solche Vorfälle sind traurig und machen sehr wütend. Trotzdem: Es sind nicht 'immer mehr Menschen'. Ein Mensch hat dafür genügt. Ich erwähne das nur, weil ich das 'immer mehr' und 'immer häufiger' in Presseartikeln zuhauf missbraucht sehe.
Was hat das jetzt aber mit geistigem Eigentum zu tun? Es wurde doch ein materielles Kartonstück gestohlen. Bei der Überschrift hatte ich erwartet, dass jemand ein Foto von der Ausstellung gemacht und es veröffentlicht hatte oder Ähnliches.
Zitat von MatinWas hat das jetzt aber mit geistigem Eigentum zu tun? Es wurde doch ein materielles Kartonstück gestohlen. Bei der Überschrift hatte ich erwartet, dass jemand ein Foto von der Ausstellung gemacht und es veröffentlicht hatte oder Ähnliches.
Warum sollte man dort nicht fotografieren? Verboten ist doch meist das Blitzen, aber beim Fotografieren mit einer ordentlichen Kamera und einem ordentlichen Objektiv entsteht doch kein Schaden für die Exponate.
Außerdem hat Fotografieren in einem Museum nach meinem Rechtsverständnis nichts mit der Verletzung von Rechten an geistigem Eigentum zu tun. Fotografieren wäre ein Verstoß gegen die Benutzerordnung, wenn Fotografieren in dem Museum generell untersagt wäre. So ein Verbot ist natürlich zu respektieren.
Zitat von Martinsolche Vorfälle sind traurig und machen sehr wütend. Trotzdem: Es sind nicht 'immer mehr Menschen'. Ein Mensch hat dafür genügt. Ich erwähne das nur, weil ich das 'immer mehr' und 'immer häufiger' in Presseartikeln zuhauf missbraucht sehe.
Zuerst: Es ist in der Tat schlechter Stil, wenn Journalisten "immer mehr" oder "immer häufiger" ohne Nachdenken immer öfter einsetzen. Ich müsste jetzt nachsehen, in welcher Stilkunde das steht, aber vermutlich weist z.B. Wolf Schneider in seinen Büchern darauf hin.
Aber in diesem Fall scheint es angemessen zu sein. Ich beobachte diese Tendenz auch.
Zitat von stefanolixAußerdem hat Fotografieren in einem Museum nach meinem Rechtsverständnis nichts mit der Verletzung von Rechten an geistigem Eigentum zu tun.
Jede Reproduktion urheberrechtlich geschützter Vorlagen (auch auf anderen Medien) ist zuerst einmal nicht erlaubt, es sei denn, es gibt eine explizite Ausnahme. Ein Beispiel einer solchen Ausnahme ist die Panoramafreiheit, eine andere die Lizenz, die einem Stück Software beigefügt ist.
Zitat von stefanolixZuerst: Es ist in der Tat schlechter Stil, wenn Journalisten "immer mehr" oder "immer häufiger" ohne Nachdenken immer öfter einsetzen. Ich müsste jetzt nachsehen, in welcher Stilkunde das steht, aber vermutlich weist z.B. Wolf Schneider in seinen Büchern darauf hin.
Aber in diesem Fall scheint es angemessen zu sein. Ich beobachte diese Tendenz auch.
Lieber Stefanolix,
Zettels Beitrag ist ein Einzelfall. Wenn Sie dem weitere Beispiele zufügen können, ergibt sich vielleicht ein Trend. Der beschriebene Einzelfall ist deshalb so herausragend, weil in dem geschilderten Umfeld eine hohe Hemmschwelle zu erwarten wäre.
Dass im allgemeinen öffentlichen Raum Eigentum nicht mehr respektiert wird würde ich auch aus eigener Erfahrung bestätigen (Sprayer, Zertstörung öffentlicher Verkehrsmittel, u.a.). Im obigen Einzelfall wäre aber doch ein sehr selektives Publikum zu erwarten, dem man allein schon durch seine Interessenslage solide Grundwerte unterstellt. Dass es bei einem solchen Publikum einen zunehmenden Wertefall gibt würde ich aber nicht pauschal wegen dieses Vorfalls behaupten wollen.
Zitat von MartinDass im allgemeinen öffentlichen Raum Eigentum nicht mehr respektiert wird würde ich auch aus eigener Erfahrung bestätigen (Sprayer, Zertstörung öffentlicher Verkehrsmittel, u.a.). Im obigen Einzelfall wäre aber doch ein sehr selektives Publikum zu erwarten, dem man allein schon durch seine Interessenslage solide Grundwerte unterstellt. Dass es bei einem solchen Publikum einen zunehmenden Wertefall gibt würde ich aber nicht pauschal wegen dieses Vorfalls behaupten wollen.
Sie haben recht, lieber Martin. Dieser einzelne Fall gibt diese Verallgemeinerung nicht her.
Aber es ist meine allgemeine Erfahrung, und zwar seit Jahrzehnten: Diebstahl wird als "Klauen" verharmlost.
Als 1998 die rotgrüne Koalition an die Macht kam, gehörte es zu den ersten vorgesehenen Maßnahmen der Justizministerin Däubler-Gmelin, den Ladendiebstahl zu "entkriminalisieren" (er sollte, wenn ich mich recht erinnere, als Ordnungswiddrigkeit eingestuft werden, wie Falschparken).
Wenn sich heute eine Partei nach Dieben und Mördern benennt, ohne daß das noch viele Leute stört, dann ist das ja nur die der Kulminationspunkt dieser Entwicklung.
Zitat von stefanolixWarum sollte man dort nicht fotografieren? Verboten ist doch meist das Blitzen, aber beim Fotografieren mit einer ordentlichen Kamera und einem ordentlichen Objektiv entsteht doch kein Schaden für die Exponate.
Im Haus von Arno Schmidt ist das Fotografieren erlaubt, mit und ohne Blitz.
Ich habe den Text Bernd Rauschenbachs von der ASml. Dort hat sich sogleich ein Besucher gemeldet, der fotografiert hatte und mit seinem Foto belegen konnte, wann dieses Exponat noch an seinem Ort gewesen war.
Mich hat diese Sache, naja, schon etwas mitgenommen. Unser sozialer Umgang beruht ja auf Vertrauen. Wenn das weg ist, dann entsteht eine Bunker-Mentalität (auch so ein Schlagwort, zugegeben).
Zitat von ZettelAls 1998 die rotgrüne Koalition an die Macht kam, gehörte es zu den ersten vorgesehenen Maßnahmen der Justizministerin Däubler-Gmelin, den Ladendiebstahl zu "entkriminalisieren" (er sollte, wenn ich mich recht erinnere, als Ordnungswiddrigkeit eingestuft werden, wie Falschparken).
Bitte nicht Däubler-Gmelin, sie war schon damals ein rotes Tuch für mich. Warum hat noch niemand ihre Dissertation unter die Lupe genommen? Bei dem was diese Dame so von sich gegeben hat, kann da m.M. nach etwas nicht stimmen.
Zitat von ZettelAls 1998 die rotgrüne Koalition an die Macht kam, gehörte es zu den ersten vorgesehenen Maßnahmen der Justizministerin Däubler-Gmelin, den Ladendiebstahl zu "entkriminalisieren" (er sollte, wenn ich mich recht erinnere, als Ordnungswiddrigkeit eingestuft werden, wie Falschparken).
Wenn sich heute eine Partei nach Dieben und Mördern benennt, ohne daß das noch viele Leute stört, dann ist das ja nur die der Kulminationspunkt dieser Entwicklung.
Aus der »Entkriminalisierung« ist ja dann (hoffentlich!) nichts geworden.
Die allgemeine Verharmlosung des Wortes »Piraten« kann man nicht der gleichnamigen Partei anlasten. Ich bin der Meinung, dass eine Partei gebraucht wird, die sich um unsere Meinungs- und Informationsfreiheit besser kümmert als die etablierten Parteien (FDP und Grüne ausdrücklich eingeschlossen).
Was mich persönlich stört: Die Piratenpartei hat sich ja nicht nach den klassischen Piraten, sondern nach einem bekannten und stark frequentierten »Logistikzentrum« (bitte im übertragenen Sinne verstehen) für illegale Kopien benannt. Gegen diesen Server ist die schwedische Polizei aus rechtsstaatlicher Sicht mit überzogenen Mitteln vorgegangen. Danach konnten sich die Betreiber zu Märtyrern stilisieren. Dass sie routiniert und technisch durchaus raffiniert den massenhaften Rechtsbruch unterstützt haben, fiel in der öffentlichen Wahrnehmung unter den Tisch.
Und was war mit dem Efeublatt, hat es nicht Wielands Grab geziert, bis Schmidt kam und es geklaut hat, auch wenn er es euphemistisch "gepflückt" nennt? Arno Schmidt, ein Grabräuber?
Zunächst habe ich mir beim Lesen des Textes gedacht, daß das Ausstellungsstück wahrscheinlich einfach nur verlegt worden ist. Was nun mal so vorkommt und an das diejenigen, die etwas verlegt haben, sich überhaupt nicht mehr erinnerern.
Dann habe ich doch noch mal den Text auf dem Efeublatt gelesen:
"Gepflückt von / Wielands Grab / im Mai 1939 / Arno Schmidt" (abgebildet in "WuHi?" S. 124)
Arno Schmidt hat also im Mai 1939 ein Efeublatt von Wielands Grab gepflückt, abgerissen, abgeschnitten - in der Konsequenz also entwendet! Er hat es nicht von einer großen Wiese oder aus einem Wald genommen, wo man sagen könnte, da macht es doch nichts, sondern von einem ganz bestimmten ihm doch wohl nicht gehörenden Grab. Abgesehen davon, daß bei vielen weiteren Besuchern das Grab wohl bald kahl wäre, frage ich mich doch, wieso diese Entwendung denn so ganz anders angesehen wird, als die in der Marginalie beklagte Nichtrespektierung des Eigentums anderer.
Zitat von stefanolixWas mich persönlich stört: Die Piratenpartei hat sich ja nicht nach den klassischen Piraten, sondern nach einem bekannten und stark frequentierten »Logistikzentrum« (bitte im übertragenen Sinne verstehen) für illegale Kopien benannt. Gegen diesen Server ist die schwedische Polizei aus rechtsstaatlicher Sicht mit überzogenen Mitteln vorgegangen. Danach konnten sich die Betreiber zu Märtyrern stilisieren. Dass sie routiniert und technisch durchaus raffiniert den massenhaften Rechtsbruch unterstützt haben, fiel in der öffentlichen Wahrnehmung unter den Tisch.
Sind dann, werter Stefanolix, auch Taschenlampenhersteller die Steigbügelhalter von Einbrechern? Macht sich ein Sportfabrikant zum Sekundanten von Gewalttätern, weil er einen Baseballschläger im Programm führt? Ist die britische Kleidungsmarke Lonsdale zu verurteilen, weil ihre Produkte gerne von Nazis getragen werden? Gehört gar die Belegschaft von Heckler & Koch gesamt hinter Gitter, weil sie erst die Amokläufe von Erfurt, Winnenden etc.pp. ermöglichten?
Wenn Sie (was ich doch vermute) all die obigen Fragen mit nein beantworten, warum verurteilen Sie dann Torrent-Tracker? Die Urheberrechtsbrecher sind die Benutzer, die die entsprechenden Stücke in's Netz stellen, nicht die Betreiber der Infrastruktur. Und manche Menschen (ich bin einer davon) nutzen diese Infrastruktur eben durchaus zu legitimen Zwecken und fühlen sich leicht auf den Fuß getreten, wenn ihnen pauschal Verbrecherei unterstellt wird.
Zitat von RaysonKlar, und die Benamsung erinnert nur rein zufällig an illegales Tun.
Nein, eben nicht. Die Namensgebung haben die "Piraten" aber übernommen und zwar von Leuten, die versucht haben, das Kopieren von Musik etwa mit Raubmord und Vergewaltigung auf eine sprachliche Stufe zu stellen.
Zitat von stefanolixIch bin der Meinung, dass eine Partei gebraucht wird, die sich um unsere Meinungs- und Informationsfreiheit besser kümmert als die etablierten Parteien (FDP und Grüne ausdrücklich eingeschlossen).
Ob die Piraten diese Partei sind, ist doch noch völlig offen. Der Reality Check kommt immer erst, wenn man als kleinerer Partner in eine Koalition eingebunden ist. Die Grünen sind ja nicht aus Altersgründen "normal" geworden, sondern weil sie sich genau darauf eingelassen haben, ja einlassen mussten, wenn sie wenigstens etwas mitgestalten wollten. Die hehre, reine Lehre, die von den Affinados dann an den realen und besonders den virtuellen Stammtischen bejubelt wird, eignet sich bei hinreichendem medialen Wohlwollen hervorragend, um Wahlergebnisse um die 10% einzufahren, ist aber untauglich zur Politikgestaltung als kleinerer Koalitionspartner, mit all den Checks and Balances, die es in unserem politischen System dann sonst noch gibt. Sobald die Piraten Politik nicht nur ein bisschen mitspielen, sondern auch mitorganisieren müssen, können wir mit dem Beurteilen anfangen. Große Töne spucke ich auch, und mich muss dazu noch nicht mal jemand wählen.
Vielleicht sind die Chancen bei einer Ein-Themen-Partei etwas besser, dass sie auch in einer Koalition mit diesem einen Thema voran kommt. Sie überlässt den Rest ja dann praktisch allein der Gestaltung ihres Seniorpartners, und wenn der mit dem einen Thema nicht allzu große Bauchschmerzen hat, ist der Drops dann gelutscht. Aber ich vermute, selbst die Grünen hätten den Atomausstieg nicht durchsetzen können, wenn die Sozis als Partei nicht auch schon mehrheitlich auf dieser Schiene gewesen wären. Aber finde mal einen Innenminister, der sich vorwerfen lassen will, er habe zugunsten von mehr Freiheit für wenige viele Tote zu verantworten. Das ist dann schon nicht mal mehr eine rein politische Frage.
Selbst wenn man hier mit übertriebenem "slippery slope" argumentiert, kommt dann, wie bei Atomenergie, nur in der Wirkung dann eben entgegengesetzt, das Killerargument "Ja, aber können Sie das ausschließen?", und peng! hast du den Salat. Vielleicht nicht, so lange nichts passiert. So lange sind viele Freunde der Freiheit auszumachen, das kennen wir auch in anderen Bereichen. Aber jeder weiß, dass sobald es dann wirlich doch mal kracht, sich das blitzschnell ändert. Im Vergessen seines Geschwätzes von gestern ist der Wähler immer noch jedem Politiker haushoch überlegen. Und dann geht es los: "Versagen, er hätte doch, Untätigkeit, sehenden Auges..." etc. Und die Hinterbliebenen der Opfer demonstrieren vor deiner Haustür. Super Anreize, sage ich dir.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von vielleichteinlinkerDie Namensgebung haben die "Piraten" aber übernommen und zwar von Leuten, die versucht haben, das Kopieren von Musik etwa mit Raubmord und Vergewaltigung auf eine sprachliche Stufe zu stellen.
Also war klar, wozu diese Infrastruktur dienen sollte. Mein Reden.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von energistWenn Sie (was ich doch vermute) all die obigen Fragen mit nein beantworten, warum verurteilen Sie dann Torrent-Tracker? Die Urheberrechtsbrecher sind die Benutzer, die die entsprechenden Stücke in's Netz stellen, nicht die Betreiber der Infrastruktur. Und manche Menschen (ich bin einer davon) nutzen diese Infrastruktur eben durchaus zu legitimen Zwecken und fühlen sich leicht auf den Fuß getreten, wenn ihnen pauschal Verbrecherei unterstellt wird.
Ich habe niemals behauptet, dass man die Infrastruktur nur zu illegalen Zwecken nutzen kann.
Natürlich werden auch Linux-Distributionen auf diese Weise verteilt, vielleicht tauschen sich auch einige OpenSource-Entwickler auf diese Weise aus. Aber der Witz ist: Für diese Zwecke braucht man so eine Infrastruktur wie PirateBay überhaupt nicht.
Ein gut angebundener Server kann OpenSource-Softwarepakete verteilen (Sourceforge & Co.), andere Server oder Clouds bieten eine sehr gute Infrastruktur zum Speichern und Austauschen von Quelltexten, zum Compilieren und zum Testen von Software. Der einzige Zweck, für den man wirklich Pirate Bay benötigte und wofür man kaum etwas anderes so gut nutzen konnte, war das Verschleiern illegaler Kopiervorgänge.
Ich habe noch die selten dämlichen Ausreden im Ohr: »Ich habe meiner Freundin früher Kassetten mit Musik geschenkt. Das ist legal. Wenn ich Musik mit meiner Freundin teilen kann, dann habe ich draußen im Netz jetzt eben ganz viele Freunde«. Das war der Standardspruch der »Generation Pirate Bay«.
Ich denke dabei immer an den Buchtitel von Joachim Fest: »Ich nicht«. Ich muss bei so etwas nicht mitmachen.
Zitat von vielleichteinlinkerNein, eben nicht. Die Namensgebung haben die "Piraten" aber übernommen und zwar von Leuten, die versucht haben, das Kopieren von Musik etwa mit Raubmord und Vergewaltigung auf eine sprachliche Stufe zu stellen.
Die Maßnahmen der Content-Verwertungs-Industrie: sie wollen Maßnahmen zur Einschränkung unserer Freiheit durchsetzen, sie schicken Schnüffler los, sie klagen Menschen in den Ruin, sie verwenden unangemessene Vergleiche mit wirklich schweren Verbrechen, sie müllen legal gekaufte DVDs mit »Warnhinweisen« zu.
All diese Maßnahmen rechtfertigen aber nicht den massiven Rechtsbruch, der auf der Basis der Infrastruktur von Pirate Bay begangen wurde.
Zitat von stefanolixDer einzige Zweck, für den man wirklich Pirate Bay benötigte und wofür man kaum etwas anderes so gut nutzen konnte, war das Verschleiern illegaler Kopiervorgänge.
Nicht wirklich. The Pirate Bay war ein Torrent Tracker, eine damals unverzichtbare Infrastruktur für Downloads über das BitTorrent Protokoll. Das Protokoll hat zwar den Vorteil, dass es mit geringer Serverlast viele gleichzeitige Downloads unterstützt, dafür ist die Verfolgung der Beteiligten aber umso einfacher und inzwischen weitgehend automatisiert. Die Suchmaschine war nur Beiwerk.
Das Protokoll ist inzwischen so weiterentwickelt, dass es keinen Tracker mehr benötigt. Damit ist Google zur Zeit eine der besten Suchmaschinen für sogenannte Torrents. Die Strafverfolgung funktioniert aber weiter.
Das echte Problem bei Urheberrechtsverletzungen im Internet sind zur Zeit die One-Click-Hoster, weil der Download nur noch über eine Verbindung abläuft, die üblicherweise im Ausland endet.
Zitat von Eierkopp(…) Das Protokoll ist inzwischen so weiterentwickelt, dass es keinen Tracker mehr benötigt. Damit ist Google zur Zeit eine der besten Suchmaschinen für sogenannte Torrents. Die Strafverfolgung funktioniert aber weiter.
Das echte Problem bei Urheberrechtsverletzungen im Internet sind zur Zeit die One-Click-Hoster, weil der Download nur noch über eine Verbindung abläuft, die üblicherweise im Ausland endet.
Aber der Aufhänger für diesen Teil der Diskussion war die Namensgebung der Piratenpartei. Und in diesem Zusammenhang wollte ich darauf hinweisen, dass die Taufpaten der Piratenpartei eben ganz spezielle »Piraten« waren.
Ich kenne auch legale Maßnahmen gegen sinnloses und absurdes DRM (Digital Rights Management): Programmentwickler haben sich z.B. dagegen gewehrt, dass man unter Linux keine Filme anschauen konnte und dass man unter Windows an bestimmte Programme gebunden war, die keiner verwenden wollte. Aber letzten Endes ist die Technik zum Entschlüsseln eben »dual use«: sie kann für den guten oder den schlechten Zweck verwendet werden.
Letztlich bringt uns das Problem der massiven illegalen Verbreitung von urheberrechtlich geschütztem Material irgendwann die Einführung der DPI (deep packet inspection), wie sie wahrscheinlich in Frankreich schon eingesetzt wird. Damit kann man kontrollieren, was jeder von uns herunterlädt, kommuniziert oder sucht. Der Traum jedes Diktators.
Es wird uns alle treffen. Das ist nicht gerecht und vermutlich auch nicht angemessen. Aber wenn sich alle (oder die meisten) Leute ein wenig zusammenreißen würden, wäre es auch nicht notwendig. Ich kenne jüngere Leute, die sich spindelweise Film-DVDs und Musik-CDs selbst gebrannt haben. Einen Bruchteil davon haben sie angesehen und angehört. Hauptsache ist: Sie haben es.
Dafür habe ich wirklich überhaupt kein Verständnis. Deshalb: »Ich nicht«.
...und damit ist die Arbeit anderer Menschen gemeint, die man sich ohne Gegenleistung aneignen darf.
Egal ob es um die Forderung geht sich kostenlos Filme und Musik aus dem Internet beschaffen zu können ohne das die Person die diese Werke erarbeitet hat ( oder die Vertreter dieser Person ) sich dagegen wehren dürfen, oder ob es um das Bedingungslose Grundeinkommen oder kostenlosen ÖPVN geht.
Es geht immer um die Arbeit anderer Menschen. Die Begründungen dafür sind viele und meist moralisch.
Überhöhte Preise, reiche Plattenfirmen oder Gesellschaften wie die GEMA welche die Künstler auch ausbeuten, unbekannte Künstler werden gefördert wenn man ihre Kunstwerke für eigene Werke nutzt (deswegen ist es ungerecht, das die GEMA lustige Katzenvideos auf Youtube blockt wenn der Soundtrack von Madonna ist ), ... ect. ...
Natürlich gibt es in der PP auch andere Menschen, die z.B. den kostenlosen ÖPVN oder das Bedingungslose Grundeinkommen mit Rationalisierungsgewinnen begründen. Und es gibt bei den Piraten auch Menschen die z.B. gegen Zwangsgemeinschaften wie das öffentlich rechtliche Fernsehen sind weil man eben gezwungen wird für etwas zu zahlen das man nicht möchte. Aber der durchschnittliche Piratensympathisant ( das Gulliboard ist da ein guter Hafen um sich die Piratenwähler mal anzuschauen ) macht sich darüber keine tieferen Gedanken.
Langfristig wird der Widerspruch aber offen auftreten. Man kann nicht gegen die GEZ und GEMA sein weil man für etwas zahlt das man nicht nutzt, und gleichzeitig einen kostenlosen ÖPVN, kostenlosen Download von populärer Filmen und Musik und Bedingungsloses Grundeinkommen fordern, alles Wohltaten die von allen finanziert werden sollen, auch von denen welche sie nicht nutzen.
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Zitat von stefanolixAll diese Maßnahmen rechtfertigen aber nicht den massiven Rechtsbruch, der auf der Basis der Infrastruktur von Pirate Bay begangen wurde.
Nichts rechtfertigt massiven Rechtsbruch in einem Rechtsstaat. Aber massiv war der Rechtsbruch viel seltener als weithin angenommen. Eine der lustigsten (mein Humor aber nicht mein Stil und auch nicht meine Sprache) und aufschlußreichsten Teile von "The Pirate Bay" ist die Seite, auf der die Mahn- und Drohbriefe der Contentindustrie ins Lächerliche gezogen wurden. Weil vieles, was angeblich Rechtsbruch war, in Schweden völlig legal ist.
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