da ging es doch ua darum, daß dieser Aziz Miled Miteigentümer der Karthago Airlines ist (zusammen mit einem Bruder von Ben Ali), dem der franz. Staat einen gebrauchten A319 verkauft hat - unter Vermittlung von Alliot-Marie. Und dann bekommt sie von ihm einen Flug in seiner Privatmaschine spendiert, obwohl "Fillon a établi une règle : les ministres sont tenus d'utiliser le train ou les lignes aériennes régulières pour leurs déplacements en France, et la flotte gouvernementale pour les déplacements à l'étranger." (http://www.lemonde.fr/politique/article/...122_823448.html), um eben solche Interessenkonflikte zu verhindern. Auch: http://www.voltairenet.org/article168615.html
Ich benötige aber Google-Translate, um die franz. Texte zu verstehen, also vielleicht irre ich mich in der Bewertung dieses Vorgangs auch. Das Wort "Korruption" taucht aber verdächtig oft in Zusammenhang mit dem Rücktritt auf. Ich nehme an, daß wenn sich Herr Guttenberg einen Privatflug von einem Rüstungshersteller bezahlen ließe, auch in Deutschland der Teufel los wäre. Aber das ist ja nur nicht der Fall, sondern seine Verfehlung lag auch Jahre vor seinem Amtsantritt. Vergangenheit also, mit der man so umgehen sollte:
Zitat Der [...]Minister sieht in seiner Vergangenheit keinen Grund, zurückzutreten: "Die meisten wissen, wer ich bin und woher ich komme. Ich wäre schon dankbar, wenn man mich für meine Arbeit beurteilen würde." Die Opposition versuche, die Regierung auseinander zu treiben, indem sie zentrale Figuren der Koalition persönlich angreife.
Zitat von Nilfiskda ging es doch ua darum, daß dieser Aziz Miled Miteigentümer der Karthago Airlines ist (zusammen mit einem Bruder von Ben Ali), dem der franz. Staat einen gebrauchten A319 verkauft hat - unter Vermittlung von Alliot-Marie. Und dann bekommt sie von ihm einen Flug in seiner Privatmaschine spendiert, obwohl "Fillon a établi une règle : les ministres sont tenus d'utiliser le train ou les lignes aériennes régulières pour leurs déplacements en France, et la flotte gouvernementale pour les déplacements à l'étranger." (http://www.lemonde.fr/politique/article/...122_823448.html), um eben solche Interessenkonflikte zu verhindern.
Das dürfte sich aber, lieber Nilfisk, auf Reisen als Minister beziehen.
Alliot-Marie flog aber in den Urlaub. Aziz Miled ist, wie erwähnt, ein alter Freund ihrer Eltern. Er hat ihr ja auch nicht eigentlich einen Flug "spendiert", sondern er hat sie samt Famile mitfliegen lassen, weil in der Maschine noch Plätze frei waren. Unter Freunden dürfte das nichts Besonderes sein.
Ich kenne die Usancen nicht so genau, aber ich vermute, daß das bei Leuten mit einem Privatflieger weit verbreitet ist, Bekannte auf freien Plätzen mitfliegen zu lassen. Ich kann daran nichts Vorwerfbares finden.
Der Grund für den Rücktritt dürfte sein, daß sich der Wind inzwischen gedreht hat. Frankreich muß ja auch mit den neuen Leuten in Tunis gute Beziehungen pflegen.
Alliot-Marie wird aber wiederkommen; so, wie Juppé. In Frankreich kommt es letztlich meist darauf an, wie gut jemand ist; und beide sind absolute Spitzenleute.
Interessant ist, was Fischer - Lescano zur Arbeit des Freiherrn zu Guttenberg schreibt: “Der wissenschaftliche Ertrag der Arbeit ist bescheiden. Das liegt vor allem daran, dass der Autor seinen Verfassungsbegriff nicht hinreichend entfaltet und damit weit hinter der wissenschaftlichen Diskussion zurückbleibt” Den Link zur Rezension und andere nette Sachen findet man auf uBRD: http://www.unserebrd.de/2011/02/23/verte...-demissioniert/
Die Quelle zu dem Zitat ergibt sich aus der "Realsatire" auf uBRB (Link s.o.) Fischer - Lescano hat sich am 24.02.2011 selbst "geoutet" auf Zeit - Online: Andreas Fischer-Lescano: Ich habe 2009 an der Universität Bremen ein Seminar zum Verfassungsrecht angeboten und mir die in den vergangenen Jahren dazu erschienene Literatur angesehen. Dass Herr zu Guttenberg mit einer Arbeit promoviert wurde, die thematisch in meinem Bereich liegt, hat mich natürlich interessiert. Ich wollte die Arbeit eines konservativen Rechtspolitikers als Ausgangspunkt nehmen und eine kritische Gegenposition entwickeln.
Zu Guttenberg, dessen Dissertation im Jahre 2007 erschien, war für den linkslastigen Prof. Fischer - Lescano und seinen Mitstreiter Prof. Derleder (beide Uni Bremen, beide Herausgeber der "Kritischen Justiz" und ) eine Art wissenschaftlicher "Gegenpol" an dem man seine eigene (richtige) Position besser konturieren kann. Für Normalbürger wie für Wissenschaftler ist es erhebend, wenn man einem vermeintlich bedeuteren Kollegen zeigen kann wo es lang geht! Nicht zu Guttenberg ist jedoch der "Gegenpol" sondern sein Doktorvater, der mit Ehren überhäufte Prof. Haeberle. Fazit: auch in der Wissenschaft geht es nicht ohne "menscheln" ab. Wenn sich jetzt aber Wissenschaftler als Übermenschen präsentieren, wie Prof. Lepsius, der Nachfolger von Prof. Haeberle, dann ist das erschreckend peinlich und beschädigt den Ruf der Uni Bayreuth noch mehr als nötig. Nicht umsonst heißt es heute bereits in der Presse: "Uni Bayreuth kommt nicht zur Ruhe". Noch Fragen?
Die übrigen Quellen sind im Beitrag auf uBRD als Links eingebaut. Hier die ganze Passage, die zu allerlei Vermutungen Anlaß gibt, dass es nicht um das Plagiieren allein geht:
War es wirklich ein “Zufallsfund” von Fischer – Lescano? Dessen Mitstreiter Prof. Peter Derleder, ebenfalls Rechtsprofessor in Bremen und wie Fischer – Lescano, Herausgeber der Fachzeitschrift “Kritische Justiz“, hatte vor einem Millionen-Publikum in den Tagesthemen den Vorwurf geäußert, der Minister habe bei seiner Dissertation systematisch abgekupfert. Derleder sprach von einer “peinlichen Entgleisung“.
Wäre es im Sinne einer “ehrenhaften Wissenschaft”, die jetzt der Wissenschaftsrat einfordert, nicht richtiger gewesen abzuwarten, wie die Uni Bayreuth auf die Rezension von Fischer Lescano reagiert? Der schrieb in der “Neuen Juristischen Wochenschrift”, Heft 1, 2011:
[PDF] Inhalt Heft 1, 44. Jahrgang 2011
Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat – Schnellansicht 13. Febr. 2011 … 107 Peter Derleder. Heinrich Hannover, Reden vor Gericht. … 112 Andreas Fischer-Lescano. Karl-Theodor Frhr. zu Guttenberg, Verfassung und … linksunten.indymedia.org/de/system/files/data/2011/02/9010212034.pdf
“Der wissenschaftliche Ertrag der Arbeit ist bescheiden. Das liegt vor allem daran, dass der Autor seinen Verfassungsbegriff nicht hinreichend entfaltet und damit weit hinter der wissenschaftlichen Diskussion zurückbleibt”
und auf Seite 114:
“Im Hinblick auf die im Anhang dokumentierte Liste, die Fundstücke einer ersten noch unvollständigen Plagiatskontrolle via Wortgruppensuche bei Google (ohne Anspruch auf erschöpfende Durchsicht der Arbeit) verzeichnet, erlaubt sich der Rezensent höflich, die Mitglieder des Bayreuther Prüfungsausschusses und den Verfasser der Arbeit zu fragen, wie sie meinen, dennoch rechtfertigen zu können, dass diese Arbeit als „Nachweis der Befähigung zu vertiefter wissenschaftlicher Arbeit“ (Art. 64 Abs. 1 Satz 1 BayHSchG) dienen kann, zumal dieser Nachweis auf der Grundlage „einer selbstständigen wissenschaftlichen Arbeit (Dissertation)“ erfolgen muss und hierbei vorausgesetzt ist, dass die Dissertation wissenschaftlichen Mindeststandards genügt”. Andreas Fischer-Lescano
Mitgeliefert wird nicht nur eine Synopse zu den “Fundstücken” sondern auch gleich, mit Fußnote 12, die Rechtsprechung zum wisenschaftlichen Mindeststandard (siehe auch VGH München, Urteil vom 4. April 2006 -7 BV05.388, BayVBl. 2008, 281 (282).
Mit Fußnote 13 – man ist ja unter Juristen – folgt dann sogleich das Urteil des Baden Württembergischen Verwaltungsgerichtshofes über die abgewiesene Klage gegen die Entziehung eines Doktortitels der Universität Tübingen (BVerwG, Beschluss vom 20. 10. 2006 – 6 B 67.06.)
Es muss klargestellt werden, dass hier nicht “in defence” des Verteidigungsministers gemacht wird. Es geht um “Gleiches Recht für Alle”, das u.U. auf dem Altar politischer Schonungslosigkeit geopfert wird und der Frage wie man mit Grundrechten und miteinander umgeht!
Wann also wurde die “Entdeckung” dem Prüfungsauschuss der Uni Bayreuth und dem Verfasser der Dissertation mitgeteilt? Wie reagierte man? War das Ganze reine “Strategie”, oder lies man die Sache sich “medientechnisch” entwickeln, Fragen die für den Umgang mit geltendem Recht nicht unerheblich sind.
Könnte die Attacke gegen die postmoderne “Sampling – Arbeit” von KT unter Umständen Mittel im Konkurrenzkampf zweier Universitäten sein? Geht es gar um den Anerkennungsneid zweier Jura – Professoren in den Siebzigern, die sich seit ihrer Schulzeit kennen?
Vielleicht sehen wir hier nur die Spitze des Eisbergs. Prof. Derleders Empörung über den Wissenschaftsbetrieb und über “restlos abgebrühte Pseudoautore(n), [die] noch nie einen wissenschaftlichen Gedanken artikuliert, noch nie eine eigenständige Interpretation vorgelegt [haben]“, stammt aus dem Jahre 2007:
“Im nationalen juristischen Publikationswesen hat sich … eine eine Mißachtung der Urheberrechte eingeschlichen, die nicht mehr hinnehmbar ist, weil keineswegs nur affirmationsfreudiges Mittelmaß an ihr beteiligt ist”.
Da könnte der prominente Freiherr KT, dessen Dissertation aus dem gleichen Jahre stammt, als wohlfeiles Opfer gerade recht gekommen sein!
Schlägt man den “Dissertationsack” und meint den “Politikesel” und hinter den Kulissen last not least: eine Verteidigungspolitik, die Kriegspolitik zu werden droht , die innerhalb der SPD und über alle Parteigrenzen hinweg umstritten ist?
Zitat von StefanieDer Tagesspiegel scheint die Uni auf dem Kieker zu haben. Erst die Meldungen über finanzielle Verstrickungen mit der Rhön Klinik AG und nun das.
Ich dachte, liebe Stefanie, jetzt kommt was.
Aber das ist doch heiße Luft, was da der "Tagesspiegel" schreibt. Es ist offenbar alles nach den Regularien abgelaufen. Daß ein Professor in der CSU ist, bedeutet ja nun nicht automatisch, daß er korrupt ist.
Ich halte es absolut für denkbar, daß da nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Aber wenn man das behauptet, dann muß man es recherchieren und handfeste Tatsachen vortragen. Wenn sich so etwas herausstellen sollte, dann werde ich es in ZR genauso anprangern, wie ich das mit Guttenberg gemacht habe. Aber bitte Tatsachen.
Als ich noch in der SPD war, haben bei mir auch Leute promoviert, die ebenfalls in der SPD waren. Soll ich mir jetzt vorwerfen lassen müssen, ergo hätte ich diese nicht genauso behandelt wie jeden anderen Doktoranden auch?
Herzlich, Zettel
PS: Sie schreiben von "finanziellen Verstrickungen mit der Röhn-Klinik". Was für Verstrickungen? Ich weiß bisher nur, daß das Rhön-Klinikum eine Stiftungsprofessur finanziert, was man nur anerkennenswert finden kann.
Es scheint nun genau das zu passieren, was als Zitat auf dem uBRD - Beitrag gepostet wurde:
"Die Plagiatsaffäre zu Guttenbergs besitze höhere Dimensionen als den Verbleib im Amt des Verteidigungsministers und sein persönliches Wohlergehen. Die Gefahr liege darin, dass in populistischer Manier die moralische Integrität der gesamten politischen Klasse in Frage gestellt wird und der Graben zwischen den „Volksvertretern“ und ihren (potentiellen) Wählern weiter wächst“.
Nun wird erst einmal die moralische Integrität der Uni Bayreuth in Frage gestellt, dann die der Wissenschaft schlechthin. Bravo Herr Prof. Lepsius! Die Politik kommt später dran, wenn dann die Demokratie noch nicht untergegangen sein sollte. Bravo, Herr Gabriel!
Zitat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat nur mit der Ausnahmegenehmigung eines CSU-nahen Professors an der Universität Bayreuth promovieren dürfen.
(...) Neben Loritz mussten laut Promotionsordnung 2006 noch zwei weitere Professoren die ausnahmsweise zulässige Promotion befürworten. Dies waren nach Tagesspiegel-Informationen der Erstgutachter der Dissertation Peter Häberle sowie der Zweitgutachter Rudolf Streinz. Guttenberg konnte ferner die in seinem Fall benötigten beiden, mindestens mit „gut“ bewerteten Seminarscheine vorlegen. Einer davon stammt aus einem Seminar mit Häberle, der zweite aus einer Lehrveranstaltung des mittlerweile ebenfalls emeritierten Professors Volker Emmerich.
Mein Verdacht: Politisch stark eingefärbte "heiße Luft". Man kann ja zum Glück die Promotionsordnung im Internet nachlesen, und dort steht unter "§ 5 Besondere Voraussetzungen für die Zulassung zur rechtswissenschaftlichen Promotion" eindeutig:
"(2)Ausnahmsweise kann der Dekan einen Bewerber zur Promotion zulassen, wenn 1. der Bewerber ein Examen im Sinne von Abs. 1 mit einer Note bestanden hat, die nicht schlechter als „befriedigend“ ist oder dieser Notenstufe entspricht, und 2. eine prüfungsberechtigte Lehrperson die Betreuung der Dissertation übernimmt und 3. der Bewerber in zwei Seminaren Leistungen erbracht hat, die mindestens mit „gut“ benotet worden sind; von diesen Seminarleistungen muss mindestens eine an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fa5 kultät der Universität Bayreuth bei einer anderen prüfungsberechtigten Lehrperson als dem Betreuer der Dissertation erbracht worden sein; eine Seminarleistung kann auch an einer anderen deutschen rechtswissenschaftlichen Fakultät erbracht worden sein."
Für die Erlaubnis zur Promotion bedurfte es neben der Examensnote und den Seminarscheinen zunächst einmal nur der Zustimmung Häberles. Alles andere ist eine Erfindung des Tagesspiegel. Dass zur Bewertung der Arbeit dann noch ein Zweitgutachter nötig war, ist eine völlige Selbstverständlichkeit. Da wird eine völlig belanglose Nebeninformation zum Skandal aufgepumpt. Und das war ja auch bei den ebenfalls im Tagesspiegel ausgebreiteten "Connections" des Rhön Klinikums zur Uni Bayreuth nicht anders. Bekanntlich hatten die Guttenbergs schon seit März 2002 keinerlei Anteile mehr an dieser AG. Die Promotion erfolgte 2006.
Zitat von Zettel Als ich noch in der SPD war, haben bei mir auch Leute promoviert, die ebenfalls in der SPD waren. Soll ich mir jetzt vorwerfen lassen müssen, ergo hätte ich diese nicht genauso behandelt wie jeden anderen Doktoranden auch?
Von mir nicht.
Zitat von ZettelPS: Sie schreiben von "finanziellen Verstrickungen mit der Röhn-Klinik". Was für Verstrickungen? Ich weiß bisher nur, daß das Rhön-Klinikum eine Stiftungsprofessur finanziert, was man nur anerkennenswert finden kann.
Das meinte ich. In dem entsprechenden Zeitungsartikel wurde das wichtige Faktum, dass ab 2002 bereits die Familie zu Guttenberg über ihre Beteiligungsgesellschaft keine Anteile mehr hielt, unterschlagen, so dass der Eindruck entstand,zu Guttenberg habe sich die Promotion erkauft.
Deshalb ja mein, die scheinen die Uni auf dem Kieker zu haben.
Zitat von ZettelDas dürfte sich aber, lieber Nilfisk, auf Reisen als Minister beziehen.
Alliot-Marie flog aber in den Urlaub.
Minister sollten sich aber auch und insbesondere keine Urlaubsreisen spendieren lassen.
Zitat von ZettelAziz Miled ist, wie erwähnt, ein alter Freund ihrer Eltern. Er hat ihr ja auch nicht eigentlich einen Flug "spendiert", sondern er hat sie samt Famile mitfliegen lassen, weil in der Maschine noch Plätze frei waren. Unter Freunden dürfte das nichts Besonderes sein.
Und wo zieht man die Grenze zwischen "noch Plätze frei" und einem arrangierten Freiflug? Wenn Frau Alliot-Marie ihrem Bekannten beiläufig mitgeteilt hat, dass sie mal wieder gerne Urlaub machen würde? Und einen Tag später ruft er zurück, dass seine Maschine "zufällig" gerade in die Richtung fliegt? Er musste dafür nur einen Termin verschieben? Oder umgekehrt, die Maschine fliegt tatsächlich zu einem bestimmten Termin eine bestimmte Route - und der Minister legt seinen Urlaub um den angebotenen Freiflug herum?
Und die gleiche Frage zu Hotelsuiten, die sonst "ohnehin leer stünden"?
Nein, hier muss in der Tat den Anfängen gewehrt werden.
-- Margot Käßmann erhält für ihren Rücktritt nach einer betrunkenen Autofahrt den Europäischen Kulturpreis für Zivilcourage. - Der Spiegel, nicht am 1. April
Das erklärt doch alles: wieder wird eine Mediensau durch Dorf getrieben und alle machen fleißig mit. Das wäre ja noch in Ordnung, aber überproportional peinliche Beiträge im Stern: http://www.stern.de/politik/deutschland/...or-1658360.html oder reinsten Diffamierungen wie in der TAZ: http://www.taz.de/1/wahrheit/artikel/1/v...krater-im-kopf/ knipsen bei vielen Lesern das Hirn aus. Davor muss man sich sogar selbst wappnen. Leider entwickelt sich dann ein Prozess der einmal wie folgt beschrieben wurde: wer alles mit allem in Verbindung bringt, dem stürzt die welt analog zusammen.
Zitat von ZettelPS: Sie schreiben von "finanziellen Verstrickungen mit der Röhn-Klinik". Was für Verstrickungen? Ich weiß bisher nur, daß das Rhön-Klinikum eine Stiftungsprofessur finanziert, was man nur anerkennenswert finden kann.
Das meinte ich. In dem entsprechenden Zeitungsartikel wurde das wichtige Faktum, dass ab 2002 bereits die Familie zu Guttenberg über ihre Beteiligungsgesellschaft keine Anteile mehr hielt, unterschlagen, so dass der Eindruck entstand,zu Guttenberg habe sich die Promotion erkauft.
Deshalb ja mein, die scheinen die Uni auf dem Kieker zu haben.
Danke! Da hatte ich Sie falsch verstanden.
Es ist halt das Übliche: Wenn solch eine Affäre rollt, dann suchen viele Journalisten nach dem großen Knüller. Und auch wenn man nichts Rechtes gefunden hat, versucht man doch eine Story zu schreiben.
Hm, in dem "Stern"-Artikel steht nichts, was nicht - beispielsweise - die Leser von ZR a bisserl genauer wissen.
Und der Taz-Artikel stammt aus dem letzten Jahr und ist, wie vieles in diesem Blatt, auf dem Niveau einer Schülerzeitung für die Unter- und Mittelstufe.
Zitat von SpätzünderLeider entwickelt sich dann ein Prozess der einmal wie folgt beschrieben wurde: wer alles mit allem in Verbindung bringt, dem stürzt die welt analog zusammen.
Lieber Zettel, nun bin ich im Eimer! Ich muss gestehen dieses schöne Zitat habe ich mal verwendet in einem Fachartikel, ohne Nennung der Quelle (keine Angst, mir kann kein Titel aberkannt werden!). Die Quelle kenne ich nämlich nicht. Gehört habe ich dieses wunderbare Bonmot von einem Philosphen, Dr. Dieter Fuder, FH Düsseldorf, unterrichtet dort Aestetik und Designtheorie. Genügt das? welt habe ich übrigens absichtlich klein geschrieben, damit man nicht denkt "DIE WELT" stürze analog zusammen. Das tut sie höchstens online!
Es ist halt das Übliche: Wenn solch eine Affäre rollt, dann suchen viele Journalisten nach dem großen Knüller. Und auch wenn man nichts Rechtes gefunden hat, versucht man doch eine Story zu schreiben.
Herzlich, Zettel
Naja, das ist schon mehr. Die unterstellen. Wenn die jetzt fünf Fälle aufbieten könnten, die zeigen, dass zu Guttenberg sachlich nicht gerechtfertigt bevorzugt wurde, wäre so ein Beitrag geboten. Aber allein der Fakt, dass CSU-Verbindungen bestanden, rechtfertigt nicht die Annahme einer unzulässigen Bevorteilung und das eben suggerieren die. Und da ich sauer bin, weil ich auf den Tagespiegel Artikel i.S. Rhön Klinik reingefallen bin - ich versuchte zu prüfen, konnte aber anhand der Aufsichtsradmandate und Beteiligungen, welche auf dem Internetauftritt angeben waren nichts erkennen und dachte, die werden nicht einfach was behaupten - finde ich es erst recht dreist, schon wieder so eine Nummer zu fahren.
Es ist wichtig, dass man der Uni auf die Finger kloppt. Die haben grob versagt und damit immensen Schaden für den Ruf der Bewertungssysteme angerichtet. Das müssen die Studenten und Doktoranden nun ausbaden. Aber so ein raunendes Vorgehen, wie der Tagesspiegel es praktiziert, ist selbst unredlich.
Und die Süddeutsche hat mal direkt diese unbelegte konkludente Unterstellung ebenfalls gebracht: http://www.sueddeutsche.de/politik/plagi...ver-1.1065932-2. Das war auch bei diesem Rhön-Klinik AG Artikel so, dass es andere sofort übernommen hatten.
Zitat von C. Im Zeitalter der schnellen Neuigkeit scheint eine ordentliche Prüfung eines Vorgangs etwas exotisches zu sein und Geduld eine Schwäche. Ich bin davon überzeugt, dass sich die Universität Bayreuth auch ohne Druck von außen schon aus Eigeninteresse um bestmögliche Aufklärung bemüht.
Professor Häberle will alles ihm Mögliche zur Aufklärung beitragen.
Zitat von Häberle"Mit sehr großem Bedauern habe ich zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Umstände der von mir betreuten Promotion von Herrn K.-T. zu Guttenberg den Ruf der Universität Bayreuth in der öffentlichen Diskussion in Misskredit zu bringen geeignet sind. Die in der Promotionsschrift von Herrn zu Guttenberg entdeckten, mir unvorstellbaren Mängel sind schwerwiegend und nicht akzeptabel.
Sie widersprechen dem, was ich als gute wissenschaftliche Praxis seit Jahrzehnten vorzuleben und auch gegenüber meinen Doktoranden zu vermitteln bemüht war"
Prof. Häberle muss sich nicht mehr bemühen. Herr Prof. Dr. Lepsius hat ein Machtwort gesprochen. Soeben! Auf Antenne Bayern: "Der Verteidigungsminister müsse (!) zurücktreten, aber er habe noch eine zweite Chance"... Nun dürfen wir rätseln, was in dem Manne vorgeht!?
Hat er noch nie etwas über Wahrheit und Politik von Hannah Arendt gehört? http://de.wikipedia.org/wiki/Wahrheit_und_Politik Diese Unterscheidung kennt auch Siegmar Gabriel nicht. Das muss man akzeptieren. Mit dem Thema völlig überfordert - und nicht zu akzeptieren - ist offenbar Staatsrechtler Prof Dr. "Lapsius" (Pardon). Und was heißt zweite Chance? Hat Herr zu Guttenberg noch einen Wurf frei? So wie der zweiundsiebzigjährige Friedrich Wilhelm Prinz zu Preußen. Dem hatte man "vorsorglich" den Doktortitel abgenommen. Zwei Drittel der Arbeit stammten "wortwörtlich aus drei Quellen". Später hat ihn dann doch noch der "Promo - Virus" (Zitat Prof. Thomas Meuser) befallen, und hat über die Geschichte seiner Familie geforscht und... er hat es geschafft!
Fazit: die Richtlinien der Politik werden demnächst von Professoren bestimmt. Jetzt erlebt die Uni Bayreuth ein zweites Waterloo! Staats- und Verfassungsrechtler Lepsius hat als Fachautorität versagt, indem er die Mindeststandards seines Fachgebietes nicht eingehalten hat... Muss er nun emeritieren?
Kleine Randnotiz: "Juristen haben es allerdings recht einfach. In ein bis zwei Jahren sind sie fertig. Da fällt es nicht ganz so schwer, neben dem Job zu promovieren. In anderen Fächern dauert es länger. Durchschnittlich fünf Jahre benötigen Promovierende für ihre Dissertation" (Beitrag von Johanna Kutsche, in: karriere.de Das Portal von Handelsblatt und WirtschaftsWoche, 01.05.2009)
-- Margot Käßmann erhält für ihren Rücktritt nach einer betrunkenen Autofahrt den Europäischen Kulturpreis für Zivilcourage. - Der Spiegel, nicht am 1. April
Einen Preis für Zivilcourage dürfte nicht in Sicht sein. Auch die Uni Bremen wird leer ausgehen. Dazu gibt es zuviele Ungereimtheiten und blauäugige Bekenntnisse des Aufklärungs- und Publikationstrios Derleder, Hanschmann und Fischer - Lescano. „Wir haben keine politische Motivation, es ist nicht unser Anliegen, Herrn Guttenberg zu stürzen!“ (Aussage Hanschmann am 16.02.2011). Wer kommt denn auf so was! Auch für die Uni Bayreuth gibt es nix für schnellen Titelentzug. Selbst wenn nichts dran ist, an den Vorwürfen mit den Spendengeldern und der Rhönklinik, es rumort gewaltig. Vermutlich wird noch einiges aus der Kanalisation hochkommen, was uns daran erinnert, dass wir in einem zivilisierten Land leben... http://www.erinnerungsforum.net/forum/po...hland/msg29968/
Zitat von ZettelEs ist schon interessant, lieber Gorgasal, wie in solchen Äußerungen wie der zitierten sich ein Ressentiment gegen die Wissenschaft Bahn bricht.
Viele der Journalisten haben ja studiert. Nicht alle haben es geschafft, ihr Studium abzuschließen. So gut wie niemand hat wissenschaftlich gearbeitet. (Es gibt Ausnahmen).
Sie schreiben so leichtfertig über die Wissenschaft, wie sie über vieles leichtfertig schreiben, von dem sie nichts wissen.
"Sie schreiben so leichtfertig über die Wissenschaft, wie sie über vieles leichtfertig schreiben, von dem sie nichts wissen." Wie vereinbaren Sie einen solchen Kommentar mit der Tatsache, daß Sie selbst noch keine Begründung für Ihre gelegentlichen Lobeshymnen auf Merkels Politik geliefert haben und Argumente, die Ihnen entgegengehalten werden, konsequent ignorieren? Wo ist da die Wissenschaftlichkeit?
Zitat von RexCramer Wie vereinbaren Sie einen solchen Kommentar mit der Tatsache, daß Sie selbst noch keine Begründung für Ihre gelegentlichen Lobeshymnen auf Merkels Politik geliefert haben und Argumente, die Ihnen entgegengehalten werden, konsequent ignorieren? Wo ist da die Wissenschaftlichkeit?
Es ist doch müßig, lieber RexCramer, daß wir beide über die Kanzlerin diskutieren. Alle denkbaren Argumente sind schon lange ausgetauscht. Wollen wir's nicht dabei belassen?
Zitat von ZettelEs ist doch müßig, lieber RexCramer, daß wir beide über die Kanzlerin diskutieren. Alle denkbaren Argumente sind schon lange ausgetauscht. Wollen wir's nicht dabei belassen?
Das stimmt überhaupt nicht. Bislang haben Sie alle Argumente möglichst weiträumig umschifft, um später zu behaupten, es seien alle ausgetauscht worden. Ich finde es sehr interessant, wie Sie selbst bei dem Thema immer ausweichen, Beiträge ignorieren etc., aber gleichzeitig zu allen anderen Themen darauf hinweisen, wenn jemand Behauptungen aufstellt, ohne diese sauber zu begründen. Sie haben allerlei Behauptungen über Merkels Politik aufgestellt, aber eine Diskussion hat bisher niemals stattgefunden, denn der gehen Sie ja konsequent aus dem Weg. Was hat das mit Wissenschaftlichkeit zu tun?
Zitat von ZettelEs ist doch müßig, lieber RexCramer, daß wir beide über die Kanzlerin diskutieren. Alle denkbaren Argumente sind schon lange ausgetauscht. Wollen wir's nicht dabei belassen?
Das stimmt überhaupt nicht. Bislang haben Sie alle Argumente möglichst weiträumig umschifft, um später zu behaupten, es seien alle ausgetauscht worden. Ich finde es sehr interessant, wie Sie selbst bei dem Thema immer ausweichen, Beiträge ignorieren etc., aber gleichzeitig zu allen anderen Themen darauf hinweisen, wenn jemand Behauptungen aufstellt, ohne diese sauber zu begründen. Sie haben allerlei Behauptungen über Merkels Politik aufgestellt, aber eine Diskussion hat bisher niemals stattgefunden, denn der gehen Sie ja konsequent aus dem Weg. Was hat das mit Wissenschaftlichkeit zu tun?
Nix. Und jetzt lassen wir's, bitte. Ich jedenfalls werde nicht mehr antworten.
Es gab ja einen großen Aufschrei in der akademischen Szene, weil Guttenbergs Plagiat den Wissenschaftsbetrieb gefährden würde. Was ja auch stimmt - wenn auch diese Gefährdung eher abstrakt ist.
Dagegen gibt es gleichzeitig "wissenschaftliche" Studien, die wirklich Schaden anrichten. Da wäre die öffentliche Aufregung viel angebrachter als bei der ganzen Guttenberg-Affäre:
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