Von ganz wenigen Menschen abgesehen (ein paar wenige Prozent) gibt es keine "mündigen Bürger", keine "aufgeklärten Menschen" und kein "kritisches Denken". Wir reden von der MENSCHHEIT. Es gibt nur das Gleichgewicht des Schreckens aus hoffentlich halbwegs gleichverteilten Lügen, Propaganda und Filterblasen, so dass sich der Irsinn von links, rechts, oben, unten, vorn und hinten bestenfalls gegenseitig aufhebt.
Oh Mann, wenn ich nicht so viel zu tun hätte, dass mein Kopf pfeift, müsste ich wirklich mal diesen Artikel schreiben...
___________________ Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz “Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg "Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad
Zitat von Johanes im Beitrag #50 Letztlich ist es skepsis gegenüber den einfachen Leuten. Man glaubt, dass man diese vor Fake News schützen muss, weil sie selbst unkritisch denken.
Seit sich Journalisten als Volkserzieher betrachten ist dem so. Und die Sicht von linker Politik war das schon immer.
Zitat Das Kernproblem ist aber das unkritische Denken. Das wird man durch Verbote ja nicht los.
Wieso soll das ein Problem sein? Ich kann in all den kritischen Denkern aus Politik, Journaille oder Kulturschafffenden und Künstlern nicht erkennen, dass die zu besseren Ergebnissen kommen, weil sie anderen Demagogen nachlaufen.
Zitat von Llarian im Beitrag #52Ich kann in all den kritischen Denkern aus Politik, Journaille oder Kulturschafffenden und Künstlern nicht erkennen, dass die zu besseren Ergebnissen kommen, weil sie anderen Demagogen nachlaufen.
Das ist polemisch richtig.
Interpretiert man die Aussage etwas anders, dann ist es ein Missverständnis.
Natürlich sollte niemand die Meinung einer anderen Person einfach so übernehmen und sich dann als besonders "kritischer Denker" vorkommen.
Um zu antworten: es ist aber keinen Deut besser, wenn jemand dann auf Twitter z. B. Donald Trump folgt und dessen Aussagen wie Sprüche eines Orakels folgt. Egal wie man zu der Person Trumps, seiner Politik oder das, was die Kontroverse um ihn in einem größere Kontext bedeutet, steht, bleibt er doch ein fehlbarer Mensch.
Grade viele Aussagen, die er zur Wirtschaftspolitik gemacht hat, waren, soweit ich mich erinnere, vor einigen Jahren unter Liberalen noch ziemliches Tabu und den Konservativen mag die Schärfe nicht gefallen. Um nur das Offensichtliche zu nennen: Den eigenen Vorteil in Verhandlungen zu suchen, das mögen auch andere Staatsgebilde tun und das mag an sich nicht verwerflich sein, aber explizit und lautstark auf den Marktplatz zu rufen, dass nur das eigene Wohl einem wichtig ist, das ist noch mal was komplett anderes. Ich glaube auch nicht, dass das die hohe Kunst der Verhandlungsführung sein kann.
Analoges gilt natürlich auch für andere Medienkanäle.
14.04.2022: Steinmeier ist in Kiew nicht willkommen 16.04.: Twitter darf nicht von Elon Musk übernommen werden (to be continued)
Zitat Elon Musk tweeted “Love Me Tender” today. What does this mean? Sounds like Mr. Musk will bypass the board and invite the shareholders directly to sell (tender) their stock to him at a premium so they’ll make a shitload of money. Sounds like Plan B.
Zitat von Johanes im Beitrag #54 Natürlich sollte niemand die Meinung einer anderen Person einfach so übernehmen und sich dann als besonders "kritischer Denker" vorkommen.
Der Punkt ist ein anderer: Es ist keine besondere oder qualifizierende Eigenschaft sich als besonders "kritisch" zu betrachten. Es entspricht meiner Lebenserfahrung das ganz simplem Menschen, die einfach nur ihren (einfachen) Job machen, abends drei Bier trinken und am Wochenende Party machen, nicht zu schlechteren Ergebnissen kommen als hochstudierte Akademiker, die am Küchentisch bei einem tollen Chianti die Weltprobleme zu lösen suchen. Wo der eine die Meinung des Bild-Reporters übernimmt, nimmt der Intellektuelle dann die Mao Bibel oder das Kapital zur Hand. Das Ergebnis wird dadurch nicht einen Deut besser, im Gegenteil, die einfachen Menschen sind oftmals deutlich schlechter zu fanatisieren als beispielsweise sich selbst als unglaublich kritisch empfindende Studenten. Ich habe deutlich mehr Radikalismus und Menschenverachtung auf studentischen Veranstaltungen erlebt als in einer Arbeiterkneipe.
Zitat Um zu antworten: es ist aber keinen Deut besser, wenn jemand dann auf Twitter z. B. Donald Trump folgt und dessen Aussagen wie Sprüche eines Orakels folgt. Egal wie man zu der Person Trumps, seiner Politik oder das, was die Kontroverse um ihn in einem größere Kontext bedeutet, steht, bleibt er doch ein fehlbarer Mensch.
Mit deutlich besseren Ergebnissen als Mao, Satre oder meinetwegen de Beauvoir. Natürlich ist Trump nur ein Mensch, so wie jede andere Autoritätsfigur der Geschichte. Nur entspricht es eben wieder meiner Erfahrung, dass der Unterschied zwischen "kritischen" und weniger "kritischen" Menschen vor allem darin entsteht welchem Idol sie hinterherlaufen. Und wenns nicht gerade Jesus Christus ist, haben die Idole alle ihre Fehler. Manche ganz gewaltige. Ich würde jedenfalls lieber mit Donald Trump zu Abend essen oder in den Urlaub fahren als mit Stalin, Mao, Castro, Guevara oder wie die anderen Massenmörder alle heißen, denen die "kritischen" Denker so gerne nachlaufen.
Zitat Um nur das Offensichtliche zu nennen: Den eigenen Vorteil in Verhandlungen zu suchen, das mögen auch andere Staatsgebilde tun und das mag an sich nicht verwerflich sein, aber explizit und lautstark auf den Marktplatz zu rufen, dass nur das eigene Wohl einem wichtig ist, das ist noch mal was komplett anderes.
In der Tat. Es ist ehrlich. Eine der sympathischsten Eigenschaften von Donald Trump. Ich kann mit seinem Narzissmus nicht viel anfangen, aber seine Ehrlichkeit war mit seine positivste Eigenschaft.
Zitat Ich glaube auch nicht, dass das die hohe Kunst der Verhandlungsführung sein kann.
Er hat damit nicht gerade kleinen Erfolg gehabt. Ehrlichkeit in der Verhandlungsführung hat einige gewaltige Vorteile, mithin der wichtigste ist, dass der Gegenüber richtig eingeschätzt werden kann. Donald Trump hat aus seinem Herzen nie eine Mördergrube gemacht und das führt am Ende dazu, dass sein Gegenüber haargenau weiß, woran er ist. Das ist eine international extrem unterschätze Eigenschaft. Sehen Sie sich im Vergleich unsere jämmerliche Gestalt von Bundeskanzler an. Ein Mann von großem Wort (andere würden sagen von großem Geschwätz), aber wofür steht er? Was kann ein Putin oder Selenskyj von ihm erwarten? Keiner weiß es. Wenn er an den Verhandlungstisch kommt und große Drohungen ausspricht, dann weiß keiner ob die auch kommen. Umgekehrt erzählt er was von Mäßigung, um sich dann von der deutschen Presse treiben zu lassen doch zuzuschlagen. Das ist totaler Murks, nicht nur kommt es als unehrlich rüber, es führt auch dazu, dass keiner weiß wie die Deutschen reagieren werden. Da ist ein Donald Trump doch ein Segen dagegen. Er sagt klar: Wenn Du das tust, dann werde ich genau das tun. Und tut das dann auch. Donald Trump hat mit seiner Art in einem Jahr mehr für sein Land erreicht als die Nulpe vor ihm in acht Jahren Amtsführung. Und die Nulpe hat dafür den Friedensnobelpreis bekommen. Von Leuten, die sich selber als besonders "kritisch" betrachten.
Zitat Dow Jones Rises, But Netflix Crashes 30% On Earnings; Tesla Earnings Due
The Dow Jones Industrial Average rose 200 points Wednesday, even as Netflix stock crashed more than 30% in early morning trade. Later, Tesla earnings are due out after the close.
Zitat Netflix suffered its first subscriber loss in more than a decade, causing its shares to plunge 25% in extended trading amid concerns that the pioneering streaming service may have already seen its best days.
Zitat von Llarian im Beitrag #56Wo der eine die Meinung des Bild-Reporters übernimmt, nimmt der Intellektuelle dann die Mao Bibel oder das Kapital zur Hand.
Wo jemand immer 1:1 die Meinung einer anderen Person übernimmt, ist er mE nicht "kritisch". Er mag das von sich selbst glauben, aber das träfe dann nicht zu.
Ich weiß aber natürlich, auf was sie anspielen. Das Versagen der selbsterklärt kritischen Intellektuellen, an dem man häufig genug ein völliges Hinterherrennen hinter Autoritäten erkennt.
Zitat von LlarianMit deutlich besseren Ergebnissen als Mao, Satre oder meinetwegen de Beauvoir.
Grade Satre hat meines Erachtens gegenüber der Sowjetunion und später der RAF jegliche kritische Distanz vermissen lassen.
Und er ist damit nicht der Einzige. Überhaupt fiel es vielen Intellektuellen schwer, sich zu einer Verurteilung der Sowjetunion durchzuringen.
Übrigens eine lustige Parallele zu heute, wo es anderen Gruppen schwer zu fallen scheint, den russischen Krieg in der Ukraine klar zu verurteilen. Oder damals beim Thema "War on Terror", wo selbsterklärt kritische Intellektuelle den Terrorismus als eine Art "antikolonialen Akt" uminterpretieren wollten. Das Kapitel China sei mal ausgeklammert.
Manch einer zieht dann die falsche Schlussfolgerung: Wenn die bewussten Leute gar nicht schrill genug den US-Präsidenten verurteilen können (jedenfalls wenn er Republikaner ist), aber ihnen zu Brunai oder Katar kaum was einfällt, dann verteidigt man die USA quasi aus Prinzip.
Dass Trumps Account gesperrt wird, aber man den Account der Taliban nicht sperrt, wirft schon ein gewisses Licht.
14.04.2022: Steinmeier ist in Kiew nicht willkommen 16.04.: Twitter darf nicht von Elon Musk übernommen werden (to be continued)
Zitat von Johanes im Beitrag #58Grade Sartre hat meines Erachtens gegenüber der Sowjetunion und später der RAF jegliche kritische Distanz vermissen lassen.
Bei Sartre zeigt sich eine nicht ganz unwichtige Facette dieser "Trahison des clercs," die uns ja seit 100 Jahren begleitet, seit der Sieg der Bolschewiken den zeitgeistigen Vortänzern im Westen da die Gelegenheit gegeben hat, sich bloßzustellen. Bei Sartre leitet sich das aus seiner grundsätzlichen "existenzialistischen" Einstellung her: zum einen ist das Leben, alle Existenz sinnlos; aber der Mensch kann ohne die Illusion eine Hoffnung nicht weiterleben; es muß also irgendeine Lüge glauben. Und Sartre hat es dann wie Winston Smith geschafft, sich von der Güte dieser Lüge selbst zu überzeugen. Das wirkt bei ihm ausgesprochen schizophren. Die kategorische Abstreitung der Zustände in der UdSSR, die Lager, die Schauprozesse - das war 1949, nachdem in der französischen Presse darüber ausgiebig berichtet wurde (David Rousset im "Figaro") - fußte auf dem Kalkül: wahrscheinlich eine Lüge, aber selbst wenn es so ist, bedeutet das nichts. Der Westen, der Kapitalismus" ist böse, muß abgeschafft werden, es ist völlig gleichgültig, wen ich dabei zu Hilfe rufen. Es kommt nur auf die Geste an, und die muß von maximaler Radikalität sein. Genau diese Haltung hat dann 1961 dazu geführt, daß Sartre mit dem Stalinismus öfentlich gebrochen hat, weil ihm Chruschtschows Tauwetter als Korrumpierung dieses Ideals erschien - und dafür dannn das Lob des Maoismus gesungen. Und das war die Motivlage hinter seiner Unterstützung im Vorwort zu Frantz Fanons "Les damnés de la terre" von 1962, wo er dessen Haltung noch eine Drehung weiter zuspitzt und ziemlich unverhohlen zum Genozid an allen Weißen aufruft.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Um den Punkt Akademiker vs Arbeiter bzw. Intelligenz nicht besser als Nicht-Intelligenz von Llarian aufzugreifen. Der zentrale Punkt ist, dass intelligente Leute sich besser die Welt zurechtbiegen können und damit viel anfälliger sind für allerlei Orwell'sche Problematiken wie Doppeldenk. Einfache Leute teilen da das Problem von Autisten, dass die sich nicht so die wahrgenommene Welt zurechtbiegen können, um etwas total anderes für richtig zu halten. Das ist die Schwäche von Intelligenz, sie erlaubt es besonders gut, sich selbst reinzulegen.
Wenn man genauer hinschaut, stellt man fest, dass dies abhängig von der Fragestellung ist. Ist Abstraktion, sind Daten usw. wichtig, so dürften Akademiker im Vorteil sein. Das zeigt sich z.B. auch in nicht nur wegen den Jobs besseren Gesundheit und Lebenserwartung von Akademikern. Ist hingegen die Erfahrung in der Realität wichtig, so gewinnen die Bild-lesenden Arbeiter und die Akademiker verirren sich leicht in Wolken des Elfenbeinturms (oder nach Jordan Peterson, sie wollen abstrakt die Welt retten, aber im Umfeld unter ihrer Kontrolle leisten sie nichts aka Räumen das Zimmer nicht auf). Und natürlich ist das etwas komplexer, da man vielen Akademikern weder Abstraktion noch Daten anvertrauen kann und andere Arbeiter wiederum doch gar nicht merken, dass etwas nicht zur Lebensrealität passt, wenn sie einfach Nachbeten oder über Emotionen angesprochen werden. Viele Fragen sind auch weit weg vom Alltag. Aber es endet nicht im gleichen Weltverständnis.
Zu dem Wort "kritisch" kann man nur sagen, dass kritisch im Wortsinne natürlich genau zur Erkenntnis führt, sofern die Person entsprechend reflektiert vorgeht. Nur haben natürlich linke Ideologen in Politik und vielen akademischen Bereichen wie viele andere Begriffe umgedeutet, so dass es dort stets genau das Gegenteil bedeutet, nämlich betonkopfartig im Sinne des Narrativs. Aktivisten verstehen kritisch oft auch falsch bzw. in dem Sinne, dass man immer das Gegenteil vom Mainstream vertritt, was dann größtenteils Unsinn produziert.
Echtes kritisches Denken benötigt wahrscheinlich eine statistisch-naturwissenschaftliche Methodik, die sicher viele überfordert und jeden in allen Fragen zeitlich überfordern würde. Daher würde ich vermuten, dass das viele sogar können, aber es an anderer Stelle tun, als Sie das hier von ihnen erwarten. Die negative Diagnose hier erinnert mich an Kollegen bei der Klausurkorrektur an der Uni, die Studenten immer für die letzten I.... gehalten haben, weil die in der Klausur viel Unsinn fabriziert haben. Aber das ignoriert, dass einige davon in anderen Bereichen absolut top sind und die Verachtung eigentlich nicht gerechtfertigt ist.
Zurück zum Thema: Elon Musk sagt den Elfenbeinturmwolken den Kampf an. Und selbst wenn er an der Übernahme scheitert, so wird er einige Leute mehr erreicht und Augen geöffnet haben. Auf der politisch-kulturellen Ebene ist er wohl einer der Helden unserer Zeit.
In vielen anderen technischen Bereichen macht er auch viel Zweifelhaftes, v.a. die stets mangelnde Safety geht mir auf den Keks, aber das ist ein anderes Thema.
Zitat von Defense News, Apr 20, 2022SpaceX shut down a Russian electromagnetic warfare attack in Ukraine last month — and the Pentagon is taking notes
Russia’s halting efforts to conduct electromagnetic warfare in Ukraine show how important it is to quickly respond, and immediately shut down, such attacks, Pentagon experts said Wednesday.
But the U.S. needs to get much better at its own EW rapid response, they said during the C4ISRNET Conference Wednesday — and can learn a lot from how the private sector has handled these situations.
Dave Tremper, director of electronic warfare for the Office of the Secretary of Defense, pointed to SpaceX’s ability last month to swiftly stymie a Russian effort to jam its Starlink satellite broadband service, which was keeping Ukraine connected to the Internet. SpaceX founder Elon Musk steered thousands of Starlink terminals to Ukraine after an official sent him a tweet asking for help keeping the besieged country online.
“The next day [after reports about the Russian jamming effort hit the media], Starlink had slung a line of code and fixed it,” Tremper said. “And suddenly that [Russian jamming attack] was not effective anymore. From [the] EW technologist’s perspective, that is fantastic … and how they did that was eye-watering to me.”
The government, on the other hand, has a “significant timeline to make those types of corrections” as it muddles through analyses of what happened, decides how to fix it and gets a contract in place for the fix.
“We need to be able to have that agility,” Tremper said. “We need to be able to change our electromagnetic posture to be able to change, very dynamically, what we’re trying to do without losing capability along the way.”
Zitat von zwerg im Beitrag #60Zu dem Wort "kritisch" kann man nur sagen, dass kritisch im Wortsinne natürlich genau zur Erkenntnis führt, sofern die Person entsprechend reflektiert vorgeht.
Ist das nicht eher Skepsis? Kritik ist, wenn man ein Sache an bestimmten Maßstäben mißt. Die Maßstäbe können auch subjektiv sein, etwa das ästhetische Empfinden eines Kunstkritikers. Der Begriff kommt von Unterscheidung oder Trennung, also "Gutes ins Kröpfchen, schlechtes ins Töpfchen". Skepsis ist, wenn man Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt prüft.
Bei den marxistisch Inspirierten ist Kritik oder kritisches Denken im Grunde nicht ganz fremd zur Urbedeutung sozusagen ein "Einsortieren" der Dinge nach Klassenstandpunkt. Mit kritischem Denken ist also nicht ein skeptisches Denken gemeint, das womöglich sogar mal die Grundlagen der marxistischen Theorie verwerfen könnte, sondern ein Bekritteln oder Auszeichnen von Institutionen oder Gebräuchen als fort- oder rückschrittlich.
Zitat von zwerg im Beitrag #60Nur haben natürlich linke Ideologen in Politik und vielen akademischen Bereichen wie viele andere Begriffe umgedeutet, so dass es dort stets genau das Gegenteil bedeutet, nämlich betonkopfartig im Sinne des Narrativs. Aktivisten verstehen kritisch oft auch falsch bzw. in dem Sinne, dass man immer das Gegenteil vom Mainstream vertritt, was dann größtenteils Unsinn produziert.
Wie gesagt, ist die Umdeutung des Begriffs Kritik gar nicht so arg. Es stimmt zwar, daß linke Ideologen Begriffe umgedeutet haben. Oft besteht diese Umdeutung aber mit der Etikettierung der Sachen nach Klassenstandpunkt, also der Kritik. Beispielsweise ist der Begriff Ideologie zunächst Wertneutral im Sinne von Weltanschauung. Marxisten benutzen das Wort aber abwertend, weil sie selber ihre Vorstellungen ja für eine wissenschaftliche Weltanschauung halten, die damit inhaltlich eindeutig sei, und alle anderen Weltanschauungen daher mit einem abwertenden Etikett versehen werden müssen: Ideologie. Ähnliches geschieht mit vielen anderen Begriffen.
Für "Argumentationen" in einer Blase ist das ganz toll. Dann finden Sätze wie "Ideologien sind schlecht" Zustimmung. Allerdings ist dieser Satz in diesem Weltbild, das den Begriff "Ideologie" schon nicht mehr wertneutral denken kann, eine Tautologie. Bei der politischen Stimmungsmache ist das aber gerade willkommen. Da benutzt man gerne Selbstverständlichkeiten oder Tautologien, um den Zuhöhrern zu suggerieren, man würde auf vernünftigen Grundlagen argumentieren. Nach der Selbstverständlichkeit kommt dann ein Gedankensprung zum politischen Anliegen.
Sehr viele Menschen haben Schwierigkeiten, mit Gedankensprüngen umzugehen. Da fehlt die Skepsis und das rigorose Denken. Eher denkt man "habe ich nicht verstanden, aber der Anfang enthielt was richtiges. Also wird der Rest auch richtig sein."
Zitat Elon Musk has secured $46.5bn (£35.6bn) in financing to fund a possible hostile bid for Twitter and is putting up $21bn of his own money as part of the package.
On top of that equity, Musk is raising a further $12.5bn for the offer via a margin loan secured against his shares in Tesla, the electric carmaker that he runs as CEO. Morgan Stanley, the US investment bank, is leading a group of financial institutions providing $13bn in debt financing.
The funding commitments were outlined in a filing on Thursday with the US financial watchdog, the Securities and Exchange Commission. The document confirmed that the world’s richest man was “exploring whether to commence a tender offer” for the shares in Twitter he does not hold. Musk already owns 9.2% of the social media platform and announced a $54.20-per-share bid last week.
Zitat Barbarians at the Gate: The Fall of RJR Nabisco is a 1989 book about the leveraged buyout (LBO) of RJR Nabisco, written by investigative journalists Bryan Burrough and John Helyar. The book is based upon a series of articles written by the authors for The Wall Street Journal.[1] The book was made into a 1993 made-for-TV movie by HBO, also called Barbarians at the Gate. The book centers on F. Ross Johnson, the CEO of RJR Nabisco, who planned to buy out the rest of the Nabisco shareholders.
After Kravis and Johnson are unable to reconcile their differences, a bidding war took place which Johnson would eventually lose. The unfortunate side effect of the augmented buyout price to the shareholders was the creation of a worrying level of debt for the company.
The title of the book comes from a statement by Forstmann, in which he called Kravis' money "phoney junk bond crap" and declares him and his cousin as "real people with real money," also stating that to stop raiders like Kravis: "We need to push the barbarians back from the city gates."
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
WSJ: Twitter Re-Examines Elon Musk’s Bid, May Be More Receptive to a Deal
Zitat wsj.com WSJ News Exclusive | Twitter Re-Examines Elon Musk’s Bid, May Be More Receptive to a Deal Twitter is taking a fresh look at the offer and is more likely than before to seek to negotiate, people familiar with the matter said.
Zitat WSJ NEWS EXCLUSIVE DEALS Twitter, Elon Musk Are in Talks to Strike a Deal Turn of events comes days after the billionaire unveiled his $43 billion bid for the social-media company
Zitat Exclusive-Twitter set to accept Musk's $43 billion offer - sources
NEW YORK (Reuters) -Twitter Inc is poised to agree a sale to Elon Musk for around $43 billion in cash, the price the chief executive of Tesla Inc has called his "best and final" offer for the social media company, people familiar with the matter said.
Twitter may announce the $54.20-per-share deal later on Monday once its board has met to recommend the transaction to Twitter shareholders, the sources said. It is always possible that the deal collapses at the last minute, the sources added.
Ein etabliertes Twitter im Verbund mit Starlink könnte eine interessante Kombination für eine weltweite, zensurfreie Plattform geben. Da hätte auch eine EU-Zensurbehörde keinen Durchgriff mehr (die könnten höchstens versuchen, Starlink-Verträge zu verfolgen oder die Antennen zu verbieten). Das einzig Unangenehme wäre, dass auch diese Plattform an einem Unternehmen hinge, dessen künftige Ausrichtung schwer vorherzusagen ist.
Zitat Elon Musk struck a deal on Monday to buy Twitter for roughly $44 billion, in a victory by the world’s richest man to take over the influential social network frequented by world leaders, celebrities and cultural trendsetters.
Twitter agreed to sell itself to Mr. Musk for $54.20 a share, a 38 percent premium over the company’s share price this month before he revealed he was the firm’s single largest shareholder. It would be the largest deal to take a company private — something Mr. Musk has said he will do with Twitter — in at least two decades, according to data compiled by Dealogic.
“Free speech is the bedrock of a functioning democracy, and Twitter is the digital town square where matters vital to the future of humanity are debated,” Mr. Musk said in a statement announcing the deal. He said he wanted “to make Twitter better than ever.”
Glückwunsch an Mask, auch wenn ich den Sachverhalt und seine Konsequenzen noch nicht vollständig erfasse.
14.04.2022: Steinmeier ist in Kiew nicht willkommen 16.04.: Twitter darf nicht von Elon Musk übernommen werden 24.04.22, Endlich, EU kämpft gegen Haß im Netz (to be continued)
Ganz schlicht. Elon Musk ist jetzt alleiniger Herr der Firma, der Marke, des Konzerns. Er kann also die Richtlinien bestimmen (im Rahmen der Kartellgesetze, versteht sich; Twitter hat ja versucht, da eine Verfügung in Sachen "Interessenkonflikt" zu erwirken, die aber abgewiesen worden ist, weil er da nur sein Eigenkapital eingesetzt hat & nicht seine Firmenanteile). Musk hat oft betont, daß es ihm um Meinungsfreiheit geht & daß ihm die Sperrpolitik von Twitter ein massiver Dorn im Auge ist. Der Dienst kann jetzt nach seinen Vorstellungen geleitet werden; der Aufsichtsrat, das Board, ist außen vor.
Heute abend (bzw. heute mittag nach Ortzeit) hat er ja schon das hier mitgeteilt.
Zitat Elon Musk @elonmusk
I hope that even my worst critics remain on Twitter, because that is what free speech means
Ich gehe davon aus, daß er als erstes das Konto des bösen Orangenmanns entsperren läßt. Apropos: auf Twitter trendet seit Tagen heftig der Satz "Wenn EM Twtr kauft, melde ich mich ab!" - das ist das neue "Wenn Trump gewählt wird, wandere ich nach Kanada aus!"
Ein ganz gemeiner Aspekt ist jetzt, daß all die Linken, die Aufreger jetzt als diejenigen dastehen, denen es eben NICHT um Meinungsfreiheit geht, sondern nur darum, anderen unpassende Meinungen zu verbieten. Genau deswegen springen die jetzt mit Lichtgeschwindigkeit im Dreieck.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Martin im Beitrag #70Ein etabliertes Twitter im Verbund mit Starlink könnte eine interessante Kombination für eine weltweite, zensurfreie Plattform geben.
Solange kein allgemeines Crypto-/VPN-Verbot existiert, ist Starlink in diesem Zusammenhang irrelevant, weil dann "irgendein Internet-Anschluss" völlig ausreichend ist für Zensurfreiheit.
Wenn es ein allgemeines Crypto-/VPN-Verbot gibt, wird es auch ein Starlink-Verbot geben und es ist eh Game Over für irgendeine Art von Freiheit.
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