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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 87 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2 | 3 | 4
Llarian Offline



Beiträge: 7.124

27.05.2021 01:29
Streiflicht zum Doktor Antworten

Eine kleine Randbemerkung neben der Empfehlung: Lassen Sie sich von einem Titel nicht beeindrucken!

Krischan Offline




Beiträge: 642

27.05.2021 10:32
#2 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Lieber Llarian,

vielen Dank, besser hätte man es nicht formulieren können. Wir tun in Deutschland immer noch so, als würde fachliche Expertise in einem Feld automatisch dazu befähigen, ein Team / eine Abteilung / ein Unternehmen oder eben auch ein Ministerium zu führen. Dabei ist Führung ein Skill sui generis. Viele fachlich hervorragende Experten versagen als Führungspersonen (die Feder weigert sich, hier den Begriff "Führer" zu schreiben , obwohl das die richtige Übersetzung des englischen "leader" wäre) komplett, sie sind dafür schlicht und ergreifend nicht ausgebildet. Team leading ist nicht wirklich Bestandteil irgendeines akademischen Curriculums. Mit einer Ausnahme: Der MBA (dafür gibt es keinerlei deutsche Übersetzung, das ist auch schon bezeichnend) als generalistischer Ansatz zur Unternehmensführung legt ein wenig Wert auf Führungsqualitäten.

Mir wäre ein MBA in einer politischen Führungsposition dreimal lieber als ein Doktor. Mir ist aber kein solcher Fall im politischen Personal in Deutschland bekannt.

Freundlichst,
Krischan

Deutsche Wurst - alles andere ist Käse.

Llarian Offline



Beiträge: 7.124

27.05.2021 11:31
#3 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Zitat von Krischan im Beitrag #2
Team leading ist nicht wirklich Bestandteil irgendeines akademischen Curriculums.

Und genau das, der Inhalt diesen einen Satzes, fasst ein großes akademisches Problem knapp zusammen. Akademiker leiden vielfach so sehr an ihrem elitären Dünkel, dass sie sich Kraft ihrer Ausbildung für überlegen halten und meinen der Führungsanspruch würde sich damit automatisch ergeben. Und da sich die meisten Leute (Akademiker wie Nichtakademiker) kaum darüber bewusst sind, dass Führung etwas ist, dass man explizit lernen kann (und meistens muss), fehlt oftmals das Bewusstsein dafür, dass Führung eine Qualifikation ist, die eben nicht mal nebenher beherrscht wird. Es gibt sicherlich "natural born leaders", sogar gar nicht so ganz wenige, aber die meisten Leute in Führungspositionen sind das deswegen noch lange nicht. Entweder haben sie es sich angeeignet, sprich gelernt, oder sie sind fehl am Platz. Letzteres sieht man leider viel zu oft.

Krischan Offline




Beiträge: 642

27.05.2021 13:32
#4 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #3
... Es gibt sicherlich "natural born leaders", sogar gar nicht so ganz wenige,...


Au contraire, lieber Llarian, da muss ich Ihnen widersprechen. Nach meiner Erfahrung gibt es wenige "echte" natural born leaders. Natürlich gehören bei bestimmten Professionen Führungsqualitäten explizit zum Arbeitsbild, man denke nur an Militär, Polizei, Feuerwehr, aber: Hier geht es meistens um das Führen in bekannten Situationen, d.h. Entscheidungen treffen in bekanntem Terrain. Das kann man lernen, das kann man sich aneignen, das muss man wollen (und das ist nicht immer schön, das weiss jeder, der mal Feedbackgespräche mit Mitarbeitern geführt hat - Feedback ist ja keine Einbahnstraße ).

Echte "Leader" sind aber die, die in unbekanntem Terrain, bei absolut neuartigen Herausforderungen das Team richtig führen im Sinne von "anführen".....und da versagen die reinen Manager oft. Da wird mit bekannten Methoden, mit "mehr desselben", oft blinder Aktionismus veranstaltet ohne klares Zielbild und damit ohne Richtung.
Ich hab da in meiner professionellen Karriere nur 2-3 echte solche Leader als Vorgesetzte gehabt, sonst waren es oft reine "Manager".

Freundlichst,
Krischan

Deutsche Wurst - alles andere ist Käse.

Florian Offline



Beiträge: 3.180

27.05.2021 18:05
#5 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Zitat von Krischan im Beitrag #4

Ich hab da in meiner professionellen Karriere nur 2-3 echte solche Leader als Vorgesetzte gehabt, sonst waren es oft reine "Manager".



Was ja auch schon was wäre.
Frau Baerbock geht eben auch just jede Management-Erfahrung ab.
Und das müsste noch nicht einmal Management-Erfahrung in der Privatwirtschaft sein (wiewohl wünschenswert). Man wird ja bescheiden. Aber Management-Erfahrung in einer Behörde, einem Ministerium oder bei der Bundeswehr wäre ja auch schon mal was.

Als Bundeskanzler hat man jede Menge Behörden unter sich. Eine gewisse Erfahrung wie solche Behörden oder allgemein große Organisationen "ticken" wäre wirklich notwendig. Sowas lernt man üblicherweise im Laufe der Jahre in Management-Positionen. Wenn man das aber erst "on the job" lernt, dann zahlt man zwangsläufig viel Lehrgeld.

Frau Baerbock ist da aber völlig blank.
Und das schlimme ist: Es scheint keinen so recht zu stören. Nicht die grünen Fans unter den Journalisten. Und auch nicht den gemeinen Wähler, soweit ich das sehe.

Ihre beiden Konkurrenten haben da schon DEUTLICH mehr zu bieten.
Der eine hatte eine eigene Anwaltskanzlei, war dann Bürgermeister der zweitgrößten deutschen Stadt (und wurde in das Amt auch mit absoluter Mehrheit wiedergewählt) und ist jetzt Bundesfinanzminister und Vizekanzler.
Der andere war Chefredakteur, Verlagsleiter, später Landesminister und jetzt Ministerpräsident des größten deutschen Bundeslands.
Beides sind Lebensläufe wie sie für einen Bundeskanzler wünschenswert sind.

Es bringt beiden aber keinerlei Pluspunkte in der öffentlichen Wahrnehmung, die Lebensläufe der Kandidaten werden schlicht nicht diskutiert. Denn beide haben eben den großen Nachteil, dass sie alte weiße Männer sind - und ein solcher Makel wiegt anscheinend viel schwerer als irgendwelche Qualifikationen im Lebenslauf.

Dieses Ausblenden von Qualifikation ist wirklich seltsam.
Bei praktisch keiner anderen Position würde man in Deutschland so vorgehen. Versuchen Sie mal Behördenleiter zu werden ohne einschlägigen Lebenslauf. Oder Leiter einer Sparkassen-Filiale.
Aber ausgerechnet beim mächtigsten Amt der Republik ist Qualifikation plötzlich völlig egal?

Auch im Ausland scheint man hier genauer hinzuschauen als bei uns.
Dass Donald Trump der erste Präsident war ohne Erfahrung in einem politischen Amt oder im Militär war ein Lebenslauf-Defizit, dass in den USA groß diskutiert wurde. (Und auch in den deutschen Medien großes Thema war). Während aber die fachliche Qualifikation eines US-Präsidenten für die deutchen Medien Thema ist, scheint dies die Qualifikation einer Kanzlerkandidatin gerade nicht zu sein.
Schon erstaunlich.

Evarist Offline



Beiträge: 21

27.05.2021 18:55
#6 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Für den Fall, dass tatsächlich im September eine Grüne Kanzlerin wird: ist es da nicht besser, jemand zu nehmen, der maximal unfähig und naiv ist? Aus dieser Sicht wäre Claudia Roth wohl die beste Wahl.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.560

27.05.2021 19:13
#7 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #5
Dieses Ausblenden von Qualifikation ist wirklich seltsam.
Bei praktisch keiner anderen Position würde man in Deutschland so vorgehen.


Das dürfte seinenn Grund nicht zuletzt in der kompletten Kaperung/besetzung der Politik durch die Parteien bzw. deren Chefetagen zu verdaknen sein. Wir haben seit geraumer Zeit den Stand, daß orgendwelche Positionen, Straegien, Haltungen, Optionen, you name it, ALLEIN nur noch der Maßgabe der Parteipositionen vorkommen. Heißt: so wie sich die lautesten Krawallnudeln und entsprechend der Medienkonsens den auslegen. Deswegen führt es ja zu solchen Immunreaktionen, wenn ein Palmer oder eine Wagenknecht hier aus dem Ruder laufen, noch gar in Richtung Geerdetsein und Pragmatismus. Aus dieser Sicht ist allein das sich-Durchsetzen eines Kandidaten, die Nominierung völliger Beweis der Qualifikation, im Fall der Grüngenossin A.B. im Verein mit der conditio sine qua non "Frau" (es spricht gegen Habecks politische Instinkte, sollte er geglaubt haben, hier auch nur ansatzweise punkten zu können. Ich gehe aber davon aus, daß er sich bewußt war, nur Zählkandidat zu sein). Das reicht mindestens bis in die 80er Jahre zurück: die Tatsache, sich gegen die Konkurrenz durchgesetzt zu haben ist Qualifikationsnachweis genug.

Zitat von Evarist im Beitrag #6
Für den Fall, dass tatsächlich im September eine Grüne Kanzlerin wird: ist es da nicht besser, jemand zu nehmen, der maximal unfähig und naiv ist? Aus dieser Sicht wäre Claudia Roth wohl die beste Wahl.


Bei allem angemessenen Zynismus; aber Frau R. ist politisch ein Has-been, ein Auslaufmodell, Staffage an der politischen Resterampe. (Wie Stegner übrigens auch. Dessen Dauerrolle als Lustige Person ist jetzt von Helge Lindh übernommen worden.) Da gibt es nichts zu reaktivieren. Bei Frau Baerbock schlägt ihr die Tatsache, daß sie schlicht nichts an irgendeiner Leistung vorzuweisen hat - ob politisch wie im RL - zum Vorteil aus; oder sollte es zumindest wohl nach dem Kalkül der Medien (wir dürfen nicht vergessen, das kommt von denselben "Machern," die ernsthaft geglaubt haben, mit der völlig blassen Figur Martin Schulz & der lächerlichen Schulzzugkampagne OHNE jeden Programmpunkt mal so eben 12 Jahre Merkel kippen zu können. Das ist mehr als Dunning-Kruger, sondern völlige Realitätsblindheit). Das können sie als "jung + frisch" verkaufen, als "neuen Wind," obwohl diese Person nichts als ein schieres Produkt der seit langem sichtbaren Tendenzen ist.

Zwei Dinge noch: DASS A.B. eine akademische Nullnummer ist, ist tatsächlich wumpe. Nicht hingegen, daß sie versucht hat, diesen Schein zu erwecken. Das ist maximal nach hinten losgegangen (OB das unterm Strich noch irgendeine Wirkung hat, steht auf eine anderen Blatt, weil der Komment, die Gepflogenheiten der politischen Betriebs mittlerwile genauso unter die Räder gekommen sind, wie das effektive, zielführende Handeln dieses Apparats.) Sie hat sich bei der Bewerbung um das höchste Staatsamt bei Mogeln erwischen lassen und, was wichtiger ist, nicht elegant aus der Affäre ziehen können. Das war der erste Streßtest. Merkel hätte das mit Betonsturheit abtropfen lassen. Stattdessen stehen jetzt die fünfstelligen Studiengebühren der LSE "per Aushilfsjob auf Schicht" im Raum. Eine fähige Konkurrenz (die wir freilich nicht mehr haben) könnte sich keine bessere Steilvorlage wünschen.

Das zweite: zu fragen wäre, ob es nicht unter den gegebenen Umständen das beste Wahlergebnis wäre, wenn herauskäme, daß schlicht keine Regierungsbildung möglich ist, weder RRG noch Jamaika. Und zwar nicht aufgrund Lindner'schen Aussteigertums, sondern weil es die Zahlen nicht hergeben. Auf der Ebene der Tagespolitik bliebe die amtierende Trümmertruppe im Amt (die ersichtlich keinerlei Interese daran hat, die herrschende Ausnahmesituation zu beenden), und die ideologisch motivierte grüne Abrißbirne könnte vorerst noch nicht zum Einsatz kommen.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Llarian Offline



Beiträge: 7.124

28.05.2021 02:25
#8 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Zitat von Krischan im Beitrag #4
Echte "Leader" sind aber die, die in unbekanntem Terrain, bei absolut neuartigen Herausforderungen das Team richtig führen im Sinne von "anführen".....und da versagen die reinen Manager oft. Da wird mit bekannten Methoden, mit "mehr desselben", oft blinder Aktionismus veranstaltet ohne klares Zielbild und damit ohne Richtung.
Ich hab da in meiner professionellen Karriere nur 2-3 echte solche Leader als Vorgesetzte gehabt, sonst waren es oft reine "Manager".

Das ist dann schon die Frage wie man Führer definiert und ich sehe das ein bischen anders. Das unbekannte Terrain ist ein ziemlich Ausnahmefall, in aller Regel haben wir es zwar mit neuen Situationen zu tun, die aber alle dennoch ähnliche Muster aufweisen. Und in einer solchen Situation kann man das Führen durchaus "lernen", viele sind dafür geeignet, wenn sie sich nur die Mühe machen es eben auch lernen zu wollen und nicht meinen das ohnehin zu beherrschen. Gerade wie man mit Mitarbeitern umgeht, wann und wie man Kritik an Mitarbeitern übt, wann man sich vor seine Leute stellt und wann nicht, wie man jemanden dazu bringt das maximale aus sich oder einer Situation herauszuholen, das sind Dinge, die man lernen kann. Selbstständige, die keine andere Wahl haben, lernen das mitunter sehr schmerzhaft. Somit habe ich kein Problem mit "Managern", wenn sie ihren Job den richtig machen. Ich habe nur ein Problem mit solchen, die das eben nicht gelernt haben, aber meinen das zu können. Wenn ein Chef rumschreit (nur als eine Möglichkeit), dann ist ziemlich klar, dass er es nicht kann und auch nicht gelernt hat. Er scheitert also bereits am Manager-Sein.

Wenn ich von geborenen Führern spreche, dann spreche ich von einer Begabung, die durchaus einige Leute von Natur aus mitbringen. Ich kenne den einen oder anderen Chef, die einfach durch ihre Präsenz so viel Autorität ausstrahlen, dass sie es gar nicht nötig haben, den eigenen Anspruch belegen zu müssen (wie gerade schlechte Chefs das immer wieder müssen und immer wieder daran scheitern). Solchen Leuten fällt das Führen sehr leicht, weil sie bereits auf der Schule damit angefangen haben. Allesamt Alpha-Männchen nebenbei. Ich arbeite gerne mit (und unter) solchen Leuten, weil sie klare Ansagen machen, klare Strukturen aufweisen und ihren Mitarbeitern nicht ständig beweisen müssen, wer der Chef ist.

Llarian Offline



Beiträge: 7.124

28.05.2021 02:35
#9 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #5
Und das schlimme ist: Es scheint keinen so recht zu stören. Nicht die grünen Fans unter den Journalisten. Und auch nicht den gemeinen Wähler, soweit ich das sehe.

Wenn ich das noch zusetzen darf: Das schlimmste ist eigentlich, dass es sie selbst nicht stört. Sie ist sich ihrer eigenen Grenzen nicht einen Ticken bewusst, sie hält sich für unglaublich gebildet und kompetent, hat aber keinerlei Reflektion über die eigenen Grenzen. Sie benimmt sich eigentlich wie ein Kleinkind, dass meint schon alles zu können und deshalb nicht zur Schule muss. Und anderen die Welt erklärt.

Zitat
Der eine hatte eine eigene Anwaltskanzlei, war dann Bürgermeister der zweitgrößten deutschen Stadt (und wurde in das Amt auch mit absoluter Mehrheit wiedergewählt) und ist jetzt Bundesfinanzminister und Vizekanzler.


Ist aber definitiv in der falschen Partei. Olaf Scholz ist in der heutigen SPD ein krasser(!) Außenseiter, der nur deshalb aufgestellt worden ist, weil die tatsächlichen Vertreter der heutigen SPD-Basis allesamt nur zur Abschreckung taugen.

Zitat
Bei praktisch keiner anderen Position würde man in Deutschland so vorgehen. Versuchen Sie mal Behördenleiter zu werden ohne einschlägigen Lebenslauf. Oder Leiter einer Sparkassen-Filiale. Aber ausgerechnet beim mächtigsten Amt der Republik ist Qualifikation plötzlich völlig egal?


Das ist aber bei allen gewählten Ämtern so, oder anders: Überall da, wo Politik eine Rolle spielt. Man kann auch Vizekanzler werden, ohne auch nur einen Schulabschluß zu haben und die höchste Qualifikation, die man im Leben erreicht hat der Taxischein.

Johanes Offline




Beiträge: 2.640

28.05.2021 09:28
#10 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Es gibt bestimmte Tätigkeiten, da sind Sachkenntnis und/oder (Natur-)Talent in erster Linie wichtig. Etwa beim Unfallchirurgen, beim Mathematiker, auch beim Handwerker usw.

Ich denke, es gibt aber auch gewisse Bereiche, in denen es eigentlich viel mehr auf den Charakter ankommt. Das ist insbesondere überall da der Fall, wo Macht und der Missbrauch von Macht eine Rolle spielen könnten. Da denke ich an Kassenwart in einem Verein.
Auch Journalisten und Politiker sind solche Bereiche. Der Journalist sollte sich der Wahrheit verpflichtet fühlen und sie seinen Mitmenschen mitteilen wollen. Der Politiker dagegen sollte das Beste aus seiner Gesellschaft machen wollen.

Ein Politiker oder allgemein eine Führungspersönlichkeit muss nicht unbedingt selbst die beste Expertise haben. Dafür gibt es Stabsstellen oder Berater, im Fall der Politiker eben die Ministerialbürokratie und diverse Zuträger. Er muss Entscheidungen treffen, grade auch da, wo es moralisch heikel wird. Deswegen sollte es eine Person, der man sein Vertrauen schenkt und die es auch verdient.

Leider bringt unser derzeitiges System solche Persönlichkeiten weder hervor, noch transportiert es sie auf die richtigen Stellen.

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.291

28.05.2021 11:33
#11 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #9
sie hält sich für unglaublich gebildet und kompetent, hat aber keinerlei Reflektion über die eigenen Grenzen. Sie benimmt sich eigentlich wie ein Kleinkind, dass meint schon alles zu können und deshalb nicht zur Schule muss. Und anderen die Welt erklärt.


Deshalb ist sie auch bei den Grünen. Die sind alle so. Das ist vermutlich auch nötig um denken zu können, dass diese absurde Politik funktioniert...

Florian Offline



Beiträge: 3.180

28.05.2021 15:59
#12 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #9
Zitat von Florian im Beitrag #5
Bei praktisch keiner anderen Position würde man in Deutschland so vorgehen. Versuchen Sie mal Behördenleiter zu werden ohne einschlägigen Lebenslauf. Oder Leiter einer Sparkassen-Filiale. Aber ausgerechnet beim mächtigsten Amt der Republik ist Qualifikation plötzlich völlig egal?

Das ist aber bei allen gewählten Ämtern so, oder anders: Überall da, wo Politik eine Rolle spielt. Man kann auch Vizekanzler werden, ohne auch nur einen Schulabschluß zu haben und die höchste Qualifikation, die man im Leben erreicht hat der Taxischein.



Nein, das ist nicht bei jedem politischen Amt so in Deutschland.
In meiner kleinen Heimatstadt (gut 20.000 Einwohner) hatten die Bürgermeisterkandidaten (von den aussichtsreichen Parteien) in den letzten Wahlen durchweg Lebensläufe, auf deren Basis man eine Eignung für das Bürgermeisteramt vermuten könnte.
(Es gehört natürlich immer mehr dazu als nur der passende Lebenslauf. Aber ein ordentlicher Lebenslauf ist eine Minimalanforderung, die von allen Kandidaten erfüllt wurde.
Das waren durchgängig Leute mit Karrieren wie Leiter AOK-Geschäftsstelle, Bereichsleiter bei der Telekom, Vorstandsassistent eines DAX-Konzerns, selbständiger Handwerker, Unternehmerin, Leiterin einer großen Kommunalbehörde in München, usw.
Fast alle auch mit vorausgehender Stadtratserfahrung).
Und das war jetzt das "kleine" Amt eines Bürgermeisters, wo diese Art von Qualifikation durchaus angemessen und sinnvoll scheint.
Und beim Kanzleramt ist Qualifikation jetzt auf einmal nichts, worauf man achten würde? Schon sehr seltsam.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.432

28.05.2021 21:56
#13 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #12
[quote=""|p160270]
In meiner kleinen Heimatstadt (gut 20.000 Einwohner) hatten die Bürgermeisterkandidaten (von den aussichtsreichen Parteien) in den letzten Wahlen durchweg Lebensläufe, auf deren Basis man eine Eignung für das Bürgermeisteramt vermuten könnte.
...
Und beim Kanzleramt ist Qualifikation jetzt auf einmal nichts, worauf man achten würde? Schon sehr seltsam.



Weil Bürgermeister politisch auf der Arbeitsebene sind, während eine Bundeskanzlerin in Deutschland seit Merkel als Priesterkönigin betrachtet wird. Eine Bundeskanzlerin gibt GEBOTE aus und der Stab und die nachfolgenden Ebenen haben dann die Aufgabe,
a) das tumbe Volk zur Befolgung der GEBOTE zu zwingen und b) einen Bürgerkrieg zu verhindern, in dem die Opposition vernichtet wird, bevvor eine kritische Größe erreicht wird.

___________________
Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig.
“Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg
"Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.291

28.05.2021 22:08
#14 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Um mal einen Nebenaspekt des Artikels aufzugreifen:

Ob die Wähler sich von Witzgraden beeindrucken lassen oder nicht (ich glaube eher nicht, dass das bei der Entscheidung eine signifikante Rolle spielt; das ist aus meiner Sicht eher parteiintern wichtig) macht eigentlich gar keinen Unterschied mehr, weil wir doch inzwischen sowieso fast nur noch Berufspolitiker (oder alternativ vielleicht noch: sonstige Profiteure der Steuerzahler) in den Parlamenten haben.

Menschen, die beruflich erfolgreich sind haben doch überhaupt keinen Anreiz in die Politik zu gehen; welcher Unternehmer nimmt sich schon eine "Auszeit" von mehreren Jahren um sich in ein Parlament zu setzen? Und dieses Problem verschärft sich mit jeder höheren, politischen Ebene; Bürgermeister einer Kleinstadt kann jeder werden, der einen Draht zu den Einwohnern hat. Da ist beruflicher Erfolg durchaus sogar ein Pluspunkt. Wer dagegen in den Bundestag will, hat ohne Unterstützung einer Partei eigentlich keine Chance mehr (man vergleiche die Anzahl renitenter, direkt gewählter Abgeordneter im BT mit der Anzahl der reinen Listenprofiteure, die letztendlich niemand gewählt hat). Dafür muss man sich erst mal jahrelang in einer Partei hochintrigieren. Wer hat darauf Lust, wenn er seine Zeit auch seinem Beruf widmen und damit auch noch jede Menge Geld verdienen kann?

Dieses Parteiensystem in Deutschland bedingt direkt, dass letztendlich nur ahnungslose Opportunisten am Ruder landen, die ausser der Parteistimmung nichts mehr kennen und für die die Steuertöpfe auch ein finanzieller Anreiz sind. Siehe SPD. Letztendlich ist das ganze ein selbstzerstörendes System, eine Idiokratie.

HR2 Offline



Beiträge: 1.008

29.05.2021 00:09
#15 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Denke, es herrscht eine Skepsis des Wählers gegenüber "Dr.",
so volksfern, so unwählbar...
Ich sehe nicht, daß der akademische Grad Wählerstimmen generiert.
In der Geschichte nie.

Llarian Offline



Beiträge: 7.124

29.05.2021 01:38
#16 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #12
Nein, das ist nicht bei jedem politischen Amt so in Deutschland. In meiner kleinen Heimatstadt (gut 20.000 Einwohner) hatten die Bürgermeisterkandidaten (von den aussichtsreichen Parteien) in den letzten Wahlen durchweg Lebensläufe, auf deren Basis man eine Eignung für das Bürgermeisteramt vermuten könnte.
(Es gehört natürlich immer mehr dazu als nur der passende Lebenslauf. Aber ein ordentlicher Lebenslauf ist eine Minimalanforderung, die von allen Kandidaten erfüllt wurde. Das waren durchgängig Leute mit Karrieren wie Leiter AOK-Geschäftsstelle, Bereichsleiter bei der Telekom, Vorstandsassistent eines DAX-Konzerns, selbständiger Handwerker, Unternehmerin, Leiterin einer großen Kommunalbehörde in München, usw. Fast alle auch mit vorausgehender Stadtratserfahrung).
Und das war jetzt das "kleine" Amt eines Bürgermeisters, wo diese Art von Qualifikation durchaus angemessen und sinnvoll scheint.

Das "klein" ist hier exakt der Punkt. Bei einem "kleinen" Bürgermeister spielt die Politik eben noch keine so große Rolle, deswegen hat man auch schonmal Parteilose dazwischen oder die eine oder andere, sehr ungewöhnliche Koaltion. Da spielen (politische) Parteien eine deutlich kleinere Rolle, man kennt sich und man beurteilt sich auch danach. In großen Städten ändert sich das dann sehr rapide. Jetzt habe ich weder Zeit noch Lust viele Beispiele rauszusuchen, deswegen nehme ich einfach mal eins aus einer Stadt, die ich ganz gut kenne. Das schön rheinisch verträumte Bonn, immerhin ehemaliger Regierungssitz (und inoffizielle Hauptstadt) hat dann etwas mehr als 10 mal so viel Einwohner (roundabout eine Viertelmillion). Und wurde 94-2009 von Bärbel Diekmann regiert (böse Zungen würden sagen vor die Wand gefahren), deren Lebenslauf gerade die Qualifikation zum Abteilungsleiter hergibt (sie war stellvertretende Rektorin eines Gymnasiums). Hat aber die SPD nicht gehindert sie dort zu installieren. Ohne jedwede Verwaltungserfahrung, mal ab von der Schule.
Sprich: Umso weiter "oben" ein Poltiker ist, d.h. umso höher sein Amt, umso unwichtiger ist in Deutschland seine Qualifikation und umso wichtiger seine Stellung in seiner Partei.

Zitat
Und beim Kanzleramt ist Qualifikation jetzt auf einmal nichts, worauf man achten würde? Schon sehr seltsam.


Überhaupt nicht. Nach meiner Meinung nur folgerichtig. Wir wählen keinen Kanzler. Wir wählen nur Parteien und entsprechend wählen wir immer aus einem kleinen Kreis von Leuten, die in den Parteien selber das meiste zu sagen haben. Und diese Karriere in der Partei ist nicht von Qualifikation getrieben, zumindest nicht von formaler. Und die Realität belegt das nicht nur ein bischen sondern geradezu absurd deutlich. Sehen Sie sich mal die ganzen Schiessbudenfiguren an, die derzeit die Regierung bilden, vom kleinsten Jedöns-Ministerium (schönen Gruss an Andi Scheuer) bis zur Frau Bundeskanzler. Rein von ihrem Lebenslauf, ihrer wirtschaftlichen Erfahrung und ihren Formalqualifikationen her würden Sie keinen, aber auch nicht einen davon, auch nur zu einem Hauptabteilungsleiter machen, die meisten würden kaum einen Referentenstatus bekommen. Das sind rein politische Karrieren. Ich würde, ohne es jetzt nachgeprüft zu haben, die Wette eingehen, wenn Sie die 100 größten Wirtschaftsunternehmen der Bundesrepublik, die von Managern und nicht Eignern geleitet werden (also Angestellten und nicht Besitzern), hernehmen und deren Vorstände zusammentreten lassen, dann wären 95% besser schon auf dem Papier besser qualifiziert als der beste Bewerber aus der amtierenden Regierung.

Florian Offline



Beiträge: 3.180

29.05.2021 10:42
#17 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Nicht jeder Politiker muss übrigens m.E. Erfahrung in der Privatwirtschaft haben.
(Und Personen mit solcher Erfahrung sind übrigens oft auch keine sehr erfolgreichen Politiker).
Aber zumindest in den "wirtschaftsnahen" Ministerien wünscht man sich eigentlich schon, dass die Minister zumindest ein kleines bißchen in die Privatwirtschaft reingeschnnuppert haben.

Hierzu eine kleine Vergleichs-Studie:

Deutschland:
Wirtschaftsminister: 0 Jahre in der Privatwirtschaft (auch sonst keine entsprechende Affinität, etwa durch Wirtschaftsstudium)
Arbeitsminister: 0 Jahre in der Privatwirtschaft
Finanzminister: 0 Jahre in der Privatwirtschaft (abgesehen von ca. 2 Jahren Vollzeit in einer Anwaltskanzlei). Auch keine sonstige Finanzerfahrung (etwa in der Bundesbank oder durch Wirtschaftsstudium)

USA:
Secretary of Commerce: hat eigene Venture Capital Firmen aufgebaut und ca. 15 Jahre geleitet
Secretary of Labor: 0 Jahre in der Privatwirtschaft (nicht einmal Gewerkschaftserfahrung - was ja das mindeste wäre, was man von einem SPD-Arbeitsminister erwarten würde).
Secretary of the Treasury: mehrere Jahrzehnte Erfahrung in Banken und Zentralbanken

Wohlgemerkt: Aktuell haben wir in den USA ein extrem linkes Kabinett. Aber selbst in einem solchen Kabinett gibt es jede Menge wirtschaftliche Fach-Erfahrung.
Der Finanzminister hat praktisch immer intensive Bank-Erfahrung. Jemanden ohne entsprechende Facherfahrung auf so einen wichtigen Posten zu setzen wäre in den USA unvorstellbar. In Deutschland hingegen ist das üblich. Ich wüßte gar nicht, ob wir überhaupt schon mal einen Finanzminister mit Facherfahrung hatten. Bei uns sind das i.d.R. ja Leute, die auch noch stolz darauf sind, dass sie für ihre private Geldanlage aufs Sparbuch vertrauen.
Gleichzeitig ist der erste CDU-Wirtschaftsminister seit Jahrzehnten ein reiner Bürokratie-Apparatschik. Von seinen SPD-Vorgängern hat man vielleicht nicht mehr erwartet. Aber auch die CDU hat hier nicht mehr zu bieten als eine 100%ige Behörden-Pflanze, der klar erkennbar jedes Gespür für die Probleme der Privatwirtschaft abgeht. Sage ich als Betroffener.)

Man könnte das fortsetzen.
In den USA hat der Gesundheitsminister (natürlich) i.d.R. Medizin-Erfahrung. In Deutschland i.d.R. nicht.
In den USA hat der Verteidigungsminister (natürlich) immer gedient. In Deutschland i.d.R. nicht. (Trotz Wehrpflicht in Deutschland und Freiwilligen-Armee in den USA).
In den USA hat der Bildungsminister i.d.R. Erfahrung als Lehrer oder Professor. In Deutschland gibt es zwar jede Menge Lehrer in der Politik. Aber trotzdem wird ausgerechnet das Bildungsministerium zur Zeit fachfremd besetzt.
usw.usf.

Emulgator Offline



Beiträge: 2.875

29.05.2021 14:11
#18 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #17
Man könnte das fortsetzen.
In den USA hat der Gesundheitsminister (natürlich) i.d.R. Medizin-Erfahrung. In Deutschland i.d.R. nicht.
In den USA hat der Verteidigungsminister (natürlich) immer gedient. In Deutschland i.d.R. nicht. (Trotz Wehrpflicht in Deutschland und Freiwilligen-Armee in den USA).


Erklärungsversuch:
  1. In Deutschland hat man eine geringere Jobmobilität. Ein politisches Intermezzo können sich im Grunde nur Beamte oder Rechtsanwälte leisten. Alle anderen müssen sich danach politiknah weiterbeschäftigen lassen (z.B. Lobbies). Man kann das aber auch so herum interpretieren, daß in Deutschland im beruflichen Umfeld gewöhnlich mehr Gewicht auf aktuelle Berufserfahrung gelegt wird als in den USA.
  2. In den USA gibt es Gewaltenteilung, in der Bundesrepublik Deutschland haben wir "alle Macht geht vom Volke aus (repräsentiert durch den Bundestag)". In Deutschland wird das Kabinett im Gesamtpaket vom Parlament angenommen, das nur den Bundeskanzler gewählt hat. Der Bundeskanzler hat seine Kabinettswahl mit dem Koalitionspartner vorher außerparlamentarisch ausgekungelt, um gewählt zu werden. In den USA gibt es keine Koalitionsverträge (auch wenn es mehr als zwei Parteien im Kongreß gäbe, gäbe es keine Koalitionen), sondern Anhörungen der designierten Minister durch den Kongreß. Wer da unwissend gegenüber dem Fachleuten im Parlament auftritt (siehe (1)) wird "geschlachtet". Wenn den deutschen Parlamentariern ein Minister zu unwissend ist, verlieren hingegen die Parlamentarier ihren Job (Mißtrauensvotum ohne Entscheidung über Nachfolger => Auflösung des Bundestages).

Florian Offline



Beiträge: 3.180

07.06.2021 16:57
#19 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #5

Frau Baerbock ist da aber völlig blank.
Und das schlimme ist: Es scheint keinen so recht zu stören. Nicht die grünen Fans unter den Journalisten. Und auch nicht den gemeinen Wähler, soweit ich das sehe.



Mittlerweile stellt sich ja heraus, dass selbst Frau Baerbocks sehr schwachbrüstiger Lebenslauf von ihr noch aufgeblasen wurde.
So langsam verliert man ja den Überblick.
Aber zumindest in folgenden Punkten hat sie geflunkert:

1.
ursprüngliche Behauptung: "aufgewachsen auf einem Bauernhof"
mittlerweile korrigiert zu: "aufgewachsen in einem Gebäude, das früher mal Bauernhof war".
Anmerkung:
mag eine Kleinigkeit sein. Aber war halt der Versuch, sich als besonders naturverbunden und geerdet zu stilisieren. (Und weil die Grünen ja für die Landwirtschaft alle möglichen Eingriffe und Vorschriften wünschen ist es natürlich schon ein Vorteil, wenn man behaupten kann, man käme selbst aus der Landwirtschaft).

2.
ursprüngliche Behauptung: "2005 - 2008: Büroleiterin der Europaabgeordneten Elisabeth Schroedter, Brüssel"
mittlerweile korrigiert zu: Büroleiterin nur für ein paar Monate, zudem nicht im politisch spannenden Brüssel sondern im Wahlkreisbüro in Potsdam. (die restliche Zeit: zuständig für die Homepage-Gestaltung)
Anmerkung:
Büroleiterin einer EU-Abgeordneten war der einzige Punkt im Lebenslauf, wo Baerbock überhaupt Einblicke in die Politik gewinnen konnte. Zwar ein sehr schwacher Einblick, aber immerhin. Und jetzt stellt sich heraus, dass selbst das nicht stimmt.
(Man vergleiche das mal mit Martin Schulz, bei dem die Kanzler-Eignung aufgrund fehlender Exekutiv-Erfahrung ja auch schon zweifelhaft war. Aber immerhin war der jahrelang Präsidentspräsident während Baerbock nur Mitarbeiterin einer Abgeordneten in Brüssel war. Und jetzt stellt sich raus, dass sie nicht mal das war).

3.
ursprüngliche Behauptung: Mitgliedschaft im UNHCR
mittlerweile korrigiert zu: AB spendet regelmäßig dem deutschen Flüchtlingshilfswerk
Anmerkung:
Eine groteske Behauptung, über die man schon früher hätte stolpern können. Und geradezu peinlich, was davon übrig bleibt. Das eine signalisiert "hochkarätige internationale Vernetzung". Das andere kann man sich mit einer 10€-Spende pro Jahr kaufen.

4.
ursprüngliche Behauptung: Mitgliedschaft im German Marshall Fund
mittlerweile korrigiert: nee, sie unterstützt nicht den Marshall Fund. Sondern es ist genau umgekehrt: der Marshall Fund hat sie unterstützt.

5.
ursprüngliche Behauptung: Mitglied im Transatlantik-Beirat der Böll-Stiftung
mittlerweile korrigiert: sie war irgendwann mal Mitglied, ist sie aber schon seit Jahren nicht mehr
Anmerkung: ich finde es zwar leicht überraschend aber ausdrücklich POSITIV, dass eine Grünenvorsitzende erkennbar wert legt auf transatlantische Verbindungen (siehe auch Marshall-Fund). Auch wenn da einiges aufgehübscht wurde: Zumindest scheint ihr das wichtig zu sein. Was ja gerade bei dieser Partei keine Selbstverständlichkeit ist.

6.
ursprüngliche Behauptung: Bachelor-Abschluss in Hamburg
mittlerweile korrigiert zu: Vordiplom

7.
ein ganz eigenes Thema ist der Master-Abschluss in London.
Das Problem ist hier, dass "Master" so ein unklarer Begriff ist. Es gibt Postgraduierten-Masterstudiengänge (z.B. MBA), die auf ein Studium aufsetzen aber selbst kein eigenes Studium sind.
Das einjährige in London scheint mir sowas gewesen zu sein.
So oder so: Die Selbstbezeichnung als "Völkerrechtlerin" ist geradezu grotesk. Laut Duden ist das "eine Juristin, die auf Völkerrecht spezialisiert ist".
Erstens ist sie keine Juristin. Zweitens ist jemand, der 1 Jahr in England öffentliches internationales Recht studiert nicht spezialisiert im "Völkerrecht".

Schade, dass Zettel das nicht mehr erlebt hat.
Wenn ich zurück denke, wie verärgert er damals über Guttenberg war, wie hätte er da erst Baerbocks akademische Karriere auseinander genommen?

8.
ursprüngliche Behauptung: Doktorandin in Berlin (zur Zeit ruhend, Doktorarbeit ist in den letztn Zügen)
mittlerweile korrigiert zu: Promotion abgebrochen.
Anmerkung: Es ist schon ein Unterschied, ob man eine Promotion abgebrochen oder unterbrochen hat (im ersteren Fall wäre man noch immer immatrikuliert im letzteren nicht).
Was mich übrigens wundert ist, dass sie überhaupt zur Promotion zugelassen wurde. Wie gesagt: es fehlt m.E. eigentlich an einem abgeschlossenen Erststudium. Aber nun gut, vielleicht sind das die Berliner Uni-Standards.

9.
ursprüngliche Behauptung: keine veröffentlichungspflichtigen Nebeneinkünfte
mittlerweile korrigiert zu: außer 25.000 Euro Weihnachtsgeld. Und 1500 Euro Corona-Geld.
Anmerkung: Es ist zwar "nur" 1500 Euro. Aber trotzdem bezeichnend. Dieses steuerfreie Geld dürfen nämlich eigentlich nur Arbeitnehmer bekommen. Was Baerbock als Vorsitzende der Grünen gerade nicht war. Daher auch hier: unkorrekt.
In einer Talkshow hat ihr übrigens ein Unternehmer (Name vergessen) einen sehr eleganten Ausweg angeboten: Sie solle das doch einfach spenden Er würde das dann verdoppeln. Hat sie aber abgelehnt. Was schon auch zeigt, dass die Dame reichlich geldgeil ist.


Hab ich irgendwas übersehen? Gibt's noch weitere von der ARD sogenannte "Korrekturen" am Lebenslauf?

Und was bleibt jetzt eigentlich noch?
Es scheint gesichert, dass sie die Grundschule abgeschlossen hat. Und sie scheint auch tatsächlich ganz gut auf dem Trampolin hüpfen zu können.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.432

07.06.2021 17:25
#20 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Hüpfen scheint ja ganz allgemein heutzutage die einzig noch zulässige Antwort auf die drängenden Fragen der Gesellschaft zu sein.
https://youtu.be/oOf_gCnFoas?t=270

___________________
Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig.
“Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg
"Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.432

07.06.2021 17:41
#21 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #19

Hab ich irgendwas übersehen?



Klar, da fehlt noch einiges an "Präzisierungen". Nachgewiesen sind weitere Lügen bei der "Mitgliedschaft: Solarverein Potzdam". Dann die wundersame Transformation einer "wissenschaftlichen Mitarbeiterin" zu einem "Trainee" (und selbst dafür fehlt noch der Beleg).

Und dann ist da noch die These der "Freien Mitarbeiterin bei der HAZ" während ihres Studiums - wo sich leider absolut keine Artikel mehr aus der Zeit finden lassen. Nur so als Beispiel. Die HAZ selber sagt dazu lediglich, dass Baerbock als Schülerin (!) mal irgendwas in der HAZ veröffentlicht habe - wenn das so wäre, dann wäre zumindest der Zeitraum gelogen, in der Baerbock "Freie Mitarbeiterin der HAZ" gewesen wäre.
Bis jetzt hat Baerbock ja nur das korrigiert, wo man ihr nachweisen konnte, dass sie lügt wie gedruckt. Aber bei vielen anderen Punkten fehlt ja weiterhin der Nachweis, dass sie eben das auch getan hat.

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Frank2000 Offline




Beiträge: 3.432

07.06.2021 17:46
#22 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Und wer mal wissen will, wie sich noch vor wenigen Wochen die absolut ekelhaften, schleimig-anbiedernden Fake news-Artikel der öffentlich-rechtlichen Lügenpresse gelesen haben:

"In ländlicher Idylle lebte sie zusammen mit ihren Eltern, ihren beiden Schwestern, Tante, Onkel und deren Kindern auf einem Bauernhof. Baerbock spielte Fußball in einer Mädchenmannschaft und war Leistungssportlerin im Trampolinspringen.
...
Nach ihrem Abitur an der Humboldtschule in Hannover studierte sie von 2000 bis 2005 Politikwissenschaften, öffentliches Recht und Völkerrecht in Hamburg und London. Nebenbei war sie als freie Mitarbeiterin für die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ) tätig, hospitierte beim Norddeutschen Rundfunk und der Deutschen Presseagentur. Durch ein Praktikum im Europarat in Straßburg und Europäischem Parlament kam sie in direkten Kontakt zum politischen Geschehen. Nach dem Abschluss ihres Masterstudiums wurde sie zunächst Büroleiterin der Grünen-Europa-Abgeordneten Elisabeth Schroedter in Potsdam."
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersac...aerbock180.html

Und für solche Lügenartikel werde ich auch noch gezwungen, die "Demokratieabgabe" zu zahlen.

Und wenn ich schon grad dabei bin: bei Wikipedia wird komplett unterschlagen, wie oft der Lebenslauf und Werdegang von Baerbock korrigiert wurde und das Baerbock mehrmals nachweislich gelogen hat. Lediglich die "Nachmeldung" der unterschlagenen Gelder wird erwähnt.

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Florian Offline



Beiträge: 3.180

07.06.2021 18:41
#23 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #22


Und wenn ich schon grad dabei bin: bei Wikipedia wird komplett unterschlagen, wie oft der Lebenslauf und Werdegang von Baerbock korrigiert wurde und das Baerbock mehrmals nachweislich gelogen hat. Lediglich die "Nachmeldung" der unterschlagenen Gelder wird erwähnt.


Da muss ich einmal eine Lanze für Wikipedia brechen:
die ist bei Änderungen nämlich 100% transparent.

Sie können bei jedem Wikipedia-Eintrag rechts oben auf "Versionsgeschichte" klicken.
Dort sieht man jede Änderung, die im Beitrag vorgenommen wurde. Mit Datum, mit Begründung, mit genauer Erklärung was geändert wurde, mit Vorher/Nachher-Vergleich usw..
Wirklich vorbildlich.

Hier ist z.B. der Wikipedia-Eintrag zu Baerbock mit Stand 1. Mai 2020:
https://de.wikipedia.org/w/index.php?tit...oldid=211476895


Im Baerbock-Eintrag waren das rund 300 Veränderungen seit Anfang Mail 2020.
Eine stattliche Zahl. Die aber natürlich nicht alle von ihr oder ihrem Team kommen. Bei aktiven Politikern sind häufige Änderungen wohl auch normal. Aber natürlich nicht in diesem Ausmaß. (Zum Vergleich: Bei "Armin Laschet" gab es in dem Zeitraum rund 20 Veränderungen. Selbst bei "Helmut Kohl" waren es 6 Veränderungen und bei "Konrad Adenauer" 3 Veränderungen.)

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.291

07.06.2021 19:02
#24 RE: Streiflicht zum Doktor Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #19
3.
ursprüngliche Behauptung: Mitgliedschaft im UNHCR
mittlerweile korrigiert zu: AB spendet regelmäßig dem deutschen Flüchtlingshilfswerk



Das erinnert mich an eine Simpsons-Folge, in der Lisa ihrer zu bescheidenen Mutter dabei hilft ihren Lebenslauf etwas auszuschmücken:

Marge: "Worked for the Carter Administration?!?"
Lisa: "Well you voted for him..."

Johanes Offline




Beiträge: 2.640

07.06.2021 20:14
#25 Fokus auf den Lebenslauf Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #21
Und dann ist da noch die These der "Freien Mitarbeiterin bei der HAZ" während ihres Studiums - wo sich leider absolut keine Artikel mehr aus der Zeit finden lassen.


Das hängt davon ab, in welcher Funktion sie bei der HAZ gearbeitet hat. Kann ja durchaus sein, dass sich zu diesem Zeitpunkt die Tätigkeit auf Kaffeeholen beschränkte und sie eigentlich nur zugesehen hat oder so. Dann veröffentlicht man keine Artikel.

Btw, gibt es ja noch sowas wie Lektoren, Rechercheleute, Redaktion usw. Denkbar, dass unter ihren Namen kein Artikel erschien und sie auch keinen Text wirklich verfasst hat. Eine Mitarbeit schließt das aber nicht aus, Ausbessern von Rechtschreibfehlern, inhaltlichen Ungenauigkeiten oder Auswahl von Themen ist für eine Zeitung auch wichtig.

Zitat von Frank2000 im Beitrag #22
Und für solche Lügenartikel werde ich auch noch gezwungen, die "Demokratieabgabe" zu zahlen.


Also ich finde das noch beeindruckend genug. Besonders Mutter, Vater und Onkel Tante und deren Kinder.
Das klingt nach einen recht großen Haufen und wie das Haus auf Google Maps aussieht (wenn es denn das Haus ist und sein Zustand halbwegs den von früher entspricht), scheint es da viel frische Luft und Zeit draußen gegeben zu haben.

Sofern die Kindheit etwas über den Charakter aussagt, ist das schon eine wichtige Information. Familie, viele gleichaltrige "Quasi-Geschwister", viel Bewegungsfreiheit. Spricht für mich für muss sich durchsetzen, hat aber gelernt, Kompromisse einzugehen.

Zitat von Florian im Beitrag #19
mag eine Kleinigkeit sein. Aber war halt der Versuch, sich als besonders naturverbunden und geerdet zu stilisieren. (Und weil die Grünen ja für die Landwirtschaft alle möglichen Eingriffe und Vorschriften wünschen ist es natürlich schon ein Vorteil, wenn man behaupten kann, man käme selbst aus der Landwirtschaft).


Halte ich für eine lässliche Sünde. Zudem es eine eher sprachliche Ungenauigkeit ist.

Zitat
ursprüngliche Behauptung: "2005 - 2008: Büroleiterin der Europaabgeordneten Elisabeth Schroedter, Brüssel"
mittlerweile korrigiert zu: Büroleiterin nur für ein paar Monate, zudem nicht im politisch spannenden Brüssel sondern im Wahlkreisbüro in Potsdam. (die restliche Zeit: zuständig für die Homepage-Gestaltung)



Ist das schon offiziell?
Meines Wissens gibt es Screenshots, die ihre Büroleitertätigkeit in Potsdam belegen und es war nie offiziell von Brüssel die Rede, sondern wurde nur so angedeutet.

Zitat
ursprüngliche Behauptung: Bachelor-Abschluss in Hamburg
mittlerweile korrigiert zu: Vordiplom



Kam das von ihr oder von der Journalistengeneration, die das Vordiplom schon nicht mehr kennt?

Zitat
So oder so: Die Selbstbezeichnung als "Völkerrechtlerin" ist geradezu grotesk. Laut Duden ist das "eine Juristin, die auf Völkerrecht spezialisiert ist".
Erstens ist sie keine Juristin. Zweitens ist jemand, der 1 Jahr in England öffentliches internationales Recht studiert nicht spezialisiert im "Völkerrecht".



Das ist auf jeden Fall etwas, dass ihr massiv auf die Füße fällt. Jetzt fehlt nur noch der taktische Fehler, dass irgendeinen Tageschau-Redakteur der kragen Platz und er das öffentlich dementiert oder einen Kommentar einspielt.
Der politische Gegner sollte auf jeden Fall auf diesen Aspekt hinweisen. Alles andere wäre sehr unklug.

Zitat
Und was bleibt jetzt eigentlich noch?
Es scheint gesichert, dass sie die Grundschule abgeschlossen hat. Und sie scheint auch tatsächlich ganz gut auf dem Trampolin hüpfen zu können.



Ich würde mir vom Herzen wünschen, dass wir den Fokus weg von den Personen auf die Sachthemen bringen.
Wahrscheinlich ist sie dabei ein "Bauernopfer", weil man das Thema mit den C unbedingt aus den Wahlkampf halten will. Für mich verständlich. Dieses Thema verträgt keinen Populismus. Dennoch muss es in einen demokratisch-freiheitlichen Rechtsstaat auf den Tisch. Ebenso wie Klima, Zukunft der Industrie, Einwanderung, Rentenproblematik, konkrete Umweltprobleme, soziale Brennpunkte, Föderalismus und Subsidiarität in der EU, vernünftige Reform des deutschen Wahlrechts (ggf. der gesamten Verfassung?), Digitalisierung und "europäisches Paradox", Zustand der Bundeswehr usw.usf.
Die Liste lässt sich fortsetzen...

Stand 05.06.2021: Das SARS-CoV-2-Virus könnte jetzt doch aus einem Labor kommen. to be continued

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