Ist schon lustig das ganze, vor allem wenn man auf die Idee kommt, sich mal zu überlegen das ein so oberböses, gemeines, fieses, ekliges, stinkendes und explodierendes AKW im Vergleich zum Flächen- und Landschaftsverbrauch von Windkraftanlagen und Solarzellen nahezu absurd klein anmutet.
Allerdings muss ich auch sagen, dass sich mein Mitleid mit dem Rotmilan doch in etwaig engen Grenzen hält. Und ich finde es etwas absonderlich, dass andernorts die Gefährdung von Menschen durch den Diskoeffekt auf der Autobahn, das permanente Beschallen von Menschen mit niedrigen Frequenzen und die Gefährdung von Menschenleben durch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Netzzusammenbrüchen regelmäßig als uninteressant vom Tisch gewischt werden, das Leben von 2 (in Worten zwei) Rotmilanpärchen aber unbedingt geschützt werden muss. Absurd. Einfach absurd. Ich bin sicher nicht der, dem jeden Tag das Herzblut aufgeht, wenn er Bilder aus Äthiopien sieht, aber es gibt tatsächlich Gegenden auf der Welt, wo noch gehungert wird, wo Leute nichtmal Geld für einfachste Antibiotika haben und wo Menschen an schmutzigem Wasser sterben. Und wir machen uns Sorgen um Rotmilane.
Zitat von Llarian im Beitrag #2Ist schon lustig das ganze, vor allem wenn man auf die Idee kommt, sich mal zu überlegen das ein so oberböses, gemeines, fieses, ekliges, stinkendes und explodierendes AKW im Vergleich zum Flächen- und Landschaftsverbrauch von Windkraftanlagen und Solarzellen nahezu absurd klein anmutet.
So ist es. Ich bin kürzlich am KKW Unterweser vorbeigefahren, und da kann einem schon wehmütig ums Herz werden. Besonders auf der Rückfahrt von Cuxhaven, mit buchstäblich hunderten WKAn im Rücken, wird einem der galoppierende Wahnsinn nochmals sehr deutlich bewußt. Große Teile der norddeutschen Tiefebene halte ich persönlich inzwischen für unbewohnbar. Ebenso große Teile des Lipper und des Paderborner Landes. Und das sind nur die Gegenden, die ich aus eigener Anschauung kenne. Die gegenwärtige Hamsterplage in der Bundesregierung hat ja im übrigen explizit Stromausfälle mit im Hinterkopf. In der Presse kann man dann solche Schätzchen dazu lesen, so als ob das erste nicht in nahezu allen Haushalten automatisch zum zweiten führte:
"Campingkocher, Regentonnen und die Verwendung von Zündstahl. Mit uns und mit Anlauf Anlauf zurück in die Steinzeit. Ihre Bundesregierung." Aber hey, dann erholt sich sicher auch die Rotmilanpopulation.
Man kann wirklich manchmal die Lust verlieren, sich mit dem ganzen Kram überhaupt noch zu beschäftigen.
Herzliche Grüße, Andreas
"Man kann einen gesellschaftlichen Diskurs darüber haben, was Meinungsfreiheit darf. Oder man hat Meinungsfreiheit." (Christian Zulliger)
Natürlich kann man ohne Strom auskommen. Aber ohne Strom auch kein fließenes Wasser, inklusive Toilettenspülungen. Wird halt Opas Plumpsklo wieder deaktiviert. Was machen dann die Städter? Fahren die zum Kacken dann aufs Land? Kommen die ohne Strom überhaupt aus der Tiefgarage?
In der (Groß)Stadt ist bei einem flächendeckenden Stromausfall nach 3-4 Tagen das vorläufige Ende der Zivilisation erreicht. Für einen längeren Zeitraum haben die meisten keine Vorräte an Nahrungsmitteln, von Trinkwasser garnicht erst zu reden.
Einkaufen, kochen, fließendes Wasser, Heizung, Tanken - aktuell vollkommene Selbstverständlichkeiten werde auf einen Schlag unmöglich.
Das ist von schon fast rührender Naivität. Ich vermute, dahinter steckt weniger praktische Erfahrung, sondern ein von Gründenk angehauchtes a priori-Argument: "die Aborigines schaffen es ja auch ohne Strom!" ("und zwar" - bei etwas besser verinnerlichter grüner Propaganda - "besser!") Aber das ist natürlich ein Fehlschluß durch Vernachlässigung des Kontexts: hohe Bevölkerungsdichte mit extremer Durchelektr(on)isierung der Gebrauchsgegenstände und Infrastruktur. Was vor 200 Jahren (allerdings mit weniger als der Hälfte Lebenserwartung) noch gut ging, geht heute eben vielleicht gar nicht mehr. Neben der schaurigen Lust am Untergang schwingt hier auch ein bißchen von dem mit, was hier kürzlich in einem anderen Artikel als "politische Nostalgie" charakterisiert wurde.
Eine gewisse Parallele (bei allen sonstigen Differenzen) sehe ich hier zu den von den hartgesottenen Leave-Wählern mit einer stiff upper lip mutig ins Auge gefaßten bevorstehenden Kollateralschäden des Brexit (jedenfalls bevor sie so richtig spürbar werden: dann wird das Heulen und Zähneklappern schon losgehen). Dort ist das Argument ja auch, daß früher, etwa in der Mitte des 20. Jahrhunderts, die britische Wirtschaft ja auch ohne EU wunderbar funktioniert habe; dabei wird ausgeblendet, daß sich die Lage allein schon durch die Existenz des großen Freizügigkeitsraums auf dem Kontinent stark verändert hat. Wenn sich jemand für einen Industriestandort entscheidet, dann ist es eben ein gewaltiger Wettbewerbsvorteil, wenn er seine Arbeitnehmer ohne große bürokratische Hindernisse aus den besten von 2 Dutzend Ländern rekrutieren kann und nicht nur unter den Briten auswählen kann. (Zugegeben kann dieser Urvorteil der EU sich im Zuge der Merkelschen Interpretation von Freizügigkeit auch bald in Nichts auflösen - aber im Moment ist er noch da.)
Zitat von Fluminist im Beitrag #6Eine gewisse Parallele (bei allen sonstigen Differenzen) sehe ich hier zu den von den hartgesottenen Leave-Wählern mit einer stiff upper lip mutig ins Auge gefaßten bevorstehenden Kollateralschäden des Brexit (jedenfalls bevor sie so richtig spürbar werden: dann wird das Heulen und Zähneklappern schon losgehen). Dort ist das Argument ja auch, daß früher, etwa in der Mitte des 20. Jahrhunderts, die britische Wirtschaft ja auch ohne EU wunderbar funktioniert habe; dabei wird ausgeblendet, daß sich die Lage allein schon durch die Existenz des großen Freizügigkeitsraums auf dem Kontinent stark verändert hat. Wenn sich jemand für einen Industriestandort entscheidet, dann ist es eben ein gewaltiger Wettbewerbsvorteil, wenn er seine Arbeitnehmer ohne große bürokratische Hindernisse aus den besten von 2 Dutzend Ländern rekrutieren kann und nicht nur unter den Briten auswählen kann.
Andererseits kann die britische Wirtschaft seit und trotz der Brexit-Enstscheidung vor Kraft kaum laufen. Brexit? Welcher Brexit? Mir ist zwar klar, daß die Brexitverhandlungen noch gar nicht begonnen haben; dennoch hatte "Top-Ökonom" Fratzscher (ja, ich weiß, ausgerechnet der deutsche Piketty) bereits für 2017 (also vor Abschluß des Brexit und Inkrafttreten der realen Konsequenzen; offenbar gedacht als psychologischen Effekt) einen Einbruch des Wirtschaftswachstums aufgrund des Brexit um 0,5 Prozent prognostiziert. Für Deutschland, notabene! Auch andere Ökonomen (siehe ebenjenen link) scheinen doch von sehr viel stärkeren psychologischen Effekten des Brexit ausgegangen zu sein, die sich momentan allesamt eher nicht zu bewahrheiten scheinen. Ich bin inzwischen doch wieder eher gespannt, was am Ende dabei rauskommt (so der Brexit wirklich stattfindet) und insbesondere ob den EU-Verhandlungsführern bei sich möglicherweise eintrübenden konjunkturellen Aussichten nicht das wirtschaftliche Hemd doch näher als die ideologische Jacke sitzen wird.
Nachtrag: ich hoffe, das ist dem Threadersteller Noricus nicht zu sehr OT; ansonsten erbitte ich einen Zaunpfahl.
Herzliche Grüße, Andreas
"Man kann einen gesellschaftlichen Diskurs darüber haben, was Meinungsfreiheit darf. Oder man hat Meinungsfreiheit." (Christian Zulliger)
Das ist von schon fast rührender Naivität. Ich vermute, dahinter steckt weniger praktische Erfahrung, sondern ein von Gründenk angehauchtes a priori-Argument: "die Aborigines schaffen es ja auch ohne Strom!"
Warum so pessimistisch? Wenn die Bürger sich ertüchtigen, den privaten Strombezug längere Zeit auszusetzen, kann man irgendwann das EEG boykottieren. Es finanziert sich ja als Umlage auf den Strompreis. Keine Stromabnahme durch die Bürger -- weniger EEG-Umlage. Die gekniffenen sind dann die Unternehmen, die weiter Strom beziehen müssen. Aber die haben womöglich einen anderen politischen Hebel.
Zitat von Doeding im Beitrag #7Andererseits kann die britische Wirtschaft seit und trotz der Brexit-Enstscheidung vor Kraft kaum laufen. Brexit? Welcher Brexit? [...]
Es ist richtig, daß die britische Wirtschaft nicht vollkommen zusammengebrochen ist, aber das war auch nicht zu erwarten. Es kommt im Moment etwas darauf an, worauf man schaut. Die Aktienkurse halten sich einigermaßen stabil, aber diese sind ja nicht alles. Das Pfund hat sehr deutlich an Wert eingebüßt, und der Arbeitsmarkt ist auffallend verhalten - letzteres kein Wunder, da ja nicht nur die allgemeine wirtschaftliche Zukunft plötzlich um einiges unklarer geworden ist, sondern auch der Einwanderungsstatus der EU-Staatsbürger in der Schwebe hängt. Der Privatkonsum ist nicht zurückgegangen - auch das vermutlich kein Wunder bei einer Erwartung von Kaufkraftverlust der Währung. Auch war der Startpunkt der britischen Wirtschaft ausgesprochen gut: vor dem 23. Juni war Großbritannien dieses Jahr gewissermaßen das europäische Powerhouse, endlich ging es unverkennbar aufwärts; da sind die Einbrüche nach dem 23. Juni (nach denen das Land vielleicht immer noch nicht schlechter aussieht als etwa Frankreich) schon bitter.
Die Datenlage bietet sich also dafür an, bei entsprechender ideologischer Orientierung und selektiver Wahrnehmung munter Entwarnung zu blasen, aber es sind auch deutliche Warnzeichen zu sehen.
[OT kann das doch nicht sein, das Thema sind schließlich Kollateralschäden von ideologisch motivierten Fühlgutentscheidungen.]
Das ist von schon fast rührender Naivität. Ich vermute, dahinter steckt weniger praktische Erfahrung, sondern ein von Gründenk angehauchtes a priori-Argument: "die Aborigines schaffen es ja auch ohne Strom!" ("und zwar" - bei etwas besser verinnerlichter grüner Propaganda - "besser!")
"Technikfolgenabschätzung (TA): TA Projekt: Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften - am eispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung."
Die 6-Seiten-Synopsis für unsere Entscheidungsträger "in leichtem Deutsch" fehlt leider noch: "Aus der Steck-dose kommt Strom. Bei einem Black-out kommt aus der Steck-dose kein Strom."
Zitat von herki im Beitrag #5In der (Groß)Stadt ist bei einem flächendeckenden Stromausfall nach 3-4 Tagen das vorläufige Ende der Zivilisation erreicht. Für einen längeren Zeitraum haben die meisten keine Vorräte an Nahrungsmitteln, von Trinkwasser garnicht erst zu reden.
Das Wichtigste, Tag 1: keine Straßenbeleuchtung, Ampeln. Zugverkehr Null. Finanzströme Null (Bargeld? Die Bankomaten stehen wie die Rechner der Filialen). Das Netz bleibt, weil das Telefonnetz autonom versorgt ist, alle Rechner sind unten, Laptops/Smartphone nach wenigen Stunden. Es wird geraten, auf alle Fahrten zu verzichten. Wer unbedingt tanken muss, bekommt das über eine Handpumpe aus dem Bodentank.
Die Betonung liegt auf flächendeckend & fortdauernd. Bei lokaler Verfinsterung bleiben Wasser & Gas präsent, weil die Pumpen von außerhalb den Stoff ins Netz drücken (die laufen nb. elektrisch). Bis zu 4-5 Tagen steckt man das in dem Fall weg. Ärgerlich bis besorgniserregend wird es, weil die Kommunikation ausfällt. Beim großen Blackout im Nov. 2005 dauerte das hier von Freitag 14:35 bis Montag 16:00 - ohne daß man sich klar werden konnte, ob da nicht die ganze Nordhalbkugel duster war (das Ausbleiben von Sirenen & Überfliegungen war schon 1 gutes Zeichen.) Wirklich in, Entschuldigung, Schwulitäten sind damals die Schweinemäster gekommen, weil die Ställe wg. der ausgefallenen Lüftung bei -5°C Außentemperatur zu überhitzen drohten.
Nb. Die damals hochberühmten kollabierten Strommasten liegen eine halbe Stunde Fußmarsch von meiner Tastatur ab: http://www.lwl.org/pressemitteilungen/daten/bilder/22151.jpg Die Grünen (nur um zu zeigen, daß Gründenk eine contradictio in adjectio ist) haben damit im Wahlkampf 2008 vor Ort allen Ernstes ihre Wahlplakate dekoriert, um Stimmen zu fangen. Hat zwei Wochen gedauert, bis da der Groschen gefallen ist.
Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #10"Aus der Steck-dose kommt Strom. Bei einem Black-out kommt aus der Steck-dose kein Strom."
Hierzu von offizieller Seite:
Zitat von FAZ«Für mich persönlich ist am wahrscheinlichsten ein regional oder überregional lang anhaltender dauerhafter Ausfall der Stromversorgung», sagte de Maizière bei der Vorstellung eines neuen Konzepts zur Zivilverteidigung.
Vor der Regierung Merkel war das vielleicht eine ganz entfernte Möglichkeit, aber nie ein Thema, auch zu Zeiten des Kalten Kriegs nicht. Warum ist die Stromversorgung in Deutschland auf einmal so stark gefährdet, daß flächendeckend kontinuierliche Notfallvorsorgemaßnahmen erforderlich sind? Oder waren wir früher, als der Strom noch aus dem Atom und das Wort Gottes aus der Kirche kamen, mit unserer sorglosen bürgerlichen Freiheit einfach nur fahrlässig?
PS. "lang anhaltender dauerhafter"... dürfen wir uns bald auf eine allgemeine Umstellung des Amtsdeutschs auf Merkel-Standard gefaßt machen?
Zitat von Fluminist im Beitrag #11Warum ist die Stromversorgung in Deutschland auf einmal so stark gefährdet, daß flächendeckend kontinuierliche Notfallvorsorgemaßnahmen erforderlich sind?
Der Hauptgrund ist natürlich die "Energiewende". Aber die regierungsamtliche Begründung, daß die Stromversorgung (und andere Infrastruktur) durch Cyberattacken lahmgelegt werden könnten, ist auch nicht falsch. Die moderne vernetzte Steuerung bringt natürlich auch Risiken mit sich.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #10Das Wichtigste, Tag 1: keine Straßenbeleuchtung, Ampeln. Zugverkehr Null. Finanzströme Null (Bargeld? Die Bankomaten stehen wie die Rechner der Filialen).
Das Bargeld dürfte erst einmal kein größeres Problem sein. Die meisten Leute haben Geld für einige Tage (man kann ja auch gar nicht mehr viel ausgeben). Die Supermärkte wären gut beraten, ihre Bestände (vor allem die Frischware ...) auch gegen Schuldschein mit Ausweisvorlage rauszugeben - die meisten Leute werden hinterher brav bezahlen und dann hat man wenigstens etwas Umsatz gerettet.
Zitat Das Netz bleibt, weil das Telefonnetz autonom versorgt ist ...
Aber so weit ich mich erinnere auch nur über eine gewisse Zeit.
Zitat Es wird geraten, auf alle Fahrten zu verzichten.
Wieso das? Man sollte natürlich gut überlegen, wofür man den noch vorhandenen Sprit verwendet. Und man muß etwas vorsichtiger fahren (Ampelausfall etc.). Aber diverse Fahrten werden sehr wohl sinnvoll sein. Insbesondere die in Regionen, die noch Strom haben ...
Zitat Ärgerlich bis besorgniserregend wird es, weil die Kommunikation ausfällt.
Deswegen das absolute Muß für jeden Haushalt: Ein kleines batteriebetriebenes Radio und ein guter Vorrat an Akkus/Batterien.
Eigentlich ist (außerhalb der bekannten Hochwasserrisikogebiete) der Blackout die einzige Form Katastrophe, die in Deutschland überhaupt zu befürchten ist. Die aktuell diskutierten Lebensmittelvorräte sind da eigentlich kaum ein Thema - für ein paar Tage reichen die normalen Haushaltsvorräte fast immer. Aber einen Kasten Wasser sollte man immer in Reserve haben. Und empfehlenswert ist auch ein Sack Katzenstreu, damit der Ausfall der sanitären Anlagen nicht zu unangenehmen Konsequenzen führt.
Zitat von herki im Beitrag #5In der (Groß)Stadt ist bei einem flächendeckenden Stromausfall nach 3-4 Tagen das vorläufige Ende der Zivilisation erreicht. Für einen längeren Zeitraum haben die meisten keine Vorräte an Nahrungsmitteln, von Trinkwasser garnicht erst zu reden.
Einkaufen, kochen, fließendes Wasser, Heizung, Tanken - aktuell vollkommene Selbstverständlichkeiten werde auf einen Schlag unmöglich.
Verständnisfrage: Warum wird fließendes Wasser ohne Strom auf einen Schlag unmöglich?
In meiner Heimatstadt liegt der Wasserspeicher auf einem Hügel neben der Stadt. Ich hätte nun vermutet, dass die Wasserversorgung einfach per Schwerkraft funktioniert und lediglich das Befüllen des Speichers Strom erfordert. D.h. bei Stromausfall läuft das Wasser erst einmal weiter. So lange, bis der Speicher leer ist (was vermutlich ein paar Tage dauern wird). Auf jeden Fall sollte es - nach meiner Theorie - im Ernstfall nach einem Stromausfall immer noch möglich sein, ein paar Hundert Liter Trinkwasser-Reserve aus dem Hahn laufen zu lassen.
Nun hat natürlich nicht jede Stadt einen Hügel, auf den sie ihren Wasserspeicher stellen kann. Aber auch bei komplett flachen Städten hätte ich vermutet, dass der Wasserspeicher erhöht gebaut ist und die Wasserversorgung dann per Schwerkraft funktioniert.
Zitat von R.A. im Beitrag #13 Die Supermärkte wären gut beraten, ihre Bestände (vor allem die Frischware ...) auch gegen Schuldschein mit Ausweisvorlage rauszugeben - die meisten Leute werden hinterher brav bezahlen und dann hat man wenigstens etwas Umsatz gerettet.
Nein. Ohne Strom kein Licht (und nach wenigen Stunden auch keine Notbeleuchtung mehr) und keine Notausgangsbeleuchtung. Die Feuermelder und Rauchmelder funktionieren auch nicht mehr. Kein Kaufmann wird so verwegen sein, in seinen Laden dann noch Kunden rein zu lassen. Wenn da ein Unfall passiert steht er mit mindestens einem Bein im Gefängnis.
(Abgesehen davon: nach wenigen Stunden die Temperatur der Kühltheken über die gesetzlichen Grenzen gestiegen. Die gekühlte Ware darf dann also eh nicht mehr verkauft werden).
Zitat von Florian im Beitrag #14Warum wird fließendes Wasser ohne Strom auf einen Schlag unmöglich?
"Auf einen Schlag" tatsächlich nicht - der Wasserspeicher läuft schon noch ab. Reicht aber im Zweifelsfall nicht übermäßig lange. Üblicherweise faßt ein Hochbehälter etwa den Tagesbedarf des Versorgungsgebiets. Im Krisenfall wohl etwas länger, weil die Leute nicht mehr warm duschen und hoffentlich auch nicht den Garten gießen.
Deswegen sollte zu den ersten Maßnahmen nach einem Blackout gehören, noch schnell einige Gefäße mit Trinkwasser zu füllen. Insbesondere verschließbare wie leere Mineralwasserflaschen etc.
Zitat Nun hat natürlich nicht jede Stadt einen Hügel, auf den sie ihren Wasserspeicher stellen kann.
Dann baut man Wassertürme. Die fassen weniger und kosten mehr.
Zitat von Florian im Beitrag #15Ohne Strom kein Licht (und nach wenigen Stunden auch keine Notbeleuchtung mehr) und keine Notausgangsbeleuchtung.
In den meisten Läden gibt es doch noch etwas natürliches Licht, so daß man sich orientieren kann.
Zitat Wenn da ein Unfall passiert steht er mit mindestens einem Bein im Gefängnis.
Das glaube ich nicht. Bei so außergewöhnlichen Umständen kann man nicht die normale Haftung verlangen.
Zitat nach wenigen Stunden die Temperatur der Kühltheken über die gesetzlichen Grenzen gestiegen. Die gekühlte Ware darf dann also eh nicht mehr verkauft werden
Auch das dürfte im Notfall Theorie sein.
Ich würde umgekehrt sagen: Wenn der Ladenbesitzer nicht kontrolliert seine Waren abgibt (im Zweifelsfall nicht mit Einzelabrechnung, sondern pauschal und billiger den ganzen Wagen abkassieren), dann stürmt nach zwei/drei Tagen der Mob das Geschäft und räumt ihm alles aus.
Da ist eigentlich sehr gut dargestellt, wann was ausfällt.
Kurz gesagt:
Analoge Festnetzanschlüsse werden einige wenige Stunden noch funktionieren (sofern das Endgerät kein Funktelefon ist). Digitale Festnetzanschlüsse sind allerdings sofort tot. (Ebenso das Internet und natürlich auch der Fernseher) Bei Mobilfunk hängt viel vom Einzelfall vor Ort ab (die einzelnen Funkzellen sind unterschiedlich gut gesichert. Der Bericht geht im Durchschnitt von einigen wenigen Stunden aus).
Am längsten wird Radio funktionieren. Entweder batteriebetriebene Radios. Oder auch Autoradios. Es lohnt sich im Ernstfall übrigens, an die Auto-Steckdose für einige kleinere Strom-Anwendungen zu denken. Immerhin ist die Lichtmaschine im Auto ja so eine Art kleines Notstromaggregat).
Zitat von Florian im Beitrag #15Ohne Strom kein Licht (und nach wenigen Stunden auch keine Notbeleuchtung mehr) und keine Notausgangsbeleuchtung.
In den meisten Läden gibt es doch noch etwas natürliches Licht, so daß man sich orientieren kann.
Zitat Wenn da ein Unfall passiert steht er mit mindestens einem Bein im Gefängnis.
Das glaube ich nicht. Bei so außergewöhnlichen Umständen kann man nicht die normale Haftung verlangen.
Zitat nach wenigen Stunden die Temperatur der Kühltheken über die gesetzlichen Grenzen gestiegen. Die gekühlte Ware darf dann also eh nicht mehr verkauft werden
Auch das dürfte im Notfall Theorie sein.
Ich würde umgekehrt sagen: Wenn der Ladenbesitzer nicht kontrolliert seine Waren abgibt (im Zweifelsfall nicht mit Einzelabrechnung, sondern pauschal und billiger den ganzen Wagen abkassieren), dann stürmt nach zwei/drei Tagen der Mob das Geschäft und räumt ihm alles aus.
Ein selbständiger Kaufmann denkt vielleicht so wie Sie. Aber ein Aldi-Filialleiter, der Schuldscheine annimmt, ohne dass er das vorher mit der (allerdings nicht erreichbaren) Zentrale abstimmt? Eher unwahrscheinlich. Da riskiert er im Zweifel eher, dass der Mob den Laden plündert.
Zitat von Florian im Beitrag #20 Aber ein Aldi-Filialleiter, der Schuldscheine annimmt, ohne dass er das vorher mit der (allerdings nicht erreichbaren) Zentrale abstimmt? Eher unwahrscheinlich. Da riskiert er im Zweifel eher, dass der Mob den Laden plündert.
Das glaube ich auch. Zumal ein wichtiges fehlt: Kein Mensch weiss wie lange der Ausfall dauert. Wer will denn verantwortlich sein, dass alles gemacht zu haben (Lebensmittel gegen fragwürdige Gutscheine, Verkauf von bedenklicher Ware), wenn eine Stunde später der Strom wieder da ist? Auf die Idee die Lebensmittel noch schnell zu verramschen, wird man eigentlich erst dann kommen, wenn sie schon lange (!) schlecht sind.
Daß das Telefonnetz autonom versorgt sei, trifft nicht zu. Wenn im Ort der Strom ausfällt, ist auch das Festnetz weg.
Mir passiert: Morgens um 8 Uhr Anruf aus dem Nachbarort wegen Leichenschau. Mir war klar, Tod durch Lungenödem, eine Spritze hätte retten können. Auf meinen Vorwurf, warum man mich in der Nacht nicht gerufen hatte, die Antwort: Haben wir versucht, aber wir konnten Sie nicht erreichen.Peinlich. Rettung Telekom: von 24 h bis 8 h kein Strom im ganzen Ort.
Zitat von Florian im Beitrag #20Ein selbständiger Kaufmann denkt vielleicht so wie Sie. Aber ein Aldi-Filialleiter, der Schuldscheine annimmt, ohne dass er das vorher mit der (allerdings nicht erreichbaren) Zentrale abstimmt? Eher unwahrscheinlich.
Das kommt auf die jeweilige Firmenkultur an. Gerade bei Aldi wird m. W. von den Filialleitern relativ viel selbständiges Denken und Handeln erwartet.
Wir reden ja auch nicht über einen Einzelfall - da weiß man nie, wie die Vorgesetzten am Ende urteilen werden.
Sondern wir reden über ein großflächiges Problem mit mehreren betroffenen Filialen.
Und dann stehen nach Ende des Stromausfalls drei Sorten Fillialleiter vor der Geschäftsführung: Die Einen mit einem ausgeplünderten und beschädigten Laden. Andere mit einem intakten Laden, weil sie alles gut gesichert haben - die Ware ist zum größten Teil verdorben. Und dann die, die haben einen intakten Laden und einen großen Teil des Warenwerts noch in Geld umgesetzt.
Ich hätte da gewisse Erwartungen, wie die Geschäftsführung das beurteilt ...
Zitat von Fluminist im Beitrag #9 Es kommt im Moment etwas darauf an, worauf man schaut. Die Aktienkurse halten sich einigermaßen stabil, aber diese sind ja nicht alles.
Sie sind sicher nicht alles, aber sie sagen deutlich etwas über die Erwartung von Investoren aus, und damit sicher mehr als die meisten politischen oder medialen Meinungsmacher, die das alles einschätzen wollen.
Zitat Auch war der Startpunkt der britischen Wirtschaft ausgesprochen gut: vor dem 23. Juni war Großbritannien dieses Jahr gewissermaßen das europäische Powerhouse, endlich ging es unverkennbar aufwärts;
Das halte ich aber für ganz schwere Legendenbildung, lieber Fluminist. Die britische Wirtschaft hatte schon vor dem Brexit gewaltige Probleme, vor allem die Feststellung das die postindustrielle Dienstleistungsgesellschaft eben doch nicht so dolle funktioniert, wie man gedacht hat. Wie gut ein "Powerhouse" aus "Finanzprodukten" besteht, hat schon die Krise 2008 eindringlich belegt. Oder anders gesagt: Auch wenn GB sicher nicht so schlimme Probleme wie Frankreich oder Italien vor sich herschiebt (oder schob), so war der wirtschaftliche Kern von GB auch vorher deutlich beschädigt. Ich würde eher behaupten, dass der Brexit für die Wirtschaft von GB nicht absolut kriegsentscheidend ist, weder in die eine noch in die andere Richtung. Die eigentlichen Probleme, die in der einen oder anderen Form viele europäische Gesellschaften quälen (Vergreisung, überbordender Sozialstaat, Überregulierung, problematische Einwanderung) sind da deutlich entscheidender. Will sagen: Wenn GB eine Antwort auf diese Fragestellungen fände, dann wäre der Brexit am Ende unbedeutend, bzw. würde man diese Probleme nicht lösen, würde auch ein Verbleib in der EU das dicke Ende nicht aufhalten.
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