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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

29.09.2015 09:28
#51 RE: Im Zug von Wien nach München. Ein Erlebnisbericht von Daska Antworten

Zitat von KarstenK im Beitrag #50
Hätte Merkel nur intensiver gegen Pegida gekämpft, der ganze Schlamassel wäre uns erspart geblieben.
Ihr Schluß den sie ziehen, werter KarstenK, ist in meinen Augen der falsche.

Die Reaktion Merkels und (fast) der gesamten deutschen Politik / Presse auf das Phänomen Pegida war in nicht kleinen Teilen falsch. Genauso war die Art und Weise wie Pegida seine Kritik an der Politik und Presse äußerte nicht gerade in keinen Teilen falsch. Die Benennung von „(Lügen)Pack“ ist nicht das Mittel der Wahl im Rahmen einer parlamentarischen Demokratie. Das gilt für die einen wie die anderen.
„Falsch“ und „Falsch“ ergibt leider nicht richtig und wenn sich zwei Parteien mit unvereinbaren, subjektivem Absolutheitsansprüchen gegenüberstehen, ist kein vernünftiger Kompromiss zu erwarten.

Merkel reagierte damals falsch und tut es auch heute – meine Meinung. Nur sagt das überhaupt nichts darüber aus, wie das „Handeln“ von Pegida zu bewerten ist. Als sachbezogene, objektive Kritik, würde ich es zumindest nicht bezeichnen. Für mich ist es die Kehrseite der (Politiker/Presse)Medaille: Ähnlicher Unsinn, mit umgekehrten Vorzeichen – das eigene Empfinden, welches für ein endgültiges Urteil ausreicht, das Kollektiv, welches man im Urteil über das Individuum stellt.

Soweit ich Erling Plaethe damals verstand kritisierte er das und da kann ich ihm sehr gut folgen.

Herzlich


nachdenken_schmerzt_nicht

p.s.:
Nach meinem Empfinden tragen Ihre polemischen Spitzen in der Zitat Benennung übrigens nicht zur qualitativen Aufwertung Ihres Beitrags bei.

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

Nola Offline



Beiträge: 1.719

29.09.2015 11:26
#52 RE: Im Zug von Wien nach München. Ein Erlebnisbericht von Daska Antworten

Zitat
Zitat n.s.n.
Die Benennung von „(Lügen)Pack“ ist nicht das Mittel der Wahl im Rahmen einer parlamentarischen Demokratie. Das gilt für die einen wie die anderen.
„Falsch“ und „Falsch“ ergibt leider nicht richtig und wenn sich zwei Parteien mit unvereinbaren, subjektivem Absolutheitsansprüchen gegenüberstehen, ist kein vernünftiger Kompromiss zu erwarten.



Wenn eine parlamentarische Demokratie per Bezahlung "Ja-Sager-Oranisationen" beordert, die eine vom Bürger angemeldete Demonstration stören und zerstören will, was ist das dann?

--------------

21.08.2015
Drucksache 6/946
Thüringer Landtag
6. Wahlperiode
Druck: Thüringer Landtag, 9. September 2015
Zuschüsse aus dem Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit
für Fahrten zu Gegendemonstrationen bei rechtsextremistischen Aufmärschen
Die Kleine Anfrage 370 vom 7. Juli 2015 hat folgenden Wortlaut:
Herr Abgeordneter Björn Höcke sagte in der 13. Sitzung des Plenums der 6. Wahlperiode am 30. April 2015:
"Es gibt Projekte in diesem Programm für Toleranz, Weltoffenheit und Demokratie, die finanzieren Fahrten
zu Gegendemonstrationen."

1 Daraufhin stellte Herr Abgeordneter Tischner eine inzwischen beantwortete Kleine Anfrage, aus der her
vorgeht, dass Fahrten zu Gegendemonstrationen, wie von Herrn Höcke bereits dargestellt, aus den Mitteln
des Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit finanziert wurden.
(...)

--------------
Hier sollte der Link
http://www.tlz.de/web/zgt/suche/detail/-...zahler-68169165
Thüringische Landes-Zeitung erfolgen mit dem Ergebnis:

Das angeforderte Dokument ist nicht länger verfügbar

Aber es gibt das Dokument als PDF (nur googeln) mit Anhang und Übersicht welche Organisation für Gegendemonstrationen bezahlt wurde mit einer Gesamtsumme von um die 40.000 € Steuergelder. Natürlich unter der Prämisse - "gegen rechts"

Und weil das ja alles erklärt, ist es damit unanfechtbar. Ob diese gekauften "Gegendemonstranten" auch hier und da rechtsradikale Parolen unters Volk brachten, damit ihre Pfründe erhalten bleiben, kann wohl nicht aufgeklärt werden, es liegt m.E. aber nahe.

Stattdessen werden Pegida & Co von den ÖR wieder unter "Beschuß" genommen. Man "interviewte" Leute (am besten die, die sich nicht wirklich artikulieren können) um sich später per Kommentar zur Sendung im TV über die "Dummheit" lustig zu machen, so gesehen:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/za...n,zapp8924.html
Leider gibt es auch hier Ton/Übertragungsfehler.

♥lich Nola

---------------------------

Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

29.09.2015 11:58
#53 RE: Im Zug von Wien nach München. Ein Erlebnisbericht von Daska Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #52
Wenn eine parlamentarische Demokratie per Bezahlung "Ja-Sager-Oranisationen" beordert, die eine vom Bürger angemeldete Demonstration stören und zerstören will, was ist das dann?
Liebe Nola.

Zunächst einmal beordert eine parlamentarische Demokratie überhaupt nichts, da es sich bei ihr um eine Institution handelt, die lediglich das Regelwerk darstellt wie politische und gesellschaftliche Interessenausgleiche stattzufinden haben. Es sind die einzelnen Akteure und politischen Parteien, welche im Rahmen einer parlamentarischen Demokratie handeln.

Wenn Ihre Frage an mich daher lauten sollte: "Wenn (Regierungs)Politiker per Bezahlung "Ja-Sager-Organisationen" beordern, die eine vom Bürger angemeldete Demonstration stören und zerstören will, was ist das dann?"

Dann lautet meine Antwort: "Es ist falsch."

Diese Frage hätten Sie aber gar nicht stellen müssen, weil ich sie in meinem Beitrag bereits recht eindeutig beantwortet hatte:
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #51
Die Reaktion Merkels und (fast) der gesamten deutschen Politik / Presse auf das Phänomen Pegida war in nicht kleinen Teilen falsch. [...]Merkel reagierte damals falsch und tut es auch heute – meine Meinung.


Es erstaunt mich immer wieder mit welch empfindlicher Sensorik mitunter auch hier im Forum Kritik an Pegida wahrgenommen wird, die selbst nicht gerade zimperlich bei der Formulierung ihrer eigenen Kritik war und ist - um betont wertfrei zu formulieren.

Um es deutlich und platt zu sagen, was ich meine:
Die Politik hat Mist genaut und Pegida hat Mist gebaut und der eine Mist stinkt wegen der Benennung des anderen Mists nicht weniger. Des Weiteren ist, wenn man Mist nicht mehr benennen darf - gleich welchen -, etwas faul im Staate Deutschland.

Herzlich


nachdenken_schmerzt_nicht

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

Nola Offline



Beiträge: 1.719

29.09.2015 13:53
#54 RE: Im Zug von Wien nach München. Ein Erlebnisbericht von Daska Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #53
Zitat von Nola im Beitrag #52
Wenn eine parlamentarische Demokratie per Bezahlung "Ja-Sager-Oranisationen" beordert, die eine vom Bürger angemeldete Demonstration stören und zerstören will, was ist das dann?
Liebe Nola.

Zunächst einmal beordert eine parlamentarische Demokratie überhaupt nichts, da es sich bei ihr um eine Institution handelt, die lediglich das Regelwerk darstellt wie politische und gesellschaftliche Interessenausgleiche stattzufinden haben. Es sind die einzelnen Akteure und politischen Parteien, welche im Rahmen einer parlamentarischen Demokratie handeln.


Wer ist denn das Parlament (parlamentarische Demokratie)? Genau, (Regierungs)Politiker, wir wollen ja keine "Haare spalten"

Zitat


Wenn Ihre Frage an mich daher lauten sollte: "Wenn (Regierungs)Politiker per Bezahlung "Ja-Sager-Organisationen" beordern, die eine vom Bürger angemeldete Demonstration stören und zerstören will, was ist das dann?"

Dann lautet meine Antwort: "Es ist falsch."

Diese Frage hätten Sie aber gar nicht stellen müssen, weil ich sie in meinem Beitrag bereits recht eindeutig beantwortet hatte:
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #51
Die Reaktion Merkels und (fast) der gesamten deutschen Politik / Presse auf das Phänomen Pegida war in nicht kleinen Teilen falsch. [...]Merkel reagierte damals falsch und tut es auch heute – meine Meinung.


Ja, und weil es so gut gepaßt hat, stellte ich das als "weiteren Beweis" dazu. Es sollte nicht als direkte Frage verstanden werden, eher als Detail verstanden werden zur Anhäufung von Fehlentscheidungen um nicht zu sagen Amtsmißbrauch, denn das ist es für mich und eben undemokratisch obendrein.

Zitat

Es erstaunt mich immer wieder mit welch empfindlicher Sensorik mitunter auch hier im Forum Kritik an Pegida wahrgenommen wird, die selbst nicht gerade zimperlich bei der Formulierung ihrer eigenen Kritik war und ist - um betont wertfrei zu formulieren.



Lieber n.s.n., gestehen Sie doch den Bürgern zu, ihre Meinung zu artikulieren, so gut sie es eben können. Das sind weder Politiker noch rhetorisch geschulte Konzernvertreter, das sind einfache Menschen, die sich unter Spannung und Aufregung befinden, ob der politischen Entscheidungen zum "Bevölkerungszuwachs". Außerdem hat man, wie o.g. genügend Gekaufte unter das Volk mischen können, deren Äußerungen genau den gewünschten "Erfolg" (Mißerfolg) provozieren konnten. Solange das nicht geklärt ist, gehe ich von 99% Normalbürger aus, die zumeist einen Unrechtsstaat mit allen Entscheidungen über ihre Köpfe hinweg erlebt haben und nun das in einer Demokratie verbriefte Recht in Anspruch nehmen.

Zitat

Um es deutlich und platt zu sagen, was ich meine:
Die Politik hat Mist genaut und Pegida hat Mist gebaut und der eine Mist stinkt wegen der Benennung des anderen Mists nicht weniger. Des Weiteren ist, wenn man Mist nicht mehr benennen darf - gleich welchen -, etwas faul im Staate Deutschland.





Ja, genau, das hat die Pegida getan. Deshalb sollte Politik nicht - nur weil Kritik an derselben geübt wird - Gegendemonstrationen organisieren. Das hatten wir in unseren schlimmsten Zeiten schon mal, das ist einer Demokratie abträglich und unwürdig.

-----------

Für mich ist es schon ein Unterschied, ob einfache Bürger auf die Straße gehen oder indoktrinierte Vereinigungen bezahlt werden um angeblich gegen die rechts zu verordneten Bürger zu demonstrieren/randalieren. Vereinzelte "ich bin gegen alles-Demonstrierer" und die dabei noch Rassismus-Äußerungen tätigen wird es immer geben, die machen aber gewiss nicht die mehreren Tausend Bürger aus, die sich mit Kind und Kegel zur Demo einfanden, auch wenn Politik und Medien das noch so gerne unterstellen möchten. Da stellt sich doch eher die Frage: WARUM kommt man sofort mit der Nazi Keule?

Jahrelang hören wir von rechtem Gedankengut, wenn Bürger die Massenflutung fremder Kulturen nicht wollen. Kulturen die nachgewiesener Maßen sich nicht integrieren können aufgrund einer religiösen Verpflichtung. Das durfte nicht ausgesprochen werden. Trotzdem kam Politik vor Jahren zu der Erkenntnis - auch Frau Merkel: Multikulti ist gescheitert!

Hier kippte allmählich die öffentliche Meinung und genau zu dem Zeitpunkt brachen plötzlich alle Dämme in mehreren Bürgerkriegsländern zu gleich und gegen Flüchtlinge können wir ja nun nichts haben. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.

♥lich Nola

---------------------------

Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

Emulgator Offline



Beiträge: 2.875

29.09.2015 15:34
#55 "Nach Religion und Ethnie diskriminieren" Antworten

Ich möchte nochmal das hier ansprechen:

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #33
Heute morgen kam in den hr3 Nachrichten die Meldung, dass es in einem Flüchtlingslager bei Kassel unter den Bewohnern zu einer Massenschlägerei mit mehreren 100 Beteiligten gekommen sei. Ein Großaufgebot von Polizeikräften sei stundenlang im Einsatz gewesen, um der Lage wieder Herr zu werden.

Das Bemerkenswerte bei dieser Meldung war der Schlußsatz des Radiosprechers, den ich zwar nicht mehr im exakten Wortlaut aber doch im Sinn eindeutig erinnere:
„In dieser Einrichtung leben mehrere 100 Menschen aus 20 unterschiedlichen Nationen zusammen. Da ist es natürlich nicht ungewöhnlich, dass es auch zu Konflikten kommt.“


Inzwischen hat sich die Situation so weiterentwickelt, daß von Links die Flüchtlinge nach Religion und Ethnie getrennt gefordert oder sogar durchgeführt wird. Das Fremdwort für unterschiedliche Behandlung nach Religion und Ethnie ist übrigens "Diskriminierung".

Denken wir die Sache weiter! Die Lösung für die Konflikte sei also die getrennte Unterbringung. Irgendwann werden diese Menschen aber ihre rassisch und religiös getrennten Flüchtlingsunterkünften verlassen. Wird dann die Rassentrennung aufrechterhalten oder werden die Schlägereien bloß auf die Zeit nach der getrennten Lagerunterbringung vertagt? Wird es Sunniten-, Jesiden-, Kurden- und Christenviertel geben? Oder läßt man die Menschen auf unbestimmte Zeit in Lagern leben, so wie es die arabischen Länder mit den Palästinensern machen? Oder läßt man die Trennung europäisch koordinieren, d.h. z.B. Osteuropa nähme die Christen auf, Frankreich die Sunniten, Deutschland die Schiiten und Kurden usw. Aber würde das nicht die Axt an den europäischen Frieden legen, wenn die verfeindeten Minderheiten ihre Feindschaft durch die beherbergenden Staaten austragen lassen, z.B. die Erbfeindschaft zwischen Sunniten und Schiiten zu einer neuern Feindschaft zwischen Deutschland und Frankreich führe?

Die Ursache ist im Grunde, daß die Flüchtlinge eigentlich gar nicht abstrakt vor Krieg und Gewalt flüchten, wie es von unserer Politik behauptet wird, sondern konkret vor der Bürgerkriegspartei der jeweils anderen Volksgruppe. Und so treffen sich hier die Volksgruppen, die sich eigentlich aus dem Weg gehen wollten.

Ich sehe da keine Lösung. Und ein bißchen machen mir die Lösungsansätze der Linken bange, die vorher von einer Diskriminierung nichts wissen wollten.

Florian Offline



Beiträge: 3.179

29.09.2015 17:42
#56 RE: "Nach Religion und Ethnie diskriminieren" Antworten

Lieber Emulgator,

ich teile Ihre Sorgen.

Im folgenden daher kein grundsätzlicher Widerspruch, sondern nur eine Detail-Anmerkung:

Zitat von Emulgator im Beitrag #55
Links die Flüchtlinge nach Religion und Ethnie getrennt gefordert oder sogar durchgeführt wird[/url]. Das Fremdwort für unterschiedliche Behandlung nach Religion und Ethnie ist übrigens "Diskriminierung".


Moment:
Hier geht es ja nur um räumliche Trennung verschiedener Gruppen.
Was aber noch keine unterschiedliche Behandlung bedeutet.
Wenn 2 Gruppen in 2 Lager aufgeteilt werden, ist das für sich genommen noch keine Diskriminierung.
(Sonst wäre ja schon die Einrichtung von getrennten Toiletten für Männer und Frauen Diskriminierung)
Diskriminierung ist es erst dann, wenn z.B. schiitische Gruppen systematisch schlechtere Lagerbedingungen hätten als sunnitische.

Wobei es ohnehin fragwürdig ist, in der Ausländerpolitik mit "Diskriminierung" zu argumentieren.
Denn selbstverständlich wird an jeder Grenze der Welt "diskriminiert". Das ist ja gerade das Wesen einer Grenze: Inländer werden an der Grenze anders behandelt als Ausländer. Und es steht einem Staat frei, verschiedene Ausländergruppen unterschiedlich zu behandeln: manchen Menschen erlaubt er die Einreise, anderen nicht. Manche erhalten eine Arbeitserlaubnis, andere nicht.
Das geschieht anhand von Kriterien (z.B. der Nationalität). Und das ist zwar im Wortsinne Diskriminierung (=Unterscheidung) - aber natürlich legitim.


Zitat von Emulgator im Beitrag #55
Denken wir die Sache weiter! Die Lösung für die Konflikte sei also die getrennte Unterbringung. Irgendwann werden diese Menschen aber ihre rassisch und religiös getrennten Flüchtlingsunterkünften verlassen. Wird dann die Rassentrennung aufrechterhalten oder werden die Schlägereien bloß auf die Zeit nach der getrennten Lagerunterbringung vertagt?


Richtig, diese Probleme werden uns noch gewaltig auf die Füße fallen.

Allerdings sollte man fairerweise aber schon zugeben:
durch räumliche Enge werden Konflikte schon noch einmal verschärft.
In "freier Wildbahn" hat man eher die Chance, sich aus dem Weg zu gehen (auch dann, wenn man nur ein paar Hundert Meter entfernt wohnt). Was in einem Lager halt manchmal nicht möglich ist.

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

29.09.2015 19:32
#57 RE: "Nach Religion und Ethnie diskriminieren" Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #55
Die Ursache ist im Grunde, daß die Flüchtlinge eigentlich gar nicht abstrakt vor Krieg und Gewalt flüchten, wie es von unserer Politik behauptet wird, sondern konkret vor der Bürgerkriegspartei der jeweils anderen Volksgruppe.
Es gibt sicherlich viele Fluchtgründe, so dass man über "die" Flüchtlinge schlechthin da kaum eine sinnvolle Aussage treffen kann. Eins ist aber auch richtig: Einige Flüchtlinge sind nur verhinderte Verfolger.

--
Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau,
verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau.
(Reinhard Mey)

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.545

29.09.2015 19:49
#58 RE: "Nach Religion und Ethnie diskriminieren" Antworten

Die fehlende Trennung - vor allem von Christen & Moslems, aber auch von Sunniten & Schiiten (& des weiteren islamische Minderheiten) ist ein weiteres nachgerade kriminelles Versäumnis unserer nominell Verantwortlichen. Jeder Blick auf die Verfolgung von Christen in der islamischen Welt, von Katholiken in Pakistan, von Kopten in Ägypten, von den Selektionen, die Gruppen wie Boko Haram unter ihren Opfern vornehmen, hätte auch dem subalternstem Dorfschulzen klarmachen müssen, daß hier die Explosion nicht eine Frage des Ob, sondern nur des Wann war. Und hier kann sich niemand auf "Nie gehört. Ich Tal der Ahnungslosen" herausreden. Die Behandlung der Frauen, vor allem der Nicht-Musleminnen, ist seit Jahr & Tag ein Dauerbrenner in den Medienberichten; der ganze Afghanistan-Einsatz wurde davon grundiert. Und hier nicht nur die Gefahr sehen, sondern auch für Zuordnung sorgen, bedarf es weder Fördermillionen noch Ministerialfuzzis: 3, 4 Fragen, "Christian? Muslim? Shia?", die Zurückweisung nicht genehmer Heiliger Schriften: zu dergleichen sollte sogar ein deutscher Beamter fähig sein.



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

Friedrich ( gelöscht )
Beiträge:

29.09.2015 20:04
#59 RE: Im Zug von Wien nach München. Ein Erlebnisbericht von Daska Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #52
Das angeforderte Dokument ist nicht länger verfügbar
Ein Dokument liegt auf dem Landtagsserver, ein anderes beim alten Mann.

Es gibt auch Positives. Nach der Ermordung von Sergei Kirow hatten viele befürchtet, Partei und Medien würden einknicken. Doch siehe, das Gegenteil ist der Fall. Die Prawda wird auch weiterhin kritisch über die Trotzkisten berichten.
Das ist doch mal ne gute Nachricht.

alteseuropa Offline



Beiträge: 259

29.09.2015 20:05
#60 RE: "Nach Religion und Ethnie diskriminieren" Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #58
Die fehlende Trennung - vor allem von Christen & Moslems, aber auch von Sunniten & Schiiten (& des weiteren islamische Minderheiten) ist ein weiteres nachgerade kriminelles Versäumnis unserer nominell Verantwortlichen. Jeder Blick auf die Verfolgung von Christen in der islamischen Welt, von Katholiken in Pakistan, von Kopten in Ägypten, von den Selektionen, die Gruppen wie Boko Haram unter ihren Opfern vornehmen, hätte auch dem subalternstem Dorfschulzen klarmachen müssen, daß hier die Explosion nicht eine Frage des Ob, sondern nur des Wann war. Und hier kann sich niemand auf "Nie gehört. Ich Tal der Ahnungslosen" herausreden. Die Behandlung der Frauen, vor allem der Nicht-Musleminnen, ist seit Jahr & Tag ein Dauerbrenner in den Medienberichten; der ganze Afghanistan-Einsatz wurde davon grundiert. Und hier nicht nur die Gefahr sehen, sondern auch für Zuordnung sorgen, bedarf es weder Fördermillionen noch Ministerialfuzzis: 3, 4 Fragen, "Christian? Muslim? Shia?", die Zurückweisung nicht genehmer Heiliger Schriften: zu dergleichen sollte sogar ein deutscher Beamter fähig sein.


Nun, dann ist es aber auch kriminell, uns das alles ins Land zu holen. Denn irgendwann treffen sie ja doch aufeinander, und sei es im nächsten Supermarkt oder eines Tages im gleichen Wohnblock. Oder sollen wir uns dauerhaft auf China-, äh Moslem-Towns, Kopten-Siedlungen etc. einstellen? Schöne Aussichten.

Friedrich ( gelöscht )
Beiträge:

29.09.2015 20:11
#61 RE: "Nach Religion und Ethnie diskriminieren" Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #56
Wenn 2 Gruppen in 2 Lager aufgeteilt werden, ist das für sich genommen noch keine Diskriminierung.
Es ist Apartheid.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

29.09.2015 20:29
#62 RE: "Nach Religion und Ethnie diskriminieren" Antworten

Zitat von alteseuropa im Beitrag #60
Oder sollen wir uns dauerhaft auf China-, äh Moslem-Towns, Kopten-Siedlungen etc. einstellen? Schöne Aussichten.

Darauf wird es unabhängig davon, ob man jetzt vorsortiert oder nicht, ohnehin hinauslaufen. Bei einer so massiven Einwanderung von Sprach- und Kulturfremden liegt für den Einzelnen von ihnen die Schwelle dafür, die örtliche Sprache zu lernen und sich mit der vorhandenen Kultur auseinanderzusetzen, zu hoch. Sie wollen jetzt kommunizieren und werden das mit denen tun, die die gleiche Sprache sprechen, und wenn solche in großer Zahl verfügbar sind, besteht zunächst wenig Motivation zum Fremdsprachenerwerb, und er wird entsprechend langsam vorangehen.

Ich habe das an einer US-Universität erlebt: die chinesischen Doktoranden bildeten eine so zahlreiche, sich ihrer mütterlichen lingua franca bedienende Gemeinschaft, daß die meisten von ihnen auch nach 3 Jahren noch nur gebrochen Englisch sprachen (zudem wenn auch noch ihr Doktorvater Chinese war); ein ziemlich vereinzelter Koreaner, der mit ähnlich großem Abstand zur Sprache anfing, konnte das bald sehr viel besser. Und das waren weit überdurchschnittlich intelligente Leute.

Die Gemeinschaften werden sich also zunächst nach Sprache, Religion, Kultur etc. zusammenfinden und dann, wenn sie eine kritische Masse erreichen, auch so konsolidieren. Alles andere wäre gegen die menschliche Natur, in der sich Geselligkeit und Trägheit vereinen (ggf. auch noch mit Vorurteilen).

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

29.09.2015 20:42
#63 RE: "Nach Religion und Ethnie diskriminieren" Antworten

Zitat von Friedrich im Beitrag #61
Es ist Apartheid.
Ist es das nicht eigentlich nur dann, wenn eine sich als überlegen betrachtende Gruppe die als unterlegen betrachtete Gruppe mit Gewalt von allen Versuchen fernhält, auch auf friedlichem Weg zusammen zu kommen?

--
Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau,
verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau.
(Reinhard Mey)

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.545

29.09.2015 20:43
#64 RE: "Nach Religion und Ethnie diskriminieren" Antworten

Zitat von alteseuropa im Beitrag #60
Nun, dann ist es aber auch kriminell, uns das alles ins Land zu holen. Denn irgendwann treffen sie ja doch aufeinander, und sei es im nächsten Supermarkt oder eines Tages im gleichen Wohnblock. Oder sollen wir uns dauerhaft auf China-, äh Moslem-Towns, Kopten-Siedlungen etc. einstellen? Schöne Aussichten.


Bei den Zahlen, die wir schon vor Monaten erreicht haben, gilt das Fouché'sche C'est pire qu'un crime, c'est une faute. Wir haben keine genehmen Optionen mehr; es ist fraglich, ob wir noch zivile haben. Unter normalen Umständen, den Umbau Deutschlands in eine geregelte Einwanderungsgesellschaft, analog zu den klassischen Fällen AUS/NZ/USA/CAN (das dürfte vor vornherein aus diversen Gründen a priori ein weiteres Luftschloss gewessen sein) sind Chinatowns auf der einen & Einwandererviertel mit wechselnder Belegung über die Jahrzehnte hinweg der Regelfall. Das setzt freilich soziale Aufstiegschancen & soziale Verträglichkeit nach aussen voraus sowie einen überschaubaren Zuwachs, zumal einen gesteuerten. Denn natürlich haben diese Länder, über Jahrzehnte hinweg, die Schotten gegenüber manchen Ethnien, zumeist Chinesen, hermetisch dicht gemacht. In großem Maß ist DE hier 1 Sonderfall: dass es überhaupt in der Position ist, als "Einwanderungsland" gehandelt zu werden, über das Maß hinaus, in dem ein 1a-Industrie-cum-Wohlfahrtstaat eben als Magnet wirkt, liegt ja nicht an den Altlasten eines Kolonialreichs (wie bei GB & F, auch NL & BEL), auch nicht an den europäischen Gastarbeiterkohorten der frühen 60er, sondern am darauf folgenden Zuzug moslemischer Arbeiter & deren zumeist verweigerter Assimilation, die sie erst sichtbar werden lässt.



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

alteseuropa Offline



Beiträge: 259

30.09.2015 09:58
#65 RE: "Nach Religion und Ethnie diskriminieren" Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #58
Die fehlende Trennung - vor allem von Christen & Moslems, aber auch von Sunniten & Schiiten (& des weiteren islamische Minderheiten) ist ein weiteres nachgerade kriminelles Versäumnis unserer nominell Verantwortlichen. Jeder Blick auf die Verfolgung von Christen in der islamischen Welt

Bis jetzt richtet sich der Blick vor allem auf die Bedrängten in den Aufnahmeeinrichtungen. Und wie geht es dann weiter? (Ich spreche keine Pauschalurteile aus, aber so langsam komme ich ins Sinnieren.)

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