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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 67 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Yago Offline



Beiträge: 469

09.05.2019 16:23
#51 RE: „Fridays for Future“ - Gedanken über Zukunft, Wissen und lernen Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #50

Der Gründer dieses Blogs, Zettel, schrieb einmal sinngemäß:

„Wann hat eine Ideologie gesiegt? Wenn sich selbst Kritiker nur noch in ihrem Rahmen bewegen.“


Ich war gestern auf einer Wahlveranstaltung der FDP. Herr Lindner sprach. U.a. wollte er zum Schutz der Umwelt Elektroautos (zusammen mit dem G5 Netz für autonomes fahren). Der Treibstoff könnte doch durch Windräder erzeugt werden, die zusätzlich Kraftstoff erzeugen. Ich nahm an, er meinte die Elektrolyse und Brennstoffzellen. Deshalb: "Das ist ein geringer Wirkungsgrad" Herr Lindner: "Wollen Sie etwa Strom aus Atom- oder Braunkohlekraftwerken?"

Er befand, dass der Emissonshandel gut sei wie das Pariser Klimaabkommen. Nur sollte die Tonne CO² nicht 180 € kosten. Lieber sollte man Geld investieren, um Regenwald zu kaufen und zu hegen, CO² karbonatisieren, also in der Erde verpressen oder Algen im Meer züchten, die CO² binden.

Später räumte er ein, dass Atomkraftwerke in D nicht gesellschaftsfähig sind. Deshalb will er auch keine. Als die Dame von FfF auf die CO²-Einsparung kam, meinte er, das würde schon gehen, nur wollen Sie ja keine Atomkraftwerke (- und seine 1.genannten Maßnahmen müssten dann ja eigentlich für die Katz sein.) Eben so, wie es gebraucht wird.

Xanopos Offline



Beiträge: 217

09.05.2019 16:48
#52 RE: „Fridays for Future“ - Gedanken über Zukunft, Wissen und lernen Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #49
Wenn nun Abiturienten ausgerechnet auf DIESE Aufgabe als Beispiel für die angeblich besonders fiese Mathe-Prüfung verweisen, dann möchte ich nicht wissen, wie leicht der Rest war.


Hier sind die restlichen Aufgaben: https://www.isb.bayern.de/gymnasium/leis...athematik/2019/

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.423

09.05.2019 19:06
#53 RE: „Fridays for Future“ - Gedanken über Zukunft, Wissen und lernen Antworten

Zitat von Yago im Beitrag #51
CO² karbonatisieren, also in der Erde verpressen oder Algen im Meer züchten, die CO² binden.



Ein solches, halten zu Gnaden, Gefasel reicht vollkommen aus, um über solche Zeitgenossen, in diesem Fall Herrn Lindner, den Stab zu brechen. Das ist ärger, als Blinde vom Regenbogen schwadronieren zu hören. Hat es auch nur einen ansatzweisen Schimmer, um welche Größenordnungen es hier geht? Im welchem Rahmen die Machbarkeit liegt? Das "Geoengineering", um das es hier geht, unverstellter stalinistischer Machbarkeitswahn ist, vergleichbar dmait, Sibirien per Weltraumspiegel zu beleuchten, um am Polarkreis Tomaten zu züchten (Hermann Oberth hat das ja mal allen Ernstes vorgeschlagen). Hat er einen Dunst von den Zusammenhängen: daß nämlich der CO2-Eintrag der Globaltemperatur folgt, nicht vice versa; & zwar über den gesteigerten Pflanzenwuchs. Daß die Zusammenhänge in ihrem Zusammenspiel weitestgehend ungeklärt sind & die Modelle durch die Realität falsifiziert wurden?
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #50

Der Gründer dieses Blogs, Zettel, schrieb einmal sinngemäß:

„Wann hat eine Ideologie gesiegt? Wenn sich selbst Kritiker nur noch in ihrem Rahmen bewegen.“


Es ist wie im RealSoz. Selbst dissidentes Nachdenken à la Charta 77 oder Bahro konnte nur innerhalb des Rahmens der sozialistichen Vorgaben erfolgen. Man konnte, jedenfalls zaghaft, den "frühen Marx" gegen die späteren Doktrinär in Anschlag bringen, aber nicht das Gerüst als Ganzes abtun. Das Rahmen ist absolut gesetzt. Und das ist bei uns, Beginn des 21. Jhdts., der Grüne Denkrahmen. Gentechnik & Atomkraft sind Denktabus; alle Evidenz andernorts, daß es sich nicht um Teufelszeug handelt, zählt nicht, es handelt sich um religiös aufgeladene Setzungen, die sich jenseits des Sphäre von Evidenz & Machbarkeitsabwägungen abspielen. Jeder Versuch, hier mit nüchternen Sachmeldungen Klarheit zu schaffen, ist für die Katz'. Das konnte man schon an der Farce um "verstrahlte Castoren!" im Sommer 1998, vor 21 Jahren, mustergültig studieren. Fukushima hat das nur noch mal in XL vorgeführt.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Xanopos Offline



Beiträge: 217

10.05.2019 08:23
#54 RE: „Fridays for Future“ - Gedanken über Zukunft, Wissen und lernen Antworten

Zitat von Xanopos im Beitrag #52
Zitat von Florian im Beitrag #49
Wenn nun Abiturienten ausgerechnet auf DIESE Aufgabe als Beispiel für die angeblich besonders fiese Mathe-Prüfung verweisen, dann möchte ich nicht wissen, wie leicht der Rest war.


Hier sind die restlichen Aufgaben: https://www.isb.bayern.de/gymnasium/leis...athematik/2019/


Auch in Österreich gibt es alljährlich Panik zur Mathematura. Mittlerweile versichert der zuständige Minister im Vorfeld, dass die Matura nicht zu schwer werden wird: https://derstandard.at/2000102447173/Mat...leichter-werden


Dei heurigen Aufgaben aus österreich sind auch shcon online: https://www.srdp.at/downloads/?tx_solr%5...%252FMathematik
Falls das jemand mit den bayrischen vergleichen will.

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

10.05.2019 15:23
#55 RE: „Fridays for Future“ - Gedanken über Zukunft, Wissen und lernen Antworten

Zitat von Yago im Beitrag #51

Ich war gestern auf einer Wahlveranstaltung der FDP. Herr Lindner sprach. U.a. wollte er zum Schutz der Umwelt Elektroautos (zusammen mit dem G5 Netz für autonomes fahren). Der Treibstoff könnte doch durch Windräder erzeugt werden, die zusätzlich Kraftstoff erzeugen. Ich nahm an, er meinte die Elektrolyse und Brennstoffzellen. Deshalb: "Das ist ein geringer Wirkungsgrad" Herr Lindner: "Wollen Sie etwa Strom aus Atom- oder Braunkohlekraftwerken?"



Lindner hat in einer Diskussionsrunde ja auch mal sinngemäß gesagt, dass es, wenn es nach den Grundsätzen der FDP (also rein marktwirtschaftlich - irgendwann mögen das mal FDP-Grundsätze gewesen sein, ich kann mich kaum mehr erinnern) gegangen wäre, die Kernkraftwerke sowieso nie gegeben hätte weil zu teuer.

Ich frage mich dann immer, ob er wirklich so dumm ist, oder nur streng zielgruppenorientiert auf die sehr große Gruppe der Nichtliberalen und Faktenfremden schielt, weil er genau weiß, dass mit den "echten" Liberalen zahlenmäßig kein Staat zu machen ist.

Naja, die Kernenergie-Debatte in Deutschland hat schon lange hinter sich, was gerade bei der Klimawandel-Debatte noch im Gange ist.

Gruß
hubersn

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F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.257

10.05.2019 17:09
#56 RE: „Fridays for Future“ - Gedanken über Zukunft, Wissen und lernen Antworten

Zitat von hubersn im Beitrag #55
Lindner hat in einer Diskussionsrunde ja auch mal sinngemäß gesagt, dass es, wenn es nach den Grundsätzen der FDP (also rein marktwirtschaftlich - irgendwann mögen das mal FDP-Grundsätze gewesen sein, ich kann mich kaum mehr erinnern) gegangen wäre, die Kernkraftwerke sowieso nie gegeben hätte weil zu teuer.



Nun ja... die letzten, verbliebenen Leute die die FDP noch für eine liberale Partei halten, betonen ja gerne dass in der Realpolitik eine gewisse Kompromissbereitschaft von Nöten ist und kleine, liberale Impulse besser wären als Maximalforderungen aufzustellen die nicht mehrheitsfähig sind.

In diesem Zusammenhang macht die Aussage von Lindner durchaus Sinn: Wenn die Nuklearindustrie erst mal totreguliert ist, ist es auch nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll Kernkraftwerke zu betreiben. Welch eine Überraschung!

Aber was für eine Perspektive soll das bitte für liberale Politik sein? Sich von den Etatisten am Nasenring durch die Manege ziehen zu lassen und Schadensbegrenzung zu betreiben löst keine Probleme. Im Gegenteil, damit hilft man im Prinzip noch den Grünen dabei, ihren Irrsinn als machbar darzustellen. Völlig kontraproduktiv.

Und gerade die Energiewende ist ein Thema, bei dem ich nicht im Ansatz verstehe warum die FDP dieses Spiel mitspielt. Geht es da um nichts anderes mehr als die Abgrenzung zur AfD?

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

10.05.2019 17:37
#57 RE: „Fridays for Future“ - Gedanken über Zukunft, Wissen und lernen Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #56

Und gerade die Energiewende ist ein Thema, bei dem ich nicht im Ansatz verstehe warum die FDP dieses Spiel mitspielt. Geht es da um nichts anderes mehr als die Abgrenzung zur AfD?


Kann ich mir kaum vorstellen, weil der FDP-Irsinn im Bereich Energie- und Umweltpolitik sich schon lange vor Gründung der AfD manifestierte. Nur kurz unter Westerwelle gab es mal Hoffnung auf eine liberale Korrektur (wenn auch hauptsächlich in anderen Politikbereichen), aber Schwarz-Gelb endete bekanntermaßen im Desaster.

Ich denke, die FDP wurde über die Jahrzehnte durch die Medien weichgekocht und will nicht an allen Fronten kämpfen, also versucht man sich an Themen, wo man "billig" und ohne großes Gegenfeuer aus den Medien ein Alleinstellungsmerkmal etablieren kann. Tja, so endet es wenn man nicht stets und überall für seine Grundüberzeugungen einsteht. In der Politik ist das taktisch hilfreich aber strategisch eher gefährlich.

Gruß
hubersn

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F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.257

10.05.2019 17:44
#58 RE: „Fridays for Future“ - Gedanken über Zukunft, Wissen und lernen Antworten

Zitat von hubersn im Beitrag #57
Ich denke, die FDP wurde über die Jahrzehnte durch die Medien weichgekocht und will nicht an allen Fronten kämpfen, also versucht man sich an Themen, wo man "billig" und ohne großes Gegenfeuer aus den Medien ein Alleinstellungsmerkmal etablieren kann.


Die Frage ist nur: Was ist dieses Alleinstellungsmerkmal, das Kernthema der FDP? Vermutlich Steuersenkungen. Aber das macht doch keinen Sinn, wenn man an anderen Fronten eine Politik mitträgt, die die Lebenshaltungskosten exponentiell erhöht. Wen will man damit eigentlich überzeugen?

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

10.05.2019 19:49
#59 RE: „Fridays for Future“ - Gedanken über Zukunft, Wissen und lernen Antworten

Lieber n_s_n,

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #50
Ich bestreite überhaupt nicht die vernünftige ökonomische Argumentationslinie von Herrn Nordhaus, ich kritisiere die Art und Weise, wie er die Prämisse aufgrund derer er argumentiert, im Interview einführt. Und eine falsche Prämisse kann schon kritisch sein, beim Beurteilen von Sachverhalten
Das ist richtig. Mir kam es aber eben genau darauf an: Selbst wenn wir die Prognosen des IPCC als gegeben hinnehmen und selbst wenn wir der Meinung sind, die CO2-Reduktion sei die richtige Antwort darauf, ja selbst dann kommen wir zu anderen Maßnahmen als die, die politisch populär sind.
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #50
Der Gründer dieses Blogs, Zettel, schrieb einmal sinngemäß:

„Wann hat eine Ideologie gesiegt? Wenn sich selbst Kritiker nur noch in ihrem Rahmen bewegen.“
Nun ist William Nordhaus nicht gerade ein Kritiker. Er gilt laut FAZ als "Erfinder des Zwei-Grad-Ziels". Gemäß Wikipedia beschäftigt er sich schon seit den 70er Jahren mit den Auswirkungen von Klimaveränderungen. In dem Zeitungsinterview konnte Nordhaus nicht ausführen, warum er zu der Überzeugung kommt, dass die richtige Antwort auf die zu erwartenden Veränderungen in CO2-Reduktionen statt in der Bekämpfung der zu erwartenden Folgen liegen, wir dürfen aber davon ausgehen, dass er sich dazu Gedanken gemacht hat. Meine Zeit reicht leider nicht aus, dem nachzugehen.
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #50
Natürlich kann man die Stimme von Herrn Nordaus im aktuell dominierenden „Stimmengewirr“ eher positiv bewerten. Aber sie verhindert trotzdem eine vorurteilsfreie Betrachtung, die zur Erschließung des besten, ideologiefreien Lösungsweges von Nöten wäre.
Mein Freund, deine Ansprüche sind zu hoch Das Beste, was wir uns erhoffen können, ist ein Abebben der Hysterie und ein klein wenig mehr Vernunft. Der beste aller Ansätze hat in der real existierenden Bundesrepublik, die von Leuten mit viel Haltung und und wenig Ahnung dominiert wird, keine Chance.

--
Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau,
verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau.
(Reinhard Mey)

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

10.05.2019 23:03
#60 RE: „Fridays for Future“ - Gedanken über Zukunft, Wissen und lernen Antworten

Zitat von Werwohlf im Beitrag #59
Selbst wenn ... selbst wenn ... selbst dann ...
Habe ich ja schon dreimal geschrieben, dass die ökonomische Seite zumindest ab und an einmal sinvoll verargumentiert wird -- nur der Rest leider nicht.


Zitat von Werwohlf im Beitrag #59
Nun ist William Nordhaus nicht gerade ein Kritiker.
Verzeih mir bitte. Ich hatte bei dem Kritiker dich im Kopf, der du Norhaus (so vertand ich deinen Verweis) vernüftig fandest. Ich empfinde Norhaus als Teil des Problems, gerade weil er sachlich bleibt und damit die Unsachlichkeit bei der Prämissensetzung überspielt.


Zitat von Werwohlf im Beitrag #59
wir dürfen aber davon ausgehen, dass er sich dazu Gedanken gemacht hat.
Wir dürfen davon ausgehen, dass jeder, der dazu eine Meinung hat, sich darüber Gedanken gemacht hat. Aber als Erfinder des zwei Grad Ziels könnte er auch für zukünftige Entwicklungen der Forschung möglicherweise voreingenommen sein.

Diese Leute haben sich zum Beispiel sicher auch Gedanken gemacht:

Zitat
Correlation does not imply causality, but the absence of correlation proves conclusively the absence of causality.

The finding that atmospheric CO2 concentration and ΔRFCO2 are generally uncorrelated with T, therefore, implies either that neither variable exerted significant causal influence on T during the Phanerozoic Eon or that the underlying proxy databases do not accurately reflect the variables evaluated.




Zitat von Werwohlf im Beitrag #59
Mein Freund, deine Ansprüche sind zu hoch


Ach, niveaulos geht die Welt zugrunde.

Deswegen erfreuen mich bei Klonvosky vor allem Passagen wie diese.

Zitat
Eine Krawatte trägt der Mann, um sich zu schmücken und seine Konversations- oder auch Kopulationspartner zu ehren, nicht um die Zugehörigkeit zu irgendeiner Branche zu signalisieren. Im Idealfall bindet er die Krawatte auch dann um, wenn er sich allein daheim befindet, also in bester Gesellschaft.


Ich bin schon immer ein Schnösel gewesen, halte mich nur mit dem Ausdruck meiner Verachtung für den Rest der Welt zurück, weil ich nicht so elegant formulieren kann.

Schön wieder so viel von dir lesen zu können in lezter Zeit.

Herzlich


nachdenken_schmerzt_nicht

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

11.05.2019 21:19
#61 RE: „Fridays for Future“ - Gedanken über Zukunft, Wissen und lernen Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #60
Habe ich ja schon dreimal geschrieben, dass die ökonomische Seite zumindest ab und an einmal sinvoll verargumentiert wird -- nur der Rest leider nicht.

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #60
Ich hatte bei dem Kritiker dich im Kopf, der du Norhaus (so vertand ich deinen Verweis) vernüftig fandest.
Immer noch - aber eben unter bestimmten, von ihm als gültig anerkannten Prämissen. Wenn man die Klima- und Energiepolitik Deutschlands kritisiert, ist es m.E. deutlich wirksamer, wenn sich sozusagen in den eigenen Reihen der "Klimaretter" eine Stimme findet, die dieser auch widerspricht - in Zeiten, wo man lieber radikalen Forderungen nachgibt, die von möglichst Fachfremden geäußert werden. Ich halte das auch für das eigentliche Desaster dieser Politik - dass sie selbst unter ihren eigenen Prämissen nicht vernünftig handelt, sondern sich ideologischen Verzichtspredigern ausliefert.
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #60
Wir dürfen davon ausgehen, dass jeder, der dazu eine Meinung hat, sich darüber Gedanken gemacht hat. Aber als Erfinder des zwei Grad Ziels könnte er auch für zukünftige Entwicklungen der Forschung möglicherweise voreingenommen sein.
Es ging um die Herleitung der Frage, ob Vermeidung oder Anpassung die ökonomisch korrekteren Antworten sind. Auf diese Frage unterstelle ich Nordhaus eine vernünftige Herleitung. Aber als Ökonom kann und soll man nicht den Job anderer Wissenschaften übernehmen - da bedient man sich sinnvollerweise der Aussagen, die als letzter Stand der Erkenntnis der jeweiligen Zunft gelten. Natürlich könnte man sich auch jede abweichende Meinung zu eigen machen, aber das würde auch ein wenig der eigenen Jobbeschreibung widersprechen, die da wäre, sinnvolle Politikempfehlungen zu geben, die auf dem aufsetzen, was diese Politik als Ziel verfolgt.

--
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nachdenken_schmerzt_nicht Offline




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11.05.2019 22:36
#62 RE: „Fridays for Future“ - Gedanken über Zukunft, Wissen und lernen Antworten

Zitat von Werwohlf im Beitrag #61
ist es m.E. deutlich wirksamer, wenn sich sozusagen in den eigenen Reihen der "Klimaretter" eine Stimme findet, die dieser auch widerspricht
Unter den gegebenen Bedingungen kann die Vernuft nicht mehr erhoffen. Ich kann dir nicht widersprechen, mir fällt es nur schwer, das anzuerkennen. Ich habe schon seit frühester Kindheit zu Neugier und Verstehen in den Naturwissenschaften ein fast innig zu nennendes Verhältnis. Etwas wie Liebe. Es ist schwer zu erklären... und die aktuelle Dummheit der Dogmatik berührt mich emotional, verletzt und schmerzt mich.

Zitat von Werwohlf im Beitrag #61
Es ging um die Herleitung der Frage, ob Vermeidung oder Anpassung die ökonomisch korrekteren Antworten sind. Auf diese Frage unterstelle ich Nordhaus eine vernünftige Herleitung.

Natürlich ist es völlig logisch, dass du vermeiden mußt, wenn du ansonsten von einer unbeherrschbaren Katastrophe ausgehst. Das "oder" kann allerdings von Nordhaus nicht (und auch von sonst niemandem) rein ökonomisch beantwortet werden.


Auf die Frage der ökonomisch sinnvollsten Art der Vermeidung kannst du (auch im Rahmen der möglicher Weise falschen Prämisse, dass die Welt sonst sicher untergeht), die ökonomisch korrekte Antwort geben. Ebenso kannst du auf die Frage der ökonomisch sinnvollsten Art der Anpassungen (ebenfalls völlig unabhängig von der naturwissenschaftlichen Prämisse) die ökonomisch korrekte Antwort geben.

Was du aber nicht rein ökonomisch betrachten kannst ist, ob Anpassung oder Vermeiung die ökomisch sinnvollere Alternative ist. Dafür mußt du an die Kosten der beiden Lösungen die Eintrittswahrscheinlichkeiten dranmultiplizieren: Dass das eine oder das andere teurer ist, sagt alleine gar nichts aus.

Das wäre ja - um ein Beispiel aus der Finanz Ökonomie zu verwenden - sonst genauso, wie wenn du kündbare Finanzprodukte nur anhand der Höhe ihrer Cashflows bewertest, ohne diese mit den Kündigungswahrscheinlichkeiten zu multiplizieren. Und da kann ich dir aus erster Hand bestätigen, dass sich das Arbeiten mit den Erwartungswerten der Cashflows und nicht nur den reinen Cashflows seit Jahren sehr gut bewährt hat.

Nordhaus beantwortet die Frage nach der ökonomisch sinvollsten Vermeidungsstrategie und da stimme ich dir zu (siehe oben): Das ist alles, was sich vernüftige Menschen dieser Tage erhoffen können.

Was Nordhaus allerdings nicht macht (ökonomisch nicht machen kann), ist zu beantworten, ob Anpassung oder Vermeidung günstiger ist. Dazu muß er sich wissenschaftlicher Erkenntnis bedienen oder sie selbst schaffen. Wo die wissenschaftliche Erkenntnis hierzu herkommt erscheint mir, bei dem was ich zu Nordhaus gelesen habe, recht offensichtlich.

Herzlich


nachdenken_schmerzt_nicht

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Werwohlf Offline




Beiträge: 997

12.05.2019 00:07
#63 RE: „Fridays for Future“ - Gedanken über Zukunft, Wissen und lernen Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #62
Was du aber nicht rein ökonomisch betrachten kannst ist, ob Anpassung oder Vermeiung die ökomisch sinnvollere Alternative ist. Dafür mußt du an die Kosten der beiden Lösungen die Eintrittswahrscheinlichkeiten dranmultiplizieren: Dass das eine oder das andere teurer ist, sagt alleine gar nichts aus.
Natürlich braucht man eine Beziehung von CO2-Gehalt zu globaler Temperatur, aber diese Beziehung ist ja sozusagen der Kern der "klimarettenden" Argumentation und steht damit auch allen anderen Handlungen zur Verfügung. Die Aufgabe von Leuten wie Nordhaus besteht dann "nur" noch darin, die jeweiligen Kosten zu ermitteln und die effizientesten Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Die CO2-Einsparungen pro Maßnahme lassen sich ja ziemlich gut berechnen, die sind nicht das Problem.

--
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(Reinhard Mey)

Yago Offline



Beiträge: 469

12.05.2019 06:49
#64 RE: „Fridays for Future“ - Gedanken über Zukunft, Wissen und lernen Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #56

Und gerade die Energiewende ist ein Thema, bei dem ich nicht im Ansatz verstehe warum die FDP dieses Spiel mitspielt. Geht es da um nichts anderes mehr als die Abgrenzung zur AfD?


M.M.n. steckt die FDP in einem bösen Dilemma. Entweder sie trägt alles mit, was die anderen Parteien fordern. Dann wird sie aber nicht gebraucht. Oder sie benennt die Probleme in Bezug auf Umweltschutz, Migration und Arbeitsplätze. Dann gerät sie aber in die Nähe der Afd. Diese sind jedoch alles "Populisten mit völkischer Gesinnung" und haben "alle Ideen, die sie vorbringen, geklaut. Die einzige eigene Idee von denen ist, dass man darüber nachdenken sollte, aus der EU auszutreten." Das Tischtuch ist zerschnitten.

Bzgl. der Einwanderung speziell ab 2015 meinte Lindner: Was soll man da machen? Nun sind sie ja da. Die Afd hat da auch keinen Plan" Später fügte er an, dass de Grundsteuer zum Sommer stehen muss, denn sonst, wenn die Asylbewerber aus dem Asylbewerberleistungsgesetz in Harz 4 wechseln, fliegt den Kommunen der Haushalt um die Ohren.

Mein Eindruck war, dass die Anhängerschaft der FDP auch ein kleiner elitärer Kreis ist analog zu den Grünen. Die Einkommens- und Lebenssituation ist ähnlich. Das Groß der Unternehmer mit Kontakt zu Arbeitern scheint mir in der CDU Mitglied zu sein.

Nola Offline



Beiträge: 1.719

12.05.2019 10:21
#65 RE: „Fridays for Future“ - Gedanken über Zukunft, Wissen und lernen Antworten

Zitat von Yago im Beitrag #64
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #56

Und gerade die Energiewende ist ein Thema, bei dem ich nicht im Ansatz verstehe warum die FDP dieses Spiel mitspielt. Geht es da um nichts anderes mehr als die Abgrenzung zur AfD?


Für mein Dafürhalten leider ja. Den Sprung in den Bundestag wieder geschafft zu haben, daß muß mit aller Ktaft verteidigt werden, soweit auch verständlich. Aber die Grätsche zwischen Erneuerung der bisherigen Doktrien auf der politischen Regierungsbühne und eine Umkehr zur Vernunft und Wissenschaft gepaart mit einer aus dem Verstand gebohrenen Machbarkeit ist halt schwer. Nach dem Einstieg der FDP in den Bundestag sind in deren medial übertragenen Diskussionen die verbalen Attacken gegen die AFD zunehmend geradezu feindselig geworden. Und das ganz ohne Not. Nur unter dem Aspekt vermutlich ein paar Prozente eben dem politischen Rivalen abzujagen und das ganze auch noch unter dem Aspekt mit den Altparteien in bester Gesellschaft befindlich gegen den "Bundestagsnestbeschmutzer" zu sein. Aber man bleibt mit eben jenen Altparteien im Gespräch und ist ihnen zugehörig.

In seiner letzten Parteitagsrede hat Christian Lindner seinen "Freund" Kubicki für die Arbeit im Bundestag als dessen Vizipräsident gelobt und zwar explizit: "für seinen verletzenden Umgang mit der AFD" im Bundestag. (Findet man unter den Danksagungen Lindners am Ende seiner Rede) Abgesehen davon, daß es ein Novum ist, wenn man eine parteipolitische Verquickung mit dem Amt des Bundesvizepräsidenten herstellt, dieser hat bekanntlich überparteilich zu sein.

Zitat
M.M.n. steckt die FDP in einem bösen Dilemma. Entweder sie trägt alles mit, was die anderen Parteien fordern. Dann wird sie aber nicht gebraucht. Oder sie benennt die Probleme in Bezug auf Umweltschutz, Migration und Arbeitsplätze. Dann gerät sie aber in die Nähe der Afd. Diese sind jedoch alles "Populisten mit völkischer Gesinnung" und haben "alle Ideen, die sie vorbringen, geklaut. Die einzige eigene Idee von denen ist, dass man darüber nachdenken sollte, aus der EU auszutreten." Das Tischtuch ist zerschnitten.



Auch der vorgebrachte angeblich von der AFD gewünschte Austritt aus der EU ist ja ein wiederholt vorgebrachtes Argumentum der FDP. Damit reiht sie sich in die Halbwahrheiten und des Weglassens ganzer Passagen innerhalb von Aussagen des politischen Gegners ein. Und da es alle anderen Abgeordneten von (CDU,CSU,Grüne,Linke und eben auch jetzt FDP) bekanntermaßen recht ist, wenn es gegen "Rechts" ist, darf es auch ruhig mal ab und an ein "Pfund" mehr sein. Übrigens die älteren Leser unter uns, die sich nicht nur über die "linksfrisierten Wikipediaeinträge informieren, sondern die, die über gesammelte Werke von Jahrzehnten um vielerlei Bundestagsreden wissen, haben Kenntnis darüber, was "Rechts" heute bedeutet und um deren Bedeutung von Beginn der Nachkriegszeit an, in einer Zeit, wo liberales, demokratisches Denken wichtiger als Brot war.


Zitat:
Bzgl. der Einwanderung speziell ab 2015 meinte Lindner: Was soll man da machen? Nun sind sie ja da. Die Afd hat da auch keinen Plan" Später fügte er an, dass de Grundsteuer zum Sommer stehen muss, denn sonst, wenn die Asylbewerber aus dem Asylbewerberleistungsgesetz in Harz 4 wechseln, fliegt den Kommunen der Haushalt um die Ohren.
...



Immerhin hat die FDP einen Plan. Laut Osterapell welches Luise Amtsberg (Grüne, Europa-Union Deutschland) vor wenigen Wochen konzipierte, welches 11 von 80 Abgeordneten der FDP (unter anderem Kubicki) unterschrieben haben, in welchem von der Regierung gefordert wird, das Deutschland die Seenotrettung zusammen mit der EU als ein “ziviles Seenotrettungssystem” installiere. In einer weiteren Forderung an den Innenminister wird erläutert, das er die Kommunen und Gemeinden, die die aus Seenot geretteten Menschen freiwillig aufnehmen wollen, unterstützen solle.

Ach ja, man goggle bitte mal, "leerstehende Asyl und Unterbringungsheime" in Deutschland. Über 50 % stehen leer und die damit einhergehenden Verpflichtungen und Kosten bleiben bei den Betreibern bzw Gemeinden und Komunen.

Verzockt!

Da muß man doch allein aus "humanitären Gründen" tätig werden.

In der Hoffnung, das alle Mütter heute gesund von A nach B kommen wünsche ich einen guten "Muttertag"

♥lich Nola

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

12.05.2019 11:00
#66 RE: „Fridays for Future“ - Gedanken über Zukunft, Wissen und lernen Antworten

Zitat von Werwohlf im Beitrag #63
Die Aufgabe von Leuten wie Nordhaus besteht dann...
Ich würde vermuten wir haben in unserer Diskussion so gut wie keinen Dissens.

Mir geht es nur um ein Detail: Du hast Nordhaus als Stimme der Vernunft vorgestellt. Da begann unsere Diskussion.

Diese Vorstellung von Nordhaus enthielt keine Relativierung der Vernunft, die ich aufgrund der unkritischen Prämissensetzung allerdings als notwendig erachte: Nischenvernunft eben. Mir ist dieser Hinweis wichtig.

Ich empfinde es in 2019, einer Zeit in der sich die Menschheit für aufgeklärter den je hält, als bedrückend, dass selbst "vernüftige" Menschen sich einer gleichsam religiösen Erweckunsphantasie hingeben und einen durch den sündigen Menschen verschuldeten Weltuntergang, den es durch Buße zu verhindern gilt, ins Zentrum ihres Denkes stellen. Das ist in vielen Teilen nichts anderes als die Reinkarnation mittelalterlichen, oft religiösen Aberglaubens.

Vernunft wäre, solche Scheuklappen in Frage zu stellen. -- Vielleicht hast du Recht und ich erwarte zu viel. Aber ist das nicht depremierend, dass diese einfache Erwartung zu hoch ist?

Herzlich


nachdenken_schmerzt_nicht

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

Frankenstein Offline




Beiträge: 891

12.05.2019 13:03
#67 RE: „Fridays for Future“ - Gedanken über Zukunft, Wissen und lernen Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #65

Zitat
Und gerade die Energiewende ist ein Thema, bei dem ich nicht im Ansatz verstehe warum die FDP dieses Spiel mitspielt. Geht es da um nichts anderes mehr als die Abgrenzung zur AfD?


Für mein Dafürhalten leider ja. Den Sprung in den Bundestag wieder geschafft zu haben, daß muß mit aller Ktaft verteidigt werden, soweit auch verständlich. Aber die Grätsche zwischen Erneuerung der bisherigen Doktrien auf der politischen Regierungsbühne und eine Umkehr zur Vernunft und Wissenschaft gepaart mit einer aus dem Verstand gebohrenen Machbarkeit ist halt schwer. Nach dem Einstieg der FDP in den Bundestag sind in deren medial übertragenen Diskussionen die verbalen Attacken gegen die AFD zunehmend geradezu feindselig geworden. Und das ganz ohne Not. Nur unter dem Aspekt vermutlich ein paar Prozente eben dem politischen Rivalen abzujagen und das ganze auch noch unter dem Aspekt mit den Altparteien in bester Gesellschaft befindlich gegen den "Bundestagsnestbeschmutzer" zu sein. Aber man bleibt mit eben jenen Altparteien im Gespräch und ist ihnen zugehörig.

In seiner letzten Parteitagsrede hat Christian Lindner seinen "Freund" Kubicki für die Arbeit im Bundestag als dessen Vizipräsident gelobt und zwar explizit: "für seinen verletzenden Umgang mit der AFD" im Bundestag. (Findet man unter den Danksagungen Lindners am Ende seiner Rede) Abgesehen davon, daß es ein Novum ist, wenn man eine parteipolitische Verquickung mit dem Amt des Bundesvizepräsidenten herstellt, dieser hat bekanntlich überparteilich zu sein.


Genau so ist es. Im Bundestag geben diverse Liberale mittlerweile völlig enthemmt den von allen guten Geistern verlassenen Antifa-Hetzer.

Da klatscht der ganze Bundestag einschliesslich der Kommunisten frenetisch Beifall, so sehr freut man sich über die Unterwürfigkeit der Fraktion der nützlichen Idioten. [Edit: Nützliche Idioten aus Sicht der Linksradikalen]

Zum Fremdschämen peinlich, was einige vermeintlich Liberale im Bundestag von sich geben.

Nola Offline



Beiträge: 1.719

14.06.2019 15:53
#68 RE: „Fridays for Future“ - Gedanken über Zukunft, Wissen und lernen Antworten

Zitat
(...) In einer weiteren Forderung an den Innenminister wird erläutert, das er die Kommunen und Gemeinden, die die aus Seenot geretteten Menschen freiwillig aufnehmen wollen, unterstützen solle.

Ach ja, man goggle bitte mal, "leerstehende Asyl und Unterbringungsheime" in Deutschland. Über 50 % stehen leer und die damit einhergehenden Verpflichtungen und Kosten bleiben bei den Betreibern bzw Gemeinden und Komunen.

Verzockt!

Da muß man doch allein aus "humanitären Gründen" tätig werden.



Na also, geht doch. Ganz vorn mit dabei die Pleiteländer bzw. Städte:

Zitat
https://www.tagesspiegel.de/politik/initiative-sichere-haefen-60-kommunen-gruenden-neues-buendnis-fuer-fluechtlinge/24456094.html

(...)Zum Bündnis gehören Metropolen wie Berlin und Hamburg oder der dritte Stadtstaat Bremen, mehrere Landeshauptstädte wie Potsdam, Mainz, Wiesbaden, Hannover oder Kiel, aber auch kleinere Kommunen, etwa Brilon im Sauerland oder der Kreis Nordfriesland. Auch die Insel Sylt gehört zum Bündnis.(...)

(...)Sie könnten zwar nur aufnehmen, wem die nationale Regierung zuvor ein Visum erteilt habe. Aber da gebe es für die Kommunen Möglichkeiten, die bisher wenig genutzt worden seien. Sie könnten zusätzliche Plätze anbieten, ihre Bereitschaft erklären, bestimmte Gruppen oder Einzelne aufzunehmen, und die Kosten für Visa übernehmen.

Heuser verwies darauf, dass das Bundesinnenministerium darauf bereits reagiere und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) angewiesen habe, bevorzugt bereitwillige Kommunen zu kontaktieren. Städte und Gemeinden könnten auch die Lücken im Flüchtlingsschutz füllen. So kenne weder das nationale noch das See- oder EU-Recht ein "Recht auf Zuflucht". Im Mittelmeer gebe es dadurch "ganz klar eine Notsituation", für die sich niemand zuständig sehe(...).

♥lich Nola

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