Zitat von energistAch, werte C., das ist doch schon alles lange lange überholt. Heute will man kein gender mainstreaming mehr, man will bitte queerversity:
Danke für diesen Link. Interessant, dass sich auf der Seite keine Definition von Diskriminierung befindet, dafür haben sie ganz andere Probleme.
Zitat Im Rahmen der Gleichstellungs- wie auch der Antidiskriminierungspolitik ergibt sich eine paradoxe Situation: Einerseits ist es notwendig, Diskriminierungen und Ungleichheitsverhältnisse zu erfassen, um sie überhaupt bekämpfen zu können. Andererseits reinstalliert die Erfassung genau die Kategorien, entlang derer sich auch das Ungleichheits- oder Diskriminierungsverhältnis formiert.
Worüber man nicht reden kann, sollte man schweigen
vielleichteinlinker
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29.04.2011 19:39
#77 RE: Was ist ein "geschlechtergerechtes" Wahlrecht?
Zitat Beispiel: Ein Gesetz, das jeder schwangeren Person eine Million Euro zuschreibt, wäre neutral formuliert, aber würde aber Männer benachteiligen.
Nein, jeder schwangere Mann bekäme eine Million Euro. Wenn Männer nicht schwanger werden können, dann ist das Gesetz auch nicht neutral formuliert.
Zitat Und so ist es mit der Quote auch. Entscheidend ist, dass sie Frauen erlaubt einen Mangel an Qualifikation (gegenüber ihrem männlichen Mitbewerber) einfach durch Frausein ausgleichen kann. (ja nicht nur das, Frausein ist sogar Trumpf).
Da gehen Sie einen Schritt zu weit (oder zu kurz): Auch Frauen leiden unter dem Gesetz denn per Gesetz werden ihnen Männer vor die Nase gesetzt. Das Gesetz ist eben geschlehctsneutral und damit keine Benachteiligung der Männer sondern der Qualifizierten.
Zitat Stellen Sie sich mal vor, wir würden ins Gesetz schreiben, dass in der Regierung alle Lager (links, rechts, liberal) zu gleichen Teilen vertreten sein müssten; unabhängig davon, wen der Wähler für geeignet hält. Freut mich für die FDP, die käme dann auf 33%, aber wäre das keien Benachteiligung der anderen Parteien?
Sorry, aber die versuchte Repräsentanz einer solchen Demokratie damit zu vergleichen, das hinkt dann doch etwas zu sehr.
Zitat von GorgasalAlternativ kann man natürlich auch "Kompetenz" als etwas definieren, von dem beide Geschlechter gleich viel haben. Wenn man allerdings daraus das Recht auf eine Quote zu Lasten der innerparteiliche Demokratie ableitet, dann sind wir in der Tat auf dem Weg in den Ständestaat.
Nein, wird er nicht. Ebensowenig wie ein Fehlurteil den Rechtsstaat aushebelt oder ein Mordopfer den inneren Frieden beendet. Es ist ein riesiger Unterschied zwischen den beiden Dingen und der ist mir viel zu groß und zu wichtig um ihn in einem Satz mal eben zu überspringen.
Zitat von GorgosalThese: jeder Versuch, die "politische Kompetenz" von Frauen und Männern (oder von Links- und Rechtshändern, oder von Rothaarigen und Blonden) zu definieren und zu messen, wird früher oder später auf die Subjektivität des Souveräns zurückfallen. Und dann ist "kompetent" genau derjenige, der gewählt wird. Sinnvollerweise schaut man dann, inwieweit das Geschlecht in vergangenen Wahlen von Direktmandaten etwas ausgemacht hat.
Mit Zettel hatte ich das schon angedeutet und an anderer Stelle schon dargestellt. Kompetenz ist wohl eine Mischung aus vielen Dingen. Sicher nicht nur aber auch ein gepfeffert Maß an "Wählbarkeit". Und diese vielen Dinge sehe ich bei Männern nicht mehr vorhanden als bei Frauen. Allerdings sehe ich, dass Männer häufiger in den Positionen sind für die nun eine Quote gelten soll. Das Argument dahinter, dass Männer eben nicht besser geeignet, nicht "kompetenter" sind sondern es sich hierbei schlicht um eingelebte und festgefahrene Muster handelt, nach denen Verfahren wird weil ihre Hüter die ENtscheidungsträger sind, das kann ich nachvollziehen. Ich selbst würde deswegen keine Quote fordern aber ich sehe nicht ein, warum die Quote "Männerfeindlich" ist. Kurz gesagt: Ich bin gegen die Quote wie die meisten hier, ich halte nur die Argumente nicht für tragfähig.
Zitat von energist Ach, werte C., das ist doch schon alles lange lange überholt. Heute will man kein gender mainstreaming mehr, man will bitte queerversity:
Zitat Queerversity ist das Einführen der Differenz des Differenten in die Diversität.
Kopf -> Wand.
Und verantwortlich für den Unsinn ist eine Richterin am BVerfG.
Zitat von vielleichteinlinker Kompetenz ist wohl eine Mischung aus vielen Dingen. Sicher nicht nur aber auch ein gepfeffert Maß an "Wählbarkeit". Und diese vielen Dinge sehe ich bei Männern nicht mehr vorhanden als bei Frauen.
Lieber vielleichteinlinker,
es geht bei einer demokratischen Wahl nicht um Kompetenz, der Wähler muss frei sein eine Idiotenpartei, eine Idiotin oder einen Idioten zu wählen. Es gibt keine Schwelle nach oben (wie gleiche oder bessere Qualifikation). Sie missverstehen m.E. das Wesen einer Wahl. Der Eingriff in die Gestaltung der Parteien ist vom Grundgesetz bewusst beliebig zurückhaltend gestaltet (siehe auch hohe Schwelle für ein Parteienverbot), eine Quotenregelung wäre ein ganz massiver Eingriff:
Eine Demokratie muss die Möglichkeit geben, Parteienprogramme mit dem Ziel von Grundgesetzänderungen zur Wahl zu stellen, ohne dieses Vorhaben durch Vorgaben bei der Parteiengestaltung zu behindern. Hat eine Partei beispielsweise das Ziel, die Diskriminierung (ob vermeintlich oder nicht) per Grundgesetz zu beenden, und hat diese Partei einen Frauenanteil von 0, dann wäre ein 50% Quoten forderndes Parteiengesetz eine Behinderung des demokratischen Prozesses. Es wäre undemokratisch.
Gruß, Martin
vielleichteinlinker
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Beiträge:
29.04.2011 23:30
#82 RE: Was ist ein "geschlechtergerechtes" Wahlrecht?
Zitat von MartinSie missverstehen m.E. das Wesen einer Wahl.
Sorry wenn ich Sie jetzt dafür heranziehe aber kann es sein dass ich hier ständig Sachen sage und was anderes verstanden wird? Ich hab' Kompetenz nie als "Qualifikation" verstanden und dagegen auch schon widersprochen. Dennoch sind sie schon der zweite oder dritte Zimmermann der das andeutet. Ich hab noch nicht einmal für die Quote argumentiert. Vielleicht verstehe ich Sie (alle) völlig falsch aber ich hab das Gefühl ich betone seit gefühlten dreißigf Posts immer wieder das, was ich schon mal gesagt habe.
Egal, Ja, es geht in einer Demokratie nicht um Kompetenz. Beziehungsweise eigentlich schon. Aber wie so oft ist die nicht messbar sondern messbar sind nur die Wahlergebnisse. Deswegen scheint mir ein wichtiger Faktor für die Auswahl auf Parteilisten die "Wählbarkeit" zu sein. Das sehe ich so wie Sie.
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