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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 87 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Calimero Offline




Beiträge: 3.280

08.01.2012 15:11
#76 RE: Marginalie: Wann geht er endlich? Antworten

Zitat von Zettel
Der Mann muß weg.


Genau! Wo er doch offenbar sogar ganz hart am rechten Rande segelt. Mein lokales Superhit-Radio (im Auto, leider, empfangsbedingt ) klärte mich nämlich gerade eben darüber auf, dass Wulff sich schon wieder martialisch ausgedrückt habe. Diesmal vor seinen Mitarbeitern, denen er kundgab, dass das Stahlgewitter bald ein Ende haben werde.
Damit der "die größten Hits der Achziger und Neunziger" erwartende Doofmichel auch weiß worüber er sich jetzt empören soll, wurde die Erklärung auch sogleich nachgeliefert. "In Stahlgewittern" sei nämlich der Name eines Buches des umstrittenen deutschen Schriftstellers Ernst Jünger, aus dem ersten Weltkrieg.

Whoa! Ist das nicht unglaublich? Der Wulff jetzt auch noch mit Nazometeralarm-verdächtigem Vokabular, denkt sich da der intellektuell selten geforderte Ohrenkaugummi-Konsument. Der hört nur "martialisch", "Weltkrieg", "Deutscher" und "umstritten".

Ich denk' nur: wo haben die denn diesen Aufblas-Schwachsinn her? Und seit wann kennen die denn Ernst Jünger?

Daheim angekommen: Achso ... da kommt das her. Hätte ich mir auch denken können.

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"Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande" - De civitate dei, IV, 4, 1. Übers.: Papst Benedikt XVI, Rede vor dem Deutschen Bundestag am 22. September 2011

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

08.01.2012 15:59
#77 RE: Marginalie: Wann geht er endlich? Antworten

Zitat von Calimero
Daheim angekommen: Achso ... da kommt das her. Hätte ich mir auch denken können.



Ein schönes Beispiel für die Wirkung der Leitmedien der "süddeutschen Spiegelzeit".

Demnächst werden wir wahrscheinlich auch aus gut unterrichteten Kreisen informiert, wenn Wulff sich nicht ordnungsgemäß die Zähne geputzt hat.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

08.01.2012 16:34
#78 RE: Marginalie: Wann geht er endlich? Antworten

Zitat von Calimero
"In Stahlgewittern" sei nämlich der Name eines Buches des umstrittenen deutschen Schriftstellers Ernst Jünger, aus dem ersten Weltkrieg.

Ich kann, lieber Calimero, das Buch nur empfehlen.

Glänzend geschrieben, ehrlich. Freilich auch kalt und erbarmungslos. Ein Blick auf den Krieg, wie er damals war.

Leider nicht für den Kindle zu haben.

Herzlich, Zettel

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

08.01.2012 16:48
#79 Medienmechanismen Antworten

Schön dokumentiert von dem der Parteinahme für Wulff wohl eher unverdächtigen Stefan Niggemeier: www.stefan-niggemeier.de/blog/perpetuum-mobile/

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

08.01.2012 17:15
#80 RE: Marginalie: Wann geht er endlich? Antworten

Zitat von Zettel
Ich kann, lieber Calimero, das Buch nur empfehlen.

Dem schließe ich mich absolut an. Habe mein eigenes Exemplar erst gestern vermisst. Irgendwie ist es mit einer Reihe anderer Bücher derzeit umzugsbedingt verschwunden.

Übrigens ist das eines der Werke, die ich mir immer nur in Papierform zulegen würde (sollte wirklich es verschwunden bleiben). Da kann keiner was an Worten und Inhalten ändern, egal ob und von wem Ernst Jünger "umstritten" genannt wird.

Beste Grüße, Calimero

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"Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande" - De civitate dei, IV, 4, 1. Übers.: Papst Benedikt XVI, Rede vor dem Deutschen Bundestag am 22. September 2011

isildur Offline



Beiträge: 366

08.01.2012 21:52
#81 RE: Marginalie: Wann geht er endlich? Antworten

Kleine Anmerkung am Rand zu unseren Medien:
Im heute journal von heute gerade wieder sinngemäß und fast wörtlich:"Doch die Generalsekretärin[der SPD] schießt mit ihren Aussagen über das Ziel[Kritik der SPD an Wulfs Aussagen und Verhalten] hinaus".
Nein das ist nicht aus einem Kommentar zitiert, das ist das was uns das ZDF als eine Nachricht verkaufen will. Ich hege wenig Sympathien für Frau Nahles und halte ihre Äußerungen inhaltlich für Schwachsinn aber diese Berichterstattung ist ein Skandal. Was hat eine solche Wertung in einem Nachrichtenbeitrag zu suchen?

Gruß,
Isildur

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.253

08.01.2012 22:31
#82 RE: Marginalie: Wann geht er endlich? Antworten

Zitat von isildur
Kleine Anmerkung am Rand zu unseren Medien:
Im heute journal von heute gerade wieder sinngemäß und fast wörtlich:"Doch die Generalsekretärin[der SPD] schießt mit ihren Aussagen über das Ziel[Kritik der SPD an Wulfs Aussagen und Verhalten] hinaus".
Nein das ist nicht aus einem Kommentar zitiert, das ist das was uns das ZDF als eine Nachricht verkaufen will. Ich hege wenig Sympathien für Frau Nahles und halte ihre Äußerungen inhaltlich für Schwachsinn aber diese Berichterstattung ist ein Skandal. Was hat eine solche Wertung in einem Nachrichtenbeitrag zu suchen?

Sie, lieber Isildur, gingen wohl irrigerweise davon aus, dass es sich beim heute-journal um eine Nachrichtensendung handelt, wie mir scheint. In Wirklichkeit handelt es sich bei dieser „Rentenanstalt mit angeschlossenem Sendebetrieb“ wohl um eine Propagandasendung ähnlich der aktuellen Kamera, als Nachrichtensendung getarnt.
Psst, nicht weitersagen.

 
Mit freundlichem Gruß

--
„Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

09.01.2012 21:11
#83 RE: Medienmechanismen Antworten

Nachtrag zur Medienkritik vom hier meist eher unbeliebten Heribert Prantl bei der "Süddeutschen": http://www.sueddeutsche.de/politik/kriti...gkeit-1.1252992

Zitat von Heribert Prantl
Ein Rücktritt ist nicht die den Medien zustehende Bestätigung und Belohnung für die Aufdeckung einer Affäre.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

10.01.2012 09:41
#84 RE: Medienmechanismen Antworten

Zitat von Rayson
Nachtrag zur Medienkritik ...


Nur daß Prantl eigentlich keine Medienkritik übt (schon gar nicht an der eigenen Zeitung, die ja wieder einmal besonders ausfällig war in dieser Kampagne).
Er kritisiert nur bestimmte Kritiker, namentlich die Linken, die es übertreiben. Womit dann klar ist, daß die Kritik im Neuen Süddeutschland nicht übertrieben war.

Insgesamt liest sich das wie ein Rückzugsgefecht. Den angestrebten Rücktritt hat er nicht erreicht - aber das darf natürlich nicht als Niederlage gedeutet werden. Also wird jetzt plötzlich die Deutung ausgegeben, ein Rücktritt wäre nicht "Belohnung" der Medien für ihre "Aufklärungsarbeit".
Mit anderen Worten: Prantl lobt sich und seine Kollegen für die "Aufklärung", und das wäre eigentlich auch eine Belohnung wert. Aber ein Rücktritt kann diese Belohnung nicht sein, weil diesen ja angeblich niemand gewollt hat.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

10.01.2012 09:51
#85 RE: Medienmechanismen Antworten

Zitat von Rayson
Nachtrag zur Medienkritik vom hier meist eher unbeliebten Heribert Prantl bei der "Süddeutschen": http://www.sueddeutsche.de/politik/kriti...gkeit-1.1252992

Zitat von Heribert Prantl
Ein Rücktritt ist nicht die den Medien zustehende Bestätigung und Belohnung für die Aufdeckung einer Affäre.



Wo er recht hat, hat er recht. M.E. Ausserdem auch noch zitatreif formuliert.
Mir geht diese Frage schon seit einigen Tagen durch den Kopf. Ob nach einer Affäre eigentlich immer und zwingend ein Rücktritt stehen muss.
Wer Fehler macht, hat versagt. Üben kannste woanders. Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht…Wer meint keine Fehler zu machen, hat Perfektion erreicht im sich-vor-der-Verantwortung-drücken.
Und wer meint andere dürfen keine Fehler machen, will meist den Willen, das Individuelle brechen. Aber gut, es gibt halt eine starke Neigung zum moralinsauren Perfektionismus.

Viele Grüße, Erling Plaethe

lois jane Offline



Beiträge: 662

11.01.2012 07:34
#86 RE: Marginalie: Wann geht er endlich? Antworten

Zitat von Zettel
Wenn jetzt auch noch dieses Amt in seinem Ansehen zerstört würde, dann wäre das fatal. Horst Köhler hat das verstanden. Wulff ist im Begriff, durch seinen Umgang mit der Kampagne im Verein mit diesen Medien das Amt zu ruinieren.

Das kann aus meiner Sicht nur dann in Grenzen gehalten werden, wenn er geht - prestissimo.



Das Ansehen des Amts kann man nicht durch Rücktritt wahren, denn dazu fehlt in der Öffentlichkeit die nötige Betroffenheit, wenn der Rücktritt erfolgt.

Köhler hat - das zeigt sich nun - durch seinen Rücktritt dem Amt schwer geschadet, denn dadurch hat er die jetzigen Ereignisse erst möglich gemacht.

Wulff wäre durch einen Rücktritt endgültig untendurch.

Bundeserpressungskonferenz verbieten!

lois jane Offline



Beiträge: 662

11.01.2012 07:38
#87 RE: Marginalie: Wann geht er endlich? Antworten

Lieber Florian,

kleiner Einwand bei ansonstiger Zustimmung

Zitat von Florian
wenn hintereinander zwei Bundespräsidenten zurücktreten, die in der Sache keinen Rücktrittsgrund geliefert haben, nur weil die Presse das so will.



Bei Köhler war es nicht so, daß die Presse das wollte - der Rücktritt kam ja völlig überraschend.

Klar, hat man Köhler unfair angegangen, aber wohl nicht in Erwartung, daß dies folgen könnte.

Bundeserpressungskonferenz verbieten!

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

12.01.2012 17:58
#88 RE: Medienmechanismen Antworten

Ich hänge hier mal ein schönes Fundstück von Patrick Kurth (FDP-MdB) an. Er zitiert auf Twitter aus einem älteren Markwort-"Tagebuch":

Zitat
Ein extremes Beispiel für die FDP-Verfolgung hat die Schauspielerin Julia Biedermann erlebt. Sie hatte bei der Bundestagswahl die Liberalen unterstützt und war deshalb auch von der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ gefragt worden, wie sie die FDP heute sehe. Julia Biedermann antwortete aus San Francisco: „Ich bin mit der aktuellen Politik sehr einverstanden. Bin auch sehr stolz, dass ,wir´ im Sicherheitsrat sitzen und bin auch mit der Außenpolitik sehr zufrieden. Hier in den USA ist das Team Merkel und Westerwelle sehr beliebt.“

Von dieser Einschätzung veröffentlichte die FAS kein Wort, wohl aber die Äußerung eines anderen Schauspielers, der mit der Entwicklung der FDP nicht zufrieden ist. Bemerkenswert offen schrieb die zuständige Frankfurter Redakteurin der FDP-Freundin nach Kalifornien, warum ihre Meinung unterdrückt wurde: „Wenn Sie als Wählerin sehr zufrieden mit der Arbeit der Partei sind, dann fürchte ich, Sie passen nicht so ganz in unser Konzept.“



Sieht nur auf den ersten Blick nach OT aus...

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L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

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