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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 85 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

06.01.2012 15:38
Zitat des Tages: Die Aufgabe der FDP Antworten

Vielleicht hat die gegenwärtige Schwäche der FDP ja auch etwas Gutes: Sie ist Anlaß, über die Berechtigung und Notwendigkeit des politischen Liberalismus zu debattieren.

Bisher wird diese Debatte ein wenig einseitig geführt; laut tönen die Stimmen derer, die dem Liberalismus das Requiem singen. Wenige - jedenfalls in der Parteiführung der FDP - halten mit den erforderlichen klaren Worten dagegen. Zu ihnen gehört Holger Zastrow.

Karl Theodor Offline




Beiträge: 55

06.01.2012 16:51
#2 RE: Zitat des Tages: Die Aufgabe der FDP Antworten

Wohl wahr. Aber wen interessiert´s? Ich schätze maximal 18%. Mehr Liberalismus ist in D nicht möglich. Selbst die Hälfte dessen würde ausreichen, um die anderen Blockparteien nachhaltig zu stören. Vermutlich bevorzugen die FDP-Granden eher Machtrausch und eine üppige Staatsrente.
Zu "Kapitalismus frißt Demokratie": Unfaßbar. Aber es zeigt wie links-grün-totalitär die deutschen Qualitätsmedien "durchsetzt" sind. Der Staat (z. B. in leibhaftiger Form einer Verbraucherministerin Aigner) soll es besser wissen als der Bürger? So, so. Das ist nicht sozial sondern anmaßend und überheblich. Zum Kapitalismus: ohne Freiheit ist er nicht denkbar. Freiheit ohne Demokratie ebenfalls nicht. Kann mich jemand bitte zwicken? Ich will aus diesem Albtraum erwachen.
Mein Wunsch zu 2012. D hat 10 Jahre keine Regeirung mehr (nur noch geschäftsführend zum Händeschütteln und Winken). Dann hätten wir zwar noch keine Lösung. Aber eine gute Voraussetzung um selbst Lösungen zu entwickeln. Denn nur so bekommen wir noch Planungssicherheit. Die gibt es eben nur, wenn politisch nicht mehr "regiert" wird.

Wer nichts weiss muss glauben.

isildur Offline



Beiträge: 366

06.01.2012 17:05
#3 RE: Zitat des Tages: Die Aufgabe der FDP Antworten

Ich muss sagen, ich finde das Interview eher ermutigend. Dass es neben Frank Schäffler auch ganz unaufgeregte aber von liberalen Werten ehrlich durchdrungene Führungspersonen in der FDP gibt, die Probleme so klar und offen ansprechen ist ein sehr gutes Zeichen.
Und Parteien sterben nicht. Vielleicht ist es sogar hilfreich, wenn die FDP für eine gewisse Zeit mal aus einigen Ämtern verschwindet, dann gibt es weniger Leute die Angst davor haben unbequeme Wahrheiten auszusprechen(wie in dem Interview geschehen) und die vernünftigen, ehrlichen Stimmen finden vielleicht mehr Gehör. Sollen die Medien schreiben was sie wollen, die Menschen haben schon z.T. einen recht guten, kritischen Sinn dafür. Hauptsache die FDP geht diesen Weg hin zu einem ehrlichen, offenen Liberalismus - klare freiheitliche Positionen sind in diesem Land zwar sicher nicht mehrheitsfähig aber doch sicher über 5% anzusiedeln.

Gruß,
Isildur

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

06.01.2012 17:47
#4 RE: Zitat des Tages: Die Aufgabe der FDP Antworten

Zitat von isildur
Ich muss sagen, ich finde das Interview eher ermutigend. Dass es neben Frank Schäffler auch ganz unaufgeregte aber von liberalen Werten ehrlich durchdrungene Führungspersonen in der FDP gibt, die Probleme so klar und offen ansprechen ist ein sehr gutes Zeichen.

Das sehe ich auch so, lieber Isildur.

Zastrow ist mir schon öfter durch klare Worte aufgefallen; beispielsweise, als er die Beendigung des Soli verlangt hat. Dieser Zuschlag war zur Finanzierung der vorübergehenden Kosten der deutschen Einheit gedacht; es ist doch ein Treppenwitz, daß er fast 22 Jahre nach der Wiedervereinigung immer noch erhoben wird. (Das erinnert schon fast an das Döneken, daß die Sektsteuer der Finanzierung der Kaiserlichen Flotte dienen sollte).

Allerdings - ein mitreißender Redner ist auch er nicht eben; da nimmt man doch eher das Charisma eines Nilpferds wahr.

Herzlich, Zettel

isildur Offline



Beiträge: 366

06.01.2012 17:56
#5 RE: Zitat des Tages: Die Aufgabe der FDP Antworten

Zitat von Zettel

Allerdings - ein mitreißender Redner ist auch er nicht eben; da nimmt man doch eher das Charisma eines Nilpferds wahr.

Herzlich, Zettel


Da muss ich Ihnen leider recht geben. Leider scheint das ein Problem vieler guter Politiker zu sein und wird ihnen wohl leider sehr sicher den Weg nach ganz oben verbauen.
Allerdings finde ich seine Rede deutlich besser als das, was z.B. Frank Schäffler hält, der dabei z.T. gekünzelt wirkt und sich verhapselt. Dann lieber eine ruhige Rede von einer ruhigen Person, von den Stühlen reißt er aber leider wirklich niemanden, auch wenn ich den Stil als angenehme Abwechslung von den Staubsaugervertretern unserer Zeit wahrnehme.

Gruß,
Isildur

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

06.01.2012 18:40
#6 RE: Zitat des Tages: Die Aufgabe der FDP Antworten

Zitat von Zettel
Zastrow ist mir schon öfter durch klare Worte aufgefallen; beispielsweise, als er die Beendigung des Soli verlangt hat. Dieser Zuschlag war zur Finanzierung der vorübergehenden Kosten der deutschen Einheit gedacht; es ist doch ein Treppenwitz, daß er fast 22 Jahre nach der Wiedervereinigung immer noch erhoben wird. (Das erinnert schon fast an das Döneken, daß die Sektsteuer der Finanzierung der Kaiserlichen Flotte dienen sollte).

Allerdings - ein mitreißender Redner ist auch er nicht eben; da nimmt man doch eher das Charisma eines Nilpferds wahr.



Ich möchte hier kein Wasser in den Wein gießen, aber wenigstens eine Karaffe mit Wasser neben den Wein stellen. Herr Zastrow ist hier in Sachsen nicht nur für diese klaren Worte bekannt, sondern auch für populistische Wahlkampflosungen und inhaltslose Wahlkampfplakate. Er ist in Werbung & PR tätig und die Dresdner FDP hat bei vielen Leuten ein Image als »Werber-Partei«.

Unvergessen ist für mich, dass die Landes-FDP im Jahr 2004 im Landtagswahlkampf die damalige Agenda-2010-Politik als »herzlos« angeprangert hat, im harten Wettlauf mit der PDS/Linke und der NPD um den am meisten sozialpopulistischen Slogan.

Unvergessen sind für mich (und viele politisch interessierte Dresdner) die »Blondinenplakate«, auf denen nichts weiter zu sehen war, als das hier: http://polpix.sueddeutsche.com/polopoly_...0x600/image.jpg - die FDP-Wahlkampfmanager haben aus Kritik und Spott natürlich nichts gelernt und die Plakate bei späteren Wahlkämpfen immer wieder verwendet. Da fragen mich kluge und berufstätige Frauen, die meine Einstellung kennen, dann ganz direkt, welche Zielgruppen die FDP wohl ansprechen mag. Die anderen Plakate sind meist auch ziemlich niedrigschwellig.

Nachdem der sächsischen Landes-FDP dann 2009 kurz vor der Bundestagswahl unvermutet ein großer Erfolg gelungen ist, gewann die Partei zusehends an Höhe. Die Blütenträume reiften aber nicht. Die FDP hatte zwar Personal für eine knackige Oppositionsarbeit, aber nicht für das Mitregieren in einer Koalition. Und dann machte Herr Zastrow einen richtig unverzeihlichen Fehler: Er beschimpfte auf einem Parteitag die Presse. Das wird ihm bis heute bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit vorgehalten.

Ich wünsche mir, dass Herr Zastrow hier in Dresden bleibt — er möge um Himmels willen keine zentrale und öffentlichkeitswirksame Position in der Bundes-FDP bekommen. Das wäre für viele ohnehin schon unfaire und unsachliche Journalisten ein gefundenes Fressen.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

06.01.2012 18:53
#7 RE: Zitat des Tages: Die Aufgabe der FDP Antworten

Zitat von stefanolix
Unvergessen sind für mich (und viele politisch interessierte Dresdner) die »Blondinenplakate«, auf denen nichts weiter zu sehen war, als das hier: http://polpix.sueddeutsche.com/polopoly_...0x600/image.jpg - die FDP-Wahlkampfmanager haben aus Kritik und Spott natürlich nichts gelernt und die Plakate bei späteren Wahlkämpfen immer wieder verwendet. Da fragen mich kluge und berufstätige Frauen, die meine Einstellung kennen, dann ganz direkt, welche Zielgruppen die FDP wohl ansprechen mag.

Hm,lieber Stefanolix - auf die Gefahr hin, jetzt in Ihrer Achtung zu sinken: Das ist doch ein klasse Plakat. Es ist erstens ein Hingucker. Zweitens spielt es mit dem Klischee der Blondine. Drittens bringt es doch die Botschaft "Dynamik" sehr schön rüber.

Und viertens und hauptsächlich soll es natürlich die Politisch Correcten ärgern. Hatte nicht auch mal Vera Lengsfeld so was in Berlin, zusammen mit einer tief dekolletierten Angela Merkel?

... googelgoogel ... - Hier.

Herzlich, Zettel

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

06.01.2012 19:34
#8 RE: Zitat des Tages: Die Aufgabe der FDP Antworten

Zitat von Zettel
Allerdings - ein mitreißender Redner ist auch er nicht eben;



Ach, das muss man heutzutage auch nicht mehr sein. Hauptsache, man kommt in Talkshows gut rüber. Reden sind nur etwas für die eh Überzeugten.

Zitat von Zettel
da nimmt man doch eher das Charisma eines Nilpferds wahr.



Ich verwahre mich in aller Form gegen diese inkludierte Herabsetzung eines von mir wegen seiner Dynamik äußerst geschätzten Wildtiers.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

06.01.2012 20:26
#9 RE: Zitat des Tages: Die Aufgabe der FDP Antworten

Im aktuellen Stern gibt es übrigens ein, wie ich finde, sehr anständiges Portrait des neuen Generalsekretärs zu lesen. (Online finden sich allerdings nur einige Aufreizerzitate im Zusammenhang mit dem Dreikönigstreffen.)

Vielleicht würde ja doch so manchem die FDP fehlen, wenn sie denn den Bach runterginge?

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

06.01.2012 21:09
#10 Was macht einen guten Redner aus? Antworten

Man liest hier oft, dieser oder jener sei kein gute Redner. Auch hört man oft, Linke haben bessere Redner. Auch wenn ich diesen subjektiven Eindruck häufig bestätigen kann: Woran kann man das festmachen? Mir geht es jetzt nicht um das warum! Warum hat die Linke bessere Redner? Gut Frage, aber für ein anderes mal. Was ich mich frage ist: Was macht einen guten Redner aus? Wie kann er sein Ziel erreichen? Kann man vielleicht mal an einem Beispiel verdeutlichen, warum ein Politiker kein guter Redner ist, der sich doch häufig trotzdem besser rhetorisch schlägt, als es 90% der restlichen Bevölkerung täten.

Was macht einen guten Redner aus und wie erreicht man das? Kann man diese Fähigkeit denn nicht erlernen?

Und zu guter Letzt: Ist es nicht eher ein sachfremdes Kriterium für die Qualität eines Politikers? Für was muss man herausragende Reden halten können? Klar, um mit zu reißen. Aber sollte sich die Bevölkerung davon nicht eher emanzipieren?

Und an diejenigen, die so gerne über die mangelnden rhetorischen Fähigkeiten anderer herziehen(*): Macht es erst mal besser! Es ist wirklich gar nicht so einfach. Die meisten könnten nicht vernünftig vor einer großen Menschenmenge reden. Der Fairness halber muss man natürlich sage, die meisten versuchen es auch nicht.

(*)Wobei das weniger hier ein Problem ist, hier wird ja eher sachlich darauf hingewiesen und gepflegt darüber geredet, aber da habe ich auch schon anderes erlebt.

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

06.01.2012 21:41
#11 RE: Zitat des Tages: Die Aufgabe der FDP Antworten

Zitat von Rayson

Zitat von Zettel
Allerdings - ein mitreißender Redner ist auch er nicht eben;



Ach, das muss man heutzutage auch nicht mehr sein. Hauptsache, man kommt in Talkshows gut rüber. Reden sind nur etwas für die eh Überzeugten.




Wohl wahr. Es geht also nur darum die schon vom Liberalismus überzeugten dazu zu bringen, wieder in die FDP als eine liberale Partei zu glauben, eine, deren Funktionäre sich dem Liberalismus verpflichtet fühlen.

Sollte man, statt auf Talkshows zu bauen (deren Moderatoren meistens eh tendenziell links sind) nicht eher Überzeugungsarbeit leisten, andere Informationsquellen für die politische Bildung zu nutzen, als ausgerechnet dieses oberflächliche und zugleich unterirdische Format, das nur seinen Machern und den Medienmachern hilft, die sich von solch einem Spektakel den Bauch gepinselt fühlen, damit sie sich und den Politikern wichtig vorkommen?

Es gibt heute andere Mittel und Wege, zum Beispiel Blogs, am besten natürlich Raysons BLOG, Zettels Raum und calimeros Rumpelkammer, sowie die Achse des Guten und die Blogs ihrer Autoren.

Es muss sich ja niemand einseitig, nur von den Vertretern der einen Weltsicht, Kommentare abholen, selbst ein guter linker Blog bietet einen besseren Ansatz, um sich tiefgründiger mit den Gedanken zu einem Thema zu befassen, insbesondere, wenn man über den linken Tellerrand hinweg blickt und auch die Reaktionen auf liberalen Blogs verfolgt.

Sprich, ich bin vom dezentralen und vor allem geschriebenen Wort überzeugt, solange es nicht durch das Nadelöhr selbsternannter Qualitätswächter einer viel zu mächtigen Journallistenelite abgewürgt wird.

Und wenn doch mal ein gesprochenes Wort, dann am besten hier. Wenn schon gesprochenes Wort, dann ruhiges, langes, ausführliches Interview oder halt eben Rede.

Nicht diese gehetzte Phrasendrescherei.

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Llarian Offline



Beiträge: 7.117

06.01.2012 22:15
#12 Allein mir fehlt der Glaube Antworten

Auf der einen Seite ist es sicher schön, wenn noch nicht alle in der FDP vom Schwachsinn der Koalition und der derzeitigen Regierungspolitik erfasst sind und es doch tatsächlich noch wirklich liberale Töne in der FDP gibt. Allein, mir fehlt der Glaube das es deswegen zu einer liberalen Politik kommt: Vor knapp 12 Jahren war ich von Guido Westerwelle (und auch den damaligen Mitstreitern) ziemlich begeistert. Das war Liberalismus wie ich es mir (damals) vorgestellt habe. Dynamisch, frech, manchmal daneben, aber alles in allem sehr der Freiheit zugewandt. Die Wiesbadener Grundsätze, die ja stark von WW beeinflusst sind, als Gegenpunkt zu dem sozialliberalen Verständnis von früheren Jahrzehnten. War alles doll. Und man hat dann jahrelang durchgehalten und auf die Chance gehofft, die dann 2009 kam. Und dann ? Was für ein Absturz, was für ein Verrat müsste man schon sagen.
WER bitte kann auch nur ansatzweise dafür sprechen, dass nicht die, die heute die Fahne hochhalten, morgen wirklich liberale Politik bringen ? Selbst wenn wir WW als den grössten Wendehals der Geschichte und Einzelfall annehmen, wie kann das sein, dass die ganze Gruppe, die in die Regierung geschickt wurde, diese Politik mitgetragen hat ? Und wieso sollte das morgen anders sein ?

Ich meine das absolut ernst. Mir fehlt inzwischen ein wenig der Glaube an die deutsche Politik. Erstens zweifele ich nach dem Versagen der letzten 2 Jahre daran, dass die FDP überhaupt noch einmal in absehbarer Zeit etwas vermelden wird. Und selbst wenn sie das täte, wer garantiert mir das nicht das selbe Spiel von vorne beginnt. Fool me once, shame on you, fool me twice, shame on me !

Wenn Deutschland wirklich nochmal eine Wende Richtung Freiheit bekommt, dann sehe ich nicht unbedingt die FDP dafür verantwortlich.

H_W Offline



Beiträge: 456

06.01.2012 23:10
#13 RE: Allein mir fehlt der Glaube Antworten

Lieber Llarian,

Ihre Zweifel an der Glaubwürdigkeit der FDP teile ich.

Daß die Partei seit den letzten Bundestagswahlen so abgestürzt ist, ist ja wohlverdient. Ich bin sicher nicht der einzige, der nicht das bekommt, wofür er diese Partei gewählt hat. Und Sprüche wie "Wir haben verstanden" oder "Jetzt wird geliefert" bei gleichzeitigen Hinterherhecheln nach linksgrün, machen das Gefühl verar*t worden zu sein zur Gewißheit.

Bisher war ich ja noch der Meinung, es sei nur die unfähige und/oder korrupte Parteiführung, die zum Niedergang der FDP geführt hat. Seit dem gleich doppelt gescheiterten Mitgliederentscheid ist meine Meinung von den "gewöhnlichen" Parteimitgliedern auch keine hohe mehr.

Diese Partei "hat fertig". Einzelne aufrechte und damit glaubwürdige Männer wie Frank Schäffler retten da leider auch nichts mehr.

Zitat von Llarian
Erstens zweifele ich nach dem Versagen der letzten 2 Jahre daran, dass die FDP überhaupt noch einmal in absehbarer Zeit etwas vermelden wird. Und selbst wenn sie das täte, wer garantiert mir das nicht das selbe Spiel von vorne beginnt.

Die umgekehrte Garantie würde ich bei dem heutigen Personal eher geben.

Gruß, H_W

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

07.01.2012 00:03
#14 RE: Zitat des Tages: Die Aufgabe der FDP Antworten

Zitat von Techniknörgler
am besten natürlich Raysons BLOG,



Bei so positiver Erwähnung muss ich auf "Raysons und Boches" bestehen

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.254

07.01.2012 00:23
#15 RE: Allein mir fehlt der Glaube Antworten

Lieber H_W,
Mir geht es ähnlich wie Ihnen. Wenn nicht etwas sehr außergewöhnliches passiert, und die Wahrscheinlichkeit eines solchen Eintretens ist sehr gering, ist die FDP für mich gestorben, sprich: unwählbar.

 
Mit freundlichem Gruß

--
„Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

07.01.2012 00:38
#16 RE: Was macht einen guten Redner aus? Antworten

Zitat von Techniknörgler
Was ich mich frage ist: Was macht einen guten Redner aus?

Ich würde das, lieber Techniknörgler, von der Wirkung her definieren: Ein guter Redner ist einer, bei dessen Rede es mucksmäuschenstill im Saal ist. Auf den die Anwesenden ihre Aufmerksamkeit voll richten.

Ich kann mich noch erinnern, wie ich das zum ersten Mal erlebt habe. Es war, glaube ich, in der Untersekunda. Ich war auf einer Tagung der, wie das damals hieß, SMV gewesen (Schülermitverwaltung, später Schülermitverantwortung) und sollte nun darüber vor den versammelten Klassensprechern berichten. So etwas hatte ich noch nie gemacht; aber ich merkte, wie sich dieser Kontakt herstellte, diese schon sehr eigenartige Beziehung, die zwischen einem Redner und seinem Publikum bestehen kann; ich nenne sie jetzt einmal den Rapport, ein Wort aus glaube ich dem 18. Jahrhundert.

Damals, als Untersekundaner, hatte ich keine Ahnung gehabt, daß ich - ein eigentlich eher unkommunikativer Mensch - offenbar als Redner ganz akzeptabel bin. Das ist mir dann später beruflich sehr zugute gekommen.



Was macht das aus? Ich weiß es immer noch nicht genau.

Eine der Voraussetzungen ist, daß man frei spricht. Kein Redner, der vom Blatt liest, kann einen Rapport herstellen. Ich habe Vorträge und Vorlesungen fast immer frei gehalten; im Idealfall auch ohne Notizen. Dann klebt man nämlich nicht am Katheder, sondern kann sich frei auf der "Bühne" bewegen; eine wichtige Voraussetzung für den Rapport.

Denn man muß mit den Zuhörern persönlichen Kontakt aufnehmen. Blickkontakt ist unerläßlich. Schon deshalb ist das Schauen auf ein Manuskript tödlich für den Rapport. Man muß auf die Mimik der Zuhörer achten; wie sie gucken, ob sie "gefesselt" oder gelangweilt sind.

Das ist ein ganz und gar interaktiver Prozeß. Der Redner muß auf die Hörer reagieren - einen Witz einflechten, wenn er den Eindruck hat, daß es sie zu sehr anstrengt. Straffer werden, wenn er merkt, daß sie sich langweilen. Einwände erahnen, wenn er skeptische Gesichter sieht. Dergleichen.



Alle die Tricks und Mittelchen der klassischen Rhetorik; vieles von dem, was "Rhetoriktrainer" lehren, - das ist dagegen zweitrangig.

Ja, gewiß, es ist nicht schlecht, mit einer captatio benevolentiae zu beginnen. Angelsachsen fangen fast stets mit einem Witzchen oder auch zwei an, um einen ersten Rapport herzustellen.

Natürlich ist es auch gut, anschaulich zu reden. Man muß den Roten Faden herausarbeiten; den Hörern immer zeigen, wo in einer Argumentation man gerade ist. Man sollte sich, falls man dazu neigt, die ähs abtrainieren und lernen, in kurzen Sätzen zu sprechen. Die Mimik und Gestik sollte vor allem eines sein: Nicht gekünstelt. Jeder solle da so sein, wie er es natürlicherweise ist.

Viele Mittel der klassischen Rhetorik wirken heute eher albern - Kunstpausen, das plötzliche Leiser- oder Lautwerden, die überschnappende Stimme. Wenn ich heute Reden aus den zwanziger oder dreißiger Jahren, teils bis in die sechziger Jahre höre oder vor allem als Filmdokumente sehe, dann erinnert mich diese Theatralik oft an Charlie Chaplin als Der große Diktator.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

07.01.2012 00:42
#17 RE: Allein mir fehlt der Glaube Antworten

Zitat von Uwe Richard
Lieber H_W,
Mir geht es ähnlich wie Ihnen. Wenn nicht etwas sehr außergewöhnliches passiert, und die Wahrscheinlichkeit eines solchen Eintretens ist sehr gering, ist die FDP für mich gestorben, sprich: unwählbar.

Wie, lieber Uwe Richard, stellen Sie sich das Deutschland vor, das sich entwickeln wird, wenn es keinen politisch organisierten Liberalismus mehr gibt?

Es wird aus meiner Sicht ein anderes Land sein. Es gibt keine konservative Partei in Deutschland. Wenn es auch keine liberale mehr gibt, dann ist Deutschland ein Land mit einer "politischen Landschaft", wie ich sie in keinem einzigen demokratischen Rechtsstaat kenne.

Ich habe überlegt, und es ist mir keiner eingefallen. Kennen Sie - kennen andere - einen funktionierenden demokratischen Rechtsstaat, in dem das politische Spektrum nur aus Linken und Christdemokraten besteht?

Herzlich, Zettel

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.254

07.01.2012 06:06
#18 RE: Allein mir fehlt der Glaube Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von Uwe Richard
Lieber H_W,
Mir geht es ähnlich wie Ihnen. Wenn nicht etwas sehr außergewöhnliches passiert, und die Wahrscheinlichkeit eines solchen Eintretens ist sehr gering, ist die FDP für mich gestorben, sprich: unwählbar.

Wie, lieber Uwe Richard, stellen Sie sich das Deutschland vor, das sich entwickeln wird, wenn es keinen politisch organisierten Liberalismus mehr gibt?


Dazu ist keinerlei Vorstellungskraft vonnöten, denn dieses Deutschland ist jetzt schon real.

Zitat von Zettel
Es gibt keine konservative Partei in Deutschland.

So, wie es auch keine liberale Partei in Deutschland gibt.

EDIT (06:25 Uhr) Zeigen Sie mir eine nur ansatzweise konservative Patei – ich würde sie wählen. Zeigen Sie mir eine nur ansatzweise liberale Partei – ich würde sie wählen. Allein, es gibt keine.

 
Mit freundlichem Gruß

--
„Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann

WasIstLiberal? ( gelöscht )
Beiträge:

07.01.2012 07:26
#19 RE: Allein mir fehlt der Glaube Antworten

Zitat von Uwe Richard


EDIT (06:25 Uhr) Zeigen Sie mir eine nur ansatzweise konservative Patei – ich würde sie wählen. Zeigen Sie mir eine nur ansatzweise liberale Partei – ich würde sie wählen. Allein, es gibt keine.




Soweit ich das beurteilen kann gibt es für liberal derzeit nur:
http://www.parteidervernunft.de/

Also wenn Sie es ernst meinen ist das wohl die einzige wählbare Alternative.

Und außerdem bin ich der Meinung Zentralbanken gehören abgeschafft.

WasIstLiberal? ( gelöscht )
Beiträge:

07.01.2012 07:29
#20 RE: Zitat des Tages: Die Aufgabe der FDP Antworten

Zitat von Karl Theodor

Mein Wunsch zu 2012. D hat 10 Jahre keine Regeirung mehr (nur noch geschäftsführend zum Händeschütteln und Winken). Dann hätten wir zwar noch keine Lösung. Aber eine gute Voraussetzung um selbst Lösungen zu entwickeln. Denn nur so bekommen wir noch Planungssicherheit. Die gibt es eben nur, wenn politisch nicht mehr "regiert" wird.



Dem schliesse ich mich an. Können wir nicht irgendeinen Teil von Deutschland den Regierenden geben und sie dort machen lassen. Und jeder der an Sie glaubt kann Ihnen ja folgen......

Und außerdem bin ich der Meinung Zentralbanken gehören abgeschafft.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

07.01.2012 08:07
#21 RE: Allein mir fehlt der Glaube Antworten

Zitat von Uwe Richard
Zeigen Sie mir eine nur ansatzweise liberale Partei – ich würde sie wählen. Allein, es gibt keine.

Die FDP ist, lieber Uwe Richard, eine liberale Partei; nicht nur ansatzweise. Wenn auch längst nicht so gut, wie sie sein sollte und sein könnte.

In dieser schnöden Welt ist nun einmal selten etwas perfekt. Aber es macht aus meiner Sicht keinen Sinn, dem politischen Liberalismus seine Unterstützung zu entziehen, nur weil die liberale Partei in ihrer momentanen Verfassung nicht so ist, wie man sie gern hätte.

Herzlich, Zettel

DrNick Offline




Beiträge: 809

07.01.2012 09:38
#22 RE: Allein mir fehlt der Glaube Antworten

Zitat von WasIstLiberal?
Soweit ich das beurteilen kann gibt es für liberal derzeit nur:
http://www.parteidervernunft.de/



Auf den anmaßenden und peinlichen Namen dieser Kleinpartei will ich mal nicht näher eingehen; dafür mal zwei Links ([1] und [2]), in denen man einiges über den Parteivorsitzenden erfährt.

WasIstLiberal? ( gelöscht )
Beiträge:

07.01.2012 10:54
#23 RE: Allein mir fehlt der Glaube Antworten

Nun der Name ist wirklich schlecht. Ein Blick in's Parteiprogramm ist aber m.E. eindeutig. Ob man eine Partei an einem VTler festmachen sollte, ist vielleicht fraglich.
Es ging nicht um Werbung sondern nur um die Fakten aus dem Parteiprogramm und das ist die PdV eindeutig liberal.

Und außerdem bin ich der Meinung Zentralbanken gehören abgeschafft.

WasIstLiberal? ( gelöscht )
Beiträge:

07.01.2012 10:55
#24 RE: Allein mir fehlt der Glaube Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von Uwe Richard
Zeigen Sie mir eine nur ansatzweise liberale Partei – ich würde sie wählen. Allein, es gibt keine.

Die FDP ist, lieber Uwe Richard, eine liberale Partei; nicht nur ansatzweise. Wenn auch längst nicht so gut, wie sie sein sollte und sein könnte.

In dieser schnöden Welt ist nun einmal selten etwas perfekt. Aber es macht aus meiner Sicht keinen Sinn, dem politischen Liberalismus seine Unterstützung zu entziehen, nur weil die liberale Partei in ihrer momentanen Verfassung nicht so ist, wie man sie gern hätte.

Herzlich, Zettel




Das mögen Sie so sehen. Es hat aber mit den Fakten wenig zu tun. Aber jedem nach seinem Wohlgefallen. Für mich ist die FDP wie auch für Uwe alles andere als Liberal. Sie ist völlig entbehrlich. Was Besseres als die FDP kann man sich leicht vorstellen.

Und außerdem bin ich der Meinung Zentralbanken gehören abgeschafft.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

07.01.2012 11:42
#25 RE: Allein mir fehlt der Glaube Antworten

Zitat von WasIstLiberal?
Was Besseres als die FDP kann man sich leicht vorstellen.

Vorstellen kann man sich freilich Vieles. Aber Politik ist ja nicht die Kunst des Vorstellens.

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