Mir gefällt der Artikel von Herrn Posener nicht, da hier etwas verallgemeinert wird, was sich so sicher nicht verallgemeinern läßt. Ich habe den Eindruck hier wird aus der Ferne ein Abriß von 40 Jahren DDR-Schule vermischt mit Sowjet-Pädagogik, erlesen oder erdacht, wiedergegeben. Wer aber diese DDR-Schule selber durchlaufen hat, kann ein anderes Bild von den Lehrern zeichnen.
Unbestritten, daß DDR-Schulsystem war in ganzer Breite zur Bildung entwickelter sozialistischer Persönlichkeiten angetreten und hat dieses Ziel mit derber ideologischer Härte durchgesetzt. Daraus aber abzuleiten die Lehrer standen in Gänze begeistert dahinter, halte ich für falsch. Weniger als die Hälfte der Lehrerschaft war zum Beispiel Mitglied der Partei und mußte oft auf Linie getrimmt werden, wenn sie sich kritisch zu verschiedenen Dingen äußerten. Ich selber habe einige Fälle von Strafversetzung oder Entlassung aus dem Schuldienst, wegen politisch unkorrektem Verhaltens, während meiner Schulzeit erlebt. Die Lehrerschaft war fast genauso inhomogen, wie die restliche Bevölkerung der DDR. Viele fachlich gute Lehrer versuchten aus der vertrackten Situation das beste rauszuholen und scheuten sich auch nicht, mit den Schülern über verschiedene Probleme zu diskutieren. Das in der DDR-Schule nur gepaukt und nicht kritisch gedacht wurde, kann ich nicht bestätigen. Wer allerdings gegen das politische System aufbegehrte, wurde hart angefasst, egal ob Schüler oder Lehrer.
Ein anderes Problem ist die Nachwendezeit, wo dann meine Frau voll im Schuldienst an verschiedenen Schulen stand. Hier im Osten gab es viele ehemals systemtreue Lehrer und besonders Lehrerinnen, die mit Übereifer und Überstrenge, sowohl gegen Schüler, als auch gegen Kollegen und Kolleginnen, versuchten sich ein neues Profil zu geben, aus Angst doch noch für Vergangenes in die Schuld genommen zu werden.
Beste Grüße B.
---------------------------------------------------- Bibliotheken sind eine gefährliche Brutstätte des Geistes
Zitat von BibliothekarUnbestritten, daß DDR-Schulsystem war in ganzer Breite zur Bildung entwickelter sozialistischer Persönlichkeiten angetreten und hat dieses Ziel mit derber ideologischer Härte durchgesetzt.
Hat es das, lieber Bibliothekar? Ich weiß nicht genau, was mit der "entiwckelten sozialistischen Persönlichkeit" gemeint war; jedenfalls aber doch eine Persönlichkeit.
Aber wurde das Persönliche, also das Individuelle, wirklich gefördert? Mein Eindruck ist, daß das Ziel die Ausbildung von perfekt funktionierenden Untertanen war, die sich jeder staatlichen Anordnung widerspruchslos fügten. Ich kenne das natürlich nicht aus eigener Erfahrung und lasse mich deshalb gern korrigieren. Aber wurde denn gefördert, sich eine eigene Meinung zu bilden, sich von anderen zu unterscheiden, sich darüber klar zu werden, was man selbst will? Ich kann mir das nicht vorstellen; Beispiele würden mich also sehr interessieren.
Zitat von BibliothekarDaraus aber abzuleiten die Lehrer standen in Gänze begeistert dahinter, halte ich für falsch. Weniger als die Hälfte der Lehrerschaft war zum Beispiel Mitglied der Partei und mußte oft auf Linie getrimmt werden, wenn sie sich kritisch zu verschiedenen Dingen äußerten. Ich selber habe einige Fälle von Strafversetzung oder Entlassung aus dem Schuldienst, wegen politisch unkorrektem Verhaltens, während meiner Schulzeit erlebt.
Aber spricht das, lieber Bibliothekar, nicht gerade dafür, daß das Ziel der Parteiführung der angepaßte, ideologisch auf Linie liegende Lehrer war?
In jedem System gibt es Menschen, die sich nicht fügen; zum Glück. Aber das System in der DDR war doch, soweit ich das beurteilen kann, darauf ausgereichtet, daß sie sich fügen. Und diejenigen, von denen Posener schreibt - die also auch nach der Wende offenbar so unterrichten wie in der DDR - dürften zu denjenigen gehören, die damals mit dem System einverstanden gewesen waren.
Zitat von BibliothekarDas in der DDR-Schule nur gepaukt und nicht kritisch gedacht wurde, kann ich nicht bestätigen.
Pest oder Cholera - das klassische Dilemma. Als ich Poseners Artikel gelesen habe, kamen mir ähnliche Gedanken wie Ihnen. Wobei es wohl schon so sein wird, daß er einige Extremfälle herausstellt, der Normalfall wird weniger krass aussehen. Genau wie auch die Kuschelpädagogik selten extrem gelebt wird.
Aber die Extreme ließen sich besser aushalten, wenn die "vernünftige" Pädagogik dazwischen besser präsent wäre und man sich nicht darauf verlassen müßte, daß viele Lehrer von selber einen eher ausgeglichenen Kurs wählen.
Zitat von BibliothekarDas in der DDR-Schule nur gepaukt und nicht kritisch gedacht wurde, kann ich nicht bestätigen.
War aber das kritische Denken ein Lernziel?
Diese Mischung aus dumpfer Parteipropaganda und der überall sichtbaren sozialistischen Realität befeuerte (in der CSSR zumindest) das kritische Denken der Jugend mehr, als jedes diesbezügliche Lernziel. Wenn die "Rudé Právo" von bahnbrechenden Erfolgen des Sozialismus berichtete, sie aber im Laden kein Toilettenpapier bekommen konnten, machte das ganz automatisch nachdenklich.
Gute Lehrer, ich verehre einige davon immer noch sehr, konnten deren Position auch dann gut vermitteln, wenn sie nicht offen kommunizierten konnten. U.A. auch durch die Lücken, die in dem "erwartbaren Redeschwall und Erwartungsdruck" offengelassen wurden. Eine "Nichtinformation" ist ja in bestimmten Situationen auch eine Information. Das ist der Nachteil von Sprachregelungen ;-)
Zitat von UngeltDiese Mischung aus dumpfer Parteipropaganda und der überall sichtbaren sozialistischen Realität befeuerte (in der CSSR zumindest) das kritische Denken der Jugend mehr, als jedes diesbezügliche Lernziel.
Da habe ich meine Zweifel. Natürlich war den Meisten klar, daß die praktische Umsetzung des Sozialismus nicht den Propaganda-Behauptungen entsprach. Aber das bedeutete in der Regel ja nicht, daß man deswegen an den ideologischen Grundlagen zweifelte.
Zumindestens für die ehemaligen DDR-Bürger muß man wohl sagen, daß sozialistische Grundüberzeugungen (nicht nur bei den Älteren) deutlich verbreiteter sind als im Westen (wo es ja auch genug linke Lehrer gibt). Bei vielen ist wohl insgesamt hängen geblieben, daß Sozialismus eigentlich ganz gut sei - wenn man ihn nur "richtig" macht.
Zitat Gute Lehrer, ich verehre einige davon immer noch sehr, konnten deren Position auch dann gut vermitteln, wenn sie nicht offen kommunizierten konnten.
Und schlechte Lehrer können offenbar auch heute kommunizieren, daß die DDR eigentlich gut war und der Kapitalismus böse sei - ohne mit den Dienstvorschriften zu kollidieren.
Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen in der DDR-Schule, kann ich die Erfahrungen von Bibliothekar im Wesentlichen bestätigen. Auch war es überhaupt nicht so, dass Lehrer in den Achtzigerjahren nur aus „zuverlässigen Familien“ ausgewählt wurden. Im Gegenteil, der Lehrerberuf war unbeliebt, Abiturienten mussten in den Lehrerberuf „gelenkt“ (wie es damals genannt wurde) werden. Wer sich als Junge für ein pädagogisches Studium verpflichtet hatte, brauchte z.B. keinen regulären Armeedienst zu leisten. Bei den Diplomstudiengängen in den Naturwissenschaften war es so, dass in den ersten Semestern eine ziemlich radikale Auslese durch sehr hohe Leistungsanforderung betrieben wurde. Wer da nicht bestehen konnte, wurde dann für gewöhnlich als Lehrer ausgebildet (habe ich selbst an der Universität Jena so erlebt, ist also eine triviale Beobachtung – auch wenn es heute in akademischen Schriften anders stehen mag). Man muss im DDR-Schulsystem zwischen Anspruch und Realität unterscheiden. Der Anspruch staatlicherseits war natürlich die Erziehung von Untertanen – ganz klar. In der Realität gab es dann eine große Bandbreite (wie Bibliothekar schrieb). Da gab es dann die Karrieristen, die skrupellos die Kinder auf „sozialistische Persönlichkeit“ getrimmt haben. Es gab die „Braven“, die nichts gemerkt haben, die haben halt ohne nachzudenken das gemacht, was von ihnen verlangt wurde. Aber, es gab auch gute Pädagogen, die durchaus versucht haben (natürlich nur im Rahmen des Möglichen) uns vernünftig auszubilden und auch selbständiges Denken zu fördern (wenn es interessiert, könnte ich da einige Beispiele erzählen, habe aber jetzt etwas wenig Zeit). Generell war es in der DDR aber so, dass alles auf einfaches „Funktionieren“ ausgelegt war. Die DDR-Gesellschaft war eine Mangelgesellschaft, da war kein Platz für irgendwelche Mätzchen. Das war dann auch in der Schule so, die Lehrer hatten uns ein bestimmtes Pensum Wissen einzutrichtern, das ging nur mit entsprechender Disziplin. Wenn die Lehrer gute Pädagogen waren, war das sehr effektiv. In den Naturwissenschaften habe ich im Vergleich zu meinen Kindern damals „mehr“ gelernt (ohne das jetzt hier genauer auszuführen). Übrigens ist das mit der Erinnerung an die DDR so eine Sache. Vieles ist da Ostalgie, es gibt viele Ossis, die mit der Geschwindigkeit jetzt einfach nicht mitkommen und sich den spießigen, behäbigen Mief von damals zurückwünschen (das ist zwar jetzt eine Binsenweisheit, wird aber offenbar immer mal wieder vergessen). Ein schönes Beispiel dafür hier: http://www.youtube.com/watch?v=GTOrBzs4Daw&feature=search (wenn die Dame wieder im DDR-Konsum einkaufen müsste, würde die sicher anders reden)
Daß die Vermittlung von selbständigem Denken Aufgabe der Schule ist, statt der Vermittlung von Sachkenntnissen, da gehe ich nicht mit. Beides sollte zusammengehen und zwar mit der Priorität Sachkenntnisse. Heute fehlt es vor lauter selbstständigem Denken ja schon an den Grundlagen einfachsten Wissens. Und ja, DDR - Schüler sind zur Staatsgläubigkeit erzogen worden aber Mathematik war Mathematik, Physik, Physik und Wissenschaft eben Wissenschaft. Und Bildung kommt von Lernen, dazu gehört auch, nicht die mathematischen Formeln neu zu erfinden, sondern sie auswendig zu lernen. Jeder DDR-Schüler hätte jemanden, der den Dummfug verbreitet, CO2 sei schädlich fürs Klima, ausgelacht. Heute haben das schon die Kleinsten verinnerlicht. So viel zu selbständigem Denken ohne Wissen.
Die Schule war in erster Linie für die Wissensvermittlung zuständig. Perfekte Untertanen? Na, ich überlege mal. Geschichte, Staatsbürgerkunde, Literatur waren dazu geeignet. Der Rest nicht. Ansonsten war die Schule in das Propagandasystem voll eingebunden, wie heute übrigens auch.
Zitat von UngeltDiese Mischung aus dumpfer Parteipropaganda und der überall sichtbaren sozialistischen Realität befeuerte (in der CSSR zumindest) das kritische Denken der Jugend mehr, als jedes diesbezügliche Lernziel.
Da habe ich meine Zweifel. Natürlich war den Meisten klar, daß die praktische Umsetzung des Sozialismus nicht den Propaganda-Behauptungen entsprach. Aber das bedeutete in der Regel ja nicht, daß man deswegen an den ideologischen Grundlagen zweifelte.
Für die DDR stimmt es vielleicht, aus tschechischer Sicht sind die DDRler auch insgesamt als linientreuer eingeschätzt wurden. Ob das nun stimmte, oder ob es an den für solche Feinheiten unzureichenden KOntakten und Kommunikationsmöglichkeiten (und daraus resultierender mangelnder Offenheit) lag, kann ich nicht gut beurteilen. Die lange ununterbrochen wirkende Diktatur wäre aber eine mögliche Erklärung dafür.
In Tschechien haben sich die Kommunisten jedenfalls so oft lächerlich gemacht, daß man schon ziemlich dumm sein mußte, um ihnen den Quatsch abzunehmen. In meiner Klasse gab es um 67 gerade einen, der mehr oder weniger die Parteilinie vertreten hatte. Aber auch bei dem war ich mir nie ganz sicher, ob er es ernst meinte. Später änderte sich seine Position jedenfalls deutlich. (Die in politischen Dingen passiven/vorsichtigen klammere ich hier aus.)
Das Angenehme an dieser Lage war die Tatsache, daß man glaubte zu wissen, wie es richtig gehen müßte. Heute fehlt mir dieser Glaube leider. Aber das ist ja eine ganz andere Geschichte. ;-)
Zitat von R.A.Zumindestens für die ehemaligen DDR-Bürger muß man wohl sagen, daß sozialistische Grundüberzeugungen (nicht nur bei den Älteren) deutlich verbreiteter sind als im Westen (wo es ja auch genug linke Lehrer gibt).
Es könnte auch eine optische Täuschung sein, die "Überzeugten" sind einfach immer etwas lauter und auffälliger. In Tschechien denken die Leute n.M.E. heute deutlich konservativer, als es im "kapitalistischen Westen" der Fall ist. Woher sollte das kommen? Durch die Printmedien oder das Fernsehen, die auch dort schon deutlich "gutmenschlich" geprägt sind, jedenfalls kaum.
Dem kann ich mich nur anschließen, Karl-Eduard, wie auch den Beiträgen von Bibliothekar und Geozentriker.
Ich meine auch, dass "kritisches Denken" in der Post-68er Schulform nur dann erwünscht ist, wenn es "auf Linie" liegt (Kapitalismuskritik, Ökologismus, Sozial- und Gerechtigkeitsfetischismus etc). Die Indoktrination der Kinder war in der DDR sicherlich gewünscht, aber wir wussten alle, dass die Lehrer manchmal halt "rote Knete" salbadern mussten. Aufgrund der offensichtlichen Diskrepanz zwischen Ideologie und Realität dürfte die Indoktrination aber größtenteils ins Leere gelaufen sein. Heute werden die Schüler lediglich subtiler in den gewünschten Mainstream gepresst ... wer kritisch denkt kommt zwar nicht ins Heim, aber dafür in die soziale Schmuddelecke.
Ferner denke ich, dass diese Art des Frontalunterrichts mehr Individualisten hervorbringt, als die Kuschelpädagogik mit ihren Gruppenarbeiten, Rollenspielen und Gesprächsrunden. Auf meiner Schulbank hatte ich nur meinen Tischnachbarn, meine Arbeitsutensilien und meinen Lehrstoff. Vor der Nase nur den Rücken des Vordermanns und den Lehrer. Da war ich mehr oder weniger auf mich allein gestellt und nicht Teil einer Gruppe, in der die eigene Leistung untergeht oder ausgenutzt wird. Wenn ich heutige Klassenzimmer sehe, stehen da meist die Tische in U-Form, so dass jeder mit jedem interagieren kann, was der Disziplin nicht unbedingt förderlich ist. Bezeichnend für das heutige Selbstverständnis von Schule ist dieser Abschnitt:
Zitat von Alan PosenerFrüher herrschte die Diktatur des Proletariats. Heute herrscht die Diktatur des Stoffs. Schüler freistellen für die Arbeit als Konfliktlotsen? Nein, Stoff geht vor. Eine Stunde ausfallen lassen, damit die Kinder in der Aula ein Theaterstück sehen können? Nein, Stoff geht vor.
Ja, was denn sonst? Schule ist doch kein Kindergeburtstag. Schule soll Wissen vermitteln. Das kann sie aber nur, wenn auch eine gewisse Disziplin herrscht, deshalb verstehe ich nicht so ganz, was in diesem Abschnitt als so verwerflich anzusehen ist:
Zitat von Alan Posener„Dabei entdecken Ur-Konservative und Ex-Kommunisten überraschende Übereinstimmungen“, sagt ein West-Berliner Fachleiter für Geschichte. „Sie sind autoritär, misstrauen der Eigenverantwortlichkeit der Schüler, schielen auf den nächsten Vergleichstest, stellen Kontrolle vor Vertrauen.“
Abgesehen davon, dass ich diese Aussage für überzogen und pauschalisierend halte, denke ich doch, dass man erstmal Disziplin in so eine Rasselbande bekommen muss, bevor man die Zügel lockerer handhaben kann. Und was an Vergleichstests so schlimm sein soll begreife ich auch nicht. Wie soll ein Schüler denn sonst merken wo er Nachholbedarf hat?
Was Posener hier zum Besten gibt ist auch Unfug:
Zitat von Alan PosenerDabei wird, wie früher im Osten, die Norm durch Schummelei übererfüllt. Es steht ein Diktat an? Die unbekannten Wörter werden gebüffelt, bis jeder eine Zwei schreibt. Ein Vergleichstest? Dann wird der eben so lange vorbereitet, bis die Schüler ihn auswendig können.
Ich glaube eher an einen Zensurenbonus bei Unbeschulbaren heutzutage, als an Schummeleien ehemaliger Ost-Lehrer. Bei uns waren die Zensuren jedenfalls immer normal verteilt. Und, dass bei anstehenden großen Tests nur das abgefragt werden kann, was vorher auch im Unterricht behandelt wurde ist ja wohl selbstverständlich. Das hat aber nichts mit dem vorherigen Auswendiglernen von Testfragen zu tun.
Beste Grüße, Calimero
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Als ich mal einen Beitrag sah, über eine Bewerbung für eine Ausbildungsstelle im Glasereigeschäft und der Bewerber nicht mal eine einfache Flächenberechnung, ohne Kommas, schaffte, da habe ich mich gefragt, was in der Schule die ganze Zeit gemacht wird. Wahrscheinlich darüber diskutiert, warum der Westen große helle Fenster hat und der Bauer in Afrika in einer Lehmhütte lebt, mit Fell vor dem Fenster und warum wir uns deshalb bitter schämen müssen. Aber von nix kommt nix und Lernen, Lernen und nochmals Lernen und - ich fordere Dich, weil ich Dich achte. Das eine war Lenin und das andere Makarenko. Zwei sozialistische Weisheiten also und mir ist schleierhaft, warum das die LINKEN über Bord geworfen haben. Selbst nach ihrer eigenen Ideologie müßten sie ja an klugen, intelligenten Arbeiter- und Bauernsöhnen ein Interesse haben, denn wenn sie die kapitalistische Gesellschaft programmgemäß umgestürzt haben, mit wem wollen sie die neue, bessere Gesellschaft aufbauen? Mit Idioten?
In der Ablehnung der Margot-Honecker-Ideologie sind wir uns sicher alle einig. Diese Frau war in der DDR-Zeit fast noch unbeliebter als ihr Mann — und das will etwas heißen. Aber abgesehen von der Ideologie, vom Einfluss der beiden Massenorganisationen FDJ/Pioniere und der vormilitärischen Ausbildung gab es durchaus einige Punkte, über die man diskutieren kann. Ich schreibe im folgenden über wissenschaftliche und technische Fächer, nicht über Ideologie und Bla-Bla. Folgendes scheint mir bedenkenswert:
- in der DDR lernten alle Schüler mit den selben Lehrbüchern, - alle Lehrbücher außer den Ideologiebüchern waren richtig gut, - es waren alle Schüler im ganzen Land zum Ende eines Schuljahres gleich weit gekommen.
Das hat einen unschätzbaren Wert, wenn man in eine andere Stadt umziehen muss und wenn das Kind am Anfang des neuen Schuljahres wirklich an der Stelle weitermachen kann, wo es aufgehört hat.
In der DDR waren alle Lehrpläne fachlich aufeinander abgestimmt und man hat sehr auf Synergieeffekte geachtet. Die Theorie wurde durch Praxis untermauert (getreu dem alten Leibniz-Motto »Theoria cum praxi«). In Physik wurde der elektrischen Strom behandelt und am »Unterrichtstag in der Produktion« haben wir im selben Schuljahr E-Motoren montiert oder an Modellen gearbeitet. In Mathe wurden zur gleichen Zeit die Winkelfunktionen behandelt, so dass man der Funktion y = f(x) = a*sin(bx) nicht nur an einer Stelle begegnete.
Ähnlich waren Biologie und Chemie aufeinander abgestimmt, z.B. kamen Experimente mit Stärke in beiden Fächern vor und auch dem pH-Wert begegneten wir an mehreren Stellen. Die DDR-Schule wurde als Polytechnische Oberschule bezeichnet und sie trug diese Bezeichnung nicht zu unrecht. Das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man an DDR-Schule denkt.
Herzliche Grüße Stefan
.
Ergänzung: Der »Unterrichtstag in der Produktion« fand wöchentlich in einem Unternehmen statt, jeweils abwechselnd "Produktive Arbeit" und "Einführung in die Sozialistische Produktion". Letzteres war gerade nicht das, was Ihr jetzt vermutet. Es wurden technische Grundlagen, Fachzeichnen und ähnliche Themen vermittelt. Warum das Fach "sozialistisch" hieß, ist mir immer ein Rätsel geblieben.
Zitat von stefanolixEs wurden technische Grundlagen, Fachzeichnen und ähnliche Themen vermittelt. Warum das Fach "sozialistisch" hieß, ist mir immer ein Rätsel geblieben.
Ich vermute - "aby se vlk nažral a koza zůstala celá" ("damit der Wolf satt wird und die Ziege ganz bleibt")
(Ein kleiner Beitrag zu meiner Reihe "Tschechische Sprichwörter" )
Zitat von Karl EduardNa, ich überlege mal. Geschichte, Staatsbürgerkunde, Literatur waren dazu geeignet. Der Rest nicht.
Klar, Staatsbürgerkunde war das Übelste überhaupt, aber Geschichte und Literatur? Geeignet ja, aber nicht grundsätzlich rot verseucht. Im Geschichtsunterricht wurde es doch erst ab der Oktoberrevolution zunehmend unerträglich. Die drei, vier (?) Schuljahre vorher waren doch solide Grundbildung, oder? Meine Frau (NRW-Abi) meint jedenfalls, dass ihr Geschichtsunterricht sich mehr oder weniger endlos um das dritte Reich und den zweiten Weltkrieg drehte. Da wurde uns eindeutig mehr historisches Grundwissen vermittelt.
Und Literatur? Hm, wir haben Klassiker gelesen, Gedichte gelernt, ein wenig Widerstandsliteratur und etwas russische Literatur behandelt. Aber an so richtig knallharte Kommunismusverherrlichung kann ich mich nicht erinnern. Davon abgesehen ging es mit zunehmendem Alter natürlich schon immer mehr in Richtung des korrekten Klassenstandpunktes, das ist unbestreitbar. Besser aber jedenfalls, als Selam Berlin, das in Niedersachsen Pflichtlektüre ist.
Beste Grüße, Calimero
P.S. Karl Eduard, hattest du nicht den Original Zeitungsartikel (den mit der Vorwarnung für empfindliche Gemüter) zu dem Buch bei Kewil verlinkt? Ich finde den nicht mehr.
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Zitat von CalimeroKlar, Staatsbürgerkunde war das Übelste überhaupt, aber Geschichte und Literatur? Geeignet ja, aber nicht grundsätzlich rot verseucht. Im Geschichtsunterricht wurde es doch erst ab der Oktoberrevolution zunehmend unerträglich. Die drei, vier (?) Schuljahre vorher waren doch solide Grundbildung, oder? Meine Frau (NRW-Abi) meint jedenfalls, dass ihr Geschichtsunterricht sich mehr oder weniger endlos um das dritte Reich und den zweiten Weltkrieg drehte. Da wurde uns eindeutig mehr historisches Grundwissen vermittelt.
Geschichte war (für mich) mindestens von der Urgesellschaft bis 1848 völlig in Ordnung. Danach hing es sehr stark vom Lehrer ab. Ein Geschichtslehrer hat uns in der Abiturstufe auch Einblick in Originalzeitungen der DDR von 1953, 1956 und 1961 ermöglicht. Das war für einen DDR-Geschichtslehrer nicht selbstverständlich und vielleicht auch nicht ungefährlich.
Schlechte Lehrer konnten einem in der DDR auch Deutsch, Geschichte und sogar Astronomie zur Hölle machen. Astronomie erwähne ich deshalb, weil »die sowjetischen Kosmonauten niemals einen Gott gesehen hatten« und jemand aus meiner Verwandtschaft diesen Spruch jede Stunde gehört hat. Aber das ist nur eine Anekdote. Insgesamt war meine Schulbildung von der ersten Klasse bis zu Abitur und Berufsabschluss eigentlich in Ordnung — wie gesagt, wenn man von den Einflüssen der Massenorganisationen, von der Ideologie und von der vormilitärischen Ausbildung absieht.
Zitat von CalimeroKlar, Staatsbürgerkunde war das Übelste überhaupt, aber Geschichte und Literatur? Geeignet ja, aber nicht grundsätzlich rot verseucht. Im Geschichtsunterricht wurde es doch erst ab der Oktoberrevolution zunehmend unerträglich.
Geschichte war (für mich) mindestens von der Urgesellschaft bis 1848 völlig in Ordnung.
Hm, lieber Stefanolix und lieber Calimero. Sie können das besser beurteilen als ich, aber vor mir liegt der Atlas zur Geschichte 1, VEB Hermann Haack, Gotha/Leipzig 1973.
Ein sorgfältiger, detailreicher Geschichtsatlas, den ich oft benutzt habe. Aber eindeutig das marxistische Geschichtsbild vermittelnd: "Archäologische Kulturen der Urgesellschaft und Herausbildung der Klassengesellschaft" (S. 3); "Die politische Gliederung der griechischen Sklavenhaltergesellschaft um 432 v.u. Z." (S. 10); "Die feudale deutsche Ostexpansion" (S. 32) usw. bis "Der Kampf der deutschen Arbeiterklasse gegen die Sozialistengesetze (1878-1890)" (S. 104) und "Der Kampf der internationalen Abeiterklasse gegen den imperalistischen Krieg von 1914 bis 1917" (S. 126). Da endet mein erster Band; den zweiten, der mit der Oktoberrevolution beginnt, habe ich nicht.
Und das ist ein Atlas, also das so ungefähr Objektivste, was es in der Geschichtsschreibung gibt.
Wurde Ihnen denn wirklich nicht das Bild vermittelt, daß die Geschichte eine Geschichte von Klassenkämpfen ist, daß sie die Epochen Urgesellschaft - antike Sklavenhaltergesellschaft - Feudalismus - bürgerliche Gesellschaft - Sozialismus - Kommunismus umfaßt, der letztere in der Zukunft, aber so gewißlich kommend, wie es die anderen Epochen gab?
War es in diesem Unterricht nicht so, daß - wie auch in diesem Atlas - der "Entwicklung der Produktivkräfte" breiter Raum eingeräumt wurde und die Geschichte als ein Ausdruck dieser Entwicklung der Produktivkräfte dargestellt wurde, die je nach ihrem Stand zur einen oder anderen Klassengesellschaft führten?
Und so fort; man könnte da viel aufzählen - die einseitige Darstellung der innenpolitischen Auseinandersetzungen in der Antike, die Bauernkriege, die Kolonialreiche der Neuzeit usw.
Wurden andere Aspekte der Geschichte - religiöse und nationale Auseinandersetzungen, Ideengeschichte, die Rolle der großen Persönlichkeiten beispielsweise - ebenso ausführlich dargestellt?
Also, lieber Calimero und lieber Stefanolix, ich habe Schwierigkeiten, zu glauben, daß Ihnen nicht dieses einseitige, ideologische Gechichtsbild vermittelt wurde. Irre ich mich?
Schön, dass hier mal sachkundig über einen Aspekt der ehemaligen DDR diskutiert wird. Sonst wird von der DDR ja meist ein falsches Bild gezeichnet. Während man nach der Wende der ehemaligen DDR eher kritisch gegenüber stand, wird sie in letzter Zeit zunehmend positiv gesehen. Das mag daran liegen, dass (wie ich schon schrieb) viele nicht in der neuen Zeit klarkommen und die DDR nun verklären. Auch war für manche halt nur die Jugend (die sie in der DDR verbringen mussten) schön. Schlimmer finde ich allerdings die Ostalgie im akademischen Bereich. Wer in der DDR akademische Karriere machen wollte, musste sich in der Regel Systemtreu geben (oder hatte – im Ausnahmefall - besondere Beziehungen). Diese Leute konnten nun nach der Wende nicht einfach zugeben, dass sie durch ihr Mitmachen das System besonders gestützt haben. Was sollten die auch sagen? Etwa: Hallo, ich bin ein Schweinehund, habe den Mist mitgemacht um Karriere zu machen, dass dabei Mitmenschen Schaden zugefügt wurde, ist mir egal – da hätte man die Brüder sicher (zu recht) schief angeguckt. Also entstanden da Legenden: dass man ja ehrlich dran geglaubt hat, nur das Beste wollte, der Erich war an allem Schuld, der war der Phöse, und überhaupt, die Nichtgenossen waren ja so faul und haben uns den schönen Sozialismus kaputt gemacht – aber so schlimm war das ja eigentlich gar nicht, die Menschen waren ja so gut zueinander, die schönen Wohngebietsfeste, das Arbeitskollektiv und so weiter, und so weiter … – jetzt machen wir das aber (einen Porsche – oder BMW - fahrend) viel besser. Jeder hat bestimmt schon solche Storys gehört. Besonders schlimm ist, dass viele Nichtossis diesen Humbug glauben und die Legenden weiter spinnen (besonders krasses Beispiel hier: http://www.scienceblogs.de/zeittaucher/2...gen-gesucht.php). Um das noch mal deutlich zu sagen: die DDR war eine üble Diktatur. Man musste sich dort einrichten und mitmachen, oder wurde zerbrochen (die wenigen Fälle geglückter Republikflucht, Freikauf, bewilligter Ausreiseantrag mal nicht betrachtet). Das hat man dann da mehr oder weniger aus verschiedenen Motiven (Karriere machen, Ruhe haben wollen, Blödheit, andere quälen wollen …) auch gemacht. Da gab es dann viele Fassetten, es gab Schweinereien, Menschliches, Betrug, gegenseitige Hilfe, Spaß, Familie, Einsamkeit, Verrat, gute Kameradschaft, Mangel, gute Thüringer Wurscht……………………………….Richtig „überzeugt“ vom „Sozialismus“ (als „überzeugt“ definiere ich: grundlegende Theorie zumindest in wesentlichen Zügen verstanden, bewusst und rational dafür entschieden) war eigentlich keiner (ich kannte jedenfalls niemanden, dem ich das so zugeordnet hätte, vielleicht gab es ein paar Irre – ich vermeide es aber mit Irren bekannt zu sein). Es war höchstens so eine Art „Zweckglaube“ verbreitet (man wollte halt mitmachen, wollte sich aber nicht eingestehen, was man da eigentlich tut und hat sich den Glauben eingeredet). Dem wird manchmal entgegengehalten, dass es ja die PDS nach der Wende gab, die dort mitgemacht haben, mussten das ja nicht, waren also überzeugte Sozialisten. Dem möchte ich wiederum entgegenzuhalten, dass die PDS ein Art "Verein gegenseitiger Hilfe" war, die Mitglieder haben einfach in ihrer Umgebung, in der sie sozialisiert waren, weitergemacht, sich gegenseitig festgehalten und geholfen (Netzwerke, Besetzung von Pöstchen in Wirtschaft und Verwaltung). Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung, ich bin aber nur ein einfacher Mann. Die akademische Geschichtsschreibung wird das dereinst sicher anders darstellen (siehe z.B. Link oben).
Danke, lieber Zettel, Sie sprechen mir aus der Seele. Ich leide bis heute unter meinem schlechten Geschichtswissen, und das hat mit dem ideologieverseuchten Unterricht zu tun:
Zitat von Zettel Wurde Ihnen denn wirklich nicht das Bild vermittelt, daß die Geschichte eine Geschichte von Klassenkämpfen ist, daß sie die Epochen Urgesellschaft - antike Sklavenhaltergesellschaft - Feudalismus - bürgerliche Gesellschaft - Sozialismus - Kommunismus umfaßt, der letztere in der Zukunft, aber so gewißlich kommend, wie es die anderen Epochen gab?
So war es.
Zitat War es in diesem Unterricht nicht so, daß - wie auch in diesem Atlas - der "Entwicklung der Produktivkräfte" breiter Raum eingeräumt wurde und die Geschichte als ein Ausdruck dieser Entwicklung der Produktivkräfte dargestellt wurde, die je nach ihrem Stand zur einen oder anderen Klassengesellschaft führten?
Ja.
Zitat Und so fort; man könnte da viel aufzählen - die einseitige Darstellung der innenpolitischen Auseinandersetzungen in der Antike, die Bauernkriege, die Kolonialreiche der Neuzeit usw. Wurden andere Aspekte der Geschichte - religiöse und nationale Auseinandersetzungen, Ideengeschichte, die Rolle der großen Persönlichkeiten beispielsweise - ebenso ausführlich dargestellt?
Nein, eher nicht. Das wichtigste Ereignis der römischen Geschichte war m. W. der Spartakus-Aufstand.
Zitat Also, lieber Calimero und lieber Stefanolix, ich habe Schwierigkeiten, zu glauben, daß Ihnen nicht dieses einseitige, ideologische Gechichtsbild vermittelt wurde. Irre ich mich?
Natürlich kann ich nicht für Calimero und Stefanolix sprechen. Aber wenn Sie mich fragen würden: Sie irren sich nicht.
Aber dem, was zur Qualität des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts gesagt wurde, kann ich zustimmen. Das war recht hochwertig, glaube ich.
Nein. Jetzt, wo sie es so aufzählen kommt auch die Erinnerung wieder. Ich habe vorhin mein "Geschichte in Übersichten" gesucht, um mir das damalige Geschichtsbild nochmal ins Gedächtnis zu rufen, aber leider liegt das wohl in einer Bücherkiste bei meinen Eltern. Aber es stimmt, sie haben recht ... nur, als Kind verinnerlicht man so etwas nicht unbedingt. Der schulische Fokus auf Ausbeuter und Ausgebeutete durchzog wohl tatsächlich den gesamten Geschichtsunterricht. Naja, nach über 20 Jahren erinnert man sich auch nicht mehr an alles, was einem so als elf- bis vierzehnjährigen eingetrichtert wurde.
Beste Grüße, Calimero
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat von ZettelHm, lieber Stefanolix und lieber Calimero. Sie können das besser beurteilen als ich, aber vor mir liegt der Atlas zur Geschichte 1, VEB Hermann Haack, Gotha/Leipzig 1973. Ein sorgfältiger, detailreicher Geschichtsatlas, den ich oft benutzt habe. Aber eindeutig das marxistische Geschichtsbild vermittelnd: "Archäologische Kulturen der Urgesellschaft und Herausbildung der Klassengesellschaft" (S. 3); "Die politische Gliederung der griechischen Sklavenhaltergesellschaft um 432 v.u. Z." (S. 10); "Die feudale deutsche Ostexpansion" (S. 32) usw. bis "Der Kampf der deutschen Arbeiterklasse gegen die Sozialistengesetze (1878-1890)" (S. 104) und "Der Kampf der internationalen Abeiterklasse gegen den imperalistischen Krieg von 1914 bis 1917" (S. 126). Da endet mein erster Band; den zweiten, der mit der Oktoberrevolution beginnt, habe ich nicht. Und das ist ein Atlas, also das so ungefähr Objektivste, was es in der Geschichtsschreibung gibt.
Ich stelle voraus: Mein erster Geschichtsunterricht war in der 5. Klasse (also 1978) und mein letzter war 1986. Menschen aus anderen Jahrgängen können ganz andere Erfahrungen gemacht haben.
Wenn man sich die Überschriften einmal ausblendet: wie ist denn die Qualität der Karten? Es gab ja z.B. wirklich einen Kampf der (organisierten) Arbeiter gegen Bismarcks Sozialistengesetze. Ich vermute, dass die Schwerpunkte dieses Kampfes eingezeichnet sind, vielleicht auch die Verbreitung der Sozialdemokraten. Zu dieser Zeit gab es aber auch Sozialgesetze und uns wurde das prinzipiell nach der Formel »Zuckerbrot und Peitsche« vermittelt.
Ich weiß noch, dass sehr stark auf die Lebensverhältnisse der Arbeiter in der ersten industriellen Phase eingegangen wurde. Das wurde mit Literatur aus dieser Zeit verknüpft (Beschreibung des Elends der Weber usw.). Es gab im Geschichtsbuch durchaus auch zeitgenössische Karikaturen, Reproduktionen aus alten Zeitungen, Landkarten und Fotos von Museumsstücken. Sicher wurde das alles unter bestimmten Gesichtspunkten ausgewählt. Aber es war nun wirklich nicht jedes dritte Wort »Klassenkampf«. Es kamen in den Büchern auch ein paar Fakten vor ;-)
Zu den Sozialistengesetzen: Eigentlich ist es ja in einem Rechtsstaat normal, dass sich Arbeiter zur Wahrung ihrer Interessen zusammenschließen und dass sie ihre Interessen durch Gewerkschaften oder Parteien vertreten lassen. Einige Ziele der Arbeiter von damals waren aus heutiger Sicht völlig legitim. Einige Ziele Bismarcks waren aus heutiger Sicht verfassungswidrig. Aber man darf natürlich keine Kriterien rückwirkend anwenden. Diesen Fehler hat ja die DDR gemacht, als sie überall die Klassenkampfschablone angewendet hat.
Zitat von ZettelWurde Ihnen denn wirklich nicht das Bild vermittelt, daß die Geschichte eine Geschichte von Klassenkämpfen ist, daß sie die Epochen Urgesellschaft - antike Sklavenhaltergesellschaft - Feudalismus - bürgerliche Gesellschaft - Sozialismus - Kommunismus umfaßt, der letztere in der Zukunft, aber so gewißlich kommend, wie es die anderen Epochen gab?
Ja, aber das war durchschaubar. Das wirkte so unnatürlich wie die Überschriften aus diesem Atlas. Man hatte doch als Schüler ein feines Gespür dafür, ob der Lehrer gerade den Formalitäten gerecht wird oder ob er wirklich etwas über Geschichte erzählt.
Zitat von ZettelWar es in diesem Unterricht nicht so, daß - wie auch in diesem Atlas - der "Entwicklung der Produktivkräfte" breiter Raum eingeräumt wurde und die Geschichte als ein Ausdruck dieser Entwicklung der Produktivkräfte dargestellt wurde, die je nach ihrem Stand zur einen oder anderen Klassengesellschaft führten? Und so fort; man könnte da viel aufzählen - die einseitige Darstellung der innenpolitischen Auseinandersetzungen in der Antike, die Bauernkriege, die Kolonialreiche der Neuzeit usw. Wurden andere Aspekte der Geschichte - religiöse und nationale Auseinandersetzungen, Ideengeschichte, die Rolle der großen Persönlichkeiten beispielsweise - ebenso ausführlich dargestellt?
Zur Religion: Einige zentrale Themen der Geschichte wie die Reformation wurden ausführlich behandelt (1983 war der 500. Geburtstag Martin Luthers). Die Urchristen kamen dagegen fast nicht im Unterricht vor. Um darüber etwas zu lernen, hatte ich aber (privat organisierten) Religionsunterricht. Das wurde in der DDR nicht besonders gern gesehen, aber in den 80ern auch nicht (mehr) unterbunden.
Die Rollen großer Persönlichkeiten wurde vermutlich zurückhaltender abgehandelt als im Westen. Aber es gab auch in der DDR Biographien und andere Bücher über Persönlichkeiten der Geschichte. Man konnte sich sein Wissen schon zusammentragen.
Zitat von ZettelAlso, lieber Calimero und lieber Stefanolix, ich habe Schwierigkeiten, zu glauben, daß Ihnen nicht dieses einseitige, ideologische Gechichtsbild vermittelt wurde. Irre ich mich?
Eine pauschale Aussage mag ich nicht wagen. Als grundsätzlich DDR-kritischer Mensch und »1989er« werde ich bestimmt nichts beschönigen. Subjektiv gesehen mag ich im Fach Geschichte Glück gehabt haben, vielleicht kamen auch die richtigen Bücher und Kontakte dazu. Mein Geschichtsbild ist jedenfalls nicht von der Ideologie der DDR geprägt worden.
Zitat von Zettel Also, lieber Calimero und lieber Stefanolix, ich habe Schwierigkeiten, zu glauben, daß Ihnen nicht dieses einseitige, ideologische Gechichtsbild vermittelt wurde. Irre ich mich? Herzlich, Zettel
Ich bin zwar nicht Calimero oder Stefanolix, möchte aber dennoch versuchen etwas beizutragen. Klar war das der Anspruch, dass ein einseitiges, ideologisch bestimmtes Wissen vermittelt wird, und das nicht nur in Geschichte, selbst die Naturwissenschaften waren ideologisch verseucht. In der Wirklichkeit konnten sich die Lehrer dem nicht entziehen, es gab aber gute Pädagogen, die das etwas relativiert haben. Zum Beispiel hatte ich einen Physiklehrer, der seine Unterrichtsstunde immer mit einer Problemstellung begonnen hatte. Dann haben wir verschiedene Hypothesen entwickelt, durch weitere Diskussion und Experimente (wobei wir in die Experimente mit einbezogen wurden, wodurch uns bewusst wurde: wer misst misst - manchmal - mist) eine Theorie entwickelt, diese kritisch dikutiert und die Grenzen erkannt. Diese Vorgehensweise hatte den Vorteil, dass wir uns Formeln und Lehrsätze gut merken konnten (wir haben die uns ja erarbeitet). Außerdem wurde natürlich unsere Beobachtungsgabe und unser kritisches Denken geschult, was dann nicht nur auf die Physik beschränkt blieb. Nun hatten es die Naturwissenschaftler da natürlich einfacher. Ich kann mich aber auch an eine gute Geschichtslehrerin erinnern, die uns die Entwicklung der Industrie in England sehr gut und anschaulich erklärt hat. Da haben wir viel über Technikgeschichte, Erfinder und Wirtschaftliches Denken gelernt. Natürlich musste sie das im Rahmen des Marxismus-Leninismus machen, das war aber Pflichtübung, geglaubt hat diesen Mist eh keiner. Wenn Sie mich fragen, es kommt wesentlich auf die Person des Lehrers an, ob die Kinder was lernen oder nicht. Wie Karl-Eduard schon angedeutet hat, gibt es auch heute ideologische Beschränkungen für die Lehrer. Ein mir bekannter Lehrer hat z.B. mal den ganzen Klimaquatsch kritisch diskutieren wollen. Das hat er dann schnell wieder sein gelassen, wegen einiger grüner Eltern. Ich möchte übrigens nochmal auf diesen Link verweisen: http://www.scienceblogs.de/zeittaucher/2...gen-gesucht.php Das findet an der Universität Heidelberg statt!!!!!!!!!!!! - was wird da wohl agehenden Lehrern in Geistes-und Sozialwissenschaftlichen Fächern erzählt ???????????????????????? O.k., Sie werden mir jetzt entgegenhalten, dass ist halt Freiheit der Wissenschaft, wenn diese Freiheit aber keine Grenze zum Blödsinn hat, dann sollten wir die Wissenschaft zukünftig sehr kritisch betrachten!!!!!!!!!!
Zitat von stefanolixWenn man sich die Überschriften einmal ausblendet: wie ist denn die Qualität der Karten?
Ausgezeichnet, was den Detailreichtum angeht. Wieweit das alles wissenschaftliich gesichert ist, was die Karten zeigen, ist schwer zu beurteilen. Aber das ist bei jedem Geschichtsatlas so. Man hat Daten, und zwischen denen interpoliert man. Es darf ja auch auf einem Geschichtsatlas keine "weißen Flecken" geben.
Zitat von stefanolixEs gab ja z.B. wirklich einen Kampf der (organisierten) Arbeiter gegen Bismarcks Sozialistengesetze. Ich vermute, dass die Schwerpunkte dieses Kampfes eingezeichnet sind, vielleicht auch die Verbreitung der Sozialdemokraten. Zu dieser Zeit gab es aber auch Sozialgesetze und uns wurde das prinzipiell nach der Formel »Zuckerbrot und Peitsche« vermittelt.
Es gibt dazu eine ganze Reihe von Karten (S. 102 - 104). Zum Beispiel eine Europa- und eine Weltkarte, auf der man jeden Kongreß einer Arbeiterpartei im 19. Jahrhundert eingezeichnet findet, dazu "bedeutende ökonomische und politische Kampfaktionen"; eine Deutschlandkarte mit den Wahlergebnissen der SPD und ihrer Vorläuferbewegungen, mit eingezeichneten Streik- und Agitationsorten usw.; eine weitere Karte mit solchen Daten bis hin zu den Druckorten der sozialdemokratischen Presse, der Maikundgebungen usw.
Es ist, lieber Stefanolix, ja nichts dagegen zu sagen, daß die Schüler etwas über die Parteien im 19. Jahrhundert lernen. Aber über keine der liberalen oder konservativen Parteien findet man derartige Informationen in dem Atlas; sie kommen schlicht nicht vor. Das ist eben parteiliche Geschichtsschreibung.
Zitat von stefanolixIch weiß noch, dass sehr stark auf die Lebensverhältnisse der Arbeiter in der ersten industriellen Phase eingegangen wurde. Das wurde mit Literatur aus dieser Zeit verknüpft (Beschreibung des Elends der Weber usw.). Es gab im Geschichtsbuch durchaus auch zeitgenössische Karikaturen, Reproduktionen aus alten Zeitungen, Landkarten und Fotos von Museumsstücken. Sicher wurde das alles unter bestimmten Gesichtspunkten ausgewählt. Aber es war nun wirklich nicht jedes dritte Wort »Klassenkampf«. Es kamen in den Büchern auch ein paar Fakten vor ;-)
Es geht aus meiner Sicht um die Auswahl der Fakten. Dieses - behauptete - Elend der Arbeiter im 19. Jahrhundert wurde übrigens auch in westlichen Lehrbüchern ausgiebig dargelegt; ich erinnere mich an Schilderungen der Kinderarbeit in Bergwerken und des Elends von Arbeiterinnen, die ich glaube Nadeln herstellen mußten.
Ich sage deshalb "behauptete", weil - ich müßte Belege jetzt nachsehen - es wohl den Industriearbeitern überwiegend besser ging als der Landbevölkerung; deshalb gab es ja die Landflucht. Dieses Elendsgemälde ist sehr stark ideologisch gefärbt. Es gab Elend, vor allem in Rezessionen; aber das war nicht das Kennzeichen der "Lage der arbeitenden Klasse", um Engels zu zitieren. (Wenn ich mich recht erinnere, hat hier im Forum R.A. dazu auch einmal etwas geschrieben).
Zitat von stefanolixZu den Sozialistengesetzen: Eigentlich ist es ja in einem Rechtsstaat normal, dass sich Arbeiter zur Wahrung ihrer Interessen zusammenschließen und dass sie ihre Interessen durch Gewerkschaften oder Parteien vertreten lassen. Einige Ziele der Arbeiter von damals waren aus heutiger Sicht völlig legitim. Einige Ziele Bismarcks waren aus heutiger Sicht verfassungswidrig. Aber man darf natürlich keine Kriterien rückwirkend anwenden. Diesen Fehler hat ja die DDR gemacht, als sie überall die Klassenkampfschablone angewendet hat.
Über die Sozialistengesetze müßte man vielleicht einmal gesondert diskutieren. Man sollte nicht übersehen, daß die damalige Sozialdemokratie staatsfeindlich war; sie wollte ja nicht nur die Gesellschaft revolutionieren, sondern auch die bestehende Staatsform, die Monarchie, durch eine Republik ersetzen.
In heutiger Terminologie waren das eindeutig Verfassungsfeinde. Bei uns wollte man die NPD verbieten, weil sie ebenso eindeutig verfassungsfeindlich ist.
Zitat von stefanolixZur Religion: Einige zentrale Themen der Geschichte wie die Reformation wurden ausführlich behandelt (1983 war der 500. Geburtstag Martin Luthers).
Aber wie? War das neben dem von Herr erwähnten Spartakus-Aufstand nicht auch so ein Dreh- und Angelpunkt der Geschichte - der Fürstenknecht Luther und auf der anderen Seite der aufrechte Revolutionär Thomas Müntzer?
Das marxistische Geschichtsbild ist manichäisch; es besteht im Kampf der Guten gegen die Bösen. Natürlich sagt man es nicht so primitiv, sondern man sagt: In den Klassenkämpfen standen die einen auf der richtigen und die anderen auf der falschen Seite. Wer auf der richtigen Seite stand, der wird zum Helden ernannt. So wenig das auch meist paßt.
Spartacus war nach den antiken Quellen ein Deserteur und Straßenräuber, bevor er Gladiator wurde. Daß er mit Flucht und Aufstand andere Ziele gehabt hätte, als der Sklaverei als Gladiator zu entkommen, ist nicht überliefert. Ein Sozialrevolutionär war er jedenfals nicht.
Thomas Müntzer war das, was man heute einen Gotteskrieger nennen würde: Ein radikaler Fundamentalist, der in Mühlhausen eine theokratische Diktatur errichtete.
Zitat von GeozentrikerZum Beispiel hatte ich einen Physiklehrer, der seine Unterrichtsstunde immer mit einer Problemstellung begonnen hatte. Dann haben wir verschiedene Hypothesen entwickelt, durch weitere Diskussion und Experimente (wobei wir in die Experimente mit einbezogen wurden, wodurch uns bewusst wurde: wer misst misst - manchmal - mist) eine Theorie entwickelt, diese kritisch dikutiert und die Grenzen erkannt. Diese Vorgehensweise hatte den Vorteil, dass wir uns Formeln und Lehrsätze gut merken konnten (wir haben die uns ja erarbeitet). Außerdem wurde natürlich unsere Beobachtungsgabe und unser kritisches Denken geschult, was dann nicht nur auf die Physik beschränkt blieb.
Ausgezeichnet! So sollte guter naturwissenschaftlicher Unterricht sein.
Das war übrigens auch in meiner westdeutschen Schulzeit in den fünfziger Jahren eine Seltenheit. So gute Lehrer hatte ich kaum. Mit einer Ausnahme, einem erzkonservativen, autoritären Knochen, der einen so guten Geographieunterricht machte, daß ich mich heute noch an fast jede seiner Stunden erinnere. Seine Spezialitäten waren Meteorologie und Geologie; er war also einer von den naturwissenschaftlichen Geographen.
Aber ansonsten: Biologie zum Beispiel bestand oft nur im Auswendiglernen von Pflanzenarten, von "Bauplänen" und dergleichen; kein Versuch, funktionelles Verständnis zu wecken. Nun war die Biologie damals auch noch auf einem ganz anderen Stand als heute; kaum eine Naturwissenschaft hat in einem halben Jahrhundert solche Fortschritte gemacht. Die Genetik zum Beispiel beschränkte sich damals darauf, daß wir die Mendel'schen Gesetze lernen mußten.
Zitat von GeozentrikerNun hatten es die Naturwissenschaftler da natürlich einfacher.
Und die Naturwissenschaften waren, lieber Geozentriker, wohl auch eine Nische für Leute, die sich der Indoktrination entziehen wollte - der passiven wie der aktiven (siehe Angela Merkel, deren Interesse eigentlich Sprachen gewesen waren). Ich habe das bei meinen naturwissenschaftlichen Kollegen aus der DDR gesehen, sofern sie als Reisekader in den Westen durften: Sie schrieben ins Vorwort ihrer Bücher ein paar Zitate der "Klassiker" und am besten noch den Hinweis auf den soundsovielten Parteitag; im übrigen konnten sie dann ein gutes Buch schreiben, in dem Marx nicht weiter vorkam.
Einige sind aber dennoch in den Westen geflüchtet (dh von einer genehmigten Reise nicht zurückgekehrt). Was ich aus Gesprächen mit solchen Republikflüchtlingen in Erinnerung habe, waren zwei Hauptgründe: Erstens machte man Karriere nicht nach Qualifikation, sondern überwiegend nach politischer Zuverlässigkeit. Die Unzuverlässigen durften zwar an der Uni arbeiten, aber Institutsdirektor wurden sie eben nicht. Zweitens die schlechten Arbeitsbedingungen; vor allem der fehlende Zugang zur internationalen Fachliteratur.
Wenn jemand in den Westen fuhr in der Absicht zurückzukehren, dann hamsterte er da Sonderdrucke und Kopien von Artikeln, die im in der DDR nicht zugänglich waren. Auch die Besten konnten in der DDR keine so gute Forschung machen wie jeder Miitelmäßige im Westen.
Zitat von GeozentrikerWenn Sie mich fragen, es kommt wesentlich auf die Person des Lehrers an, ob die Kinder was lernen oder nicht. Wie Karl-Eduard schon angedeutet hat, gibt es auch heute ideologische Beschränkungen für die Lehrer. Ein mir bekannter Lehrer hat z.B. mal den ganzen Klimaquatsch kritisch diskutieren wollen. Das hat er dann schnell wieder sein gelassen, wegen einiger grüner Eltern.
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