Starving the beast war ja der Wahlspruch der Republikaner in den 1990ern. Diese haben zwar durch ihre Politik Clinton dazugezwungen den Haushalt zu sanieren (den dann Bush wiederum ruiniert hat), aber dies geschah nicht durch Steuersenkung auf Pump sondern daß man im Kongress das Budgetrecht entsprechend aggressiv eingesetzt hat. Dies ist in unserem System parlamentarischer Regierung aber nicht zu erwarten.
Zitat von lois janeKatastrophale Staatsverschuldung haben wir schon länger, und dennoch wurden Steuern schon öfters gesenkt.
Ist das eigentlich wirklich so? Gab es jemals signifikante, echte Steuersenkungen? Klar, Steuersätze wurden schonmal gesenkt und auch Freibeträge erhöht (oft auf Betreiben des Verfassungsgerichtes), aber war das jemals mehr als ein unzureichender Ausgleich für die kalte Progression? Und falls es das war, war es mehr als eine Umschichtung z.B. von direkten zu indirekten Steuern oder hin zu Abgaben?
Zitat von lois janeKatastrophale Staatsverschuldung haben wir schon länger, und dennoch wurden Steuern schon öfters gesenkt.
Sehen Sie, gar nicht so schlimm. Auf einmal mehr käm's nun auch nicht mehr an! Ja, so könnte man die Politik der FDP auch rechtfertigen. Mein Bestreben war es jedoch, zu zeigen, daß man wegen einer Steuersenkung die Hoffnung auf solide Staatsfinanzen nicht aufgeben muß. Schade, daß Ihnen das nicht eingeleuchtet hat.
Zitat von lois janeUnd ich für meinen Teil bin ja auch an einer solchen Steuersenkung an sich nicht interessiert - der Staat nimmt nicht zu viel Steuern ein - sondern an einem soliden, nachhaltigen Haushalt.
Insofern halte ich diese Methode weder für erfolgsversprechend noch für moralisch in Ordnung.
"ich für meinen Teil bin nicht interessiert" => "moralisch nicht in Ordnung" Nanu?
Es gab wohl mal Zeiten, in denen man so etwas Dekadenz nannte.
Hannover - Margot Käßmann gerät massiv unter Druck: Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung soll die Bischöfin am vergangenen Samstag betrunken mit ihrem Dienstwagen gefahren sein und dabei in Hannover eine rote Ampel überquert haben. Wie das Blatt berichtet, stoppten Streifenpolizisten die höchste Würdenträgerin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegen 23 Uhr in der Innenstadt von Hannover. Bei der Kontrolle hätten die Beamten Alkohol gerochen und Käßmann daraufhin einem Atemalkoholtest unterzogen. Das Ergebnis lag laut "Bild"-Zeitung bei etwa 1,3 Promille, einer Kirchensprecherin zufolge bei 1,1.
Kläßmanns Statement muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Sie lässt sich also tatsächlich dazu herab, wie jeder andere Bürger auch behandelt zu werden, wer hätte das bei so einer Elitehistorikerin schon erwartet:
"Ich bin über mich selbst erschrocken, dass ich einen so schlimmen Fehler gemacht habe", zitiert die "Bild"-Zeitung die EKD-Ratsvorsitzende. "Mir ist bewusst, wie gefährlich und unverantwortlich Alkohol am Steuer ist. Den rechtlichen Konsequenzen werde ich mich selbstverständlich stellen."
Was genau muss eigentlich noch passieren, damit sie endlich aus diesem Amt entfernt wird?
Zitat von lois janeKatastrophale Staatsverschuldung haben wir schon länger, und dennoch wurden Steuern schon öfters gesenkt.
Sehen Sie, gar nicht so schlimm. Auf einmal mehr käm's nun auch nicht mehr an! Ja, so könnte man die Politik der FDP auch rechtfertigen. Mein Bestreben war es jedoch, zu zeigen, daß man wegen einer Steuersenkung die Hoffnung auf solide Staatsfinanzen nicht aufgeben muß. Schade, daß Ihnen das nicht eingeleuchtet hat.
Zitat von lois janeUnd ich für meinen Teil bin ja auch an einer solchen Steuersenkung an sich nicht interessiert - der Staat nimmt nicht zu viel Steuern ein - sondern an einem soliden, nachhaltigen Haushalt. Insofern halte ich diese Methode weder für erfolgsversprechend noch für moralisch in Ordnung.
"ich für meinen Teil bin nicht interessiert" => "moralisch nicht in Ordnung" Nanu? Herzliche Grüße, Kallias
Nur weil es bisher nochmal gut gegangen ist, heißt das nicht, daß man mit der gleichen Verantwortungslosigkeit weitermachen sollte.
Nur weil man ein paar mal sturzbetrunken aber unfallfrei mit dem Auto heimfuhr, heißt es nicht das man es weiter machen sollte.
Wobei allerdings bei den Alkoholfahrten nur die Wahrscheinlichkeit steigt, daß es diesmal kracht (muß aber nicht!) - bei der Staatsverschuldung schaufelt man das Loch objektiv immer tiefer und tiefer!
Und ja, ich finde es moralisch nicht in Ordnung mit dem Staat, der auch meiner ist, Glückspiel zu treiben, wie die F.D.P. es tut.
Zitat von lois janeUnd ja, ich finde es moralisch nicht in Ordnung mit dem Staat, der auch meiner ist, Glückspiel zu treiben, wie die F.D.P. es tut.
Steuersenkungen sind fast immer legitim und moralisch geboten: weil sie das Maß der Gewalt verringern, dem die Gesellschaft unterworfen wird. (Eine Ausnahme wäre der Verteidigungsfall.) Steuersenkungen setzen folglich einfach nur die Staatsausgaben ins Unrecht. Glücksspieler sind jene, die an diesen Ausgaben festhalten, nicht jene, die den Bürgern etwas mehr von ihrem Einkommen lassen wollen.
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