Zitat von Pinky im Beitrag #38Ich bezog mich auf den Fall, den ich selbst erlebt hatte. Ich war sechs, der Angreifer um die 11. Worauf sie gekontert haben, die Lehrerin hatte damals besser nicht eingegriffen.
Ich kann auf nichts kontern(!) was Sie noch gar nicht geschrieben haben. Die Punchline bleibt aber auch abseits des Falles die Gleiche: Sie haben im Wesentlichen gelernt sich hinter Autoritätsfiguren zu verstecken. Das kann für Sie in Ordnung sein. Ich halte das nicht für erstrebenswert.
Sie halten es für erstrebenswert, in einer Gesellschaft zu leben, wo 6-jährige von 11-jährigen körperlich angegriffen werden? Und dann nicht einzugreifen? Sie glauben wirklich, solche Erfahrungen machen jemanden stark? Sie sollten sich mal mit Gewaltopfern austauschen.
Ich dachte, hier ein vernünftiges liberales Forum wie zu Zettels Zeiten zu finden. Stattdessen, wird über Gewalt an Kindern als erstrebenswerte Erziehungserfahrung diskutiert, ich glaub ich bin im falschen Film. Bei dem Thema klinge ich mich jetzt aus.
Zitat von Pinky im Beitrag #30Je maskuliner eine Gesellschaft, desto gewalttätiger ist sie.
Das ist ja mal eine interessante Hypothese. Welche Eigenschaften stecken denn hinter der dafür notwendigen Definition "maskulin", und wie misst man das für eine Gesellschaft? Welche Gesellschaften wurden gemessen, welche Korrelation hat sich ergeben, wo kann ich das nachlesen? Bei diesem typischen Soziologenkram muss man ja höllisch aufpassen, da sind derart viele Mathe- und Statistik-Agnostiker dabei...
Ich bin kein Soziologe, daher kann ich dass nicht umfassend beantworten.
Aber es sind gerade hier die Männer, die diesen Zusammenhang bezweifeln, die selbst Gewalterfahrung in der Kindheit als wichtigen Baustein in der Persönlichkeitsentwicklung befürworten. Da frag ich mich schon, wie blind kann mann denn nur sein.
Zitat von Pinky im Beitrag #51 Sie halten es für erstrebenswert, in einer Gesellschaft zu leben, wo 6-jährige von 11-jährigen körperlich angegriffen werden? Und dann nicht einzugreifen? Sie glauben wirklich, solche Erfahrungen machen jemanden stark? Sie sollten sich mal mit Gewaltopfern austauschen.
Ich dachte, hier ein vernünftiges liberales Forum wie zu Zettels Zeiten zu finden. Stattdessen, wird über Gewalt an Kindern als erstrebenswerte Erziehungserfahrung diskutiert, ich glaub ich bin im falschen Film. Bei dem Thema klinge ich mich jetzt aus.
Niemand hier hält es für erstrebenswert, wenn ein Stärkerer einen Schwächeren verprügelt. Natürlich muss dort eingegriffen werden. Um auf das Gillet Video zurück zu kommen. Da kritisiert hier niemand die Szene gegen Ende, wo der Vater dazwischen geht, als die Gruppe Jugendlicher einen einzelnen angeht. Das ist selbstverständlich, dort einzuschreiten. Aber worauf ich hinauswill ist, dass es Gewalt gibt, sie ist eine Lösungsstrategie, die oft und von vielen angewendet wird und man muss lernen damit umzugehen. Ihre Strategie ist es zu hoffen, dass eine höhere Autorität zur Hilfe eilt und sie rettet. Ich denke, dass man sich darauf aber nicht verlassen sollte. Zum Erwachsenwerden gehört eine Autonomie mit Problemen selber fertig zu werden.
Zitat von Pinky im Beitrag #51Sie halten es für erstrebenswert, in einer Gesellschaft zu leben, wo 6-jährige von 11-jährigen körperlich angegriffen werden? Und dann nicht einzugreifen?
Nein. Und das steht da auch nicht. Es scheint für Sie wirklich eine große Herausforderung zu sein, zwischen dem zu unterscheiden was jemand schreibt und dem was Sie in ihrer nun doch scheinbar recht vorurteilsbeladenen Welt erwarten. Aber damit Sie es noch einmal prägnat mitnehmen können: Ich halte es für erstrebenswert wenn ein sechsjähriger die Erfahrung macht, dass er sich wehren kann. An einem 11-jährigen wird das in aller Regel scheitern. Und das ist doppelt unfair, denn nicht nur wird Gewalt erlebt, es wird auch die Ohnmacht manifestiert sich nicht wehren zu können. Ein sechsjähriger dagegen, der die Lebenserfahrung macht sich gegen einen ähnlichaltrigen Angreifer behaupten zu können, der hat gegenüber dem anderen deutliche Vorteile. Er hat auch "Gewalt" erlebt (so man unter Kindern(!) davon reden kann). Und gleichzeitig die Erfahrung gemacht das man Gewalt entgegen wirken kann.
Zitat Stattdessen, wird über Gewalt an Kindern als erstrebenswerte Erziehungserfahrung diskutiert, ich glaub ich bin im falschen Film.
Das sind sie tatsächlich. Hier ist ein Ort an dem Argumente, Lebenserfahrungen und Gedanken ausgetauscht werden. Kein Platz für ad hominem Diskussionen und mangelndes Leseverständnis. Das war, nebenbei gesprochen, schon immer so. Und wenn Sie noch einmal auf die Idee kommen ihren eigenen Film zu reflektieren, dann können Sie damit anfangen darüber nachzudenken, warum niemand außer Ihnen so pikiert erscheint. Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen dem was irgendwo steht und was man anderen gerne unterstellen möchte.
Das große Mißverständnis findet sich gleich am Anfang des Artikels, wo angenommen wird, heterosexuelle Männer seien die Hauptkundschaft von Nassrasierern. Das stimmt nicht. Frauen und Schwule sind die Hauptkundschaft von Herrennassrasierern. Damenrasierer taugen angeblich nichts, so unter anderem die Meinung meiner Angetrauten. An ihre Beine lässt sie nur Herrenrasierer: Gilette und Wilkenson.
Mit den bärtigen Hipstern kann Gilette nichts anfangen, mit Moslems und Rockern nicht mit praktisch veranlagten Elektrorasierernutzern auch eher wenig, und halbwegs ausgereifte Männer kaufen auch ein Leben lang immer nur das selbe alte bewährte Produkt, wenn man sie läßt. Die Kundschaft, die sich Gilette erschliessen will, sind die Leser von Buzzfeed, Guardian und Zeit. Und nebenbei werden die meisten gesellschaftlichen Debatten heute nicht mehr darum geführt, was man erreichen möchte, sondern nur noch darum, wer sich ärgern soll. Anfeindungen aus der Alt-Right-Ecke passen da wunderbar in ein modernes Image. Das hat natürlich auch etwas mit Bubblethink zu tun. Die Werbebranche bildet eine abgeschlossene Subkultur, war sie schon immer. Manchmal schätzt man dort die Außenwirkung der eigenen Kommunikationsversuche falsch ein. Manchmal liegt man aber auch goldrichtig. Meistens geht es schon irgendwie gerade so gut.
Zitat von vielleichteinlinker im Beitrag #8Vielleicht haben die Werbemachen in der Marktforschung einfach rausgefunden, dass Nass-Rasierer zwar von Männer genutzt werden, die Marken-Entscheidung aber von Frauen getroffen wird.
Und bei den ganzen Single-Männern kauft noch die Mama die Rasierer?
Das kann ich mir ehrlichgesagt auch nicht vorstellen. Passt einfach nicht zu den aktuellen Lebensentwürfen in der westlichen Welt. Mir hat jedenfalls noch nie eine Frau einen Rasierer gekauft, nicht einmal entschiedene Bart-Gegnerinnen (als Wink mit dem Zaunpfahl ). Auf 50% Marktanteil kommt man so jedenfalls nicht, geschweige denn darüber hinaus.
Die meisten Nassrasierer werden nicht mehr für Bärte sondern für Beine, Achseln und Schambereich benutzt. Dort liegt das Marketingpotential, dort muß Gilette ein modernes Image verteidigen.
Die meisten Nassrasierer werden nicht mehr für Bärte sondern für Beine, Achseln und Schambereich benutzt. Dort liegt das Marketingpotential, dort muß Gilette ein modernes Image verteidigen.
Hallo lieber Califax, interessante Einblicke, so ergibt die Kampagne natürlich absolut Sinn. Der Wurm muss ja dem Fisch schmecken, und nicht dem Angler.
Zitat von califax im Beitrag #55 Mit den bärtigen Hipstern kann Gilette nichts anfangen, mit Moslems und Rockern nicht mit praktisch veranlagten Elektrorasierernutzern auch eher wenig, und halbwegs ausgereifte Männer kaufen auch ein Leben lang immer nur das selbe alte bewährte Produkt, wenn man sie läßt.
Eine äquivalente Theorie in der deutschen Parteienlandschaft lautete, dass die CDU ruhig nach links rücken kann, weil der konservative Stammwähler ja eh keine andere Wahl hat. Mal sehen, ob sich Geschichte wiederholt.
Ich fand die Werbung immer schon etwas seltsam, mir hat nie eingeleuchtet warum meine spärlichen Barthaare das Beste an oder in mir sein sollen. Da ich elektrisch nicht vertrage benutze ich Nassrasierer, aber die vom DM Markt.
Ich werde es aber mit Gillette genau so machen wie mit anderen Produkten deren Werbung mich furchtbar nervt, z.B. Seitenbacher Müsli: Ich kaufe das Zeug nicht. Bin ich verrückt und ärger mich über die Werbung und trag denen dann noch die Kohle hinterherl
Zitat von RichardT im Beitrag #59anderen Produkten deren Werbung mich furchtbar nervt, z.B. Seitenbacher Müsli
Seitenbacher ist wirklich DER Klassiker der nervigen Werbung.
Mein Vater hat tatsächlich mal bei Seitenbacher angerufen und sich über die Werbung beschwert. Die Dame am Telefon war vom Anruf nicht überrascht, anscheinend bekommt sie täglich solche Beschwerden. Daher hatte sie auch eine Erklärung für diese unsägliche Werbe-Stimme parat: Es stellte sich heraus, dass der nervige Sprecher tatsächlich der Eigentümer der Firma Seitenbacher selbst ist, der vom Charme seiner eigenen Stimme restlos überzeugt zu sein scheint. Er produziert, sagt seine Sekretärin, seine Werbesprüche bei sich zu Hause im Hobby-Keller und bringt dann immer mal wieder neue Tonbänder mit, die die Werbeagentur dann zu Radio-Werbung verarbeiten muss... So skurril, dass es fast schon wieder sympathisch ist.
Aber es gibt noch Hoffnung: Ich habe gerade gegoogelt, ob RichardT und ich (und mein Vater) mit unserer Seitenbacher-Abneigung allein sind. Und da bin ich auf diese Petition gestoßen: "Warnhinweise für Seitenbacher-Werbung einführen!" https://www.change.org/p/ard-warnhinweis...0A_0Bs3rQ_ufZzU
Zitat: "Weil Schwaben bekanntlich in Berlin eine starke Lobby haben, ist ein vollständiges Verbot von Seitenbacher-Werbung derzeit politisch kaum durchsetzbar. Wir fordern deshalb: Radio- und Fernsehsender sollen verpflichtend vor dem unsäglichen Geschwätz des Seitenbacher-Schwätzers deutliche Warnbotschaften ausstrahlen!"
ich habe nichts gegen den Herren von Seitenbacher. Ganz im Gegenteil, er hat meinen Respekt und meine Bewunderung. Der Mann ist ein Marketing Genie. Das was er macht macht er verdammt gut. Trotzdem kaufe ich nichts von einer Firma die mich mit ihrer Werbung einfach nur nervt. Zumindest nicht solange es eine Alternative gibt. Und die gibt es.
Und so halte ich es wenn es irgendwie geht immer. Ich ärgere mich normalerweise auch nur einmal über Verkäufer oder Kellner.
Zitat von califax im Beitrag #55 Mit den bärtigen Hipstern kann Gilette nichts anfangen, mit Moslems und Rockern nicht mit praktisch veranlagten Elektrorasierernutzern auch eher wenig, und halbwegs ausgereifte Männer kaufen auch ein Leben lang immer nur das selbe alte bewährte Produkt, wenn man sie läßt.
Eine äquivalente Theorie in der deutschen Parteienlandschaft lautete, dass die CDU ruhig nach links rücken kann, weil der konservative Stammwähler ja eh keine andere Wahl hat. Mal sehen, ob sich Geschichte wiederholt.
Nein. Eine äquivalente Theorie wäre, daß die CDU keinen Wahlkampf auf Kurdisch machen muss, weil die meisten Kurden gar nicht an den Wahlen in Deutschland teilnehmen dürfen, und die, die es tun, sowieso zu R2G tendieren. Die Männer, die sich über den Werbespot aufregen, sind für Gilette schlicht keine relevante Käufergruppe. Wann haben Sie sich denn das letzte Mal Beine, Achseln, Schambereich rasiert? Eben.
Zitat von califax im Beitrag #56Die meisten Nassrasierer werden nicht mehr für Bärte sondern für Beine, Achseln und Schambereich benutzt. Dort liegt das Marketingpotential, dort muß Gilette ein modernes Image verteidigen.
Seitdem ich den gelesen habe, nervt mich die Werbung nicht mehr.
Mich hat diese Werbung noch nie genervt. Müsli-Reklame, die von Profi-Sprechern in perfektem Hochdeutsch vorgetragen wird, bleibt in meinem Gedächtnis nicht haften. Aber wenn ich "Woisch(d), Karle" (an die native speaker: richtig geschrieben?) höre, weiß ich sofort, welche Marke beworben wird (und dies sogar, obwohl ich kein Käufer der betreffenden Produktgruppe bin). Ziel erreicht.
Lieber RichardT, bei mir ists gerade umgekehrt,weshalb ich trocken rasiere. Allerdings war der Grund meiner Antwort dabei Ihre Reaktion auf die "Seitenbacher"-Werbung, bei selbiger es mir geht wie Ihnen. Die ist derart dämlich, daß ich sogar als eingefleischter VfB-Fan das Produkt nicht kaufe.Übrigens bin ich vom "Braun"-Rasierer wegen derer Werbung (Bayern)abgekommen.Mir dabei noch einen Spieler wie Kimmich (eher ein Kind)noch als Beispiel für "Mann" unterjubeln zu wollen, war sozusagen das Sahnehäubchen dabei....
Zitat von califax im Beitrag #55Das große Mißverständnis findet sich gleich am Anfang des Artikels, wo angenommen wird, heterosexuelle Männer seien die Hauptkundschaft von Nassrasierern. Das stimmt nicht. Frauen und Schwule sind die Hauptkundschaft von Herrennassrasierern.
Zitat von califax im Beitrag #56Die meisten Nassrasierer werden nicht mehr für Bärte sondern für Beine, Achseln und Schambereich benutzt. Dort liegt das Marketingpotential, dort muß Gilette ein modernes Image verteidigen.
Und der moderne heterosexuelle Mann rasiert sich etwa nicht auch andere Körperregionen als nur das Gesicht?
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.