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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 60 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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DrNick Offline




Beiträge: 809

13.05.2017 17:03
#51 RE: Wahlwerbung in NRW 2017 Antworten

Zitat
Prinzipiell wäre das eine sehr schöne Kampagne, die Sprüche sind markant, frech, teilweise witzig und transportieren auch die eine oder andere Idee (siehe das Thema mit den Gründern, was so bei den anderen nicht vorkommt)



Ich habe mir bei allen Plakaten der FDP, die ich hier im Umfeld gesehen habe, eigentlich immer dieselbe Frage gestellt: Sind das wirklich die zentralen Probleme, vor denen dieses Land steht? Soll ich eine Partei wählen, die anscheinend ernsthaft meint, die mangelnde "Digitalisierung" der Schulen sei ein zentrales Thema unserer Zeit?

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

13.05.2017 18:12
#52 RE: Wahlwerbung in NRW 2017 Antworten

Zitat von DrNick im Beitrag #51
Ich habe mir bei allen Plakaten der FDP, die ich hier im Umfeld gesehen habe, eigentlich immer dieselbe Frage gestellt: Sind das wirklich die zentralen Probleme, vor denen dieses Land steht? Soll ich eine Partei wählen, die anscheinend ernsthaft meint, die mangelnde "Digitalisierung" der Schulen sei ein zentrales Thema unserer Zeit?

Soll ich jetzt wirklich die FDP verteidigen? Ist ja eigentlich R.A.'s Job. :)
Abers seis drum: Das wichtigste Thema ist mit Sicherheit die Flüchtlingskatastrophe die Merkel angerichtet hat. Das ist aber kein Landesthema. Nur das daraus folgende Thema, die innere Sicherheit (in NRW nochmal schlimmer als in anderen Ländern) hat durchaus auch die FDP thematisiert. Beispielsweise mit dem Plakat "Nicht mehr Gesetze fangen Verbrecher, sondern mehr Polizisten". Nur ist das, bei aller Sympathie, eben so ein Spruch wie ihn wieder jede Partei von sich geben könnte. Selbst die Oberbeauftragte für Betroffenheit, Roth, hat ja bei Illner diese Woche mehr Polizisten gefordert (was ne Lachnummer). Da ist es schwer sich abzugrenzen. Wenn sowieso alle(!) dafür sind, braucht man es zumindest als Zielvorstellung nicht zu thematisieren. Mich als Wähler interessieren Unterschiede, nicht Gemeinsamkeiten. Allenfalls kann man sich fragen, warum es bisher nicht passiert ist.
Und was nun die mangelnde Digitalisierung angeht: NRW hat ein gewaltiges(!) Bildungsproblem. NRW bildet in der BRD fast das Schlußlicht was Investitionen, Klassenstärken und vor allem auch, was Erfolge angeht. Das ist schon ein wichtiges Thema. Und Digitalisierung ist eben ein Unterthema davon (nicht das wichtigste in meinen Augen, aber zum Block gehörend). Es ist also nicht das zentrale Problem von NRW. Aber es ist mit Sicherheit wichtiger als "Wir Rabauken" oder "Zeig Stärke". Vor allem ist es eins: Konkret.

DrNick Offline




Beiträge: 809

13.05.2017 22:20
#53 RE: Wahlwerbung in NRW 2017 Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #52
Das wichtigste Thema ist mit Sicherheit die Flüchtlingskatastrophe die Merkel angerichtet hat. Das ist aber kein Landesthema.


Das ist in Teilen durchaus ein Landesthema, z.B. wenn es um das Thema Abschiebungen geht. Es wundert mich aber nicht im geringsten, daß man von der FDP keine Plakate zu dem Thema sieht. Das könnte ja von Journalisten als "nationalliberal", gar als "Rechtsruck" interpretiert werden und würde damit natürlich das von Lindner aufgebaute neue Image der Partei gefährden, dem zufolge Liberalismus nicht mehr viel mit neoliberaler Steuerpolitik etc. zu tun hat, dafür aber umso mehr mit einem undefinierten "Lebensgefühl".

Zitat von Llarian im Beitrag #52
NRW hat ein gewaltiges(!) Bildungsproblem. NRW bildet in der BRD fast das Schlußlicht was Investitionen, Klassenstärken und vor allem auch, was Erfolge angeht. Das ist schon ein wichtiges Thema. Und Digitalisierung ist eben ein Unterthema davon (nicht das wichtigste in meinen Augen, aber zum Block gehörend).


Das Bildungsproblem (übrigens nicht nur in NRW) ist völlig unbestritten. Aber liegt das (wie ich gerade im Landtagswahlprogramm 2017 lese) auch nur ein bißchen am noch nicht vorhandenen "digitalen Klassenzimmer 4.0"? Oder nicht z.B. eher daran, daß man auch mit völlig unzureichenden Kenntnissen in Rechtschreibung, Mathematik, Geschichte usw. inzwischen ohne Probleme ein "Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife" mit einem Notendurchschnitt um die 2,0 in die Hand gedrückt bekommt?

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

13.05.2017 23:49
#54 RE: Wahlwerbung in NRW 2017 Antworten

Zitat von DrNick im Beitrag #53
Das ist in Teilen durchaus ein Landesthema, z.B. wenn es um das Thema Abschiebungen geht. Es wundert mich aber nicht im geringsten, daß man von der FDP keine Plakate zu dem Thema sieht. Das könnte ja von Journalisten als "nationalliberal", gar als "Rechtsruck" interpretiert werden und würde damit natürlich das von Lindner aufgebaute neue Image der Partei gefährden, dem zufolge Liberalismus nicht mehr viel mit neoliberaler Steuerpolitik etc. zu tun hat, dafür aber umso mehr mit einem undefinierten "Lebensgefühl".

Jein. Im Prinzip ja, aber: Selbst wenn die FDP konsequent für Abschiebungen einträte, wäre es nicht wirklich eine gute Idee das zu plakatieren. Es bietet in der Tat nur Angriffspunkte und nahezu keinen Gewinn. Wobei es mir wie Ihnen geht, ich kann mit den Kernwerten der Lindner-FDP auch nicht so viel anfangen, ich vermisse da deutlich(!) die klare Linie.

Zitat
Aber liegt das (wie ich gerade im Landtagswahlprogramm 2017 lese) auch nur ein bißchen am noch nicht vorhandenen "digitalen Klassenzimmer 4.0"?


Auch jein. Beides, die Misere wie auch das nicht vorhandene digitale Klassenzimmer, gehen auf eine gemeinsame Ursache zurück: Geldmangel. Und null Priorität bei der Landesregierung. Die derzeitige Regierung versteht Bildungspolitik inzwischen als reine Gesellschaftsklempnerei (Inklusion, Flüchtlingsintegration, Gesamtschulen, Schule gegen Rassismus, was auch immer). Bildung im Sinne von Lernen kommt da nicht vor. Die Gesellschaftsklempnerei hat dabei den Vorteil, dass sie den politischen Träumen der Linken entspricht und gleichzeitig fast nichts kostet. Bildung im Sinne von Lernen ist teuer. Insofern: Gäbe es das digitale Klassenzimmer, wäre auch die Misere geringer. Aber nicht als eigene Ursache, sondern weil dann Geld da wäre.

Zitat
Oder nicht z.B. eher daran, daß man auch mit völlig unzureichenden Kenntnissen in Rechtschreibung, Mathematik, Geschichte usw. inzwischen ohne Probleme ein "Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife" mit einem Notendurchschnitt um die 2,0 in die Hand gedrückt bekommt?


Das ist sicher ein Problem, aber nicht das drängende. Wenn ich meine Kinder zur Schule schicke, dann damit sie etwas lernen. Und davon möglichst viel. Die inflationären Noten sind dabei ein Ärgernis, aber auch nicht mehr als das, denn wenn meine Kinder etwas lernen, so ist mir das am Ende nicht so wichtig. Wenn sie was können, werden sie es auch zu was bringen. Wenn sie dagegen von vorneherein nur Schrott lernen, ist es eigentlich egal, ob die Noten inflationieren oder nicht. Denn dann können die Kinder ja nichts. Die Noteninflation ist am Ende nur ein Sympthom, nämlich das die linke Bildungspolitik versucht ihr totales und absolutes Versagen zu kaschieren. Das Versagen selber ist aber das Problem, nicht das Sympthom davon.

Wenn ich mir an der Stelle ein minimales OT erlauben darf: Das war nicht immer so. Die SPD des Wirtschaftswunders (also lange vor grünen Zeiten) sah es durchaus als Leitbild an, dass Arbeiterkinder die Möglichkeit haben sollten, möglichst viel zu lernen, um es eines Tages besser zu haben. Erst die Vergrünung der SPD (und seit Merkel der CDU) hat das heutige Problem ausgelöst. Heute gibt es noch genau drei (nennenswerte) Parteien, die für konsequente und "klassische" Bildung eintreten, die FDP, die AfD und die CSU. Alles andere ist Kasper.

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

14.05.2017 16:57
#55 RE: Wahlwerbung in NRW 2017 Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #47
Und damit das funktioniert, müssen Plakate einen hohen Wiedererkennungswert haben.
Und gegen dieses Prinzip wird von den Parteien m.E. sehr oft verstoßen, was den Wert von Plakatwerbung dann mindert.


Manche Parteien haben einfach keine andere Wahl. Das Corporate Design der Republikaner dürfte den meisten Menschen nicht geläufig sein, weil diese Partei eine zu geringe öffentliche Aufmerksamkeit genießt. Sie kann auch nicht mit bekannten Gesichtern aufwarten und ganz auf die Beliebtheit ihres Kandidaten abstellen (so wie dies seinerzeit die CSU mit dem aussagefreien Slogan "Die Stoibers" machte). Es bleibt eigentlich nur die Werbung mit politischen Inhalten.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.547

14.05.2017 17:13
#56 RE: Wahlwerbung in NRW 2017 Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #54
Die inflationären Noten sind dabei ein Ärgernis, aber auch nicht mehr als das, denn wenn meine Kinder etwas lernen, so ist mir das am Ende nicht so wichtig. Wenn sie was können, werden sie es auch zu was bringen. Wenn sie dagegen von vorneherein nur Schrott lernen, ist es eigentlich egal, ob die Noten inflationieren oder nicht. Denn dann können die Kinder ja nichts.


Der Effekt ist dann aber auch, daß die Wertung der Schulabschlüsse sinkt. Stichwort Bremer Abitur. und das heißt dann, daß man mit einem 1ser-Abitur an keiner Hochschule in einem Bundesland, das noch auf Standards hält, unterkommt. Und wenn die Unis mit Leuten geflutet werden, die bestenfalls das Niveau von 16jährigen haben, dann zieht das die Studiengänge auch runter. Die Mittel sind ja knapp, und gehen dann eben für die Bespaßung und Aussortierung von Leuten drauf, die in echten Lehrberufen scheitern würden. Und die Begabten haben das Nachsehen (mal abgesehen davon, daß in den ersten zwei Semestern all das nachgetragen werden muß, was früher in der Oberstufe erledigt wurde.). Daß die Unis jetzt reihenweise, neben NC, Eignungstests hochziehen, ist da noch die geringste Reaktion.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

14.05.2017 17:25
#57 RE: Wahlwerbung in NRW 2017 Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #54
Wobei es mir wie Ihnen geht, ich kann mit den Kernwerten der Lindner-FDP auch nicht so viel anfangen, ich vermisse da deutlich(!) die klare Linie.


Ich auch.

So wie sich das sehe, hat Lindner jedenfalls bisher mehr Wert auf das Atmosphärische als auf das Programmatische gelegt. Was die Image-Korrektur, weg vom Zerrbild der Freiberufler-und-BWLer-Partei zu einer jung und frisch wirkenden, unbestimmt liberalen Partei betrifft, so hat er seinen Job auch nicht ganz schlecht gemacht. Man vergleiche in diesem Zusammenhang die FDP mit den inzwischen in Ritualisierung und Langweile eingefrorenen Grünen.

Die FPD hat meines Erachtens auch davon profitiert, dass für große Teile des zum Liberalismus tendierenden Milieus die AfD seit dem Essener Parteitag eben keine Alternative mehr ist und viel von dem Hass, der traditionell der FDP entgegenschlug, nunmehr auf die AfD abgeladen wird. Das ausbleibende mediale Trommelfeuer erleichterte die Wiedererweckung der FDP natürlich erheblich. Vielmehr war die publizistische Begleitung der Reanimation der FDP bisweilen sogar prononciert wohlwollend.

Dass die derzeitige Parteienkonstellation im Bundestag mit ihrem sozialdemokratischen Schwerpunkt (repräsentiert durch CDU, SPD, Grüne) den Appeal einer vergleichsweise wenig sozialdemokratisierten Partei erhöht, versteht sich von selbst.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

15.05.2017 09:51
#58 RE: Wahlwerbung in NRW 2017 Antworten

Lindner ist schwierig zu beurteilen. Trotz seiner unbestreitbaren Erfolge bin ich eher skeptisch.

Aber das halte ich nicht für ein Problem:

Zitat
Er habe zwar durchaus Sympathien für die Kampagne und auch für Lindner, aber was hat er davon, ihn am Sonntag zu wählen? Denn der gehe ja im September sowieso nach Berlin.


Lindner hat immer ganz offen gesagt, daß er nach Berlin gehen wird. So wie Schröder als Kanzlerkandidat noch bei der Niedersachsenwahl angetreten ist.
Jeder FDP-Wähler kann und sollte das wissen, wie die Landesliste ohne Lindner aussieht ist auch bekannt (und das Programm ohnehin).

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

15.05.2017 09:55
#59 RE: Wahlwerbung in NRW 2017 Antworten

Zitat von Noricus im Beitrag #57
So wie sich das sehe, hat Lindner jedenfalls bisher mehr Wert auf das Atmosphärische als auf das Programmatische gelegt.

Nach außen hin. Und angesichts des dezidierten Desinteresses der meisten Wähler an Inhalten war das wohl auch taktisch richtig.
Nach innen hin hat Lindner sehr viel Programmarbeit angestoßen, das war von Beginn seiner Amtszeit an zentrales Thema.

Ich selber kann die Ergebnisse nicht beurteilen, weil mir Parteiprogramm so gar nicht liegen. Daß die "alternativen" Energien bei der FDP inzwischen sehr kritisch beurteilt werden ist mir sehr recht, ansonsten kenne ich das Programm nur rudimentär. Mir haben aber kundige Freunde versichert, es wäre gut ...

Aber wahrscheinlich kommt es ohnehin nicht zum Zuge. M. E. wird es trotz der SPD-Krise nicht für eine schwarz-gelbe Koalition in Berlin reichen. Es werden wahrscheinlich Grüne, "Linke" und AfD ins Parlament kommen, und damit bekommen wir wohl wieder eine GroKo.

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

15.05.2017 20:32
#60 RE: Wahlwerbung in NRW 2017 Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #59
Zitat von Noricus im Beitrag #57
So wie sich das sehe, hat Lindner jedenfalls bisher mehr Wert auf das Atmosphärische als auf das Programmatische gelegt.

Nach außen hin. Und angesichts des dezidierten Desinteresses der meisten Wähler an Inhalten war das wohl auch taktisch richtig.[...]
Ich selber kann die Ergebnisse nicht beurteilen, weil mir Parteiprogramm so gar nicht liegen. Daß die "alternativen" Energien bei der FDP inzwischen sehr kritisch beurteilt werden ist mir sehr recht, ansonsten kenne ich das Programm nur rudimentär.


Desinteresse nur des Wählers an Inhalten, lieber R.A.? Boshaftigkeit beiseite. Da wir ja in einem anderen Thread ein einschlägiges Thema hatten, greife ich die dort (nicht von mir) aufgestellte Behauptung auf: Was, wenn nicht Inhalte/Themen, führt jemanden (in unserem Beispiel: Dich) zu einer Partei?

Zu Lindner: Wie bereits gesagt, finde ich seinen Außenauftritt nicht schlecht. Wie er gestern Abend in der sonst so faden Wahlnachlese mit Laschet auf Konfrontationskurs ging, war erfrischend (wenn auch vielleicht nur für die Galerie inszeniert). Außerdem geht Lindner ein persönliches Risiko ein: Wenn die FDP nicht wieder in den Bundestag einzieht, wird ihn das wohl seinen politischen Kopf kosten. Ob in einer nunmehr seit 4 Jahren in der APO befindlichen FDP bzw. den ihr nahen Organisationen dann ein Versorgungspöstchen für ihn herausspränge, scheint mir nicht sicher.

Zitat von R.A. im Beitrag #59
Aber wahrscheinlich kommt es ohnehin nicht zum Zuge. M. E. wird es trotz der SPD-Krise nicht für eine schwarz-gelbe Koalition in Berlin reichen. Es werden wahrscheinlich Grüne, "Linke" und AfD ins Parlament kommen, und damit bekommen wir wohl wieder eine GroKo.


Ja, wobei ich mir allerdings insbesondere wünsche, dass die Grünen die Fünf-Prozent-Hürde nicht überspringen. Dies nicht nur wegen meiner aktenkundigen Aversion gegen diese Partei, sondern auch, weil deren Erstarrung nicht länger mitanzusehen ist. Mindestens 4 Jahre APO würden den Grünen sicher guttun.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

16.05.2017 09:45
#61 RE: Wahlwerbung in NRW 2017 Antworten

Zitat von Noricus im Beitrag #60
Desinteresse nur des Wählers an Inhalten, lieber R.A.?

Ich interessiere mich SEHR für Inhalte, aber nicht für Programme.

Zitat
Was, wenn nicht Inhalte/Themen, führt jemanden (in unserem Beispiel: Dich) zu einer Partei?


Allgemeine und langfristige Grundüberzeugungen. Man wechselt ja auch nicht die Partei, nur weil in irgendeinem Wahlprogramm mal Mist drinsteht.
Meine Familie war schon politisch liberal aktiv, da gab es noch gar keine Parteien. Es geht um mehr persönliche Freiheit und weniger Staat - nicht um einen konkreten Punkt.

Zitat
Wie er gestern Abend in der sonst so faden Wahlnachlese mit Laschet auf Konfrontationskurs ging, war erfrischend (wenn auch vielleicht nur für die Galerie inszeniert).


Generell ist es am besten, wenn die innere Überzeugung und die taktische Nützlichkeit zusammenpassen. Das trifft Lindner oft sehr gut.
Ich glaube ihm die Skepsis gegenüber Laschet. Dessen Anti-FDP-Wahlkampf in den letzten Wochen war ziemlich daneben - und wenn er jetzt wie selbstverständlich davon ausgeht, daß das keine Auswirkungen haben wird, dann ist er naiv.
Auch die "An Tagen wie diesen"-Wahlnacht vor vier Jahren ist bei der FDP noch sehr präsent.

Auf jeden Fall ist Laschet jetzt im Zugzwang. Er hat sich zum Wahlgewinner ausgerufen und den Regierungswechsel angekündigt. Dann soll er sich mal eine Mehrheit dafür suchen.

Zitat
Außerdem geht Lindner ein persönliches Risiko ein: Wenn die FDP nicht wieder in den Bundestag einzieht, wird ihn das wohl seinen politischen Kopf kosten.


Sicher. Aber wer Angst vor persönlichem Risiko hat, ist bei der FDP sowieso falsch.
Als die FDP 1982 aus dem hessischen Landtag flog, hat Wolfgang Gerhardt seine sichere Beamtenposition aufgegeben, eine Hypothek auf sein Haus aufgenommen und den Landesvorsitz übernommen. Ein Jahr später führte er die FDP wieder in den Landtag, fünf Jahre später war er Minister.
Hätte auch böse schief geben können, nach der "Wende" in Bonn galt die FDP als gescheitert.

Zitat
Ob in einer nunmehr seit 4 Jahren in der APO befindlichen FDP bzw. den ihr nahen Organisationen dann ein Versorgungspöstchen für ihn herausspränge, scheint mir nicht sicher.


Selbst zu Regierungszeiten gab es für ausscheidende FDP-Politiker nur ganz selten ein "Versorgungspöstchen". Das ist schon eine Spezialität von SPD/Union/Grüne.

Zitat
Ja, wobei ich mir allerdings insbesondere wünsche, dass die Grünen die Fünf-Prozent-Hürde nicht überspringen.


Das wäre schön, ist aber leider nicht zu erwarten.
Wie schon jetzt in NRW werden die Medien eine große Grünen-Rettungs-Kampagne starten, falls die Umfragewerte zu schlecht werden.

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