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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 101 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

11.03.2010 23:46
#101 Spengler und Marx Antworten

Zitat von lois jane
Und Spengler & Konsorten sind doch heutzutage eher Kuriositäten. (Ja, und Marx auch!)


Als Kuriosität würde ich weder Spengler noch Marx bezeichnen; und der Begriff "Konsorten" erscheint mir in diesem Kontext ganz abwegig (Wen meinen Sie übrigens?).

Beide hatten bekanntlich nicht nur eine große Wirkung, wenn auch die von Marx natürlich ungleich größer war (und ist) als die von Spengler. Sondern beide waren auf ihre Art auch scharfsinnige Denker, und beide konnten - was einen wesentlichen Teil ihre Erfolgs ausmacht - glänzend schreiben.

Beide versprachen das, was Wissenschaft nicht leisten kann, nämlich hinter dem weitgehend nicht deterministischen Ablauf der Geschichte einfache Gesetzmäßigkeiten zu erkennen.

Marx hat das in einer Weise betrieben - nämlich mit nur rudimentären Kenntnissen der Geschichte; er wußte ja fast nichts - die es rechtfertigt, ihn als Scharlatan zu bezeichnen; so wie er und Freund Engels in den diversesten Wissenschaften dilettierten, bis hin zu den Naturwissenschaften.

Spengler war hingegen studierter Historiker und kannte sein Material. Ein Scharlatan war er nicht; nur einer der vielen Theoretiker, die versuchen, das zu leisten, was ihr Stoff nun einmal nicht hergibt.

Eine Parallele zu den gegenwärtigen Klimatheorien erscheint mir übrigens nicht abwegig.

Herzlich, Zettel

Ungelt ( gelöscht )
Beiträge:

12.03.2010 02:04
#102 RE: Eine Bemerkung von Helmut Schmidt Antworten

Zitat von lois jane
Nun gut, ich versuche es nochmal. Die einzig abwegige Aussage in der Sache ist aber die von Herrn Schmidt.
Wenn Herr Schmidt meint, die Deutschen hättten eine Veranlagung zu irgendetwas, dann ist er dadurch mitbetroffen.
Meint er eine Veranlagung zum Antisemitismus, zum Töten oder dazu spinnerten Ideen nachzujagen - letzteres haben ja hier einige so heraus interpretetiert.
Und nehme ich letztere Variante, dann hätte Herr Schmidt eine national-genetische Veranlagung dazu, spinnertten Ideen nachzujagen.
Das könnte man nun fast bestätigt sehen bei obiger Äußerung - schließlich folgt er hier dem schon früher unheilvollen Biologismus - aber die Schmidt'sche Gesamtbilanz spricht doch dagegen.
Allerdings, wenn Schmidt nun recht haben sollte und die Deutschen wirklich genetisch bedingt spinnerten Ideen nachjagen, dann auch er und dann ist die Wahrscheinlichkeit, daß seine Aussage selbst eine spinnerte Idee ist doch nicht ganz unbeträchtlich.
Kurz gesagt: wenn er recht hat, spinnt er! Und das ist für ihn nun "dumm".


Sie meinen wirklich ernsthaft, daß wenn sich unser erhemaliger Bundeskanzer fragt, ob die Deutschen nicht verführbarer als andere Nationen sind, dies dem berühmten Kreter-Paradoxon auch nur annähernd entspricht? Daß man es einfach als "Rassismus", "Spinnerei" und "Dummheit" abqualifizieren kann? Ist das nicht ein wenig arrogant?

Ich weiß es wirklich nicht, ob Herr Schmidt in diesem Punkt recht hat. Und ich akzeptiere gerne jedes sachliche Argument, um meine Meinung in diesem Punkt möglicherweise genauer oder neu zu bestimmen. Auch wenn wir hier, wie bei Fragestellungen dieser Art üblich, vermutlich nie zu einer endgültigen und eindeutigen Antwort kommen werden.

Sie aber kennen die Antwort offenbar schon lange. Nicht der geringste Zweifel ist Ihren Worten anzumerken, umso mehr Raum können Sie der Verunglimpfung des H.Schmidt widmen. Diese Art der "Argumentation" entspricht leider genau dem in linken Kreisen üblichen Muster - nicht die Aussage selbst ist zu hinterfragen, nein, der Träger einer unbequemen Meinung muß der Lächerlichkeit preisgegeben werden. Oder, z.B. mit dem Hinweis auf Rassismus, dämonisiert werden. So sorgt man auch gruppendynamisch dafür, daß "die Reihen fest geschlossen" bleiben.

Auf diese Weise tragen Sie aber leider dazu bei, der von Herrn Schmidt formulierten Befürchtung noch mehr Gewicht zu verleihen. Zweifel zu haben und diese offen zu äußern, ist das beste Mittel gegen "Endlösungen" aller Art. Keine Zweifel zu haben, selbst bei solchen schwierigen Fragestellungen nicht - das ist die eigentlich gefährliche Spinnerei und Dummheit. Und ein deutliches Zeichen dafür, zu den "Verführten" zu gehören, die ein eigenständiges Denken einer vorfabrizierten Idee geopfert haben.

Es tut mir leid, Ihnen in dieser Deutlichkeit antworten zu müssen. Ich tue es auch deswegen, weil ich Herrn Schmidt sehr schätze und er sich hier gegenüber Ihren Angriffen wohl nicht selber zur Wehr setzen wird.

Mit freundlichen Grüßen, Ungelt

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