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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 74 Antworten
und wurde 4.224 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2 | 3
strubbi77 Offline



Beiträge: 337

21.07.2021 12:36
#26 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #4
Bei der ganzen Tragödie zeigt sich ja eine rabenschwarze Ironie. Die Warnung gab es ja, sie ist vier Tage vor dem Wolkenbruch bei der deutschen Regierung eingeangen. Die haben genau vorusgesagt, daß Erft und Ahr überlaufen werden. Gekommen ist das vom EFAS, den European Flooding Awareness System. Und das ist aufs Gleis gesetzt worden, nachdem die Elbeflut im Sommer 2002 110 Tote gefordert hatte - "damit das nicht noch einmal vorkommt." Und die Elbeflut war die erste, die in allen Medienberichten damals als Folge oder zumindest warnende Vorwegnahme der "globalen Erwärmung" deklariert wurde. nach dem Mtto "so etwas werden wir in Zukunft immer öfter sehen."
Selbst ohne EFAS sind im Vorfeld Fehler begangen worden

Zitat von strubbi77
Historische Hochwasser
2015 wurde von Thomas Roggenkamp das Ergebnis seiner Diplomarbeit aus dem Jahr 2012 (“Rekonstruktion historischer Hochwasser der Ahr”) im Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler veröffentlicht.

Der Kreis Ahrweiler hätte es besser wissen können/müssen. Es wurde aber trotzdem mit zu niedrigen Hochwassermarken gearbeitet. Die Todesfälle sind direkte Folgefehler davon. Von außen kam auch keine Hilfe, da die Hochwasserzentrale vom Land nicht für die Ahr zuständig ist (wohl zu geringes Einzugsgebiet) und der Bund ist auf der Ebene nicht zuständig.

Fehlerkette:
Landesumweltministerium bei der Festsetzung der Werte für HQ100/HQextrem oder Aufnahme in Hochwasservorhersagebereich
Kreisbehörden: Kannten HW2016 und dachten das neue wird nicht viel schlimmer, da HQextrem nicht wirklich hoch ist
lokale Feuerwehr: Hatten keine Maßnahmen über HQextrem vorbereitet und konnten das Ausmaß erst zu spät erkennen.

strubbi
Es geht nichts verloren, ausser der Fähigkeit es wiederzufinden.

Llarian Offline



Beiträge: 7.108

21.07.2021 12:56
#27 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #24
Frage an unsere Experten: Gab es nicht mal eine Zeit, in der eine Brandschutzversicherung Pflicht war?

Weil mich die Frage selber interessiert hat, habe ich es nachgeschlagen. Es ist wie Ulrich schrieb, bis 1994 Pflicht gewesen, seitdem ist es theoretisch(!) möglich sich nicht zu versichern. ABER: Die Mehrzahl der Immobilien in Deutschland ist fremdfinanziert und eine Bank wird im Zweifelsfall grundsätzlich den Schuldner verpflichten eine solche Versicherung abzuschließen. Und es ist insofern aber fast eine lustige Frage: Es gibt in Deutschland wohl etwas über 19 Millionen Wohngebäude. Und fast exakt genau so viele Wohngebäudeversicherungen, die Quote dürfte 99% übersteigen.

Ist wie so viele im Leben: Wenn etwas sinnvoll ist, braucht es keine Pflicht. Wenn etwas mehr Schaden als Nutzen produziert, braucht es den Staat um den Bürger zu seinem Glück zu zwingen.

Martin Offline



Beiträge: 4.129

21.07.2021 12:57
#28 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #25
Zitat von Johanes im Beitrag #24
Frage an unsere Experten: Gab es nicht mal eine Zeit, in der eine Brandschutzversicherung Pflicht war?


Bis 1994 war das verpflichtend; heute wird das durch die Gebäudeversicherung abgedeckt.
In Baden-Württemberg war sogar eine Elementarschadenversicherung bis 1994 Pflicht. Nach dem Wegfall sind die meisten Hausbesitzer dabei geblieben, weshalb ca. 90% noch versichert sind. Ich habe noch aufgestockt auf Wasserschäden durch Leckagen im Haus.

Gruß
Martin

Martin Offline



Beiträge: 4.129

21.07.2021 13:16
#29 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #21
Ich habe beruflich mit Kommunikation zu tun. Und erkenne deswegen meiner Meinung nach, welches Grundproblem diese Katastrophe offen gelegt hat:
Ich hatte beruflich mit Warnhinweisen im Zusammenhang mit Produkten zu tun, Geräteaufschriften und Warnungen in Gebrauchsanleitungen. Da wir auch den amerikanischen Markt abdeckten, waren Entscheidungen von US-Gerichten maßgebend. Aus diesen hatte sich ein Muster ergeben, wie Warnungen auszusehen haben. Da genügt es nicht, einfach nur zu warnen, sondern muss die Gefahr ausreichend spezifiziert werden, und was zu tun oder nicht zu tun ist, so dass der Nutzer eine informierte Entscheidung treffen kann. Ähnlich muss man die Information auch in solchen Gefahrenlagen gestalten.

Gruß
Martin

F.Alfonzo Online



Beiträge: 2.249

21.07.2021 13:24
#30 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Der Vorschlag von Merz funktioniert auch nur in feuchten Politikerträumen ohne Eigentumsrechte und freien Willen. Wie soll das praktisch gehen? Der betroffene Eigentümer lässt sein Grundstück als Flutfläche frei (die Grundsteuer darf er dann natürlich trotzdem entrichten) und kauft sich einfach ein zweites? Und wo soll das sein? Der Staat weist ein neues Baugebiet aus, und da hat man dann hinzuziehen, ob es einem passt oder nicht?

Eigentlich ist die Sache ganz einfach: Wer meint am Fluss wohnen zu müssen, soll eben selbst dafür zahlen, über Versicherungen, ständigen Neuaufbau oder was auch immer. Wem das zu teuer wird, der wird dann von selbst umziehen.

Nachtrag: Die einfachste und billigste Lösung gibt es auch schon, nämlich die klassischen Hochwasserschutzmaßnahmen. Also Sperren, Deiche, Flutmulden, Überflutungszonen usw. Man müsste sie nur umsetzen wollen; und daran scheitert es dann meist. Zuallererst an den Grünen, die grundsätzlich alles ablehnen was einen Eingriff in die Natur darstellt und nicht von den Hohepriestern des Klimaschutzes genehmigt wurde, dann an den Kosten, die niemand in seinem Haushalt verwalten will und zu Guter letzt wohl auch noch an krachender Unfähigkeit.
Aber es ist halt wieder typisch für die deutsche Politik: Wenn man Banalitäten schon nicht auf die Kette bekommt, muss eben die ganz große Lösung her. Und die soll dann wie durch Wunderhand auf einmal funktionieren.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.400

21.07.2021 13:54
#31 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Apropos Sintflut. Wir sind nicht die einzigen. In Henan in Zentralchina, 700 km südöstlich von Beijing, hat es in den letzten 3 Tage 60 cm Regen gegeben, die Menge eines ganzen Jahres. Gestern sind 12 Menschen in der Provinzhauptstadt Zhengzhou (das ist eine 10-Millionen-Metropole) in der U-Bahn ertrunken, als die Tunnel vollgelaufen sind.

https://www.aljazeera.com/news/2021/7/20...torm-hits-china



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Martin Offline



Beiträge: 4.129

21.07.2021 13:54
#32 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #30
Eigentlich ist die Sache ganz einfach: Wer meint am Fluss wohnen zu müssen, soll eben selbst dafür zahlen, über Versicherungen, ständigen Neuaufbau oder was auch immer. Wem das zu teuer wird, der wird dann von selbst umziehen.
Offensichtlich wollen viele Menschen in solchen Flut-gefährdeten Gebieten wohnen, und offensichtlich gibt es auch einige Konzepte, wie man die Wucht solcher elementarer Ereignisse drosseln kann. Diese Menschen dürften wohl eine Menge allgemeiner Steuern abdrücken, die zumeist beim Bund landen, der einen Teil dann wieder in Länder und Kommunen zurückfließen lässt, nach Prioritäten, die nicht unbedingt diejenigen der lokalen Bevölkerung sind. Da sehe ich einen Vorteil in der Schweiz, wo die Kantone verhältnismäßig viel mehr Steueranteil lokal verfügbar haben und so lokale Belange besser berücksichtigen können. 'Wem das zu teuer wird' müsste man in Anbetracht der dort erwirtschafteter Steuern und der Verfügung darüber sehen. Wenn dann in einem alternativen Szenario trotz verfügbaren Finanzen Schutzkonzepte nicht umgesetzt würden, wäre die Schuldzuweisung transparenter.

Gruß
Martin

moise trumpeter Offline



Beiträge: 241

21.07.2021 14:06
#33 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #30
Der Vorschlag von Merz funktioniert auch nur in feuchten Politikerträumen ohne Eigentumsrechte und freien Willen. Wie soll das praktisch gehen? Der betroffene Eigentümer lässt sein Grundstück als Flutfläche frei (die Grundsteuer darf er dann natürlich trotzdem entrichten) und kauft sich einfach ein zweites? Und wo soll das sein? Der Staat weist ein neues Baugebiet aus, und da hat man dann hinzuziehen, ob es einem passt oder nicht?

Eigentlich ist die Sache ganz einfach: Wer meint am Fluss wohnen zu müssen, soll eben selbst dafür zahlen, über Versicherungen, ständigen Neuaufbau oder was auch immer. Wem das zu teuer wird, der wird dann von selbst umziehen.




Das ist ganz einfach, die Gemeinde ändert den Flächennutzungsplan von Wohngebiet zu Landwirtschaftlicher Nutzfläche/Rückhaltefläche für Hochwasser und das Bauordnungsamt erteilt dann keine Baugenehmigung für den Wiederaufbau. Falls die Gemeinden nicht mitmachen, in den Gebieten wird für die Baugenehmigung offensichtlich eine Wasserrechtliche Erlaubnis benötigt, die wird von der Unteren Wasserbehörde verweigert, damit gibt's keine Baugenehmigung für den Wiederaufbau. Notfalls kann das Land bzw. das zuständige Ministerium die Nutzung der betroffenen Flächen regeln. Die Betroffenen haben wahrscheinliche Entschädigungsansprüche.
Die rechtlichen Möglichkeiten den Wiederaufbau in den Gefahrengebieten zu verhindern sind da. Die Bauordnungsämter und die Gemeinden neigen doch schon länger dazu Bauherren umfassend zu kujonieren und auszupressen, erstaunlich ist, dass sie es hier, wo wirkliche Gefahren bestanden versäumt haben. Das kann natürlich auch historisch bedingt sein.

strubbi77 Offline



Beiträge: 337

21.07.2021 15:09
#34 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von moise trumpeter im Beitrag #33
Das ist ganz einfach, die Gemeinde ändert den Flächennutzungsplan von Wohngebiet zu Landwirtschaftlicher Nutzfläche/Rückhaltefläche für Hochwasser und das Bauordnungsamt erteilt dann keine Baugenehmigung für den Wiederaufbau.
Dieses Konzept gibt es im Ahrtal nicht.

Zitat von Die Ahr und ihre Hochwässer in alten Quellen
Green: Die Greener Mühle wird durch Hochwasser weggerissen (zwischen 1410 und 1804 wird sie achtmal teilweise oder ganz durch Hochwasser zerstört)2).


Zitat von moise trumpeter im Beitrag #33
Die rechtlichen Möglichkeiten den Wiederaufbau in den Gefahrengebieten zu verhindern sind da. Die Bauordnungsämter und die Gemeinden neigen doch schon länger dazu Bauherren umfassend zu kujonieren und auszupressen, erstaunlich ist, dass sie es hier, wo wirkliche Gefahren bestanden versäumt haben. Das kann natürlich auch historisch bedingt sein.
Ich habe mir nach der Flutung des Ahrtals die Hochwassergefahrenkarten angeschaut und nach historische Hochwassern gesucht. Der Wert für ein Extremhochwasser war im historischen Kontext deutlich zu niedrig. Und niemand hat sich daran gestört. Und bemerkt, dass die aktuellen Hochwasser-Werte um Meter gerissen werden wurde auch erst als es zu spät war.
Für mich eine Folge von Zahleninkompetenz.

strubbi
Es geht nichts verloren, ausser der Fähigkeit es wiederzufinden.

Krischan Offline




Beiträge: 641

21.07.2021 15:28
#35 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #28
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #25

In Baden-Württemberg war sogar eine Elementarschadenversicherung bis 1994 Pflicht. Nach dem Wegfall sind die meisten Hausbesitzer dabei geblieben, weshalb ca. 90% noch versichert sind. Ich habe noch aufgestockt auf Wasserschäden durch Leckagen im Haus.



In der DDR war eine Elementarversicherung Bestandteil der ganz normalen Wohngebäudeversicherung, somit hatten die ostdeutschen Häuslebauer da die Nase vorn - das ist der westdeutschen Versicherungsgesellschaft, die die ostdeutschen Verträge gekauft hat, dann nach diversen Hochwassern und spätestens nach der Oderflut auch ganz böse aufgefallen. Wohl dem, der einfach den ostdeutschen Vertrag hat weiterlaufen lassen.

Aber machen wir uns nichts vor - eine Versicherung sichert ja nicht gegen das Unglück an sich, nur gegen die (finanziellen) Folgen.

Insofern ist der Vorschlag von Herrn Merz sachlich richtig (und eigentlich auch sehr grün - gerade die Ökos wollen doch unverbaute Flußauen, Überflutungsgebiete, mäandernde Flüsse; wenn man mich fragt, vollkommen zu recht).

Freundlichst,
Krischan
(der in der Auestraße wohnt, die, der Name sagt es, in einer historischen Flußaue zu finden ist).

Deutsche Wurst - alles andere ist Käse.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.400

21.07.2021 16:21
#36 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Die schaffen es doch immer wieder, daß selbst mir die Spucke weg bleibt. Und komm mir keiner damit, daß dieses Land mittlerweile Drittwelt-Niveau hat. Das wäre eine Beleidung für jedes Land der 3. Welt.

Zitat
"Sonst sorgt der Alarm für Panik"
Kreis in NRW löste Warnsirenen bewusst nicht aus
21.07.2021, 15:10 Uhr

Spitzenpolitiker vermitteln zurzeit den Eindruck, dass es in Deutschland keine Warnsirenen mehr gibt. Doch das ist falsch. In einigen gefluteten Orten wurde erst kürzlich nachgerüstet – doch der Alarm wurde absichtlich nicht ausgelöst.

Flutopfer in Deutschland erheben in vielen Orten schwere Vorwürfe: "Wir sind nicht gewarnt worden", kritisierte Tina Rass aus Rösrath in Nordrhein-Westfalen vor Millionenpublikum in der Talkshow von Markus Lanz am Dienstagabend. "Es waren keine Sirenen, keine Warnungen, es war nichts."

Der Talkmaster fragte nicht weiter nach, die Sendezeit war abgelaufen. Und sowohl der Chef des Bundesamts für Bevölkerungsschutz als auch Spitzenpolitiker wie NRW-Ministerpräsident Armin Laschet erwecken bei ihren Aussagen zur Flutkatastrophe den Eindruck, es gebe gar keine Sirenen mehr in Deutschland. Alle fordern sie die "gute, alte Sirene" zurück.

Doch der von der Politik vermittelte Eindruck ist falsch – vielerorts gibt es nicht nur Sirenen, sie wurden sogar neu eingerichtet und modernisiert. Doch: In der Flutkatastrophe wurden sie zum Teil mit Absicht nicht ausgelöst.

Im Rheinisch-Bergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen, in dem auch Rösrath liegt, sind in den letzten Jahren in sieben von acht Städten 69 Sirenen wiederaufgebaut worden. Das teilt auf Nachfrage von t-online Birgit Bär mit, Leiterin der Pressestelle der Kreisverwaltung, zurzeit auch Leiterin der Krisenkommunikationszentrale.

Auch in Rösrath, wo Tina Rass nicht gewarnt wurde, gibt es laut Bär acht moderne Sirenen. Im Gegensatz zu vielen anderen Orten, in denen der Warntag 2020 zum Debakel verkam, nahmen die Orte im Kreis Bär zufolge auch erfolgreich am Aktionstag teil.

Aber in der aktuellen Katastrophe: Stille. "Die Sirenen sind aus einem Grund nicht ausgelöst worden", sagt Bär. "Hätten wir die Sirenen ausgelöst, während in den Medien die Berichterstattung noch nicht breit lief, hätten alle Leute die 112 angerufen." Man habe befürchtet, dass die Nachfragen den Notruf lahmlegen. Sirenenalarm könne man "nur Hand in Hand mit der Medienberichterstattung auslösen", erklärt Bär und verweist auf die verspätete und viel kritisierte Berichterstattung des WDR in der Flutnacht. "Sonst sorgt der Alarm für Panik."

Als weiteren Grund für den ausbleibenden Alarm räumt Bär allerdings auch ein: "Niemand hat damit gerechnet, dass es solche Ausmaße annimmt."

Der Rheinisch-Bergische Kreis ist weniger schwer von den Fluten getroffen worden als der Rhein-Erft-Kreis, die Städteregion Aachen und der Kreis Euskirchen. Aber auch hier waren die Schäden gravierend. Ein 80-Jähriger ist Medienberichten zufolge in seinem Keller ertrunken.

Sirenen im Kreis Euskirchen und Bad Münstereifel wohl ausgelöst

Auch in Euskirchen, einer Stadt im gleichnamigen Kreis in NRW, erheben Anwohner Vorwürfe, sie seien überhaupt nicht gewarnt worden. "Hier kam keine Warnung, dass das Wasser steigt. Es kam kein THW, Feuerwehr oder Polizei. Es gab keine Evakuierung. Wir waren so überrascht", sagte Maler Andreas S. t-online.

Die Pressestelle der Kreisverwaltung Euskirchen teilt auf Nachfrage von t-online mit, man habe kreisweit Sirenenalarm ausgelöst. Allerdings könne es sein, dass in manchen Orten die Technik bereits gestört gewesen sei und die Alarmierung deswegen ausblieb, räumt der Sprecher ein. Zu welcher Uhrzeit der Alarm ausgelöst wurde, sei zurzeit nicht recherchierbar – ebenso wie die Zahl der Sirenen im Kreis.

Auch im zu großen Teilen zerstörten Bad Münstereifel, wo NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Kanzlerin Angela Merkel sich am Dienstag die "gute, alte Sirene" zurückwünschten, gibt es im Übrigen Sirenen. Erst im April 2020 wurden in drei Ortsteilen neue Sirenen installiert, wie Radio Euskirchen berichtete. Das Netz befinde sich derzeit allerdings noch im Aufbau, sagt ein Wehrleiter auf Nachfrage von t-online. "Aber die Sirenen, die wir haben, die haben ausgelöst, auch mehrfach."

Wie viele Sirenen es in Deutschland gibt, ist unklar. Die Zuständigkeit liegt bei den Kommunen. Rund 360 Gemeinden in Nordrhein-Westfalen seien mit Sirenen ausgerüstet, erklärt das Innenministerium des Landes auf Nachfrage. "Wie vor Ort gewarnt wird, ist den Kommunen überlassen."



https://www.t-online.de/nachrichten/pano...vor-panik-.html



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Llarian Offline



Beiträge: 7.108

21.07.2021 16:22
#37 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #30
Der Vorschlag von Merz funktioniert auch nur in feuchten Politikerträumen ohne Eigentumsrechte und freien Willen. Wie soll das praktisch gehen? Der betroffene Eigentümer lässt sein Grundstück als Flutfläche frei (die Grundsteuer darf er dann natürlich trotzdem entrichten) und kauft sich einfach ein zweites? Und wo soll das sein? Der Staat weist ein neues Baugebiet aus, und da hat man dann hinzuziehen, ob es einem passt oder nicht?

Letzteres ist das, was man beim Braunkohletagebau seit Jahr und Tag tut. Aber ich denke man muss das gar nicht per Zwang machen, es würde genügen, wenn die entsprechenden Städte Baugebiete ausweisen würden und den Anwohnern anbietet(!) ihre Grundstücke an die Gemeinde abzugeben und dafür neues Bauland zu erhalten. Das alte Bauland ist sowieso im Eimer, abgesehen von Resten der Kanalisation ist da ja nichts mehr, was nicht gemacht werden muss, dann kann man es auch woanders neu bauen. Und es spricht ja auch nichts dagegen die alten Flächen zu nutzen. Und zwar vor allem für Dinge, bei denen eine Überflutung eine deutlich kleinere Katastrophe darstellt, beispielsweise Grünfächen, Fußballplätze, Sporthallen, etc. pp.
Weer das nicht will, kann sich ja sein Haus auch neu bauen. Mit allen Konsequenzen.

Zitat
Eigentlich ist die Sache ganz einfach: Wer meint am Fluss wohnen zu müssen, soll eben selbst dafür zahlen, über Versicherungen, ständigen Neuaufbau oder was auch immer. Wem das zu teuer wird, der wird dann von selbst umziehen.


In der Tat. Aber schön wäre es eben, wenn die Gemeinden den Bürgern direkt ermöglichen würden, diese Kosten in Zukunft zu vermeiden, indem sie neue Baugebiete ausweist. Es ist ja kein Landmangel in Deutschland, es ist ein Mangel an genehmigten Flächen.

Zitat
Nachtrag: Die einfachste und billigste Lösung gibt es auch schon, nämlich die klassischen Hochwasserschutzmaßnahmen. Also Sperren, Deiche, Flutmulden, Überflutungszonen usw.


Wer mal die Bilder aus dem Ahrtal gesehen hat, der kann sich vorstellen, dass noch die besten Sperren und Flutmulden einen Fluß nicht aufhalten, der in sein altes Bett zurück will. Da ist es mit ein paar Spundwänden, Sandsäcken oder auch Deichen nicht getan. Die Wassermassen sind da und sie müssen irgendwo hin. Und zwar in der Tat in Überflutungszonen, vulgo Auen. Nur das dumme ist: Genau da ist halt massiv gebaut worden, ist ja auch schönes Land, wird nur dummerweise alle paar Jahrzehnte durchgespült. Es gibt genau zwei Möglichkeiten damit wirtschaftlich umzugehen: Die amerikanische Lösung, indem man Häuser baut, die kaum den Namen verdienen, aus viel billigem Holz und Blech gezimmert werden und bei denen der Verlust übersichtlich ist. Oder man kann "deutsche" Häuser bauen, die mehr als 100 Jahre stehen, aber dann muss man sie da bauen, wo der Fluß eben nicht vorbeikommt. Tertium non datur. Die jetzige Lösung, teure Häuser da zu bauen, wo sie aufgrund der Natur nicht alt werden können, ist nicht richtig clever.

moise trumpeter Offline



Beiträge: 241

21.07.2021 16:56
#38 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von strubbi77 im Beitrag #34
Zitat von moise trumpeter im Beitrag #33
Das ist ganz einfach, die Gemeinde ändert den Flächennutzungsplan von Wohngebiet zu Landwirtschaftlicher Nutzfläche/Rückhaltefläche für Hochwasser und das Bauordnungsamt erteilt dann keine Baugenehmigung für den Wiederaufbau.
Dieses Konzept gibt es im Ahrtal nicht.


Natürlich gibts das, in Rheinland-Pfalz gibt es keinen Rechtsanspruch auf Bauleitplanung, aber die Möglichkeit besteht und sowohl Bad Neuenahr-Arhweiler als auch Altenahr haben Flächennutzungspläne aufgestellt, die sind Online zu finden.

Zitat von strubbi77 im Beitrag #34
Ich habe mir nach der Flutung des Ahrtals die Hochwassergefahrenkarten angeschaut und nach historische Hochwassern gesucht. Der Wert für ein Extremhochwasser war im historischen Kontext deutlich zu niedrig. Und niemand hat sich daran gestört. Und bemerkt, dass die aktuellen Hochwasser-Werte um Meter gerissen werden wurde auch erst als es zu spät war.
Für mich eine Folge von Zahleninkompetenz.


In Rheinland-Pfalz sind die Gemeinden nicht die Kreise für die Baugenehmigungen zuständig. Da schlägt wahrscheinlich sowohl der direkt Druck der Basis, die Bauland und Baugenehmigung wollen, durch als auch die von Ulrich Elkmann herausgestellte Vergesslichkeit bzgl. der alten Flussläufe und der Überflutungsflächen, die die Gemeindeverwaltungen nach Ausscheiden der alten Mitarbeiter befällt..

strubbi77 Offline



Beiträge: 337

21.07.2021 17:16
#39 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von moise trumpeter im Beitrag #38
In Rheinland-Pfalz sind die Gemeinden nicht die Kreise für die Baugenehmigungen zuständig. Da schlägt wahrscheinlich sowohl der direkt Druck der Basis, die Bauland und Baugenehmigung wollen, durch als auch die von Ulrich Elkmann herausgestellte Vergesslichkeit bzgl. der alten Flussläufe und der Überflutungsflächen, die die Gemeindeverwaltungen nach Ausscheiden der alten Mitarbeiter befällt..


Ich will mich nicht wiederholen: https://strubbi77.medium.com/hochwasser-...21-19fff1af7b60

Zitat von Meine Zusammenfassung
Präsentation Vorsorge Hochwasser Umweltministerium RLP
Bei der Suche nach den Vorbereitungsmaßnahmen ist mir eine relativ aktuelle Präsentation der Wasserwirtschaftsverwaltung von 2018 aufgefallen. Diese wurde von der Stadt Bad Neuenahr Ahrweiler auf der Unterseite Hochwasserschutz abgelegt.

Wasserwirtschafsverwaltung RLP
Hier wird das Extremhochwasser wird mit einem Pegel von 412cm für den Pegel Altenahr angegeben. 2016 war der maximale Pegel bei 371 cm. 412 cm ergeben mit der Schätzung von oben ein Durchfluss von etwa 300m³/s.
Es fehlt hier der Einbau der Information über die Starkregenereignisse 21.07.1804 (1200m³/s) und 13.06.1910 (496 m³/s)



Das Land könnte mit einer Ausweisung des HW2016 als HQ20/HQ50 den Gemeinden deutliche Steine in den Weg legen. Aber scheinbar haben alle weggeschaut. Die Folge war, dass es keine Gefahrenkarten für ein HW wie 1910 bzw. 1804 gab und die Feuerwehren bei der Evakuierung keine Anhaltspunkte hatten welche Bereiche zu Evakuieren waren.

strubbi
Es geht nichts verloren, ausser der Fähigkeit es wiederzufinden.

Florian Offline



Beiträge: 3.171

21.07.2021 17:32
#40 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #36


Zitat
"Sonst sorgt der Alarm für Panik"
Kreis in NRW löste Warnsirenen bewusst nicht aus





Wow, das ist wirklich unfassbar.

Aus Sicht der Kreisverwaltung kann also nur dann sinnvoll per Sirene gewarnt werden, wenn gleichzeitig an anderer Stelle (etwa in den Medien) ausführlich erklärt wird, WARUM der Alarm ausgelöst wird.
Soweit kann ich das nachvollziehen. Sirenen-Alarm allein ist in der Tat nicht selbsterklärend. Wenn ich mitten in der Nacht eine Sirene höre, würde ich auch wissen wollen, warum.

Nur:
Es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten zur Information als die Medien.
Zum Beispiel die Homepage der Stadt oder des Landratsamts.
Oder eine Bandansage, wenn man die 112 anruft. ("Sinngemäß: Wenn Sie sich über den Grund für die Sirene informieren wollen, bleiben Sie in der Leitung. Wenn Sie einen Notfall melden wollen, drücken Sie die "1").
Oder auch aktives Einfordern entsprechender Meldungen durch den WDR.
Oder auch entsprechende Infos an die örtlichen Medien (private Radiosender, Zeitungen, etc.), die i.d.R. auch alle Internetseiten betreiben für aktuelle Meldungen.
usw.usf.

Einfach nur abzuwarten, bis sich der WDR von selbst aus zur Berichterstattung bequemt, ist auf jeden Fall die schlechteste Lösung.
(Zumal ja auch Szenarien von wirklich lokalen Katastrophen-Fällen denkbar sind, bei denen der WDR zu Recht überhaupt nicht prominent berichten würde. Etwa ein Großbrand. In so einem Fall könnte man nach dieser Logik Sirenen dann ja überhaupt nicht einsetzen. Obwohl gerade solche lokalen Fälle ja ein perfektes Einsatz-Szenario für Sirenen sind).

F.Alfonzo Online



Beiträge: 2.249

21.07.2021 17:59
#41 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Ich denke es würde schon völlig reichen, eine Katastrophenwarnung über das Mobilfunknetz zu verschicken. Das ist technisch völlig problemslos machbar (und wird in vielen Ländern auch praktiziert), man muss es nur wollen.
Wenn dann die Sirene loströtet laufen doch sowieso alle raus und fragen Passanten, dann würde sich die Nachricht mündlich auch schnell an Leute ohne Handy verbreiten.

Aber da sind wir eben beim Punkt: Warnungen über das Netz, den Rundfunk, Sirenen, alles Aufgabe von Behörden. Und die bekommen einfach überhaupt nichts (!) mehr hin ausser Steuern und Gebühren für die eigene Tasche zu kassieren. So einen Staat nennt man Kleptokratie.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.400

21.07.2021 19:50
#42 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #40

Aus Sicht der Kreisverwaltung kann also nur dann sinnvoll per Sirene gewarnt werden, wenn gleichzeitig an anderer Stelle (etwa in den Medien) ausführlich erklärt wird, WARUM der Alarm ausgelöst wird.
Soweit kann ich das nachvollziehen. Sirenen-Alarm allein ist in der Tat nicht selbsterklärend. Wenn ich mitten in der Nacht eine Sirene höre, würde ich auch wissen wollen, warum.

Nur:
Es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten zur Information als die Medien.
Zum Beispiel die Homepage der Stadt oder des Landratsamts.


Ich hab' es gestern in einem Diskussionstrang auf Facebook erzählt, der sich um das Thema drehte, aber hier nochmal die Erinnerung. Beim Erdbeben im holländischen Roermond - das war im April 1992, und erreichte immerhin eine Stärke von 5,9 auf der Richterskala, war ich zu dem Zeitpunkt (3:40 morgens; die Laufzeit der Welle müßte ich eruieren & draufsetzen) noch mit spätnächtlicher Lektüre beschäftigt und merkte nur, wie der Lesesessel ganz sachte Seegang bekam. Nichts zu hören natürlich, aber meine erste Befürchtung war, daß vielleicht ein paar Kilometer entfernt eine Gasexplosion vergefallen sein könnte (Das erübrigte sich, weil keine Sirenen losgignen. Das hatte zu der Zeit noch eine Signalwirkung, in diesem Fall eine entwarnende.). Ich habe dann sofort das Radio eingeschaltet, und wenn ich mich recht erinnere, dauerte es keine zehn Minuten, bis auf WDR eine kurze Meldung darüber verlesen wurde. Nichts Genaues, weil da nur eine Erdbebenwarte einen Ausschlag verzeichnet hatte, aber es war wewnigetsn klar, was los war. Die ersten genaueren Umrisse über Ausmaß der Schäden pp. kamen dann um 8:00.

PS. Nochmal Holland.

Zitat von Florian im Beitrag #40
(Zumal ja auch Szenarien von wirklich lokalen Katastrophen-Fällen denkbar sind, bei denen der WDR zu Recht überhaupt nicht prominent berichten würde. Etwa ein Großbrand. In so einem Fall könnte man nach dieser Logik Sirenen dann ja überhaupt nicht einsetzen. Obwohl gerade solche lokalen Fälle ja ein perfektes Einsatz-Szenario für Sirenen sind).


Bei der Explosion des Feuerwerkslagers in Enschede im Mai 2000 (praktischerweise mitten in ein Wohngebiet gebaut; es gab 23 Tote; wer das verschlampt hat, ist nie geklärt worden) heulten bei uns die Sirenen. Auf der anderen Seite der Grenze & gut 30 km entfernt. Das galt natürlich dem Herbeirufen der Bereitschaften der Feuerwehr, ABer auch da wurde zeitnah über den Rundfunk berichtet, WAS überhaupt los war; auch wenn die über das Ausmaß so wenig berichten konnten wie die Einsatzkräfte vor Ort.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.400

21.07.2021 19:56
#43 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Apropos "von der Außenwelt abgeschnitten".

Zitat
Weil auch Tage nach den verheerenden Überflutungen in Rheinland-Pfalz noch immer Gebiete ohne Anschluss das Internet auskommen müssen, hat das Land 12 Starlink-Satellitenschüsseln aufgestellt. Menschen vor Ort können sich in das darüber verfügbare WLAN einwählen und einen Zugang zum Internet herstellen, teilte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion des Landes mit.

Der Zugang ist kostenlos. Insgesamt soll die Zahl der Zugangspunkte auf 35 gesteigert werden, heißt es noch. Die ersten 12 Starlink-Schüsseln stehen demnach in 11 Ortsgemeinden im stark betroffenen Ahrtal in der Verbandsgemeinde Altenahr und Ortsteilen der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Mit der Aufstellung der Zugänge zum Satelliten-Internet von Elon Musks Firma SpaceX reagiert Rheinland-Pfalz auf die folgenreichen Überschwemmungen in der vergangenen Woche. Dabei wurden ganze Ortschaften teilweise völlig zerstört, allein im Landkreis Ahrweiler wurden bislang 122 Todesopfer gezählt. Unterbrochen wurde vielerorts außerdem nicht nur die Strom- und Trinkwasserversorgung, sondern auch Verbindungen ins Internet. Menschen vor Ort konnten deswegen lange keinen Kontakt mit der Außenwelt aufnehmen und um Hilfe bitten oder Aufräumarbeiten koordinieren. ... Für den Internetzugang über Starlink braucht es neben der kleinen beheizbaren Antenne einen WLAN-Router, den SpaceX bereitstellt und der die Verbindung zu den Endgeräten herstellt. Wie das nun im stark zerstörten Ahrtal funktioniert und angenommen wird, wird sich zeigen.




https://www.heise.de/news/Nach-Hochwasse...43652.html?s=09



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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.400

21.07.2021 21:17
#44 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat
Kachelmann: Meteorologische Warnungen, die in diesem Fall eindeutig und frühzeitig kamen, müssten irgendjemanden interessieren. Behörden müssten Konsequenzen ziehen, Medien müssten lernen, nicht danach, sondern wie in den USA präventiv und begleitend zu berichten. Das war schon vor Jahren – etwa bei der Hochwasserlage 2016 – nicht der Fall, und es hat sich nichts geändert.

Wenn niemand irgendetwas tut, gibt es viele Tote. In Deutschland hat, soweit ich das beurteilen kann, nach gängigen Maßstäben des Katastrophenschutzes niemand irgendetwas getan, was das Warnen der Menschen angeht. Ich habe keine Zweifel, dass sich an diesem Zustand nichts ändern wird, weil sich seit Jahren und Jahrzehnten und vielen solchen Ereignissen in der Vergangenheit nichts geändert hat.

Deutschland ist schon lange ein "Failed State", was den Schutz von Menschen in Naturkatastrophen angeht. In Ländern mit einem Hauch von gelebter politischer Verantwortung wären die Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen nicht mehr im Amt sowie die Chefs der jeweiligen Regionalsender der ARD zurückgetreten.



https://www.derstandard.de/story/2000128...was-tut-gibt-es

Wer sollte denn dann statt Laschet den Kanzlerkandidaten der Union mimen?



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

F.Alfonzo Online



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21.07.2021 23:06
#45 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Herr Elkmann, kurze Frage zwischendurch: Wen wählen Sie im September? Nicht so einfach, is it?

Schon lange drüber nachgedacht, und das einzige, was ich wählen kann und danach in den Spiegel schauen sind die LKR. Die Erststimme geht natürlich an Peter Bystron von der AfD, der Mann ist einfach extrem unterhaltsam, und mit Sicherheit auch kompetenter als sein Hauptwidersacher, der Post von der SPD. Wird nicht funktionieren, weil der 80% Ausländeranteil in meinem Stadtviertel kein Wahlrecht hat. Das sind alles Osteuropäer, wenn die wählen dürften, hätte Bystron 85%.

Ulrich Elkmann Offline




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21.07.2021 23:24
#46 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von VERÖFFENTLICHT AM 20. Jul 2021
„Es ging nicht eine Warnsirene in der Nacht“ "Man fühlt sich nicht nur hilflos, sondern vergessen" – Leserbericht aus dem Hochwassergebiet

Ein Leserbericht von Martina Laurent

Erst einmal vielen Dank für die Veröffentlichung meines ersten Leserbriefes. Es war nicht einfach, ihn zu schreiben und dann überhaupt mit dem maroden, nur zeitweise funktionierendem Handynetz aus dem vierten Stock eines Wohnhauses zu senden. Die Alternative ist: Man fährt direkt zu einem Handymast, um etwas Empfang zu haben. Allen Lesern, die unsere katastrophale Situation anzweifeln, sei gesagt: Es ist kaum besser geworden. Aber es regnet nicht mehr. Inzwischen packen wir dort viel mit an, wo Hilfe benötigt wird.

Jeder hier leistet irgendeinen Beitrag, um der Gemeinschaft zu helfen. Tage nachdem wir überflutet wurden bietet sich überall ein Bild des Grauens. In vielen Orten ist immer noch kein Strom vorhanden oder warmes bzw. sauberes Wasser. Die Menschen räumen freigegebene Häuser aus, es stinkt überall und Sperrmüll säumt die Straßen und Bürgersteige. In den Feldern liegen mitgerissene Autos, Mülltonnen und Unrat. Alles ist verschlammt.

Viele Straßen sind nicht befahrbar und viele sind einfach weggebrochen. Unterführungen stehen immer noch unter Wasser. Dass die Katastrophe vorhersehbar war, habe ich in meinem letzten Brief bereits bemerkt. Es wurde ja auch schon in den Medien erwähnt. In NRW mache ich ganz klar Minister Reul, zuständig für Inneres, den Vorwurf, nicht gehandelt zu haben. Herrn Seehofer muss ich ausdrücklich widersprechen – das Frühwarnsystem hat NICHT funktioniert. Wenn wir vor dem Hochwasser gewarnt worden wären, in Odendorf acht Meter am höchsten Punkt, wären wir früher evakuiert worden oder hätten Warnung über Funk, Fernsehen oder Internet erhalten. Es ging nicht eine Warnsirene in der Nacht. Die einzigen Sirenen, die ich hörte, waren die der Rettungskräfte. Meine App meldete nur Starkregen. Das Hochwasser ist weitergezogen. Die Rettungskräfte ebenfalls.

Wir haben jetzt keine Unterstützung mehr und helfen uns selbst. Die nassen Häuser und Trümmer sind jetzt unser Problem. Nun fühlt man sich nicht nur hilflos, sondern vergessen. Die Bundeswehr bewacht gesperrte Orte unter der Steinbachtalsperre mit Maschinengewehren. Es sind immer noch die Bauern und Lohnunternehmer, die pumpen. Wer Facebook hat, teilt mit, wo Hilfe gebraucht wird, und da gehen wir hin. Morgen wird der nächste Keller aufgeräumt.

Ich möchte noch einmal die Evakuierung des total überfluteten Odendorf ansprechen. Nachdem ich mit Hilfe meiner Schwester und meines Schwagers nach zwei Tagen meine Kinder gefunden habe und die Schwiegermutter meines Sohnes, die wahrlich eine halsbrecheriche und lebensgefährliche Flucht hinter sich hatten, berichteten diese von der Nacht in den Fluten. Das Haus war bis zum Speicher geflutet, es liegt direkt am Orbach in der Orbachstrasse. Aus dem Speicher gelang ihnen auch die Flucht über das Dach.

Die Orbachstrasse wurde z.B. überhaupt nicht evakuiert. Menschen verbrachten die Nacht bei Starkregen und Kälte auf den Dächern ihrer Häuser, eingewickelt in Müllsäcke. Es flogen von Zeit zu Zeit Hubschrauber über sie hinweg. Die Suchscheinwerfer waren nicht eingeschaltet. Man gab vom Dach aus mit Taschenlampen SOS-Signale … reagiert wurde nicht. Sie hörten grausame Schreie von Menschen und Tieren, das tosende Wasser unter sich, der Regen von oben und alles war stockdunkel. Anscheinend waren ortsunkundige Helfer vor Ort, denn anders kann man sich nicht erklären, warum man vergessen oder übersehen wurde … der WDR spielte Musik.

Die Talsperren hier sind für den Tourismus immer prall gefüllt, aber wie sich herausstellt, unkontrolliert.

Am Wochenende hatten wir dann Katastrophen-Tourismus. Man, muss das schön sein, sich an der Katastrophe zu ergötzen. Und es herrschte umgehend Plünder-Tourismus. Sobald das Wasser etwas abgelaufen war, kamen und kommen immer noch Menschen mit Kleinbussen und Transportern, durchsuchen Häuser und nehmen mit, was brauchbar erscheint. Sachen, die vor der Tür zum Trocknen stehen, werden einfach eingeladen und mitgenommen. Was ich diesen Individuen wünsche, möchte ich nicht öffentlich äußern.

Das Haus in Odendorf ist eine Ruine. Alles, was darin war, ist weg oder zerstört, unbrauchbar. Die Fahrzeuge sind schrottreif, alles an Möbeln, Elektronik und Ausstattung ist kaputt. Es gibt einige wenige, die verstanden haben, was Soforthilfe ist. Die Telekom und Vodafone haben das Datenvolumen kostenlos auf bis zu 100 Gigabyte für Vertragsinhaber erhöht. Bei Drillisch, O2 oder 1&1 hat man Pech, wenn man seine Gigabyte verbraucht hat. Dass dies die einzige Möglichkeit ist, hier irgendwie an Infos zu kommen, hat man dort anscheinend nicht verstanden.

Das Versagen ist in den Anlagen dokumentiert. Die Fotos oben sind aus Odendorf, aufgenommen um 19.00 Uhr am 14.7.2021. Da bestand schon nicht mehr die Möglichkeit, den Ort zu verlassen. Keine Hilfe vor Ort oder irgendeine Warnung …



https://reitschuster.de/post/es-ging-nic...yL1GJOUv2kDAI4c



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Ulrich Elkmann Offline




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21.07.2021 23:36
#47 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #45
Herr Elkmann, kurze Frage zwischendurch: Wen wählen Sie im September?


Ich warte erst einmal ab, OB es überhaupt zur Wahl kommt. In Thüringen ist der Termin, trotz vertraglicher Festlegung, ja schlicht mal eben gekippt worden, weil man zur Auflösung des Landtags Stimmen der Blauen benötigt. Man muß sich das mal vor Augen führen. Wir haben einen Zustand erreicht, wo Wahlen nicht abgehalten werden, wenn die AfD dafür stimmt. Das nennt sich im "besten DE, das wir je hatten," "Demokratie."


Zudem wird man uns mit "explodierenden Inzidenzwerten" heimleuchten, Herr Lauterbach in seiner Rolle als Trompeter der Apokalypse hat heute ja schon Werte von 400 im September und >800 im Oktober ans schwarze Brett geheftet (der bisherige Höchstwert lag bei 197). Es würde mich in keiner Weise überraschen, wenn man mit Verweis auf die Kaperung der Elektronik wahlweise durch Putin oder Xi, "Querdenkern in Wahllokalen" oder sonst einem Popanz das Prozedere einfach kassieren würde. Ich sehe unser politisches System mittlerweile auf diesem Niveau. Ansonsten, von Loyaltität zum eigenen Verein einmal ab (jetzt übernimmt der Kleine Zyniker) lautet das eigene Kalkül, daß es vorgeblich nur darum gehen kann, daß für JEDE Entscheidung blaue Stimmen nötig werden, oder Blockade resultiert. Eine Chance resp. Gefahr, je nachdem wie man schaut, daß Blau sonst ein Faktor mit Gewicht wird, besteht aufgrund der prinzipiellen Verweigerung des Altparteienkartells nicht. Das kann, auch wenn's einem nicht schmeckt, nur durch Maximierung der blauen Stimmen erreicht werden. Nicht durch irgendwelche Freien Wähler, die immer durch die 5%-Klausel wertlos zu werden drohen, besonders wenn das auf 2 oder 3 Gruppen verteilt wird, und nicht durch die FDP, die an der Regierung beteiligt jeden Unfug mittragen wird oder auf der Oppositionsbank dekorativ aber völlig nutzlos sein wird.

Darüber hinaus setzt die Frage natürlich voraus, daß ich überhaupt eine Wahlbenachrichtigung erhalte. Zur Europawahl 2019 war das nämlich nicht der Fall. Nennen Sie's zynisch (sh. den kleinen Z. oben), aber da ich mittlerweile jegliche Hoffnung aufgegeben habe, daß dieses System noch durch Wahlentscheidungen oder von innen heraus an seinem zerstörerischen Wirken gehindert werden kann, sondern nur durch einen Kollaps, sehe ich das ziemlich gleichmütig.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

TF Offline



Beiträge: 281

21.07.2021 23:51
#48 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Die besonders betroffene Gegend kenne ich relativ gut und es ist nicht so, dass es keine Vorkehrungen gäbe. Ein Stück oberhalb von Münstereifel z. B. gibt es sogar ein sehr großes Regenrückhaltebecken, Volumen größer als bei vielen Talsperren, etwa 85% des Volumens der nicht weit entfernten Steinbachtalsperre. Wenn es nur genug Niederschlag gibt, ist aber natürlich jedes Rückhaltebecken voll. Das Wort Extremwetter wird inflationär benutzt zu Propagandazwecken, aber dies war ausnahmsweise wirklich mal eins.

Was auffällt: Die Erft fließt fast immer am Ortskern vorbei, sogar im Quellort Holzmülheim, nur in Münstereifel, Iversheim und Eicherscheid (direkt unter- bzw. oberhalb von Münstereifel) mittendurch, während sie z. B. an den Kreisstädten Euskirchen und Bergheim nur am Rand vorbeifließt. Die Menschen früherer Jahrhunderte wussten wohl schon, warum sie dem Fluss nicht zu nahe kamen, obwohl er ja eigentlich nur ein großer Bach ist und nicht oft Probleme macht.

Die Orte an der Ahr, die im Gegensatz zur Erft ganz durch Mittelgebirge fließt, haben sich so wohl nur entwickelt, weil die Ahr selten so über die Ufer tritt. Schuld würde sonst wohl gar nicht geben: Teils in einer Flußschleife mit teilweise sehr steilem Hang auf der gegenüberliegenden Seite und Häuser nur wenig über dem Fluss, exponierter geht es kaum. Ohne radikale Umgestaltung ist dieser Ort nicht zu schützen, es sie denn, man baut eine riesige, im Normalfall leere Talsperre. Laut dem Bürgermeister wurde der Ort 1790 und 1910 überschwemmt. Lustig nebenbei, wie er Merkels Propagandaschau störte:
https://reitschuster.de/post/angela-merk...buergermeister/

Sirenen halte ich für ein kleineres Problem. Das Wasser war bereits vor Einbrechen der Dunkelheit extrem angeschwollen. Wer da erst durch die Sirene auf die Gefahr bemerkte.. Ich will Behördenversagen gar nicht entschuldigen, aber das Denken sollte man sowieso nicht an die Verwaltung oder WDR und SWR delegieren.

strubbi77 Offline



Beiträge: 337

22.07.2021 00:08
#49 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von TF im Beitrag #48
Die Orte an der Ahr, die im Gegensatz zur Erft ganz durch Mittelgebirge fließt, haben sich so wohl nur entwickelt, weil die Ahr selten so über die Ufer tritt. Schuld würde sonst wohl gar nicht geben: Teils in einer Flußschleife mit teilweise sehr steilem Hang auf der gegenüberliegenden Seite und Häuser nur wenig über dem Fluss, exponierter geht es kaum. Ohne radikale Umgestaltung ist dieser Ort nicht zu schützen, es sie denn, man baut eine riesige, im Normalfall leere Talsperre. Laut dem Bürgermeister wurde der Ort 1790 und 1910 überschwemmt. Lustig nebenbei, wie er Merkels Propagandaschau störte:
https://reitschuster.de/post/angela-merk...buergermeister/
Die Überschwemmung von 1804 scheint wohl dann FakeNews zu sein
https://kreis-ahrweiler.de/kvar/VT/hjb1955/hjb1955.11.htm

Zitat
Schuld verzeichnete an Opfern: 2 Tote, 7 Wohnhäuser, 7 Scheunen und Ställe, 2 Mühlen, 2 Brücken und 15 schwer beschädigte Wohnhäuser.

strubbi
Es geht nichts verloren, ausser der Fähigkeit es wiederzufinden.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.400

22.07.2021 00:32
#50 RE: Und keiner wills gewesen sein. Noch mehr Geschichten von der Flut. Antworten

In diesem Land funktioniert im Notfall nichts mehr. Und selbst wenn man darum weiß, wird der Schaden nicht behoben. Stattdessen wird Gewese um erfundene Geschlechter gemacht und jeder, der nicht mithüpft, zum Volksfeind erklärt.

Zitat
Beim ersten und einzigen bundesweiten Systemtest 2020 war das Modulare Warnsystemstem des Bundes (MoWas) sofort abgestürzt. Bei der aktuellen Flutkatastrophe sind die Warnungen aus dem Innenministerium nie bei der betroffenen Bevölkerung angekommen.

Von Erich Moechel

Das IT-Warnsystem MoWas der deutschen Bundesregierung hat bei der Flutkatastrophe versagt. Die Warnungen der Bundesbehörden erreichten zwar die Länder und die Bezirke, bei den betroffenen Gemeinden und den Bewohnern kamen sie jedoch nicht an. Auch der öffentlich-rechtliche WDR war nicht live auf Sendung.

Der einzige bundesweite Live-Test des MoWas hatte 2020 nach drei Minuten mit einem Systemabsturz geendet. Der zweite Test war schon der Ernstfall, und da zeigte sich, dass von den Sirenen angefangen vor Ort wenig funktioniert hatte. Was in Österreich überprüft werden müsste, erklärte der Katastrophenschutzexperte Herbert Saurugg im Dialog mit ORF.at.

Beim Test des deutschen Bundesystems MoWas im September 2020 war alles ganz schnell gegangen. Auf Bundesebene wurde Alarm ausgelöst, der wie in einer Kettenreaktion seinen vorhergesehenen Behördenweg weiter in die Länder und dann in Bezirke nahm. Da man auf den Landesebenen allerdings der Überzeugung war, dass die Alarmauslösung Ländersache sei, wurden auch in den Bundesländern sozusagen die Alarmknöpfe betätigt. Bei 16 Bundesländern auf demselben IT-System waren das einfach zu viele Kettenreaktionen auf einmal, die Folge war der MoWas-Absturz. Das Rundherum und die Folgen des MoWas-Tests sind dieser Analyse von fünf Sicherheitsexperten zu entnehmen

Offensichtlich sind auch im MoWas-System der Bundesrepublik Deutschland keinerlei Rückmeldungen an das Innenministerium vorgesehen, nämlich ob der Alarm in den Katastrophengebieten überhaupt angekommen ist. Zur Überraschung aller Beobachter hatte der deutsche Innenminister Seehofer nach seinem Besuch in den überschwemmten Gebieten erklärt, das MoWas-System habe zufriedenstellend funktioniert. Mit dem Zusatz, der Rest sei Ländersache. „Es ist verdammt noch einmal die Aufgabe jeder nationalen Regierung, zu überprüfen, ob ihre eigene Sicherheitskette bis zum letzten Glied funktioniert“, sagte Saurugg, hörbar enragiert. Ebenso unfassbar sei, dass auf Landesebene nicht einmal die Autobahnen vor Ort rechtzeitig gesperrt wurden. Dutzende Fahrzeuge waren mitten in die steigenden Fluten geprescht und in Folge versunken. Nicht einmal das Verkehrswarnsystem vor Ort hatte funktioniert.

Wer live on Air war und wer nicht

Direkt im Katastrophengebiet Nordrhein-Westfalen war nur eine einzige FM-Radiostation permanent on Air und berichtete schon vor der Flutwelle live vom Geschehen vor Ort. Es war die winzige Lokalstation Radio Wuppertal, die zuletzt über ein Notstromaggregat auf Sendung blieb. Die Landesmedienanstalt WDR in Nordrhein-Westfalen sendete während der verhängnisvollen Stunden, als die schon davor randvollen Talsperren übergingen und Menschen reihenweise ertranken, ihre Nachtprogramme aus der Konserve.



https://fm4.orf.at/stories/3016672/

PS. Danisch scheint leicht verschnupft zu sein.

Zitat
Migrationsbeauftragte ohne Ende. Gleichstellungs-, Gender-, Sonstwasbeauftragte. Gesetzestexte und Verordnungen durchgendern. Internet filtern und regulieren. Ohne Ende.

Aber kein einziger brauchbarer Test für lebenswichtige Katastrophenwarnsysteme.

Ein einziger Test, in dem gar nichts funktioniert hat und das System laut ORF nach 3 Minuten abgestürzt ist.

Und wer ist Chef von det janze?

Monstrum Merkel. Alles mit dem breiten Arsch aussitzen und die Posten mit Freudinnen besetzen.



https://www.danisch.de/blog/2021/07/21/k...m-nie-getestet/

Und jetzt noch den Zusatz, daß dies nicht Ergebnis dieser Kanailliokratie ist, sondern diese nur den Zustand dieser sich zersetzenden Gesellschaft wiedergeben. Weswegen es auch völlig gleichgültig ist, ob diese Riege durch das nächste Gruselkabinett abgelöst wird oder bis zum bitteren Ende herumhampelt.



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