, dessen Gewährung darauf beruht, dass es nicht alle, die Anrecht darauf haben, nutzen sollten, das aber andererseits große Anreize ausübt, es doch zu nutzen? Der Hinweis sei wohl auch erlaubt, dass diejenigen, die dieses in Europa einmalige Recht ins Grundgesetz schrieben, ganz sicher nicht davon ausgegangen sind, dass es als Grundlage einer Masseneinwanderung dienen würde.
Das ist eben auch der Unterschied zwischen der Art Grundrechte, bei denen sich der Staat verpflichtet, nicht einzugreifen, wie z.B. Recht auf Freizügigkeit, Meinungsfreiheit etc., und denen, die ein aktives Bereitstellen von knappen Ressourcen durch den Staat erfordern.
Da können die üblichen Verdächtigen jetzt noch so heftig mit dem Fuß aufstampfen und rufen "Das muss aber!", während sie Zweifler wie mich endlich als der ominösen "Neuen Rechten" zugehörig entlarven. Ändern wird es nichts daran, dass uns dieser Widerspruch in absehbarer Zeit ganz gewaltig um die Ohren fliegen wird.
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Zitat von Werwohlf im Beitrag #64 Der Hinweis sei wohl auch erlaubt, dass diejenigen, die dieses in Europa einmalige Recht ins Grundgesetz schrieben, ganz sicher nicht davon ausgegangen sind, dass es als Grundlage einer Masseneinwanderung dienen würde.
Lese ich gerade "Masseneinwanderung". Du entlarvst Dich selbst. Das ist keine Masseneinwanderung, das ist "eine Aufgabe".
Ansonsten Zustimmung. Ich weiss auch nicht seit wann Kriegsfluechtlinge Asylanspurch haben. Der Wortlaut des GG ist da eindeutig. (Gut, das ist die Nichtbeistandsklausel im Maastricht-Vertrag)
Zitat von R.A. im Beitrag #62Aber richtig ist: Wenn Deutschland diese Leute nicht aufnehmen (d.h. sofort wieder abschieben) würde, wäre der Passage übers Meer weitgehend die Geschäftsgrundlage entzogen.
Ein Problem dürfte sein, dass unsere Praxis Abschiebungen in weiten Teilen einen reinen Papiertiger werden lässt.
Völlig richtig. Aber das ist natürlich nicht das Problem Italiens, wenn wir unsere eigenen Gesetze nicht durchführen.
Zitat Aber auch die Frage nach dem heiligen deutschen Asylrecht wird man stellen müssen.
M. E. gibt es "politische Verfolgung" im Sinne des GG ohnehin nur relativ selten. Es wird aus anderen juristischen Grundlagen abgeleitet, daß auch andere Probleme zum Schutzanspruch in Deutschland führen können. Aber dies könnte man durchaus ändern, auch ohne GG-Änderung.
Zitat Was ist ein Recht wert, dessen Gewährung darauf beruht, dass es nicht alle, die Anrecht darauf haben, nutzen sollten, ...
Exakt. Diese ganze Argumentation ist völlig widersprüchlich.
Zitat von R.A. im Beitrag #62Aber richtig ist: Wenn Deutschland diese Leute nicht aufnehmen (d.h. sofort wieder abschieben) würde, wäre der Passage übers Meer weitgehend die Geschäftsgrundlage entzogen.
Ein Problem dürfte sein, dass unsere Praxis Abschiebungen in weiten Teilen einen reinen Papiertiger werden lässt. Und wenn dann doch abgeschoben wird, dann oft so spät, dass sich diese Leute schon längst in die deutsche Gesellschaft integriert haben.
Aber auch die Frage nach dem heiligen deutschen Asylrecht wird man stellen müssen. [...] Der Hinweis sei wohl auch erlaubt, dass diejenigen, die dieses in Europa einmalige Recht ins Grundgesetz schrieben, ganz sicher nicht davon ausgegangen sind, dass es als Grundlage einer Masseneinwanderung dienen würde.
Genau das habe ich mir auch überlegt. Da sonst die Auslegung von Gesetzen viele Seiten füllen kann und die laufende Rechtsprechung oft solange interpretiert, bis das Gesetz eine leicht veränderte Intention bekommt und auch das BVG oft durchaus nicht zimperlich ist - ich denke an die Interpretation des Artikels "Ehe und Familie, besonderer Schutz etc.", der durch gesellschaftlichen Druck nun ganz anders interpretiert wird (ich enthalte mich hier einer Wertung, stelle nur fest, daß er SO nicht gemeint war), so ist der Asyl-Artikel ganz sicher nicht für eine Völkerwanderung gedacht gewesen. Liest man die ursprüngliche Fassung, so beginnt Art. 16 mit (1), worin es um den nicht so ohne weiteres gestatteten Entzug der deutschen Staatsangehörigkeit geht. In Absatz (2) heißt es: "Kein Deutscher darf an das Ausland ausgeliefert werden". Dieser beruhigende Satz gilt nun nicht mehr, denn jetzt heißt es: "Durch Gesetz kann eine abweichende Regelung für Auslieferungen an einen Mitgliedstaat der Europäischen Union oder an einen internationalen Gerichtshof getroffen werden, soweit rechtsstaatliche Grundsätze gewahrt sind." (Ich erinnere mich, daß diese gravierende Änderung der Presse damals kein Wort wert war.) In der ursprünglichen Fassung war der Satz "Politisch Verfolgte genießen Asylrecht" nur ein Nachsatz zu der Nichtauslieferung und kein eigener Absatz. Insofern sollte man meinen, daß hier durchaus Interpretationsspielraum da sein sollte, nicht zuletzt auch im Hinblick auf das doch oft mißbräuchlich genutzte Klagerecht - darüber war neulich in der FAZ zu lesen.
Ha, du unterschätzt mich. Ich habe den Artikel der "Welt" vorher aufmerksam gelesen und halte mich als bemühter Helldeutscher natürlich streng an die dort formulierten Vorgaben. "Masseneinwanderung" ist nur dann verwerflich, wenn das Wort im Zusammenhang mit "unkontrolliert" gebraucht wird!
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Ha, du unterschätzt mich. Ich habe den Artikel der "Welt" vorher aufmerksam gelesen und halte mich als bemühter Helldeutscher natürlich streng an die dort formulierten Vorgaben. "Masseneinwanderung" ist nur dann verwerflich, wenn das Wort im Zusammenhang mit "unkontrolliert" gebraucht wird!
Das lässt sich so leicht sagen. Aber was, wenn drei Kommentare weiter jemand "unkontrolliert" schriebe, etwa wenn er richtigerweise betont, dass Banken keine unkontrollierten Risiken eingehen dürfen sollen. Dann hätten wir die teuflische Mischung zusammen. So leicht kommst Du mir nicht aus der Affäre.
Zitat von Werwohlf im Beitrag #64Was ist ein Recht wert, dessen Gewährung darauf beruht, dass es nicht alle, die Anrecht darauf haben, nutzen sollten, das aber andererseits große Anreize ausübt, es doch zu nutzen?
Der Satz gehört eingerahmt. Eine spöttische Antwort: So ein Recht ist so viel wert wie ein Flugschein bei einer Airline, die für 90% Überbuchung bekannt ist. Und sich bei der Rückzahlung weigert.
Zitat von Werwohlf im Beitrag #64Das ist eben auch der Unterschied zwischen der Art Grundrechte, bei denen sich der Staat verpflichtet, nicht einzugreifen, wie z.B. Recht auf Freizügigkeit, Meinungsfreiheit etc., und denen, die ein aktives Bereitstellen von knappen Ressourcen durch den Staat erfordern.
Finde ich auch sehr treffend. Leider wurde diese Vermischung zwischen Gewährungsrechten und Nichteinmischungsrechten schon früh vorgenommen. In der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gibt es z.B. ein Recht auf bezahlten Urlaub. Aber wie soll dieses Recht ein Selbständiger oder gar ein Landwirt geltend machen? Und gegen wen?
Ich habe in Llarians Artikel viele meiner Gedanken wiedergefunden. Ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, einen Gastbeitrag für Zettels Raum vorzuschlagen. Aber jetzt mache ich doch nur einen etwas längeren Kommentar daraus... ist einfacher.
Demokratie - ein Kotau
In den letzten Tagen gab es in Zettels Raum einige sehr emotionale und tiefschürfende Artikel zur Flüchtlingsproblematik - meilenweit der Berichterstattung der ÖR-Medien voraus. Wer will kann jetzt sich jetzt eine differenzierte Meinung zu diesem Thema bilden. Ich habe auch eine, also eine „Meinung“: das alles ist eine Katastrophe. Ein Desaster, ein Anschlag auf Deutschland, Horror, tickende Zeitbombe, ungerecht, ineffizient und dumm. Habe ich etwas vergessen? Das ich mir große Sorgen um die Zukunft meiner Kinder mache könnte ich noch ergänzen.
Ich bin so sehr davon überzeugt, Recht zu haben – ich wünsche mir, ich könnte Deutschland zum richtigen Weg zwingen. Schließlich WEISS ICH ja, dass ich Recht habe. Wenn ich könnte – ich würde all den anderen Deutschen, den Politikern, Journalisten, Künstlern einfach über den Mund fahren und zu ihrem – unserem – Glück zwingen.
Nun gibt es natürlich Menschen hier in Deutschland, die sind ganz anderer Meinung. Die finden meine Argumente hohl, unmenschlich und dumm. Diese anderen Menschen, also die, die anderer Meinung sind als ich... die sind auch von ihrem Weg überzeugt. Nur, dass ich –im Unterschied zu denen– natürlich Recht habe.
Wer jetzt noch nicht gemerkt hat, worauf dieser Gedankengang hinaus läuft, dem sage ich es ganz ausdrücklich: in all meinem Zorn, meiner Angst mache ich doch einen Kotau vor der Demokratie. Das brennende Gefühl „Recht zu haben“ darf kein Kriterium sein oder werden, Menschen zu ihrem „Glück zu zwingen“. Andere dürfen dieses Recht nicht haben und ich auch nicht. Das ist der Wesenskern der Demokratie und ich kann mir keinen Weg vorstellen, wie man Demokratie erhalten kann, wenn man diesen Wesenskern verrät. Wie immer man das Kind nennt: wehrhafte Demokratie, Verbraucherschutz, Aufstand der Gerechten, Gendergerechtigkeit... wenn man beschließt, die Mitbürger zu ihrem Glück zwingen zu müssen; wenn man die Gestaltung der Gesellschaft nicht freiheitlich-demokratischen Prozessen überlässt, dann ist man schon auf dem besten Weg zur Abschaffung der Demokratie.
Wenn ich Anderen das Recht nicht zubillige über mein Leben bestimmen zu dürfen, nur weil die von ihrer Sache sooo sehr überzeugt sind – dann darf ich das Recht auch nicht haben. Und wenn das Ergebnis dann wirtschaftlicher Einbruch, Chaos und Gewalt sind – dann ist das eben so.
Nun weiß ich natürlich, dass viele Menschen bei weitem nicht so puristische Demokraten sind wie ich. Angefangen hat es mit dem „atomaren Overkill“, wo in der westlichen Welt viele überzeugt waren, sich an demokratische Spielregeln nicht mehr halten zu können. Weil die Sache „so wichtig sei“ und „es so offensichtlich sei, dass sie [die Gegner der atomaren Bewaffnung] im Recht seien...“. Dann wiederholte sich dieses Argumentationsmuster bei der „Klimakatastrophe“, bei der auch viele glaubten verpflichtet zu sein, den Rest Deutschlands, ja den Rest der Welt zum Glück zwingen zu müssen. Und dann wurden die Anlässe immer trivialer, bis sogar die Einführung von Handys den „Widerstand“ rechtfertigen würde, weil der „Elektrosmog“ uns alle töten würde.
Gerne vergisst man in Deutschland auch, dass die bei weitem überwiegende Mehrheit der Menschen aus einem noch heftigeren Grund glaubt, im Recht zu sein: religiöser Glaube ist weltweit der bestimmende Faktor Nummer 1 für jede gesellschaftliche Entwicklung. Und diese Gläubigen – die sind noch viel heftiger als ich davon überzeugt im Recht zu sein – eine wahrhaft furchterregende Vorstellung. Das Bollwerk, das EINZIGE Bollwerk dagegen ist unsere FDGO... unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung.
Möglich. Durchaus denkbar. Das irgendwann diese falschen Freunde der Demokratie eben diese in ihren übereifrigen Armen erdrücken, bis das Leben –der Wesenskern der Demokratie– erstickt ist. Aber das wird für mich kein Argument sein, das gleiche zu tun. Das war übrigens der eigentliche Grund, warum ich die AfD verlassen habe. Nicht, weil viele dort durchgeknallte Putin-Groupies sind. Oder psychopathische USA-Hasser. Oder Feinde der Marktwirtschaft. Umgekehrt wird auch vieles Richtige in der AfD gesagt, werden viele Themen auf eine Art und Weise beantwortet, wie ich es auch tun würde. Nein; der eigentliche Grund war, dass in der AfD diejenigen die Macht übernommen haben, die der Meinung sind so sehr im Recht zu sein, dass sie den Rest Deutschlands zum Glück zwingen dürfen bzw. müssen.
Vielleicht ist Demokratie meine persönliche Religion, meine Ideologie. Ich werde sie nicht erdrücken, in dem ich mir anmaße sein zu wollen, was niemandem in einer Demokratie zusteht. Den „wohlwollenden Diktator“: es gibt ihn nicht.
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #71Ich habe in Llarians Artikel viele meiner Gedanken wiedergefunden. Ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, einen Gastbeitrag für Zettels Raum vorzuschlagen. Aber jetzt mache ich doch nur einen etwas längeren Kommentar daraus... ist einfacher.
Demokratie - ein Kotau[...]
Gut ausgedrückt. Der ganze Beitrag drückt einen Teil meiner inneren Widersprüche aus. Viele Sachen muss man einfach hinnehmen, der - in der Tat - größeren Sache wegen. Nur ist die "größere Sache" nicht konkretes, nicht die Abkehr der Klimakatastrophe oder ähnlichem, sondern ein fehlerrobuster Prozess zur Staatsführung/kollektiven Entscheidungsfindung. Das kann zu akzeptieren kann sehr hart sein .
Ich hatte mal überlegt, dass die in meiner Wunschwelt agierende ideale Partei folgendes Programm hätte 1) Ja, wir sind Neoliberal 2) Aber Ihr braucht keine Angst haben, selbst wenn Ihr vom Neoliberalismus nicht überzeugt seid, denn auch wenn der Neoliberalismus unser Ziel ist, werden wir ihn nicht umsetzen sondern nur einen kleinen Schritt in die Richtung gehen 3) Das liegt in erster Linie natürlich daran, dass wir die dafür erforderlichen Mehrheiten nicht haben (gut in meiner Wunschwelt sähe dieser Teil anders aus), aber selbst wenn wir sie hätten, erfordern größere Anpassungen Zeit. Nicht zuletzt weil sich die Bürger an die neue Umwelt gewöhnen müssen. 4) Aber selbst wenn sich alles instantan umsetzen liesse, würden wir es nicht tun, denn wir sind uns unserer Fehlbarkeit bewusst und bevorzugen daher den Weg kleinerer aber dafür stetiger und reversibler Schritte 5) Und selbst wenn wir keine Zweifel hätten, würden wir es trotzdem nicht tun, um keinen Präzedenzfall für unseren politischen Gegner zu schaffen.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #71Den „wohlwollenden Diktator“: es gibt ihn nicht.
Volle Zustimmung zum ganzen Beitrag. Man kann so oft (gerade aktuell) an den Qualitätsmängeln demokratischer Prozesse verzweifeln, an der Kurzsichtigkeit vieler Entscheidungen, letztlich an der Dummheit vieler Wähler. Aber es gibt dazu keine bessere Alternative.
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