Merkel hat die Union ausgesaugt wie eine Spinne ihr Opfer. Die Hülle steht noch, innen drin ist aber nur noch amorphes Material. Die Grundfesten der deutschen Politik (Aufgabe nationaler Souveränität; Kontrolle der Massen über psychologische Maßnahmen; bedingungslose Übererfüllung des UNO-Migrationspakts; Deindustrialisierung; utopisches Energiekonzept, Nivellierung von Bildungsunterschieden; zunehmende institutionelle Kontrolle aller Lebensaspekte) werden ernsthaft von niemandem in den Blockparteien in Frage gestellt. Ob da nun ein bißchen mehr oder weniger Umverteilung oder Verstaatlichung kommt, ob nun eher 400 000 statt 200 000 neue Steuergeldempfänger jährlich nach Deutschland einfluten, ist letztendlich egal. Den "Reset", die "Transformation" hält keiner auf. Dass Merkel nun Laschet, so wie alle Männer, die ihr zu nahe kommen, degonadisiert hat, ist nur eine kleine Pointe im großen Spiel. Da musste sie nicht lange rumschrauben. Jedoch spielt sie zwar eine Liga höher als Laschet, aber eine Chance in die echten Auswahlmannschaften zu kommen, hat auch sie nicht.
Die Zahlen sind ja frappierend. Wie im Posting genannt kam Kohl am Ende, abgesägt von "seinem Mädchen" und statt des Nimubs der Wiedervereinigung nur noch von schwarzen Kassen und Kompromatkoffern umstellt, auf 35 Prozent. Zu ihren Hochzeiten kam die Union auf 46 bis 43 Prozent. Merkel hat das auf 28 verdünnt; und mit Flaschet ging's subito auf 20. Wir haben bei dieser BTW, die wahrscheinlich die wichtigste seit 70 Jahren sein sollte, was die kritischen Weichenstellungen angeht, ein feines politisches Paradox: 1. Interessiert es, unterm Strich, niemanden ernsthaft, weil Besserung nirgends auszumachen ist; allein die Hypotheken, Merkels Erbschaft, werden uns ersäufen. 2. Sind die Kandidat:innen, quer durch die Bank, eine mediokrer als die ande:re, kein:er davon würde man eine Ersatzteillagerverwaltung anvertrauen. 3. Sind die Programme, und die Wahlslogans, mitllerweile zu 100% frei von jeder Programmatik; es MACHT buchstäblich keinen Unterschied, ob der Quark am Ende nominell grün, schwarz oder rot gestrichen ist. 4. Läßt sich absolut nicht voraussagen, welches das Ergebnis sein könnte: ob es für RRG reicht, ob GroKo redux oder ob gelb zwengs Zählmajorität auch noch den Affen machen muß.
PS. Ich wundere mich trotzdem über dieses Land. An der Plakatwand, an der ich täglich vorbeikomme, hängt seit drei Tagen ein Wahlplakat der AfD. Unbeschädigt. Nicht einmal angeknibbelt. How come? Sind die Antifanten sogar dafür mittlerweile zu unfähig?
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Mich wundert vor allem, dass Scholz so lange nicht recht ernst genommen wurde.
Nur zur Erinnerung:
Im großen und ganzen gingen die Wahlergebnisse der SPD in den letzten 25 Jahren sehr deutlich nach unten. Sowohl im Bund als auch in praktisch allen Bundesländern. Auch in Hamburg, wo die CDU z.B. 2004 und 2008 sehr deutlich vor der SPD lag (2004 hatte die CDU einen satten 17 Punkte Vorsprung vor der SPD. Aber auch schon nach 2000 stellte die CDU für etliche Jahre in Hamburg den Bürgermeister).
Und dann kam Scholz.
Der Mann hat 2011 und 2015 in Hamburg kandidiert. Gleich beim ersten Mal hat er für die SPD einen Stimmenplus von 14 Punkten eingefahren und damit eine absolute Mehrheit. Übrigens die (glaube ich) einzige absolute Mehrheit, die es außerhalb von Bayern in den letzten 30 Jahren in irgendeinem Bundesland für irgendeine Partei gegeben hat. Bei seiner Wiederwahl 2015 hatte er wieder ein bärenstarkes Ergebnis und die absolute Mehrheit nur knapp verfehlt.
2008 - vor Scholz' Auftritt in Hamburg - lag die SPD in Hamburg 9 Punkte hinter der CDU. 2015 hatte Scholz das dann gedreht in einen 30 Punkte (!!) Vorsprung vor der CDU. (Und das ging wirklich zu Lasten der CDU. Denn Grüne und Linke wurden in der Zeit auch eher stärker). Es ist also sehr klar und offensichtlich, dass Scholz auch bei den bürgerlichen Wählern in Hamburg SEHR stark gepunktet hat.
Wie wenig selbstverständlich diese Entwicklung war, kann man an Bremen sehen. (Bremen ist als norddeutscher Stadtstaat mit Hamburg ja halbwegs vergleichbar). Dort VERLOR die SPD zwischen 2007 und 2015 Stimmen und der Vorsprung zur CDU schmolz leicht ab. Bei der letzten Wahl lag die CDU dann erstmals vor der SPD.
Ähnlich negativ war die Entwicklung für die SPD in dieser Zeit in praktisch allen Bundesländern und auch im Bund.
Die Wahlergebnisse in Hamburg sind wirklich komplette Ausreißer in der allgemeinen SPD-Entwicklung. Man mag es überraschend finden, aber die Empirie ist hier sehr eindeutig: Scholz ist ein extrem starkes Wahlkampf-Zugpferd. Und es ist fast etwas seltsam, dass er so lange so deutlich unterschätzt wurde.
Wer das Gruseln lernen möchte - dieses Schattenkabinett wird gerade für den Fall einer Ampel herumgereicht (in diesem Fall aus dem Handelsblatt): 🤦♀️🤦♂️
Bundeskanzler: Olaf Scholz, SPD Chef BK - Wolfgang Schmidt, SPD
Bundesministerien Bundesministerium der Finanzen - Christian Lindner, FDP Bundesministerium des Innern - Svenja Schulze, SPD Auswärtiges Amt - Annalena Baerbock, B90/Die Grünen Bundesministerium für Wirtschaft - Volker Wissing, FDP Bundesministerium für Klima, Energie, Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit - Robert Habeck, B90/Die Grünen Bundesministerium der Justiz und Verbraucherschutz - Renate Künast, B90/Die Grünen Bundesministerium für Arbeit und Soziales - Hubertus Heil, SPD Bundesministerium des Verteidiung - Marie Agnes Strack-Zimmermann, FDP Bundesministerium für Gesundheit - Saskia Esken, SPD Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend - Katrin Budde, SPD Bundesministerium für Ernährung und Land - Steffi Lemke, B90/Die Grünen Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur - Anton Hofreiter, B90/Die Grünen Bundesministerium für Bildung und Forschung - Michael Theurer, FDP Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - Rolf Mützenich, SPD
Nachtrag.
Aaaaalter...
Zitat FDP
Der Klimaschutz ist die wohl größte globale Herausforderung unserer Zeit. Unsere Antwort darauf heißt: Zero CO2. Um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen, wollen wir ein strenges CO2-Limit einführen, das von Jahr zu Jahr verbindlich weiter sinkt. Wir deckeln den CO2-Ausstoß und machen so Druck für den Wandel. Dabei setzen wir auf neueste Technik. Denn das Land der Denker und Tüftlerinnen kann Lösungen entwickeln, die eine umweltfreundliche und lebenswerte Zukunft ermöglichen. 👍
Innovativer Klimaschutz ist keine Zukunftsmusik. Im Gegenteil, einige der scheinbar wildesten Ideen sind sich schon jetzt in greifbarer Nähe – und manchmal auch schon Wirklichkeit:
Ja, auch ein "CO2-Staubsauger" kann das Klima retten. Wie die sogenannte Direct Air Capture-Anlage, eine Saugmaschine einer Schweizer Firma. Riesige Ventilatoren saugen die Luft an und filtern das klimaschädliche CO2. Während der Filterung sammelt sich das CO2 an der Oberfläche eines Filters. Ist eine Sättigung erreicht, dann wird das CO2 bei einer Temperatur von etwa 100 Grad Celsius gelöst und als hochreines Gas freigesetzt und abgefüllt. Das CO2 kann dann weiter benutzt werden, zum Beispiel für synthetischen Kraftstoff oder als Düngemittel. 💪🚀
Passt doch. Geht Hofreiter als Vertreter der Nichtbinären durch? Ansonsten sind meines Erachtens etwas viele hetero-Frauen dabei, das war unter Merkel dtl. besser. Nun ja, aber da kann schon was draus wachsen! Svenja Schulze fürs Innere finde ich mal einen echten Clou. Landesschülersprecherin, Studium an der renommierten Uni Bochum (da, wo sich entsetzte Erstsemester immer mal vom Dach stürzen; Germanistik+Politologie) und Landwirtschaftsministerin im Homeland NRW ("die Landwirtschaft grüner machen") prädisponieren für den Posten.
Ja, das hat noch gefehlt. Eine vierte grüne Partei im Bundestag. Endlich.
Ich verstehe übrigens nicht so wirklich, warum die Ampel als ernsthafte Option diskutiert wird. Die hätte man vor vier Jahren auch schon machen können; da hat Lindner abgelehnt. Ich sehe nicht, was dieses mal anders wäre...
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #7Ja, das hat noch gefehlt. Eine vierte grüne Partei im Bundestag. Endlich.
Ich verstehe übrigens nicht so wirklich, warum die Ampel als ernsthafte Option diskutiert wird. Die hätte man vor vier Jahren auch schon machen können; da hat Lindner abgelehnt. Ich sehe nicht, was dieses mal anders wäre...
Nein, Ampel hätte man vor 4 Jahren nicht haben können. (zusammen nur 300 von 709 Sitzen).
Was vor 4 Jahren diskutiert wurde war keine Ampel (=Rot-Grün-Gelb). Sondern Jamaica (=Schwarz-Grün-Gelb). Und diese Variante ist dann letztlich an Lindner gescheitert.
Was dieses Mal anders ist aus Sicht von Lindner? Ganz einfach: Merkel ist nicht mehr dabei. Denn ganz klar hatte Lindner die Befürchtung, von Merkel über den Tisch gezogen zu werden. Bei Schwarz-Gelb 4 Jahre hat Merkel die FDP ganz bewusst verhungern lassen. Die FDP bekam keinerlei Chance, die für sie wichtigen Themen zu bespielen. Etwa die im Koalitionsvertrag vereinbarte Soli-Abschaffung war der FDP sehr wichtig - und die wurde von Merkel einfach blockiert). Und es war absehbar, dass es der FDP in einer Jamaica-Koalition noch übler ergehen würde, wenn sie keinerlei Unterstüztzung aus dem Kanzleramt bekommen würde.
Nun kann man zwar sagen: nun, das gleiche wird der FDP doch erst recht unter Scholz passieren. Aber bis jetzt weiß man das nicht. Scholz ist bisher nicht damit auffällig geworden, die eigenen Koalitionspartner zu sabotieren. Also könnte man ihm ja erstmal etwas Vertrauensvorschuss geben. Außerdem ist die FDP für Grün und Rot ein sehr wichtiges Bindeglied ins bürgerliche Lager, das man für Mehrheiten wahrscheinlich auch in Zukunft brauchen wird. Während für Merkel die FDP ein verzichtbares Anhängsel war.
Von daher: es wäre durchaus plausibel, dass die FDP eher zu einer Ampel unter Scholz bereit ist als zu Jamaica unter Merkel.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #5Wer das Gruseln lernen möchte - dieses Schattenkabinett wird gerade für den Fall einer Ampel herumgereicht (in diesem Fall aus dem Handelsblatt): 🤦♀️🤦♂️ (...)
Erstens ist die Verteilung der Ressorts auf die einzelnen Parteien komplett unplausibel. (Zum Beispiel war es bis jetzt aus guten Gründen immer üblich, dass Wirtschaft und Finanzen NICHT an den gleichen Koalitionspartner gehen. Das wäre auch dieses Mal so. Anderes Beispiel: die besonders mächtigen "Schwergewichtsministerien" sind Finanzen, Innen, Außen, Arbeit und Verteidigung. Es wäre komplett unplausibel, dass von diesen 5 Ministerien je 2 an SPD und FDP gehen und nur 1 an die Grünen. Denn die Grünen werden voraussichtlich stärker als die FDP sein und das wird sich auch in der Ressortverteilung widerspiegeln).
Zweitens sind auch die genannten Personen zumindest in etlichen Fällen sehr unplausibel. Renate Künast zum Beispiel hat ihre Zeit gehabt - die Grünen werden die sicher nicht noch einmal aus dem Vorruhestand zurück holen.[/quote]
die aktuellen Umfragen speziell für die Union haben eine unglaublich große Bandbreite.
Nehmen wir nur mal die 3 aller neuesten Umfragen auf wahlrecht.de, alle in den letzten 3 Tagen veröffentlicht:
Union: Allensbach: 26% Forsa: 21% Insa: 20%
SEHR unüblich, dass es bei einer Volkspartei so wenige Wochen vor einer Bundestagswahl so krass unterschiedliche Zahlen gibt. Nun, wir werden sehen, was am Ende rauskommt.
Zitat von Florian im Beitrag #8Nun kann man zwar sagen: nun, das gleiche wird der FDP doch erst recht unter Scholz passieren.
Das sehe ich in der Tat so.
Ist natürlich denkbar, dass Lindner unter allen Umständen ein Amt will (das er allerdings in einer Schwampel-Regierung auch schon hätte bekommen können, wenn es nur darum ginge). Aber rot-grün ist für die FDP ein auf keiner Ebene passenderer Koalitionspartner als schwarz-grün. Da wäre ich dann schon gespannt darauf, wie er den Wählern und Parteimitgliedern die Notwendigkeit der Beteiligung an einer ökosozialistischen Regierung klar machen will. Dann dass die FDP in so einer Koalition kein einziges ihrer Kernthemen auch nur im Ansatz durchbringen könnte ist völlig klar.
Zitat von 'Darum sollte sich die FDP vor dem rot-grünen Köder hüten'Zurzeit kursiert in Berlin offenbar ein Papier, in dem das Personaltableau einer möglichen Ampel-Koalition skizziert wird, berichtet das „Handelsblatt“. ... Unklar ist, wer das Papier verfasst und lanciert hat. Nur eines scheint klar: Ein Freund der Liberalen kann es nicht sein. Dass Lindner im linken Lager mittlerweile vom Lieblingsfeind zu Everybody’s Darling avanciert ist, hat einen simplen Grund. Die FDP soll Scholz als Steigbügelhalter dienen. Und weil Lindner nie einen Hehl daraus gemacht hat, dass er nur zu gerne das Finanzressort für seine Partei übernehmen würde, hält man ihm diese Wurst hin.
Gleichzeitig wollen die Initiatoren solcher Spekulationen potenzielle Wähler von SPD und Grünen beruhigen, die keine Lust auf die Linken als Regierungspartei haben. Dass der Kanzlerkandidat Scholz sich weigert, ein rot-rot-grünes Bündnis vor der Wahl auszuschließen, zeigt indes, dass diese Variante kein Hirngespinst des bürgerlichen Lagers ist.
Wenn sich Lindner nach der Bundestagswahl auf Koalitionsgespräche mit SPD und Grünen einlässt, läuft er Gefahr, bei einem – absehbaren – Scheitern am Ende den Schwarzen Peter in der Hand zu halten. Wie schon 2017 bei den verkorksten Jamaika-Verhandlungen wird man die ganze Schuld auf die Liberalen schieben, obwohl Merkel damals der FDP ebenso wenig geben wollte, wie dies bei Scholz zu erwarten wäre.
Ehrliche Frage: hat das Amt des Finanzministers in der Post-Merkel-Ära noch irgendwelche Befugnisse, Rechte, Pflichten oder Aufgaben? Für mich ist das nur ein Versorgungsposten.
___________________ Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig. “Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg "Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #7 Ich verstehe übrigens nicht so wirklich, warum die Ampel als ernsthafte Option diskutiert wird. Die hätte man vor vier Jahren auch schon machen können; da hat Lindner abgelehnt. Ich sehe nicht, was dieses mal anders wäre...
Wie schon gesagt wurde, hätte es vor vier Jahren dazu nicht gereicht. Aber dennoch ist der Gedanke anders wichtig: Es gab vor vier Jahren vor allem etwas anderes nicht: Die reale Möglichkeit einer Volksfront. Ich kann mir gut vorstellen, dass die FDP in eine Ampel gezwungen wird, weil die Alternative ist, dass die SED wieder Deutschland regiert. Wenns nicht so tragisch wäre, hätte das etwas unterhaltsames: Lindner und Scholz müssten an der Stelle pokern. Scholz würde Lindner möglichst billig haben wollen und droht mit der SED, wenn Lindner nicht mitspielt. Umgekehrt wissen aber auch beide, dass Scholz eigentlich nicht mit der SED regieren will, eigentlich ja nicht einmal in die eigene Partei passt. Scholz wird eine große Koalition unter seiner Führung einer Ampel vorziehen und noch mehr einer Volksfront. Dennoch besteht die reale Möglichkeit, dass alle drei rechnerisch denkbar sind. Ebenso spannend wie tragisch wäre dann die Frage ob Scholz dem Druck von Esken, Borjans und Kühnert gewachsen wäre, die sich nichts anderes wünschen als eine Volksfront Regierung. Und Esken ist durchaus dumm genug (eine ihrer ausgeprägtesten Eigenschaften) den eigenen Kandidaten selbst nach einer erfolgreichen Wahl umgehend abzuschießen (schließlich wählen Parteien den Kanzler, nicht das Volk).
Es bleibt zumindest interessant. Noch vor vier Wochen war der mit 80% gesetzte Kanzler (laut Buchmachern) Armin Laschet. Wenn ich heute wetten müsste, würde ich auf Scholz setzen.
Zitat von Florian im Beitrag #9 Anderes Beispiel: die besonders mächtigen "Schwergewichtsministerien" sind Finanzen, Innen, Außen, Arbeit und Verteidigung. Es wäre komplett unplausibel, dass von diesen 5 Ministerien je 2 an SPD und FDP gehen und nur 1 an die Grünen. Denn die Grünen werden voraussichtlich stärker als die FDP sein und das wird sich auch in der Ressortverteilung widerspiegeln).
Zumal etwas wichtiges fehlt: Die Grünen wünschen sich ein Klimaministerium mit absolutem Vetorecht. Und selbst unter der Annahme dass letzteres mit unserer Verfassung nicht viel zu tun hat, halte ich das Klimaministerium für gesetzt, wenn es zu einer grünen Beteiligung kommt. Ob die Grünen allerdings wirklich so stark werden, würde ich erst einmal mit einem Fragezeichen versehen. Der Rückenwind der Grünen kommt ja auch im Wesentlichen von Tagesschau und Company. Wenn die jetzt Wind für Scholz machen, besteht die reale Möglichkeit dass diesmal die Grünen zugunsten der SPD kannibalisiert werden. Zumal die Grünen eine wirklich extrem schwache Kandidatin haben, die immer dafür gut ist, sich weiter zu blamieren.
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #11 Aber rot-grün ist für die FDP ein auf keiner Ebene passenderer Koalitionspartner als schwarz-grün.
Das muss nicht unbedingt so sein. Die CDU ist nicht viel rechter als die SPD, vor allem nicht rechter als Scholz. Was wir die letzten 8 Jahre bekommen haben war ziemlich heftige Linkspolitik, wie sie die SPD nie hätte durchsetzen können. Und in der CDU haben sie alle mitgemacht. Ich kann nicht erkennen, dass das für die FDP jetzt so einen Riesenunterschied machen würde. Es besteht eher die reale Chance mit Scholz einen besseren Koaltionspartner zu kriegen als mit es mit Merkel je möglich gewesen wäre.
Zitat Dann dass die FDP in so einer Koalition kein einziges ihrer Kernthemen auch nur im Ansatz durchbringen könnte ist völlig klar.
Das ist am Ende eine Frage des Vertrages, der Ressortsverteilung und des Vertrauens in den Kanzler.
Zitat von Llarian im Beitrag #16Es besteht eher die reale Chance mit Scholz einen besseren Koaltionspartner zu kriegen als mit es mit Merkel je möglich gewesen wäre.
Das klingt ja fast nach dem kleinsten Übel...
es kann aber auch sein, dass jetzt Laschet so niedergeumfragt wird um dann tatsächlich in Kürze zu Gunsten von Merkel o.ä. zurückzutreten.
Zitat von Frode im Beitrag #17es kann aber auch sein, dass jetzt Laschet so niedergeumfragt wird um dann tatsächlich in Kürze zu Gunsten von Merkel o.ä. zurückzutreten.
Eher Söder. Merkel hat alles erreicht, was erreicht werden konnte. Alles ist auf die Schienen gesetzt. Die deutsche Gesellschaft ist nachhaltig zersplittert und demoralisiert. Merkel steigt eine Stufe auf - meine Vermutung. Aber natürlich alles Spekulatius...und im Grunde ohne Belang.
Zitat von Montesquieu im Beitrag #18 Merkel steigt eine Stufe auf - meine Vermutung.
Nein. Merkel geht in Rente. Da kommt kein großer neuer Job mehr.
Welche höhere Stufe sollte denn sonst für Merkel noch kommen? Bundespräsidentin? Ganz sicher nicht. EU-Kommission? Der Posten ist vergeben. Und warum sollte vdL zu Gunsten von Merkel zurücktreten? (Und warum sollten die EU-Partner 2 mal hintereinander eine Deutsche auf so einen Posten wählen? Es gibt da ja ein informelles Rotationsprinzip). Und was bleibt da dann noch?
Nein, Merkel geht als Politikerin in Rente. Wie Schröder in die Wirtschaft wird sie auch nicht - dafür ist ihr Geld glaube ich nicht wichtig genug. Bleiben also höchstens noch ein paar kleinere Ehren-Pöstchen ohne große Macht.
Jetzt mal abgesehen davon: Sobald Merkel nicht mehr Kanzler ist, hat sie auch keine Macht mehr. Und damit auch nicht den Hebel, um einen tollen neuen Posten für sich reklamieren zu können. Dafür bräuchte sie also die Unterstützung ihres Nachfolgers. Aber warum sollte Merkels Nachfolger politisches Kapital investieren, um ihr einen neuen Job zu verschaffen? Das wäre höchstens in Fällen denkbar, in denen Merkel einen Deal einfädeln könnte: ich helfe Dir Kanzler zu werden - dafür hilfst Du mir XXX zu werden. Aber wie man sieht macht Merkel das ja gerade nicht. Laschet unterstützt sie ja nicht im Wahlkampf - warum sollte der sich danach also groß dankbar zeigen? (Gleiches gilt für Scholz).
Merkel hat große Dienste geleistet, wenn auch nicht für das deutsche Volk. Oder überhaupt für ein Volk. Die geht nie in Rente, da wäre sie ja ganz mit sich alleine. Das hielte selbst sie nicht aus. Mein Tip: die wird was bei der UNO oder beim WEF. Ich wäre sogar bereit, einen gewissen Betrag darauf zu wetten.
Parteipolitische Aspekte, noch dazu auf nationaler Ebene spielen bezüglich Merkels Zukunft vermutlich überhaupt keine Rolle.
Zitat von Nobster im Beitrag #23Vermutlich Päpstin.
Das wäre für sie ein Abstieg. Aber sie könnte Annette Schavan plazieren. Ursel hat sie ja auch untergebracht. Altmeier und Kauder machen dann mit gekreuzten Hellebarden einen auf Schweizer Garde (ich weiß, am Palast des Sultans hieß das anders).
Zitat von Frode im Beitrag #17 Das klingt ja fast nach dem kleinsten Übel...
Im Vergleich zu Merkel ist fast alles das kleinere Übel.
Zitat es kann aber auch sein, dass jetzt Laschet so niedergeumfragt wird um dann tatsächlich in Kürze zu Gunsten von Merkel o.ä. zurückzutreten.
Merkel hat fertig, das ist durch. Die Union selber ist zwigespalten. Es gibt einerseits die, die gerne auf Söder setzen würden, weil sie sich davon mehr Mandate versprechen, es gibt aber auch die, die nie einen Bayern als Chef sehen wollen (warum sollte der Schwanz mit dem Hund wedeln dürfen?). Vor der Wahl dürfte Flaschet erst einmal sicher sein. Die Frage ist eher wer kommt, wenn er, wie es mehr und mehr den Anschein macht, am Ende verliert. Und an der Stelle kann es nicht Söder sein, denn er ist ja schon Chef der CSU. Röttgen vielleicht. Oder vielleicht ein Landesfürst.
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