Ich finde man sieht gerade an Polit-Personal sehr schön, dass sich niemand mehr für Covid interessiert, bzw. nicht mehr getestet wird. Vor einem Jahr ist kein Wochentag vergangen, an dem nicht irgendein deutscher Politiker positiv getestet wurde.
Heute? Zuletzt Madame Baerbock, da hab ich mir schon gedacht: Covid? Gibt's das noch?
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #74Darf man das hier unter "poetische Gerechtigkeit" verbuchen - oder fällt es dann unter Häitspietsch?
Ich verbuche es in erster Linie als Bestätigung einer Vorhersage von Fauci vor geraumer Zeit: nämlich dass die Omikron-Variante aufgrund ihrer sehr hohen Infektiösität und ihrer Immun-Escape-Eigenschaften früher oder später fast jeden infizieren wird. Inbesondere eben auch Geimpfte und Genesene.
Omikron ist ein echter "Game Changer" im Corona-Universum, fast nur mit der Verfügbarkeit der Impfung zu vergleichen. Selbst Laien wie ich wissen das schon seit Januar 2022: http://politikblog.huber-net.de/2022/01/...en-von-omikron/
Was die potenziellen Nebenwirkungen der O-Variante angeht, halte ich mich lieber bedeckt. Aus meiner Sicht ist es für einen Normalo erst Mal rational, eine Ansteckung möglichst zu vermeiden.
Zitat von Johanes im Beitrag #78Was die potenziellen Nebenwirkungen der O-Variante angeht, halte ich mich lieber bedeckt.
Die Chance ist gering, aber deutlich höher als 0. Aber Omikron hat die Gefährlichkeit von COVID-19 schon ungefähr in die Größenordnung gebracht, die gewisse Kreise schon für Wildtyp/Alpha/Delta behauptet hatten. Leider ohne Chance auf Herdenimmunität, wie man sich das im ursprünglichen Durchseuchungsszenario mal gedacht hat.
Das Verhältnis "Infektion zu Hospitalisierung zu Intensivstation zu Tod" ist in den Zahlen derzeit sehr unvollständig abgebildet, weil in der Breite viel weniger getestet wird - sowohl in Deutschland als auch international. Dänemark hat ja sogar mitten in der Pandemie die Kriterien für "an-oder-mit" geändert, das macht eine objektive Bewertung für nicht-Vollzeit-daran-Forschende aber auch für die Experten nun noch viel schwieriger.
Zitat Aus meiner Sicht ist es für einen Normalo erst Mal rational, eine Ansteckung möglichst zu vermeiden.
Das auf jeden Fall. Maske bei potenziellen Superspreader-Events - von öffentlichen Verkehrsmitteln bis zum Supermarkt - ist weiterhin eine sehr gute Idee. Um mich herum gab es einige Erkrankungen, die nicht im Krankenhaus, aber mit 2-wöchiger Bettruhe endeten - das will ein normal denkender Mensch eigentlich vermeiden. Immerhin sagen die Mediziner ziemlich einhellig, dass Omikron deutlich weniger Schaden in der Lunge anrichtet als Delta, von daher ist die Wahrscheinlichkeit von unangenehmen Langzeitschädigungen deutlich niedriger.
"Schutz der Risikogruppe" (die gibt es nach wie vor, das 7-Tage-Mittel zeigt auch bei Omikron nach wie vor 50-200 Tote täglich, was einer ziemlich schlimmen Dauergrippewelle entspricht) geht nur noch mit vierter Impfung derselben, Hoffnung auf einen Omikron-spezifischen Impfstoff (aber wird der das Immun-Escape-Problem lösen können, wenn es eine Infektion auch nicht kann?), und Eigenschutz der Risikokandidaten.
Zitat von hubersn im Beitrag #79von daher ist die Wahrscheinlichkeit von unangenehmen Langzeitschädigungen deutlich niedriger.
und
Zitat von hubersn im Beitrag #79Die Chance ist gering, aber deutlich höher als 0.
Ist das wirklich ein Zusammenhang?
Soweit ich den aktuellen Stand bezüglich Long-Covid verstanden habe, dann lautet die Hypothese "Covid kommt und geht, aber das Immunsystem reagiert nachher wie irre". Und daran ändert ja die Geschichte in der Lunge nix. Insbesondere Angriffe auf die Blutadern (Kawasaki-Syndrom, Thromboserisiko) scheinen mir etwas völlig anderes als der Lungenzustand.
Wobei sich der Stand der Forschung auch monatlich ändert.
Zitat von hubersn im Beitrag #79Das Verhältnis "Infektion zu Hospitalisierung zu Intensivstation zu Tod" ist in den Zahlen derzeit sehr unvollständig abgebildet, weil in der Breite viel weniger getestet wird - sowohl in Deutschland als auch international. Dänemark hat ja sogar mitten in der Pandemie die Kriterien für "an-oder-mit" geändert, das macht eine objektive Bewertung für nicht-Vollzeit-daran-Forschende aber auch für die Experten nun noch viel schwieriger.
Ich wäre, werter Herr @hubersn , in meiner Naivität davon ausgegangen, dass die medizinischen Forscher und Ärzte Zugang zu "harten" Orginaldaten hätten.
Zitat von Johanes im Beitrag #80Ich wäre, werter Herr @hubersn , in meiner Naivität davon ausgegangen, dass die medizinischen Forscher und Ärzte Zugang zu "harten" Orginaldaten hätten.
Ohne individuelle Einwilligung der Patienten verbietet es Art. 32 der Deklaration von Helsinki. Die Frage ist auch, wie solche Informationen in den Patientendatenregistern abgelegt werden. Und viel grundlegender, ob es solche Register überhaupt gibt. In Deutschland ist das nicht der Fall, in Dänemark, wo man ziemlich entspannt mit dem Thema Datenschutz ist, hingegen schon.
Zitat von Johanes im Beitrag #80 Ich wäre, werter Herr @hubersn , in meiner Naivität davon ausgegangen, dass die medizinischen Forscher und Ärzte Zugang zu "harten" Orginaldaten hätten.
Die meisten relevanten Daten werden ja gar nicht (ausreichend präzise) erfasst. Deshalb muss man in Studien - mit allen damit verbundenen Problemen - windige Annahmen treffen und suboptimale Modelle zugrunde legen. Ein Teilproblem hat Mitforist Emulgator korrekt benannt: schon beim Impfregister wird es international sehr dünn. Und wenn mal sich mal z.B. den CFR pro Land über die Zeit anschaut - ich glaube nicht, dass Delta in Russland zehnmal tödlicher war als in Dänemark, das hängt ganz sicher mit der Testintensität zusammen. Und so hat man eine Menge an bekannten "Confoundern" am Start, die man irgendwie schätzen und berücksichtigen muss. Ein epidemiologischer Albtraum.
Man muss sich nur mal die Studienlage zum Thema "welche Maßnahme bringt was" anschauen. Die Ergebnisse sind "all over the place", da ist die Studienlage bezüglich gesunder Ernährung oder "Gesund durch Sport" geradezu durchsetzt mit harten verifizierten Ergebnissen.
Zitat von Johanes im Beitrag #80 Soweit ich den aktuellen Stand bezüglich Long-Covid verstanden habe, dann lautet die Hypothese "Covid kommt und geht, aber das Immunsystem reagiert nachher wie irre".
Das erstaunliche ist eher, warum reagiert das "Immunsystem wie irre" vor allem bei Beamten, Lehrern und Verwaltungsangestellten. Scheinbar haben die andere Immunsysteme.
Zitat Insbesondere Angriffe auf die Blutadern (Kawasaki-Syndrom, Thromboserisiko) scheinen mir etwas völlig anderes als der Lungenzustand.
Schon, aber darauf kommt es genauso wenig an wie die Frage ob die Erdbebenfrequenz etwas mit dem Klimawandel zu tun haben kann. Hauptsache drauf. Und genauso wie der Klimawandel für die weltweit schwindenden Panda-Lebensräume verantwortlich ist, ist eben Covid schuld an allem und jedem menschlichen Gebrechen, von dem man nicht zu 101% sagen kann, dass es nicht davon kommt. Hauptsache drauf.
Zitat Wobei sich der Stand der Forschung auch monatlich ändert.
Vor allem dann, wenn der Paniklevel wieder sinkt.
Zitat Ich wäre, werter Herr @hubersn , in meiner Naivität davon ausgegangen, dass die medizinischen Forscher und Ärzte Zugang zu "harten" Orginaldaten hätten.
Naja, dazu hat der werte Emulgator schon das nötigste geschrieben. Viel interessanter ist doch eher die Frage, wie man das Grundgesetz aussetzen konnte (und weiter plant auszusetzen), ohne Zugang zu irgendwelchen belastbaren Daten zu haben. Oder noch spannender ist die Frage, wie man den Rechtsstaat einstampfen konnte, ohne auch nur den Versuch zu machen an harte Daten zu kommen.
Zitat von Johanes im Beitrag #80 Soweit ich den aktuellen Stand bezüglich Long-Covid verstanden habe, dann lautet die Hypothese "Covid kommt und geht, aber das Immunsystem reagiert nachher wie irre".
Das erstaunliche ist eher, warum reagiert das "Immunsystem wie irre" vor allem bei Beamten, Lehrern und Verwaltungsangestellten. Scheinbar haben die andere Immunsysteme.
Bei Verwaltungsangestellten und Beamten stelle ich mir Großraumbüros und viel Kontakt unter Kollegen vor und Lehrer haben natürlich Kontakt zu Kindern.
Zitat von LlarianOder noch spannender ist die Frage, wie man den Rechtsstaat einstampfen konnte, ohne auch nur den Versuch zu machen an harte Daten zu kommen.
Ich teile Ihren Befund hier nicht. Der Rechtsstaat ist wegen einiger Dinge angeschlagen, aber er ist noch da.
Obwohl die Varianten in Versuchsszenarien bis Delta härter geworden sind, ist die Fallsterblichkeit bevölkerungsweit massiv gesunken. Aber ja, böse Pharmaindustrie und Ärzte, weil Medien übertreiben und übertrieben haben.
Ich teile Ihren Befund hier nicht. Der Rechtsstaat ist wegen einiger Dinge angeschlagen, aber er ist noch da.
Ab wieviel Prozent geografischer, thematischer und personeller No go-Areas wäre er für dich mehr als nur "angeschlagen"?
___________________ Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz “Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg "Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad
Zitat von Llarian im Beitrag #83Viel interessanter ist doch eher die Frage, wie man das Grundgesetz aussetzen konnte (und weiter plant auszusetzen),
Man hat Abwägungen getroffen (wie man es bei Gesetzen ja stets tut - kein Grundrecht ist schrankenlos weil stets mit anderen konkurrierend (außer "Menschenwürde" natürlich, das ist hinreichend unbestimmt)) und einzelne grundgesetzlich garantierte Freiheiten wegen anderer grundgesetzlich garantierter Dinge temporär leicht eingeschränkt. Von Aussetzung kann keine Rede sein.
Zitat ohne Zugang zu irgendwelchen belastbaren Daten zu haben.
Zu Zeiten von Wildtyp/Alpha/Delta hatte man reichlich belastbare Daten, und viele der Maßnahmen waren zwar in ihrer genauen Auswirkung unbekannt, aber allein aus Gründen der Logik klar zielführend. Z.B. Maskenpflicht und Abstandsregeln im öffentlichen Raum. Oder die Kontaktnachverfolgung. Oder die Quarantänepflichten. Ob man die Abwägungen im Einzelfall jetzt teilt, bleibt dahingestellt, aber vom Fehlen "irgendwelcher belastbarer Daten" zu reden ist schon ein gutes Stück Realitätsverweigerung, nur weil einem die Daten nicht passen.
Zitat Oder noch spannender ist die Frage, wie man den Rechtsstaat einstampfen konnte, ohne auch nur den Versuch zu machen an harte Daten zu kommen.
Der Rechtsstaat wurde nicht eingestampft, im März 2020 konnte man logischerweise nicht erst mit dem großen Feldversuch starten welche Maßnahmen genau wie sich auswirken, und am meisten Kritik hat dubioserweise die Impfung abbekommen, obwohl man da wirklich jede Menge harter Daten hatte und hat.
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