Vielen Dank, lieber Zettel, dass Sie diesem Fall nachrecherchiert haben. - Die Beobachtung, dass ein möglicher rassistischer Hintergrund von Gewalttaten gegen "Einheimische" (Sie mögen ja "Autochthone" nicht) verschwiegen wird, lässt sich ja durchaus öfter machen. Gleiches gilt für Angaben zu Tätern bei Raub, Körperverletzung, Mord und Totschlag, Vergewaltigung: In den Medien steht entweder ausdrücklich, dass der Täter die deutsche (französische ...) Staatsangehörigkeit hatte - oder es steht nichts da. Wenn man dann nachrecherchiert, stößt man in aller Regel auf einen Migrationshintergrund.
Sobald man in der Schule im Politikunterricht das Thema "Fremdenfeindlichkeit" oder "Migration" anspricht, kochen in Minutenschnelle die Emotionen hoch, und viele Schüler, v.a. Jungen, berichten von "Rassismus gegen Deutsche" (Formulierung der Schüler). Die Schüler wissen von zahlreichen Vorfällen zu berichten, von denen NIE irgendwo in der Öffentlichkeit die Rede ist.
Wenn mehrere Personen einen einzelnen umringen, nennen die Schüler dies "einen Türkenkreis machen" (unabhängig davon, wer wen umringt), und zwar völlig selbstverständlich (hier: bei Besprechung einer Lektüre, die im 19. Jh. spielt; bei der Inhaltswiedergabe fand sich "... machten einen Türkenkreis um ...."). Das lässt tief blicken über die Erfahrungen von 10- bis 14-Jährigen, die nur in der Öffentlichkeit keine Rolle spielen.
Diese nicht-muslimischen Kinder haben doch wohl Eltern - und die unternehmen nichts dagegen, daß man ihre Kinder diskriminiert, ihnen Leid und Gewalt antut.
Wenn sich sogar die Eltern so verhalten, als ob ihnen das Wohl ihrer Kinder vollkommen egal ist, egal ob nun der Grund Angst davor ist als "rechts" zu gelten, oder echte Gleichgültigkeit, dann kann man auch von Lehrern, Politikern und Journalisten kaum verlangen, daß die das Problem benennen.
Nicht zuletzt schweigen die Opfer selbst, obwohl es genügend Internetforen gibt, wo man seine Erfahrungen als Opfer von Haßverbrechen schildern kann. Es gibt also auch keinerlei Solidarität unter den Opfern.
Das ganze Thema schein derart tabuisiert, daß sich sowohl die Opfer als auch alle die davon wissen, nicht getrauen damit an die Öffentlichkeit zu gehen, oder diesen Zustand sogar akzeptieren oder befürworten - etwa als eine Art von "Gerechtigkeit" für angeliche Diskriminierungen gegenüber Muslimen.
Wie auch immer - so wie es jetzt läuft, wird es weiter gehen. Die Leute empfinden das Leid als Diskriminierungsopfer, bzw. die Mitwisserschaft darüber, als weniger unangenehm als darüber zu sprechen.
So gesehen ist dieses Verhalten zwar andressiert, aber subjektiv pragmatisch, da als das kleinere Übel empfunden.
Erinnern Sie sich an den Fall Ermyas Mulugeta? Der konnte leider nicht aufgeklärt werden. Aber alles deutet darauf hin, dass Mulugeta (der nachweislich schon den ganzen Abend gepöbelt und provoziert hat) irgendwann von einem Genervten einen (in Zahlen: 1) Schlag gekriegt hat, worauf er (bretthart wie er zu der Zeit war) unglücklicherweise mit dem Kopf auf die Bordsteinkante fiel und sich dabei eine schwere Verletzung zuzog. Weitere Verletzungen, Hämatome konnten nicht festgestellt werden. Unerfreulich das alles, aber passiert halt immer wieder mal. Aber das Sujet „Weiße schlagen einen Schwarzen“ ließ unsere überhaupt nicht gleichgeschalteten Medien mal wieder jubeln. Endlich haben wir sie erwischt, die faschistischen Deutschen. Politik („no go areas“) und Strafverfolgungsbehörden (Hubschrauber) haben sich auch nicht lumpen lassen und die Hetzkampagne noch mal ordentlich befeuert.
Kennen Sie Issa T.? Dachte ich mir. Woher sollten Sie auch davon wissen? Das Opfer hatte schon die politisch korrekte Hautfarbe. Und wären die Täter hellhäutige Deutsche gewesen, oh Mann, ich darf gar nicht denken was da wieder für eine Hetze losgegangen wäre. Petra Pau, Annetta Kahane und die ganze Antifa-Industrie hätten sich nicht eingekriegt vor Freude über diesen neuen Subventionsbeschaffungsvorwand. Nur, die Täter waren keine nichts aus der Geschichte gelernt habenden Deutschen, sondern stammten aus der Gruppe, die Deutschland so gut wie immer die Täter stellt, die in den Medien in der Regel als „junge Männer“ vorgestellt werden und die nach den Recherchen von Jens Jessen (wenn ich ihn richtig verstanden haben sollte) diese Verbrechen nachgerade begehen müssen, weil irgendwann mal in der hamburger S-Bahn eine Rentnerin die Notbremse gezogen hat. Also war dieses Verbrechen ein mediales Nichtereignis.
Man könnte nun einwenden, dass im Fall Issa T. der Rassismus als Motiv nicht gerichtlich festgestellt wurde. Und vielleicht haben die Täter auch nicht aus rassistischer Motivation heraus das Verbrechen begangen, sondern ... ja, warum eigentlich?
Oder auch: "Schweinefleischfresser". Oder "Christ". Oder "Jude". Alles gängige Schimpfwörter unter Schülern, inzwischen auch z.T. übergegangen in den Gebrauch durch Nicht-Muslime. Letzteres gerne auch in Verbindung mit dem Adjektiv "dreckig", was wohl dem frz. "sale" entspricht.
Immerhin war es eine Meldung wert. Sie wäre besser unter den Tisch gefallen, weil Meldungen dieser Art zur Recherche führen könnten, die bei dem latent vorhanden Rassismus in der Mitte der Gesellschaft fremdenfeindliche Ressentiments wecken könnte. Anstatt auf die Perspektivlosigkeit sozial ausgegrenzter Gruppen hinzuweisen, ist menschIn bedingt durch mangelnde interkulturelle Kompetenz, geneigt, die falschen Schlüsse aus einem Einzelfall zu ziehen.
Ereignisse, über die nicht berichtet wird, haben auch nicht stattgefunden.
Wenn allerdings eine Berichterstattung unvermeidlich ist, werden sich die "media authorities" im Rahmen einer nicht weiter publizierten Selbstverpflichtung einer kultursensiblen Sprache bedienen. Interkulturelle Kompetenz bedeutet in diesem Zusammenhang die Ausgrenzungserfahrungen der sozial benachteiligten Gruppe zu betonen und dezent darauf hinzuweisen, dass das vermeintliche Opfer durch sein Blondsein provoziert hat. Hätte sich die "sale blondasse" ihre Haare schwarz gefärbt oder verhüllt, wäre dieser zugegebenermaßen bedauerliche Zwischenfall zu vermeiden gewesen. Hier hat die Mehrheitsgesellschaft erheblichen Nachholbedarf in kultursensiblem Verhalten.
Zitat von ZettelIm Deutschen gibt es meines Wissens ein solches Schimpfwort für die Einheimischen noch nicht; aber ich lasse mich belehren.
Ich kann traditionsgemäß eine eher heitere tschechische Variante liefern, aus eigener Anschauung, weil ich es selber (mit einem Freund) war, der so "rassistisch" tituliert wurde. Beim vorbeigehen an einem von Zigeunern bewohnten Haus wurden wir von zwei Mädchen als "weißer Quark" tituliert.
Das spielte sich bald nach der "samtenen Revolution" ab, und es war für uns beide überhaupt nicht überraschend. Wir haben es natürlich notgedrungen auch "heiter" aufgenommen, wie sollte man da auch anders reagieren. Es ist aber grundsätzlich nicht ratsam, es in solchen Situationen auf eine Auseinandersetzung ankommen zu lassen. Man mußte dort "schon immer" in Zigeunerkneipen oder in der Nähe ihrer Wohngebiete vorsichtig sein, die Art der Auseinandersetzung und der Aggressivitätslevel unterschied sich grundlegend von dem, wie die Einheimischen miteinander umgegangen sind. Im tschechischen Milieu gab es natürlich auch Schlägereien in Kneipen und ähnliches, wenn aber Messer im Spiel waren, ahnte Jeder sofort, daß Zigeuner beteiligt waren.
Solche eher harmlosen Vorkommnisse sind natürlich häufig, wenn man sich in solche Situationen begibt. Die Kritik (der EU z.B.) an der Mehrheitsbevölkerung, daß dort Zigeuner aus rassistischen Gründen in "Ghettos" verbannt werden, ist aus meiner Sicht nicht berechtigt. Sie sind am Entstehen solcher Ghettos mindestens ebenso stark beteiligt, wie die Mehrheitsgesellschaft. Ich kenne Keinen, der dort bereit wäre, in einem von Zigeunern bewohnten Haus zu wohnen, sie würden es auch überhaupt nicht zulassen.
Wobei es natürlich auch immer positive Beispiele gibt, Leute und ganze Familien, die sich integriert haben, und überhaupt nicht negativ auffallen. Das nur als selbstverständliche Ergänzung, denn es gibt natürlich auch da solche und solche.
mittlerweile weiss ich gar nicht, ob ich eine Herabwürdigung aufgrund der Hautfarbe tatsächlich schlimmer einstufen würde als so manche Beleidigung. Wenn man jemanden beleidigen möchte, wähl man sich das, was den anderen am meisten trifft. Man sucht den wunden Punkt. Und das ist bei Mitgliedern anderer Ethnien häufig eben die Andersartigkeitk, die früher mit enormen Nachteilen, allgemeiner Geringschätzung und Missachtung verbunden war, woran ein rassistisches SChimpfwort sofort erinnert. Aber heute ist das mE. anders. Es kaum Nachteile und nur ein nicht beachtenswerter Teil der Bevölkerung schätzt andere Ethnien gering. Im Gegenteil, es ist der Rassist und derjenige der reassistische Beledigungen ausspricht, der verachtet wird. Damit will ich nicht sagen, dass solche Äußerungen harmlos und in Ordnung seien, aber dass sie 1) weitaus weniger schlimm sind als früher und auch weniger schlimm als so manche Beleidigung. Man stelle sich mal vor, ein dicker Mensch, der mit sich und seiner Figur unzufrieden ist, der ständig die Nachteile seines Körpers erfährt, wird, genau das ist ja sein wunder Punkt, im Hinblick auf seine Figur beleidigt. Ich behaupte das trifft wesentlich mehr.
Ich denke, dass der Hauptgrund dafür ist, dass man das Verhalten nicht "Rassismus" nennt. In der aktuellen Sprachregelung nennt man das höchstens "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit".
Auf der Webseite www.derbraunemob.de kann man das bei Fragen nachlesen. Für Rassismus braucht es demzufolge eine gesellschaftliche oder institutionelle Struktur dahinter. Deshalb ist es nicht rassistisch wenn ein Türke einen Deutschen schlägt nur weil er ein Deutscher ist (die gesellschaftliche Struktur dahinter fehlt). Wenn aber ein Deutscher einen Türken schlägt weil er ein Türke ist, dann ist es Rassismus (da hier eine gesellschaftliche Struktur dahinter stehen kann).
Somit haben die Gutmenschen das Problem elegant gelöst warum nur Einheimische Rassisten sein können.
Zitat von GansguoterWenn mehrere Personen einen einzelnen umringen, nennen die Schüler dies "einen Türkenkreis machen" (unabhängig davon, wer wen umringt), und zwar völlig selbstverständlich (hier: bei Besprechung einer Lektüre, die im 19. Jh. spielt; bei der Inhaltswiedergabe fand sich "... machten einen Türkenkreis um ...."). Das lässt tief blicken über die Erfahrungen von 10- bis 14-Jährigen, die nur in der Öffentlichkeit keine Rolle spielen.
Was Sie schreiben und andere hier, lieber Gansguoter, habe ich so tatsächlich nicht gewußt; mangels eigener Erfahrungen, wie es scheint, bei gleichzeitigem Schweigen der Medien. Bedrückend.
Zitat von 123Das ganze Thema schein derart tabuisiert, daß sich sowohl die Opfer als auch alle die davon wissen, nicht getrauen damit an die Öffentlichkeit zu gehen, oder diesen Zustand sogar akzeptieren oder befürworten - etwa als eine Art von "Gerechtigkeit" für angeliche Diskriminierungen gegenüber Muslimen.
Wie auch immer - so wie es jetzt läuft, wird es weiter gehen. Die Leute empfinden das Leid als Diskriminierungsopfer, bzw. die Mitwisserschaft darüber, als weniger unangenehm als darüber zu sprechen.
Ich habe das gerade Gansguoter geantwortet: Es scheint hier in der Tat etwas vorzuliegen, was mir - mangels direkter und indirekter Informationsquellen - jedenfalls in seinem Umfang bisher nicht bewußt gewesen ist.
Wenn Minderheiten, die sich - zu Recht oder zu Unrecht - diskriminiert gefühlt haben, zu Mehrheiten werden, dann ist das wohl oft eine gefährliche Lage; siehe zum Beispiel den Kosovo, wo das für die ethnischen Albaner gilt.
Denn zum einen besteht, wie Sie es schreiben, möglicherweise so etwas wie ein Bedürfnis nach "ausgleichender Gerechtigkeit", oder "Heimzahlen", oder wie immer man es nennen will.
Andererseits hat die ehemalige Minderheit immer noch so etwas wie einen Minderheitenbonus; auch das war im Kosovo sehr deutlich, wo die längst majoritären Albaner in der Weltmeinung oft weiter als unterdrückte Minderheit gesehen werden.
Wenn solche Übergriffe gegen Einheimische von den Medien, auch von vielen Wohlmeinenden außerhalb der Medien, heruntergespielt oder unterdrückt werden, dann spielt das, könnte ich mir denken, eine Rolle: Auch wenn sie an einer Schule längst die Mehrheit der Schüler stellen, genießen die Einwanderer doch immer noch in der öffentlichen Wahrnehmung einen berechtigten Minderheitenschutz.
Ich denke, daß sich das ändern wird. Die ungeheure Reaktion auf das Sarrazin-Buch - 1,1 Millionen Druckauflage bisher! - zeigt, wie stark da ein Bedürfnis ist, das sich artikulieren wird.
Zitat von LachmannNur, die Täter waren keine nichts aus der Geschichte gelernt habenden Deutschen, sondern stammten aus der Gruppe, die Deutschland so gut wie immer die Täter stellt, die in den Medien in der Regel als „junge Männer“ vorgestellt werden und die nach den Recherchen von Jens Jessen (wenn ich ihn richtig verstanden haben sollte) diese Verbrechen nachgerade begehen müssen, weil irgendwann mal in der hamburger S-Bahn eine Rentnerin die Notbremse gezogen hat.
Mich würde interessieren, auf welche Informationen Sie die Aussage "Gruppe, die in Deutschland so gut wie immer die Täter stellt" stützen.
Mir kommt das zunächst einmal unplausibel vor, denn Übergriffe von einheimischen Jugendlichen sind ja sicher nicht aus der Luft gegriffen. Vor allem aber würde mich Ihre Quelle deshalb interessieren, weil ich bisher vergeblich nach brauchbaren Daten gesucht habe. Sarrazin hat für Berlin Daten genannt; diese wurden massiv angezweifelt. Welche Daten haben Sie verwendet?
Zitat von Theodor GroppeWäre 'Kartoffel' ein gutes Schimpfwort für einheimische Biodeutsche? Gängig ist es, habe ich selber schon gehört.
Ich kenne es nur in der Variante "Kartoffelfresser". Und das war zur Zeit der ersten Gastarbeiter-Welle, als viele Gastarbeiter aus Italien kamen, wohl die Retourkutsche für "Spaghettifresser".
Zitat von C.Immerhin war es eine Meldung wert. Sie wäre besser unter den Tisch gefallen, weil Meldungen dieser Art zur Recherche führen könnten, die bei dem latent vorhanden Rassismus in der Mitte der Gesellschaft fremdenfeindliche Ressentiments wecken könnte.
Sie steht ja interessanterweise unter "Vermischtes", dear C. Wer weiß, vielleicht hat sie ein Volontär aus dem Ticker geholt, der dachte: Ey, das ist lustig, da reißen Leute, die Blondinen nicht mögen, nicht nur Witze über sie, sondern machen sie auch noch auf der Straße an.
Diese hat offenbar den "Parisien" ausgewertet; internationale Agenturen scheinen die Meldung nicht gebracht zu haben.
Übrigens lautet die beste Übersetzung von "sale blondasse", die mir bisher eingefallen ist "dreckige blonde Schlampe". Wenn das in der Meldung gestanden hätte und nicht "blöde Blondine", dann hätte der gedachte Volontär sich vielleicht überlegt, ob er die Meldung bringt.
Außer "Welt-Online" scheint sie kein größeres deutsches Medium gebracht zu haben.
Heute steht in der FAZ ein Artikel von Regina Mönch über die Lage in Berlin, was derartige Übergriffe angeht. Es gibt dazu jetzt in dem Artikel einen Nachtrag, samt einem Hinweis auf die Rede, die Geert Wilders am Samstag in Berlin gehalten hat.
Zitat von Zettel Die drei Täterinnen sind Schülerinnen des Collège Bellefontaine. (Das collège ist in Frankreich eine Oberschule, die der Unter- und Mittelstufe unserer Gymnasien entspricht; die Oberstufe ist das lycée).
Dieser Satz ist etwas missverständlich. Die Altersstruktur entspricht zwar der der Unter- und Mittelstufe unseres Gymnasiums, die Zusammensetzung entspricht aber doch meines Wissens eher der einer deutsche IGS. In einem Stadtteil wie Bellefontaine dürfte die Schule somit, so vermute ich zumindest, eher einer deutschen Hauptschule ähneln. Übersetzungen im Bildungsbereich sind natürlich immer schwierig, vielleicht bin ich auch etwas kleinlich, aber bei diesem Satz musste ich ein wenig stutzen.
Zitat von ZettelIm Deutschen gibt es meines Wissens ein solches Schimpfwort für die Einheimischen noch nicht; aber ich lasse mich belehren.
Das gibt es wohl deshalb nicht, weil man sich meiner Erfahrung nach mit dem etwas schlichteren "Scheiß Deutscher" begnügt.
Zitat von ZettelDie drei Täterinnen sind Schülerinnen des Collège Bellefontaine. (Das collège ist in Frankreich eine Oberschule, die der Unter- und Mittelstufe unserer Gymnasien entspricht; die Oberstufe ist das lycée).
Dieser Satz ist etwas missverständlich. Die Altersstruktur entspricht zwar der der Unter- und Mittelstufe unseres Gymnasiums, die Zusammensetzung entspricht aber doch meines Wissens eher der einer deutsche IGS. In einem Stadtteil wie Bellefontaine dürfte die Schule somit, so vermute ich zumindest, eher einer deutschen Hauptschule ähneln.
Sie haben vollkommen Recht. Ich hatte das nur auf die Altersstufen bezogen.
Im Lauf der Reformen seit den fünfziger Jahren ist in Frankreich für die Jahrgänge bis 16 Jahren eine Art Gemeinschaftsschule entstanden.
Allerdings findet de facto doch eine Differenzierung statt. Bis in die achtziger Jahre auf eine Weise, die man sich in Deutschland gar nicht vorstellen kann: Es gab massenhaft Sitzenbleiber, so daß nur die Besseren überhaupt die Troisième, die letzte Klasse vor dem Abschluß (dem Diplôme national du brevet) erreichten; das entspricht ungefähr unserer Mittleren Reife. Wer sitzenblieb, kam in spezielle Klassen mit einem Lernstoff, der nicht auf das Lycée vorbereitete, sondern auf das Berufsleben; bis er mit dem Ende seiner Schulpflicht (16 Jahre in Frankreich) abging, egal, welche Klasse er erreicht hatte.
Das hat sich inzwischen geändert; jetzt erreichen die meisten Schüler das Diplôme.
Die Verhältnisse sind ähnlich wie in den High Schools der USA: Formal lernen alle Schüler "gemeinsam"; de facto liegen Welten zwischen den einzelnen Schulen. Wer es sich in Frankreich leisten kann, der schickt seine Kinder in der Regel auf eine (meist katholische) Privatschulen.
Zitat von ZettelMich würde interessieren, auf welche Informationen Sie die Aussage "Gruppe, die in Deutschland so gut wie immer die Täter stellt" stützen.
Lieber Zettel,
gern beantworte ich die Frage. Dabei werde ich aufzeigen, wie ich mir meine persönliche Meinung bilde. Ob das auch für Sie ausreichend ist, vermag ich nicht einzuschätzen.
Wir haben ja (meine Schätzung) in Deutschland um die 100.000 Politik-, Sozial-, Gender- und sonstige Textproduktionswissenschaftler. Die erforschen dies und das. Aber eine wirklich belastbare Studie die ein Gesamtbild der Ausländerkriminalität liefert, die haben die bis heute nicht hingekriegt. Das ist der Grund, weshalb ich mir meine Meinung leider nur auf Basis von Stückwerk, Sekundärquellen und Interpolationen bilden kann. Was ich aufführe, ist wohl kein gerichtsverwertbares Beweismittel.
Meine Informationen:
1. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob Sie die Online-Polizeiticker oder die Online-Ausgabe der Heimatzeitungen lesen. Im Fall von Gewaltkriminalität sind die Täter fast immer solche, die verschämt als - „junge Männer“ - „Südländer“ - „Bewohner eines nahegelegenen Wohnheims“ - „Messerstecher“ - … weitere Umschreibungen beschrieben werden. Wer sich hinter diesen Umschreibungen verbirgt, können die Interessierten dann bei den diese Vorgänge beobachtenden Seiten nachlesen, z.B. Kewil, PI, Ausländerkriminalität
5. Christian Pfeiffer Jugendliche in Deutschland als Opfer und Täter von Gewalt, dazu die Zusammenfassung von der (wie immer) großartigen Regina Mönch: „Je stärker sich islamische Migranten an ihren Glauben gebunden fühlen, umso mehr stimmen sie den gewaltlegitimierenden Männlichkeitsnormen zu und umso häufiger bevorzugen sie gewalthaltige Medien“
9. Gegenstimme: „Muslime stellen etwa 60 Prozent der Gefängnisinsassen, obwohl ihr Bevölkerungsanteil nur bei 3% liegt.“
Wobei selbst diese Prozente der Gefängnisinsassen nur einen Teil des Elends wiederspiegeln. a) Zum einen, weil muslimische Täter so gut wie nicht bestraft werden. Beispielhaft sei hier nur der Fall von Erdic S. (Komaschläger von Köln) genannt, dem die Justiz für seine Verbrechen eine de facto strafrechtliche Immunität gewährt. Bei deutschen Tätern wird da ganz anders zugelangt. Und wenn die Muslim erst mal in der Horde auftreten, kriegen die de facto einen Mengenrabatt. Das ist zwar genau das Gegenteil der gesetzlichen Intention (Bandenverbrechen stärker bestrafen als Einzeltaten); aber kulturelle Sensibilität hat nun mal Vorrang vor Recht und Gesetz. b) Zum anderen, weil die Justiz alles in ihren Kräften stehende tut, um muslimischen Tätern vor der Verurteilung bzw. vor Strafantritt die Ausreise zu ermöglichen. Kachelmann musste übrigens monatelang in U-Haft schmoren – wegen Fluchtgefahr. Womit ich keineswegs sagen will, die Justiz würde sich bei Ihren Entscheidungen nicht nur von juristischen, sondern auch rassebiologischen Erwägungen leiten lassen.
Gebe zu, das war jetzt zusammengestückelt. Mir fehlt einfach die Zeit (und wohl auch die Fähigkeit) das ordentlich zu kompilieren. Aber in der Sache sollte es passen.
Was fehlt? Richtig, Sarrazin fehlt. Ich habe das Buch nicht gelesen.
Zitat von Zettel Sarrazin hat für Berlin Daten genannt; diese wurden massiv angezweifelt.
Verständlicherweise. Sarrazins Aussagen wurden mit niederträchtiger Rhetorik ins Zwielicht der Unglaubwürdigkeit gesetzt. Aber (nach dem was ich gesehen habe, versteht sich) es hat sich wohl schnell raugestellt, dass die angebl. „Widerlegungen“ Tatsächlich Lügen (Foroutan, Thums usw.) waren oder ganz einfach Pöbeleien. Mir ist jedenfalls kein Beispiel bekannt, wo Sarrazin in der Hauptsache (über handwerkliche Fehler reden wir nicht) widerlegt worden wäre.
Zitat von Zetteldenn Übergriffe von einheimischen Jugendlichen sind ja sicher nicht aus der Luft gegriffen
Nun sehen Sie mich erstaunt. Welche meinen Sie? Ich glaube nicht, dass Sie auf die Lügenmärchen von ZEIT und taz & Co. reinzufallen. Die „wissenschaftlichen“ Erkenntnisse unserer Rechtsextremismusexperten? Aber bitte ...
Tut mir leid, ich habe keine Ahnung. Deshalb gebe ich Ihre Anfangsfrage zurück: Haben Sie Quellen *) für Überfälle von Deutschen auf Ausländer? Vielleicht sogar Fälle aus den letzten fünf Jahren?
Bitte nicht falsch verstehen. Das ist keine Rechthaberei. Und ich lass´ mich jederzeit gern korrigieren.
*) Ich schreibe gleich an meiner Erwiderung auf die zu erwartende Antwort Marwa El-Shabini.
Zitat Es spielt überhaupt keine Rolle, ob Sie die Online-Polizeiticker oder die Online-Ausgabe der Heimatzeitungen lesen. Im Fall von Gewaltkriminalität sind die Täter fast immer solche, die verschämt als - "junge Männer" - "Südländer" - "Bewohner eines nahegelegenen Wohnheims" - "Messerstecher" - ... weitere Umschreibungen beschrieben werden.
Neulich habe ich mich eine Weile durch die gesamte Lokalberichterstattung des Bonner General-Anzeigers in diesem Jahr geklickt: Bei einem großen Teil der Gewalt- und Kapitalverbrechen (in letzter Zeit besonders Überfälle auf Taxis, aber auch auf Supermärkte und Hotels; Sexualdelikte; Körperverletzungen; bewaffneter Raub auf der Straße ...) lassen die Täterbeschreibungen (wenn sie überhaupt gegeben werden) auf Personen mit einschlägigem Migrationshintergrund schließen ("Südländer", "gebrochenes Deutsch", "dunkler Teint", "dunkle Haare", "vermutlich Türke"). Man hat den Eindruck, wenn es diese Tätergruppe nicht gäbe, hätte der General-Anzeiger kaum noch über Verbrechen zu berichten. - In der Zeitung fehlen verwertbare Täterangaben auch oft; z.T. hilft dann die Pressemitteilung der Polizei weiter.
daß Einwanderer und Nachkommen von Einwanderern in vielen Bereichen der Kriminialität überrepräsentiert sind, bestreitet, so weit ich sehe, niemand.
Meine Frage ist, ob das Ihre Aussage rechtfertigt, daß diese Gruppe "so gut wie immer die Täter stellt". Das kann ich nicht sehen, und soweit ich mir Ihre Quellen angesehen habe, wird das auch von keiner bestätigt.
In der sorgfältigen Zusammenstellung von Gesemann, die überhaupt nicht beschönigend ist, werden zum Beispiel Kriminalstatistiken aus verschiedenen Städten genannt, die einen starken Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen im Bereich der Jugendkrimibalität zeigen - in der Größenordnung von 50 Prozent oder etwas darüber. Aber das heißt ja nicht, daß diese "so gut wie immer" die Täter stellen. Die Daten sind allerdings von Mitte bis Ende der neunziger Jahre; kennen Sie aktuellere?
Diese Probleme müssen diskutiert werden, und die Sarrazin-Debatte dürfte dazu beitragen, daß sie verstärkt diskutiert werden. Aber sie müssen auch differenziert und nah an den Daten diskutiert werden; pauschale Behauptungen helfen da überhaupt nicht weiter.
Mir ist in dem, was Sie schreiben, ein Widerspruch aufgefallen, den Sie vielleicht aufklären können.
Sie schreiben einerseits "Muslime stellen etwa 60 Prozent der Gefängnisinsassen, obwohl ihr Bevölkerungsanteil nur bei 3% liegt". Der Wert von 3 Prozent dürfte zu niedrig sein; aber in der Größenordnung stimmt diese Aussage.
Ein paar Zeilen weiter behaupten Sie, daß "muslimische Täter so gut wie nicht bestraft werden".
Nun müssen die 60 Prozent ja irgendwie in die Gefängnisse gekommen sein.
Sehen Sie, das ist solch eine pauschalen Behauptung, mit der ich nichts anfangen kann. Sie erheben einen ungeheuerlichen Vorwurf - nämlich daß die deutsche Justiz systematisch Rechtsbeugung begeht -, belegen das aber nicht.
Wie mir auch nicht nachvollziehbar ist, daß Sie zu bezweifeln scheinen, daß es überhaupt "Überfälle von Deutschen auf Ausländer" gegeben hat. Sehen Sie sich vielleicht einmal diese Dokumentation für das Bundesministerium der Justiz an?
Zitat von GansguoterNeulich habe ich mich eine Weile durch die gesamte Lokalberichterstattung des Bonner General-Anzeigers in diesem Jahr geklickt: Bei einem großen Teil der Gewalt- und Kapitalverbrechen (in letzter Zeit besonders Überfälle auf Taxis, aber auch auf Supermärkte und Hotels; Sexualdelikte; Körperverletzungen; bewaffneter Raub auf der Straße ...) lassen die Täterbeschreibungen (wenn sie überhaupt gegeben werden) auf Personen mit einschlägigem Migrationshintergrund schließen ("Südländer", "gebrochenes Deutsch", "dunkler Teint", "dunkle Haare", "vermutlich Türke"). Man hat den Eindruck, wenn es diese Tätergruppe nicht gäbe, hätte der General-Anzeiger kaum noch über Verbrechen zu berichten. - In der Zeitung fehlen verwertbare Täterangaben auch oft; z.T. hilft dann die Pressemitteilung der Polizei weiter.
Ich stelle das in unserer Lokalpresse auch fest, lieber Gansguoter
Es ist nicht nur inakzeptabel, dem Leser Informationen vorzuenthalten; sondern es ist ja auch mit der Gefahr verbunden, daß daraus übertriebene Vorstellungen vom Anteil der Ausländer an dieser Kriminalität entstehen.
Die Leute glauben doch dann gerade, daß jeder Täter ein Ausländer ist. So, wie die unsinnige Geheimhaltung von Akten zum Thema Ufos erst die Ufologie hervorbrachte.
Weil eben solche Angaben fehlen, achte ich, wenn es geht, auf Indizien. Manchmal erscheinen Vornamen, manchmal kann man gepixelte Fotos oder Phantombilder sehen. Mein Eindruck - mehr kann es ja nicht sein - ist, daß es sich schon oft auch um Täter handelt, die deutscher Herkunft sein dürften (oder Aussiedler, das ist schwer zu entscheiden). Die Mehrheit der vermuteten oder gefaßten Täter dürften aber Einwanderer aus dem Raum Mittlerer/Naher Osten und Nordafrika sein.
Es ist halt wie immer: Wenn den Menschen Informationen vorenthalten werden, dann kommt es zu Gerüchten; dann werden Klischees eingesetzt, dann gibt es Übertreibungen wie diejenigen in den beiden Beiträgen von Lachmann.
Solche Übetreibungen verunmöglichen, erschweren jedenfalls eine rationale Diskussion ebenso wie die Vertuschungen und Verharmlosungen durch die Multikultis.
Zitat Es spielt überhaupt keine Rolle, ob Sie die Online-Polizeiticker oder die Online-Ausgabe der Heimatzeitungen lesen. Im Fall von Gewaltkriminalität sind die Täter fast immer solche, die verschämt als - „junge Männer“ ... beschrieben werden.
Beim Lesen Ihres Beitrages musste ich mich erinnern, gerade heute einen Bericht zu einer Gewalttat mit der Täterbeschreibung "junge Männer" gelesen zu haben. Auch das Googeln nach weiteren Informationen brachte am heutigen Abend keine weitere Täterbeschreibung. Nun erscheint mir die Beschreibung "junge Männer" bei 18 bzw. 19-Jährigen durchaus berechtigt zu sein, aber ich werde den Vorgang in den nächsten Tagen beobachten. Mal schauen, ob Ihre These hier im Einzelfall belegbar ist.
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