Zitat von Llarian im Beitrag #42Nach dem Referendariat werden Lehrer faktisch null geprüft, das Resultat versucht man an allen Ecken und Enden zu vertuschen
Das ist aber letztlich in allen Berufen so - jedenfalls ab einer gewissen Betriebsgröße (also immer im öffentlichen Dienst). In jeder Branche gibt es Leute, die sind entweder für gar nichts geeignet oder haben einen für sie völlig unpassenden Beruf gelernt/studiert. Aber wenn sie irgendwie einen Abschluß geschafft und ein Bewerbungsgespräch überstanden haben, hat man sie dauerhaft am Hals. Und das hat nicht einmal nur mit dem deutschen Arbeitsrecht zu tun - auch in Ländern mit leichteren Kündigungsmöglichkeiten scheuen Vorgesetzte diesen Schritt oft, weil er Unruhe in den Laden bringt.
Und dann sitzt halt irgendwo einer rum, kassiert sein Gehalt und bringt keine Ergebnisse. Und der Teamleiter ist noch froh, wenn der seine Zeit still absitzt oder in der Kaffeeküche verbringt ohne die Kollegen von der Arbeit abzuhalten. Aber genau diese Option gibt es halt bei Lehrern nicht, das macht den entscheidenden Unterschied. Es gibt nur ganz wenige Möglichkeiten, ungeeignete Lehrer auf irgendwelche Stabsfunktionen oder in Behörden des Kultusministeriums abzuschieben. Also werden sie in irgendwelche Klassen gschickt obwohl alle wissen, daß da nicht viel rumkommen wird. In Maßen ist das auch auszuhalten. Schüler vergessen ohnehin den größten Teil des gelernten Stoffs, wenn da mal ein Jahr von einem Fach fehlt ist das gar nicht so schlimm. Solange die Unfähigkeit des Lehrers nichts ins Unangenehme umschlägt und die Schüler nicht nur abdösen, sondern unter seinem Unterricht leiden.
Zitat von RichardT im Beitrag #39Was glauben Sie wie man sich fühlt, wenn man die Grundschullehrerin fragt ob denn keine klassischen Diktate mehr geschrieben werden, zur Antwort bekommt, nein, das macht man heute nicht mehr, und der Nachwuchs dann als erste Arbeit im Gymnasium ein klassisches Diktat schreibt. Note 6!
Ohne Kenntnis des Bundeslandes kann hier nichts Substantielles ausgeführt werden. Vielleicht eine Tendenz: Wir reden hier von zwei Schularten. Möglichweiese werden in Ihrem Bundesland in der Grundschule wirklich keine Diktate mehr geschrieben. Möglicherweise im Gymnasium schon. Dann läge der Fehler im Schulsystem und nicht bei der Lehrerin. Und was hülfe es dann, sie anzuschwärzen? Und selbst wenn sie einen Fehler gemacht hat: Glauben Sie wirklich, sie wird zu einer besseren Lehrerin, wenn Eltern sie virtuell bloß stellen? Deshalb halte ich von Meinungslattformen gar nichts. Schon dieser freundliche Hinweis von nachdenken_schmerzt_nicht
Zitat Lieber Bodu, um die Diskussion zu führen ist es durchaus hilfreich Argumente nicht unbedingt auf sich persönlich zu beziehen oder als einen Angriff auf das eigene Selbstverständnis zu deuten. Auch das Aufbauen eines Strohmanns ("Alle inkompetent" - was niemand behauptet hat), wird gerne genommen, bringt aber keinen Schritt weiter.
zeigt doch, wieviel Mühe es selbts unter wohlmeinenden, gesprächsgeübten Geschreibspartnern kostet, sich sachlich richtig zu verständigen. Wie soll da ein virtueller Pranger zur Verständigung beitragen? Wozu gibt es denn den Elternbeirat, und andere Gremien, die die Schulordnung vorsieht? Natürlich ist der Weg umständlich. Dafür fairer. Fairness erwarten Sie doch für Ihr Kind auch, dann sollte die frei nach Kant doch auch für Lehrer gelten.
Sehr geehrter Bodu,
Der meinige Satz den Sie als Zitat genommen haben war, ich muß es gestehen, eigentlich nur um meinen Ärger rauszulassen geschrieben. Aber es kommt eine typische Beamtenantwort darauf. Wer weiß denn wer schuld war vielleicht der, oder der, oder gar keiner. Wissen Sie was, mir ist es egal, wer Schuld hat. Ich möchte vernünftigen Unterricht. Unterricht der vorbereitet auf das Gymnasium. Ich möchte Grundschullehrer die wissen was im Gymnasium passiert und die die Kinder darauf vorbereiten. Und ich möchte Gymnasiallehrer die erstmal nicht mehr verlangen als das was in der Grundschule gelehrt wurde. Wenn das nicht funktioniert, dann machen die Lehrer und deren übergeordnete was falsch. Es ist aber nicht der Job von uns Eltern die richtigen Stellen rauszufinden. Das muß intern passieren. Und wenn es nicht passiert nehme ich mir die Freiheit dies als Unfähigkeit zu kritisieren.
Viel wichtiger für mich war das was ich vorher geschrieben hatte. Und darauf hätte ich mir viel mehr eine Antwort gewünscht. Zum Einen, daß wir Eltern eben keine Zeit für den offiziellen Weg haben. Vor allem nicht wenn nicht regiert wird. Bis die Bürokratiemühlen ihren Job gemacht haben ist das Schuljahr rum. Und die Kinder und Eltern die Leidtragenden. Und auch wenn R.A. meint, daß die Kinder das meiste wieder vergessen, wenn in einem Fach die Grundlagen fehlen, dann haben die Kinder über ein paar Jahre was davon: Nachhilfe.
Ich habe auch das gesammelte Schweigen der Lehrerschaft angesprochen wenn es um PISA oder VERA oder sonstige Studien geht. In denen Baden Württemberg immer schlechter abschneidet. Wo ist der Aufschrei der Lehrerschaft?
Ich bin gerade auf einen Brief der GEW Rheinland Pfalz zum Thema schreiben nach Gehör gestossen. Einen Satz darin finde ich höchst bemerkenswert:
Zitat: Was die Kolleginnen und Kollegen ärgert, ist nicht nur, dass man eine Methode verbieten möchte, sondern auch, dass suggeriert wird, sie seien daran schuld, dass die Lese- und Rechtschreibkompetenz der Schülerinnen und Schüler immer schlechter werde."
Zitat von RichardT im Beitrag #18Ein wegen seiner Strenge gefürchteter Englischlehrer, Weltkriegsteilnehmer und garantiert nicht links...
Woher wissen Sie, dass der Lehrer nicht links war, wenn er seine Meinung im Unterricht nie geäußert hat?
Er hat seine Meinung geäussert, hat aber den Schülern ihre gelassen, und, ganz wichtig, politische Meinungen war das eine, Unterricht das andere. Keiner musste was befürchten wenn er dem Lehrer wegen Politik widersprach.
Dann verstehe ich aber das folgende nicht:
Zitat von RichardT im Beitrag #18Das ist in meinen Augen Neutralität. Ein Lehrer darf selbstverständlich seine private Meinung haben, im Unterricht hat die aber nix zu suchen.
Was wäre, wenn es eine Platform gegeben hätte, wo man den Lehrer wegen seiner Meinungsäußerung hätte melden können, wäre das in Ordnung?
Tut mir leid, wenn ich mich unklar ausgedrückt habe.
Ich habe die Diskussionen politischen Inhalts nicht als Teil des Unterrichts gesehen, auch wenn sie während des Unterrichts stattfanden. Deshalb war Meinung und Unterricht für mich getrennt und es in diesem Fall in Ordnung.
Sehr geehrter RichardT, danke für Ihre differenzierte und in meinen Augen um Sachlichkeit bemühte Antwort. Ich glaube Ihnen, wenn Sie schreiben
Zitat von RichardT im Beitrag #52Wer weiß denn wer schuld war vielleicht der, oder der, oder gar keiner.
Aber wenn die Schuldfrage irrelavant ist, weshalb dann diesen oder jenen Lehrer heraussuchen und durch Dritte dessen Schuld vor Gericht klären?
Zitat von RichardT im Beitrag #52Aber es kommt eine typische Beamtenantwort darauf.
Hier ist mir folgendes nicht klar: Viele der Beiträge zielen darauf ab, Lehrer seien Beamte und hätten sich an das Beamtenrecht zu halten. Jetzt versuche ich diese Linie, "Beamter" zu fahren, argumentiere wie ein Beamter, und ernte dafür Kritik.
Der nächsten Kritik werde ich eine Steilvorlage liefern, wenn ich zu Pisa und Co. in diesem öffentlichen virtuellen Raum nichts sagen will. Eine statistische Untersuchung. Oben meinte jemand, Statistik sei ihm egal, er habe nur ein Kind. Verstehe ich. Der ein wünscht dies, der andere das.
Ich habe ein anderes Anliegen: Ich stelle lediglich die Sinnhaftigkeit einer Plattform infrage, die - wie ich inzwischen verstanden habe - nicht bloßstellen sondern vor Gericht bringen will. Die persönliche Betroffenheit, die viele aufgrund negativer Schulerfahrungen haben, tut mir leid, zu Ihren negativen Schulerfahrungen, was soll ich da Sinnvolles sagen? Ich kenne keine einzi der betroffenen Schüler, Eltern, Lehrer.
Ich glaube nach wie vor nicht, dass Neutralität im Unterricht, wies in dem einen oder anderen Gesetz steht, wörtlich auszulegen ist, in dem Sinne, ein Lehrer dürfe keine Meinung im Unterricht äußern. Ich würde nachfragen wollen, wie hier Neutralität gemeint ist. - In meinem Halbwissen von Juristerei bilde ich mir ein, dass so vor Gericht argumentiet werden könnte. - Und ich würde mir anschauen, was Experten dazu gesagt haben, z.B. in dem oben erwähnten Beutelsbacher Konsens. Natürlich kein Gesetz.Aber ein Text, der das allgemein formulierte Gesetz konkret auslegt, und deshalb meines Erachtens beim Lesen des Gesetzes mitzudenken ist. Ein Auzsug daraus, der zum Thema NEutralität gehört:
Zitat 2. Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers erscheinen.
Diese Forderung ist mit der vorgenannten aufs engste verknüpft, denn wenn unterschiedliche Standpunkte unter den Tisch fallen, Optionen unterschlagen werden, Alternativen unerörtert bleiben, ist der Weg zur Indoktrination beschritten. Zu fragen ist, ob der Lehrer nicht sogar eine Korrekturfunktion haben sollte, d. h. ob er nicht solche Standpunkte und Alternativen besonders herausarbeiten muss, die den Schülern (und anderen Teilnehmern politischer Bildungsveranstaltungen) von ihrer jeweiligen politischen und sozialen Herkunft her fremd sind.
Bei der Konstatierung dieses zweiten Grundprinzips wird deutlich, warum der persönliche Standpunkt des Lehrers, seine wissenschaftstheoretische Herkunft und seine politische Meinung verhältnismäßig uninteressant werden. Um ein bereits genanntes Beispiel erneut aufzugreifen: Sein Demokratieverständnis stellt kein Problem dar, denn auch dem entgegenstehende andere Ansichten kommen ja zum Zuge.
Zitat von Bodu im Beitrag #54 Der nächsten Kritik werde ich eine Steilvorlage liefern, wenn ich zu Pisa und Co. in diesem öffentlichen virtuellen Raum nichts sagen will. Eine statistische Untersuchung. Oben meinte jemand, Statistik sei ihm egal, er habe nur ein Kind. Verstehe ich. Der ein wünscht dies, der andere das.
Bei aller Höflichkeit, lieber Bodu, gegenüber jemandem, der allein auf weiter Flur steht: Aber was ist das für eine Ausführung? Alles ist relativ, nichts genaues weiss man nicht? Wir ALLE wünschen uns eine möglichst gute Ausbildung für unsere Kinder. Das wünscht sich nicht nur einer, das wünscht sich auch jeder andere. Es ist nicht nur Pisa, alles deutet darauf hin, dass die Ausbildung durch die letzten Jahre, eher Jahrzehnte, deutlich nachlässt. Das ist etwas das uns alle angeht und auch alle interessiert.
Zitat Und ich würde mir anschauen, was Experten dazu gesagt haben, z.B. in dem oben erwähnten Beutelsbacher Konsens. Natürlich kein Gesetz.Aber ein Text, der das allgemein formulierte Gesetz konkret auslegt, und deshalb meines Erachtens beim Lesen des Gesetzes mitzudenken ist.
Nein. Ganz und gar nicht. Gerichte legen Gesetze aus und nur Gerichte. Dieser Konsens ist ein Ergebnis einer Tagung(!) einer Landeszentrale für politische Bildung (eines Bundeslandes). Das ist eine für den juristischen Kontext irrelevante Leitlinie, gleichbedeutend etwa mit dem Pressekodex, der genausowenig auch nur die geringte Bedeutung für eine juristische Auslegung darstellt. Das ist auch der zentrale Punkt: Wenn Lehrer der Meinung sind alles richtig zu machen und die Gesetze zu achten, dann müssen sie vor Gerichten keine Angst haben. Im Gegenteil. Die Tatsache DASS sie Angst haben, lässt eher das Gegenteil vermuten. Es ist überhaupt nichts schlimmes daran verklagt zu werden, wenn kein Fehlverhalten vorliegt. Lästig ja, aber nicht dramatisch. Schwierig wird es, wenn man Sorge hat, dass ein Gericht ein Fehlverhalten erkennen könnte.
Zitat Warum verklagen Sie nicht die Akteure von damals?
Weil das äussern einer Meinung ohne besonderen Kontext wohl kaum ein Vergehen ist. Wenn ein Privatier eine bestimmte juristische Meinung vertritt, kann er dafür nicht haftbar gemacht werden, egal ob sie haltbar ist oder nicht. Derjenige, der gegen das Gesetz verstösst dagegen schon.
Zitat von RichardT im Beitrag #52 Zitat: Was die Kolleginnen und Kollegen ärgert, ist nicht nur, dass man eine Methode verbieten möchte, sondern auch, dass suggeriert wird, sie seien daran schuld, dass die Lese- und Rechtschreibkompetenz der Schülerinnen und Schüler immer schlechter werde."
Wer denn sonst?
Ich hätte dazu noch eine zweite Antwort, aber die ist politisch noch unkorrekter.
Zitat von R.A. im Beitrag #51Das ist aber letztlich in allen Berufen so - jedenfalls ab einer gewissen Betriebsgröße (also immer im öffentlichen Dienst). In jeder Branche gibt es Leute, die sind entweder für gar nichts geeignet oder haben einen für sie völlig unpassenden Beruf gelernt/studiert. Aber wenn sie irgendwie einen Abschluß geschafft und ein Bewerbungsgespräch überstanden haben, hat man sie dauerhaft am Hals. Und das hat nicht einmal nur mit dem deutschen Arbeitsrecht zu tun - auch in Ländern mit leichteren Kündigungsmöglichkeiten scheuen Vorgesetzte diesen Schritt oft, weil er Unruhe in den Laden bringt.
Das Thema hatten wir schon einmal, und da waren wir auch schon nicht einer Meinung. Zum einen: Die großen Firmen sind in Deutschland nicht der Regelfall sondern nur ein großer Fall. Und in kleinen bis mittleren Firmen geht so ein Verhalten nicht. Zum anderen: Die Zeiten ändern sich auch in Großfirmen. Inkompetenz ist kein direkter Kündigungsgrund. Aber man wird die Leute schon los. Spätestens bei der nächsten Umstrukturierung gibts dann die Änderungskündigung. Und mal ab von gewissen Firmen mit 20% Umsatzrendite und mehr, wird eigentlich permanent irgendwo umstrukturiert, gerade heute. Dienst nach Vorschrift mit innerer Kündigung kann sich heute kaum jemand mehr für 30 Jahre leisten.
Zitat In Maßen ist das auch auszuhalten. Schüler vergessen ohnehin den größten Teil des gelernten Stoffs, wenn da mal ein Jahr von einem Fach fehlt ist das gar nicht so schlimm.
Ich finde das schon schlimm. Und ich muss Dir gleich in zweifacher Hinsicht widersprechen: Zum einen: Ich habe das meiste nicht vergessen. Zumindest nicht die ersten 10 Jahre nach der Schule (inzwischen wird es was mehr). Zum anderen: "Wir" können uns das schlicht nicht mehr leisten. Während internationale der Wettbewerbsdruck mehr und mehr steigt, sinkt in Deutschland kontinuierlich das Bildungsniveau. Und das in einem Land das kaum verwertbare Bodenschätze aufweist und gleichzeitig an massiver Überalterung leidet. Oder simpel gesagt: Die Asisaten machen uns platt (und damit meine ich nicht die "nahen" Asisaten). Wenn ich sehe was Kollegen aus dem fernen Ausland alles auf der Schule gelernt haben, dann kann einem nur Angst und Bange werden. Und hierzulande verschwenden wir Zeit und Ressourcen an solch irren Menschenversuche wie "Lesen durch Schreiben" (es gibt noch einige mehr, aber das ist wohl eins der Extremsten). Bildung müsste nicht nur als Sprechblase sondern als tatsächliches Ziel der Politik ganz, ganz oben stehen. Es ist wesentlich wichtiger als die Frage wieviel Rentenpunkte in den nächsten Generationsfaktor geht oder ob das Kindergeld wieder um 3 Mark fuffzich erhöht wird. Aber wir gucken überhaupt nicht hin. Eine PISA Studie nach der nächsten geht daneben und die Reaktion sind nur Sprechblasen. In Berlin versucht die Bildungssenatorin alles, damit die Misere nicht öffentlich wird. Sie versucht sie wohlgemerkt nicht abzustellen (oder schafft das zumindest nicht), nein, sie versucht die Misere geheim zu halten. Totaler Hohn. Es ist zum Mäusemelken. Ich habs auf der Uni noch erlebt: Von allen Zweitsemestern, die wir damals in der InfoII Vorlesung hatten, war über die Hälfte nicht in der Lage schriftlich zu dividieren. Wohlgemerkt: Jeder von denen hatte ein Abitur.
Sowas dürfte eigentlich überhaupt nicht vorkommen, wird aber mehr und mehr zum Regelfall. Wenn wir nur die Hälfte des Geldes, die wir für jeweils den Energieirrsinn, den ESM oder die merkelsche Flüchtlingseinladung verbrannt haben, in Schulen und Lehrer investiert hätten, dann hätten wir Schulen mit perfekter Ausstattung, Klassen mit 10 Schülern und eine Ausbildung die international ihres Gleichen suchen würde.
Zitat von Llarian im Beitrag #55Bei aller Höflichkeit, lieber Bodu, gegenüber jemandem, der allein auf weiter Flur steht: Aber was ist das für eine Ausführung?
Stattgegeben. Einen höheren Level kriege ich gerade nicht mehr hin. Vielleicht fallen anderen ja noch andere Aspekte zum Thema ein.
Zitat von Llarian im Beitrag #55Nein. Ganz und gar nicht. Gerichte legen Gesetze aus und nur Gerichte. Dieser Konsens ist ein Ergebnis einer Tagung(!) einer Landeszentrale für politische Bildung (eines Bundeslandes). Das ist eine für den juristischen Kontext irrelevante Leitlinie, gleichbedeutend etwa mit dem Pressekodex, der genausowenig auch nur die geringte Bedeutung für eine juristische Auslegung darstellt.
Again what learned.
Zitat von Llarian im Beitrag #55Das ist auch der zentrale Punkt: Wenn Lehrer der Meinung sind alles richtig zu machen und die Gesetze zu achten, dann müssen sie vor Gerichten keine Angst haben. Im Gegenteil. Die Tatsache DASS sie Angst haben, lässt eher das Gegenteil vermuten. Es ist überhaupt nichts schlimmes daran verklagt zu werden, wenn kein Fehlverhalten vorliegt. Lästig ja, aber nicht dramatisch.
Sie und ich leben wirklich in einer anderen Welt. Die Unterstellungen, die in dem Zitat stecken, lass ich gerne so stehen, denn wir würden uns auch darüber nicht verständigen können.
Nachdem das meiste, was mir noch einfällt, mit einem weiteren
Zitat von Llarian im Beitrag #57Das Thema hatten wir schon einmal
quittiert werden könnte, werde ich mich jetzt aus dieser Diskusison verabschieden und mich der Frage nach der Optimierung von konkreten Lernprozessen widmen.
Zitat von RichardT im Beitrag #53Ich habe die Diskussionen politischen Inhalts nicht als Teil des Unterrichts gesehen, auch wenn sie während des Unterrichts stattfanden. Deshalb war Meinung und Unterricht für mich getrennt und es in diesem Fall in Ordnung.
Aber wie kann man denn da die Grenze setzen? Kann es nicht sein, dass ein Lehrer beispielsweise im Unterricht die AfD als rassistisch bezeichnet, ohne dass er das als "Teil des Unterrichts" betrachtet und ein Schüler hält das für unerlaubte Indoktrination?
Zitat von Llarian im Beitrag #57Die großen Firmen sind in Deutschland nicht der Regelfall ...
Das ist ja völlig richtig. Aber sie sind eben der Vergleichsmaßstab, denn der öffentliche Bildungssektor ist eine SEHR große Firma.
Zitat Inkompetenz ist kein direkter Kündigungsgrund. Aber man wird die Leute schon los.
Wenn man sich viel Mühe gibt. Was vielen Chefs schlicht zu aufwendig ist, die gehen lieber den bequemeren Weg.
Zitat Dienst nach Vorschrift mit innerer Kündigung kann sich heute kaum jemand mehr für 30 Jahre leisten.
Da kenne ich genug Gegenbeispiele - durchaus aus Firmen die finanziell unter Druck stehen und bei diversen Umstrukturierungen heftig Personal abgebaut haben. Viele der Inkompetenten haben durchaus großes Geschick solche Maßnahmen zu überstehen (wenn sie nicht wenigstens ein Talent zum Blenden hätten, wären sie ja nie eingestellt worden). Gerade in vielen Verwaltungsbereichen mit eher diffusem Tätigkeitsprofil geht da viel.
Zitat
Zitat In Maßen ist das auch auszuhalten. Schüler vergessen ohnehin den größten Teil des gelernten Stoffs, wenn da mal ein Jahr von einem Fach fehlt ist das gar nicht so schlimm.
Ich finde das schon schlimm.
Nun ja. Mal nur die Zeit ab weiterführender Schule betrachtet haben die Schüler 8 Jahre mit etwa 10 Fächern. Realistisch kann man nie davon ausgehen, daß wirklich alle 80 Fachjahre zum nachhaltigen Erfolg führen. Wenn da nur ein Fachjahr wegen inkompetenten Lehrern verloren geht kann man froh sein. Dürfte übrigens in anderen Ländern nicht besser sein.
Zitat Während internationale der Wettbewerbsdruck mehr und mehr steigt, sinkt in Deutschland kontinuierlich das Bildungsniveau.
Ob es wirklich gesunken ist wäre die Frage. Es ist wohl eher nicht so gestiegen, wie es die neuen Anforderungen erfordert hätten. Und einen gewissen Umschwung zum Besseren kann man m. E. seit PISA schon feststellen. Letztlich ist das aber eine ganz andere Diskussion. Die allgemeine Schulorganisation, die Qualifizierung des Personals und die Organisation des Stoffs und die Anforderungen an das Arbeitslevel der Schüler sind eine Sache. Das mit den persönlich ungeeigneten Lehrern ist ein Sonderproblem.
Zitat Bildung müsste nicht nur als Sprechblase sondern als tatsächliches Ziel der Politik ganz, ganz oben stehen.
Da gebe ich Dir völlig recht. Ich bin zwar nicht so pessimistisch wie Du bei der Beurteilung der gegenwärtigen Bildungslage, aber wir sind uns einig, wo man hinmüßte. Und ja, diverse Bundesländer und Parteien sind da massiv kontraproduktiv.
Zitat Wenn wir nur die Hälfte des Geldes, die wir für jeweils den Energieirrsinn, den ESM oder die merkelsche Flüchtlingseinladung verbrannt haben, in Schulen und Lehrer investiert hätten ...
Das ist SPD-Denke ;-) Geld ist im Bildungsbereich grundsätzlich genug da, es wird nur oft sehr ineffizient ausgegeben. Und man könnte auch in finanziell deutlich schlechter ausgestatteten Schulen viel besser lernen (in vielen Ländern ist das Realität) - man muß natürlich von den Schülern entsprechende Leistung fordern.
Zitat von RichardT im Beitrag #53Ich habe die Diskussionen politischen Inhalts nicht als Teil des Unterrichts gesehen, auch wenn sie während des Unterrichts stattfanden. Deshalb war Meinung und Unterricht für mich getrennt und es in diesem Fall in Ordnung.
Aber wie kann man denn da die Grenze setzen? Kann es nicht sein, dass ein Lehrer beispielsweise im Unterricht die AfD als rassistisch bezeichnet, ohne dass er das als "Teil des Unterrichts" betrachtet und ein Schüler hält das für unerlaubte Indoktrination?
Die AfD als rassistisch zu bezeichnen ist für mich auch keine normale Meinungsäusserung in einer Diskussion.
Aber vielleicht komme ich einfach aus einer anderen Zeit wo noch halbwegs im Rahmen und ohne Abwertung des anderen gesprochen wurde. Ich weiß nicht wie man heute die Grenze ziehen soll, gebe ich ehrlich zu. Vielleicht ist es tatsächlich am besten die Lehrer halten sich so gut es geht mit persönlichen Ansichten zurück.
Und wie auf Bestellung: wenn nur die "Richtigen" denunziert werden (um mal den Terminus dieses Strangs zu verwenden), dann beteiligt sich sogar der Staat:
"Der Deutsche Fahrradclub hatte dazu angerufen, Hamburger Falschparker auf Radwegen zu fotografieren und online zu stellen. Nach massiver Kritik kommt nun heraus: Der Senat unterstützte das Projekt finanziell. "
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