Ich glaub nicht das ihnen das noch groß schadet. Abgesehen von den wenigen konservativen Medien hat Baerbocks Lebenslaufbetrügereien eh niemanden interessiert. Geht Laschet im Kanzlerduell damit auf die arme Annalena los wird der Spin Richtung Sexismus, Frauenfeindlichkeit, Mansplaining usw. gehen. Männer fühlen sich von starken und gebildeten Frauen bedroht. Derzeit bringt nichts soviel Sympathie wie Opfer zu sein. Ich denke deshalb wird Baerbocks Lebenslauf auch kein Thema mehr im Wahlkampf werden. Höchstens von der AfD.
Zitat von flobotron im Beitrag #76Ich glaub nicht das ihnen das noch groß schadet. Abgesehen von den wenigen konservativen Medien hat Baerbocks Lebenslaufbetrügereien eh niemanden interessiert.
I beg to differ. Der herbeigeschriebene Höhenflug der Grünen ist jedenfalls erst einmal beendet und der Höhenflug war eigentlich das Narrativ, dass die ÖR, bzw. die Presse für diesen Sommer, d.h. bis zur Wahl, geplant hatten. Und selbst wenn es nur konservative Medien sind, die ernsthaft darüber berichtet haben, so scheint doch einiges in der Mitte angekommen zu sein. Immerhin so viel, dass die ARD in Panik eine Sondersendung zur Stützung ihrer Kandidatin ins Programm nehmen musste. Ich denke der Schaden ist absolut angerichtet.
Zitat Geht Laschet im Kanzlerduell damit auf die arme Annalena los wird der Spin Richtung Sexismus, Frauenfeindlichkeit, Mansplaining usw. gehen. Männer fühlen sich von starken und gebildeten Frauen bedroht.
Das wird so oder so bei jedem Thema passieren, ist insofern nix neues. Der Unterschied zu anderen Themen ist aber, dass der geneigte Zuschauer bereits auf dieses Thema vorbereitet ist, und weiß(!), dass Frau Baerbock "Fehler" gemacht hat (vulgo betrogen hat). Zu versuchen das zu deflektieren wird gehörig schief gehen. Sie kann es nur reumütig einräumen, um den Schaden zu begrenzen. Laschet muss nur eine Möglichkeit finden das ganze einzubringen ohne selber als Denunziant dazustehen (was gar nicht so einfach ist). Eigentlich wäre es Aufgabe der Moderatoren das Thema aufzubringen, aber auf die kann sich Baerbock wohl mit Sicherheit verlassen.
Zitat Ich denke deshalb wird Baerbocks Lebenslauf auch kein Thema mehr im Wahlkampf werden.
Im Wahlkampf selber nicht. Aber in jedem "Talk" werden die Gegenüber die Gelegenheit nutzen können das Thema beiläufig zu streifen. Und wenn Baerbock nur einmal den Fehler macht sich damit provozieren zu lassen (was durchaus nicht unrealistisch ist, allzu beherrscht ist sie nicht), ist das wieder ein kleiner Schaden mehr. Das Nickelige für Baerbock an der ganzen Sache ist, dass es eben nicht ein kleiner Fehler war, sondern der halbe Lebenslauf erstunken ist. Das ist zu massiv, um hier zu relativieren.
Zitat von flobotron im Beitrag #76Ich glaub nicht das ihnen das noch groß schadet. Abgesehen von den wenigen konservativen Medien hat Baerbocks Lebenslaufbetrügereien eh niemanden interessiert.
Ich kenne eine sehr engagierte Grüne, die sich zur Zeit bitterlich über die Behandlung beschwert, die Baerbock in der Öffentlichkeit erfährt. Und ich denke, sie repräsentiert durchaus die Stimmung unter den Grünen. Das mit 'niemanden interessiert' stimmt also nicht.
Keine Ahnung, ob das Thema "Lebenslauf" Frau Baerbock noch groß schadet. Aber: Warum das Risiko eingehen?
Und es wären ja wirklich nur minimale Korrektuen, die notwendig wären. Wenn sie schreiben würde Doktorandin des Völkerrechts, Freie Universität Berlin, Promotion nicht abgeschlossen (2008 bis 2010) statt Doktorandin des Völkerrechts, Freie Universität Berlin, Promotion nicht abgeschlossen dann wäre alles korrekt.
Dito wenn sie schreiben würde Mitarbeiterin von Elisabeth Schroedter, Europaabgeordnete (2005-2008), seit 2007 Büroleiterin statt Büroleiterin von Elisabeth Schroedter, Europaabgeordnete (2005-2008)
Wen ihr Lebenslauf nicht interessiert, schaut sich ihre Seite ja eh nicht an. Dem fällt dann eh nicht auf, wie sie genau formuliert. Aber jeder der jetzt auf ihre Seite geht und sich für ihren Lebenslauf interessiert, sieht, dass sie immer noch lügt. Und mit kleinen Änderungen könnte sie sich aus der Schusslinie nehmen. Selbst wenn nur 1% der Wähler sich an den Lügen im Lebenslauf stören (und vermutlich sind es mehr): warum das Risiko eingehen und die - ohnehin schon aufgedeckten - Lügen weiter im offiziellen Lebenslauf stehen lassen?
Zitat von Florian im Beitrag #79Und mit kleinen Änderungen könnte sie sich aus der Schusslinie nehmen. Selbst wenn nur 1% der Wähler sich an den Lügen im Lebenslauf stören (und vermutlich sind es mehr): warum das Risiko eingehen und die - ohnehin schon aufgedeckten - Lügen weiter im offiziellen Lebenslauf stehen lassen?
Vermutlich sieht sie kein Risiko und sieht sich so gut umhegt von Parteikollegen und Medien, dass ihr doch gar nichts passieren kann - zumindest nicht wegen solcher Kleinigkeiten.
ihre Bekannte beschwert sich nicht über den gefälschten Lebenslauf von Baerbock, sondern, dass sie deswegen in der Kritik steht. Ich denke den meisten Grünen ist die konkrete Berufserfahrung und Bildung Baerbocks völlig egal. Sie ist mit fast 100% zur Spitzenkandidatin gewählt worden. Der äußere Anschein stimmt und die Gesinnung , das reicht.
Damit repräsentiert sie perfekt die grüne Politik. Das Außenbild der Grünen Moral muss stimmen. Welche Folgen das nun hat, ist völlig irrelevant und wer diese bloß erwähnt wird zum Parias.
Zitat von Martin im Beitrag #80Vermutlich sieht sie kein Risiko und sieht sich so gut umhegt von Parteikollegen und Medien, dass ihr doch gar nichts passieren kann - zumindest nicht wegen solcher Kleinigkeiten.
Ich denke bei der Kritik die jetzt kommen wird, ist die Messlatte schon in Stellung gebracht:
Frau Baerbock ist ein Leichtgewicht. Irgendwer scheint ihr mal gesagt zu haben, dass sie alles werden kann. Aber leider hat ihr keiner gesagt, dass man dafür auch was auf der Pfanne haben muss.
In meinem Umfeld wäre sie bei den 30-50 jährigen Frauen von der formalen Ausbildung gesehen und der Erfahrung außerhalb der Partei ziemlich sicher Schlusslicht.
strubbi Es geht nichts verloren, ausser der Fähigkeit es wiederzufinden.
Zitat von flobotron im Beitrag #81 Der äußere Anschein stimmt und die Gesinnung , das reicht.
Damit repräsentiert sie perfekt die grüne Politik.
Und ganz wichtig: bei ihr stimmt das Geschlecht!
Denn dass sie eine Frau ist, ist ja ganz offiziell das entscheidende Kriterium, das alles andere aussticht. Siehe zum Beispiel ganz aktuell die Bundestags-Kandidaten-Wahl im Saarland:
Für Listenplatz 1 hat nur eine Frau kandidiert. Obwohl ohne Gegenkandidat ist sie durchgefallen. Also hat sie nochmal kandidiert. Wieder durchgefallen. Dann hat ein Mann kandidiert. Der ist gewählt worden.
Aus dem Artikel: "Wir sind schockiert über die Art und Weise, wie sich über das Frauenstatut der Grünen hinweggesetzt worden ist"
Schöner kann man doch gar nicht zeigen, dass "Geschlecht Frau" bei den Grünen alles schlägt. Nicht nur Qualifikation. Sondern auch den expliziten Wählerwillen.
Zitat von Florian im Beitrag #79 warum das Risiko eingehen und die - ohnehin schon aufgedeckten - Lügen weiter im offiziellen Lebenslauf stehen lassen?
Weil es - und das meine ich tatsächlich so - den Grünen um ein sehr wichtiges Prinzip: um das RECHT DER LINKEN ZU LÜGEN. Wenn Baerbock jetzt nachgibt und die Lügen korrigiert - wohin soll das noch führen? Führt das eventuell dazu, dass auch alle anderen Lügen der Linken angeprangert werden und korrigiert werden müssen?
Versetzt auch mal für eine Sekunde in die Gedankenwelt eines Linken. Für deutsche Linke gibt es solche Konzepte wie "Wahrheit", "Fakten" usw nicht. Es gibt nur Motive, Gefühle, und heilige Prinzipien. In den letzten Wochen war es mehr als offensichtlich, dass die versammelten Linken (und Grüne sind Linke, ohne wenn und aber - aber auch bei der linken Presse) das BLANKE ENTSETZEN entstanden ist, weil die Öffentlichkeit so etwas wie "Fakten" eingefordert hat. Die Linken/ Grünen sind nämlich der Meinung, dass man den "Geist" des Baerbockschen Lebenslaufs und der Person Baerbock verstehen müsse, so etwas männlich-primitives wie Fakten führe da völlig in die falsche Richtung.
Für die Linken/ Grünen ist die Diskussion der letzten Wochen der Beweis dafür, dass Deutschland immer noch ein rechtsradikales System hat, dass "wir" dulden, dass Millionen Nazis, Rassisten und Frauenfeinde die Diskussion dominieren. Das Nicht-Ändern des Lebenslaufs ist also Akt des Widerstands gegen Sexismus, Rassismus und Imperialismus - vergleichbar mit dem Geschwistern Scholl, die ja auch Widerstand leisten mussten, weil ihr Gewissen es ihnen befahl.
___________________ Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig. “Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg "Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad
Zitat von flobotron im Beitrag #76Ich glaub nicht das ihnen das noch groß schadet. Abgesehen von den wenigen konservativen Medien hat Baerbocks Lebenslaufbetrügereien eh niemanden interessiert.
Dafür, dass es niemanden interessiert, hat die Geschichte aber gute Wellen geschlagen, wenn sie sich schon in einer ÖR-Talkshow dafür rechtfertigen muss. Das wird definitiv wieder ausgegraben werden vor der Wahl, und wird dann exponatiell aufgeplustert werden, denn dann geht sie nicht mehr als das sympathische Dummchen durch, das hier und da mal im Lebenslauf geschummelt hat, sondern dann kann man sagen dass sie absichtlich betrügen will.
Wie gesagt, ich find die Baerbock super bei den Grünen. Diese Deppenpartei weiss selbst am besten, wie man sich zerstört.
Zitat von Florian im Beitrag #83Aus dem Artikel: "Wir sind schockiert über die Art und Weise, wie sich über das Frauenstatut der Grünen hinweggesetzt worden ist"
Schöner kann man doch gar nicht zeigen, dass "Geschlecht Frau" bei den Grünen alles schlägt. Nicht nur Qualifikation. Sondern auch den expliziten Wählerwillen.
Das ist interessant. Wahlleiter und Gerichte verstehen keinen Spaß damit, wenn eine Landesliste nicht durch freie Wahl der Delegierten zustandekam. Deswegen ist der Plan der SED, SPD und GRÜ im Land Berlin ja auch geplatzt, allen Parteien eine Geschlechterparität der Listen für die Bürgerschaftswahl vorzuschreiben. Auch die AfD in Niedersachsen hatte böse Probleme mit ihrer Listenzusammensetzung, weil nicht klar war, daß die Wahl der Delegierten korrekt war.
Zitat von Florian im Beitrag #83Aus dem Artikel: "Wir sind schockiert über die Art und Weise, wie sich über das Frauenstatut der Grünen hinweggesetzt worden ist"
Schöner kann man doch gar nicht zeigen, dass "Geschlecht Frau" bei den Grünen alles schlägt. Nicht nur Qualifikation. Sondern auch den expliziten Wählerwillen.
Es ist höchst erfreulich, dass durch den Vorfall einer breiteren Öffentlichkeit das Frauenstatut der Grünen bekannt wird. Das hat das Potential den Grünen massiv zu schaden. Wenn es darauf ankommt, hat man als Mann bei den Grünen genau nichts zu melden. Sogar über Mehrheitsentscheide können sich die Frauen per Frauen-Votum hinwegsetzen.
Zitat von Florian im Beitrag #71Laut ihrem Lebenslauf ist sie "Doktorandin des Völkerrechts, Promotion nicht abgeschlossen". Das ist die oberste Position unter "Ausbildung & Beruf". Diese Rubrik ist in zeitlich umgekehrter Reihenfolge aufgestellt. "Doktorandin" ist also die aktuellste Tätigkeit. Es fehlt hier ein Beendigungs-Zeitpunkt. Also muss man als Leser davon ausgehen, dass sie immer noch Doktorandin ist (mit einer noch nicht abgeschlossenen Promotion". Stimmt aber nicht. Sie hat das Promotionsstiudium beendet. Sie ist also - anders als im Lebenslauf dargestellt - überhaupt keine Doktorandin mehr.
Wenn Sie in die Prüfungsordnung der Uni Hamburg zum Diplomstudiengang Politikwissenschaften schauen, werden Sie feststellen, dass da keine Möglichkeit bestand ein "Nebenfach" zu studieren. Der Begriff kommt schlichtweg nicht vor. Im Hauptstudium war ein "Wahlpflichtfach" zu belegen, vom Umfang her sicher das gleiche wie ein Nebenfach in einem Magisterstudiengang (2 Hauptseminare). Aber das war eine Veranstaltung des Hauptstudiums, für die Diplom-Vorprüfung waren aus dem Wahlpflichtfach keine Leistungen zu erbringen. In welchem Umfang Frau Baerbock in einem möglichen Wahlpflichtfach "Öffentliches Recht" im Hauptstudium Studienleistungen erbracht hat ist also völlig unklar. Letztlich hört sich Nebenfach "Öffentliches Recht" im Lebenslauf einfach besser an. Wer im Lebenslauf sein Wahlpflichtfach angibt, kann auch gleich seine einzelnen Scheine aufzählen.
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